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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Öffnung in dessen Festdach und eine Dachanordnung zum wahlweise Öffnen und Schließen der Dachöffnung, wobei das Fahrzeug ein Dach und einen Kofferraum-Deckel hinter dem Dach aufweist, wobei die Dachanordnung einen Festdachabschnitt, einen ersten Verschluss zum wahlweise Schließen und zumindest teilweise Öffnen der Dachöffnung, mindestens einen zweiten Verschluss, der hinter dem ersten Verschluss zum wahlweise Schließen und zumindest teilweise Öffnen der Dachöffnung positioniert ist, und Längsführungen neben der Dachöffnung aufweist zum Führen von Läufern des ersten Verschlusses und des zweiten Verschlusses.
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Solche Dächer werden Multipaneel-Dächer genannt, falls die Verschlüsse als Paneele konstruiert sind. Solche Dächer sind in einer Anzahl von Ausführungsformen im Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 103 92 234 B4 .
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Durch die Erfindung wird ein Fahrzeug der einleitend beschriebenen Art weiter verbessert.
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In einem Aspekt der Erfindung sind die Führungen so konstruiert, dass sie dem ersten Verschluss und dem zweiten Verschluss erlauben, sich unter den Kofferraum-Deckel zu bewegen, wenn er in der Schließposition ist.
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Auf diese Weise ist es möglich, eine sehr große Dachöffnung zu erzeugen, sogar wenn die Verschlüsse steife Paneele sind, da die Verschlüsse unter den Kofferraum-Deckel bewegt werden können. Durch das Bewegen der Verschlüsse unter den Kofferraum-Deckel, gibt es durch die Verschlüsse in der Offenposition keine oder kaum eine Störung des Aussehens des Fahrzeugs. Der Kofferraum-Deckel muss nicht geöffnet sein, um den Verschlüssen zu ermöglichen, sich zu und aus ihren Offenpositionen zu bewegen.
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In diesem Aspekt der Erfindung ist es günstig, wenn die erste Führung und die zweite Führung jeweils in einen vorderen Teil und einen hintere Teil voneinander getrennt sind, wobei der hintere Teil derart dimensioniert ist, dass, wenn der erste Verschluss und der zweite Verschluss in ihren vollständigen Offenpositionen sind, sie von den hinteren Teilen der Führungen getragen werden, und wobei die hinteren Teile der Führungen weg von und zurück hin zu dem Festdach bewegbar und besonders um eine horizontale Querachse nahe dem hinteren Ende des hinteren Teils der ersten Führung und der zweiten Führung schwenkbar sind.
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Insbesondere in dieser Ausführungsform nehmen die Verschlüsse, wenn sie in der Offenposition sind, nur wenig Raum im Kofferraum ein, sodass der Kofferraum immer noch für dessen normalen Zweck benutzt werden kann. Andererseits können die Verschlüsse weg von dem Festdach bewegt werden, wodurch verhindert wird, dass der obere Verschluss, wenn er in der Offenposition ist, über die Außenkontur des Festdachs vorsteht.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung weist der erste Verschluss ein erstes Längsführungs-Paar auf und der zweite Verschluss weist ein zweites Längsführungs-Paar auf, wobei die zweiten Führungen außerhalb des ersten Führungs-Paar positioniert sind und der zweite Verschluss durch Träger, die sich unter den ersten Führungen erstrecken, an die Läufer in dem zweiten Führungs-Paar angeschlossen ist.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der erste (vordere) Verschluss über den zweiten (hinteren) Verschluss bewegt werden kann, beispielsweise durch leichtes Abwärtsbewegen des zweiten Verschlusses. Die Führungen müssen nicht eine unter der anderen positioniert sein, sondern können eine neben der anderen positioniert sein.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung sind das erste Längsführungs-Paar und das zweite Längsführungs-Paar seitlich außerhalb der Seitenränder der Dachöffnung positioniert.
