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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Ladeguthaltevorrichtung für im Fahrzeuginnenraum abgelegtes Ladegut.
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Ladegut wird in Fahrzeugen nicht nur im Kofferraum sondern auch im Innenraum, nämlich der Fahrgastkabine untergebracht. Hierbei ist es jedoch erforderlich, eine Ladegutsicherung vorzusehen, um bei hohen Fahrzeugverzögerungen eine Verletzung der Fahrzeuginsassen durch umherfliegendes Ladegut zu verhindern.
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Eine Ladeguthaltevorrichtung gemäß der
US 6 461 090 B1 umfasst einen Schwenkarm, welcher endseitig in einer Mulde eines Boden eines Laderaums eines Fahrzeugs angeordnet ist und welcher um eine parallel zur Ebene des Bodens verlaufende Schwenkachse aus der Ebene des Bodens in eine senkrechte Stellung in Richtung der Fahrzeughochrichtung schwenkbar ist. Der Schwenkarm ist als Rollovorrichtung mit einer auf einer Wickelachse vorgespannt aufgewickelten Rollobahn ausgebildet. Zur Sicherung von Ladegut wird das direkt neben dem Schwenkarm benachbarte Ladegut mittels der ausgezogenen Rollobahn umschlungen und mittels endseitig an der Rollobahn angeordneten Haken in entsprechende Ösen eines Gehäuses der Rollovorrichtung eingehakt und damit mit dem Schwenkarm verspannt. Ferner ist eine weitere Mulde im Boden des Laderaums mit einem weiteren schwenkbaren Schwenkarm mit einer Rollovorrichtung vorgesehen. Sind beide Schwenkarme aus dem Boden des Laderaums in senkrechter Richtung verschwenkt, kann ein zwischen den beiden Schwenkarmen gelagertes Ladegut mittels jeweils einer Rollobahn eines Schwenkarmes halbseitig umschlungen und jeweils mit dem anderen Schwenkarm verbunden werden, so dass das Ladegut von beiden Rollobahnen vollständig umschlungen wird.
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Die
DE 200 04 483 U1 beschreibt einen Schrank- und Schubladeneinsatz für mobile Schränke in Fahrzeugen, Schiffen oder Flugzeugen. Ein solcher Schrank- und Schubladeneinsatz besteht aus einer Lochungen aufweisenden Grundplatte mit in diese Lochungen einsetzbaren Stäben, wobei an jedem Stab auf dem nach unten zeigenden Ende ein zylindrischer, gegen Verdrehen und Herausfallen gesicherter Bolzen befestigt ist, der ein Gewinde aufweist, das durch Drehen des Stabes in ein beliebiges Loch der Lochplatte einschraubbar ist. Zwischen den auf der Lochplatte angeordneten Stäben können Gegenstände aufgenommen und gegen Verrutschen gesichert werden.
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Aus der
DE 203 20 368 U1 ist eine Vorrichtung zum Sichern von Ladegut in einem Laderaum eines Fahrzeugs mit einer Lochungen aufweisenden Bodenplatte bekannt. In diese Lochungen werden Stäbe mittels eines Steckfußes eingesteckt, so dass zwischen den Stäben gelagertes Ladegut gesichert wird. Diese Stäbe werden in Aufnahmevorrichtungen aufbewahrt, die ebenso einen Steckfuß zum Einstecken in die Lochungen der Grundplatte aufweisen.
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Eine Vorrichtung zum Sichern von Ladegut auf einer Ladefläche eines Fahrzeugs weist gemäß der
DE 10 2017 202 260 A1 eine an der Ladefläche gehaltene Bodenplatte mit rastermäßig verteilt angeordneten Lochungen auf. In diese Lochungen werden Stäbe eingesteckt, eingeklemmt, eingeschraubt oder eingerastet. Diese in der Bodenplatte lösbar fixierten Stäbe werden mittels elastischen Bändern endseitig verbunden. Damit kann die Ladefläche des Fahrzeugs in beliebig geformte Teilräume unterteilt werden, in denen Ladegüter mittels der zwischen den Stangen gespannten Bändern gegen Verrutschen gehalten werden können.
