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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ablage von Bögen für eine Druckmaschine,
vorzugsweise für
eine elektrofotographisch arbeitende Druckmaschine, umfassend wenigstens
ein rotierend antreibbares Bogenförderorgan, welches zur Annahme
oder Erfassung einer Vorderkante eines Bogens und zur Ablage des
Bogens auf einem Stapel nach Zurücklegung
eines Rotationsweges vorgesehen ist, und umfassend wenigstens ein
Schleppelement zur Heranziehung eines auf den Stapel abgelegten
Bogens an einen Anschlag.
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Eine
Vorrichtung der genannten Gattung ist aus der
US 5 194 558 A bekannt.
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Wird
von einer derartigen Vorrichtung ein Bogen auf einem Stapel gegen
einen Anschlag abgelegt, so wird der Bogen bei der Ablage freigegeben und
kann in diesem Moment durch den ihm durch die Rotation des Bogenförderorgans
erteilten Impulses von dem Anschlag zurückprallen. Eine solche Bogenablage
führt dann
aber nicht zu einem sauber ausgerichteten Stapel. Deshalb wird bei
der bekannten Vorrichtung nachträglich
der abgelegte Bogen auf dem Stapel noch einmal mit dem Schleppelement
an den Anschlag herangezogen und dadurch ausgerichtet und insbesondere
ausgefluchtet. Dies ist um so notwendiger nach einer Bedruckung
des Bogens mit Toner, da durch die Tonerbelegung des Bogens dieser
in unterschiedlichen Bereichen eine unterschiedliche Gesamtdicke
bzw. Gesamtmaterialstärke
erhalten haben kann, die ihn zum Beispiel systematisch keilförmig oder
gewölbt
auf den Stapel auftragen lässt,
was zu einer entsprechend schiefen oder gewölbten Ausbildung des ganzen
Stapels führen
kann.
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Durch
den möglichen,
unterschiedlichen Auftrag von Bögen
auf einem Stapel lässt
sich aber auch die jeweils erreichte Gesamtstapelhöhe nur schwer prognostizieren,
um die Oberseite entsprechend auf das richtige Niveau relativ zur
Ablagevorrichtung einzustellen, was zum Beispiel durch eine sich
bei wachsendem Stapel entsprechend senkende Stapelablage erreicht
werden könnte.
Es ist da her damit zu rechnen, daß das Schleppelement einen
größeren Höhenunterschied überbrücken muss
als erwartet, wobei ein größerer Höhenunterschied
auch das Zurückprallen
eines Bogens vom Anschlag begünstigt. So
könnte
zum Beispiel eine Höhendifferenz
von nur etwa 2 bis 3 mm wünschenswert
sein und es dennoch zu einer Höhendifferenz
von zum Beispiel etwa 15 mm oder mehr kommen, wobei diese Höhendifferenz
entlang einer Anschlagleiste bzw. Stapelkante auch noch wegen einer
oben erwähnten
Keilform oder Wölbung
unterschiedlich sein könnte.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Gattung dahingehend weiter zu verbessern, daß das wenigstens
eine Schleppelement zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle
zum Einsatz kommt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß das
Schleppelement an die Rotation des Bogenförderelementes gekoppelt ist
und derart angeordnet ist, daß es
eine funktionslose Position innerhalb des von dem rotierenden Bogenförderorgan überstrichenen
Bereich einnehmen kann und für seine
Schleppfunktion aus dem von dem rotierenden Bogenförderorgan überstrichenen
Bereich wenigstens teilweise herausbewegt werden kann.
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Dadurch
stört das
Schlepporgan mit Vorteil nicht den Transport und die Ablage des
Bogens, weil es sich die meiste Zeit in einer funktionslosen Position
innerhalb des Umlaufkreises des Bogenförderelementes befindet. Nur
für seine
eigene Aufgabe kann das Schleppelement aus diesem Kreis herausragen, und
zwar so weit wie nötig,
um eine vorliegende Höhendifferenz
zum Stapel zu überbrücken.
