DE102011101709A1

DE102011101709A1 - System zur automatischen Fahrzeugsteuerung

Info

Publication number: DE102011101709A1
Application number: DE102011101709A
Authority: DE
Inventors: Uwe BONNE
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2011-05-17
Filing date: 2011-05-17
Publication date: 2012-11-22

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur automatischen Fahrzeugsteuerung, aufweisend ein Steuermittel zur automatischen Steuerung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, sowie eine Bedieneinheit (1) zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel, wobei die Bedieneinheit eine Quittiereinrichtung (1.3) zur Quittierung einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung eines Fahrzeugführers aufweist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur automatischen Fahrzeugsteuerung sowie ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einem solchen System.
Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, können automatisch gesteuert werden. Hierunter wird vorliegend insbesondere ein autonomes oder teilautonomes Steuern wie insbesondere eine automatische Geschwindigkeitsregelung, Abstandsregelung, Fahrspurregelung, Einparkhilfe und/oder Fahrzeugverfolgung eines vorausfahrenden Fahrzeugs, eine sogenannte „elektronische Deichsel”, verstanden. Insbesondere wird unter einem automatischen Steuern vorliegend eine Steuerung verstanden, bei der ein Fahrzeugführer eine Lenkvorrichtung wie insbesondere ein Lenkrad oder -knüppel loslassen kann oder muss („Hands-Free-Driving” HFD).
In der DE 197 43 024 A1 ist ein Nutzereingabeelement, insbesondere in Form eines sogenannten Trackballs oder einer Gruppe von Maustasten, an einer Lenkvorrichtung angeordnet, um während einer automatischen Steuerung des Kraftfahrzeugs Daten in eine Telematikanwendung, beispielsweise ein elektronisches Schachspiel, einzugeben, wobei ein Zeitabstand zwischen Eingaben des Fahrzeugführers überwacht wird, um dessen Präsenz zu überprüfen.
Hiermit kann nur die Präsenz des Fahrzeugführers, nicht jedoch seine Verkehrswahrnehmung, überprüft werden. Im Gegenteil sprechen Telematik-Eingaben gegen eine Verkehrswahrnehmung des Fahrzeugfahrers während einer automatischen Steuerung des Kraftfahrzeugs. Zudem können durch das Nutzereingabeelement keine Informationen in ein Steuermittel zur automatischen Steuerung des Kraftfahrzeugs eingegeben werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System zur automatischen Steuerung eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Anspruch 15 stellt ein Kraftfahrzeug mit einem solchen System unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein System zur Fahrzeugsteuerung weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Steuermittel zur automatischen Steuerung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, sowie eine Bedieneinheit zur Eingabe von Informationen in dieses Steuermittel auf. Das Steuermittel kann in einer bevorzugten Ausführung eine oder mehrere Verarbeitungs-, insbesondere Recheneinrichtungen, Datenübertragungseinrichtungen, Datenspeicher und/oder gespeicherte Programme zur automatischen Steuerung, insbesondere einer HFD-Steuerung, aufweisen. In des Steuermittel einzugebende bzw. eingegebene Informationen können insbesondere die automatische Steuerung vorgeben, etwa eine Geschwindigkeit, die durch eine automatische Geschwindigkeitsregelung gefahren werden soll, einen Abstand, der durch eine automatische Abstandsregelung eingehalten werden soll, eine Fahrspur oder ein Fahrspurwechsel, der von einer Fahrspurregelung gefolgt bzw. vorgenommen werden soll.
Die Bedieneinheit weist nach diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Quittiereinrichtung zur Quittierung einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung eines Fahrzeugführers des Fahrzeugs auf.
Eine Quittiereinrichtung kann insbesondere durch Drücken und/oder Drehen betätigbar sein. In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Quittiereinrichtung einen Taster, Druck- oder Berührungssensor, Kipp-, Schiebe- oder Druckschalter oder dergleichen.