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Bei diesen zuletzt genannten drei Dokumenten werden zur Ladegutsicherung Stäbe in Lochungen einer Bodenplatte eingesetzt, so dass diese Stäbe senkrecht auf der Bodenplatte fixiert stehen und das zwischen diesen Stäben gelagerte Ladegut gegen Verrutschen gesichert ist. Diese Stäbe sind somit nicht schwenkbar.
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Um auf einem Ladeboden eines Fahrzeugs abgelegtes Ladegut rutschfest zu orientieren, sind gemäß der
DE 100 55 674 A1 in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende stegartige Erhebungen mit längsverlaufenden Ausnehmungen vorgesehen, in welchen höhenverstellbare Stützkörper mit gummiartiger Oberfläche angeordnet sind, die in einer Betriebsstellung oberhalb der stegartigen Erhebungen das Ladegut abstützen. Durch den hohen Reibwert der Oberflächen dieser Stützkörper soll das Ladegut gegen unerwünschtes Verrutschen gesichert sein.
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Eine ähnliche Lösung zur Sicherung eines auf einem Ladeboden eines Fahrzeugs abgelegten Ladegutes schlägt die
DE 10 2007 061 821 A1 vor, wonach der Ladeboden mit mehreren Austrittsöffnungen und zugehörigen Fixiersystemen ausgebildet ist. Ein solches Fixiersystem weist ein elastisches Material auf, welches aus einer Ablagestellung in eine Fixierstellung überführbar ist. Dabei ist das Fixiersystem mittels Ausübens von Druck auf den Bereich mit dem elastischen Material durch Ausbildung einer Ausstülpung in die Fixierstellung überführbar, in welcher ein Abschnitt der Ausstülpung aus der Austrittsöffnung heraus über das Niveau der Ladeoberfläche reicht.
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Bei diesen bekannten Rutschsicherungen von auf einem Ladeboden abgelegten Ladegut ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass bei hohen Fahrzeugbeschleunigungen die von dem gummiartigen bzw. elastischen Material erzeugte Haftreibung gegen Verrutschen des Ladegutes nicht ausreichend ist.
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Bei einem autonom fahrenden Fahrzeug zur Beförderung von Personen erfolgt der Fahrzeugbetrieb vollständig ohne Fahrer. Bei einer solchen Fahrzeugnutzung sollte das Gepäck oder das Ladegut der Fahrgäste nicht nur betriebssicher in der Fahrgastzelle gelagert sein, sondern aus Komfortgründen auch im Zugriffsbereich der Fahrgäste sein.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Fahrzeug anzugeben, bei welchem eine platzsparende Sicherung des Ladegutes im Fahrzeuginnenraum auch bei hohen Fahrzeugbeschleunigungen sichergestellt ist und ein Fahrzeuginsasse auch während des autonomen Fahrzeugbetriebs darauf zugreifen kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Ein solches Fahrzeug umfasst
- - wenigstens einen in einem Fahrzeuginnenraum angeordneten Fahrzeugsitz,
- - eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Ladegutaufnahme mit einer Begrenzungswand und einem mit der Begrenzungswand verbundenen Boden zur Aufnahme wenigstens eines Ladegutes, und
- - wenigstens eine Ladeguthaltevorrichtung mit einem Schwenkarm, welcher endseitig auf dem Boden angeordnet und um eine parallel zur Ebene des Bodens verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse einen spitzen Winkel mit der Fahrzeuglängsrichtung bildet und der Schwenkarm eine Länge aufweist, mit welcher der Schwenkarm aus einer Verstauposition in der Ebene des Bodens bis zu einem eine Gebrauchsstellung definierenden Anliegen an dem Ladegut unter Klemmung desselben gegen die Begrenzungswand verschwenkbar ist.
