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Die Erfindung betrifft eine Steuersystem in einem Fahrzeug zur Fernbedienung von elektronischen Einrichtungen und ein Fahrzeug, in welchem ein solches Steuersystem angeordnet ist.
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Als „Wiimote“ oder nur kurz „Wii“ ist eine in der
US 2008/0039202 A1 beschriebene Spielekonsole von der Firma Nintendo bekannt. Ihr wesentliches Merkmal ist ein neuartiger Controller, der herkömmlichen Fernbedienungen ähnelt, aber über eingebaute Bewegungssensoren verfügt. Diese registrieren die Position und die Bewegungen der Fernbedienung im Raum und setzen sie in entsprechende Bewegungen von Spielfiguren oder Spielelementen auf einem Bildschirm, beispielsweise einem Fernsehbildschirm, um. Mussten die Nutzer bei herkömmlichen Spielsystemen Knöpfe der Fernbedienung betätigen, so können sie die Spiele nun steuern, indem sie die Fernbedienung selbst bewegen. Das Spielsystem aus Hardware und Software misst dabei die mit der Hand oder dem Arm ausgeübten dreidimensionalen Bewegungen des Nutzers.
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Anhand zweier Referenzpunkte in einer Sensorleiste einer zum System gehörigen Konsole (Steuergerät), welche unten, vor oder oben auf dem Fernseher platziert werden, und einer Infrarotkamera an der Vorderseite der Fernbedienung kann die Position und Lage der Fernbedienung relativ zur Konsole und somit relativ zum Bildschirm bestimmt werden.
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Dadurch ist es auch möglich, Objekte auf dem Bildschirm direkt anzuvisieren. Die Präzision ist vergleichbar mit der eines Mauszeigers grafischer Benutzeroberflächen.
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Zusätzlich enthält die Fernbedienung Beschleunigungssensoren, mit denen Bewegungen und Drehungen der Fernbedienung erfasst und direkt für die Spielsteuerung genutzt werden können. Außerdem sind an der Fernbedienung verschiedene Knöpfe und ein Steuerkreuz angeordnet sowie ein Lautsprecher integriert. Die Kommunikation zwischen Fernbedienung und der Konsole erfolgt kabellos via Bluetooth. Der Abstand zwischen Fernbedienung und Konsole beträgt beispielsweise 10 Meter und falls die Fernbedienung zum Zielen auf einen Bildschirm genutzt wird, wird der Abstand auf circa 5 m reduziert.
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In Kraftfahrzeugen besteht die Notwendigkeit, elektronische Einrichtungen und Komponenten zu steuern. Passagiere im Fond eines Kraftfahrzeuges können beispielsweise nur schwer Einfluss auf das Infotainment, das Navigationssystem, die Beleuchtung oder beispielsweise ein Schiebedach eines Kraftfahrzeuges nehmen. Eine Fernbedienung ist also auch hier wünschenswert.
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Aus der Druckschrift
JP 2008-265391 A ist eine auf einer anderen Technologie basierende Steuereinrichtung mit einer Fernbedienung bekannt, die es ermöglicht, elektronische Einrichtungen im Innenraum eines Fahrzeuges anzusteuern. Zur Auswahl und Ansteuerung werden auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente genutzt. Je nach Ausrichtung der Fernbedienung im dreidimensionalen Raum ändert sich in nachteiliger Weise die Bezugsrichtung der Bedienelemente.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Funktionen elektronischer Einrichtungen in einem Fahrzeug komfortabler über eine Fernbedienung ansteuern zu können.
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Die Erfindung geht in den Ansprüchen 1 und 2 von dem vorne beschriebenen, bekannten Steuersystem aus, welches mindestens ein Steuergerät und mindestens eine per Kabel oder kabellos mit dem Steuergerät verbundene Sensorleiste zum Aussenden von Wärmestrahlung und mindestens eine Fernbedienung mit einer Kamera zum Empfang der Wärmestrahlung aufweist, wobei das Steuersystem mittels der mindestens einen Fernbedienung durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegungen im Innenraum misst und diese Informationen in Datenform in einem Steuergerät des Steuersystems zur Verfügung stellt.
