DE102004013021A1

DE102004013021A1 - Gewichts- und packmassoptimierter Bergsteigerroller

Info

Publication number: DE102004013021A1
Application number: DE200410013021
Authority: DE
Inventors: Andreas Scheyerl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-03-16
Filing date: 2004-03-16
Publication date: 2005-10-06

Abstract

Das Fahrzeug auf Basis eines Tretrollers mit Luftbereifung und V-Brakes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Konstruktion aufgrund der Material- und Tragquerschnittswahl gewichtsoptimiert ist. Gleichzeitig wird durch Zerlegbarkeit das Packmaß mittels Schnellverschlussverbindungen für die Mitnahme in einem Tagesrucksack optimiert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch eine Abfahrt auf einem leichten und einfach bergauf zu transportierenden Fahrzeug können Bergsteiger und Bergwanderer schnell und gelenkschonend den Abstieg auf Wiesen- und Waldpfaden sowie Forstwegen zurücklegen.
Bekannte Bergroller werden von Liftbetreibern leihweise zur Abfahrt angeboten, wie z.B. das Modell Sidewalker Downhill (siehe z.B. http://store.nycewheels.com/sidewalker.html).
Das Modell Sidewalker Micro ist ein klappbarer Roller. Er bietet sich für Ausflüge auf unwegsamen Gelände an. Rahmen aus: CrMo-Stahl, 12" Felgen, V-Brakes, Länge 124 cm, gefaltet 121×55 cm, Gewicht: 6,8 kg. (siehe z.B: http://store.nycewheels.com/sidewalker.html oder http://www.taempo.de/mws/index.html)
Das Projekt „Always in Aluminium" stellt einen Aluminiumroller mit Dämpfung vor (siehe http://www2.uibk.ac.at/entwerfen/studio3/html/projekte/alwaysinal/)
Das weltweit bekannte Kickboard aus Aluminium mit Inline-Rädern des Schweizers Wim Ouboter ist ein klappbarer Roller für Asphalt und andere relativ glatte Straßenbeläge.
Die bisher bekannten Modelle sind wegen der kleinen Raddurchmesser und fehlenden Luftbereifung entweder nicht geeignet für Forstwege etc., zu schwer oder/und kann wegen den sperrigen Packmaßen nicht in oder an einen Wanderrucksack befestigt und hochgetragen werden. Außerdem ist keine optimale Gewichtsverteilung möglich, da die Modelle nicht einfach, schnell und ohne Zusatzwerkzeug zerlegbar sind. Für längere Bergausflüge und Mehrtagestouren (z.B. Gebirgsdurchquerungen) ist es erforderlich Ersatzschläuche und eventuell Ersatzmäntel mitzunehmen. Bei Modellen mit verschieden großen Vorder- und Hinterrädern sind damit für jedes Rad mindestens ein Ersatz einzurechnen, das wiederum zusätzliches Packvolumen und Gewicht bedeutet. Eine Federung wirkt sich durch Zusatzgewicht aus, ebenso Scheibenbremsen.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Bergausflug eine sichere, gelenkschonende und bequeme Abfahrt auf einem Roller zu ermöglichen. Das Zusatzgewicht beim Aufstieg darf dabei etwa 3 kg nicht übersteigen. Außerdem soll der Roller kleine Packmaße haben, um ihn einfach in bzw. an einem Rucksack einpacken/befestigen zu können. Der Zusammenbau und das Zerlegen soll einfach und in wenigen Handgriffen möglich sein.
Der gewichts- und packmaßoptimierte Bergsteigerroller ist einfach und ohne Zusatzwerkzeuge in 6 Teile zerlegbar und kann damit bequem in einen Rucksack gepackt oder außen befestigt werden. Als Lenkstange und als Lenkerstütze wird jeweils ein dreiteiliger Teleskop-Wanderstock ohne Teller verwendet. Die Wanderstöcke werden mit Anbauteilen ausgestattet, um der Aufgabe als Lenkstange und Lenkerstütze gerecht zu werden. Die Wanderstöcke können beim Aufstieg als Gehhilfe verwendet werden.
Vorteile des Bergsteigerrollers im Vergleich zum Mountainbike:
Der Roller ist beim Abfahren weniger gefährlich als die Benutzung eines Mountainbikes, da bei einem eventuellen Sturz kein Rahmen zwischen den Beinen ist.
Die Füße befinden sich nur ca. 15 cm über dem Gelände. Ein Abspringen – bzw. Abstützen mit einem Bein- bei unsicheren Situationen ist bei geringen Geschwindigkeiten problemlos möglich.
Fahren in Niedrigstgeschwindigkeit ist im Gegensatz zum Mountainbike leicht möglich. – Geschwindigkeiten von 1-2 km/h sind selbst für Ungeübte kein Problem. Kein „Umfallen", da der Benutzer steht und nicht sitzt.
Weitere Vorteile des Bergsteigerrollers:
