DE102004022217A1

DE102004022217A1 - Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln aus Zuschnitten

Info

Publication number: DE102004022217A1
Application number: DE102004022217A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dichr
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Masterwork Machinery Co Ltd
Priority date: 2004-05-04
Filing date: 2004-05-04
Publication date: 2005-12-01
Anticipated expiration: 2024-05-05
Also published as: CN1693057A; US7402129B2; EP1593481B1; CN100513153C; DE102004022217B4; US20050250635A1; JP2005319789A; DE102004022217B8; EP1593481A1

Abstract

Vorgeschlagen wird eine Maschine zum Falten und Kleben von Faltschachteln mit einer ersten Faltstation (7) und wenigstens einer stromabwärts folgenden zweiten Faltstation (14) quer positionierbarer Maschinenkomponenten, welche Förderelemente (5) für Zuschnitte der Faltschachteln und wenigstens ein Klebstoffauftragwerk umfassen, Stellantrieben zur Positionierung der Maschinenkomponenten, einer stromabwärts bezüglich der ersten Faltstation (7) und stromaufwärts bezüglich der zweiten Faltstation (14) angeordneten Drehstation (9) mit unverrückbar angeordneten Transportmitteln für die Zuschnitte und mit einer Steuerung, welche die Stellantriebe der vor und hinter der Drehstation vorgesehenen quer positionierbaren Maschinenkomponenten in Abhängigkeit vom herzustellenden Typ der Faltschachteln steuert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln aus Zuschnitten.
Zur Herstellung auch komplizierter Schachtelformen bei hohen Geschwindigkeiten ist es aus der EP 0 881 137 B1 bekannt, innerhalb einer Faltschachtelklebemaschine eine Bearbeitungsstation in Form einer Drehstation anzuordnen, welche die flachliegenden Zuschnitte nach einer ersten Faltstation um eine zur Förderebene senkrechte Achse um 90° dreht. Weitere mögliche Bearbeitungsstationen sind ein oder mehrere Ausrichtstationen, in denen die Zuschnitte nach dem Abziehen aus einem Einleger oder nach einer Bearbeitungsstation seitlich exakt ausgerichtet werden, ein oder mehrere Vorbrecher, in denen die Faltlappen vor- und zurückgefaltet werden, damit die entsprechenden Rilllinien durch Knicken um 180° weich und geschmeidig gemacht werden, sowie Stationen für Sonderfaltungen oder andere Bearbeitungsvorgänge. Zu Beginn einer Faltstation ist üblicherweise ein Auftragwerk für Klebstoff angeordnet, das auf die zu verklebenden Faltlappen einen Klebstoffstreifen aufträgt.
Als Förderelemente zum Transport der Zuschnitte durch die einzelnen Stationen werden überwiegend schmale Riemenförderer eingesetzt, die ebenso wie Auftragwerke für Klebstoff und weitere Bearbeitungselemente jeweils vor Beginn der Produktion in eine vom Zuschnittstyp abhängige Querposition verstellt werden müssen. Die Förderelemente der Drehstation müssen zudem auf den Schwerpunkt des Zuschnitts ausgerichtet werden, daher sind die Förderelemente der aus der EP 0 881 137 B1 bekannten Drehstation quer zur Förderrichtung verstellbar gelagert.
Aus der DE 198 03 820 A1 ist eine Faltschachtelklebemaschine bekannt, die eine automatische Formateinstellung aufweist, mittels der Maschinenkomponenten zum Bearbeiten und/oder Fördern der Zuschnitte automatisch in entsprechende Querpositionen verstellt werden können. Die Maschine enthält einen Leitrechner mit einem Speicher für die Sollpositionen, der Getriebemotoren steuert, von denen die Maschinenkomponenten positioniert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtelklebemaschine so auszugestalten, dass sie eine schnelle und konstruktiv möglichst einfache automatische Formateinstellung auf eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Schachtelzuschnitte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit einer gemäß Anspruch 1 ausgestalteten Maschine gelöst.
Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Förderelemente der Drehstation keinen eigenen Querverstellmechanismus benötigen, sondern dass ausschließlich über Querverstellmechanismen in vor- und nachgeschalteten Bearbeitungestationen positioniert wird. Zudem ist der Positionierbereich und damit die Bandbreite der verarbeitbaren Zuschnittstypen sehr groß. Die Positionierung erfolgt insbesondere bei komplizierten Zuschnitten mit stark unterschiedlicher Länge und Breite sehr schnell.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Faltschachtelklebemaschine.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung die einzelnen Bearbeitungsstationen einer Faltschachtelklebemaschine.
2 zeigt als vergrößerten Ausschnitt einen Einleger mit einer nachfolgenden Ausrichtstation,
3 zeigt den Teil der Maschine mit einem Vorbrecher und einer nachfolgenden Faltstation,
4 zeigt eine Drehstation mit einer nachfolgenden Ausrichtstation und
5 zeigt eine weitere Faltstation mit einer Überleitstation und den Beginn einer Sammel- und Presseinrichtung.
Die Faltschachtelklebemaschine beginnt in 1 rechts unten mit einem Einleger 1, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden Bearbeitungsstation zuführt. Der Einleger 1 enthält Maschinenkomponenten in Form von seitlichen Stapelwänden 2 und Stellzungen 3, die vom Zuschnittstyp abhängig mittels eines Stellantriebs quer positioniert werden.
