DE102004005576A1 - Verfahren zum Betrieb einer Lackier- oder Druckmaschine - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Lackier- oder Druckmaschine mit einer Dosierrakel (105), einer Rasterwalze (104) und einer Gummiwalze (102) in einem Lackier- oder Druckbetriebsmodus und einem dem Lackier- oder Druckbetriebsmodus nachfolgenden Reinigungsmodus.
In dem Lackier- oder Druckbetriebsmodus wird die Dosierrakel (105) an die Rasterwalze (104) angestellt gehalten. In dem Reinigungsmodus werden die beiden Walzen (102, 104) in Abrollkontakt miteinander gehalten und wird gleichzeitig eine von der Dosierrakel (105) verschiedene Reinigungsrakel (107) in Anlage entweder an einer beliebigen der beiden Walzen (102, 104) oder an einer von der Rasterwalze (104) verschiedenen und mit der Gummiwalze (102) in Abrollkontakt stehenden Reinigungswalze gehalten.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Lackier- oder Druckmaschine mit einer Dosierrakel, einer Rasterwalze und einer Gummiwalze in einem Lackier- oder Druckbetriebsmodus und einem dem Lackier- oder Druckbetriebsmodus nachfolgenden Reinigungsmodus, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • In der US 5,154,602 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem die Raster- bzw. Aniloxwalze mittels einer Wischwalze gereinigt wird.
  • In der DE 690 03 697 T2 ist ein weiteres Verfahren beschrieben, bei dem die Rasterwalze zum Zwecke ihrer Reinigung mit einem Wasserstrahl besprüht wird.
  • In der Offenlegungsschrift JP 5-200986 ist ein Farbwerk mit einer Gummiwalze, einer Rasterwalze und einer der Rasterwalze zugeordneten Reinigungsrakel beschrieben.
  • In der Patentschrift JP 11-034301 , der DE 198 45 367 A1 und der DE 42 38 201 A1 ist fernerer Stand der Technik beschrieben.
  • Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Betriebsverfahren zu schaffen, bei dem eine schnelle und zugleich gründliche Reinigung der Rasterwalze erfolgt.
  • Diese Aufgabe wird durch ein der eingangs genannten Gattung entsprechendes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist,
    • a) dass im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Dosierrakel an die Rasterwalze angestellt gehalten wird und
    • b) dass im Reinigungsmodus die beiden Walzen in Abrollkontakt miteinander gehalten werden und gleichzeitig eine von der Dosierrakel verschiedene Reinigungsrakel in Anlage entweder
    • ba) an einer beliebigen der beiden Walzen oder
    • bb) an einer von der Rasterwalze verschiedenen und mit der Gummiwalze in Abrollkontakt stehenden Reinigungswalze gehalten wird.
  • Im Rahmen vorliegender Erfindung wird unter der Gummiwalze eine Walze verstanden, deren Umfangsoberfläche aus Gummi oder einem Elastomer mit gummiähnlichen Verformungseigenschaften besteht.
  • Aufgrunddessen, dass in den beiden Modi voneinander verschiedene Rakeln (Dosierrakel, Reinigungsrakel) zum Einsatz gelangen, kann jede der Rakeln für ihren jeweiligen Zweck optimal konstruktiv beschaffen sein.
