DE102004020255B4 - Überwachungssystem für Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Überwachungssystem
für Fahrzeuge, mit
einer elektronischen Kamera (10) und einer damit verbundenen Bildverarbeitungseinheit
(11), in der die von der Kamera (10) erfassten Bilddaten ausgewertet
und Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen erfasst und biometrisch
identifiziert werden, und abhängig
davon Fahrzeugfunktionen zur Verfügung gestellt werden können, dadurch gekennzeichnet,
dass nach Betätigen
wenigstens einer Fahrzeugtür
und/oder dem Erkennen eines Sitzplatzwechsels die Kamera (10) schrittweise
auf alle Sitzplätze
ausrichtbar ist und mittels der Kamera (10) an den Sitzplätzen Fahrzeuginsassen
erfassbar sind, wobei ein Speicher vorgesehen ist, aus dem für mindestens
einen derart identifizierten Fahrzeuginsassen Personendaten abrufbar
sind, die strukturelle und/oder medizinische Angaben zu dem identifizierten
Fahrzeuginsassen umfassen, und diese abrufbaren strukturellen und/oder
medizinischen Personendaten bei der Steuerung von Fahrzeugfunktionen
verwendet werden können.
Description
- Die Erfindung betrifft Überwachungssysteme für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, mit einer elektronischen Kamera und einer damit verbundenen Bildverarbeitungseinheit, mit der die von der Kamera erfassten Bilddaten ausgewertet und Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen erfasst und biometrisch identifiziert werden. Die Erfindung betrifft auch ein Überwachungsverfahren für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff von Anspruch 14, bei dem von einer elektronischen Kamera erfasste Bilddaten ausgewertet und Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen erfasst und biometrisch identifiziert werden.
- Zur Identifizierung von Fahrzeuginsassen sind aus dem Stand der Technik unterschiedliche Systeme bekannt. So kann ein Fahrzeuginsasse z.B. bei einem Fahrzeug durch Abnahme des Fingerabdrucks, bei anderen Fahrzeugen durch eine Schlüssel-Codekarte identifiziert werden. Eine optische Innenraumüberwachung mittels Kamera(s) befindet sich an vielen Stellen in der Entwicklung.
- Kamerasysteme, insbesondere Infrarot-Stereo-Kameras, sollen in Zukunft zum Überwachen des Innenraums von Fahrzeugen eingesetzt werden. Die räumliche Auflösung von Stereo-Kameras erlaubt eine Erkennung der Sitzplatzbelegung sowie der Sitzposition des Insassen, auf den sie gerichtet sind. Dadurch wird die Anpassung von Rückhaltesystemen wie Airbag, Gurt straffer, Gurtkraftbegrenzer o. Ä. an die Statur und den dynamischen Ist-Zustand des Insassen anpassbar.
- Die in der Entwicklung befindlichen Kameras sind in der Regel auf einen Anwendungszweck optimiert. Ein Stereo-Kamera-System einer Firma findet und verfolgt das Gesicht des Beifahrers zur Sitzbelegungs- und Sitzpositionserkennung. Ein Stereo-Kamera-System einer Firma zielt auf den Fahrer und bestimmt die Sitzposition und Gewichtsklasse. Ein Mono-Kamera-System diverser Hersteller zielt auf die Augen des Fahrers und detektiert Unaufmerksamkeit oder Müdigkeit. Ein 360-Grad-Kamera-System ebenfalls diverser Hersteller überwacht den Innenraum zum Diebstahlsschutz.
- Zur Komfort- oder Nutzwertsteigerung vieler insbesondere sicherheitsbezogener Fahrzeugfunktionen ist allerdings die alleinige Identifizierung eines Fahrzeuginsassen nicht ausreichend, da maßgebliche personenbezogene Daten zum Unterstützen, Freigeben oder Steuern der Fahrzeugfunktionen nicht zur Verfügung stehen.
- Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 101 33 759 A1 offenbart eine Gurtführungserkennung mit einem Bildverarbeitungssystem in einem Kraftfahrzeug, mit dem die Gurtführung kontrolliert und damit die Qualität der Rückhaltesysteme gesteigert wird. Auf Basis einer Bildverarbeitung und Mustererkennung wird festgestellt, wie viele Insassen vorhanden bzw. welche Sitzplätze belegt sind, welche Körperhaltung die Insassen einnehmen und welche Kopfposition, Ohren- und Mundposition die Insassen haben. Die Bildverarbeitung und Mustererkennung kann die Insassen auch identifizieren. - Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 101 60 843 A1 beschreibt ein biometrisches Erkennungssystem, bei dem eine elektroni sche Kamera mit einem angepassten optischen Filter ausgestattet ist, in dessen Durchlassbereich eine gepulste Lichtquelle zum Verbessern der Erkennungsleistung unter wechselnden Lichtverhältnissen betrieben wird. Damit wird die Identifizierbarkeit von Fahrzeuginsassen verbessert. - Die
japanische Offenlegungsschrift 08-265611 - Darüber hinaus sind aus der
DE 199 52 854 C1 undDE 101 03 401 A1 Systeme bekannt, welche eine Personalisierung von Fahrzeuginsassen zur Komfort- oder Nutzwertsteigerung von Fahrzeugfunktionen vornehmen. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Überwachungssystem für Kraftfahrzeuge anzugeben, das eine Komfort- oder Nutzwertsteigerung von Fahrzeugfunktionen ermöglicht, technisch einfach aufgebaut und kostengünstig ist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Überwachungssystem nach Anspruch 1, bei dem ein Speicher vorgesehen ist, an dem für einen derart identifizierten Fahrzeuginsassen Personendaten abrufbar sind, die Fahrzeugfunktionen zur Verfügung gestellt werden können und ein Verfahren nach Anspruch 14.
- Ein wesentlicher Punkt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass mit einem solchen Überwachungssystem eine Personalisierung einzelner Fahrzeuginsassen an ihrem jeweiligen Sitzplatz vorgenommen werden kann. Die Personendaten können Fahrzeugfunktionen zu deren individueller Anpassung an die identifizierten Fahrzeuginsassen zur Verfügung gestellt werden, wodurch deren Komfort- oder Nutzwert gesteigert wird. Die aktive biometrische Identifikation erfordert dabei keine Kooperation der Insassen. Unter dem Begriff Fahrzeugfunktio nen sollen alle Zugangs-, Kontroll- und Sicherheitsfunktionen eines Fahrzeugs verstanden werden. Unter dem Begriff biometrische Identifizierung sollen alle bekannten Erkennungsverfahren verstanden werden, insbesondere durch Erfassung biometrischer Merkmale wie Gestalt und Anordnung von Gesichtsmerkmalen, z.B. Augen, Nase, Mund, Ohren usw..
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems sind in den Unteransprüchen 2 bis 13 angegeben.
- Von Vorteil ist es, wenn die Kamera zum Erfassen einzelner Fahrzeuginsassen mechanisch auf einzelne Sitzplätze ausrichtbar ist. Dadurch wird die Identifizierbarkeit von Fahrzeuginsassen verbessert, insbesondere durch Einsatz einer optischen Vergrößerung (optischer Zoom). Gleichzeitig ist der jeweilige Sitzplatz des Fahrzeuginsassen ermittelbar.
- Der gleiche Vorteil entsteht, wenn zum Erfassen von Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen ein jeweiliger Bildausschnitt elektronisch wählbar ist. Der Bildausschnitt eines Sitzplatzes kann aus den erfassten Bilddaten extrahiert und – bei entsprechender Auflösung – durch elektronische Vergrößerung (digitaler Zoom) kann anschließend die Identifizierbarkeit des Fahrzeuginsassen verbessert werden. Dafür ist eine Bildauflösung herkömmlicher Kameras ausreichend, die heute bei ungefähr 4 Megapixeln liegt.
- Bevorzugt ist es, wenn die Fahrzeuginsassen durch eine kommerziell erhältliche Mustererkennungssoftware biometrisch identifizierbar sind. Dies setzt eine Bildauflösung der Kamera voraus, die durch Kombination aus optischem und digitalem Zoom gesteigert werden kann. Dadurch entfallen Entwicklungskosten für eine den vorstehend genannten Zwecken entsprechend angepasste Software.
