-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, in welchem ein jeweiliges aktuelles Betriebsverhalten zumindest einer Funktionseinheit durch jeweilige, in einem Konfigurationsspeicher für die Funktionseinheit gespeicherte aktive Konfigurationsdaten festgelegt wird. Mit dem Begriff „Funktionseinheit” ist im Zusammenhang mit der Erfindung ein Gerät des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Klimaanlage, gemeint oder aber auch ein zonenbezogener Teil eines Geräts, beispielsweise eine Klimatisierung für den Fahrersitz allein. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, mit welchem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
-
In modernen Kraftfahrzeugen gibt es immer mehr Möglichkeiten der individuellen Einstellung von bestimmten Konfigurationsdaten oder Parametern in Abhängigkeit vom jeweiligen Sitzplatz im Kraftfahrzeug. Für jeden Sitzplatz ist somit zumindest eine Funktionseinheit bereitgestellt. Beispielsweise kann durch eine solche Funktionseinheit das Klima in Bezug auf Temperatur, Luftmenge und/oder Verteilung reguliert und durch eine andere Funktionseinheit bei einem Fahrzeugsitz die Position und/oder die Heizung eingestellt werden. Vom jeweiligen Sitzplatz aus kann über ein Bedienmenü oder über manuelle Bedienelemente jede Funktionseinheit für den Sitzplatz in direktem Zugriff eingestellt werden.
-
Diese Funktionalität ist beispielsweise aus der
EP 2 030 817 A2 bekannt, in welcher eine Vorrichtung beschrieben ist, mittels welcher einzelne Zonen eines Fahrgastraums eines Kraftfahrzeugs zonenweise konfiguriert werden können, um beispielsweise das Fahrzeugklima in jeder der Zonen separat oder getrennt regulieren zu können. Zum Einstellen der Konfigurationsdaten der jeweils für die Zone zuständigen Funktionseinheit ist eine Kamera mit einer Bildauswerteeinheit vorgesehen, sodass eine Gestenauswertung zum Einstellen der Konfigurationsdaten möglich ist.
-
Aus der
DE 10 2014 003 947 A1 ist eine Bedienvorrichtung für eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei welcher ebenfalls für einen Fahrer und einen Beifahrer die Klimatisierung zonenweise getrennt eingestellt werden kann. Es gibt zudem eine Synchronisierungsfunktion, mittels welcher die Einstellungen für die Fahrerzone in die Beifahrerzone übernommen werden können.
-
Aus der
DE 10 2014 205 157 A1 ist zur Klimabedienung in einem Fortbewegungsmittel eine Vorrichtung beschrieben, mittels welcher Klimatisierungseinstellungen für unterschiedliche Zonen durch Gestenbedienung einstellbar sind.
-
Mittels der aus dem Stand der Technik bekannten Bedienvorrichtungen ist es stets notwendig, zum Anpassen einer Funktionseinheit, wie beispielsweise einer Zonenklimatisierung und/oder Sitzeinstellung, mehrere Bedienschritte auszuführen, bis die Funktionseinheit an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist. Kommt es danach zu einem Sitzplatztausch, beispielsweise wegen eines Fahrerwechsels, bei welchem der Fahrer und beispielsweise der Beifahrer tauschen, so muss jeder Benutzer seine zuvor gewählten Einstellungen langwierig für seinen neuen Sitzplatz neu einstellen.
-
Ein ähnliches Problem ergibt sich, wenn ein Benutzer eine automatisierte Konfiguration einer Funktionseinheit nutzt, dann zeitweise in einem manuellen Bedienmodus spezifische, von ihm für die aktuelle Situation gewünschte Konfigurationsdaten einstellt und anschließend wieder auf die automatisierte Konfiguration zurückschaltet. Hierdurch gehen seine individuell vorgenommenen, manuellen Einstellungen der Konfigurationsdaten verloren, so dass er diese nicht ein zweites Mal rekonstruieren kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug eine aufwandsarme Übernahme von individuell eingestellten Konfigurationsdaten bei einem Wechsel von Betriebsphasen zumindest einer Funktionseinheit zu ermöglichen, also beispielsweise bei dem beschriebenen Fahrerwechsel oder bei dem beschriebenen Wechsel zwischen automatisierter und manueller Konfiguration.
