DE102004027768A1 - Sitzeinrichtung, insbesondere für ein militärisches Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Es wird vorgeschlagen, einen Sitz (100), bestehend aus mehreren Gurten (20 bis 23) und einer daran befestigten Sitzfläche (30), zumindest teilweise mittels einer Schwenkeinrichtung (40) umzusetzen, so dass in der Regel nur noch ein geringer Teil der Gurte (20 bis 23) per Hand umgehängt werden muss.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sitzeinrichtung für Land-, Luft-, und Seefahrzeuge, insbesondere jedoch für ein militärisches Fahrzeug.
- Ein Problem bei den Sitzen in insbesondere militärischen Fahrzeugen besteht darin, dass diese Sitze um 90° in einer Ebene schwenkbar sein müssen, um einmal in Fahrtrichtung und einmal in eine, häufig quer zur Fahrtrichtung weisende Arbeitsposition für eine Bedienperson gedreht werden zu können.
- Konventionelle Sitze können dieses Schwenken zwar erreichen, benötigen aber viel Platz und eine entsprechende Schwenkvorrichtung. Eine Sitzeinrichtung mit großem Raumbedarf ist aus der
DE 199 21 571 A1 bekannt. Eine weitere ist derDE 197 17 782 C2 entnehmbar. Auch dieDE 101 45 315 A1 beschreibt eine Sitzeinrichtung, hier insbesondere in einem minengeschützten Kampffahrzeug. - Alternativ werden die Sitze auch so in den Raum gebracht, dass der Benutzer selbst auf der Sitzfläche sich um beispielsweise bis zu 90° umsetzen kann. Da diese Sitze in der Regel schwer sind, bieten sich diese für die Leichtbauweise von insbesondere militärischen Fahrzeugen nicht an. In diesen Fahrzeugen sind Sitze mit geringem Eigengewicht einzusetzen.
- Aus der unveröffentlichten
DE 103 34 685.6 ist ein Sitz, bestehend aus Gurten, Laschen etc. und einer eingenähten, eingehängten oder sonstwie befestigten Sitzfläche bekannt. Zur Aufnahme des Sitzes im Fahrzeug sind mehrere Aufhängepunkte im Fahrzeug vorgesehen. An vorzugsweise 4 Punkten wird der Sitz in Höhe gehalten, zwei weitere Gurte fixiert den Sitz nach unten und nach hinten. Die hinteren beiden, den Sitz in Höhe fixierenden Gurte sind in einer der einzunehmenden Sitzrichtung zu kreuzen, wodurch es möglich wird, durch umhängen der den Sitz in Höhe fixierenden Gurte den Sitz in eine neue Position zu bringen und ihn in dieser zu halten. - Ein Umsetzen um beispielsweise 90 ° in bzw. mit einem derartigen Sitz gestaltet sich häufig problematisch.
- Hier greift die Erfindung die Aufgabe auf, eine Möglichkeit aufzuzeigen, mit der leichteres Umsetzen geschaffen wird.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
- Es wir vorgeschlagen, einen Sitz, bestehend aus mehreren Gurten und einer daran befestigten Sitzfläche, zumindest teilweise mittels einer Schwenkeinrichtung oder dergleichen umzusetzen, so dass in der Regel nur noch ein geringer Teil der Gurte per Hand umgehängt werden müssen
- Der Erfindung liegt daher die Idee zugrunde, vorzugsweise die beiden hinteren Gurte oben mit der Einrichtung um 90° zu verschwenken. Die Einrichtung kann dabei aus einem schwenkbaren Tragarm oder in einer vorteilhafteren Variante aus einer Schienenführung, z.B. C- Schienen, bestehen. Diese Führung bietet sich wegen des minimalen Raumbedarfs als bevorzugte Ausführung an. Die beiden hinteren Gurte werden an einem gemeinsamen Rollwagen oder dergleichen befestigt über eine Schienenführung geführt. Der Rollwagen besitzt drehgestellartige Aufnahmen für Laufrollen, so dass auch Schienen mit variablen Radien genutzt werden können. Um zumindest in den beiden Arbeitspositionen 0° und 90° fixiert zu werden, ist eine beispielsweise von Hand bedienbare Bremsvorrichtung vorgesehen.