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Dabei geht die Erfindung davon aus, dass das Steuersystem gemäß den Patentansprüchen 1 und 2 mittels im Inneren der Fernbedienung angeordneter Bewegungssensoren und Beschleunigungssensoren eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung im Innenraum misst, wodurch die Auswahl und Ansteuerung einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung durch die Bewegung der Fernbedienung selbst möglich ist.
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Dabei ist es nach dem Anspruch 1 zudem möglich, in Abhängigkeit der mit der Fernbedienung durchgeführten ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen das Steuersystem mit einem Display zu komplettieren, so dass auf einem Display dargestellte Objekte direkt anvisiert und in Abhängigkeit der ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen auf dem Display bewegt werden können.
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Die Aufgabe wird gemäß dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung im Innenraum des Fahrzeuges oder durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung auf einem Display ebenfalls durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung im Innenraum des Fahrzeuges vorgenommen wird, wobei die Ansteuerung der ausgewählten elektronischen Einrichtung durch auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente und/oder über eine weitere ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung selbst vorgenommen wird.
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Die Aufgabe wird gemäß dem Patentanspruch 2 weiterhin dadurch gelöst, dass das Steuersystem die Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung im Inneren eines Fahrzeuges durch Auswahltasten auf der Fernbedienung erlaubt, wobei die Ansteuerung der ausgewählten elektronischen Einrichtung über eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung selbst vorgenommen wird.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Ansteuerung der elektronischen Einrichtung nach den Patentansprüchen 1 und 2 von der Art der Auswahl der elektronischen Einrichtung abhängig. Die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung in einem Fahrzeug erfolgt dabei entweder
- • durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung mit der Fernbedienung durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung im Innenraumes des Fahrzeuges und/oder
- • durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung auf einem im Innenraum des Fahrzeuges angeordneten Display durch eine mit der Fernbedienung
- - in Richtung des Displays - durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung oder
- • durch die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung im Innenraum des Fahrzeuges durch Auswahltasten auf der Fernbedienung.
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In Abhängigkeit der vorgenommenen Auswahl erfolgt die Ansteuerung der ausgewählten elektronischen Einrichtung somit durch auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente und/oder über eine weitere, in mindestens eine Raumrichtung durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung selbst.
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Durch die geeignete erfindungsgemäße Verknüpfung von Auswahl und Ansteuerung ergeben sich folgende verschiedene Ausführungsvarianten.
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In einer ersten Ausführungsvariante erfolgt die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung beispielsweise durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung im Innenraumes des Fahrzeuges. Wenn die Ansteuerung der elektronischen Einrichtung nach Erkennung der elektronischen Einrichtung im Innenraum des Fahrzeuges anschließend ebenfalls über eine Bewegung der Fernbedienung erfolgt, wird zuvor eine Festlegung der elektronischen Einrichtung mittels einer auf der Fernbedienung angeordneten Feststelltaste vorgenommen.
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In einer zweiten Ausführungsvariante erfolgt die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung ebenfalls durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung durch eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung im Innenraum des Fahrzeuges. Wenn die Ansteuerung der elektronischen Einrichtung nach Erkennung im Innenraum des Fahrzeuges anschließend über auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente erfolgt, wird in der zweiten Ausführungsvariante eine Festlegung der elektronischen Einrichtung mittels einer auf der Fernbedienung angeordneten Feststelltaste nicht benötigt.
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In einer dritten Ausführungsvariante erfolgt die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung auf einem Display im Innenraum des Fahrzeuges durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung. Wenn die Ansteuerung der elektronischen Einrichtung nach Erkennung auf einem Display im Innenraum des Fahrzeuges über weitere ein- oder mehrdimensionale Bewegungen der Fernbedienung erfolgt, wird zuvor eine Festlegung mittels einer auf der Fernbedienung angeordneten Feststelltaste vorgenommen.
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In einer vierten Ausführungsvariante erfolgt die Auswahl der anzusteuernden elektronischen Einrichtung durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung auf einem Display im Innenraum des Fahrzeuges durch eine in Richtung des Displays durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung. Wenn die Ansteuerung der elektronischen Einrichtung nach Erkennung auf einem Display im Innenraum des Fahrzeuges anschließend über auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente erfolgt, wird in der vierten Ausführungsvariante eine Festlegung der elektronischen Einrichtung mittels einer auf der Fernbedienung angeordneten Feststelltaste nicht benötigt.