  • Während des Reinigungsmodus bilden die beiden Walzen (Rasterwalze, Gummiwalze) zusammen einen unter Pressung stehenden Walzenspalt. Im Bereich dieses Walzenspaltes drückt sich die elastische Umfangsoberfläche der Gummiwalze infolge der Walzenpressung ein wenig in die vorbeilaufenden Strukturvertiefungen (Näpfchen oder wendelförmig verlaufende Rille(n)) der Rasterstruktur der Rasterwalze hinein, wobei aus den Rastervertiefungen Luft verdrängt wird. Beim Austritt der beiden Walzenoberflächen aus dem Walzenspalt löst sich die Umfangsoberfläche der Gummiwalze wieder von jener der Rasterwalze, wobei das elastische und relativ weiche Oberflächenmaterial der Gummiwalze wieder aus den Strukturvertiefungen herausgezogen wird. Besagtes Oberflächenmaterial bewirkt hierbei kurzzeitig einen Unterdruck in den Strukturvertiefungen, aufgrund dessen die aus den Strukturvertiefungen bei der Reinigung zu entfernende Flüssigkeit (Lack, Druckfarbe) aus den Strukturvertiefungen herausgesaugt wird. Die Gummiwalze wird im Reinigungsmodus sozusagen als "Pumpwalze" verwendet. Die aus den Strukturvertiefungen durch die Sogwirkung der Gummiwalze herausgeholte Flüssigkeit, welche auch mit einem im Reinigungsmodus verwendeten Waschmittel und/oder Spülmittel (Wasser) vermischt sein kann, kann auf verschiedene Weise (siehe Ausführungsbeispiele) mittels der Reinigungsrakel entfernt bzw. entsorgt werden.
  • Im Lackier- oder Druckbetriebsmodus können einige der Strukturvertiefungen aktiv und andere passiv sein. Die aktiven Strukturvertiefungen geben im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die in ihnen dosierte Beschichtungsflüssigkeit indirekt über die Umfangsoberfläche der Gummiwalze oder einer weiteren Walze oder direkt auf die sogenannten druckenden Bereiche einer zum Lackieren oder Drucken verwendeten Druckform ab. Die passiven Strukturvertiefungen speichern im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Beschichtungsflüssigkeit im Wesentlichen ohne letztere an die Druckform abzugeben. Die Umfangsoberfläche der Gummiwalze ist vorzugsweise druckbildunabhängig glatt bzw. unstrukturiert und holt somit die Beschichtungsflüssigkeit im Reinigungsmodus sowohl aus den aktiven, "druckenden" als auch aus den passiven, "nicht-druckenden" Strukturvertiefungen der Rasterwalze heraus.
  • Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
  • In dieser zeigt:
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildeten Druckmaschine, wobei die Gummiwalze eine kanallose Auftragwalze ist,
  • 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß betreibbaren Druckmaschine, wobei die Gummiwalze und eine davon verschiedene Auftragwalze vorgesehen sind, und
  • 3 ein drittes Ausführungsbeispiel, bei welchem ebenfalls neben der Gummiwalze eine Auftragwalze vorhanden ist und letztere einen Spannkanal aufweist.
  • In den 1 bis 3 ist jeweils eine Druckmaschine in einem Ausschnitt dargestellt, die einen Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301, eine im Lackier- oder Druckbetriebsmodus auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 abrollende Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 mit einer umfangsseitigen Gummischicht 103, 203 bzw. 303, eine Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 mit einer in ihre Umfangsoberfläche eingebrachten Rasterstruktur, eine Dosierrakel 105, 205 bzw. 305, die im Lackier- oder Druckbetriebsmodus dem Anilox-Dosierprinzip entsprechend mit der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 zusammenarbeitet und letzterer dabei die Beschichtungsflüssigkeit (Lack oder Druckfarbe) zuführt, und mindestens eine Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 mit einer daran angeschlossenen Auffangwanne 107, 207 bzw. 307 umfasst.
  • Der Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 kann umfangsseitig eine Druckform (Flexo-Druckform oder Offset-Druckform) oder z. B. für Lackierarbeiten ein Gummituch tragen. Die Rasterstruktur der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 besteht aus in Form von Näpfchen ausgebildeten Strukturvertiefungen 108, 208 bzw. 308 und aus Strukturvorsprüngen 109, 209 bzw. 309 in Form von zwischen den Näpfchen liegenden und letztere begrenzenden Stegen. Die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 ist eine Kammerrakel mit zwei Rakelmessern. Der Außendurchmesser der Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 ist im Wesentlichen genauso groß wie jener des Form- und/oder Gummituchzylinders 101, 201 bzw. 301.
