Davon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Betriebsverfahren zu schaffen, bei dem
eine schnelle und zugleich gründliche Reinigung
der Rasterwalze erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch ein der
eingangs genannten Gattung entsprechendes Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist,
- a) dass
im Lackier- oder Druckbetriebsmodus die Dosierrakel an die Rasterwalze
angestellt gehalten wird und
- b) dass im Reinigungsmodus die beiden Walzen in Abrollkontakt
miteinander gehalten werden und gleichzeitig eine von der Dosierrakel
verschiedene Reinigungsrakel in Anlage entweder
- ba) an einer beliebigen der beiden Walzen oder
- bb) an einer von der Rasterwalze verschiedenen und mit der Gummiwalze
in Abrollkontakt stehenden Reinigungswalze gehalten wird.
Im Rahmen vorliegender Erfindung
wird unter der Gummiwalze eine Walze verstanden, deren Umfangsoberfläche aus
Gummi oder einem Elastomer mit gummiähnlichen Verformungseigenschaften besteht.
Aufgrunddessen, dass in den beiden
Modi voneinander verschiedene Rakeln (Dosierrakel, Reinigungsrakel)
zum Einsatz gelangen, kann jede der Rakeln für ihren jeweiligen Zweck optimal
konstruktiv beschaffen sein.
Während
des Reinigungsmodus bilden die beiden Walzen (Rasterwalze, Gummiwalze)
zusammen einen unter Pressung stehenden Walzenspalt. Im Bereich
dieses Walzenspaltes drückt
sich die elastische Umfangsoberfläche der Gummiwalze infolge
der Walzenpressung ein wenig in die vorbeilaufenden Strukturvertiefungen
(Näpfchen
oder wendelförmig
verlaufende Rille(n)) der Rasterstruktur der Rasterwalze hinein,
wobei aus den Rastervertiefungen Luft verdrängt wird. Beim Austritt der
beiden Walzenoberflächen
aus dem Walzenspalt löst
sich die Umfangsoberfläche
der Gummiwalze wieder von jener der Rasterwalze, wobei das elastische
und relativ weiche Oberflächenmaterial
der Gummiwalze wieder aus den Strukturvertiefungen herausgezogen
wird. Besagtes Oberflächenmaterial
bewirkt hierbei kurzzeitig einen Unterdruck in den Strukturvertiefungen, aufgrund
dessen die aus den Strukturvertiefungen bei der Reinigung zu entfernende
Flüssigkeit
(Lack, Druckfarbe) aus den Strukturvertiefungen herausgesaugt wird.
Die Gummiwalze wird im Reinigungsmodus sozusagen als "Pumpwalze" verwendet. Die aus den
Strukturvertiefungen durch die Sogwirkung der Gummiwalze herausgeholte
Flüssigkeit,
welche auch mit einem im Reinigungsmodus verwendeten Waschmittel
und/oder Spülmittel
(Wasser) vermischt sein kann, kann auf verschiedene Weise (siehe
Ausführungsbeispiele)
mittels der Reinigungsrakel entfernt bzw. entsorgt werden.
Im Lackier- oder Druckbetriebsmodus
können
einige der Strukturvertiefungen aktiv und andere passiv sein. Die
aktiven Strukturvertiefungen geben im Lackier- oder Druckbetriebsmodus
die in ihnen dosierte Beschichtungsflüssigkeit indirekt über die
Umfangsoberfläche
der Gummiwalze oder einer weiteren Walze oder direkt auf die sogenannten
druckenden Bereiche einer zum Lackieren oder Drucken verwendeten
Druckform ab. Die passiven Strukturvertiefungen speichern im Lackier-
oder Druckbetriebsmodus die Beschichtungsflüssigkeit im Wesentlichen ohne
letztere an die Druckform abzugeben. Die Umfangsoberfläche der
Gummiwalze ist vorzugsweise druckbildunabhängig glatt bzw. unstrukturiert
und holt somit die Beschichtungsflüssigkeit im Reinigungsmodus
sowohl aus den aktiven, "druckenden" als auch aus den
passiven, "nicht-druckenden" Strukturvertiefungen
der Rasterwalze heraus.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
und der dazugehörigen
Zeichnung.