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In einer fünften Ausführungsvariante wird die Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung in einem Fahrzeug durch Auswahltasten auf der Fernbedienung vorgenommen. Anschließend besteht die Möglichkeit, die so ausgewählte elektronische Einrichtung über eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung anzusteuern.
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Die Ausführungsvarianten sind einzeln oder in Kombination in einem Fahrzeug vorsehbar.
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Für die verschiedenen Ausführungsvarianten ist ferner bevorzugt, dass die Fernbedienung in jeder der Ausführungsvarianten derart aufgebaut sein kann, dass sie eine Vibrationsfunktion aufweist, mittels der ein Nutzer eine haptische Rückantwort über die erfolgreiche Durchführung, der mit der Fernbedienung durchgeführten und auf eine elektronische Einrichtung übertragenen ein- oder mehrdimensionalen Bewegung, erhält.
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Zudem kann die Fernbedienung in jeder der Ausführungsvarianten derart aufgebaut sein, dass sie eine Lautsprecherfunktion aufweist, mittels der ein Nutzer eine akustische Rückantwort über die erfolgreiche Durchführung, der mit der Fernbedienung durchgeführten und auf eine elektronische Einrichtung übertragenen ein- oder mehrdimensionalen Bewegung, erhält.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des von den jeweiligen Ausführungsvarianten abhängigen Steuersystems sind in den Unteransprüchen und der zugehörigen Beschreibung näher erläutert.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, welches ein Steuersystem mit den Merkmalen mindestens einer der oben genannten Ausführungsvarianten aufweist. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist ferner dadurch erkennbar, dass es mindestens eine Wärmestrahlung abgebende Sensorleiste aufweist.
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Ferner ist im Fahrzeug eine Wärmestrahlung empfangende Fernbedienung angeordnet, welche die Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung in einem Fahrzeug in einer ersten und zweiten Ausführungsvariante durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung über eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung erlaubt, wobei die so ausgewählte elektronische Einrichtung in der zweiten Ausführungsvariante durch auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente und/oder in der ersten Ausführungsvariante über weitere durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegungen ansteuerbar ist.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist bei Realisierung der dritten und vierten Ausführungsvariante daran zu erkennen, dass in ihm nicht nur eine Wärmestrahlung empfangende Fernbedienung, sondern zusätzlich ein Display angeordnet ist, welches die Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung in einem Fahrzeug in der dritten und vierten Ausführungsvariante durch Anvisieren und Erkennung der elektronischen Einrichtung durch in Richtung eines Displays durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung auf einem Display erlaubt, wobei die auf dem Display ausgewählte elektronische Einrichtung in der vierten Ausführungsvariante durch auf der Fernbedienung angeordnete Bedienelemente und/oder in der dritten Ausführungsvariante über weitere in mindestens eine Raumrichtung durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegungen ansteuerbar ist.
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Ferner weist das Fahrzeug zur Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtungen eine Wärmestrahlung empfangende Fernbedienung mit Auswahltasten auf, wobei die so ausgewählte elektronische Einrichtung dann in einer fünften Ausführungsvariante über eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung ansteuerbar ist.
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Schließlich ist im Fahrzeug erfindungsgemäß mindestens ein Steuergerät angeordnet, welches mindestens über eine Schnittstelle zur Ansteuerung der elektronischen Einrichtungen und für die dritte und vierte Ausführungsvariante gegebenenfalls über einen Ausgang zum Anschluss eines Displays verfügt, wobei das Steuergerät dazu dient, die Daten der durchgeführten ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen der Fernbedienung (kabellos) und der Sensorleiste (per Kabel oder kabellos) zu empfangen und weiterzuleiten. Dazu weist das Steuergerät des Steuersystems eine Schnittstelle zu der mindestens einen elektronischen Einrichtung auf, mittels der Signale an die mindestens eine elektronische Einrichtung gesendet und wieder empfangen werden können.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung, die das Steuersystem beziehungsweise das Fahrzeug kennzeichnen, ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen beziehungsweise gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungsvarianten und den 1 und 2 näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein schematisch dargestelltes Steuersystem in einem Fahrzeug zur Fernbedienung von elektronischen Einrichtungen und
- 2 eine beispielhafte Fernbedienung des Steuersystems zur Ansteuerung eines beispielhaften, als elektronische Einrichtung vorgesehenen, Audio-Systems in einem Fahrzeug.