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Vorzugsweise
ist dazu das Schleppelement ausschwenkbar angelenkt.
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Ein
besonders zuverlässiger
Automatismus des Einsatzes des Schleppelementes wird nach einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß das Schwenkelement derart
angelenkt ist, daß es
bei seiner Rotation im Bereich des Stapels aufgrund der Gewichtskraft
in seine Schleppposition ausklappt und im Verlaufe des Rotationswege
wieder in die funktionslose Position einklappt. Diese Funktionalität kann vorzugsweise
dadurch noch unterstützt werden,
daß zur
Einwirkung der Gewichtskraft ein Gewichtselement mit dem Schleppelement
verbunden ist.
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Dazu
ist bevorzugt vorgesehen, daß das
Gewichtselement im wesentlichen etwa armförmig ausgebildet ist.
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Auch
das Schleppelement ist vorzugsweise im wesentlichen armförmig ausgebildet
und weist, wie eine Schleppe, mit seinem freien Ende im wesentlichen
etwa entgegen die Rotationsbewegung.
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Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß das
armförmige
Gewichtselement und das armförmige
Schleppelement im wesentlichen etwa V-förmig
miteinander verbunden sind und etwa in ihrem Verbindungsbereich
eine Schwenkachse für
ihre gemeinsame Schwenkbewegung angeordnet ist.
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Die
Bogenförderung
insgesamt wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch verbessert, daß wenigstens
zwei koaxial rotierbare, miteinander zusammen arbeitende Bogenförderorgane
vorgesehen sind, von denen das erste Bogenförderorgan mit einer als Auflage
für den
Bogen dienenden Mantelfläche
im wesentlichen einen Krümmungsweg
für den zu
fördernden
Bogen vorgibt und das zweite Bogenförderorgan wenigstens ein Übergriffelement
zum Übergriff
der angenommenen Bogenvorderkante aufweist, derart, daß die Bogenvorderkante
zwischen dem Übergriffelement
und der Mantelfläche
mitnahmefähig
erfaßbar
ist.
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Dabei
ist vorzugsweise das Schleppelement mit dem zweiten Bogenförderorgan
gekoppelt ist und ist das Schleppelement in seiner funktionslosen
Position im wesentlichen etwa, von der Stirnseite der Vorrichtung
gesehen, deckungsgleich mit dem Übergriffelement
ausgebildet und positioniert.
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Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
derart ausgeführt,
daß das
erste Bogenförderorgan
im wesentlichen scheiben- oder radförmig ausgebildet ist.
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Das
zweite Bogenförderorgan
kann dann im wesentlichen als zweiarmiger Schwenkbalken ausgebildet
sein, der im Bereich seiner beiden radial auswärts weisenden freien Enden
jeweils ein Übergriffelement
aufweist, wobei jedem Übergriffelement ein
Schleppelement zugeordnet ist. Dadurch können die Funktionen für die Erfassung
des Bogens und für die
Krümmung
und Anlage des Bogens beim Transport mit Vorteil auf die Bogenförderorgane
aufgeteilt werden, so daß diese
spezialisiert und zielgerichtet und gleichzeitig dennoch relativ
einfach und bevorzugt auch unabhängig
ansteuerbar ausgeführt
werden können.
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Das Übergriffselement
ist vorzugsweise einfach im wesentlichen als dem Krümmungsweg
des ersten Bogenförderelementes
etwa parallel folgende Zunge oder Lasche ausgebildet.
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Eine über die
Bogenbreite kontrollierte, sicher und optimal ausgerichtete Bogenförderung
wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß jeweils
wenigstens zwei erste und wenigstens zwei zweite koaxiale Bogenförderorgane
vorgesehen sind, die auf der gemeinsamen Achse spiegelsymmetrisch
zueinander angeordnet sind, derart, daß die beiden zweiten Bogenförderorgane
zwischen den beiden ersten Bogenförderorganen angeordnet sind,
so daß eine
Bogenvorderkante in ihrem Verlauf parallel zu der gemeinsamen Achse
der Bogenförderorgane
von den insgesamt wenigstens vier Bogenförderorganen gemeinsam erfassbar
ist, und daß jedem
der Übergriffelemente
ein Schleppelement zugeordnet ist.