In dieser zeigt:
1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer speziell zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildeten Druckmaschine, wobei die Gummiwalze eine kanallose
Auftragwalze ist,
2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäß betreibbaren
Druckmaschine, wobei die Gummiwalze und eine davon verschiedene Auftragwalze
vorgesehen sind, und
3 ein
drittes Ausführungsbeispiel,
bei welchem ebenfalls neben der Gummiwalze eine Auftragwalze vorhanden
ist und letztere einen Spannkanal aufweist.
In den 1 bis 3 ist jeweils eine Druckmaschine
in einem Ausschnitt dargestellt, die einen Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301,
eine im Lackier- oder Druckbetriebsmodus auf dem Form- und/oder
Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 abrollende
Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 mit einer
umfangsseitigen Gummischicht 103, 203 bzw. 303,
eine Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 mit
einer in ihre Umfangsoberfläche
eingebrachten Rasterstruktur, eine Dosierrakel 105, 205 bzw. 305,
die im Lackier- oder Druckbetriebsmodus dem Anilox-Dosierprinzip
entsprechend mit der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 zusammenarbeitet
und letzterer dabei die Beschichtungsflüssigkeit (Lack oder Druckfarbe) zuführt, und
mindestens eine Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw.
306 mit einer daran angeschlossenen Auffangwanne 107, 207 bzw. 307 umfasst.
Der Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 kann
umfangsseitig eine Druckform (Flexo-Druckform oder Offset-Druckform)
oder z. B. für
Lackierarbeiten ein Gummituch tragen. Die Rasterstruktur der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 besteht
aus in Form von Näpfchen
ausgebildeten Strukturvertiefungen 108, 208 bzw. 308 und
aus Strukturvorsprüngen 109, 209 bzw. 309 in
Form von zwischen den Näpfchen
liegenden und letztere begrenzenden Stegen. Die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 ist eine
Kammerrakel mit zwei Rakelmessern. Der Außendurchmesser der Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 ist
im Wesentlichen genauso groß wie
jener des Form- und/oder Gummituchzylinders 101, 201 bzw. 301.
Im nicht dargestellten Lackier- oder
Druckbetriebsmodus liegt die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 an
der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 an
und ist die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 von
der jeweiligen Walze, an welche die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 beim
jeweiligen Ausführungsbeispiel
anstellbar ist, abgestellt. Außerdem
ist dabei die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 so
verstellt, dass die Auftragwalze im Lackier- oder Druckbetriebsmodus
sowohl auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 als
auch gleichzeitig auf der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 abrollt.
Demgegenüber ist im dargestellten Reinigungsmodus
die Dosierrakel 105, 205 bzw. 305 von der
Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 weg gezogen
und die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 in negativer
(gegenläufiger)
Ausrichtung an die jeweilige Walze, der die Reinigungsrakel 106, 114, 206, 214 bzw. 306 zugeordnet
ist, angestellt. Außerdem
ist dabei die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 in
eine Reinigungsposition verstellt, in welcher die Auftragwalze 102, 202 bzw. 302 nur
noch auf der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 abrollt
und von dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101, 201 bzw. 301 abgestellt
ist. Mittels einer Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 wird im
Reinigungsmodus der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 mindestens
eine Reinigungsflüssigkeit
zugeführt,
indem die Reinigungsflüssigkeit
mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 110, 210 bzw. 310 in einen
Einlaufzwickel eines Walzenspaltes 111, 211 bzw. 311 gestrahlt
oder gesprüht
wird, an dessen Bildung mindestens eine der beiden Walzen, das sind die
Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 und eine
Gummiwalze, beteiligt ist. (Diese Gummiwalze ist beim ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1 die Auftragwalze 102,
beim zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 2 vorzugsweise ebenfalls
die Auftragwalze 202 und beim dritten Ausführungsbeispiel
gemäß 3 die Gummiwalze 315).