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1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau eines Steuersystems 100, wobei in einem Innenraum 200 eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, eine Sensorleiste 100B, eine Fernbedienung 100C und für bestimmte Ausführungsvarianten, auf die später noch eingegangen wird, ein Display 100D angeordnet ist.
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Als Teil des Steuersystems 100 ist im Innenraum des Fahrzeuges 200 oder auch, wie dargestellt, außerhalb des Innenraums 200 des Fahrzeuges ein Steuergerät 100A angeordnet. Dieses Steuergerät 100A weist, insofern ein Display 100D vorhanden ist, eine entsprechende Kabelverbindung zu dem Display 100D auf. Weiterhin weist das Steuergerät 100A eine Schnittstelle S zu mindestens einer elektronischen Einrichtung E des Fahrzeuges auf. Von dem Steuergerät 100A werden Ausgangssignale SIA ausgegeben, die als Eingangssignale SIE von den elektronischen Einrichtungen E empfangen werden können. Von der elektronischen Einrichtung E wiederum werden umgekehrt Ausgangssignale SIA über die Schnittstelle S als Eingangssignale SIE an das Steuergerät 100A übergeben.
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Das Steuergerät 100A stellt also die Schnittstelle S zu den ausgewählten, anzusteuernden elektronischen Einrichtungen E dar.
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Unter den elektronischen Einrichtungen E wird - nur beispielhaft aufgezählt - ein Audio- und/oder Videosystem, ein Schiebedach, ein Fensterheber oder auch die Klimaanlage eines Fahrzeuges verstanden.
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Das Steuersystem 100 macht sich folgenden grundsätzlichen Aufbau zunutze. In einem Fahrzeug wird die Sensorleiste 100B in einem möglichst zentralen Bereich, beispielsweise in einer mittigen Position, in einem Cockpit 200A verbaut. Diese Sensorleiste 100B weist einen ersten Referenzpunkt 100B-1 und einen zweiten Referenzpunkt 100B-2 auf. Diese Referenzpunkte 100B-1, 100B-2 geben Wärmestrahlung ab, die von einer Infrarotkamera 100C-1 der Fernbedienung 100C empfangen werden können. Die Fernbedienung 100C weist ferner in ihrem Inneren Beschleunigungssensoren auf, mittels denen Bewegungen in Zusammenarbeit mit der Infrarotkamera 100C-1 der Fernbedienung 100C in alle Raumrichtungen erfasst werden können. Es sind also einzelne oder auch überlagerte Bewegungen in x-, y- und z-Richtung erfassbar, wobei zudem auch Drehungen um die Achsen x, y, z oder Drehungen zwischen den Achsen x, y, z erfassbar sind.
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Auf der Fernbedienung 100C sind gegebenenfalls für einige Ausführungsvarianten notwendige Bedienelemente angeordnet, worauf später noch näher eingegangen wird.
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Die Kommunikation zwischen der Fernbedienung 100C und dem Steuergerät 100A erfolgt kabellos via Bluetooth, wobei die Kommunikation zwischen der Sensorleiste 100B und dem Steuergerät 100A (wie in 1 dargestellt) ebenfalls kabellos oder gegebenenfalls auch per Kabel erfolgt.
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In 1 ist zunächst nur prinzipiell sichtbar, dass auf der Oberfläche der Fernbedienung 100C Bedienelemente 100C-2 angeordnet werden können. Die Infrarotkamera 100C-1 befindet sich vorzugsweise im vorderen und unteren Bereich der Fernbedienung 100C. Das in 1 für bestimmte Ausführungsvarianten angeordnete Display 100D macht schematisch deutlich, dass auf dem Display 100D durch das Steuersystem 100 ansteuerbare elektronische Einrichtungen E darstellbar sind.