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Stabilisiert,
insbesondere auch für
höhere Transportgeschwindigkeiten,
wird der Bogentransport mit Vorteil bevorzugt noch dadurch, daß die dem Bogen
zugewandte Seite der Übergriffelemente
der zweiten Bogenförderorgane
radial weniger von der gemeinsamen Achse entfernt sind als die übergriffene
Außenseite
des seine Dicke auf den Radius der Mantelflächen der ersten Bogenförderorgane
auftragenden Bogens, so daß die
Bogenvorderkante in ihrem Verlauf spannungserzeugend im Bereich
der Übergriffelemente
etwas in Richtung der gemeinsamen Achse gezwungen und durchgebogen
ist, und daß jedes
Schleppelement auch über
den vom ersten Bogenförderorgan überstrichenen
Bereich ausschwenkbar ist.
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Eine
bessere Flexibilität
und Ökonomie
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird bei einer nächsten
Weiterbildung dadurch erzielt, daß jedes der zweiten Bogenförderorgane
mehrfach, vorzugsweise zweifach, vorhanden ist, derart, daß diese mehreren
zweiten Bogenförderorgane
im wesentlichen unabhängig
voneinander um die gemeinsame Achse rotierbar sind und so eines
dieser zweiten Bogenförderorgane
zur Annahme oder Erfassung eines nächsten Bogens bereit ist, wenn
ein anderes dieser zweiten Bogenförderorgane noch mit dem Transport oder
der Ablage eines vorhergehenden Bogens belegt ist, und daß jedem
der Übergriffelemente
jedes dieser zweiten Bogenförderorgane
jeweils ein Schleppelement zugeordnet ist. Die beiden zweiten Bogenförderorgane
können
unabhängig
voneinander bewegt werden, so daß zum Beispiel eines dieser zweiten
Bogenförderorgane
vorsichtig und langsam einen Bogen auf dem Stapel ablegt oder dabei
eventuell sogar kurz anhält,
während
das andere zweite Bogenförderorgan
schon den nächsten
Bogen schnell in Richtung Stapel transportiert. Während dieses
andere Bogenförderorgan
dann seinerseits langsamer mit der Ablage des Bogens auf dem Stapel
beschäftigt
ist, kann das eine zweite Bogenförderorgan
schon wieder schnell zur Annahmestelle für den nächsten Bogen zurückkehren
und diese abholen und erfassen.
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Zur
Unterstützung
der Krümmungsanlage insbesondere
auch eines kurzen, steifen Bogens, kann wenigstens ein einen erfaßten Bogen
wenigstens in Zentrifugalrichtung blockierendes Führungselement
zwischen einer Erfassungsstelle und einer Abgabestelle des Bogens
zur Erzwingung der Beibehaltung des Krümmungsradius durch den Bogen
vorgesehen sein. Hierbei kann es sich um eine Andrückrolle
handeln, die vorzugsweise auch noch positionsveränderbar entlang des Förderweges
für den
Bogen ist.
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Insbesondere
zur Ausbildung von zueinander querversetzten Teilstapeln, die sich
leichter getrennt aus einem Ausleger herausnehmen lassen und die
zum Beispiel zu unterschiedlichen Druckjobs gehören könnten, ist bevorzugt wenigstens
ein mit wenigstens einem der Bogenförderorgane gekoppeltes Verschiebeorgan
zur im wesentlichen parallel zur gemeinsamen Achse der Bogenförderorgane
gerichteten Querverschiebung eines abzulegenden Bogens vorgesehen.
Dabei kann es sich zum Beispiel um eine zeitweilig in Funktion setzbare
Transportrolle (Reibrolle) handeln, deren Achse horizontal und senkrecht
zu der Achse der Bogenförderorgane
ausgerichtet ist. Ablaufen kann diese Rolle zum Beispiel auf einem
dafür verbreiterten Übergriffelement
eines Bogenförderorgans.