  • Im nicht dargestellten Lackier- oder Druckbetriebsmodus liegt die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 an der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 an und ist die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 von der jeweiligen Walze, an welche die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 beim jeweiligen Ausführungsbeispiel anstellbar ist, abgestellt. Außerdem ist dabei die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 so verstellt, dass die Auftragwalze im Lackier- oder Druckbetriebsmodus sowohl auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 als auch gleichzeitig auf der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 abrollt.
  • Demgegenüber ist im dargestellten Reinigungsmodus die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 von der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 weg gezogen und die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 in negativer (gegenläufiger) Ausrichtung an die jeweilige Walze, der die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 zugeordnet ist, angestellt. Außerdem ist dabei die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 in eine Reinigungsposition verstellt, in welcher die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 nur noch auf der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 abrollt und von dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 abgestellt ist. Mittels einer Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 wird im Reinigungsmodus der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 mindestens eine Reinigungsflüssigkeit zugeführt, indem die Reinigungsflüssigkeit mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 110, 210 bzw. 310 in einen Einlaufzwickel eines Walzenspaltes 111, 211 bzw. 311 gestrahlt oder gesprüht wird, an dessen Bildung mindestens eine der beiden Walzen, das sind die Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 und eine Gummiwalze, beteiligt ist. (Diese Gummiwalze ist beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 die Auftragwalze 102, beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 vorzugsweise ebenfalls die Auftragwalze 202 und beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß 3 die Gummiwalze 315).
  • Nachdem im vorangegangenen Teil der Beschreibung der Ausführungsbeispiele deren Gemeinsamkeiten erläutert worden sind, werden im nachfolgenden Beschreibungsteil die Unterschiede der Ausführungsbeispiele aufgezeigt.
  • Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Gummischicht 103 bzw. 203 der Auftragwalze 102 bzw. 202 rundum geschlossen, da diese Auftragwalze 102 bzw. 202 keinen Spannkanal aufweist. Die Gummischicht 103 bzw. 203 kann entweder per Vulkanisation dauerhaft fest oder in Form einer auswechselbaren Hülse lösbar auf einen Walzenkern der Auftragwalze 102 bzw. 202 aufgebracht sein. Der Walzenspalt 111 bzw. 211, in dessen Einlaufzwickel die Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 bzw. 210 im Wesentlichen gerichtet ist, wird von der Rasterwalze 104 bzw. 204 zusammen mit der Auftragwalze 102 bzw. 202 gebildet.
  • Bei den in den 1 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Reinigungsrakel 106 bzw. 306 der Rasterwalze 104 bzw. 304 entlang von deren Umfangslinie gesehen zwischen der Dosierrakel 105 bzw. 305 und der Auftragwalze 102 bzw. 302 zugeordnet. In Drehrichtung der Rasterwalze 104 bzw. 304 gesehen, ist die Reinigungsrakel 106 bzw. 306 der Dosierrakel 105 bzw. 305 nachgeordnet und der Auftragwalze 102 bzw. 302 vorgeordnet.
  • Das in der 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel weist noch folgende Besonderheiten auf: Die Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 umfasst ein Wasser-Sprührohr 112 und ein Waschmittel-Sprührohr 113. Anstelle der Reinigungsrakel 106 oder zusätzlich zu jener kann eine Reinigungsrakel 114 vorgesehen sein, die nur im Reinigungsmodus an der Auftragwalze 102 anliegt.
  • Die Besonderheiten des in 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiels bestehen darin, dass im Reinigungsmodus die Reinigungsrakel 206 an einer Reinigungswalze 221 und letztere an der Auftragwalze 202 anliegt. Anstelle der Strahl- oder Sprüheinrichtung 210 oder zusätzlich zu jener kann auch eine Strahl- oder Sprüheinrichtung 218, die in einen Einlaufzwickel eines von der Reinigungswalze 221 zusammen mit der Auftragwalze 202 gebildeten Walzenspaltes gerichtet ist, zur Reinigungsmittelzuführung verwendet werden.
