DE102004023367A1 - Bodenplattenelement für einen Aufenthaltsbereich für Tiere - Google Patents
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Abstract
Bei einem Bodenplattenelement für einen Aufenthaltsbereich für Tiere, insbesondere für ein Nutztierstall, ist vorgesehen, daß es einen Korpus aus einem plastischen Material aufweist, in dessen den Tieren zugekehrter Oberfläche wenigstens ein elastisches Plattenmaterial lagefest eingelegt ist. DOLLAR A Dieses Bodenplattenelement verbessert bei seinem Einsatz das Wohlbefinden der Tiere und führt im Ergebnis zu einer besseren Entwicklung von Jungtieren.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bodenplattenelement für einen Aufenthaltsbereich für Tiere, insbesondere für einen Nutztierstall.
- Tiere wrerden häufig in begrenzten Aufenthaltsbereichen gehalten. Regelmäßig handelt es sich dabei um Nutztiere, die im Freien oder in Ställen in abgegrenzten Bereichen, wie Boxen oder Gattern, gehalten werden. Während im Freien der Boden für einen derartigen Aufenthaltsbereich regelmäßig aus der natürlichen Oberfläche besteht, ist in geschlossenen Aufenthaltsbereichen für die Tieren ein Boden auszubilden. Dieser Boden kann einstückig sein oder aus mehreren Elementen zusammengesetzt sein.
- Bodenplattenelemente der eingangs genannten Gattung werden dazu verwendet, Böden auszubilden. Das Bodenplattenelement kann dabei den gesamten Boden eines Aufenthaltsbereiches ausbilden, möglich ist auch das Verlegen von Bodenplattenelementen vorzugsweise gleichen Typs in einem Verband. Bekannte Bodenplattenelemente sind häufig als Roste beispielsweise aus Metall oder aus Kunststoff ausgebildet. Die bekannten Roste aus Metall sind beispielsweise Graugußerzeugnisse, welche auf nachteilige Weise in ihrer Anschaffung aufwendig sind. Hinzu kommt, daß derartige Roste scharfe Grate und Kanten haben können, die zu einer Verletzung der auf diesen Bodenplattenelementen sich befindenden Tiere führen können. Handelt es sich bei den Tieren um Schweine-Muttertiere mit jungen Ferkeln, so droht aufgrund dieser scharfen Kanten und Graten eine Verletzung des Gesäuges des Muttertieres, was zu Krankheiten, Infektionen führen kann. Der Landwirt wird in diesem Fall Antibiotika einsetzen müssen, welche die Robustheit seiner Tiere angreifen. Die Jungtiere entwickeln sich auf nachteilige Weise langsamer.
- Sei Rosten aus Kunststoff ist der Kostennachteil zwar aufgehoben, jedoch ist bei diesen (Rosten der Nachteil gegeben, daß sie eine glatte Oberfläche aufweisen. Sind derartige Roste noch angefeuchtet, so droht bei einem Aufstehen einer schweren Sau das Ausrutschen dieser. Auch daraus resultieren Verletzungsgefahren für das Muttertier, insbesondere besteht dann aber auch eine Verletzungsgefahr für Jungtiere, die von einem ausrutschenden Lauf des Muttertieres getroffen werden können oder auf die das Muttertier mit seinem Gewicht fallen kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenplattenelement der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, welches bei seinem Einsatz das Wohlbefinden der Tiere verbessert und im Ergebnis zu einer besseren Entwicklung von Jungtieren führt.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bodenplattenelement einen Korpus aus einem plastischen Material aufweist, in dessen den Tieren zugekehrter Oberfläche wenigstens ein elastisches Plattenmaterial lagefest eingelegt ist.
- Das erfindungsgemäße Bodenplattenelement ist nicht einstückig aus einem Material ausgebildet. Es weist eine Materialkombination auf, wobei in der den Tieren zugekehrten Oberfläche ein elastisches Plattenmaterial eingelegt ist. Dieses elastische Plattenmaterial weist aufgrund seiner Elastizität eine stumpfe Oberfläche auf, welche es den Tieren auf vorteilhafte Weise ermöglicht, sicher aufzustehen bzw. sich sicher auf den Boden zu legen. Ein Ausrutschen der Tiere aufgrund einer glatten Oberfläche ist vorteilhaft vermieden.