-
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren.
-
Durch die Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, wobei ein jeweiliges aktuelles Betriebsverhalten zumindest einer Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs durch jeweilige, in einem jeweiligen Konfigurationsspeicher gespeicherte Konfigurationsdaten festgelegt wird. Eine solche Funktionseinheit kann in der beschriebenen Weise eine Klimatisierungseinheit für das Kraftfahrzeug oder auch nur eine Klimatisierungseinheit für eine vorbestimmte Zone des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einen bestimmten Fahrzeugsitz, sein. Eine jeweilige Funktionseinheit kann auch eine aus den folgenden umfassen: eine Lautstärkeregelung, eine Sitzeinstellung, eine Spiegeleinstellung, eine Einstellung einer Head-up-Anzeigeeinrichtung (Head-up – Kopf-oben), eine Lenksäuleneinstellung. Insbesondere sind mehrere Funktionseinheiten vorgesehen oder umfasst, das heißt es werden also mehrere Geräte oder mehrere zonenbezogene Gerätebereiche durch das Verfahren verwaltet oder betrieben.
-
Bei dem Verfahren wird nämlich in einer ersten Betriebsphase die zumindest eine Funktionseinheit mit jeweiligen ersten Konfigurationsdaten in ihrem jeweiligen Konfigurationsspeicher betrieben. In der ersten Betriebsphase sind also bestimmte erste Konfigurationsdaten in jeder Funktionseinheit aktiv. In einer zweiten Betriebsphase wird die zumindest eine Funktionseinheit mit jeweiligen zweiten Konfigurationsdaten in ihrem jeweiligen Konfigurationsspeicher betrieben. In der zweiten Betriebsphase sind also zweite Konfigurationsdaten in dem jeweiligen Konfigurationsspeicher aktiv. Unter Betriebsphase ist hier beispielsweise gemeint, dass in der ersten Betriebsphase eine erste Person als Fahrer das Kraftfahrzeug führt und nach einem Fahrerwechsel die zweite Betriebsphase vorliegt, in welcher eine zweite Person das Kraftfahrzeug führt, wobei die beiden Personen jeweils für den Fahrerwechsel Sitzplätze in dem Kraftfahrzeug tauschen. Eine erste Betriebsphase kann sich auch beispielsweise durch eine automatisierte Einstellung oder Regelung der Konfigurationsdaten ergeben, während die zweite Betriebsphase durch eine manuelle Einstellung der Konfigurationsdaten gekennzeichnet ist.
-
Durch die Konfigurationsdaten wird in der beschriebenen Weise das Betriebsverhalten festgelegt, das heißt bei einer Klimatisierungseinrichtung können Konfigurationsdaten beispielsweise eine Soll-Temperatur und/oder eine Luftfördermenge und/oder eine Ausrichtung von Luftauslässen festlegen. Bei einer Sitzeinstellung können die Konfigurationsdaten beispielsweise jeweilige Positionen einzeln verstellbarer Sitzelemente, beispielsweise der Rückenlehne und/oder der Sitzfläche, festlegen.
-
Um nun zwischen den beiden Betriebsphasen mit geringem Aufwand hin und insbesondere hin und her, also bidirektional sowohl hin als auch zurück wechseln zu können, ist erfindungsgemäß bei dem Verfahren vorgesehen, dass durch eine Tauscheinrichtung in Abhängigkeit von einer jeweiligen, vorbestimmten benutzerseitigen Bedienhandlung bidirektional zwischen den Betriebsphasen gewechselt wird, indem Konfigurationsdaten der aktiven Betriebsphase, also je nach aktiver Betriebsphase die ersten oder die zweiten Konfigurationsdaten, aus dem jeweiligen Konfigurationsspeicher der zumindest einen Funktionseinheit heraus in einen jeweiligen Tauschspeicher übertragen werden. Dafür werden zuvor in dem jeweiligen Tauschspeicher gespeicherte Tausch-Konfigurationsdaten, also die zweiten Konfigurationsdaten oder die ersten Konfigurationsdaten, in den Konfigurationsspeicher der zumindest einen Funktionseinheit als aktive Konfigurationsdaten übertragen. Mit anderen Worten wird also zum Wechseln der Betriebsphase ein Tausch der Konfigurationsdaten zwischen dem Konfigurationsspeicher jeder Funktionseinheit und einem korrespondierenden oder zugehörigen Tauschspeicher vorgenommen.