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Erfindungsgemäß weist das Fahrzeug eine Ladegutaufnahme mit einer konstruktiv einfachen Ladeguthaltevorrichtung im Fahrzeuginnenraum auf, wo bspw. ein Gepäckstück im direkten Zugriffsbereich eines Fahrgastes abgelegt und damit von diesem erreichbar ist, insbesondere auch während der Fahrt. Hierbei wird das Gepäckstück als Ladegut mittels der Ladeguthaltevorrichtung fixiert, indem ein Schwenkarm der Ladeguthaltevorrichtung aus dessen Verstauposition in der Ebene des Bodens der Ladegutaufnahme herausgeschwenkt wird, bis dieser unter einer Klemmung des Ladegutes gegen die Begrenzungswand an dem Ladegut in einer Gebrauchsstellung anliegt. Die Klemmung wird dadurch realisiert, dass die in der Ebene des Bodens der Ladegutaufnahme verlaufende Schwenkachse des Schwenkarms mit einem spitzen Winkel zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist, so dass die Schwenkebene des Schwenkarms einen von der Begrenzungswand der Ladegutaufnahme abgewandten Oberflächenteil des Ladegutes schneidet und aufgrund der erzeugten Haftreibung zwischen dem Schenkarm und der Oberfläche des Ladegutes der Schwenkarm unter Klemmung des Ladegutes an die Begrenzungswand der Ladegutaufnahme in der Gebrauchsstellung verbleibt. Hierbei hängt die Gebrauchsposition von der Länge des Schwenkarms und der Tiefe des Ladegutes senkrecht zur Begrenzungswand der Ladegutaufnahme ab. Bei gegebener Länge des Schwenkarms ist bei einem Ladegut mit geringer Tiefe ein größerer Schwenkwinkel erforderlich bis zur Gebrauchsstellung als bei einem Ladegut mit großer Tiefe. Mit einer solchen Ladeguthaltevorrichtung wird eine Lagefixierung des Ladegutes erreicht, so dass auch unter dynamischen Fahrzuständen das Ladegut gegen Verrutschen, Kippen und Rollen im Fahrbetrieb des Fahrzeugs gesichert ist.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Ladeguthaltevorrichtung eine Schwenkwelle auf, die mit dem Schwenkarm unter Bildung eines Verbindungswinkels von höchstens 90° verbunden ist, wobei die Schwenkwelle unter der Ebene des Bodens der Ladegutaufnahme drehbar angeordnet ist.
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Mit der Wahl dieses Verbindungswinkels kleiner als 90° wird in vorteilhafter Weise die Möglichkeit gegeben, dass der Schwenkarm das Ladegut verschiedener Tiefe möglichst zentral und im geometrischen Mittelpunkt fixiert.
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Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
- - die Ladeguthaltevorrichtung ein Drehgelenk aufweist, welches unter der Ebene des Bodens der Ladegutaufnahme angeordnet ist, und
- - der Schwenkarm mittels des Drehgelenks verschwenkbar mit dem Boden der Ladegutaufnahme verbunden ist.
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Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist im Vergleich zur zuvor beschriebenen Ausführungsform anstelle einer Schwenkwelle ein Drehgelenk vorgesehen. Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass eine solche Ladeguthaltevorrichtung auch in kleinen, insbesondere flachen Bauräumen des Fahrzeugs eingesetzt werden kann. Dies betrifft Elektrofahrzeuge, in welchen die Antriebsbatterien in der Regel im Fahrzeugboden untergebracht sind. Ferner kann dieses Drehgelenk mit einer Rastung versehen werden, um eine mechanische Vorzugslage herzustellen, in welcher die hilfsweise aufzubringende Haltekraft reduziert werden kann.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Ladegutaufnahme einen Boden auf, welcher in Fahrzeuglängsrichtung derart geneigt ist, dass die auf ein Ladegut wirkende Hangabtriebskraft in Richtung der Begrenzungswand der Ladegutaufnahme gerichtet ist. Damit wird für das in der Ladegutaufnahme abgestellte Ladegut eine Vorzugsstellung definiert, so dass bspw. ein Koffer aufgrund des geneigten Bodens der Ladegutaufnahme an deren Begrenzungswand flächig anliegt und in der Gebrauchsposition der Schwenkarm ein solcher Koffer an diese Begrenzungswand gedrückt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn weiterbildungsgemäß bei Auftreten einer vorgegebenen Beschleunigung des Fahrzeugs die Schwenkachse der Ladeguthaltevorrichtung crashsicher verriegelbar ist. Dies kann mit einer aktiven oder passiven Crashverriegelung realisiert werden.
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Weiterbildungsgemäß ist der Schwenkarm zwischen der Verstauposition und der Gebrauchsposition manuell oder motorisch angetrieben verschwenkbar.