- Das elastische Plattenmaterial ist in das plastische Material lagefest eingelegt, so daß es nicht verschoben oder abgenommen werden kann. Das Plattenmaterial kann darüber hinaus eine geschlossene Oberfläche ausbilden, so daß im Gegensatz zu als Rosten ausgebildeten Böden Zugerscheinungen aufgrund einer Unterbelüftung des Bodens reduziert sind.
- Aufgrund des stumpferen und an seiner Oberfläche aufgrund der Elastizität auch weicheren Bodens ist für die Tiere ein besseres Umfeld geschaffen, in dem sie sich wohler fühlen können und weniger Streßsituationen erleiden. Der Einsatz erfindungsgemäßer Sodenplattenelemente bei der Aufzucht von Ferkeln hat gezeigt, daß die Muttertiere ein aus einem streßfreien Aufstehen und niederlegen resultierendes Wohlbefinden haben, was zu einem besseren Fressen führte. Auch die Ferkel entwickelten sich besser, ihre Gewichtszunahme war nach etwa 3 Wochen um etwa 200 g größer als bei einem Aufwachsen auf bekannten Rostböden. Erfindungsgemäße Sodenplattenelemente greifen zudem das Gesäuge des Muttertieres nicht an.
- Der Korpus des Bodenplattenelementes kann dabei weiterhin als Rost ausgebildet sein, dieser Rost dient als tragende Struktur, er wird durch das elastische Plattenmaterial gegenüber den Tieren abgedeckt. Durch die Ausbildung des Korpus als Rost werden die Fertigungskosten reduziert.
- Um die Stumpfheit des elastischen Plattenmaterials für die Tiere noch zu erhöhen, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß es eine den Tieren zugekehrte profilierte Oberfläche hat. Die Oberfläche kann beispielsweise Noppen aufweisen, welche aufstehenden Tieren eine sichere und rutschfreie Grundlage bieten.
- Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß Korpus und elastisches Plattenmaterial formschlüssig miteinander korrespondierende Ab schnitte aufweisen. Diese korrespondierenden Abschnitte dienen dazu, das elastische Plattenmaterial lagefest in den Korpus einzulegen. Auch bei seitlich auf das elastische Plattenmaterial wirkenden Kräften soll sich dieses nicht vom Korpus lösen oder gegenüber dem Korpus verschieben. Für die korrespondierenden Abschnitte kann beispielsweise vorgesehen sein, daß an der den Tieren abgekehrten Oberfläche des elastischen Plattenmaterials Einschnitte angeordnet sind, in welche Vorsprünge des Korpus vorstehen. Durch das Vorstehen der Vorsprünge in die Einschnitte ist zunächst verhindert, das sich das Plattenmaterial quer zur Ausrichtung der Vorsprünge verschieben kann. Eine Verschiebung auslösende Seitenkräfte werden von den Vorsprüngen aufgenommen. Nach weiterer Ausbildung der Erfindung weisen die Einschnitte Hinterschneidungen auf, die von Abschnitten der Vorsprünge hintergriffen sind. Dieses Hintergreifen führt dazu, daß die Vorsprünge auch Kräfte aufnehmen können, mit denen das Plattenmaterial von dem Korpus abgehoben werden soll. Dieses Abheben wird durch eine beispielsweise Verbreiterung der Vorsprünge mit ihrer zunehmenden Höhe verhindert, indem diese verbreiterten Abschnitte die Hinterschneidungen der Einschnitte hintergreifen.
- Nach einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Korpus aus einem spritzfähigen Kunststoff ausgebildet ist und an das elastische Plattenmaterial angespritzt ist. Die beiden Bauteile des erfindungsgemäßen Bodenplattenelementes können nach dieser Weiterbildung maschinell gefertigt werden. An das elastische Plattenmaterial wird der Korpus angespritzt, dabei gehen Plattenmaterial und Korpus eine enge Verbindung ein. Die Verbindung ist vorteilhaft derart eng, daß keine Flüssigkeit in einen Spalt zwischen Korpus und elastischem Plattenmaterial eintreten kann. Dadurch ist vorteilhaft verhindert, daß Flüssigkeit unter das elastische Plattenmaterial durchtritt und sich dort unhygienische Umstände ausbilden. Nach dieser Weiterbildung wird zudem der Korpus wie im Stand der Technik aus Kunststoff ausgebildet, so daß sich seine Fertigungskosten minimieren.
- Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das elastische Plattenmaterial an seinen Rändern eine Abstufung aufweist, die von dem spritzfähigen Kunststoff abgedeckt ist. Durch diese Abstufung wird in den Randbereichen des Plattenmaterials wieder eine Hinierschneidung ausgebildet, die von dem Material des Korpus ausgefüllt ist. Diese Hinterschneidung ist hier als Abstufung ausgebildet, wobei die ausgebildete Stufe durch entsprechend weit nach innen vorstehenden Kunststoff ausfüllbar ist. Das Ausfüllen erfolgt während des Anspritzens des Kunststoffes, so daß eine dichte, insbesondere flüssigkeitsdichte Anlage von Kunststoff und elastischem Plattenmaterial erfolgt. Das Überstehen dieser Abstufung durch den Korpus führt des weiteren zur lagesicheren Aufnahme des elastischen Plattenelementes im Korpus. Die Ränder des elastischen Plattenmaterials können nicht von dem Bodenplattenelement abgehoben werden.
- Seien Aushärten des gespritzten Kunststoffes schwindet dieser um ein bestimmies Maß, beispielsweise um etwa 2 %. Durch das Schrumpfen wird das elastische Plattenmaterial eingefaßt, wobei insbesondere die Abstufung des Plattenmaterials fest eingefaßt wird.
- Zur Verbesserung der Verbindung zwischen dem elastischen Plattenmaierial und dem Korpus ist vorzugsweise vorgesehen, daß die den Tieren abgekehrte Oberfläche des elastischen Plattenmaierials abgeschliffen ist. Dieses Abschleifen führt zu einem Abheben von gegebenenfalls an dieser Oberfläche vorhandenen Unebenheiten und von an dieser Oberfläche angeordneten Trennmitteln. Durch das Abschleifen wird eine Planheit der den Tieren abgekehrten Oberfläche des Plattenmaterials hergestellt, welche die Verbindung des Plattenmaterials mit dem Korpus verbessert.
- Mach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in dem elastischen Plattenmaterial wenigstens ein Durchbruch für das Hindurchtreten des gespritzten Kunststoffmaterials angeordnet ist. Durch einen derartigen Durchbruch hindurchtretendes Kunststoffmaterial verbessert nach seinem Aushärten die Verbindung zwischen dem Kunststoffmaterial und dem Plattenmaterial. Am oberen Ende kann der hindurchgetretene Kunststoff abgeflacht sein und partiell die Oberfläche des elastischen Plattenmaterials übergreifen.
- Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, daß das elastische Plattenmaterial eine einstückige Gummimatte ist. Gummi weist die erwünschte stumpfe Oberfläche auf, eine profilierte Oberflächengestaltung ist bei diesem Material zudem leicht erstellbar. Gummi ist weich, so daß es von Tieren als Lagerstätte angenommen wird. Um scharfe Kanten zu vermeiden, ist vorgesehen, daß die Gummimatte plan und bündig in der Oberfläche des Bodenplattenelementes angeordnet ist. Das an die Gummimatte angespritzte Kunststoffmaterial des Korpus legt sich an die Gummimatte derart eng an, daß eine flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen beiden Materialien entsteht. Die Gummimatte ist dabei fest eingefaßt, so daß auch ein Anheben der Gummimatte verhindert ist. Das Eindringen von Flüssigkeit in einen Zwischenraum zwischen Gummimatte und Kunststoffkorpus ist dauerhaft verhindert.
