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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
gereinigtem Ciprofloxacin, das ungewünschte Verunreinigungen wesentlich
verringert und daher das erhaltene, gereinigte Ciprofloxacin besonders
geeignet für
Einarbeitung in Infusions- und Injektionslösungen macht.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ciprofloxacin
gehört
zu der Gruppe von Chinoloncarbonsäuren, die bekannt sind, wirksame
antibakterielle Mittel zu sein. Es ist bekannt, dass insbesondere
Verunreinigungen dieser Stoffe Venenreizung nach Infusion und Injektion
der entsprechenden Lösungen
verursachen können.
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Weiterhin
wurde bei diesen aktiven Bestandteilen auch beobachtet, dass Lösungen dieser
zum parenteralen Gebrauch oft an der Bildung von ungewünschten
Niederschlägen
leiden, die durch die Anwesenheit der Verunreinigungen verursacht
werden können.
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Es
hat im Fall von Ciprofloxacin mehrere Versuche gegeben, durch spezielle
Verfahren die Bildung von Niederschlägen zu vermeiden und den Gehalt
an Verunreinigungen zu verringern.
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EP-A-138
018 offenbart Lactatlösungen
von Ciprofloxacin, die auch eine weitere Säure enthalten, um die Bildung
von Niederschlägen
zu verhindern. Die Säuren
sind aus Milchsäure,
Methansulfonsäure,
Propionsäure
oder Bernsteinsäure
ausgewählt.
Der Gehalt an Milchsäure
in den hergestellten Infusionslösungen kann
von 0,1 bis höchstens
90% reichen. Jedoch wurde gezeigt, dass Ciprofloxacinlösungen mit
einem Milchsäuregehalt
zwischen 0,1 und 90% physiologisch nicht gut von dem Patienten vertragen
werden.
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Gemäß EP-A-0
219 784 werden Infusionslösungen
von Ciprofloxacin hergestellt, die auch eine oder mehrere physiologisch
verträgliche
Säuren
enthalten, ausgewählt
aus der Gruppe aus Salz-, Methansulfon-, Propion-, Bernstein-, Glutar-,
Zitronen-, Fumar-, Malein-, Wein-, Glutamin-, Glucoron-, Galacturon-,
Ascorbin-, Phosphor-, Adipin-, Hydroxyessig-, Schwefel-, Salpeter-,
Essig-, Apfel-, L-Asparagin- und Milchsäure. Während diese Lösungen eine
verminderte Toxizität
aufweisen, weisen sie immer noch eine unerwünscht geringe Stabilität auf.
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In
dem Versuch, die Stabilität
der Infusionslösungen
zu verbessern, indem geringere Konzentrationen der zugesetzten Säure verwendet
werden, offenbart EP-A-287 926 Lösungen
von Ciprofloxacin zur parenteralen Verabreichung, wobei Ciprofloxacin
einer hohen Reinheit verwendet wird. Die Lösungen enthalten nur 1 bis
10 ppm an Verunreinigungen, die dazu neigen, nach einer langfristigen
Lagerung auszufallen. Die Reinigung von Ciprofloxacin wird bewirkt,
indem es in sauren Medien bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur
bis Siedetemperatur, gegebenenfalls unter Zugabe von Aktivkohle,
aufgelöst
wird, und die Lösung für 0,15 bis
150 Stunden stehen gelassen wird. Die Lösung wird dann filtriert und
das Ciprofloxacin wird durch Zugabe basischer Reagenzien ausgefällt. Auf
diesem Weg wurde eine Verringerung von Niederschlag aus den Lösungen erzielt.
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Gemäß WO 99/02160
kann das Problem der Bildung von Niederschlägen durch die Verwendung von Glasbehältern mit
einer speziellen, aus Silikon gefertigten inneren Beschichtung überwunden
werden.
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WO
02/26233 betrifft stabile Infusionslösungen von Ciprofloxacin, die
erhalten werden können,
indem der aktive Bestandteil in einer wässrigen Lösung mit Schwefelsäure oder
Natriumhydrogensulfat in einer Menge gemischt wird, die kleiner
oder gleich 0,96 mol pro mol an aktivem Bestandteil ist. Dies erlaubt
die Verringerung des Säuregehalts
und ermöglicht,
dass ein größerer Anteil
von Verunreinigungen durch den aktiven Bestandteil toleriert wird.