Unter einer Verkehrswahrnehmung wird vorliegend insbesondere eine optische bzw. visuelle Wahrnehmung einer Umgebung des Fahrzeugs verstanden, insbesondere einer Fahrbahn, anderer Verkehrsteilnehmer und/oder von Hindernissen. Das Steuermittel ist nach diesem Aspekt dazu eingerichtet, eine Eingabeaufforderung auszugeben, die der Fahrzeugführer durch Betätigen der Quittiereinrichtung quittieren muss. Auf Basis dieser Betätigung bzw. Quittierung kann das Steuermittel die Verkehrswahrnehmung des Fahrzeugführers überprüfen.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist ein Ausgabemittel vorgesehen, um die Eingabeaufforderung in einem Verkehrssichtfeld des Fahrzeugführers auszugeben, insbesondere auf bzw. in einer Front- bzw. Windschutz-, einer Seiten- und/oder einer Rückscheibe und/oder auf bzw. in einem Außen- und/oder Innenrückspiegel des Kraftfahrzeugs. Das Ausgabemittel kann beispielsweise eine Head-up-Display-Vorrichtung zur Einblendung der Eingabeaufforderung, eine Beleuchtungs-, insbesondere LED-Vorrichtung, vorzugsweise hinter einem halbdurchlässigen Bereich eines Spiegels, oder dergleichen aufweisen. Indem die Eingabeaufforderung in einem Verkehrssichtfeld des Fahrzeugführers ausgegeben und von diesem quittiert wird, kann überprüft werden, ob der Fahrzeugführer das Verkehrssichtfeld wahrnimmt.
In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Steuermittel ein Timermittel zur, insbesondere zeitlich variablen, Ausgabe einer Eingabeaufforderung auf und ist dazu eingerichtet, zu überprüfen, ob der Fahrzeugführer die Eingabeaufforderung innerhalb eines vorgegebenen, vorzugsweise kurzen Zeitfensters, quittiert.
Wird festgestellt, dass die Verkehrswahrnehmung nicht vorliegt oder nicht ausreicht, kann das Steuermittel in einer bevorzugten Ausführung automatisch eine vorgegebene Reaktion auslösen. Insbesondere kann eine visuelle Warnung, etwa ein Aufleuchten oder eine Farbänderung einer Anzeige, eine akustische Warnung, etwa ein Alarmton, und/oder eine haptische Warnung, etwa ein Rütteln eines Fahrzeugführersitzes und/oder einer Lenkvorrichtung wie eines Lenkrades oder -knüppels, erfolgen. Hierzu kann das System in einer bevorzugten Ausführung eine entsprechende Einrichtung zum Ausgeben einer akustischen und/oder haptischen Warnung, insbesondere einen Lautsprecher oder eine Aktuatorik einer Lenkvorrichtung oder eines Fahrzeugführersitzes, aufweisen bzw. ansteuern. Zusätzlich oder alternativ kann das Steuermittel des Kraftfahrzeug automatisch bremsen, insbesondere anhalten.
In einer bevorzugten Ausführung ist die Quittiereinrichtung gegen Missbrauch, insbesondere durch eine Betätigung durch einen Beifahrer oder rückwärtigen Passagier, gesichert. Unter einer Sicherung wird vorliegend insbesondere verstanden, dass eine Betätigung durch eine andere Person als den Fahrzeugführer erschwert, vorzugsweise unmöglich, ist.
Hierzu kann die Quittiereinrichtung insbesondere auf einer Fahrerseite, d. h. einer dem Fahrzeugführer zugewandten Seite, der Bedieneinheit angeordnet sein, so dass sie von der Beifahrerseite her schwerer zugänglich ist.
Zusätzlich oder alternativ kann die Quittiereinrichtung ganz oder über einen Teil ihrer Höhe, d. h. teilweise, versenkt sein. Hierunter wird vorliegend insbesondere verstanden, dass die Quittiereinrichtung, beispielsweise die Betätigungsfläche eines Schalters, Tasters, Sensors oder dergleichen, gegenüber einer umgebenden Oberfläche der Bedieneinrichtung zurückgesetzt ist. Dies erschwert wiederum eine missbräuchliche Betätigung, insbesondere durch einen Beifahrer und/oder Fondpassagier. Eine Betätigungsfläche kann insbesondere eine Stirnseite eines Drucktasters oder -schalters, die Oberfläche eines Druck- oder Berührungssensors oder dergleichen sein.