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Dies erzeugt eine maximale Tageslichtöffnung, da die Führungen keinen Abschnitt der Dachöffnung blockieren, obwohl es sogar zwei Paar Verschlüsse gibt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs mit einer Dachanordnung, wobei die Verschlüsse in der Offenposition dargestellt sind,
- 2 eine Längshälfte der Hauptbestandteile der Dachanordnung von 1, wobei vier unterschiedliche Positionen der Dachverschlüsse dargestellt sind,
- 3 eine Draufsicht der Dachanordnung aus 2,
- 4 eine Seitenansicht der Dachanordnung aus 3,
- 5 eine perspektivische Teilansicht der Dachverschlüsse und Führungen aus 2,
- 6 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie VI-VI aus 5,
- 7 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie VII-VII aus 5,
- 8 den Betätigungsmechanismus für den hinteren Verschluss aus 5,
- 9A, 9B perspektivische Schnittansichten eines Verstellmechanismus zum Verstellen der Position der Führungen, und
- 10 eine perspektivische Ansicht eines Mechanismus zum Abdecken der Verschlüsse, wenn sie in deren Offenposition sind.
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1 zeigt den oberen Abschnitt eines Fahrzeugs. Der obere Abschnitt des Fahrzeugs weist ein Festdach 1 und einen Kofferraum-Deckel 2 auf. Das Festdach 1 weist eine sehr große Dachöffnung 3 darin auf, welche sich in diesem Fall fast von der Windschutzscheibe zu dem Kofferraum-Deckel 2 erstreckt. Das Festdach 1 kann ein einstückiger Teil des Fahrzeugs sein oder kann Teil der Dachanordnung sein, die an dem Fahrzeugkörper angebracht ist.
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Die Dachöffnung 3 kann wahlweise mittels Verschlussmitteln geöffnet oder geschlossen werden, welche in diesem Fall ein vorderes Paneel 4 und ein hinters Paneel 5 aufweisen. Diese Paneele 4, 5 sind steife und vorzugsweise transparente Glaspaneele. Es ist vorstellbar, dass die Verschlüsse auf andere Weise ausgeführt sind, z.B. als Latten oder (zum Teil) als Faltelemente.
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2 zeigt die Positionen, welche von den Paneelen 4 und 5 angenommen werden können. 2A zeigt die vollständige Verschlussposition des Dachs, in welcher das vordere Paneel 4 den vorderen Abschnitt der Dachöffnung 3 bedeckt, während das hintere Paneel 5 den hinteren Abschnitt der Dachöffnung 3 bedeckt.
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2B stellt eine Belüftungsposition der Dachanordnung dar, in welcher das hintere Paneel 5 leicht abwärts geneigt ist, sodass eine Belüftungsöffnung am hinteren Ende der Dachöffnung 3 erzeugt wird. Natürlich wäre es möglich andere Belüftungspositionen zu beziehen, beispielsweise durch Anheben anstelle durch Absenken des hinteren Endes des hinteren Paneels 5. Prinzipiell wäre es auch möglich, das vordere Paneel 4 zu einer Belüftungsposition zu bewegen, aber in der gezeigten Ausführungsform ist das vordere Paneel nur verschiebbar.
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In 2C ist das hintere Paneel in dessen Offenposition rückwärts unter den Kofferraum-Deckel 2 verschoben, wie in 1 dargestellt ist. Das vordere Paneel 4 ist noch in seiner Vorder-Position.
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2D zeigt die Dachanordnung, wobei beide Paneele 4 und 5 zu ihren hinteren Offenpositionen bewegt sind. In dieser vollständigen Offenposition sind die Paneele 4 und 5 übereinander unter dem Kofferraum-Deckel 2 gestapelt. Diese Position korrespondiert zu der Position der Dachanordnung, wie in 1 gezeigt.
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3 - 5 stellen die Hauptstruktur der Dachanordnung dar. Es ist gezeigt, dass zwei Längsführungs-Paare für die Paneele 4 und 5 bereitgestellt sind: ein erstes oder vorderes Führungs-Paar 6 und ein zweites oder hinteres Führungs-Paar 7. Die Führungen 6 bzw. 7 jedes Paares erstrecken sich parallel zueinander und sind eingerichtet, um eine Schiebebewegung der Läufer des jeweiligen Paneels 4 bzw. 5 zu erlauben. Das vordere Paneel 4 ist mit vorderen Läufern 8 und hinteren Läufern 9 ausgestattet, welche sich seitlich weg von dem Paneel 4 zu den Führungen erstrecken, die seitlich außerhalb des Umfangs des Paneels 4 angeordnet sind.