-
Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer jederzeit durch die besagte Bedienhandlung mittels der Tauscheinrichtung zurück in die jeweils andere oder vorangegangene Betriebsphase wechseln kann, also von der ersten in die zweite Betriebsphase und umgekehrt von der zweiten in die erste Betriebsphase. Die dann für die kommende Betriebsphase zu verwendenden Konfigurationsdaten, die gerade im Tauschspeicher sind, weil die Betriebsphase aktuell nicht aktiv ist, sind in dem jeweiligen Tauschspeicher für jede Funktionseinheit verfügbar gehalten. Damit gehen sie nicht beim Wechsel zwischen den Betriebsphasen verloren.
-
Zu der Erfindung gehören optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
-
Wie bereits ausgeführt, kann die beschriebene Tauscheinrichtung genutzt werden, damit Benutzer nach einem Wechsel oder Tausch ihrer Sitzplätze oder allgemein nach einem Wechsel zwischen unterschiedlichen Zonen in dem Kraftfahrzeug ihre jeweiligen Konfigurationsdaten, die sie persönlich für sich eingestellt haben, auch in der jeweils neuen Zone verfügbar haben. Bei dieser Weiterbildung ist ein Fahrgastraum in zumindest zwei unterschiedliche Zonen unterteilt. Jede der zumindest einen Funktionseinheit wirkt dabei nur auf eine der Zonen ein. Beispielsweise kann also in der aus dem Stand der Technik bekannten Weise eine zonenweise Klimatisierungsregelung vorgesehen sein oder eine Sitzeinstellung für einen einzelnen Fahrzeugsitz. Alle der Funktionseinheiten wirken dabei auf dieselbe Zone ein. Es handelt sich also um eine Funktionseinheit oder mehrere Funktionseinheiten, von denen jede in derselben Zone wirkt. Der besagte Tauschspeicher jeder Funktionseinheit ist dabei kein wirkungsloser Hintergrundspeicher, sondern es handelt sich ebenfalls um einen jeweiligen Konfigurationsspeicher, aber denjenigen einer korrespondierenden Funktionseinheit einer anderen der Zonen. Mit anderen Worten werden also Konfigurationsdaten für korrespondierende oder funktionsgleiche Funktionseinheiten unterschiedlicher Zonen austauscht. So kann beispielsweise ein Fahrer sich aus seiner Fahrerzone heraus beispielsweise auf einen Rücksitz begeben oder umsetzen und durch die Tauscheinheit werden die für die Fahrerzone eingestellten Konfigurationsdaten auf die Zone für den Rücksitz übertragen. Durch die Tauscheinheit wird hierbei der Tausch der Konfigurationsdaten vorgenommen, das heißt in der Fahrerzone werden dann die Konfigurationsdaten eingestellt, die zuvor für den Rücksitz eingestellt waren.
-
So ist also insbesondere vorgesehen, dass die Zonen eine Fahrerzone und eine Fahrgastzone umfassen, also z. B. einen Sitzbereich außerhalb der Fahrerzone, und durch die Bedienhandlung ein Fahrerwechsel angezeigt wird und durch die Tauscheinrichtung die in der zumindest einen Funktionseinheit für die Fahrerzone eingestellten Konfigurationsdaten mit den in der korrespondierenden zumindest einen Funktionseinheit der Fahrgastzone eingestellten Konfigurationsdaten getauscht werden. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise ein Fahrerwechsel ermöglicht, bei welchem sowohl der bisherige Fahrer als auch der neue Fahrer jeweils ihre persönlichen Einstellungen der Konfigurationsdaten in ihre neue Aufenthaltszone übernehmen können und dies mittels der Tauscheinheit mit nur einer einzigen Bedienhandlung ausgelöst oder eingestellt werden kann.
