-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Fahrbahnmarkierungen,
die an einem Fahrzeug montierbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Verfahren zur Entfernung von Fahrbahnmarkierungen.
-
Als
Verkehrsführungsmaterialien
für Fahrspurbegrenzungen,
Haltelinien und Markierungen von Fußgängerwegen an Kreuzungen werden
in der Regel vorgefertigte Fahrbahnmarkierungsmaterialien verwendet.
Typisch vorgefertigte Fahrbahnmarkierungsmaterialien umfassen eine
zusammenhängende,
verschleißfeste
Deckschicht, die eine flexible Grundfolie überdeckt, und werden mit einem
Haftklebstoff oder Kontaktzement auf die Fahrbahnoberfläche aufgebracht.
Insbesondere bei zeitweiligen Fahrbahnmarkierungen werden häufig Vlies-
oder Gewebematerialien eingearbeitet, welche eine hohe Zugfestigkeit
aufweisen, um das Entfernen der Markierungen von der Fahrbahn zu
erleichtern. Das Ablösen
der Markierung erfolgt beispielsweise durch Wärmeeinwirkung, die durch Einsatz
von Brennern oder ähnlichem
erfolgt. Dieses Verfahren gestaltet sich zum einen sehr aufwendig
und kostenintensiv, zum anderen kann durch die Wärmeinwirkung eine Veränderung
des Gefüges
der Straßenoberfläche auftreten.
Aus der
DE 37 07 289
C2 ist weiterhin bekannt, die Entfernung temporärer Fahrbahnmarkierungen
mittels Wasserfräsen
mit sehr hohem Druck durchzuführen.
Auch dieses Verfahren gestaltet sich sehr kostenintensiv. Darüber hinaus
wird bei dem bekannten Verfahren zwar die Farbe weitgehend entfernt,
jedoch wird dabei auch die Straßenoberfläche beschädigt. Außerdem können in
den Poren der Farbbahnoberfläche
sichtbare Farbteilchen zurückbleiben,
die, da sie verhältnismäßig tief
liegen, noch lange sichtbar bleiben. Schließlich besteht eine weitere
Möglichkeit
der Entfernung von Markierungsfarben darin, diese mit lösemittelhaltigem
Abbeizer anzulösen
und dann mit Wasser unter hohem Druck abzuspritzen. Der anfallende
Farbschlamm ist wegen seiner Lösemittelhaltigkeit
umweltschädigend
und muss daher als Sondermüll
entsorgt werden.
-
Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine aufwandminimierte
und umweltschonende Entfernung insbesondere von Fahrbahnmarkierungen
aus Folien ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst,
durch einen Schieber, welcher über
eine Feder mit variabler Spannung an eine Fahrbahn anpressbar ist.
-
Mit
der Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen, welche die Entfernung
von insbesondere aus Folien angebrachten Fahrbahnmarkierungen mit verhältnismäßig geringem
Aufwand ermöglicht
und die darüber
hinaus umweltschonend ist. Weiterhin wird eine Beschädigung der
Fahrbahn bei der Entfernung der Fahrbahnmarkierungen vermieden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist der Schieber zweiteilig ausgebildet.
Hierdurch ist eine kostengünstige
Aufarbeitung eines abgenutzten Schiebers ermöglicht.
-
In
Ausbildung der Erfindung ist der Schieber in einem Winkel zwischen
135 ° bis
165° zur
Fahrbahn neigbar. Hierdurch ist eine optimale Anstellung des Schiebers
zur zu entfernenden Markierungsschicht ermöglicht.
-
In
weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Schieber drehbar gelagert.
Hierdurch wird einer Beschädigung
des Schiebers bzw. der Fahrbahnoberfläche aufgrund von Fahrbahnunebenheiten
entgegengewirkt. Der Schieber passt sich der Querneigung der Fahrbahn
an.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist der Schieber höhenverstellbar gelagert. Hierdurch
ist eine optimale Ausrichtung des Schiebers in Abhängigkeit
zur Dicke der Fahrbahnmarkierung ermöglicht. In anderer Weiterbildung
der Erfindung ist der Schieber zumindest teilweise aus Hartmetall
hergestellt. Hierdurch wird eine hohe Verschleißfestigkeit des Schiebers erzielt.