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Das hintere Führungs-Paar 7 ist gedacht, das hintere Paneel 5 zu führen, wobei das Führungs-Paar 7 neben dem vorderen Führungs-Paar 6 und außerhalb von demselben positioniert ist. Um eine Störung mit den Läufern 8 und 9 des Vorderpaneels 4 zu vermeiden, ist das hintere Paneel 5 an jeder Seite mit einem Träger 10 versehen. Die Träger 10 erstrecken sich von dem Paneel 5 unter das erste Führungs-Paar 6 zu dem zweiten Führungs-Paar 7. Die genaue Struktur wird später detaillierter diskutiert. Zwischen den Trägern 10 und dem zugehörigen hinteren Führungs-Paar 7 ist ein Betätigungs- oder Höhenverstellmechanismus bereitgestellt, welcher auch später diskutiert wird. Die Bewegungen des Paneels 4 und des Paneels 5 werden unabhängig gesteuert und werden mittels eines entsprechenden Elektromotors 11 und 12 bewirkt. Der Elektromotor 11 und der Elektromotor 12 sind durch Antriebskabel 13 und Antriebskabel 14 an die zugehörigen Läufer des Paneels 4 bzw. 5 angeschlossen.
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6 und 7 zeigen Querschnitte entlang den Linien VI-VI und VII-VII aus 5. Aus diesen Querschnitten ist klar, dass die Führungen 6 und 7 außerhalb des Umfangs der Dachöffnung 2 positioniert sind. Das bedeutet, falls die Paneele 4 und 5 in ihre Offenpositionen bewegt sind, dass die Tageslichtöffnung zumindest in seitlicher Richtung des Fahrzeugs gleich der Dachöffnung 3 ist. Kein Abschnitt der Dachöffnung 3 wird von einer oder mehreren von den Führungen 6, 7 blockiert.
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Die Läufer 8, 9 des vorderen Paneels 4 sind nicht gezeigt, da die Schnitte bei der Position des hinteren Paneels 5 verlaufen, wobei jedoch die vorderen Läufer 8, 9 auf eine fixierte Art und Weise das vordere Paneel 4 halten. Dies bedeutet, dass das vordere Paneel 4 nur verschiebbar ist und keine Höhenverstellung möglich ist.
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Der Träger
10 des hinteren Paneels
5 wird von einem Betätigungsmechanismus
15 gehalten, welcher in
8 gezeigt ist und per se bekannt ist, z.B. aus
WO 00/06403 A2 . Insoweit wird der Inhalt dieses Dokuments durch den Bezug darauf in die vorliegende Beschreibung einbezogen.
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Da die Struktur und Betätigung des Betätigungsmechanismus 15 nicht Teil der Erfindung ist, wird nur angemerkt, dass der Träger 10 des hinteren Paneels 5 an eine Bogenplatte 16 des Betätigungsmechanismus montiert ist, wobei die Gleitschuhe 17, 18, 19 Schiebe-Bewegungen des hinteren Paneels 5 bezüglich der Führungen 7 erlauben. Der Betätigungsmechanismus 15 erlaubt die Abwärtsneigebewegung des hinteren Paneels 5, um es in die Belüftungsposition zu platzieren. Die Abwärtsneigebewegung des hinteren Paneels 5 wird auch verwendet, um dem hinteren Paneel 5 zu ermöglichen, unter den Kofferraum-Deckel 2 bewegt zu werden.
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Ein Vergleich von 6 und 7 zeigt, dass die Führung 6 und die Führung 7 in Vertikal-Richtung nicht zueinander parallel sind. Die äußeren, hinteren Führungen 7 des hinteren Paneels 5 erstrecken sich in Rückwärtsrichtung bezüglich der vorderen Führungen 6 etwas abwärts, um die entsprechende Stapelposition der Paneele 4, 5 in deren Offenposition zu ermöglichen.
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Entlang der Länge der hinteren Führungen 7 sind die vorderen Führungen 6 mittels eines fixierenden Trägers 20 gehalten, welcher sowohl die Führungen 6 als auch die Führungen 7 oberhalb des Trägers 10 verbindet. Der Abschnitt des Festdaches 1, der in den Schnitten von 6 und 7 gezeigt ist, kann Teil der vollständigen Dachanordnung sein.