-
Eine andere Weiterbildung betrifft den Fall, dass eine einzelne Person das Verfahren in vorteilhafter Weise nutzen möchte. Bei dieser Weiterbildung werden bei der zumindest einen Funktionseinheit die Konfigurationsdaten in der ersten Betriebsphase durch eine Automatik-Regelung in Abhängigkeit von zumindest einem Sensorsignal justiert. Eine solche Automatik-Regelung kann beispielsweise das Anpassen der Fahrzeugklimatisierung in Abhängigkeit von Sensorsignalen wie beispielsweise der Außentemperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit und/oder einem Verschmutzungsgrad der Luft vorsehen. In der zweiten Betriebsphase werden die Konfigurationsdaten dagegen in Abhängigkeit von Steilsignalen einer Bedieneinrichtung eingestellt, welche von einem Benutzer zumindest eine Bedieneingabe empfängt. Mit anderen Worten handelt es sich bei der zweiten Betriebsphase um einen manuellen Einstellmodus. Der Benutzer kann hier also für sich selbst einstellen, wie er die zumindest eine Funktionseinheit betrieben haben möchte. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es nun möglich, mittels der Tauscheinrichtung zeitweise von der einen Betriebsphase in die andere zu wechseln, beispielsweise von der Automatik-Regelung in die manuelle Bedieneinstellung und/oder zurück. Es wird dann die jeweils zuletzt in der jeweiligen Betriebsphase verwendete aktive Konfiguration, das heißt die entsprechenden Konfigurationsdaten, bei jedem Wechsel rekonstruiert, da sie durch den jeweiligen Tauschspeicher für jede Funktionseinheit zwischengespeichert oder gepuffert oder bereitgehalten werden.
-
Bei dem Tauschspeicher handelt es sich insbesondere nicht um einen Pre-Set-Speicher, der stets eine feste Konfiguration bereithält, die sich beispielsweise per Tastendruck abrufen oder einstellen lässt. Vielmehr ist vorgesehen, dass während zumindest einer der Betriebsphasen die jeweils aktiven Konfigurationsdaten verändert werden können. Entsprechend sieht eine Weiterbildung vor, dass in der ersten Betriebsphase und/oder in der zweiten Betriebsphase die jeweiligen Konfigurationsdaten der zumindest einen Funktionseinheit vor dem Wechsel in die jeweils andere Betriebsphase mehrmals nacheinander verändert werden. Der Benutzer kann also während einer Betriebsphase beispielsweise mehrere manuelle Bedienschritte vornehmen und hierdurch die aktiven Konfigurationsdaten verändern. Beim Wechsel in die andere Betriebsphase werden dann die jeweils letzten Einstellungen in den Tauschspeicher geschrieben oder kopiert oder übertragen.
-
Wie bereits ausgeführt, kann das Verfahren für eine einzelne Funktionseinheit vorgesehen sein. Bevorzugt wird es aber für mehrere Funktionseinheiten zugleich durchgeführt, sodass also beispielsweise mehrere Geräte gleichzeitig durch die Tauscheinrichtung angepasst oder konfiguriert werden. Somit kann also ein vollständiges Nutzerprofil zum Einstellen mehrerer Funktionseinheiten mit einer einzelnen Bedienhandlung von den Konfigurationsspeichern der Funktionseinheiten in den jeweils korrespondierenden Tauschspeicher übertragen werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass eine jeweilige Funktionseinheit für zumindest eine der folgenden Funktionen betrieben wird: eine Klimaregelung, eine Sitzeinstellung, eine Spiegeleinstellung, eine Einstellung einer Head-up-Anzeigeeinrichtung, eine Lenksäuleneinstellung, eine Lautstärkeeinstellung.