  • Dies geht aber nicht, wenn anstelle der Reinigungsrakel 206 und der Reinigungswalze 221 eine Reinigungsrakel 214 und eine Reinigungswalze 222 verwendet werden. Bei einer solchen Modifikation liegt im Reinigungsmodus die Reinigungswalze 222 an der Rasterwalze 204 und die Reinigungsrakel 214 an der Reinigungswalze 222 an. Die Reinigungswalze 222 kann als die im erfindungsgemäßen Sinne zur Reinigung der Rasterwalze 204 verwendete Gummiwalze ausgebildet sein.
  • Selbstverständlich ist es auch denkbar, im Reinigungsmodus die Reinigungswalzen 221, 222 und Reinigungsrakeln 206, 214 und Strahl- und Sprüheinrichtungen 210, 218 gleichzeitig im Parallelbetrieb einzusetzen, um eine besonders schnelle Reinigung zu bewirken.
  • Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1, bei dem als die im erfindungsgemäßen Sinne zur Reinigung der Rasterwalze 104 die im Lackier- oder Druckbetriebsmodus auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101 abrollende Auftragwalze 102 verwendet wird, findet bei dem in 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel im Reinigungsmodus eine von der Auftragwalze 302 verschiedene Reinigungs- bzw. Gummiwalze 315 als die bewusste erfindungsgemäße Gummiwalze Verwendung. Die Gummiwalze 315 bildet vorzugsweise nur im Reinigungsmodus zusammen mit der Rasterwalze 304 den Walzenspalt 311, welcher entlang der Umfangslinie der Rasterwalze 304 in deren Drehrichtung gesehen der Auftragwalze 302 nachgeordnet und sowohl der Dosierrakel 305 als auch der Reinigungsrakel 306 vorgeordnet ist.
  • Anstelle der Reinigungsrakel 306 oder zusätzlich zu jener kann auch eine Reinigungsrakel 314 vorgesehen sein, die im Reinigungsmodus an der Gummiwalze 315 anliegt.
  • Eine weitere Besonderheit des dritten Ausführungsbeispieles ist es, dass die Gummischicht 303 ein an seinen beiden Enden in einer Spanneinrichtung 320, die in einem Spannkanal 319 der Auftragwalze 302 sitzt, festgehaltenes Gummituch ist.
  • Nachfolgend wird mit Bezug auf die einzelnen Ausführungsbeispiele im Detail erläutert, auf welche Weise die Reinigung der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 erfolgt.
  • Bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Dosierrakel 105 an die Rasterwalze 104 angestellt, so dass deren Strukturvertiefungen 108 mit der Farbe bzw. dem Lack aus der Dosierrakel 105 bei jeder Umdrehung der Rasterwalze 104 befüllt werden. Durch die im Reinigungsmodus mit der Rasterwalze 104 und zugleich mit dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101 in Abrollkontakt stehende Auftragwalze 102 wird die Farbe bzw. der Lack von der Rasterwalze 104 übernommen und an den Form- und/oder Gummituchzylinder 101 übergeben.
  • Falls der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 zum Zwecke einer Spot-Lackierung mit einer Flexo-Druckform oder stattdessen zum Zwecke einer Vollflächen-Lackierung mit einem Gummituch bespannt ist und somit im zuletzt genannten Fall als Gummituchzylinder fungiert, trägt der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 die Farbe bzw. den Lack direkt auf den bogenförmigen Bedruckstoff auf, welcher hierbei auf einem Gegendruckzylinder (nicht dargestellt) liegt. Dieser Gegendruckzylinder bildet zusammen mit dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101 einen Druckspalt, in welchem die Lackierung bzw. Beschichtung des Bedruckstoffs erfolgt.
  • Anderenfalls, nämlich wenn der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 mit einer Offset-Druckform bespannt ist und somit als Formzylinder fungiert, steht der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 dem indirekten Druckprinzip entsprechend mit einem Gummituchzylinder (ebenfalls nicht dargestellt) in Abrollkontakt. Hierbei bildet der Gummituchzylinder zusammen mit dem Gegendruckzylinder einen Druckspalt.