Nachdem im vorangegangenen Teil der
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
deren Gemeinsamkeiten erläutert
worden sind, werden im nachfolgenden Beschreibungsteil die Unterschiede
der Ausführungsbeispiele
aufgezeigt.
Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Gummischicht 103 bzw. 203 der Auftragwalze 102 bzw. 202 rundum
geschlossen, da diese Auftragwalze 102 bzw. 202 keinen
Spannkanal aufweist. Die Gummischicht 103 bzw. 203 kann
entweder per Vulkanisation dauerhaft fest oder in Form einer auswechselbaren
Hülse lösbar auf
einen Walzenkern der Auftragwalze 102 bzw. 202 aufgebracht
sein. Der Walzenspalt 111 bzw. 211, in dessen
Einlaufzwickel die Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 bzw. 210 im
Wesentlichen gerichtet ist, wird von der Rasterwalze 104 bzw. 204 zusammen mit
der Auftragwalze 102 bzw. 202 gebildet.
Bei den in den 1 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Reinigungsrakel 106 bzw. 306 der Rasterwalze 104 bzw. 304 entlang
von deren Umfangslinie gesehen zwischen der Dosierrakel 105 bzw. 305 und
der Auftragwalze 102 bzw. 302 zugeordnet. In Drehrichtung
der Rasterwalze 104 bzw. 304 gesehen, ist die
Reinigungsrakel 106 bzw. 306 der Dosierrakel 105 bzw. 305 nachgeordnet
und der Auftragwalze 102 bzw. 302 vorgeordnet.
Das in der 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel weist noch folgende
Besonderheiten auf: Die Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 umfasst ein
Wasser-Sprührohr 112 und
ein Waschmittel-Sprührohr 113.
Anstelle der Reinigungsrakel 106 oder zusätzlich zu
jener kann eine Reinigungsrakel 114 vorgesehen sein, die
nur im Reinigungsmodus an der Auftragwalze 102 anliegt.
Die Besonderheiten des in 2 dargestellten zweiten
Ausführungsbeispiels
bestehen darin, dass im Reinigungsmodus die Reinigungsrakel 206 an
einer Reinigungswalze 221 und letztere an der Auftragwalze 202 anliegt.
Anstelle der Strahl- oder Sprüheinrichtung 210 oder
zusätzlich
zu jener kann auch eine Strahl- oder Sprüheinrichtung 218,
die in einen Einlaufzwickel eines von der Reinigungswalze 221 zusammen
mit der Auftragwalze 202 gebildeten Walzenspaltes gerichtet
ist, zur Reinigungsmittelzuführung
verwendet werden.
Dies geht aber nicht, wenn anstelle
der Reinigungsrakel 206 und der Reinigungswalze 221 eine Reinigungsrakel 214 und
eine Reinigungswalze 222 verwendet werden. Bei einer solchen
Modifikation liegt im Reinigungsmodus die Reinigungswalze 222 an
der Rasterwalze 204 und die Reinigungsrakel 214 an
der Reinigungswalze 222 an. Die Reinigungswalze 222 kann
als die im erfindungsgemäßen Sinne
zur Reinigung der Rasterwalze 204 verwendete Gummiwalze
ausgebildet sein.
Selbstverständlich ist es auch denkbar,
im Reinigungsmodus die Reinigungswalzen 221, 222 und
Reinigungsrakeln 206, 214 und Strahl- und Sprüheinrichtungen 210, 218 gleichzeitig
im Parallelbetrieb einzusetzen, um eine besonders schnelle Reinigung
zu bewirken.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1, bei dem als die im erfindungsgemäßen Sinne
zur Reinigung der Rasterwalze 104 die im Lackier- oder
Druckbetriebsmodus auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101 abrollende Auftragwalze 102 verwendet
wird, findet bei dem in 3 dargestellten
dritten Ausführungsbeispiel
im Reinigungsmodus eine von der Auftragwalze 302 verschiedene
Reinigungs- bzw. Gummiwalze 315 als die bewusste erfindungsgemäße Gummiwalze
Verwendung. Die Gummiwalze 315 bildet vorzugsweise nur im
Reinigungsmodus zusammen mit der Rasterwalze 304 den Walzenspalt 311,
welcher entlang der Umfangslinie der Rasterwalze 304 in
deren Drehrichtung gesehen der Auftragwalze 302 nachgeordnet und
sowohl der Dosierrakel 305 als auch der Reinigungsrakel 306 vorgeordnet
ist.