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Die Erfindung wird anhand der Ausführungsvarianten zunächst am Beispiel eines Schiebedachs eines Fahrzeuges erläutert, wobei das Schiebedach selbst nicht dargestellt ist, aber wie bereits oben erläutert beispielhaft als elektronische Einrichtung E des Fahrzeuges zu betrachten ist. Zur Erläuterung werden die Bezugszeichen der 1 verwendet.
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Erste Ausführungsvariante:
- In einer ersten Ausführungsvariante ist das Steuersystem 100 in der Lage, mittels der Fernbedienung 100C als anzusteuernde Einrichtung E in einem Fahrzeug das Schiebedach anzuvisieren. Dies erfolgt mittels der Fernbedienung 100C durch eine durchgeführte ein- oder mehrdimensionale Bewegung x, y, z. Diese Bewegung der Fernbedienung 100C auf das Schiebedach hin wird durch die Infrarotkamera 100C-1 und durch die Beschleunigungssensoren in der Fernbedienung 100C unter Kommunikation der Infrarotkamera 100C-1 mit der Sensorleiste 100B erkannt. Die Infrarotwärmestrahlung aussendenden Referenzpunkte 100B-1, 100B-2 ermöglichen anhand von Beschleunigungssensoren in der Fernbedienung 100C und der Sensorleiste 100B die Feststellung, in welche Richtung die Fernbedienung 100C mit ihrer Infrarotkamera 100C-1 zeigt. Zeigt die Fernbedienung auf ein Schiebedach, wird dieses von dem Steuersystem 100 erkannt.
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Nachdem das Steuersystem 100 das Schiebedach als ausgewählte elektronische Einrichtung E erkannt hat, bestehen nun zwei Ausführungsvarianten zur weiteren eigentlichen Ansteuerung des Schiebedaches. In der ersten Ausführungsvariante soll die Ansteuerung des Schiebedachs weiter durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung der Fernbedienung 100C erfolgen.
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Damit das Steuersystem 100 erkennt, dass im Weiteren die in mindestens eine Raumrichtung durchgeführte mehrdimensionale Bewegung x, y, z dem von der Fernbedienung 100C erkannten Schiebedach zugeordnet werden soll, erfolgt durch Betätigung einer Feststelltaste (nicht dargestellt) die Festlegung, dass die nachfolgenden ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen x, y, z der Fernbedienung 100 C eine Ansteuerung des Schiebedaches bewirken.
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Durch Bewegungen der Fernbedienung 100C beispielsweise in +x-Richtung beziehungsweise entgegen der x-Richtung in -x-Richtung ist ein Schiebedach in Auf- beziehungsweise Zu-Richtung bewegbar. Durch Bewegungen der Fernbedienung 100C in +z-Richtung beziehungsweise -z-Richtung ist das Schiebedach beispielsweise auf- beziehungsweise zuklappbar. Dabei ist es möglich, dass der Ausschlag der Bewegungen in +x- beziehungsweise -x- oder +z- beziehungsweise -z-Richtung einem Hub der Öffnungs-, Schließ-, Aufklappbeziehungsweise Zuklapp-Bewegung des Schiebedaches entspricht.
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Da bei einem Schiebedach zumeist keine Verstellmöglichkeit in y-Richtung, quer zur Fahrtrichtung, vorgesehen ist, werden Bewegungen in +y- beziehungsweise -y-Richtung, die mit der Fernbedienung 100C ausgeführt werden, vom Steuersystem 100 beziehungsweise dessen Fernbedienung 100C zwar erkannt, jedoch bei dieser elektronischen Einrichtung E, dem Schiebedach, nicht weiterverarbeitet. Theoretisch sind mit einer solchen quer zur Fahrtrichtung hin- und herbewegbaren Fernbedienung 100C auch Bewegungen eines Schiebedaches in +y-Richtung beziehungsweise -y-Richtung möglich.