-
Eine Weiterbildung betrifft die Frage, zu welchem Tauschspeicher hin gewechselt wird. Bei dieser Weiterbildung ist vorgesehen, dass durch eine Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einen Bildschirm, der jeweilige Tauschspeicher und/oder die jeweiligen Tausch-Konfigurationsdaten der zumindest einen Funktionseinheit angezeigt wird. Hierdurch ist dem Benutzer veranschaulicht, zu welcher Gesamtkonfiguration, das heißt zu welchen Konfigurationsdaten für die zumindest eine Funktionseinheit, gewechselt wird, wenn die Bedienhandlung ausgeführt wird.
-
Eine Weiterbildung ermöglicht es sogar, das Ziel der Tauscheinrichtung umzustellen. Bei dieser Weiterbildung ist vorgesehen, dass für jede der zumindest einen Funktionseinheit mehrere Tauschspeicher vorgesehen sind und einer davon in Abhängigkeit von einer Benutzerauswahl für das Wechseln ausgewählt wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, Konfigurationsdaten zwischen unterschiedlichen, auswählbaren Zonen des Fahrgastraums zu tauschen. So kann bei einem Fahrerwechsel der Fahrer beispielsweise entscheiden, mit welcher Person er den Sitzplatz tauschen möchte und dann als Ziel-Tauschspeicher für die Auswahl diejenige Zone auswählen, in welcher diese Person sitzt und mit welcher er den Sitzplatz tauschen möchte.
-
Eine Weiterbildung betrifft die Frage, wie man am besten den Tauschwunsch erfasst, also welche Bedienhandlung erkannt wird. Bei dieser Weiterbildung wird die Bedienhandlung als eine frei im Raum ausgeführte Geste mittels einer Kamera empfangen oder erfasst. Beispielsweise kann die Geste vorsehen, dass ein Benutzer auf ein Wechselsymbol zeigt oder weist und dann eine Wechselgeste ausführt. Hieraufhin wird dann die Tauscheinrichtung in der beschriebenen Weise aktiv, das heißt sie führt den beschriebenen Wechsel aus. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Bedienhandlung ein Sprachkommando ist, das mittels einer Sprachbedieneinrichtung oder kurz Sprachbedienung erfasst wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Bedienhandlung eine Bedienfeldbetätigung ist, die mittels einer Bedienkonsole erfasst wird. Ein Bedienfeld kann beispielsweise durch eine mechanische Taste oder durch eine berührungssensitive Fläche beispielsweise auf einem Touchscreen (Berührungsbildschirm) oder einem Touchpad (berührungssensitive Fläche) bereitgestellt sein.
-
Wie bereits ausgeführt, gehört zu der Erfindung auch ein Kraftfahrzeug. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist in der beschriebenen Weise zumindest eine Funktionseinheit zum Bereitstellen einer jeweiligen Fahrzeugfunktionalität auf. Als Fahrzeugfunktionalität kann beispielsweise eine zonenweise Klimatisierung und/oder das Einstellen eines Fahrzeugsitzes und/oder das Einstellen einer Abspiellautstärke und/oder zumindest eine weitere der bereits beschriebenen Einstellmöglichkeiten vorgesehen sein. Durch jeweilige in einem jeweiligen Konfigurationsspeicher der Funktionseinheit gespeicherte Konfigurationsdaten ist dabei ein jeweiliges aktuelles Betriebsverhalten der Funktionseinheit festgelegt. Es kann also durch die Konfigurationsdaten in der beschriebenen Weise beispielsweise ein Soll-Temperaturwert und/oder eine Ist-Position eines Sitzes und/oder eine Solllautstärke vorgegeben sein. Erfindungsgemäß ist bei dem Kraftfahrzeug eine Steuereinrichtung bereitgestellt, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise auf der Grundlage einer Prozessoreinrichtung, beispielsweise eines Mikrocontrollers oder eine Mikroprozessors, realisiert sein. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise als ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs ausgestaltet sein.
-
Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einer Steuereinrichtung, die als Tauscheinrichtung Konfigurationsdaten tauscht; und
-
2 eine schematische Darstellung des Kraftfahrzeugs von 1 nach dem Durchführen des Tausches der Konfigurationsdaten.