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Ein
Ausführungsbeispiel,
aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben können, auf das
die Erfindung in ihrem Umfang aber nicht beschränkt ist, ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 einen
Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1,
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3 einen
perspektivischen Ausschnitt aus dem in 2 dargestellten
Bereich,
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4 den
Ausschnitt gemäß 3 in
einer etwas anderen Rotationsdrehstellung der Vorrichtung und
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5 noch
einmal die im wesentlichen gesamte Vorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht, und zwar zum besseren visuellen Eindruck ohne Bezugszahlen.
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1 zeigt
eine perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die
dargestellte Vorrichtung umfasst zur Umlenkung und zum Transport
von Bögen
insgesamt vier erste Bogenförderorgane 3,
die im wesentlichen als Speichenräder ausgebildet sind und rotierend
antreibbar sind. Koaxial zu diesen ersten Bogenförderorganen 3 sind
zwischen je zwei ersten Bogenförderorganen 3 zwei
zweite Bogenförderorgane
mit Übergriffselementen 6,
welche die Vorderkanten von zu transportierenden Bögen übergreifen
und erfassen, indem sie die Vorderkanten in Zusammenwirkung mit den
Umfangsflächen
der ersten Bogenförderorgane 3 verklemmen,
angeordnet. Die zweiten Bogenförderelemente 8 (siehe 2 und 5,
in 5 ohne Bezugszahlen), die in ihrer Form in der
Darstellung der 1 nicht genau zu erkennen sind,
sind im wesentlichen S-förmig
ausgebildet, wobei sie um ihren Schwerpunkt, der als Nabe ausgebildet
ist, auf der gemeinsamen Achse 9 (2) mit den
ersten Bogenförderorganen 3 rotierbar
sind und ihre Endschenkel jeweils von den Übergriffelementen 6 gebildet
werden.
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Die Übergriffelemente 6 sind
so breit ausgebildet, daß auf
ihrer Innenseite auch eine Querversatzrolle 4 abrollen
kann, mit der einem Bogen bei seiner Ablage wahlweise ein Querversatz
erteilt werden kann. Die Bögen
werden gegen eine Anschlagleiste 12 abgelegt und gestapelt,
durch die mit Hilfe von Ausnehmungen die Bogenförderorgane 3, 8 hindurchrotierbar
sind, wobei der jeweilige Bogen von dieser Anschlagleiste 12 zurückgehalten
wird.
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Mittels
Tastern 5 kann die jeweils erreichte Stapelhöhe ertastet
werden.
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Mit
Hilfe von Andruckrollen 11 werden die Bögen an die Umfangsflächen der
ersten Bogenförderorgane 3 zur
Erzielung und Beibehaltung des Krümmungsradius, insbesondere
auch bei relativ kurzen, steifen Bögen, angedrückt.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung zudem noch Schleppelemente 1, die abgelegte
Bögen durch
die weitere Rotation des Systems noch einmal sauber an die Anschlagleiste 12 heranziehen. Diese
Schleppelemente 1 sind im wesentlichen armförmig ausgebildet
und den Übergriffelementen 6 jeweils
nebengeordnet. Zum besseren Reibschluss mit den Bögen weisen
sie auf ihrer Unterseite einen geeigneten Reibbelag 10 (3)
auf. An den Schleppelementen sind ebenfalls im wesentlichen armförmig ausgebildete
Gewichtselemente 2 winkelig angeordnet, wobei das Schleppelement 1 und
das Gewichtselement 2 zusam men etwa eine V-Form bilden,
deren freie Enden entgegen der Rotationsrichtung des Systems weisen.
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Die 2 zeigt
einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß 1. Gleiche
Bauelemente sind, wie auch in den 3 und 4,
mit den gleichen Bezugszahlen wie in 1 bezeichnet.
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In
der 2 ist insbesondere erkennbar, daß die V-Form
aus einem Schleppelement 1 und aus einem Gewichtselement 2 etwa
in Ihrem Scheitelbereich an einer Achse 7 schwenkbar bzw.
aus dem Rotationsbereich des Systems ausklappbar angelenkt ist.