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WO
01/78731 offenbart Infusionslösungen
von Ciprofloxacin, die eine oder mehrere physiologisch annehmbare
Säuren
enthalten, die ein Mono- oder Diester der Orthophosphorsäure sind.
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WO
01/78732 betrifft Infusionslösungen
von Ciprofloxacin mit verbesserter Lagerstabilität, die Schwefelsäure enthalten,
was es gestattet, den Säuregehalt
der Lösung
zu verringern.
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Weiterhin
wird die HPLC-Trennung von Chinolon in sauren Medien durch O. Ballesteros
et al. in Chromatographia, 2002, 56, 413–421 beschrieben.
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Jedoch
leiden die oben erwähnten
Verfahren immer noch an den Nachteilen, dass sie zeitraubend und kostspielig
sind und dass die Zugabe einer weiteren Säure immer noch zu Venenreizungen
nach parenteraler Verabreichung der Ciprofloxacinlösungen führen kann.
Weiterhin führen
diese Verfahren des Standes der Technik häufig nicht zu Ciprofloxacin
mit einer Reinheit, die für
die Herstellung von Infusions- und
Injektionslösungen
zufriedenstellend ist.
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Daher
gibt es immer noch ein Bedürfnis
nach einem verbesserten Verfahren, gereinigtes Ciprofloxacin herzustellen,
das die zuvor erwähnten
Nachteile vermeidet und Ciprofloxacin ergibt, das eine Reinheit
aufweist, die es sehr gut für
die Herstellung von parenteralen Lösungen geeignet macht.
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Diese
Aufgabe wird überraschenderweise
durch das Verfahren zur Herstellung von gereinigtem Ciprofloxacin
gemäß der Ansprüche 1 bis
12 gelöst.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von gereinigtem Ciprofloxacin wird
- (a) eine Lösung
von Ciprofloxacin mit einem pH-Wert von 11 oder größer mit
einer festen Phase in Kontakt gebracht, die bei dem pH der Lösung stabil
ist und die ein Polymer enthält,
um eine Lösung
von gereinigtem Ciprofloxacin zu ergeben,
- (b) gegebenenfalls das gereinigte Ciprofloxacin gewonnen, und
- (c) gegebenenfalls das gereinigte Ciprofloxacin in ein Salz
davon umgewandelt.
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Es
wurde überraschenderweise
gezeigt, dass dieses Verfahren in der Lage ist, Ciprofloxacin zu
ergeben, bei dem Verunreinigungen, die eine Neigung aufweisen, aus
Lösungen
auszufallen, insbesondere nach Lagerung der Lösung, auf Gehalte unterhalb
von 10 Gew.-ppm verringert sind.
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Beispiele
von solchen Verunreinigungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
auf den gewünschten
Gehalt verringert werden können,
werden in EP-A-287 926 genannt und als „Polykondensationsprodukte" mit der folgenden
generischen Formel bezeichnet
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
auch, den Gehalt der folgenden Verunreinigungen auf das gewünschte Niveau
zu verringern:
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Unerwarteterweise
wurde gefunden, dass das Inkontaktbringen der Ciprofloxacinlösung mit
der festen Phase bei einem pH-Wert von größer als 11 in Schritt (a) des
Verfahrens zu der Verringerung einer Anzahl von Verunreinigungen
auf einen Gehalt führt,
der die Herstellung von parenteralen Lösungen erlaubt, die nicht an Stabilitätsproblemen
hinsichtlich der Bildung von Niederschlägen nach Lagerung leiden. Es
wurde auch gefunden, dass dieses Verfahren die Reinigung von Lösungen mit
einer hohen Konzentration von Ciprofloxacin ermöglicht, was das Verfahren auch
von einem ökonomischen
Standpunkt aus sehr attraktiv macht. Im Gegensatz dazu verwenden
Verfahren zur chromatographischen Reinigung von Ciprofloxacin nach
dem Stand der Technik saure Bedingungen, die nur die Verwendung
von zu reinigenden Lösungen
erlaubt, die eine geringere Konzentration von Ciprofloxacin aufweisen.