  • Unabhängig davon, ob im Lackier- oder Druckbetriebsmodus das direkte oder das indirekte Druckprinzip Anwendung findet, wird im Reinigungsmodus durch eine Abstellung der Auftragwalze 102 vom Form- und/oder Gummituchzylinder 101 zwischen letzterem und der Auftragwalze 102 ein Abstand hergestellt, wobei der zwischen der Rasterwalze 104 und der Auftragwalze 102 bestehende Kontakt nach wie vor erhalten bleibt. Im Reinigungsmodus ist die Dosierrakel 105 von der Rasterwalze 104 abgestellt, so dass die Farbzufuhr zur Rasterwalze 104 unterbrochen ist. Zum gleichzeitigen Reinigen der Rasterwalze 104 und der Auftragwalze 102 wird mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 abwechselnd Waschmittel und Wasser einlaufseitig in den Walzenspalt 111 hinein gestrahlt oder gesprüht. Die Reinigungsflüssigkeit (Waschmittel-Wasser-Gemisch) wird im Walzenspalt 111 zu einem dünnen Flüssigkeitsfilm abgequetscht. Währenddessen taucht die weiche Gummischicht 103 in dem Bereich einer jeden Strukturvertiefung 108 zuerst aufgrund der im Walzenspalt 111 herrschenden Walzenpressung in die jeweilige Strukturvertiefung 108 ein und danach wieder aus der Strukturvertiefung 108 heraus. Infolge des auf diese Weise von der Gummischicht 103 in der jeweiligen Strukturvertiefung 108 kurzzeitig erzeugten Vakuums wird die Farbe bzw. der Lack aus dieser Strukturvertiefung 108 zumindest teilweise herausgepumpt und auf den die Strukturvertiefung 108 umgebenden Strukturvorsprüngen 109 abgelegt. Der auf die erhabenen Bereiche der Rasterstruktur durch die von der Auftragwalze (Gummiwalze) 102 ausgeübte Sogwirkung beförderte Farb- bzw. Lackanteil bildet zusammen mit der Reinigungsflüssigkeit auf den erhabenen Bereichen (Strukturvorsprüngen 109) ein Gemisch bzw. eine Emulsion und wird durch die an der Rasterwalze 104 währenddessen anliegende Reinigungsrakel 106 von den Strukturvorsprüngen 109 abgestriffen und in der Auffangwanne 107 gesammelt. Obgleich mit jeder Umdrehung der Rasterwalze 104 von dieser nur ein Bruchteil der Farbe bzw. des Lackes entfernt wird, ist die Rasterwalze 104 einschließlich ihrer Strukturvertiefungen 108 aufgrund einer entsprechend hoch gewählten Drehzahl der Rasterwalze 104 und dementsprechend hohen Anzahl von Umdrehungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne (nach ca. 1 Minute) während des Reinigungsmodus bereits sauber.
  • Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 erfolgt die Farb- bzw. Lackzufuhr in zum ersten Ausführungsbeispiel analoger Art und Weise und braucht deshalb an vorliegender Stelle nicht nochmals im Detail erläutert werden. Im Lackier- oder Druckbetriebsmodus ist die Reinigungswalze 221 von der Auftragwalze 202 abgestellt. Im Reinigungsmodus ist ein Kontakt zwischen der Reinigungswalze 221 und der Auftragwalze 202 hergestellt, indem letztere an die Auftragwalze 202 angestellt worden ist. Die Reinigungswalze 221 hat eine unelastische Umfangsoberfläche, welche z. B. eine keramische oder aus Rilsan® bestehende Walzenbeschichtung sein kann, und ist im Reinigungsmodus, z. B. über ein Zahnradgetriebe, formschlüssig rotativ angetrieben. Ebenso wie bei den beiden anderen Ausführungsbeispielen ist die Auftragwalze 202 im Reinigungsmodus an die Rasterwalze 204 angestellt und zugleich von dem Form- und/oder Gummituchzylinder 201 abgestellt. Mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 218 wird die erforderliche Reinigungsflüssigkeit in den Walzenspalt 217 hineingestrahlt oder -gesprüht. Die Auftragwalze (Gummiwalze) 202 saugt mit ihrer Gummischicht 203 die Farb- oder Lackreste aus den Strukturvertiefungen 208 der Rasterwalze 204 heraus. Durch die zwischen den beiden Walzen 202, 204 erfolgende Flüssigkeitsspaltung wird ein wesentlicher Anteil der aus den Strukturvertiefungen 208 herausgelösten und auf den Strukturvorsprüngen 209 abgelegten Flüssigkeit, d. h. der Lack/Farbe-Reinigungsflüssigkeit-Emulsion, über die Auftragwalze 202 von der Rasterwalze 204 auf die Reinigungswalze 221 übertragen, von welcher die Flüssigkeit mittels der Reinigungsrakel 207 abgenommen wird.