Die 2 zeigt die V-Formen in der funktionslosen Ruhestellung
der insgesamt vier gezeigten Schleppelemente 1. In dieser
Ruhestellung sind die Schleppelemente im wesentlichen etwa deckungsgleich
in dieser Seitenansicht mit den jeweiligen Übergriffelementen 6,
denen sie jeweils neben- bzw. zugeordnet sind.
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Die 3 und 4 zeigen
einen Ausschnitt der Seitenansicht gemäß 2 perspektivisch
in etwas unterschiedlichen Rotationsstellungen. In der 3 befindet
sich das untere Schleppelement noch in seiner funktionslosen Ruhestellung
wie in 2. In 4, nachdem das zugehörige zweite
Bogenförderorgan 8 etwas
weiter gedreht ist, befindet sich das Schleppelement dann plötzlich in
seiner ausgeklappten Arbeitsstellung, in der es auf dem gerade abgelegten
Bogen aufliegt. Das Ausklappen erfolgt zeitgerecht automatisch durch
die auf das Schleppelement 1 und das Gewichtselement 2 wirkende
Schwerkraft.
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In 5 ist
noch einmal die im wesentlichen gesamte Vorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht, und zwar zum besseren visuellen Eindruck ohne Bezugszahlen,
dargestellt. Auch dort befinden sich die tiefsten Schleppelemente 1 in
ihrer Arbeitsstellung wie in 4.
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Die
dargestellte Vorrichtung soll in ihrer Konstruktion und Funktion
noch einmal insgesamt wie folgt erläutert werden:
In dem dargestellten
rotierenden Auslegersystem wird ein abzulegender Bogen mittels den
ersten Bogenförderorganen 3,
die mit Bogentransportgeschwindigkeit angetrieben werden, in das
rotierende System eingezogen. Auf dem Außendurchmesser befindet sich
ein Andruckrollenpaar 11, welches die Übernahme des Bogens an die
ersten Bogenförderorgane 3 gewährleistet.
Damit der Bogen nun aber auch den angetriebenen ersten Bogenförderorganen 3 auf
seiner Kreisbahn folgt, werden zweite Bogenförderorgane 8 eingesetzt,
die den Bogen in einem Spalt zwischen den ersten Bogenförderorganen 3 und Übergriffelementen 6 der
zweiten Bogenförderorgane 8 aufnehmen
und der Radienkontur folgen lassen. Nach Aufnahme des Bogens folgt
das zweite Bogenförderorgan 8 den
ersten Bogenförderorganen 3 ebenfalls
mit Bogenfördergeschwindigkeit.
Der abzulegende Bogen wird so um 180° umgelenkt und gegen eine Anschlagleiste 12 geführt.
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Bevor
die Bogenhinterkante den Kontaktpunkt zwischen dem Andruckrollenpaar 11 und
den angetriebenen ersten Bogenförderorganen 3 verlässt, erreicht
die Bogenvorderkante die Anschlagleiste 12. Die Querversatzrollen 4 setzen
sich oberhalb der Übergriffelemente 6 auf
die Bogenvorderkante, während
unterhalb die Übergriffelemente 6 weiterlaufen
und den Bogen freigeben, damit er auf den Stapel sinken kann. Genau
in diesem Moment des Absinkens wird der Bogen nicht gehalten. Durch dieses
freie Schweben des Bogens kann es zu einem leichten Wegrutschen
des Bogens von der Anschlagleiste 12 kommen. Damit dieses
Schweben nicht zu groß wird,
ist die Höhendifferenz
zwischen den Übergriffelementen 6 und
der Stapeloberfläche
zu minimieren. Es haben sich aus der Erfahrung heraus Werte von
2 bis 3 mm ergeben. Diese Werte gelten aber nur für einen
optimal ebenen Stapel. Aus dieser optimalen Stapelnullage heraus
können
sich, wie bereits beschrieben, durch die keilförmige Stapelausbildung, dann
auch größere Differenzen
ergeben. Dieses gilt es auszugleichen.