-
Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, handeln kann. Dargestellt ist eine Bedienvorrichtung 2 zum Bedienen zweier Funktionseinheiten 3, 4. Die Bedienvorrichtung 2 kann eine Steuereinrichtung 5, eine Anzeigeeinrichtung 6 und eine Erfassungseinrichtung 7 aufweisen.
-
Die Funktionseinheiten 3, 4 können beispielsweise jeweils ein Teil einer Klimatisierungseinrichtung sein, wobei mittels jeder Funktionseinheit 3, 4 eine andere Zone 8, 9 in dem Kraftfahrzeug 1 geregelt klimatisiert werden kann. Beispielsweise kann die Zone 8 eine Fahrerzone und Zone 9 eine Beifahrerzone sein. Das Betriebsverhalten jeder Funktionseinheit 3, 4, also beispielsweise die Klimatisierungsregelung, wird jeweils durch Konfigurationsdaten 10, 11 für jede Funktionseinheit 3, 4 festgelegt. Die Konfigurationsdaten 10, 11 können beispielsweise eine einzuregelnde Soll-Temperatur umfassen oder angeben. Damit die Konfigurationsdaten 10, 11 aktiv sind, also sich die entsprechende Funktionseinheit 3, 4 gemäß den Konfigurationsdaten 10, 11 verhält, sind die Konfigurationsdaten 10, 11 in einem jeweiligen Konfigurationsspeicher 12, 13 für die jeweilige Funktionseinheit 3, 4 abgelegt oder eingestellt. Damit ist die jeweilige Funktionseinheit 3, 4 durch ihre aktiven Konfigurationsdaten 10, 11 parametriert.
-
Die Konfigurationsdaten 10, 11 können bei dem Kraftfahrzeug 1 durch die Steuereinrichtung 5 eingestellt werden. Die Steuereinrichtung 5 kann beispielsweise durch eine Prozessoreinrichtung, die beispielsweise in einem Steuergerät bereitgestellt sein kann, realisiert sein. Auf der Anzeigeeinrichtung 6 können die für jede Funktionseinheit 3, 4 eingestellten Konfigurationsdaten 10, 11 dem Benutzer als aktuelle Konfiguration 14, 15 angezeigt werden.
-
Die in 1 veranschaulichte Situation stellt eine erste Betriebsphase B1 des Kraftfahrzeugs 1 dar, in welcher eine erste Person das Kraftfahrzeug 1 fährt und sich in der Fahrerzone 8 aufhält, während ein Fahrgast, das heißt eine andere Person, sich als Beifahrer in der Beifahrerzone 9 aufhält. Die Beifahrerzone 9 stellt eine Fahrgastzone dar.
-
Bei dem Kraftfahrzeug 1 ist es dem Fahrer und dem Beifahrer ermöglicht, nach einem Fahrerwechsel mit geringem Bedienungsaufwand für den jeweils neuen Sitzplatz diejenigen Konfigurationsdaten 10, 11 wieder einzustellen, die auch für den alten Sitzplatz, den jeder vor dem Fahrerwechsel inne hatte, einzustellen oder zu rekonstruieren. Hierzu ist durch die Steuereinrichtung 5 eine Tauscheinrichtung 16 bereitgestellt. Durch die Tauscheinrichtung 16 wird erkannt, wenn ein Benutzer 17, also eine Person in dem Kraftfahrzeug, eine vorbestimmte Bedienhandlung 18 ausführt. Daraufhin tauscht die Tauscheinrichtung 16 für die Funktionseinheit 3 deren aktive Konfigurationsdaten aus dem Konfigurationsspeicher 12 mit dem Inhalt eines Tausch-Konfigurationsspeichers oder kurz Tauschspeichers 19 aus. Bei dem Kraftfahrzeug 1 ist dieser Tauschspeicher 19 der Konfigurationsspeicher 13 der zweiten Funktionseinheit 4. Aus Sicht der Funktionseinrichtung 4 stellt der Konfigurationsspeicher 12 der Funktionseinrichtung 3 einen Tauschspeicher 19' dar. Mit anderen Worten werden also die aktiven Konfigurationsdaten 10, 11 der beiden Funktionseinheiten 3, 4 miteinander vertauscht, sodass sich die Konfigurationseinheit 4 danach verhält wie zuvor die Konfigurationseinheit 3 und die Konfigurationseinheit 3 sich nach dem Tausch verhält wie zuvor die Konfigurationseinheit 4.