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Die Ladegutaufnahme kann mit der Begrenzungswand im Fahrzeuginnenraum so angeordnet werden, dass diese entweder in Fahrzeugquerrichtung oder in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist und dabei das an der Begrenzungswand abgelegte Ladegut, bspw. ein Koffer immer im Zugriffsbereich eines Fahrzeuginsassen ist. Das Ladegut, bspw. ein Koffer wird so in die Ladegutaufnahme abgelegt, dass der Koffer auf dem Boden stehend an der Begrenzungswand anliegt und dabei von dem Schwenkarm gegen die Begrenzungswand gedrückt wird.
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In vorteilhafter Weise ist die Ladegutaufnahme entgegen der Fahrtrichtung hinter dem wenigstens einen Fahrzeugsitz angeordnet, so dass die Ladegutaufnahme heckseitig durch die Begrenzungswand und frontseitig durch den Fahrzeugsitz begrenzt ist. Ist bspw. benachbart zu diesem Fahrzeugsitz ein weiterer Fahrzeugsitz in dem Fahrzeug vorgesehen, so ist es durch einen auf dem Beifahrersitz befindlichen Passagier möglich, sein in der Ladegutaufnahme abgelegtes Gepäck von der Ladeguthaltevorrichtung zu befreien und zwischen den beiden Fahrzeugsitzen hindurch in Fahrtrichtung zu verschieben.
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Ist die Ladegutaufnahme mit einer in Fahrzeuglängsrichtung sich erstreckenden Begrenzungswand im Fahrzeuginnenraum vorgesehen, bietet es sich in vorteilhafter Weise an, die Ladegutaufnahme benachbart zu dem wenigstens einen Fahrzeugsitz anzuordnen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Schnittes A-A gemäß 2 eines Fahrzeugs mit einer Ladegutaufnahme und einer Ladeguthaltevorrichtung als Ausführungsbeispiel,
- 2 ein perspektivische Teildarstellung einer Ladegutaufnahme mit Ladeguthaltevorrichtungen, und
- 3 eine perspektivische Teildarstellung einer Ladegutaufnahme mit einer alternativen Ausgestaltung einer Ladeguthaltevorrichtung als weiteres Ausführungsbeispiel.
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Das in den 1, 2 und 3 schematisch dargestellte Fahrzeug 10 ist bspw. ein autonom fahrendes Fahrzeug, mit welchem ein Fahrzeugbetrieb ohne Fahrer erfolgt. Dieses Fahrzeug 10 weist in dessen Fahrzeuginnenraum 11 gemäß 1 zwei Fahrzeugsitze 12.1 und 12.2 auf, wobei sich hinter einem Fahrzeugsitz, bspw. Fahrzeugsitz 12.1, also entgegen der Fahrtrichtung F eine Ladegutaufnahme 1 zur Aufnahme von Ladegut L, bspw. eines Koffers, befindet. In den 2 und 3 ist diese Sitzreihe 12 nicht dargestellt.
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Die Ladegutaufnahme 1 wird gemäß 1 in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) rückwärtig durch eine Begrenzungswand 1.1, frontseitig durch den Fahrzeugsitz 12.1 und in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach unten durch einen Boden 1.2 begrenzt. Dieser Boden 1.2 ist Teil eines Fahrzeuginnenraumbodens 13.
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In dieser Ladegutaufnahme 1 kann Ladegut in unterschiedlicher Größe hinsichtlich Länge, Breite und Tiefe abgestellt werden. In den 1 bis 3 ist beispielhaft ein Koffer als Ladegut L dargestellt.
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Um eine Vorzugsstellung für dieses Ladegut L zu realisieren, ist der Boden 1.2 der Ladegutaufnahme 1 gemäß 1 in Fahrzeuglängsrichtung derart entgegen der Fahrtrichtung F geneigt, dass die auf das Ladegut L wirkende Hangabtriebskraft in Richtung der Begrenzungswand 1.1 der Ladegutaufnahme 1 gerichtet ist. Dadurch dass die Begrenzungswand 1.1 senkrecht auf dem Boden 1.2 steht, liegt ein Koffer als Ladegut L aufgrund des geneigten Bodens 1.2 an der gegenüber der Waagerechten ebenso geneigten Begrenzungswand 1.1 flächig an, ohne dass eine äußere Kraft bei Stillstand des Fahrzeugs 10 auf den Koffer einwirkt.