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Aus
diesem Grund werden Schleppelemente 1 eingesetzt, die nach
Auftreffen des Bogens auf dem Stapel eine erneute Ausrichtung an
der Anschlagleiste 12 vornehmen.
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Es
soll dabei bevorzugt eine mögliche
Stapelunebenheit von mindestens 15 mm überbrücken werden können. Die
beschriebene Lösung
kann zum Beispiel auch bis zu 30 mm Stapelunebenheit ausgleichen.
Für die
aktiven Schleppelemente 1 ist dabei mit Vorteil kein Antrieb
erforderlich, sondern sie führen
selbsttätig
Aktionen zum richtigen Zeitpunkt aus.
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Die
konstruierten Schleppelemente 1 sind parallel neben den Übergriffelementen 6 angeordnet und
weisen auch entsprechend den Übergriffelementen 6 den
gleichen Querschnitt in der Seitenansicht auf. Die Schleppelemente 1 sind
am Ende der Übergriffelemente 6 an
deren Halterungen drehbar gelagert angebracht. In Richtung Zentrumspunkte
(Achse 9) der zweiten Bogenförderorgane 8, dem
zentralen Drehpunkt des rotierenden Auslegersystems, sind abgehend
von den Schleppelementen Gewichtselemente 2 angebracht,
die Gewichte für
den Auslöseprozess
der Schleppelemente 1 darstellen. Auf der Unterseite der
Schleppelemente 1 ist ein griffiger Belag 10 angebracht,
der dafür
sorgt, daß bei
Auftreffen der Schleppelemente 1 auf den Bogen ein hoher Reibwert
für den
sicheren Transport des Bogens an die Anschlagleiste 12 erreicht
wird. Neben dem griffigen Belag 10 auf der Unterseite,
sorgen zusätzlich die
als Gewichte fungierenden Gewichtselemente 2 für die nötige Andruckkraft
auf den zu bewegenden Bogen.
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Hierbei
ist eine optimale Kombination aus griffigem Reibbelag und Andruckgewicht
zu erzielen, damit sämtliche
Bogenformate mit sämtlichen
möglichen
Bogengewichten ordnungsgemäß gegen
die Anschlagleiste 12 gezogen werden.
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Als
Extreme sind das maximale Bogenformat mit maximalem Bogengewicht
gegenüber
dem kleinsten Bogenformat mit kleinstem Bogengewicht zu sehen. Dabei
ist es erforderlich, daß sowohl
das größte und
schwerste Bogenformat gegen die Anschlagleiste 12 gezogen
werden kann und gleichzeitig mit gleicher Ausführung auch das kleinste und leichteste
Format mit gleicher Qualität
und speziell ohne Beschädigung
gegen die Anschlagleiste 12 gezogen werden kann. Aus diesen
beiden Extremen heraus ist der Reibbelag 10 und das dafür benötigte Gewicht
zu definieren.
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Durch
geschickte Wahl der Position des Drehpunktes (Achse 7)
kann der richtige Zeitpunkt für das
erforderliche Herausklappen der Schleppelemente 1 erreicht
werden.
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Der
Bewegungsablauf der Schleppelemente 1 sieht wie folgt aus:
Beginnend
mit der Bogenaufnahme, die sich 180° oberhalb der Anschlagleiste 12 befindet,
liegen die Schleppelemente 1 eingeklappt auf Höhe der Übergriffelemente 6.
Beide Systeme bilden in der Seitenansicht eine Flucht. Dafür sorgt
letztlich das gewichtverkörpernde
Gewichtselement 2. Ein aus einem Papierpfad kommender Bogen
kann somit ohne Hindernis in den Spalt zwischen Übergriffelementen 6 und den
Umfangsflächen
der ersten Bogenförderorgane 3 einlaufen.