Es wurde auch gezeigt, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
der pH-Wert der Lösung
von Ciprofloxacin vorzugsweise im Bereich von 11 bis 14 und insbesondere
im Bereich von 11,5 bis 13 liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Schritt (a) durchgeführt:
- – indem
ein Festphasenextraktionsverfahren (SPE, solid phase extraction)
in einer diskontinuierlichen Weise durchgeführt wird, indem eine Lösung von
Ciprofloxacin mit einem pH-Wert von 11 oder größer mit einer festen Phase,
die bei dem pH der Lösung
stabil ist, in einem geeigneten Behälter gemischt wird oder
- – indem
ein Festphasenextraktionsverfahren (SPE, solid phase extraction)
in der Weise einer chromatographischen Säule durchgeführt wird,
wobei die feste Phase zumindest als Teil der stationären Phase
in der Säule
wirkt. Es ist sogar bevorzugter, dass die feste Phase die stationä re Phase
der Säule
ist. In diesen bevorzugten Ausführungsformen
kann Schritt (a) als chromatographische/SPE-Reinigung angesehen
werden.
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Wie
oben aufgezeigt ist, ist die in Schritt (a) verwendete feste Phase
bei dem pH der Lösung
von Ciprofloxacin stabil und enthält in der bevorzugten Ausführungsform
ein Polymer. Dieses Polymer ist vorzugsweise hydrophob. Besonders
bevorzugte Polymere sind solche basierend auf Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymeren
und ihren Derivaten oder Poly(glycidylmethacrylat-co-ethylendimethacrylat)-Polymeren
und ihren Derivaten. Diese Polymere sind vorzugsweise mit hydrophoben
Gruppen funktionalisiert und sind auch vorzugsweise porös. Normalerweise
liegen die Polymere in Form von Teilchen, Membranen oder Monolithen vor.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt die Verwendung von zu reinigenden Ciprofloxacinlösungen, die
von so wenig wie 0,01 bis etwa 90 mg Ciprofloxacin pro ml Lösung enthalten,
was einer gesättigten
Lösung entspricht.
Wenn jedoch nicht nur eine hohe Reinheit in Betracht gezogen wird,
sondern auch ökonomische Faktoren,
dann ist es bevorzugt, dass die Ciprofloxacinlösung 10 bis 70 und vorzugsweise
40 bis 50 mg Ciprofloxacin pro ml Lösung enthält.
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Die
Ciprofloxacinlösung
enthält
einen alkalisch reagierenden Stoff. Dieser ist vorzugsweise ausgewählt aus
wässrigem
Ammoniak oder wässriger
NaOH oder KOH oder einem wässrigen
Puffer mit hohem pH. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Ciprofloxacinlösung ein
polares organisches Lösungsmittel
enthält,
das vorzugsweise Acetonitril ist.
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Besonders
bevorzugt ist die Verwendung einer Mischung aus wässriger
NaOH und Acetonitril.
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Wenn
Schritt (a) als eine Flüssigchromatographie
ausgeführt
wird, dann kann als Eluent auch ein Gradient aus alkalisch reagierendem
Stoff und organischem Lösungsmittel
verwendet werden.
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Das
in der Lösung
in Schritt (a) verwendete Ciprofloxacin kann aus verschiedenen Quellen
stammen. Diese Quellen können
die bekannten Verfahren zur Herstellung von Ciprofloxacin sein,
die normalerweise substituierte Piperazine verwenden, z.B.
EP 49 355 ,
EP 78 362 und
EP 176 846 . Ein bevorzugtes Verfahren
verwendet ein Piperazin, bei dem die sekundäre Aminogruppe durch eine Ethoxycarbonylgruppe
geschützt
ist, da dies zu Ciprofloxacin mit einer hohen Reinheit führt. Solch
ein Verfahren ist offenbart in:
DD
283 386 ,
EP
0 131 839 B1 ,
EP 0 350
950 ,
ES 2 006 099 und
ES 2 015 652 .
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Daher
ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, in Schritt (a) Ciprofloxacin zu verwenden, das gemäß dem Verfahren
hergestellt wurde, das im unten angegebenen Reaktionsschema wiedergegeben
ist. Es ist sogar bevorzugter, wenn sowohl die Umsetzung von Verbindung
3 zu Ciprofloxacin 4 als auch die Gewinnung von Ciprofloxacin 4
in Medien mit einem pH-Wert von > 7
durchgeführt
wird.
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In
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das gereinigte Ciprofloxacin gegebenenfalls in einer herkömmlichen
Weise (Ausfällung
bei pH = 7,4–7,5)
gewonnen, was z.B. Abdampfen jeglicher Lösungsmittel und Trocknung von
Ciprofloxacin einschließen
kann.