- Von Vorteil ist es, wenn die Personendaten strukturelle und/oder medizinische Angaben umfassen. Strukturelle Personendaten können dabei Name, Alter, Größe, Gewicht usw., und medizinische Personendaten Gesundheitszustand, Medikation, Unverträglichkeiten usw. umfassen. Dadurch lassen sich die mit den Personendaten versorgten Fahrzeugfunktionen besonders genau auf den jeweils identifizierten Fahrzeuginsassen abstimmen. Die strukturellen Daten stellen dabei wichtige Eingangsgrößen für adaptive Rückhaltesysteme dar, während die medizinischen Daten zusätzlich wertvolle Informationen für alarmierte Rettungshelfer darstellen.
- Ein weiterer Vorteil entsteht, wenn ein Bildspeicher zur Aufnahme von der Kamera erfasster Bild- oder Videosequenzen vorgesehen ist. Damit lässt sich die Funktionalität des Überwachungssystems zur Dokumentation eines Unfall- oder Diebstahlgeschehens erweitern.
- So kann eine Bild- oder Videodatei z.B. die Vorgänge in einem Zeitbereich kurz vor, während und nach einem Unfall beinhalten. Die Bild- oder Videosequenz erlaubt dem Rettungs-Personal eine gezieltere Abschätzung der Verletzungsschwere der Insassen. Durch Übertragung des Unfallhergangs kann zusätzlich der Ist-Zustand des Innenraums (Deformation, Feuer, Rauch) wiedergegeben werden. Die Datenübermittlung kann über Tele-Aid erfolgen, wenn in der Zukunft das Übertragungsprotokoll erweitert wird.
- Bei Stillstand des Fahrzeugs kann das Überwachungssystem auf Grund seiner Scan-Möglichkeit zusätzlich die Innenraumüberwachung zum Schutz vor Diebstahl oder Beschädigung übernehmen. Eine entsprechende Ausrichtung der Kamera kann z.B. in eine Richtung erfolgen, in der Einparksensoren einen Kontakt mit anderen Fahrzeugen oder Gegenständen signalisieren.
- Bevorzugt ist es, wenn der Bildspeicher eine Kapazität aufweist, die zur Speicherung einer wenigstens 15 Sekunden langen Videosequenz geeignet ist. Dies entspricht einer Speicherkapazität herkömmlicher Kameras bei ausreichend genauer Auflösung, um Aussagen über ein aufgenommenes Geschehen zu treffen.
- Bevorzugt ist es, wenn die Kamera an einer Spiegelkonsole angeordnet ist. Aus dieser Position ist eine besonders gute Überwachung einzelner Sitzplätze in einem Fahrzeug möglich. Denkbar ist aber auch eine Anbringung am Fahrzeughimmel, der A- oder B-Säule (bei Vans in einer der Säulen) oder am Armaturenbrett eines Fahrzeugs.
- Bevorzugt ist es auch, wenn die Kamera um eine erste Achse um 360° schwenkbar ist. Dadurch kann diese auch für andere Aufgaben genutzt werden, z.B. zum Dokumentieren einer Beschädigung des Fahrzeugs im Stillstand oder zum Erfassen rückwärtigen Verkehrs. Diese Funktionalität läßt sich dadurch weiter verbessern, dass die Kamera um weitere Achsen schwenkbar ist. So läßt sich beispielsweise durch die Verwendung einer Kulissenführung eine gegen die Horizontale neigbare Kamera realisieren.
- Ein Vorteil entsteht weiterhin, wenn die Bildverarbeitungseinheit mit Zündung und/oder Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeugs verbunden ist. So kann das Überwachungssystem zur Identifikation zum Führen des Fahrzeugs berechtigter Fahrer genutzt werden, für die allein die Zündung freigebbar ist. Dadurch ist die Bedienung des Fahrzeugs auf einen definierbaren Nutzerkreis beschränkbar, wodurch Diebstählen vorgebeugt wird. Eine Kooperationspflicht der Nutzer zu ihrer Identifizierung durch z.B. Erfassung eines Fingerabdrucks oder einer Code-Karte ist nicht notwendig. Die Sicherheitseinrichtungen können Airbag-, Gurtstraffer-, Notruf-, Aufmerksamkeitsüberwachungs-, Diebstahl- oder Beschädigungserfassungs- oder ähnliche Systeme umfassen, womit eine vielseitige Anwendbarkeit und damit Komfort- und Nutzwertsteigerung erzielbar ist.