Anstelle der Reinigungsrakel 306 oder
zusätzlich
zu jener kann auch eine Reinigungsrakel 314 vorgesehen
sein, die im Reinigungsmodus an der Gummiwalze 315 anliegt.
Eine weitere Besonderheit des dritten
Ausführungsbeispieles
ist es, dass die Gummischicht 303 ein an seinen beiden
Enden in einer Spanneinrichtung 320, die in einem Spannkanal 319 der
Auftragwalze 302 sitzt, festgehaltenes Gummituch ist.
Nachfolgend wird mit Bezug auf die
einzelnen Ausführungsbeispiele
im Detail erläutert,
auf welche Weise die Reinigung der Rasterwalze 104, 204 bzw. 304 erfolgt.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist im Lackier- oder Druckbetriebsmodus
die Dosierrakel 105 an die Rasterwalze 104 angestellt, so
dass deren Strukturvertiefungen 108 mit der Farbe bzw.
dem Lack aus der Dosierrakel 105 bei jeder Umdrehung der
Rasterwalze 104 befüllt
werden. Durch die im Reinigungsmodus mit der Rasterwalze 104 und
zugleich mit dem Form- und/oder Gummituchzylinder 101 in
Abrollkontakt stehende Auftragwalze 102 wird die Farbe
bzw. der Lack von der Rasterwalze 104 übernommen und an den Form-
und/oder Gummituchzylinder 101 übergeben.
Falls der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 zum
Zwecke einer Spot-Lackierung mit einer Flexo-Druckform oder stattdessen
zum Zwecke einer Vollflächen-Lackierung
mit einem Gummituch bespannt ist und somit im zuletzt genannten
Fall als Gummituchzylinder fungiert, trägt der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 die
Farbe bzw. den Lack direkt auf den bogenförmigen Bedruckstoff auf, welcher
hierbei auf einem Gegendruckzylinder (nicht dargestellt) liegt.
Dieser Gegendruckzylinder bildet zusammen mit dem Form- und/oder
Gummituchzylinder 101 einen Druckspalt, in welchem die
Lackierung bzw. Beschichtung des Bedruckstoffs erfolgt.
Anderenfalls, nämlich wenn der Form- und/oder
Gummituchzylinder 101 mit einer Offset-Druckform bespannt ist und somit als
Formzylinder fungiert, steht der Form- und/oder Gummituchzylinder 101 dem
indirekten Druckprinzip entsprechend mit einem Gummituchzylinder
(ebenfalls nicht dargestellt) in Abrollkontakt. Hierbei bildet der
Gummituchzylinder zusammen mit dem Gegendruckzylinder einen Druckspalt.
Unabhängig davon, ob im Lackier-
oder Druckbetriebsmodus das direkte oder das indirekte Druckprinzip
Anwendung findet, wird im Reinigungsmodus durch eine Abstellung
der Auftragwalze 102 vom Form- und/oder Gummituchzylinder 101 zwischen
letzterem und der Auftragwalze 102 ein Abstand hergestellt,
wobei der zwischen der Rasterwalze 104 und der Auftragwalze 102 bestehende
Kontakt nach wie vor erhalten bleibt. Im Reinigungsmodus ist die
Dosierrakel 105 von der Rasterwalze 104 abgestellt,
so dass die Farbzufuhr zur Rasterwalze 104 unterbrochen
ist. Zum gleichzeitigen Reinigen der Rasterwalze 104 und
der Auftragwalze 102 wird mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 110 abwechselnd
Waschmittel und Wasser einlaufseitig in den Walzenspalt 111 hinein
gestrahlt oder gesprüht. Die
Reinigungsflüssigkeit
(Waschmittel-Wasser-Gemisch) wird im Walzenspalt 111 zu
einem dünnen Flüssigkeitsfilm
abgequetscht. Währenddessen taucht
die weiche Gummischicht 103 in dem Bereich einer jeden
Strukturvertiefung 108 zuerst aufgrund der im Walzenspalt 111 herrschenden
Walzenpressung in die jeweilige Strukturvertiefung 108 ein
und danach wieder aus der Strukturvertiefung 108 heraus.