-
Vorteilhaft
ist der Schieber partiell keilförmig ausgebildet.
Hierdurch wird die Trennwirkung des Schiebers erhöht.
-
Der
Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Entfernung von Fahrbahnmarkierungen zu schaffen, welches eine aufwandsminimierte
und umweltschonende Entfernung von insbesondere Fahrbahnmarkierungen
aus Folien ermöglicht
und dabei einer Beschädigung
der Fahrbahn entgegenwirkt. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
gelöst,
dass ein keilförmig
ausgebildeter Schieber unter Einwirkung einer orthogonal zur Fahrbahn
gerichteten Druckkraft unter die Fahrbahnmarkierung gepresst und
in Fahrbahnrichtung bewegt wird, sodass die Markierung abgeschält wird.
-
Mit
der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Fahrbahnmarkierungen
geschaffen, welches eine aufwandminimierte sowie umweltschonende
Entfernung von Fahrbahnmarkierungen ermöglicht. Darüber hinaus wird eine Beschädigung der Fahrbahn
vermieden.
-
In
Ausbildung der Erfindung wird der Schieber in einem Winkel zwischen
135 ° bis
165° zur Fahrbahn
geneigt. Hierdurch wird das Schälverhalten
des Schiebers optimiert.
-
Vorteilhaft
wird der Anpressdruck des Schiebers durch eine Federspannung erzeugt.
Hierdurch ist ein optimaler Anpressdruck auch bei Fahrbahnunebenheiten
gewährleistet.
-
Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 die
dreidimensionale Darstellung einer Vorrichtung zur Entfernung von
Fahrbahnmarkierungen und
-
2 die
Detailansicht des Trägergestells der
Vorrichtung gemäß 1 .
-
Die
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Vorrichtung zur Entfernung von Fahrbahnmarkierungen ist im Wesentlichen
zusammengesetzt aus einem Schieber 1, der an einem Trägergestell 2 angeordnet ist,
welches über
ein Federbein 3 an einer Montageplatte 4 über Verbindungselemente 5 befestigt
ist.
-
Der
Schieber 1 besteht im Wesentlichen aus einer Trägerplatte 11 und
einer mit dieser verbundenen Schneidplatte 12. Die Trägerplatte 11 weist
an ihrer der Fahrbahn zugewandten Seite eine rechteckige Aussparung
auf, welche sich über
die gesamte Breite der Trägerplatte 11 erstreckt.
An der hierdurch gebildeten Kante liegt die Schneidplatte 12 an,
welche deutlich über
die Trägerplatte 11 in
Richtung Fahrbahn hervorragt. Die Schneidplatte 12 ist
zur Fahrbahn hin keilförmig
ausgebildet und ist mittels zweier Innensechskantschrauben 121 in
Höhe der Aussparung
der Trägerplatte 11 mit
dieser lösbar
verbunden. An ihrer Rückseite
ist an der Trägerplatte 11 eine
Welle 13 angebracht, welche an ihrem der Trägerplatte 11 abgewandten
Ende eine Querbohrung zur Aufnahme eines Splintes 54 aufweist.
-
Das
Trägergestell 2 ist
gebildet aus einer Trägerplatte 21,
an deren Enden zwei Hülsen 22, 23 angeordnet
sind. An ihrer der Fahrbahn abgewandten Seite sind auf der Trägerplatte 21 zwei
Laschen 24 mit jeweils einer Bohrung 241 beabstandet
zueinander parallel angeordnet. Durch die Hülse 22 ist die Welle 13 des
Schiebers 1 geführt,
welche aus dieser herausragt und mittels des Splintes 54 gegen
Herausrutschen gesichert ist. Die Welle 13 – und damit der
gesamte Schieber 1 – ist
auf diese Weise drehbar in der Hülse 22 gehalten.