Zusätzlich oder alternativ kann die Bedieneinheit eine Abdeckung der Quittiereinrichtung gegen die Beifahrerseite aufweisen. Eine solche Abdeckung kann insbesondere feststehend, beispielsweise als Flansch, Wand oder dergleichen, zwischen der Quittiereinrichtung und einer Beifahrer- und/oder Rückseite der Bedieneinheit ausgebildet sein.
Zusätzlich oder alternativ kann die Bedieneinheit zur Sicherung gegen Missbrauch einen Fingerabdrucksensor zur Erfassung eines Fingerabdrucks und das Steuermittel ein Mittel zur Auswertung des erfassten Fingerabdrucks aufweisen. Vor, während und/oder nach Betätigung der Quittiereinrichtung, an deren Betätigungsfläche vorzugsweise der Fingerabdrucksensor angeordnet ist, kann der erfasste Fingerabdruck mit einem, beispielsweise bei einem Fahrzeugstart, dem Fahrzeugführer zugeordneten Fingerabdruck verglichen und so die Betätigung durch den Fahrzeugführer festgestellt werden.
In einer bevorzugten Ausführung weist das System eine Armauflage zum Abstützen eines Armes des Fahrzeugführers, insbesondere während der automatischen Steuerung des Kraftfahrzeugs, auf. Die Armauflage kann insbesondere, wenigstens im Wesentlichen, schalenförmig ausgebildet sein und hierzu vorzugsweise einen gekrümmten offenen Querschnitt, insbesondere wenigstens im Wesentlichen einen halbkreisförmigen Querschnitt, aufweisen, um den Arm vorteilhaft seitlich zu sichern und zu zentrieren.
Insbesondere an einer Armauflage, in einer anderen bevorzugten Ausführung an der Quittiereinrichtung oder an einer anderen Stelle, kann ein Pulssensor zur Erfassung eines Pulsschlages vorgesehen sein. Das Steuermittel weist dann ein Mittel zur Auswertung des erfassten Pulsschlages auf. Hierdurch kann insbesondere ein Müdigkeits- und/oder Erregungszustand des Fahrzeugführers erkannt werden. Dies kann beispielsweise genutzt werden, um bei einem müden Fahrzeugführer die Eingabeaufforderungen zeitlich dichter auszugeben.
In einer bevorzugten Ausführung ist die Bedieneinheit in wenigstens einem, vorzugsweise zwei, insbesondere wenigstens im Wesentlichen ebenen, Freiheitsgraden bewegbar. In einer bevorzugten Weiterbildung ist eine, insbesondere elastische, Rückstellung der Bedieneinheit in einem oder vorzugsweise all diesen Freiheitsgraden vorgesehen, beispielsweise durch eine Feder- und/oder Magnetanordnung. Ein oder mehrere ebene Freiheitsgrade können insbesondere durch eine verschiebbare Lagerung der Bedieneinheit dargestellt werden, etwa durch, vorzugsweise in eine Neutralstellung vorgespannte, Linearführungen. Gleichermaßen kann in einer bevorzugten Weiterbildung eine drehbare Lagerung der Bedieneinheit vorgesehen sein, wie sie etwa von Joysticks bekannt ist. Bei kleinen Winkelauslegungen können auch durch eine solche um eine oder zwei Achsen drehbare Lagerung im Wesentlichen ebene Freiheitsgrade der Bedieneinheit dargestellt werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird durch ein, insbesondere induktives, Abstandserfassungsmittel eine Position der Bedieneinheit in ihren Freiheitsgraden erfasst. Beispielsweise können induktive Abstandssensoren einen Abstand einer drehbar gelagerten Stange von einer Kulisse erfassen, auf der über der Kulisse die Bedieneinheit befestigt und so in zwei im Wesentlichen ebenen Freiheitsgraden bewegbar ist. Insbesondere eine solcherart erfasste Position der Bedieneinheit, allgemein eine Position oder Positionsänderung der Bedieneinheit kann zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel genutzt werden.