Im Anschluß an den Einleger 1 folgt eine Ausrichtestation 4, in der die Zuschnitte einzeln gegen einen seitlichen Anschlag ausgerichtet werden. Durch die Ausrichtstation führen quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von zwei Riemenpaaren 5, die als Förderelemente dienen und über Stellantriebe quer positioniert werden können. Einleger 1 und Ausrichtestation 4 sind in 2 vergrößert dargestellt.
Anschließend folgt ein Vorbrecher 6 und eine erste Faltstation 7, die in 3 dargestellt sind. Sowohl durch den Vorbrecher 6 als auch durch die Faltstation 7 führen quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Riemenpaaren 5 als Förderelemente, die abhängig vom Zuschnittstyp mit einem Stellantrieb quer positioniert werden. Zu Beginn der Faltstation 7 ist eine quer positionierbare Maschinenkomponente in Form eines Klebstoffauftragwerkes angeordnet, das ebenfalls mit einem Stellantrieb quer positioniert wird, damit ein Klebestreifen auf den zu verklebenden Faltlappen aufgetragen wird. Die Faltelemente der Faltstation 7 (Faltriemen etc.) sind fest mit einem Riemenpaar 5 verbunden und werden so mit diesem positioniert.
Auf die Faltstation 7 folgt eine Drehstation 9, die in 4 mit einer nachfolgenden weiteren Ausrichtestation 10 dargestellt ist. Die Drehstation 9 enthält zum Drehen der Zuschnitte um eine senkrechte Achse um 90° zwei parallel nebeneinander angeordnete Förderstrecken, deren Geschwindigkeit getrennt einstellbar ist. Die Zuschnitte liegen auf beiden Förderstrecken auf, so dass sie bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der beiden Förderstrecken gedreht werden. Die beiden Förderstrecken enthalten angetriebene Rollen als Förderelemente. Um die bereits gefalteten Zuschnittsteile am Öffnen zu hindern, werden sie beim Durchlauf durch die Drehstation 9 von einem plattenförmigen Niederhalter 11 niedergehalten, der in 1 und 4 in seiner Arbeitsposition parallel zur Förderebene geschwenkt ist und so die beiden Förderstrecken verdeckt. Die Förderrollen der beiden Förderstrecken der Drehstation 9 sind unverstellbar ortsfest in deren Gestell 12 gelagert. Sie bleiben daher unabhängig vom Zuschnittstyp immer in derselben Position.
Im Anschluß an die Drehstation 9 folgt eine weitere Ausrichtestation 10, die in ihrem Aufbau der Ausrichtestation hinter dem Einleger 1 entspricht. Sie enthält somit wiederum quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Förderriemenpaaren 5 als Förderelemente.
Die nächste Bearbeitungsstation 13 dient dazu, vom Schachteltyp abhängige Bearbeitungsvorgänge durchzuführen; beispielsweise werden weitere Rilllinien vorgebrochen oder Sonderfaltungen durchgeführt. Auch durch die Bearbeitungsstation 13 führen Riemenpaare 5 als Förderelemente, die mit Stellantrieben quer positioniert werden können.
Anschließend folgt eine zweite Faltstation 14, in der vorher mit einer Klebenaht versehene Zuschnittsteile um 180° umgefaltet werden. Auch die zweite Faltstation 14 enthält Riemenpaare 5 als Förderelemente und ein Klebstoffauftragwerk, die mittels Stellantrieben in ihre vom Zuschnittstyp abhängige Querposition bewegt werden können. Anschließend folgt eine Überleitstation 15, von der die gefalteten, mit noch nicht abgebundenen Klebenähten versehenen Zuschnitte in allen Teilen exakt ausgerichtet der nachfolgenden Sammel- und Presseinrichtung 16 zugeführt werden. In der Sammel- und Preßeinrichtung 16 wird zunächst ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet, der anschließend zwischen fördernden Pressbändern für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die Klebenähte abbinden. Die Überleitstation enthält ebenfalls Riemenpaare 5, die mittels Stellantrieben querverstellt werden können. Am Einlauf der Sammel- und Presseinrichtung 16 sind drei kurze Riemenförderer 17 mit Abstand nebeneinander angeordnet, die ebenfalls mit einem Stellantrieb quer positioniert werden können.
Die Faltschachtelklebemaschine enthält eine Steuereinrichtung, von der die Stellantriebe der Förderelemente, Klebstoffauftragwerke sowie weitere quer zu positionierende Bearbeitungsgeräte umfassenden Maschinenkomponenten zur Einnahme vorgesehener Positionen gesteuert werden. Diese Maschinenkomponenten sind über die Steuerung elektronisch gekoppelt und werden in Abhängigkeit von dem herzustellenden Schachteltyp positioniert, während die Förderelemente der Drehstation 9 ortfest bleiben, also nicht verstellt werden.
Bevorzugt wird die Einstellung der Faltschachtelklebemaschine nach folgendem Verfahren durchgeführt: Zunächst werden von der Steuereinrichtung alle vor der Drehstation 9 befindlichen quer positionierbaren Maschinenkomponenten auf hinterlegte, vom Schachteltyp und -format abhängige Positionen relativ zueinander vorpositioniert. Die gleiche Vorpositionierung relativ zueinander erfolgt für die hinter der Drehstation 9 befindlichen quer positionierbaren Maschinenkomponenten. Für eine exakte Drehung in der Drehstation 6 ist es erforderlich, dass sich der Schwerpunkt der Zuschnitte möglichst entlang der Mittellinie zwischen den beiden Förderstrecken bewegt. Daher werden nach dem Vorpositionieren relativ zueinander die quer positionierbaren Maschinenkomponenten vor der Drehstation 9 gekoppelt und mit gleichbleibendem Abstand relativ zueinander parallel verschoben, bis die Schwerpunktlinie der Förderstrecke auf die Mittellinie der Drehstation 9 ausgerichtet ist. Auf die gleiche Weise werden die hinter der Drehstation 9 befindlichen quer positionierbaren Maschinenkomponenten gekoppelt querverschoben, bis sie ebenfalls auf die Mittellinie der Drehstation 9 ausgerichtet sind.