-
Das
Federbein 3 besteht im Wesentlichen aus einem zylindrischen
Dämpfer 31,
der mittig von einer Spiralfeder 32 umgeben ist. An seiner
dem Trägergestell 2 zugewandten
Seite weist das Federbein 3 eine Hülse 311 auf, deren
Durchgangsbreite etwa dem Abstand der parallelen Laschen 24 des
Trägergestells
entspricht. Die Hülse 311 ist
zwischen den Laschen 24 des Trägergestells 2 angeordnet
und mit diesen über
eine Schraube 53, welche durch die Bohrungen 241 der
Laschen 24 sowie durch die Hülse 311 geführt ist,
verbunden. Oberhalb der Hülse 311 ist
an dem Dämpfer 31 des
Federbeins 3 ein Teller 312 angeformt, auf dem
die Feder 32 anliegt. An seiner der Hülse 311 abgewandten
Seite ist an dem Federbein 3 eine Stellschraube 33 angeordnet.
Die Stellschraube 33 dient der Einstellung der Vorspannung
der Feder 32.
-
Die
Montageplatte 4 ist im Wesentlichen als rechteckige Stahlplatte
ausgeführt,
an deren der Fahrbahn zugewandten Seite zwei parallel zueinander
beabstandete Aufnahmestutzen 41, welche mit Durchgangsbohrungen
versehen sind, angeordnet sind. Der Abstand der beiden Aufnahmestutzen 41 entspricht
im Wesentlichen der Breite der Hülse 23 des
Trägergestells 2.
Oberhalb der Aufnahmestutzen 41 ist fluchtend zu diesen
eine Führungsplatte 42 angeordnet,
welche etwa mittig eine kreisrunde Ausnehmung 421 aufweist.
Der Innendurchmesser der Ausnehmung 421 entspricht dabei
in etwa dem Außendurchmesser
des Dämpfers 31.
Die Führungsplatte 42 ist
zusätzlich
durch eine etwa im Winkel von 45° zu
dieser geneigten Stützstrebe 422 mit
der Montageplatte 4 verbunden. Die Stützstrebe 422 dient
im Wesentlichen der Aufnahme von lotrecht zur Führungsplatte 42 angreifenden
Biegekräften.
-
Zwischen
den Aufnahmestutzen 41 der Montageplatte 4 ist
die Hülse 23 des
Trägergestells 2 angeordnet,
wobei durch die Bohrungen der Aufnahmestutzen 41 sowie
durch die Hülse 23 eine
Welle 51 derart geführt
ist, dass sie beidseitig der Aufnahmestutzen 41 hervorragt.
Quer zur Welle 52 sind in diese an deren hervorragenden
Enden je eine Bohrung eingebracht, durch die je ein Splint 52 geführt ist. Über die
Welle 51 ist das Trägergestell 2 mit
der Montageplatte 4 schwenkbar verbunden. Das mit dem Trägergestell
ebenfalls schwenkbar verbundene Federbein 3 ist derart
durch die Ausnehmung 421 der Führungsplatte 42 geführt, dass
die Feder 32 zwischen dem Teller 312 und der Führungsplatte 42 eingespannt
ist. Die Vorspannung der Feder 32 ist über die Stellschraube 33 des
Federbeins 3 einstellbar.
-
Die
so ausgeführte
Vorrichtung ist über
die Montageplatte 4 mit einem Fahrzeug, beispielsweise über eine
Schraub-, Niet- oder Schweißverbindung befestigbar.
-
Die
Entfernung einer Fahrbahnmarkierung mit der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung funktioniert nach folgendem Verfahren: Das Fahrzeug
mit der an diesem montierten Vorrichtung wird parallel zur zu entfernenden
Fahrbahnmarkierung positioniert. Anschließend wird der Schieber vor
dem Beginn der Markierung derart aufgesetzt, dass der Schieber zur
Fahrbahn einen Winkel – in
Abhängigkeit
von der Art der Fahrbahnmarkierung – von etwa 135 ° bis 165 ° aufweist.
Anschließend
wird die Vorspannung über
die Einstellschraube 33 so eingestellt, dass der Anpressdruck
der Schneidplatte 12 zur Fahrbahn ausreichend groß ist. Nachfolgend
wird das Fahrzeug parallel zur Fahrbahnmarkierung langsam bewegt,
wobei die Schneidplatte 12 des Schiebers 1 zwischen
Fahrbahnmarkierung und Fahrbahn gepresst wird und so die Fahrbahnmarkierung
abgeschält
wird.