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Mit
beginnender Rotation und dem Heranführen des abzulegenden Bogens
an die Anschlagleiste 12 verändert sich die Lage vom Drehpunkt (Achse 7)
und dem Schwerpunkt für
den Angriff der Gewichtkraft an der V-Form aus einem Schleppelement 1 und
einem Gewichtselement 2, so daß nach und nach die Schleppelemente 1 aus
ihrer eingeklappten Ruheposition herausklappen. Letztlich schwenken
die Schleppelemente 1 nach einer 90°-Drehung vollständig aus,
so daß sie
mit der vorderen Kante zum Beispiel etwa 30 mm außerhalb
des Rotationsbereiches der Übergriffelemente 6 nach
außen
geschwenkt sind.
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Bei
weiterer Rotation des Systems treffen die Schleppelemente 1 auf
den zuvor abgelegten Bogen, der wie bereits zuvor beschrieben unausgerichtet
auf dem Stapel liegen kann.
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Bei
dem geschilderten Vorgang bleibt der von den Übergriffelementen 6 übergriffene
und abzulegende Bogen völlig
unbehelligt.
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Die
auf den auszurichtenden Bogen gefallenen Schleppelemente 1 ziehen
den Bogen nun bei weiterer rotierender Bewegung gegen die Anschlagleiste 12.
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Die
Schleppelemente 1, die im Ausklappvorgang zunächst etwa
30 mm ausgeschwenkt sind, richten sich entsprechend der Stapeloberfläche bzw. -unebenheit
gegenüber
ihrem Drehpunkt (Achse 7) aus.
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Da
die beiden Schleppelemente 1 unabhängig voneinander arbeiten,
können
die unterschiedlichsten Schieflagen des Stapels (zum Beispiel bis max.
30 mm) erfasst werden. Somit wird immer ein optimaler Kontakt zur
Stapeloberfläche
hergestellt, ohne daß unterschiedliche
Kräfte
zwischen den beiden im Eingriff befindlichen Schleppelementen 1 auftreten.
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Nachdem
der abzulegende Bogen an der Anschlagleiste 12 angekommen
ist, bewegen sich sowohl die Übergriffelemente 6 als
auch die Schleppelemente 1 aus dem Eingriffsbereich des
Stapels heraus. Dabei fahren diese Elemente durch Ausbrüche in der
Anschlagleiste 12 aus dem Eingriffsbereich heraus.
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In
dem Moment, wenn die Schleppelemente 1 den Stapel verlassen,
fallen sie wieder in ihre maximale ausgeklappte Position zurück. Entsprechend sind
der Spalt in der Anschlagleiste 12 und die nachfolgenden
Geometrien ausgelegt.
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Bei
weiterer Rotation, letztlich wieder in die Bogenaufnahmeposition,
bewegen sich die Schleppelemente 1 wieder zurück in ihre
eingeklappte Ruheposition. Somit ist ein kontinuierliches Arbeiten
der Schleppelemente 1 erreicht, bei dem dann wieder die bereits
vorhandene Rotationsbewegung und die Schwerkraft ausgenutzt werden.
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Spezielles
Augenmerk muss nun aber auch noch auf den Zeitpunkt des Auftreffens
der beiden Schleppelemente 1 auf den Stapel bzw. den auszurichtenden
Bogen vorgenommen werden.
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Da
die Schleppelemente 1 an den Übergriffelementen 6 drehbar
angebaut sind, weisen auch sie die hohe Bogentransportgeschwindigkeit
auf. Dabei fällt
auf, daß der
bereits in Ruhe befindliche Bogen wieder einen Impuls erfährt, der
dazu führt,
daß der Bogen
mit hoher Geschwindigkeit erneut gegen die Anschlagleiste 12 geführt wird.
Dabei ist die eingebrachte Energie in den Bogen so groß, daß die Schleppelemente 1 den
Bogen nicht mehr an der Anschlagleiste halten können. Der Bogen bewegt sich unterhalb
der Schleppelemente 1, und das trotz des hohen Reibwertes
und der Gewichtselemente 2, von der Anschlagleiste 12 weg.
Dieses entspricht dem Impulserhaltungssatz, weil die Anschlagleiste 12 ein feststehendes
Element ist.