1: Einleger
2: Stapelwand
3: Stellzunge
4: Ausrichtestation
5: Riemenpaar
6: Vorbrecher
7: erste Faltstation
9: Drehstation
10: Ausrichtestation
11: Niederhalter
12: Gestell
13: Bearbeitungsstation
14: zweite Faltsation
15: Überleitstation
16: Sammel- und Presseinrichtung
17: Riemenförderer

Claims

Maschine zum Falten und Kleben von Faltschachteln mit einer ersten Faltstation (7) und wenigstens einer stromabwärts folgenden zweiten Faltstation (14), quer positionierbaren Maschinenkomponenten, welche Förderelemente (5) für Zuschnitte der Faltschachteln und wenigstens ein Klebstoffauftragwerk umfassen, Stellantrieben zur Positionierung der Maschinenkomponenten, einer stromabwärts bezüglich der ersten Faltstation (7) und stromaufwärts bezüglich der zweiten Faltstation (14) angeordneten Drehstation (9) mit unverrückbar angeordneten Transportmitteln für die Zuschnitte, und mit einer Steuerung, welche die Stellantriebe der vor und hinter der Drehstation (9) vorgesehenen quer positionierbaren Maschinenkomponenten in Abhängigkeit vom herzustellenden Typ der Faltschachtel steuert.
Verfahren zum Einstellen einer Faltschachtelklebemaschine nach Anspruch 1 auf einen bestimmten Schachteltyp, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die vor der Drehstation (9) befindlichen quer positionierbaren Maschinenkomponenten relativ zueinander vorpositioniert und anschließend gekoppelt mit gleichen relativen Abständen voneinander querverschoben werden, bis die Transportlinie der Schwerpunkte der Zuschnitte auf die Mittellinie der Drehstation (9) ausgerichtet ist.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hinter der Drehstation (9) befindlichen quer positionierbaren Maschinenkomponenten ebenfalls zunächst relativ zueinander vorpositioniert und anschließend gekoppelt mit gleichem relativen Abstand zueinander auf die Mittellinie der Drehstation (9) ausgerichtet werden.