Vorzugsweise wird durch Bewegen der Bedieneinheit in einem Freiheitsgrad eine Information in das Steuermittel eingegeben, die die automatische Steuerung vorgibt, etwa eine Geschwindigkeit, die durch eine automatische Geschwindigkeitsregelung gefahren werden soll, ein Abstand, der durch eine automatische Abstandsregelung eingehalten werden soll, eine Fahrspur oder ein Fahrspurwechsel, der von einer Fahrspurregelung gefolgt bzw. vorgenommen werden soll. So kann beispielsweise eine Bewegung der Bedieneinheit in Fahrtrichtung eine Beschleunigung oder Abstandsverringerung, eine Bewegung entgegen der Fahrtrichtung eine Geschwindigkeitsverringerung oder Abstandsvergrößerung, und eine Bewegung quer zur Fahrtrichtung, d. h. nach links oder rechts, eine Lenkbewegung, einen Fahrspurwechsel oder dergleichen kommandieren.
Zusätzlich oder alternativ zu einer Bewegbarkeit in einem oder mehreren Freiheitsgraden kann die Bedieneinheit zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel ein oder mehrere durch Drücken und/oder Drehen betätigbare Eingabemittel aufweisen. Ein durch Drücken betätigbares Eingabemittel kann insbesondere als Taster, Druck- oder Berührungssensor, Kipp- oder Druckschalter ausgebildet sein. Unter einem Taster wird vorliegend insbesondere eine (Druck)Taste verstanden, wie sie bei einer Computermaus oder -tastatur verwendet wird. Ein durch Drehen betätigbares Eingabemittel kann insbesondere als sogenanntes Scroll-Wheel ausgebildet sein, wie es bei einer Computermaus verwendet wird, oder als sogenannter Trackball, wie er bei Notebooks oder PDAs verwendet wird. In einer bevorzugten Weiterbildung kann ein durch Drehen betätigbares Eingabemittel zusätzlich durch Drücken betätigt werden und so drei Informationen ausnehmen („Drehen nach vorne”, „Drehen nach hinten”, „Drücken”).
Durch drehbare Eingabemittel können insbesondere quantitative Informationen in das Steuermittel eingegeben werden, etwa eine Beschleunigung, Abstandsverringerung, Geschwindigkeitsverringerung oder Abstandsvergrößerung. Durch Drücken eines Eingabemittels kann insbesondere eine Bestätigung eingegeben werden. So kann in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen sein, dass das Steuermittel einen Fahrspurwechsel nur dann annimmt, wenn dieser durch eine Bewegung der Bedieneinheit und eine gleichzeitige oder anschließende Betätigung eines Eingabemittels kommandiert wird.
Die Bedieneinheit ist in einer bevorzugten Ausführung von einer Lenkvorrichtung, insbesondere einem Lenkrad oder -knüppel, beabstandet. Sie kann in einer bevorzugten Weiterbildung an einer Mittelkonsole oder einer Tür des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Dies ist insbesondere für eine HFD-Steuerung vorteilhaft.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
1 ein System nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einem Teilschnitt längs der Linie I-I der 2; und
2 das System der 1 in einer Draufsicht.
2 zeigt in einer Draufsicht einen Teil einer Mittelkonsole 3 eines Personenkraftwagens, mit einer Bedieneinheit 1 eines Systems zur automatischen Steuerung des Personenkraftwagens nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung, 1 einen Schnitt längs der Linie I-I in 2, worin die Bedieneinheit 1 nicht geschnitten ist.
Die Bedieneinheit 1 ist im Wesentlichen wie eine Computermaus ausgebildet und weist insbesondere zwei Tasten 1.5A, 1.5B und ein durch Drehen und durch Drücken betätigbares Scroll-Wheel 1.2 auf. Die Bedieneinheit 1 ist auf einer Stange 1.1 befestigt, die durch eine Kulisse 3.1 in der Mittelkonsole 3 geführt und auf der dem Fahrgastraum abgewandten Seite der Mittelkonsole (unten in 1) in der Art eines Joysticks um zwei Achsen drehbar gelagert ist. Hierdurch kann die Bedieneinheit 1 in zwei im Wesentlichen ebenen Freiheitsgraden bewegt werden, nämlich in 2 nach oben/unten (rechts/links im Personenkraftwagen) und nach links/rechts (vorne/hinten im Personenkraftwagen, bei vorwärtsfahrendem Personenkraftwagen in/entgegen Fahrtrichtung). Nicht dargestellte induktive Abstandssensoren erfassen die Position der Bedieneinheit 1 relativ zur Kulisse 3.1, ebenfalls nicht dargestellte Federn suchen sie elastisch in die in 1, 2 dargestellte Neutralstellung zurückzustellen.