Infolge des auf diese Weise von der Gummischicht 103 in
der jeweiligen Strukturvertiefung 108 kurzzeitig erzeugten
Vakuums wird die Farbe bzw. der Lack aus dieser Strukturvertiefung 108 zumindest
teilweise herausgepumpt und auf den die Strukturvertiefung 108 umgebenden
Strukturvorsprüngen 109 abgelegt.
Der auf die erhabenen Bereiche der Rasterstruktur durch die von
der Auftragwalze (Gummiwalze) 102 ausgeübte Sogwirkung beförderte Farb-
bzw. Lackanteil bildet zusammen mit der Reinigungsflüssigkeit
auf den erhabenen Bereichen (Strukturvorsprüngen 109) ein Gemisch
bzw. eine Emulsion und wird durch die an der Rasterwalze 104 währenddessen
anliegende Reinigungsrakel 106 von den Strukturvorsprüngen 109 abgestriffen
und in der Auffangwanne 107 gesammelt. Obgleich mit jeder Umdrehung
der Rasterwalze 104 von dieser nur ein Bruchteil der Farbe
bzw. des Lackes entfernt wird, ist die Rasterwalze 104 einschließlich ihrer
Strukturvertiefungen 108 aufgrund einer entsprechend hoch
gewählten
Drehzahl der Rasterwalze 104 und dementsprechend hohen
Anzahl von Umdrehungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne (nach ca.
1 Minute) während
des Reinigungsmodus bereits sauber.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 2 erfolgt die Farb- bzw.
Lackzufuhr in zum ersten Ausführungsbeispiel
analoger Art und Weise und braucht deshalb an vorliegender Stelle
nicht nochmals im Detail erläutert
werden. Im Lackier- oder Druckbetriebsmodus ist die Reinigungswalze 221 von
der Auftragwalze 202 abgestellt. Im Reinigungsmodus ist
ein Kontakt zwischen der Reinigungswalze 221 und der Auftragwalze 202 hergestellt,
indem letztere an die Auftragwalze 202 angestellt worden
ist. Die Reinigungswalze 221 hat eine unelastische Umfangsoberfläche, welche
z. B. eine keramische oder aus Rilsan® bestehende Walzenbeschichtung
sein kann, und ist im Reinigungsmodus, z. B. über ein Zahnradgetriebe, formschlüssig rotativ
angetrieben. Ebenso wie bei den beiden anderen Ausführungsbeispielen
ist die Auftragwalze 202 im Reinigungsmodus an die Rasterwalze 204 angestellt
und zugleich von dem Form- und/oder Gummituchzylinder 201 abgestellt.
Mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 218 wird
die erforderliche Reinigungsflüssigkeit
in den Walzenspalt 217 hineingestrahlt oder -gesprüht. Die Auftragwalze
(Gummiwalze) 202 saugt mit ihrer Gummischicht 203 die
Farb- oder Lackreste aus den Strukturvertiefungen 208 der
Rasterwalze 204 heraus. Durch die zwischen den beiden Walzen 202, 204 erfolgende
Flüssigkeitsspaltung
wird ein wesentlicher Anteil der aus den Strukturvertiefungen 208 herausgelösten und
auf den Strukturvorsprüngen 209 abgelegten
Flüssigkeit,
d. h. der Lack/Farbe-Reinigungsflüssigkeit-Emulsion, über die
Auftragwalze 202 von der Rasterwalze 204 auf die
Reinigungswalze 221 übertragen,
von welcher die Flüssigkeit
mittels der Reinigungsrakel 207 abgenommen wird.