Hinunterfahren schont die Gelenke im Vergleich zum Abwärtsgehen.
Bei plötzlichem Schlechtwettereinbruch ist man schneller wieder im Tal. In der Zeit von den ersten Anzeichen bis zum Gewitterausbruch ist man eventuell schon aus der Gefahrenzone. Die Gesamtzeit des Bergausflugs verkürzt sich. Auch bei angekündigten Schlechtwetter am Nachmittag können durch die Zeitersparnis beim Abfahren noch Ausflüge unternommen werden.
Lange „Tal-Hatscher" werden durch den Roller auf mindestens ein Drittel der Zeit verkürzt. Das Gewicht des zerlegbaren Bergrollers kann beim Aufstieg verteilt werden, somit ist trotz des Zusatzgewichts ein bequem sitzender Rucksack gewährleistet.
Zwei der sechs Einzelteile sind Wanderstöcke, welche in der Regel bereits zum Aufstieg verwendet werden. Die restlichen 4 Einzelteile (2 Rahmenteile und 2 Räder) können auch außen am Rucksack befestigt werden.
Der Bergsteigerroller ist einfach und ohne Zusatzwerkzeuge in 6 Teile zerlegbar und montierbar.
Die Dämpfung wird durch die relativ weiche Konstruktion und durch einen Luftdruck der Reifen von etwa 0,8 bar Überdruck gewährleistet, auf eine zusätzliche Dämpfung wird aus Gewichtsgründen verzichtet und ist für den gewichtsoptimierten Bergsteiger Roller überflüssig, da relativ langsam gefahren wird (in der Regel zwischen 10 bis 30 km/h) Es werden vorne wie hinten gleich große Räder verwendet, um ggf. mit einem Ersatzschlauch und einem Ersatzreifen auszukommen
1 Zusammengebauter Roller
2 In Einzelteile zerlegter Roller
3 Lenkstange aus Teleskopstöcken
Die Lenkstange:
Bestehend aus dem oberen Teil eines 3-teiligen Teleskop-Wanderstocks. Die herkömmlichen dreiteiligen Wanderstöcke aus Aluminium sind ausreichend stabil.
Der Wanderstock wird mit 2 Bremshebel, einer Klingel und am unteren Ende mit einem aufschiebbaren Moosgummigriff (o.a. Griff) versehen. In der Mitte wird ein Kupplungsstück zur Befestigung der Lenkstange mit der Lenkerstütze montiert. Diese Teile bleiben montiert, ggf. können die Bremshebel mittels Schnellspanner demontiert werden.
Die Seilenden der Bremseile können bei den herkömmlichen Bremshebel von V-Brakes (z.B. Hersteller Avid) schnell ein- und ausgehängt werden.
Beim Aufstieg wird der komplette Stock verwendet. Für die Abfahrt wird der nicht benötigt Teil des Teleskopstocks zusammengeschoben im Rucksack verstaut.
Die Lenkerstütze
Mit der Spitze nach unten wird der andere Teleskop in das Gabelrohr eingeführt. Auf diesem Teleskopstock ist zu diesem Zwecke eine passende Distanzhülse befestigt. Das Gabelrohr ist unten zum Reifen hin geschlossen, somit ist der Teleskopstock nach unten fixiert. Die Befestigung von Gabelrohr und Teleskop Stock geschieht mittels Schnellspanner. Die Befestigung des Kupplungsstück der Lenkstange an die Lenkerstütze geschieht ebenfalls mittels Schnellspanner. Die Verdrehung der Lenkerstütze innerhalb der Gabel und des Kupplungsstücks wird durch auf den Stock aufgebrachte Anetierungen (Formschluss) verhindert. Ein herkömmlicher dreiteiliger Wanderstöcke aus Aluminium ist im zusammengeschobenen Zustand ausreichend stabil.
Der Rahmen
Der horizontale Teil mit dem Trittbrett ist mit einer Schnellspannerverriegelung mit dem nach oben zum Lenkkopflagerrohr gehenden Teil verbunden (siehe 1). Durch Lösen der Verbindung ist der Roller schnell (de)montiert. Das Bremsseil für die hintere Bremse ist mit dem hinteren horizontalen Rahmenteil verbunden.
Die Räder werden sind mit Schnellspanner ausgerüstet. Die Seilenden an den V-Brakes können einfach aus- und eingehängt werden (z.B. Hersteller Avid).

Claims

Das Fahrzeug auf Basis eines Tretrollers mit Luftbereifung und V-Brakes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Konstruktion aufgrund der Material- und Tragquerschnittswahl gewichtsoptimiert ist. Gleichzeitig wird durch Zerlegbarkeit das Packmaß mittels Schnellverschlussverbindungen für die Mitnahme in einem Tagesrucksack optimiert.
Für Lenkstange und Lenkerstütze werden handelsübliche dreiteilige Teleskopstöcke mit Anbauteilen verwendet (3)
Alternativ zu 2. kann ein gewichtsoptimiertes Lenker-Set mit demontierbarer Lenkstange verwendet werden (1)