- Bevorzugt ist es dabei, wenn die Verbindung einen Fahrzeugbus umfasst. Da immer mehr Funktionskomponenten von Fahrzeugen auf Basis von Fahrzeug-Bussystem vernetzt werden, erspart eine Einbindung des Überwachungssystems in dieser Art eine individuelle Verkabelung. Hier kommt insbesondere eine Verbindung der Bildverarbeitungseinheit über einen üblicherweise vorhandenen CAN-(Controller Area Network)Bus mit der Zündung und/oder den Sicherheitskomponenten in Frage.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn die Bildverarbeitungseinheit integriert mit einer Sicherheitseinrichtung des Fahrzeugs ausgeführt ist. Die Funktionalität der Bildverarbeitungseinrichtung wird damit in einem möglicherweise im Fahrzeug schon vorhandenen System aufgenommen, wodurch üblicherweise knapp bemessener Raum und zusätzliche Gerätekosten gespart werden.
- Anzumerken bleibt, dass das vorstehend beschriebene System in Fahrzeugen aller Art eingesetzt werden kann, insbesondere in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Bahnen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch durch ein Überwachungsverfahren nach Anspruch 14 gelöst, bei dem derart identifizierten Fahrzeuginsassen zugeordnete Personendaten abrufbar sind und Fahrzeugfunktionen zur Verfügung gestellt werden.
- Auch bei dem Verfahren besteht ein wesentlicher Punkt darin, dass Fahrzeuginsassen nach ihrer Identifizierung personifizierbar sind, d.h. deren Personendaten abrufbar und Fahrzeugfunktionen individuell angepasst werden können.
- Von Vorteil ist es dabei, wenn nach Betätigen wenigstens einer Fahrzeugtür und/oder dem Erkennen eines Sitzplatzwechsels eine schrittweise Erfassung der Sitzplätze vorgenommen wird. Dazu kann z.B. ein an sich bekanntes Stereo-Kamera-System mit Gesichtserkennung und -verfolgung so modifiziert werden, dass sich die Kamera nach dem Einsteigen von Personen nacheinander auf alle Sitzplätze ausrichtet. Mit Hilfe einer Mustererkennungssoftware kann dann ein Abgleich der Gesichtsmerkmale mit an einem Speicher hinterlegten, personifizierten Gesichtsmerkmalen erfolgen.
- Bevorzugt ist es, wenn die Erfassung der Sitzplätze durch mechanische Ausrichtung der Kamera oder durch elektronische Wahl eines Bildausschnitts vorgenommen wird. Beide Verfahren erlauben eine sichere Erfassung und Identifizierung einzelner Fahrzeuginsassen an ihren jeweiligen Sitzplätzen, insbesondere auch durch Vergrößerbarkeit (optischen oder digitalen Zoom). Eine weiter verbesserte Identifizierbarkeit wird durch Kombination beider Verfahren erreicht.
- Von Vorteil ist es, wenn die Personendaten an Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeugs übermittelt werden. Deren Verhalten ist in hohem Maß durch Berücksichtigung von personenbezogenen Daten optimierbar. Dies gilt insbesondere für Airbag-, Gurt straffer-, Notruf-, Aufmerksamkeitsüberwachungs-, Diebstahlüberwachungs- oder ähnliche Systeme.
- Ein weiterer Vorteil entsteht dann, wenn nach dem Erfassen der Sitzplätze die Kamera in eine Ausgangsstellung gefahren wird, in der sie für weitere Überwachungsfunktionen genutzt werden kann. Dadurch werden ebenfalls Diebstahlsüberwachungs- sowie Beschädigungsüberwachungsfunktionalitäten unterstützt, die bei Stillstand des Fahrzeugs aktiviert werden können.