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Damit
nun nicht der Reibwert und das Eigengewicht der Schleppelemente 1 erhöht werden
müssen,
sind entweder eine deutliche Geschwindigkeitsreduzierung des gesamten
Systems vor Auftreffen des auszurichtenden Bogens auf die Anschlagleiste 12 oder
aber ein kleiner Zwischenstopp empfehlenswert. Dieses kann auf zweierlei
Art durchgeführt
werden:
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Variante A:
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Trifft
der in Rotation befindliche, abzulegende Bogen gegen die Anschlagleiste 12,
dann wird ein kleiner Stop in der Rotationsbewegung durchgeführt. Der
unter den Übergriffelementen 6 befindliche
Bogen ist dann zwar schon von den Schleppelementen 1 kontaktiert
worden, ein Zurückprellen
dieses auf dem Stapel befindlichen Bogens kann dann auch schon aufgetreten
sein, die Schleppelemente 1 sind aber so lang ausgeführt, daß sie nach
diesem Stop noch ausreichend Länge
haben, den Bogen erneut an der Anschlagleiste 12 auszurichten.
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Variante B:
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Der
in Rotation befindliche, abzulegende Bogen läuft nicht wie sonst bevorzugt
möglichst
tief unter die Übergriffelemente 6 ein.
Es wird statt dessen ein ausreichend großer Freiraum vorgehalten, der
es zulässt,
einen Zwischenstopp bzw. eine Geschwindigkeitsreduzierung vor dem
Auftreffen des abzulegenden Bogens an der Anschlagleiste 12 einzuleiten. Bei
diesem kurzzeitigen Abbremsen oder Stoppen taucht der in Umlenkung
befindliche Bogen tiefer in den Spalt zwischen den Umfangsflächen der
ersten Bogenförderorgane 3 und
den Übergriffelementen 6 ein.
Dadurch kann dann aber ein vor dem Auftreffen der Schleppelemente 1 auf
dem zuvor abgelegten Bogen eingeleiteter Bremsvorgang bzw. Stoppvorgang
durchgeführt
werden, ohne daß dadurch
der abzulegende Bogen behindert wird.
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Beide
Varianten sind denkbar, jedoch ist die Variante B die elegantere,
weil dort nicht erst unnötige
Energie in einen bereits ruhenden Bogen eingeleitet wird. Der Stapel
wird generell ruhiger gehalten.
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Abschließend sei
noch angemerkt, daß in der
dargestellten Ausführungsform
des rotierenden Auslegersystems zwei unabhängig voneinander arbeitende
zweite Bogenförderorgan-Doppelsysteme 8 vorkommen,
die mit ihren Übergriffelementen 6 sehr eng
ineinander einlaufen können.
Dieses Ineinandereintauchen (in der Seitenansicht der 2 erkennbar)
ergibt sich immer dann, wenn ein abzulegender Bogen an die Anschlagleiste 12 herangeführt worden ist
und das darunter befindliche Übergriffelementenpaar 6 durch
die Anschlagleiste 12 herausgezogen worden ist und dazu
parallel das nachfolgende Übergriffelementenpaar 6 in
der Bogenaufnahmeposition steht. Dabei tauchen dann zwei Übergriffelementen-Paarsysteme 6 ineinander
ein.
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Damit
nun bei diesem Ineinandereintauchen nicht die Schleppelemente 1 in
ihrer Wirkungsweise sich gegenseitig behindern, ist es bei dieser
Lösung erforderlich,
die aufeinander folgenden Schleppelemente 1 in der Tiefe
(Betrachtung bezieht sich auf die Seitenansicht der 2)
zu versetzen.
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Ansonsten
würde dass
auf dem abgelegten Bogen befindliche Schleppelement 1 durch
das nachfolgende Schleppelement 1 bereits wieder angehoben
werden und den Bogen somit nicht mehr ausrichten können.
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Generell
handelt es sich bei dieser Ausführung
um ein sehr flexibles System, das auch sehr großen Stapelunebenheiten folgen
kann.
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Durch
das selbsttätige
Schalten der Funktionselemente ist eine relativ kostengünstige Ausführungsform
geschaffen worden.