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Bereits anhand der ersten Ausführungsvariante soll auf mögliche Zusatzfunktionen eingegangen werden, die mit dem Steuersystem 100 ausführbar sind. Die Fernbedienung 100C kann beispielsweise eine Vibrationsfunktion aufweisen, mittels der eine haptische Rückantwort über die erfolgreiche Durchführung einer mit der Fernbedienung mindestens in eine Raumrichtung durchgeführten ein- oder mehrdimensionalen Bewegung x, y, z der elektronischen Einrichtung E ausführbar ist. So ist es beispielsweise möglich, einen vorbestimmten Vibrationseffekt auszulösen, wenn die Bewegung in +x beziehungsweise -x zum Öffnen des Schiebedaches eine vollständige Öffnung beziehungsweise Schließung des Schiebedaches bewirkt hat.
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Ferner können verschiedenstufige vorbestimmte Vibrationsstärken oder Vibrationsrhythmen zum teilweisen Öffnen beziehungsweise Schließen des Schiebedaches in +x- beziehungsweise -x-Richtung in die Fernbedienung integriert werden. Diese Funktion der Vibration am Ende einer jeweiligen Verstellbewegung beziehungsweise einer gestuften Vibrationsfunktion in Zwischenstellung einer Verstellbewegung des Schiebedaches ist beispielsweise auch auf die Aufklapp- beziehungsweise Zuklapp-Bewegung des Schiebedaches anwendbar.
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Zudem kann die Fernbedienung 100C eine Lautsprecherfunktion aufweisen, mittels der eine akustische Rückantwort über die erfolgreiche Durchführung der mit der Fernbedienung 100C durchgeführten ein- oder mehrdimensionalen Bewegung ausführbar ist. So kann analog zur Vibrationsfunktion die Ansage erfolgen „Schiebedach geöffnet“ beziehungsweise „Schiebedach geschlossen“. Wiederum analog zur Vibrationsfunktion kann eine akustische Rückantwort erfolgen, wenn das Schiebedach auf- beziehungsweise zugeklappt wird, wobei dann die Ansage erfolgt „Schiebedach aufgeklappt“ beziehungsweise „Schiebedach zugeklappt“. Ferner sind, wie bereits zur Vibrationsfunktion beschrieben, akustische Rückmeldungen möglich, die nur eine teilweise Öffnung beziehungsweise ein teilweises Aufklappen des Schiebedaches akustisch melden.
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Zudem besteht die Möglichkeit, in der Fernbedienung 100C Benutzerprofile zur Ansteuerung des Schiebedaches abzulegen, so dass nach Drücken einer speziellen (nicht dargestellten) Taste aus einer zuvor eingestellten Stellung eine bestimmte Stellung des Schiebedaches eingenommen wird, die beispielsweise immer im Stadtverkehr oder auf der Autobahn verwendet wird.
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Die genannten Zusatzfunktionen, wie die Vibrationsfunktion, die Lautsprecherfunktion oder auch die Möglichkeit der Einstellung von Benutzerprofilen, gelten auch für die weiteren beschriebenen Ausführungsvarianten.
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Zweite Ausführungsvariante:
- In einer zweiten Ausführungsvariante wird mit der gleichen Vorgehensweise wie in der ersten Ausführungsvariante die elektronische Einrichtung E ausgewählt. Dabei wird durch Anvisieren des Schiebedaches mit der Fernbedienung 100C mittels der Infrarotkamera 100C-1 durch eine ein- oder mehrdimensionale Bewegung x, y, z relativ zur Sensorleiste 100B beziehungsweise deren Referenzpunkten 100B-1, 100B-2 erkannt, dass die Fernbedienung so bewegt worden ist, dass sie auf das Schiebedach zeigt. Jedoch wird nun das Schiebedach nicht durch weitere ein- oder mehrdimensionale Bewegungen x, y, z im Innenraum angesteuert, sondern in der zweiten Ausführungsvariante erfolgt eine Ansteuerung durch auf der Fernbedienung 100C angeordnete Bedienelemente 100C-2.
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Da nun keine ein- oder mehrdimensionale Bewegung x, y, z mehr für die Ansteuerung eingesetzt wird, ist auch keine Festlegung mittels einer Feststelltaste (wie zur ersten Ausführungsvariante beschrieben) mehr nötig. Durch Drücken einer Auf- beziehungsweise Zu-Taste beziehungsweise Aufklapp-/Zuklapp-Taste kann nun das Schiebedach teilweise oder vollständig geöffnet beziehungsweise geschlossen und teilweise oder vollständig aufbeziehungsweise zugeklappt werden. Die Bedienelemente 100C-2 bewirken eine Verstellung stets nur so lange, wie die Fernbedienung 100C auf das Schiebedach zeigt, so dass das System 100 erkennt, dass das Schiebedach ausgewählt worden ist.