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Als Gepäckstück eines Fahrgastes ist das Ladegut L in dessen Zugriffsbereich, so dass dieser während des Fahrbetriebs des Fahrzeugs 10 das Gepäckstück aufnehmen kann.
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Um das Ladegut L gegen Verrutschen, Kippen und Rollen während des Fahrbetriebs zu sichern, wird das Ladegut L mittels einer Ladeguthaltevorrichtung 2 gegen die Begrenzungswand 1.1 der Ladegutaufnahme 1 geklemmt und dadurch lagefixiert. Die 1 und 2 einerseits und die 3 andererseits zeigen unterschiedliche Ausführungsformen, die nachfolgend erläutert werden. Hierbei zeigt die 2 eine Ladegutaufnahme 1 mit drei in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) angeordneten Ladeguthaltevorrichtungen (2), wobei mittels der mittleren Ladeguthaltevorrichtung 2 ein Koffer als Ladegut L an die Begrenzungswand 1.1 gedrückt wird. Aus 2 ist zusätzlich ersichtlich, dass die Begrenzungswand 1.1 der Ladegutaufnahme 1 in Fahrtrichtung F eine konkave Krümmung aufweist, wodurch eine größere Designfreiheit erreicht wird.
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Jede Ladeguthaltevorrichtung 2 gemäß den 1 und 2 umfasst einen Schwenkarm 2.1, welcher unter Bildung eines Winkels β mit einer Schwenkwelle 2.3 verbunden ist. Die Schwenkwelle 2.3 ist unterhalb der Ebene E des Bodens 1.2 der Ladegutaufnahme 1 derart axial drehbar angeordnet, dass der mit der Schwenkwelle 2.3 verbundene Schwenkarm 2.1 aus einer Verstauposition I, in welcher der Schwenkarm 2.1 in einer an dessen äußeren Form angepassten Aufnahmemulde 1.3 des Bodens 1.2 liegt (vgl. 2), und einer Gebrauchsposition II, in welcher der Schwenkarm 2.1 mit seinem freien Ende an dem Ladegut L anliegt, verschwenkbar ist. Die Schwenkachse 2.2 des Schwenkarms 2.1 ist dabei parallel zur Ebene E des Bodens 1.2 ausgerichtet. Der Schwenkarm 2.1 weist eine solche Länge auf, dass dieser mit dem Verschwenken aus der Verstauposition I an dem Ladegut L anliegt, bevor dessen Schwenkwinkel γ 180° erreicht, bei welchem der Schwenkarm 2.1 wieder auf dem Boden 1.2 der Ladegutaufnahme 1 liegen würde.
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Gemäß 2 ist die Schwenkachse 2.2 des Schwenkarms 2.1, also die Drehachse der Schwenkwelle 2.3 nicht in Richtung der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) des Fahrzeugs 10 ausgerichtet, sondern bildet mit der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) einen spitzen Winkel α. Dies hat zur Folge, dass die Schwenkebene des Schwenkarms 2.1 nicht in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) sondern mit dem gleichen Winkel α so verdreht ist, dass mit dem Verschwenken des Schwenkarms 2.1 in Richtung eines Ladegutes L diese Schwenkebene einen von der Begrenzungswand 1.1 abgewandten Oberflächenteil des Ladegutes L schneidet, d. h. das freie Ende des Schwenkarms 2.1 liegt in dessen Gebrauchsstellung II an dem Ladegut L an.
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Mit dem Anfahren des Schwenkarms 2.1 in die Gebrauchsstellung II über die als Zwischenstellungen III (vgl. 2) bezeichneten Positionen wird das Ladegut L zwischen der Begrenzungswand 1.1 der Ladegutaufnahme 1 und dem Schwenkarm 2.1 geklemmt, wobei die mit dem Anfahren des Schwenkarms 2.1 in die Gebrauchsstellung II erzeugte Haftreibung ein Zurückschwenken des Schwenkarms 2.1 in die Verstauposition I verhindert.
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Das Verschwenken des Schwenkarms 2.1 zwischen der Verstauposition I und der Gebrauchsposition II kann manuell oder über einen elektrischen Antrieb der Schwenkwelle 2.3 erfolgen.