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Schließlich kann
in Schritt (c) das erhaltene gereinigte Ciprofloxacin gegebenenfalls
in ein Salz davon umgewandelt werden. Entsprechende Verfahren sind
in der Technik bekannt und brauchbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist in der Lage, die Menge an Verunreinigungen auf einen Gehalt unterhalb
10 ppm, vorzugsweise unterhalb 5 ppm zu verringern.
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Neben
dem Erreichen einer derartig hohen Reinheit ist das Verfahren auch ökonomisch,
da es die Herstellung von gereinigtem Ciprofloxacin in einer Ausbeute
von mehr als 70 und bis zu 95% ermöglicht, basierend auf rohem
Ciprofloxacin.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Tatsache,
dass die besonders bevorzugten Polymere, die verwendet werden, um
die Ciprofloxacinlösung
in Schritt (a) in Kontakt zu bringen, mehrfach verwendet werden
können,
indem einfache Regenerierungsverfahren zwischen den SPE-Verfahren
angewendet werden. Dies stellt einen wesentlichen Nutzen gegenüber einer
chromatographischen Reinigung von Ciprofloxacin in sauen Medien
dar.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht.
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Beispiel 1: Synthese von
1-Cyclopropyl-7-((4-ethoxycarbonyl)-1-piperazinyl)-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure (3)
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Eine
Mischung aus 110 ml N-Methyl-2-pyrrolidon, 49,2 g N-Ethoxycarbonylpiperazin
(2) und 35,0 g 7-Chlor-1-cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure (1)
wird auf 130°C
für 9 Stunden
erhitzt und dann auf 75°C
abgekühlt.
Dann werden 110 ml Ethanol zugegeben und die erhaltene Suspension
ließ man
auf 25 bis 30°C
abkühlen.
Die Suspension wird sofort filtriert und mit 100 ml Ethanol gewaschen.
Etwa 41 g feuchte Titelverbindung wird hergestellt, die für die weitere
Synthese ohne Trocknung verwendet werden kann.
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Beispiel 2: Synthese von
rohem 1-Cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-7-(piperazin-1-yl)chinolin-3-carbonsäure (4)
(Ciprofloxacin)
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Feuchte
1-Cyclopropyl-7-((4-ethoxycarbonyl)-1-piperazinyl)-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure aus
Beispiel 1 wird in einer Mischung aus 280 ml Wasser und 38,1 g KOH
suspendiert und bis zum Rückfluss
erhitzt. Verbliebenes Ethanol sollte vorher durch Destillation entfernt
werden. Die Lösung
wird für 3,5
Stunden unter Rückfluss
gekocht, auf Raumtemperatur gekühlt,
und der pH wird mit 15% wäss riger
HCl auf 7,7–7,9
eingestellt. Die erhaltene weiße
Suspension wird für
30 Minuten gerührt,
der Feststoff wird durch Filtration getrennt und mit 100 ml Wasser
gewaschen. Etwa 46 g feuchtes rohes Ciprofloxacin werden isoliert, das
ohne Trocknung für
das Reinigungsverfahren verwendet werden kann.
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Beispiel 3: On-Column-Reinigung
von Ciprofloxacin mit Amberchrom als stationärer Phase
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- Zusammensetzung der Vorrichtung: Pumpe für Flüssigchromatographie, Flüssigchromatographiesäule: XK 26/20
(Amersham Biosciences)
- Stationäre
Phase: Amberchrom CG-161S, ein poröses Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymer (Tosoh Bioscience),
Menge an stationärer
Phase: 60 ml (gemessen in 20 EtOH) lineare Geschwindigkeit der mobilen
Phase oder Probenapplikation: 125 cm/h.
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Probenzubereitung:
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Feuchtes
rohes Ciprofloxacin aus Beispiel 2 wird in einer Menge eingewogen,
so dass die berechnete Menge an trockener Substanz 39 g ist. Die
Probe wird dann in einer Mischung aus 0,2 M NaOH (850 ml) und Acetonitril
(17,3 ml) gelöst.
Auf diesem Weg wurde eine Lösung
hergestellt, die 40 g Ciprofloxacin/l mit einem pH von etwa 13 enthält, und
sie wurde anschließend
durch einen 0,45 μm-Filter
filtriert.
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Reinigungsverfahren:
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- 1.) Die Säule
wird mit der stationären
Phase gepackt und gewaschen und somit mit einem mindestens 6-fachen
Volumen einer Mischung aus 0,1 M NaOH:Acetonitril (98:2 Vol/Vol)
mit pH 13 konditioniert.