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Dritte Ausführungsvariante:
- In der dritten Ausführungsvariante erfolgt die Auswahl der elektronischen Einrichtung E, also beispielsweise dem Schiebedach, auf dem Display 100D. Anhand der Fernbedienung 100C und der ein- oder mehrdimensionalen Bewegung x, y, z in Richtung des Displays 100D ist das Schiebedach auswählbar. In der dritten Ausführungsvariante kann jedoch zudem auch die nachfolgende Bedienung, also Ansteuerung des Schiebedaches, durch die ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen x, y, z der Fernbedienung 100C vorgenommen werden.
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Diese Vorgehensweise entspricht der Beschreibung zur ersten Ausführungsvariante des Steuersystems 100, bei der jedoch zuvor die Betätigung einer Feststelltaste notwendig war, um die Zuordnung der ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen x, y, z der Fernbedienung 100C zwischen Auswahl und Ansteuerung des Schiebedaches vorzunehmen. Ist auf einem Display 100D lediglich das Schiebedach abgebildet, ergibt sich eine eindeutige Zuordnung, so dass, sobald das Schiebedach durch die Fernbedienung 100D anvisiert und erkannt worden ist, die darauffolgenden ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen x, y, z (wie zur ersten Ausführungsvariante beschrieben) eine Ansteuerung des Schiebedaches bewirken. In dem Augenblick, in dem die Fernbedienung 100C mit ihrer Infrarotkamera 100C-1 das Display 100D verlässt, ist jedoch in dieser dritten Ausführungsvariante die über das Display 100D stattfindende Verbindung zu dem Schiebedach unterbrochen und eine Ansteuerung des Schiebedaches nicht mehr möglich.
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Vierte Ausführungsvariante:
- In einer vierten Ausführungsvariante ist das Steuersystem 100 wie in der dritten Ausführungsvariante ebenfalls in der Lage, mittels der Fernbedienung 100C als anzusteuernde Einrichtung E in einem Fahrzeug das Schiebedach anzuvisieren. Dies wiederum nicht, wie in der ersten und zweiten Ausführungsvariante, durch Anvisieren des Schiebedaches selbst, sondern wie in der dritten Ausführungsvariante durch eine vorgenommene ein- oder mehrdimensionale Bewegung x, y, z auf das Schiebedach, welches auf dem Display 100D dargestellt ist. Mittels der Fernbedienung 100C wird das Schiebedach auf dem Display 100D anvisiert und auf dem Display 100D von dem System 100 als anzusteuernde elektronische Einrichtung E erkannt. In der vierten Ausführungsvariante kann der Bediener nun mittels der auf der Fernbedienung 100C angeordneten Bedienelemente die Betätigung des Schiebedaches vornehmen. Die dritte Ausführungsvariante stellt also eine Kombination aus Auswahl der elektronischen Einrichtung E auf einem Display 100D mittels durchgeführter ein- oder mehrdimensionaler Bewegungen x, y, z und manueller Ansteuerung des Schiebedaches in +x-, -x-Richtung beziehungsweise +z-, -z-Richtung mittels Bedienelementen 100C-2 dar. Diese Bedienelemente ermöglichen wiederum den Hub des Schiebedaches in Öffnungsbeziehungsweise Schließrichtung oder Aufklapp- beziehungsweise Zuklapprichtung des Schiebedaches.