Zusätzlich zu diesen Freiheitsgraden, Tasten 1.5A, 1.5B und dem Scroll-Wheel 1.2, mit denen in nachfolgend erläuterter Weise Informationen in ein Steuermittel zur automatischen Steuerung des Personenkraftwagens eingegeben werden können, weist die Bedieneinheit 1 auf ihrer Fahrerseite, d. h. einem Fahrzeugführer zugewandten Seite (unten in 2, Betrachtungsseite der 1) eine Quittiereinrichtung in Form eines Tasters 1.3 zur Quittierung einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung eines Fahrzeugführers des Fahrzeugs auf. Der Taster 1.3 ist, wie in 2 strichpunktiert angedeutet, in einer Aussparung 1.4 der Bedieneinheit 1 aufgenommen und so in der Bedieneinheit 1 versenkt und so zusätzlich zu seiner fahrerseitigen Anordnung gegen eine missbräuchliche Betätigung von der Beifahrerseite (oben in 2) gesichert.
Zusätzlich ist eine schalenförmige Armauflage 2.2 vorgesehen, in der der Fahrzeugführer während einer HFD-Steuerung seinen beifahrerseitigen Arm ablegen kann, so dass seine Hand bequem die Bedieneinrichtung 1 betätigen kann. In der Armauflage 2.2 ist ein Pulssensor 2.1 angeordnet, der am abgelegten Unterarm des Fahrzeugführers dessen Pulsschlag erfassen kann. Dieser wird ebenso wie die erfasste Position der Bedieneinrichtung 1 relativ zur Kulisse 3.1 und eine Betätigung des Tasters 1.3, des Scroll-Wheels 1.2 bzw. der Tasten 1.5A, 1.5B, in ein Steuermittel zur automatischen Steuerung des Personenkraftwagens (nicht dargestellt) übertragen und dort ausgewertet.
Aufgrund des erfassten Pulsschlags diagnostiziert das Steuermittel eine Müdigkeit oder einen Erregungszustand des Fahrzeugführers. In vorgegebenen Zeitabständen, die stochastisch variieren und deren Frequenz bei erfasster Müdigkeit erhöht, bei erfasster Erregung des Fahrzeugführers reduziert wird, blendet das Steuermittel eine Eingabeaufforderung in einer Windschutzscheibe des Personenkraftwagens ein (nicht dargestellt). Innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters muss der Fahrzeugführer diese Eingabeaufforderung durch Betätigen des Tasters 1.3 quittieren. Erfolgt die Betätigung innerhalb des Zeitfensters, stellt das Steuermittel eine ausreichende Verkehrswahrnehmung des Fahrzeugführers fest und setzt eine HFD-Steuerung fort. Erfolgt die Bestätigung nicht oder nicht rechtzeitig, löst das Steuermittel eine entsprechende Reaktion aus, beispielsweise einen akustischen Warnton, ein Rütteln des Lenkrades, eine Wiederholung der Überprüfung und/oder ein Abbremsen und Anhalten des Personenkraftwagens.
Will der Fahrzeugführer während der HFD-Steuerung eine Geschwindigkeit erhöhen oder einen Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug verringern, bewegt er die Bedieneinrichtung 1 in Fahrtrichtung. Solange die induktiven Abstandssensoren eine solche Vorverlagerung der Bedieneinrichtung 1 aus ihrer Neutralstellung erfassen, erhöht das Steuermittel – proportional zur Vorverlagerung – die Geschwindigkeit bzw. reduziert den Abstand. Entsprechend kann durch eine Bewegung der Bedieneinrichtung 1 entgegen der Fahrtrichtung eine Geschwindigkeitsreduzierung oder Abstandsvergrößerung kommandiert werden. In gleicher Weise kann eine Geschwindigkeit oder ein Abstand auch durch Drehen des Scroll-Wheels 1.2 in bzw. entgegen der Fahrtrichtung kommandiert werden.