  • Gemäß der Modifikation des zweiten Ausführungsbeispiels liegt die Reinigungswalze 222 im Lackier- oder Druckbetriebsmodus nicht und nur im Reinigungsmodus an der Rasterwalze 204 an. Die Reinigungswalze 222 ist formschlüssig rotativ angetrieben und hat eine aus Gummi oder einem vergleichbaren Elastomer bestehende Umfangsoberfläche. Im Reinigungsmodus liegen somit zwei Gummiwalzen, nämlich die Auftragwalze 202 und die Reinigungswalze 222, an der Rasterwalze 204 an. Die von der Rasterwalze 204 zu entfernenden Lack- bzw. Farbreste werden durch die mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 210 in den Walzenspalt 211 hineingespritzte Reinigungsflüssigkeit angelöst und danach durch den Pumpeffekt der beiden Gummiwalzen (Auftragwalze 202, Reinigungswalze 222) aus den Strukturvertiefungen 208 herausgerissen. Die Reinigungswalze 222 sammelt die herausgerissenen Lack- bzw. Farbreste auf, so dass letztere mittels der Reinigungsrakel 214 von der Reinigungswalze 222 abgestriffen werden können.
  • Bei dem dritten Ausführungsbeispiel gemäß 3 sind im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Gummiwalze 315 und die Reinigungsrakel 307 von der Rasterwalze 304 abgestellt und ist die Dosierrakel 305 zum Zwecke der Farbzufuhr an die Rasterwalze 304 angestellt. Im Reinigungsmodus ist die Dosierrakel 305 von der Rasterwalze 304 abgestellt und steht die Gummiwalze 315 mit der Rasterwalze 304 in Abrollkontakt. Mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 310 wird die Reinigungsflüssigkeit in dem von der Gummiwalze 315 zusammen mit der Rasterwalze 304 gebildeten Walzenspalt 311 einlaufseitig hineingespritzt. Sowohl die Gummiwalze 315 als auch die Auftragwalze 302, welche eine zweite Gummiwalze bildet, üben im Reinigungsmodus die bereits mehrfach angesprochene Sogwirkung auf die tief in den Strukturvertiefungen 308 sitzenden Lack- oder Farbreste aus, so dass letztere aus den Strukturvertiefungen 308 im Laufe der Walzenumdrehungen nach und nach herausbefördert werden. Das aus der Reinigungsflüssigkeit und den Lack- oder Farbresten bestehende Flüssigkeitsgemisch wird mittels der Reinigungsrakel 306 von den Strukturvorsprüngen 309 der Rasterwalze 304 und zugleich auch mittels der Reinigungsrakel 314 von der Umfangsoberfläche der Gummiwalze 315 abgerakelt. Die Gummiwalze 315 hat einen kleineren Außendurchmesser als die Rasterwalze 304 und als die Auftragwalze 302. Die Rasterwalze 304 hat einen kleineren Außendurchmesser als die Auftragwalze 302 und könnte stattdessen auch einen genauso großen Außendurchmesser wie die Auftragwalze 302 haben.