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Fünfte Ausführungsvariante:
- In der fünften Ausführungsvariante ist eine weitere mögliche Kombination von Auswahl und Ansteuerung realisiert, bei der zur Auswahl einer anzusteuernden elektronischen Einrichtung E auf der Fernbedienung 100C Auswahltasten (nicht dargestellt) angeordnet sind. Hier sind die elektronischen Einrichtungen E, beispielsweise das Schiebedach oder die Fensterheber, mittels Auswahltasten auswählbar, wonach das Steuersystem 100 derartig aktiviert ist, dass die daraufhin durchgeführten ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen x, y, z zur Ansteuerung des Schiebedaches oder beispielsweise der Fensterheber führen. Die durch ein- oder mehrdimensionale Bewegungen x, y, z bewirkte Ansteuerung des Schiebedaches wurde bereits mehrmals erläutert, so dass an dieser Stelle auf eine Fensterheberbetätigung eingegangen werden soll. Durch Auswahl an den Auswahltasten wird dann von dem System 100 eine Bewegung in +z-Richtung oder -z-Richtung erkannt, so dass anhand der eindimensionalen +/z-Bewegung der Fernbedienung 100C ein Fenster des Fahrzeuges auf- beziehungsweise zugefahren werden kann. Die Länge der in +z-Richtung beziehungsweise -z-Richtung durchgeführten Bewegung entspricht dann einem vorgebbaren Hub eines Fensters. Dabei ist bei der Auswahl eine Möglichkeit vorzusehen, dass ausgewählt werden kann, welches oder welche der Fenster durch die Bewegung der Fernbedienung 100C in +z-Richtung oderz-Richtung gegebenenfalls gleichzeitig betätigt werden sollen.
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In 2 ist beispielhaft eine Fernbedienung 100C dargestellt, die analog zu 1 mit der Infrarotkamera 100C-1 in x-Richtung, also in Fahrtrichtung eines Fahrzeuges, ausgerichtet ist.
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Diese Fernbedienung 100C wird mit ihrer Infrarotkamera 100C-1 beispielsweise zur Bedienung eines Radio-, CD- oder DVD-Teiles auf einen auf dem Display 100D dargestellten Bereich oder Punkt, der zur Erkennung und Auswahl des Radio-, CD- oder DVD-Teiles als Teil eines Infotainmentpaketes dient, ausgerichtet.
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Gemäß der zweiten Ausführungsform ist die Fernbedienung 100C durch Anvisieren und Erkennen beispielsweise des CD-Teiles auf dem Display 100D in der Lage, durch die angeordneten Bedienelemente 100C-2 die Funktionen des CD-Teiles vollständig zu übernehmen. Somit ist insbesondere ein auf der Rücksitzbank sitzender Passagier in der Lage, mithilfe der Fernbedienung eine CD mittels der Laut/Leise-Tasten 100C-23, 100C-24 oder der Zurückspul-Taste oder der Vorwärtsspul-Taste 100C-25, 100C-26 zu bedienen. Zusätzlich weist die Fernbedienung als Bedienelement eine Start/Stopp-Taste 100C-22 auf. Die Fernbedienung weist ferner zur Inaktivstellung eine Ein/Aus-Taste 100C-21 auf.
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Die jeweiligen Ausführungsvarianten sind auf verschiedene elektronische Einrichtungen E in geeigneter Weise übertragbar, so dass nicht auf alle in Frage kommenden elektronischen Einrichtungen E im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsvarianten eingegangen werden kann.
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Dieses letzte Beispiel zeigt also nochmals die Kombination zwischen Auswahl einer elektronischen Einrichtung E auf einem Display 100D mittels ein- oder mehrdimensionaler Bewegungen der Fernbedienung 100C gegenüber der Sensorleiste 100B. Die Bedienung selbst erfolgt dann über Bedienelemente, wobei auch hier eine Kombination mit weiteren ein- oder mehrdimensionalen Bewegungen der Fernbedienung 100C zur Ansteuerung einer auf dem Display 100D dargestellten elektronischen Einrichtung E möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Steuersystem
- 100A
- Steuergerät
- 100B
- Sensorleiste
- 100B-1
- erster Referenzpunkt
- 100B-2
- zweiter Referenzpunkt
- 100C
- Fernbedienung
- 100C-1
- Infrarotkamera
- 100C-2
- Bedienelemente
- 100C-21
- Ein/Aus-Taste
- 100C-22
- Start/Stopp-Taste
- 100C-23
- Laut-Taste
- 100C-24
- Leise-Taste
- 100C-25
- Zurückspul-Taste
- 100C-26
- Vorwärtsspul-Taste
- 100D
- Display
- 200
- Innenraum
- 200A
- Cockpit
- E
- elektronische Einrichtung
- S
- Schnittstelle
- SE
- eingangsseitige Signale
- SA
- ausgangsseitige Signale