-
Als Tauschspeicher 19 kann aber auch ein Hintergrundspeicher verwendet werden, der keinen Einfluss auf eine Funktionseinheit hat.
-
Bis auf die Bedienhandlung 18 muss also nichts weiter unternommen werden, damit für die beiden Personen ihre persönlichen Einstellungen für ihre neue Zone 8, 9 in der jeweils dort einwirkenden Funktionseinheit 3, 4 eingestellt werden.
-
Als Bedienhandlung 18 kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Person mit einer Hand 20 auf ein Tauschsymbol oder Wechselsymbol 21 weist und dann eine Tauschbewegung 22 ausführt, wie sie in 2 veranschaulicht ist. Hierdurch signalisiert die Person, dass der Wechsel der Konfigurationsdaten 10, 11 vorzunehmen ist.
-
Nach dem Tausch ergibt sich eine in 2 veranschaulichte zweite Betriebsphase B2, in welcher nun die Konfigurationsdaten 11 anstelle in der Funktionseinheit 4 nun in der Funktionseinheit 3 aktiv sind und umgekehrt die Konfigurationsdaten 10 aus der Funktionseinheit 3 nun in der Funktionseinheit 4 aktiv sind.
-
Zum Erfassen der Tauschgeste 22 kann die Erfassungseinrichtung 7 eine Kamera 23 aufweisen, bei der es sich insbesondere um eine Time-of-Flight-Kamera (TOF-Kamera) handeln kann. Ein Erfassungsbereich 24 der Kamera 23 ist dann in einen Raumbereich ausgerichtet, in welchen die Hand 20 gehalten werden muss, um die Tauschgeste 22 auszuführen. Eine Bilderkennungseinrichtung der Erfassungseinrichtung 7 kann dann die erkannte Geste an die Steuereinrichtung 5 und insbesondere an die Tauscheinrichtung 6 signalisieren.
-
Alternativ oder zusätzlich zu einer Tauschgeste 22 kann vorgesehen, dass ein Sprachbefehl 25 von einer Spracherfassungseinrichtung 26 der Erfassungseinrichtung 7 erfasst und erkannt wird.
-
Bei dem Kraftfahrzeug ist somit insgesamt eine Bedienhandlung „Tauschen” ermöglicht, bei der es beispielsweise über eine Geste 22 (zwei Finger gespreizt und Hand um 180 Grad drehen) ermöglicht wird, die Konfigurationsdaten 10, 11 für zwei Funktionseinheiten 3, 4 in einem Kraftfahrzeug zu tauschen. Die Erfassung der Geste kann mittels einer TOF-Kamera erfolgen. Alternativ zu der Geste und der beschriebenen Sprachbedienung mittels Sprachbefehl 25 kann auch ein (nicht dargestelltes) Bedienelement (als Hardware, beispielsweise manuelle oder mechanische Taste, oder an einem Touchscreen) vorgesehen sein. So können die aktuellen Einstellungen in Form der aktuell wirksamen Konfigurationsdaten 10, 11 von einem jeweiligen Platz im Kraftfahrzeug auf einen anderen Platz übertragen werden. Dabei können in der beschriebenen Weise einzelne Werte getauscht werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass komplette oder vollständige Profile, also ein Satz aus mehreren unterschiedlichen aktiven Konfigurationsdaten, getauscht wird. Für die beiden Personen im Kraftfahrzeug 1 ergibt sich hierdurch eine Komfortsteigerung.
-
Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein Bedienkonzept ”Tauschen” bereitgestellt werden kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2030817 A2 [0003]
- DE 102014003947 A1 [0004]
- DE 102014205157 A1 [0005]