- Die Vorrichtung ermöglicht den Umsetzungsprozess von einer Fahrposition in eine Arbeitsposition oder umgekehrt wesentlich zu vereinfachen.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
-
1 eine Aufhängungsanordnung eines Sitzes von der Seite mit Schwenkmechanismus (stilistisch), -
2 einige Einzelheiten des Schwenkmechanismus, -
3 ,4 eine Darstellung eines umgehängten Sitzes. - In der
1 ist ein Sitz100 bzw. eine Sitzeinrichtung dargestellt, welche hier vier dargestellte Gurte20 bis23 sowie eine hier beispielsweise eingenähte Sitzfläche30 aufweist (Ösen anstelle einer Naht sind auch möglich). Die Gurte20 bis23 sind an Fixierpunkten1 ,2 ,3 ,4 an der Sitzfläche30 sowie an Aufhängepunkten5 ,6 ,7 ,8 an der Decke in einem nicht näher dargestellten Fahrzeug befestigt. Ein nicht belegter zusätzlicher Aufhängepunkt im Fahrzeug ist der Aufhängepunkt11 , welcher für das Umsetzten mit den Gurten20 und23 zusammenwirkt. - Nicht weiter dargestellt sind der Übersichtlichkeit halber die Gurte zwischen einem weiteren Fixierpunkt
9 und dem Aufhängepunkt10 . Diese Fixierung dient vorzugsweise dazu, den Sitz100 bzw. die Sitzfläche30 zumindest nach unten gegenüber einem nicht näher dargestellten Fahrzeugboden zu fixieren. - Mit
40 ist in2 bzw.3 ,4 eine Umsetzvorrichtung bezeichnet, welche die hinteren Gurte in eine um 90° zur Ausgangsposition versetzte bzw. zu verschwenkende Position verbringt. - Die Umsetz- bzw. Schwenkvorrichtung
40 , von unten betrachtet ist in2 dargestellt und weist einen Schwenkmechanismus auf, der beispielsweise aus einem Tragarm (nicht näher dargestellt) oder einer Schiene41 mit einem herkömmlichen Rollwagen42 oder dergleichen besteht, an dem zwei der Gurte21 ,22 befestigt sind. Die Schiene41 weist vorzugsweise unterschiedliche Radien auf. Der Rollwagen42 mit in Drehgestellen gelagerten Rollen (nicht näher dargestellt) wird mittels einer Bremsvorrichtung43 zumindest bei Einnahme der vorgeschriebenen Sitzposition abgestoppt und mittels selbiger in diesem Punkt arretiert (2 ). - Wesentlich für das Verständnis des Umsetzens sind die zwei Gurte
20 und23 . - Der Gurt
20 verbindet den Fixierpunkt1 und den Aufhängepunkt5 , der Gurt21 die Punkte2 und6 , der Gurt22 die Punkte3 und7 , und der Gurt23 die Punkte4 und8 . Die Gurte20 und23 selbst brauchen sich nicht in einer der beiden durch den Sitz30 einzunehmenden Richtung zu überkreuzen. - Diese Kombination bzw. Anordnung ist in
3 dargestellt und zeigt den Sitz100 beispielsweise in Sitzrichtung der Fahrtrichtung (Pfeil). - Zur Drehung des Sitzes
20 um beispielsweise 90° zur Fahrtrichtung werden in einer ersten Variante nun die hinteren Gurte verschwenkt bzw. um 90° verfahren derweil die Gurte20 und23 umgehängt werden. Dies erfolgt in folgender Reihenfolge: - 1. der
Gurt
23 wird vom Aufhängepunkt8 auf den Aufhängepunkt11 umgehängt und - 2. der Gurt
20 wird vom Aufhängepunkt5 auf den Aufhängepunkt8 umgehängt, - Soll die ursprüngliche Position wieder eingenommen werden. Erfolgt das Umhängen der Gurte in rückläufiger Reihenfolge.
- Der Zeitbedarf für eine Drehung liegt bei unter 30 Sekunden.
- Eine weitere Variante ergibt sich, wenn im Aufhängepunkt
11 ein zusätzlicher Gurt24 angebracht ist. Dann wird der Gurt23 vom Fixierpunkt4 gelöst und der Fixierpunkt4 mit dem Gurt24 verbunden. Gurt20 wird gelöst und Gurt23 in den Fixierpunkt1 gehängt. Der Gurt20 selbst hängt dann ungebraucht herunter. - Es versteht sich, dass bei einer beispielsweise quadratisch angeordneten Fixierung am Fahrzeugdach keine der Gurte umgehängt werden muss, wenn eine weitere Umsetz- bzw. Schwenkvorrichtung
40 für die vorderen Gurte vorgesehen ist. Bekanntlich ist eine derartige Lösung vom Platzangebot für diesen Sitz100 im Fahrzeug abhängig.
Claims (3)
- Sitzeinrichtung, insbesondere für an der Fahrzeugdecke militärisches Fahrzeug, aufweisend mehrere, an Aufhängepunkten (
5 bis11 ) im Fahrzeug gelagerte Gurte (20 bis24 ) sowie einer zwischen den Gurten (20 bis23 ) befindlichen Sitzfläche (30 ), wobei wenigstens vier Gurte die Sitzfläche (30 ) in Höhe halten, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkeinrichtung (40 ) eingebunden ist, welche zumindest mit zwei der vier Gurte (20 bis23 ) zusammenwirkend diese in eine zur ursprünglichen Position der beiden veränderten Position gleichmäßig verschwenkt. - Sitzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (
40 ) aus wenigstens einer Schiene (41 ) sowie wenigstens einem darin geführten Rollwagen (42 ) oder dergleichen mit in Drehgestellen gelagerten Rollen als Fixierpunkte (6 ,7 ) besteht. - Sitzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung (
40 ) ein Tragarm ist.
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- 2004-06-08 DE DE200410027768 patent/DE102004027768B4/de not_active Expired - Fee Related
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