  • Abschließend sei darauf verwiesen, dass die Reinigungsrakel 306 auch dem zum gezeigten entgegengesetzten Umfangsabschnitt der Rasterwalze 304 zugeordnet sein kann, so dass die Reinigungsrakel 306 dem von den Walzen 302, 304 gebildeten Walzenspalt nachgeordnet und dem Walzenspalt 311 vorgeordnet wäre. Diese Anordnung der Reinigungsrakel 306 würde eine konstruktive Änderung der Auffangwanne 307 bedingen, so dass auch bei der veränderten Anordnung sichergestellt ist, dass die von der Reinigungsrakel 306 abfließende Flüssigkeit in der Auffangwanne 307 aufgefangen wird.
  • 101,201,301
    Form- und/oder Gummituchzylinder
    102,202,302
    Auftragwalze
    103,203,303
    Gummischicht
    104,204,304
    Rasterwalze
    105,205,305
    Dosierrakel
    106,206,306
    Reinigungsrakel
    107,207,307
    Auffangwanne
    108,208,308
    Strukturvertiefung
    109,209,309
    Strukturvorsprung
    110,210,310
    Strahl- oder Sprüheinrichtung
    111,211,311
    Walzenspalt
    112
    Wasser-Sprührohr
    113
    Waschmittel-Sprührohr
    114,214,314
    Reinigungsrakel
    315
    Gummiwalze
    217
    Walzenspalt
    218
    Strahl- oder Sprüheinrichtung
    221
    Reinigungswalze
    222
    Reinigungswalze
    319
    Spannkanal
    320
    Spanneinrichtung

Claims (6)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Lackier- oder Druckmaschine mit einer Dosierrakel (105; 205 bzw. 305), einer Rasterwalze (104; 204 bzw. 304) und einer Gummiwalze (102; 202; 222 bzw. 315) in einem Lackier- oder Druckbetriebsmodus und einem dem Lackier- oder Druckbetriebsmodus nachfolgenden Reinigungsmodus, dadurch gekennzeichnet, a) dass im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Dosierrakel (105; 205 bzw. 305) an die Rasterwalze (104; 204 bzw. 304) angestellt gehalten wird und b) dass im Reinigungsmodus die beiden Walzen (102, 104; 204, 222 bzw. 304, 315) in Abrollkontakt miteinander gehalten werden und gleichzeitig eine von der Dosierrakel (105; 205 bzw. 305) verschiedene Reinigungsrakel (107; 214 bzw. 314) in Anlage entweder ba) an einer beliebigen der beiden Walzen (102, 104; 204, 222 bzw. 304, 315) oder bb) an einer von der Rasterwalze (204) verschiedenen und mit der Gummiwalze (202) in Abrollkontakt stehenden Reinigungswalze (217) gehalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Reinigungsmodus der Rasterwalze (104; 204 bzw. 304) eine Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsflüssigkeit mittels mindestens einer Strahl- oder Sprüheinrichtung (110; 210 bzw. 310) in einen Einlaufzwickel mindestens eines Walzenspaltes (111; 211, 217 bzw. 311) gestrahlt oder gesprüht wird, an dessen Bildung zwei der genannten drei Walzen (102, 104; 202, 204; 204, 222 bzw. 304, 315) beteiligt sind.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als die Gummiwalze eine Auftragwalze (102) verwendet wird, die im Lackier- oder Druckbetriebsmodus auf einem Form- und/oder Gummituchzylinder (101) abrollt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Lackier- oder Druckbetriebsmodus auf einem Form- und/oder Gummituchzylinder (201) und der Rasterwalze (204) eine Auftragwalze (202) abrollt und im Reinigungsmodus eine von der Auftragwalze (202) verschiedene Reinigungswalze (222) als die Gummiwalze verwendet wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Reinigungsmodus die Dosierrakel (105; 205 bzw. 305) von der Rasterwalze (104; 204 bzw. 304) abgestellt gehalten wird.
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