- 2.) Die zubereitete Probe lässt
man über
die Säule
strömen,
und die Reinheit der erhaltenen eluierten Fraktionen wird mit Analyse
während
des Verfahrens verfolgt. Fraktionen werden gesammelt, solange sie
die Verunreinigungen, die zu entfernen sind, nicht enthalten.
- 3.) Nach Beendigung von Schritt (2) wird die Säule regeneriert,
indem sie mit einem 5-fachen Volumen einer Mischung von 0,1 M NaOH:Acetonitril
(Lösung
mit 30:70 Vol/Vol) gespült
wird. Nach der Regenerierung wird die Säule gewaschen und somit mit
einem mindestens 6-fachen Volumen einer Mischung von 0,1 M NaOH:Acetonitril
(98:2 Vol/Vol) mit pH 13 konditioniert, und sie ist danach für den nächsten Reinigungsschritt
bereit.
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Aus
den gesammelten Fraktionen wird das Acetonitril abgedampft. Die
erhaltene Mischung wird gegebenenfalls mit gereinigtem Wasser verdünnt und
gegebenenfalls für
einige Zeit mit Aktivkohle und EDTA zur Komplexierung von Kationen
bei höheren
Temperaturen behandelt und filtriert. Der pH der verbleibenden alkalischen
Lösung
wird auf 7,4 bis 7,5 eingestellt. Die erhaltene weiße Suspension
wird für
etwa 30 Minuten gemischt, und das weiße Produkt wird abfiltriert
und mit Wasser gewaschen. Das feuchte Produkt ist sehr reines Ciprofloxacin,
das parenteral verabreicht werden kann. Die Konzentration der Verunreinigungen
N-(1-Cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-3-carboxy-4-oxo-7-chinolonyl)-N'-(1-cyclopropyl-1,4-dihydro-3-carboxy-7-chlor-4-oxo-6-chinolonyl)piperazin
und N-(1-Cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-3-carboxy-4-oxo-7-chinolonyl)-N'-(1-cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-3-carboxy-4-oxo-7-chinolonyl)piperazin
ist kleiner als 1 ppm, und die Konzentration von 7-Chlor-1-cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure ist
kleiner als 5 ppm.
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Beispiel 4: Synthese von
(3) in einem großen
Maßstab
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Eine
Mischung aus 16,4 l N-Methyl-2-pyrrolidon, 6,8 l N-Ethoxycarbonylpiperazin
(2) und 5,24 kg 7-Chlor-1-cyclopropyl-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolin-3-carbonsäure (1)
wird für
8 bis 12 Stunden auf 125 bis 135°C
erhitzt und dann auf 75°C
abgekühlt.
Bei dieser Temperatur werden 16 l Ethanol zugegeben, und die erhaltene
Suspension lässt
man auf 25–30°C abkühlen. Die
Suspension wird sofort zentrifugiert und mit 15 l Ethanol gewaschen.
Etwa 6,5 kg feuchtes Intermediat wird hergestellt, und die Synthese
lässt man
ohne Trocknung des Produkts fortsetzen.
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Beispiel 5: Synthese von
rohem (4) (Ciprofloxacin) in einem großen Maßstab
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Feuchtes
1-Cyclopropyl-7-((4-ethoxycarbonyl)-1-piperazinyl)-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-chinolon-3-carbonsäure (3)
aus Beispiel 4 wird in einer Mischung aus 42 l Wasser und 5,7 kg
KOH suspendiert und bis zum Rückfluss
erhitzt. Verbliebenes Ethanol sollte vorher durch Destillation entfernt
werden. Die Lösung wird
für 3–6 Stunden
unter Rückfluss
gekocht, auf Raumtemperatur abgekühlt und der pH wird mit 15
wässriger
HCl auf 7,7–7,9
eingestellt. Die erhaltene weiße
Suspension wird für
30 Minuten gerührt,
zentrifugiert und mit 15 l Wasser gewaschen. 13,6 kg feuchtes rohes
Ciprofloxacin wird erhalten, das ohne Trocknung für die Reinigung
verwendet werden kann.