- Auch hinsichtlich des Verfahrens bleibt anzumerken, dass dieses in Fahrzeugen aller Art eingesetzt werden kann, insbesondere in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und Bahnen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die einzige zugehörige Zeichnung näher erläutert. Gleiche oder gleichwirkende Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
- Die einzige Figur zeigt eine Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes Kraftfahrzeug, an dessen Spiegelkonsole eine Stereo-Kamera
10 zum Überwachen des Fahrzeuginnenraums, insbesondere der Sitzplätze P1–P5 integriert ist. Die von der Kamera10 erfassten Bilddaten werden einer Bildverarbeitungseinheit11 zugeführt, die mit einer Zündung20 , einer Steuereinheit für Airbag- und Gurt30 und einem Notrufsystem40 über einen Fahrzeugbus50 verbunden ist. Einzelne Gurtstraffer sind mit den Ziffern31 ,32 ,33 ,34 ,35 , ein Beifahrer- und Fahrerairbag mit den Bezugsziffern36 und37 bezeichnet. - Nach dem Einsteigen scannt die Kamera
10 sukzessive alle Sitzplätze P1–P5 und erfasst dort sitzende Fahrzeuginsassen. Die Bilddaten werden an der Bildverarbeitungseinheit11 ausgewertet, wobei ein Abgleich der Gesichtsmerkmale mit an der Bildverarbeitungseinheit11 hinterlegten, personifizierten Gesichtsmerkmalen erfolgt. Dazu ist eine kommerziell erhältliche Mustererkennungssoftware vorgesehen. Den einmal identifizierten Insassen werden an einem Speicher der Bildverarbeitungseinheit11 abrufbare Personendaten zugeordnet, die Sicherheitssystemen30 und40 zur Verfügung gestellt werden, um das Verhalten der Gurtstraffer31 –35 und der Airbags36 und37 individuell auf den jeweils erfassten Insassen anzupassen, und einen Notruf um medizinische Daten der Insassen zu ergänzen. Zur Freigabe der Zündung20 reicht die Identifizierung des Fahrers als berechtigtem Nutzer aus. Denkbar ist auch die Freigabe einer Türverriegelung durch Identifizierung einer an das Fahrzeug herantretenden Person. - Die Kamera
10 fährt nach Erfassung der Fahrzeuginsassen in eine Ausgangsstellung zurück, in der sie zur Diebstahl- und Beschädigungsüberwachung genutzt werden kann. Dabei kann sie um 360 Grad verschwenkt werden, um in Richtung einer potentiellen Schädigung oder eines unberechtigten Eingriffs in das Fahrzeug ausgerichtet zu werden. In diesem Fall ist eine Alarmierung von Ordnungskräften über das Notrufsystem40 denkbar. - Durch Bereitstellung personenbezogener Daten von Fahrzeuginsassen an die Sicherheitssysteme in diesem Ausführungsbeispiel wird deren Komfort und Nutzwert gesteigert, und ein möglicherweise schon für andere Zwecke im Fahrzeug installiertes Kamera-System besser genutzt. Dabei können verschiedene Fahrzeugfunktionen durch die Ausrichtbarkeit der Kamera
10 und unterschiedliche Bildauswerteverfahren an der Bildverarbeitungseinheit11 unterstützt werden. -
- 10
- Kamera
- 11
- Bildverarbeitungseinheit
- 20
- Zündung
- 30
- Steuereinheit für Airbag- und Gurt
- 31, 32, 33, 34, 35
- Gurtstraffer
- 36, 37
- Airbag
- 40
- Notrufsystem
- 50
- Fahrzeugbus
- P1, P2, P3, P4, P5
- Sitzplätze
Claims (20)
- Überwachungssystem für Fahrzeuge, mit einer elektronischen Kamera (
10 ) und einer damit verbundenen Bildverarbeitungseinheit (11 ), in der die von der Kamera (10 ) erfassten Bilddaten ausgewertet und Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen erfasst und biometrisch identifiziert werden, und abhängig davon Fahrzeugfunktionen zur Verfügung gestellt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass nach Betätigen wenigstens einer Fahrzeugtür und/oder dem Erkennen eines Sitzplatzwechsels die Kamera (10 ) schrittweise auf alle Sitzplätze ausrichtbar ist und mittels der Kamera (10 ) an den Sitzplätzen Fahrzeuginsassen erfassbar sind, wobei ein Speicher vorgesehen ist, aus dem für mindestens einen derart identifizierten Fahrzeuginsassen Personendaten abrufbar sind, die strukturelle und/oder medizinische Angaben zu dem identifizierten Fahrzeuginsassen umfassen, und diese abrufbaren strukturellen und/oder medizinischen Personendaten bei der Steuerung von Fahrzeugfunktionen verwendet werden können. - Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturelle Personendaten einen Namen, ein Al ter, eine Größe und/oder ein Gewicht enthalten und/oder die medizinischen Personendaten einen Gesundheitszustand, eine Medikation und/oder eine Unverträglichkeit umfassen.
- Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (
10 ) zum Erfassen einzelner Fahrzeuginsassen mechanisch auf einzelne Sitzplätze (P1–P5) ausrichtbar ist. - Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen von Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen (P1–P5) ein jeweiliger Bildausschnitt elektronisch wählbar ist.
- Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeuginsassen durch eine Mustererkennungssoftware biometrisch identifizierbar sind.
- Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bildspeicher zur Aufnahme von der Kamera (
10 ) erfasster Bild- oder Videosequenzen vorgesehen ist. - Überwachungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildspeicher eine Kapazität aufweist, die zur Speicherung einer wenigstens 15 Sekunden langen Videosequenz geeignet ist.
- Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (
10 ) an einer Spiegelkonsole angeordnet ist. - Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (
10 ) um 360° schwenkbar ist. - Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (
10 ) um mehr als eine Achse schwenkbar ist. - Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildverarbeitungseinheit (
11 ) mit Zündung (20 ) und/oder Sicherheitseinrichtungen (30 ,31 ,32 ,33 ,34 ,35 ,36 ,37 ,40 ) des Fahrzeugs verbunden ist. - Überwachungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung einen Fahrzeugbus (
50 ) umfasst. - Überwachungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildverarbeitungseinheit (
11 ) integriert mit einer Sicherheitseinrichtung (30 ,31 ,32 ,33 ,34 ,35 ,36 ,37 ,40 ) des Fahrzeugs ausgeführt ist. - Überwachungsverfahren für Kraftfahrzeuge, bei dem von einer elektronischen Kamera (
10 ) erfasste Bilddaten ausgewertet und Fahrzeuginsassen an einzelnen Sitzplätzen er fasst und biometrisch identifiziert werden, das Identifizierungsergebnis Fahrzeugfunktionen zur Verfügung gestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach Betätigen wenigstens einer Fahrzeugtür und/oder dem Erkennen eines Sitzplatzwechsels die Kamera (10 ) schrittweise auf alle Sitzplätze ausgerichtet wird und mittels der Kamera (10 ) Fahrzeuginsassen an den Sitzplätzen erfasst werden und für derart identifizierte Fahrzeuginsassen zugeordnete Personendaten abgerufen werden, die strukturelle und/oder medizinische Angaben zu dem identifizierten Fahrzeuginsassen umfassen, und diese abrufbaren strukturelle und/oder medizinische Personendaten bei der Steuerung von Fahrzeugfunktionen verwendet werden. - Überwachungsverfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturellen Personendaten einen Namen, ein Alter, eine Größe und/oder ein Gewicht enthalten und/oder die medizinischen Personendaten einen Gesundheitszustand, eine Medikation und/oder eine Unverträglichkeit umfassen.
- Überwachungsverfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach Betätigen wenigstens einer Fahrzeugtür und/oder dem Erkennen eines Sitzplatzwechsels eine schrittweise Erfassung der Sitzplätze (P1–P5) vorgenommen wird.
- Überwachungsverfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Sitzplätze durch mechanische Ausrichtung der Kamera (
10 ) oder durch elektronische Wahl eines Bildausschnitts vorgenommen wird. - Überwachungsverfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass Personendaten insbesondere strukturellen Personendaten an Zündung (
20 ) und/oder an Sicherheitseinrichtungen (30 ,31 ,32 ,33 ,34 ,35 ,36 ,37 ,40 ) des Fahrzeugs übermittelt werden. - Überwachungsverfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass medizinische Personendaten im Rahmen eines Notrufsystems übermittelt werden.
- Überwachungsverfahren nach Anspruch 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Erfassen der Sitzplätze die Kamera (
10 ) in eine Ausgangsstellung gefahren wird, in der sie für weitere Überwachungsfunktionen wie Diebstahlüberwachung oder Beschädigungsüberwachung genutzt werden kann.
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- 2004-04-26 DE DE102004020255A patent/DE102004020255B4/de not_active Expired - Fee Related
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