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In der vollständigen Offenposition der Dachanordnung würde die Frontseite des vorderen Paneels 4, welches oben auf dem Stapel liegt, über die Außenkontur des Festdaches 1 vorstehen, falls keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden. Um die Frontseiten der gestapelten Paneele 4 und Paneele 5 in deren Offenpositionen herabzusenken, sind die Führungen 6 und 7 in einen vorderen Teil 6a, 7a und einen hintere Teil 6b, 7b voneinander getrennt an einer Position, die in Front vor dem Stapel von Paneel 4 und Paneel 5 ist, wenn diese sich in ihren Offenpositionen befinden.
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9A und 9B zeigen diese Trennung. Der hintere Teil 6b, 7b der Führungen 6 und 7 ist an die Schwenkachse 21 am hinteren Ende der Führungen 6 und 7 schwenkbar montiert. Nahe dem vorderen Endes des hinteren Teils 6b, 7b der Führungen 6 und 7 ist ein Verstellmechanismus 22 bereitgestellt, welcher eingerichtet ist, den hinteren Teil 6b, 7b der Führungen 6 und 7, zum Schwenken um die Schwenkachse 21 am hinteren Ende zu veranlassen, sodass der Stapel aus den Paneelen 4, 5 geschwenkt werden kann und die Frontseite des Stapels aus den Paneelen 4 und 5 unter die lokale Außenkontur des Festdachs 1 abgesenkt werden kann.
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Unter dem Kofferraum-Deckel 2 ist ein abgedeckter Raum, der von dem Raum in dem Kofferraum getrennt ist, zum Unterbringen der Paneele 4 und 5 in deren Offenposition angelegt.
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Der Stapel aus Paneelen 4 und 5 steht leicht von dem Kofferraum-Deckel in Vorwärtsrichtung (siehe 1) vor, und um den Stapel der Paneele 4 und 5 abzudecken und um den Kofferraum an der Frontseite, d.h. anschaulich in Fahrtrichtung vorne im Kofferraum, zu schließen ist vor dem Kofferraum (10) ein Abdeckmechanismus 23 bereitgestellt. Der Abdeckmechanismus 23 weist eine starre Abdeckung 24 auf, welche verstellbar ist, sodass sie aus der unteren
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Ruheposition (welche den Paneelen 4 und 5 erlaubt, sich zwischen deren Offen- und Schließposition zu bewegen) und einer hohen Betätigungsposition bewegbar ist, in welcher sie den Stapel des Paneels 4, 5 abdeckt und den Kofferraum an der Frontseite schließt. Die starre Abdeckung 24 ist an ihren seitlichen Enden durch Halter 25 gehalten und ist mittels eines Seilmechanismus 26 verstellbar.
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Aus dem vorhergehenden wird klar, dass die Erfindung ein Fahrzeug und eine Dachanordnung bereitstellt, welche das Erzeugen einer sehr großen Dachöffnung ermöglicht, wobei die Verschlüsse, wenn sie in der Offenposition sind, nicht das Aussehen des Fahrzeugs beeinflussen. Die Verschlüsse nehmen nur wenig Raum innerhalb des Fahrzeugs ein, wenn sie in ihren Offenpositionen sind. Der Kofferraum-Deckel muss nicht geöffnet werden, um die Verschlüsse zu ihren Offenpositionen zu bewegen.
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Die Erfindung ist nicht auf die hierin beschriebene und in der Zeichnung gezeigte Ausführungsform begrenzt und kann auf unterschiedliche Weisen innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung variiert werden. Beispielsweise ist es möglich die Führungen in einem Paar zu konstruieren, sodass, wenn von oben betrachtet, sie sich in einer nicht parallelen Beziehung erstrecken. Dies ermöglicht den Führungen der Körperkontur zu folgen. Dies ist insbesondere bei den vorderen Führungen anwendbar. In diesem Fall sollten die Läufer 8, 9 auf eine seitlich bewegbare Art und Weise an dem vorderen Paneel 4 angeschlossen sein. Dies ist z.B. durch verschiebbare Querträger möglich, welche mit einer Zahnstangenanordnung verbunden sind, um eine symmetrische Bewegung von jedem Läufer-Paar 8, 9 zu erzeugen. Die Erfindung schützt auch die Ausführungsform, in welcher nur ein Verschluss bereitgestellt ist, welcher unter den (geschlossenen) Kofferraum-Deckel bewegt werden kann.