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Beispiel 6: Synthese von
rohem Ciprofloxacin (4)
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240
ml 2-Methoxyethanol, 48,9 kg wasserfreies Piperazin und 40 kg 1-Cyclopropyl-7-chlor-6-fluor-1,4-dihydro-4-oxo-3-chinolincarbonsäure werden
in einen Kolben gegeben. Die Reaktionsmischung wird bei 127 bis
129°C für 7,5 bis
8 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Das Lösungsmittel
wird unter verringertem Druck (200 bis 250 mbar und bei einer Temperatur
von 100 bis 110°C)
abgedampft, was zu 170 bis 180 ml 2-Methoxyethanol führt. Zu
dem Rückstand
werden 200 ml Wasser gegeben, und die Suspension wird bei einer
Temperatur von 98 bis 100°C
für 30
Minuten unter Rückfluss
gekocht. Die Reaktionsmischung wird innerhalb von 30 Minuten auf
eine Temperatur von 15 bis 18°C
abgekühlt,
und sie wird bei dieser Temperatur für weitere 30 Minuten gerührt. Der
erhaltene Niederschlag wird abfiltriert und mit 200 ml Wasser, das
auf 10 bis 15°C
gekühlt
ist, gewaschen.
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Beispiel 7: Reinigung
des rohen Ciprofloxacins (4)
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Das
rohe Ciprofloxacin aus Beispiel 6 wird in 680 ml wässrigem
Ammoniak mit einem pH von > 12,5 gelöst, mit
Aktivkohle bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und Siedetemperatur
behandelt, filtriert, und das Ciprofloxacin fällt bei einem pH von 7,7–7,9 bei
einer Temperatur von 30–35°C aus. Nach
diesem Vorreinigungsschritt wird das erhaltene Produkt dann wie
in Beispiel 3 beschrieben gereinigt.
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Beispiel 8: On-Column-Reinigung
von rohem Ciprofloxacin unter Verwendung von Amberchrom CG161s als stationärer Phase
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- Zusammensetzung der Vorrichtung: HPLC-Pumpe, chromatographische
Säule,
UV-Detektor
- Chromatographische Säule:
XK 16/20 (Amersham Biosciences)
- Stationäre
Phase: Amberchrom CG161s, ein poröses Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymer, (Tosoh Bioscience);
die Menge der stationären
Phase in der Säule
beträgt
4 ml (gemessen in EtOH:H2O (20:80 Vol/Vol).
- Lineare Geschwindigkeit von Äquilibrierungspuffer,
Probe, Regenerierungspuffer: jeweils annähernd 30 cm/h.
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Probenzubereitung:
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Feuchtes
rohes Ciprofloxacin wird in einer Menge eingewogen, so dass die
berechnete Menge an trockener Substanz 2,00 g ist. Zu dieser Probe
werden 0,55 M wässriges
Ammoniak (200 ml) und Acetonitril (4 ml) zugegeben. Hinterher wird
25 %iges wässriges
Ammoniak (etwa 4 ml) zu der Probe gegeben, bis ein pH-Wert von etwa
11,5 erreicht wurde. Auf diesem Weg wird eine Lösung mit einer Konzentration
von etwa 9 g Ciprofloxacin/l (1,8 M NH4OH:Acetonitril
(98:2 Vol/Vol) erreicht.
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Die
Probe wird anschließend
durch einen 0,45 μl-Filter
filtriert.
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Reinigungsverfahren:
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- 1.) Die mit der stationären Phase gepackte Säule wird
gewaschen, und somit äquilibriert,
indem mindestens 8 Säulenvolumina
(CV, Column Volumes) an 0,55 M wässrigem
Ammoniak:Acetonitril (98 : 2 Vol/Vol) (Äquilibrierungspuffer) unter
Verwendung einer wie oben beschriebenen linearen Geschwindigkeit
durch die Säule
gepumpt werden.
- 2.) Anschließend
wird die Probe unter Verwendung einer wie oben beschriebenen linearen
Geschwindigkeit durch die Säule
gepumpt. Fraktionen der Eluate werden genommen, und die Reinheit
jeder Fraktion wird durch ein Phasenumkehr-HPLC-Verfahren analysiert. Das Verfahren
wird angehalten, sobald die Konzentrationen der Verunreinigungen
anfangen, beträchtlich
zu steigen.
- 3.) Nachdem das Reinigungsverfahren abgeschlossen ist, wird
die Säule
regeneriert, indem mindestens 6 CV an 0,55 M NH4OH:Acetonitril
(10:90 Volumenanteil) (Regenerierungspuffer) unter Verwendung einer wie
oben beschriebenen linearen Geschwindigkeit durch die Säule gepumpt
werden.