Gemäß der Modifikation des zweiten
Ausführungsbeispiels
liegt die Reinigungswalze 222 im Lackier- oder Druckbetriebsmodus
nicht und nur im Reinigungsmodus an der Rasterwalze 204 an.
Die Reinigungswalze 222 ist formschlüssig rotativ angetrieben und
hat eine aus Gummi oder einem vergleichbaren Elastomer bestehende
Umfangsoberfläche.
Im Reinigungsmodus liegen somit zwei Gummiwalzen, nämlich die
Auftragwalze 202 und die Reinigungswalze 222,
an der Rasterwalze 204 an. Die von der Rasterwalze 204 zu
entfernenden Lack- bzw. Farbreste werden durch die mittels der Strahl-
oder Sprüheinrichtung 210 in
den Walzenspalt 211 hineingespritzte Reinigungsflüssigkeit
angelöst
und danach durch den Pumpeffekt der beiden Gummiwalzen (Auftragwalze 202,
Reinigungswalze 222) aus den Strukturvertiefungen 208 herausgerissen.
Die Reinigungswalze 222 sammelt die herausgerissenen Lack-
bzw. Farbreste auf, so dass letztere mittels der Reinigungsrakel 214 von
der Reinigungswalze 222 abgestriffen werden können.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sind im Lackier- oder
Druckbetriebsmodus die Gummiwalze 315 und die Reinigungsrakel 307 von der
Rasterwalze 304 abgestellt und ist die Dosierrakel 305 zum
Zwecke der Farbzufuhr an die Rasterwalze 304 angestellt.
Im Reinigungsmodus ist die Dosierrakel 305 von der Rasterwalze 304 abgestellt und
steht die Gummiwalze 315 mit der Rasterwalze 304 in
Abrollkontakt. Mittels der Strahl- oder Sprüheinrichtung 310 wird
die Reinigungsflüssigkeit
in dem von der Gummiwalze 315 zusammen mit der Rasterwalze 304 gebildeten
Walzenspalt 311 einlaufseitig hineingespritzt. Sowohl die
Gummiwalze 315 als auch die Auftragwalze 302,
welche eine zweite Gummiwalze bildet, üben im Reinigungsmodus die
bereits mehrfach angesprochene Sogwirkung auf die tief in den Strukturvertiefungen 308 sitzenden
Lack- oder Farbreste aus, so dass letztere aus den Strukturvertiefungen 308 im
Laufe der Walzenumdrehungen nach und nach herausbefördert werden.
Das aus der Reinigungsflüssigkeit
und den Lack- oder Farbresten bestehende Flüssigkeitsgemisch wird mittels
der Reinigungsrakel 306 von den Strukturvorsprüngen 309 der
Rasterwalze 304 und zugleich auch mittels der Reinigungsrakel 314 von
der Umfangsoberfläche
der Gummiwalze 315 abgerakelt. Die Gummiwalze 315 hat
einen kleineren Außendurchmesser
als die Rasterwalze 304 und als die Auftragwalze 302.
Die Rasterwalze 304 hat einen kleineren Außendurchmesser als
die Auftragwalze 302 und könnte stattdessen auch einen
genauso großen
Außendurchmesser
wie die Auftragwalze 302 haben.
Abschließend sei darauf verwiesen,
dass die Reinigungsrakel 306 auch dem zum gezeigten entgegengesetzten
Umfangsabschnitt der Rasterwalze 304 zugeordnet sein kann,
so dass die Reinigungsrakel 306 dem von den Walzen 302, 304 gebildeten Walzenspalt
nachgeordnet und dem Walzenspalt 311 vorgeordnet wäre. Diese
Anordnung der Reinigungsrakel 306 würde eine konstruktive Änderung
der Auffangwanne 307 bedingen, so dass auch bei der veränderten
Anordnung sichergestellt ist, dass die von der Reinigungsrakel 306 abfließende Flüssigkeit
in der Auffangwanne 307 aufgefangen wird.