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Bei einem motorischen Antrieb des Schenkarms 2.1 erfolgt die Steuerung und Abschaltung der Schwenkbewegung auf der Basis der Sensorsignale eines Drehmoment- oder Drucksensors. Die Schwenkbewegung wird gestoppt, wenn bei Anliegen des Schwenkarms 2.1 an dem Ladegut L eine vorgegeben Schwelle des Drehmoments oder des Drucks erreicht wird.
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Der Schwenkarm 2.1 liegt in seiner Verstauposition I in einer Aufnahmevertiefung 1.3 des Bodens 1.2 der Ladegutaufnahme 1, so dass der Schwenkarm 2.1 nicht über die Oberfläche des Bodens 1.2, also der von dem Boden 1.2 definierten Ebene E (vgl. 1) hinausragt. Zusätzlich kann eine Eingriffsmulde vorgesehen werden, um den Schwenkarm 2.1 bei einer manuellen Betätigung greifen zu können.
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Die Schwenkwelle 2.3 kann unterhalb des Bodens 1.2 der Ladegutaufnahme 1 installiert werden, wobei im Übergang zum Schwenkarm 2.1 eine entsprechende Vertiefung vorzusehen ist, um ein Verschwenken des Schwenkarms 2.1 aus dessen Verstauposition I bis zum die Gebrauchsposition II definierenden Anliegen an einem Ladegut L zu ermöglichen.
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Bei einer gegebenen Länge des Schwenkarms 2.1 kann ein Ladegut L, bspw. ein Koffer, mit unterschiedlichen Tiefen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) lagefixiert werden. Je größer die Tiefe eines solchen Koffers ist, desto kleiner ist der Schwenkwinkel γ, bis zu welchem der Schwenkarm 2.1 an einem solchen Ladegut L anliegt. Damit können bspw. die Zwischenpositionen III des Schwenkarms 2.1 (vgl. 2) jeweils eine entsprechende Gebrauchsposition II darstellen.
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Durch diese Lagefixierung mittels der in den 1 und 2 dargestellten Ladeguthaltevorrichtung 2 wird auch unter dynamischen Fahrzuständen das Ladegut L gegen Verrutschen, Kippen und Rollen im Fahrbetrieb des Fahrzeugs 10 gesichert.
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Des Weiteren kann die Schwenkwelle 2.3 mit einem Rastmechanismus versehen werden, so dass in vorgegebenen Verschwenkpositionen des Schwenkarms 2.1 eine Rastposition erzeugt wird. Damit wird ein unbeabsichtigtes Lösen des Schwenkarms 2.1 aus der Gebrauchsposition II verhindert. Für das Lösen der jeweiligen Rastposition sind entsprechende Mittel vorzusehen.
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Anstelle einer Schwenkwelle 2.3 kann gemäß 3 die Ladeguthaltevorrichtung 2 mit einem Drehgelenk 2.4 ausgebildet werden, mit welchem der Schwenkarm 2.1 mit dem Boden 1.2 der Ladegutaufnahme 1 schwenkbar verbunden wird. Dieses Drehgelenk 2.4 weist eine Drehachse auf, die natürlich der Schwenkachse 2.2 entspricht und ebenso einen Winkel α mit der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) bildet.
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Das Drehgelenk 2.4 ist dabei derart in einer Aufnahmemulde des Bodens 1.2 der Ladegutaufnahme 1, also unterhalb der Ebene E des Bodens 1.2 angeordnet, dass es nicht über die Oberfläche des Bodens 1.2 hinausragt und gleichzeitig dem Schwenkarm 1.2 ein ausreichender Schwenkwinkel γ verbleibt.
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Mit dem Anfahren des Schwenkarms 2.1 in die Gebrauchsstellung II über die als Zwischenstellungen III (vgl. 3) bezeichneten Positionen wird das Ladegut L zwischen der Begrenzungswand 1.1 der Ladegutaufnahme 1 und dem Schwenkarm 2.1 geklemmt, wobei die mit dem Anfahren des Schwenkarms 2.1 in die Gebrauchsstellung II erzeugte Haftreibung ein Zurückschwenken des Schwenkarms 2.1 in die Verstauposition I verhindert.