- Zur bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist schließlich vorgesehen, daß das Bodenplattenelement an seinen Ländern Verbindungsmittel zu seinen Verbinden mit benachbarten Bodenplattnelementen aufweist. Diese Verbindungsmittel können als Vor- und Rücksprünge ausgebildet sein, möglich ist auch die Ausbildung von Harken und Ösen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 und2 : perspektivische Ansichten eines Bodenplattenelementes für einen Aufenthaltsbereich für Tiere, -
3 : einen Schnitt durch das Bodenplattenelement nach2 und -
4 : eine maßstäblich vergrößerte Ansicht der Einzelheit IV in3 . - Das Bodenplattenelement in
1 und2 ist aus zwei Bauteilen ausgebildet. Es weist einen Korpus1 auf, in den eine Gummimatte2 eingelegt ist. Der Korpus1 ist dabei als Rost mit einem Rahmen3 ausgebildet, der an seiner Außenseite Vorspünge4 und Rücksprünge5 zu einem engen Aneinanderlegen mit weiteren Bodenplattenelementen aufweist. - Die Gummimatte
2 ist einstückig ausgebildet.1 zeigt dabei die Bauteile Korpus1 und Gummimatte2 voneinander separat, der zusammengebaute Zustand ist in2 gezeigt. Das erfindungsgemäße Bodenplattenelement wird hergestellt, indem an die Gummimatte2 der Korpus1 angespritzt wird. Der Korpus1 besteht dazu aus einem spritzfähigen Kunststoff. -
1 zeigt, daß in dem Rost des Korpus1 über die gesamte Länge des Bodenplattenelementes verlaufende, stegartige Vorsprünge angeordnet sind. Diese Vorsprünge6 sind in3 und4 gezeigt. Aus diesen Fig. ist ersichtlich, daß in der Gummimatte2 Einschnitte7 vorhanden sind. Die Einschnitte7 weisen einen trapezartigen Querschnitt auf, wobei sie Hinterschneidungen ausbilden. Die Breite der Vorsprünge6 vergrößert sich mit zunehmender Höhe. Die Hinterschneidungen der Einschnitte7 werden dadurch von den Vorsprüngen6 vollständig ausgefüllt, eine formschlüssige Verbindung ist die Folge. -
4 zeigt noch, daß die Gummimatte2 an ihrem Randbereich eine Abstufung8 aufweist. Diese Abstufung8 ist von dem Material des Korpus1 abgedeckt. Das Kunststoffmaterial des Korpus1 steht somit über den Rand der Gummimatte2 vor. - In
1 und2 ist noch gezeigt, daß in der Gummimatte2 Durchbrüche9 angeordnet sind, durch welche das Material des Korpus1 hindurchtreten kann.
Claims (13)
- Bodenplattenelement für einen Aufenthaltsbereich für Tiere, insbesondere für einen Nutztierstall, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Korpus (
1 ) aus einem plastischen Material aufweist, in dessen den Tieren zugekehrter Oberfläche wenigstens ein elastisches Plattenmaterial lagefest eingelegt ist. - Bodenplattenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Korpus (
1 ) abschnittsweise als Rost ausgebildet ist. - Bodenplattenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Plattenmaterial eine den Tieren zugekehrte profilierte Oberfläche hat.
- Bodenplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Korpus (
1 ) und elastisches Plattenmaterial formschlüssig miteinander korrespondierende Abschnitte aufweisen. - Bodenplattenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der den Tieren abgekehrten Oberfläche des elastischen Plattenmaterials Einschnitte (
7 ) angeordnet sind, in welche Vorsprünge (6 ) des Korpus (1 ) vorstehen. - Bodenplattenelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (
7 ) Hinterschneidungen aufweisen, die von Abschnitten der Vorsprünge (6 ) hintergriffen sind. - Bodenplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Korpus (
1 ) aus einem spritzfähigen Kunststoff ausgebildet ist und an das elastische Plattenmaterial angespritzt ist. - Bodenplattenelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Plattenmaterial an seinen Rändern eine Abstufung (
8 ) aufweist, die von dem spritzfähigen Kunststoff abgedeckt ist. - Bodenplattenelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den Tieren abgekehrte Oberfläche des elastischen Plattenmaterials abgeschliffen ist.
- Bodenplattenelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem elastischen Plattenmaterial wenigstens ein Durchbruch (
9 ) für das Hindurchtreten des gespritzten Kunststoffmaterials angeordnet ist. - Bodenplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Plattenmaterial eine einstückige Gummimatte (
2 ) ist. - Bodenplattenelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimatte (
2 ) plan und bündig in seiner Oberfläche angeordnet ist. - Bodenplattenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es an seinen Rändern Verbindungsmittel (
4 ,5 ) zu seinem Verbinden mit benachbarten Bodenplattenelemente aufweist.
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