Will der Fahrzeugführer während der HFD-Steuerung eine Fahrspur wechseln, bewegt er die Bedieneinrichtung entsprechend zur gewünschten Fahrspur hin nach links bzw. rechts (unten/oben in 2). Anschließend muss er durch Drücken der linken Taste 1.5A bzw. rechten Taste 1.5B bestätigen, dass nach seiner Wahrnehmung die gewünschte Fahrspur frei ist. Hierzu kann das Steuermittel eine Eingabeaufforderung in einem Außenspiegel oder Seitenfenster einblenden, worauf der Fahrzeugführer in einem vorgegebenen kurzen Zeitfenster durch Drücken des Tasters 1.3 oder der entsprechenden Taste 1.5A, 1.5B reagieren muss. Hierdurch wird sichergestellt, dass er in den entsprechenden Außenspiegel bzw. durch das entsprechende Seitenfenster geblickt und den Verkehr auf der gewünschten Fahrspur wahrgenommen hat.
Die Eingabemittel 1.5A, 1.5B und 1.2 und/oder das Quittiermittel 1.3 können zusätzlich zur Eingabe anderer Informationen verwendet werden. So kann beispielsweise ein Fahrzeugführer durch Drücken des Scroll-Wheels während einer HFD-Steuerung dem Steuermittel mitteilen, dass er eine eingeblendete Geschwindigkeitsbegrenzung akzeptiert, woraufhin das Steuermittel die Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechend anpasst.
Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt.
Bezugszeichenliste

1: Bedieneinheit
1.1: Stange (drehbare Lagerung)
1.2: Scroll-Wheel (Eingabemittel)
1.3: Taster (Quittiermittel)
1.4: Aussparung
1.5A, 1.5B: Taste (Eingabemittel)
2.1: Pulssensor
2.2: Armschale
3: Mittelkonsole
3.1: Kulisse

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 19743024 A1 [0003]

Claims

System zur automatischen Fahrzeugsteuerung, aufweisend ein Steuermittel zur automatischen Steuerung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, sowie eine Bedieneinheit (1) zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel, wobei die Bedieneinheit eine Quittiereinrichtung (1.3) zur Quittierung einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung eines Fahrzeugführers aufweist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Quittiereinrichtung (1.3) gegen Missbrauch gesichert ist.
System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Quittiereinrichtung (1.3) auf einer Fahrerseite der Bedieneinheit (1) angeordnet ist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Quittiereinrichtung (1.3) wenigstens teilweise versenkt ist (1.4) und/oder die Bedieneinheit eine Abdeckung gegen die Beifahrerseite aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (1) einen Fingerabdrucksensor zur Erfassung eines Fingerabdrucks und das Steuermittel ein Mittel zur Auswertung des erfassten Fingerabdrucks aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (1), insbesondere die Quittiereinrichtung oder eine Armauflage (2.2), einen Pulssensor (2.1) zur Erfassung eines Pulsschlages und das Steuermittel ein Mittel zur Auswertung des erfassten Pulsschlages aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Armauflage (2.2).
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (1) zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel in wenigstens einem, vorzugsweise zwei, insbesondere wenigstens im Wesentlichen ebenen, Freiheitsgraden bewegbar ist.
System nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine, insbesondere elastische, Rückstellung der Bedieneinheit (1) in wenigstens einem Freiheitsgrad.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 9, gekennzeichnet durch eine dreh- und/oder verschiebbare Lagerung (1.1) der Bedieneinheit (1).
System nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch ein, insbesondere induktives, Abstandserfassungsmittel zur Erfassung einer Position der Bedieneinheit (1).
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (1) zur Eingabe von Informationen in das Steuermittel wenigstens ein durch Drücken und/oder Drehen betätigbares Eingabemittel (1.2, 1.5A, 1.5B) aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel ein Timermittel zur, insbesondere zeitlich variablen, Ausgabe einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung des Fahrzeugführers aufweist.
System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Ausgabemittel zur Ausgabe einer Eingabeaufforderung zur Überprüfung einer Verkehrswahrnehmung des Fahrzeugführers in einem Verkehrssichtfeld des Fahrzeugführers, insbesondere einer Scheibe und/oder einem Spiegel des Kraftfahrzeugs.
Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen, mit einer Lenkvorrichtung zur manuellen Steuerung des Kraftfahrzeugs und einem System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedieneinheit (1) von der Lenkvorrichtung beabstandet, insbesondere an einer Mittelkonsole (3) oder einer Tür des Kraftfahrzeugs, angeordnet ist.