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Der Schwenkarm 2.1 liegt in seiner Verstauposition I in einer Aufnahmevertiefung 1.3, so dass der Schwenkarm 2.1 nicht über die Oberfläche des Bodens 1.2 der Ladegutaufnahme 1 hinausragt. Zusätzlich kann eine Eingriffsmulde vorgesehen werden, um den Schwenkarm 2.1 bei einer manuellen Betätigung greifen zu können.
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Bei einer gegebenen Länge des Schwenkarms 2.1 kann ein Ladegut L, bspw. ein Koffer mit unterschiedlichen Tiefen in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) lagefixiert werden. Je größer die Tiefe eines solchen Koffers ist, desto kleiner ist der Schwenkwinkel γ, bis zu welchem der Schwenkarm 2.1 an einem solchen Ladegut L anliegt. Damit können bspw. die Zwischenpositionen III des Schwenkarms 2.1 (vgl. 3) jeweils eine entsprechende Gebrauchsposition II darstellen.
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Durch diese Lagefixierung mittels der in 3 dargestellten Ladeguthaltevorrichtung 2 wird auch unter dynamischen Fahrzuständen das Ladegut L gegen Verrutschen, Kippen und Rollen im Fahrbetrieb des Fahrzeugs 10 gesichert.
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Schließlich kann die Ladeguthaltevorrichtung 2 gemäß den 1 bis 3 mit einer aktiven oder passiven Crashverriegelung ausgestattet werden. So wird bei Auftreten einer vorgegebenen Beschleunigung des Fahrzeugs die Schwenkwelle 2.3 (vgl. 1 und 2) und die Drehachse des Drehgelenks 2.4 (vgl. 3) crashsicher verriegelt und somit das Ladegut L in der von dem Schwenkarm 2.1 fixierten Lage gehalten.
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In den Ausführungsbeispielen gemäß den 1, 2 und 3 ist die Ladegutaufnahme 1 mit den Ladeguthaltevorrichtungen 2 in dem Fahrzeuginnenraum 11 hinter einem Fahrzeugsitz 12.1 derart angeordnet, dass die Begrenzungswand 1.1 in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) ausgerichtet ist.
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Die Ladegutaufnahme 1 mit Ladeguthaltevorrichtungen 2 kann aber auch an beliebigen Positionen im Fahrzeuginnenraum 11 eines Fahrzeugs mit in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) oder in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) ausgerichteten Begrenzungswand 1.1 angeordnet werden.
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Eine Anordnung einer Ladegutaufnahme 1 mit einer Ladeguthaltevorrichtung 2 und einer in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) verlaufenden Begrenzungswand 1.1 ergibt sich gemäß 1 mit dem dort gestrichelt dargestellten alternativen Koordinatensystem, wobei der Boden 1.2 nicht in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) sondern in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) geneigt ist und die beiden Fahrzeugsitze 12.1 und 12.2 fehlen. Eine derartig im Fahrzeug 10 ausgerichtete Ladegutaufnahme 1 kann bspw. bei Fehlen eines Beifahrersitzes benachbart zu einem Fahrersitz angeordnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladegutaufnahme
- 1.1
- Begrenzungswand der Ladegutaufnahme 1
- 1.2
- Boden der Ladegutaufnahme 1
- 1.3
- Aufnahmevertiefung des Schwenkarms 2.1
- 2
- Ladeguthaltevorrichtung
- 2.1
- Schwenkarm der Ladeguthaltevorrichtung 2
- 2.2
- Schwenkachse des Schwenkarms 2.1
- 2.3
- Schwenkwelle
- 2.4
- Drehgelenk der Ladeguthaltevorrichtung
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs 10
- 12.1
- Fahrzeugsitz des Fahrzeugs 10
- 12.2
- Fahrzeugsitz des Fahrzeugs 10
- 13
- Fahrzeuginnenraumboden des Fahrzeugs 10
- I
- Verstauposition des Schwenkarms 2.1
- II
- Gebrauchsposition des Schwenkarms 2.1
- III
- Zwischenposition des Schwenkarms 2.1
- E
- Ebene des Bodens 1.2
- F
- Fahrtrichtung des Fahrzeugs 10
- L
- Ladegut
- α
- Winkel zwischen Schwenkachse 2.2 und der Fahrzeuglängsrichtung
- β
- Winkel zwischen Schwenkarm 2.1 und Schwenkwelle 2.3
- γ
- Schwenkwinkel des Schwenkarms 2.1