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Beispiel 9: On-Column-Reinigung
von rohem Ciprofloxacin unter Verwendung von PLRP-S als stationärer Phase
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- Zusammensetzung der Vorrichtung: HPLC-Pumpe, chromatographische
Säule,
UV-Detektor
- Chromatographische Säule:
XK 16/20 (Amersham Biosciences)
- Stationäre
Phase: PLRP-S, ein poröses
Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymer, (Polymer Laboratories); die Menge
an stationärer
Phase in der Säule
beträgt
4 ml (gemessen in EtOH:H2O (20:80 Vol/Vol).
- Lineare Geschwindigkeit von Äquilibrierungspuffer,
Probe, Regenerierungspuffer: jeweils etwa 30 cm/h.
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Die
Probenzubereitung und das Reinigungsverfahren waren wie in Beispiel
8 beschrieben.
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Beispiel 10: On-Column-Reinigung
von rohem Ciprofloxacin unter Verwendung von SOURCE 15RPC als stationärer Phase
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- Zusammensetzung der Vorrichtung: HPLC-Pumpe, chromatographische
Säule,
UV-Detektor
- Chromatographische Säule:
XK 16/20 (Amersham Biosciences)
- Stationäre
Phase: SOURCE 15RPC, ein poröses
Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymer,
(Amersham Biosciences); die Menge an stationärer Phase in der Säule beträgt 4 ml
(gemessen in EtOH:H2O (20:80 Vol/Vol).
- Lineare Geschwindigkeit von Äquilibrierungspuffer,
Probe, Regenerierungspuffer: jeweils etwa 30 cm/h.
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Die
Probenzubereitung und das Reinigungsverfahren waren wie in Beispiel
8 beschrieben.
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Beispiel 11: Diskontinuierliche
Reinigung von rohem Ciprofloxacin unter Verwendung von Amberchrom CG161s
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- Zusammensetzung der Vorrichtung: Becherglas, Magnetrührer
- Feste Phase: Amberchrom CG161s, ein poröses Poly(styrol-co-divinylbenzol)-Polymer, (Tosoh Bioscience); die
Menge an stationärer
Phase beträgt
25 ml (gemessen in EtOH:H2O (20:80 Vol/Vol).
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Probenzubereitung:
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Feuchte
rohe Ciprofloxacin-Base wird in einer Menge abgewogen, so dass die
berechnete Menge an trockner Probe 9,0 g ist. Zu der Probe werden
0,2 M NaOH (196 ml) und Acetonitril (4 ml) gegeben, um den pH-Wert
der Probe auf etwa 13,0 einzustellen. Die Konzentration der Probe
beträgt
etwa 45,0 g/l (0,2 M NH4OH:Acetonitril (98:2
Vol/Vol).
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Die
Probe wird anschließend
durch einen 0,45 μl-Filter
filtriert.
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Verfahren:
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- 1.) Die feste Phase wird äquilibriert, indem 3 CV an
0,1 N NaOH:Acetonitril (98:2 Vol/Vol) (Äquilibrierungspuffer) für mindestens
10 Minuten gemischt werden. Die Mischung lässt man sich dann für mindestens
5 Stunden absetzen. Anschließend
wird der Äquilibrierungspuffer
dekantiert, und die feste Phase bleibt im Becherglas zurück.
- 2.) Dann wird die Probe zu der äquilibrierten festen Phase
gegeben und für
etwa 10 Minuten gemischt. Die Mischung lässt man sich für mindestens
5 Stunden abset zen. Dann wird die Probe dekantiert und falls notwendig
für einen
zweiten Festphasenextraktionsschritt (SPE) vorbereitet, wobei die
feste Phase in dem Becherglas gelassen wird. Die Reinheit der dekantierten
Probe wird durch ein Phasenumkehr-HPLC-Verfahren analysiert.
- 3.) Die feste Phase wird regeneriert und wie unter 1. beschrieben äquilibriert.
- 4.) Wenn nötig
wird die Probe wie unter 2. beschrieben weiter gereinigt.
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Das
Verfahren 1. und 2. wird wiederholt, bis eine zufriedenstellende
Reinheit des Produkts erreicht wird. Danach wird das Ciprofloxacin
durch Ausfällung
isoliert und die regenerierte feste Phase kann für eine neuen Ansatz verwendet
werden.