DE1018398B - Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden oder von elementarem Schwefel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden oder von elementarem Schwefel

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DE1018398B
DE1018398B DEC7307A DEC0007307A DE1018398B DE 1018398 B DE1018398 B DE 1018398B DE C7307 A DEC7307 A DE C7307A DE C0007307 A DEC0007307 A DE C0007307A DE 1018398 B DE1018398 B DE 1018398B
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sulfur
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William G Toland
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California Research LLC
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    • C01F7/68Aluminium compounds containing sulfur
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden oder von elementarem Schwefel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden durch die Umsetzung eines Sulfats mit einem Sulfid in wäßrigem Medium.
  • Es wurde gefunden, daß man Polysulfide: in hoher Ausbeute durch Erhitzen eines Sulfats mit Schwefelwasserstoff oder einem wasserlöslichen Sulfid und Wasser auf eine Temperatur oberhalb 287° unter so erhöhtem Druck erhalten kann, daß ein Teil des Wassers in flüssiger Phase vorhanden ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Ammoniumsulfat, Schwefelwasserstoff und Wasser auf ungefähr 327° etwa 15 Minuten lang unter einem Druck von ungefähr 210 Atm. erhitzt.
  • Ein erheblicher stöchiornetrischer Überschuß an Schwefelwasserstoff wird vorzugsweise verwendet, um ein Produkt mit einem geringen Gehalt an nicht reagiertem Sulfat zu erhalten. Das Produkt der Umsetzung zu Polysulfid läßt sich unter Herstellung von elementarem Schwefel zersetzen, so daß ein kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von Schwefel durchgeführt werden kann, bei welchem die einzigen verbrauchten Stoffe Schwefelwasserstoff und Luft ind. Ein solches kontinuierliches Verfahren vollzieht :ich nach folgenden Gleichungen:
    1. 4H..,S+(NH4).SO4 #(1TH4)zS5+4H20
    2. (\T H4)2 s5+H,504->(?NTH4)2S04+H2S+4S
    3. I-1..>S+202 >H..,SO4
    oder
    4H.S+20, -@4S-;-4H20.
    \Tach diesen Gleichungen wird ein Teil des Schwefelwasserstoffs zu Schwefelsäure oxydiert und der restliche Teil zu Ainmoniumpolysulfid; die Schwefelsäure und das Ammoniumpolysulfid setzt man dann unter Freiwerden von elementarem Schwefel als Enderzeugnis um.
  • An Stelle der Zersetzung des Polysulfids durch Hinzufügen von Schwefelsäure, wie oben veranschaulicht, kann man es dadurch zersetzen, daß man den Druck, unter dem das Gemisch der Reaktionsprodukte steht, erniedrigt, während es auf einer Temperatur gehalten wird, die oberhalb etwa 205° liegt. Bei der Druckerniedrigung schlägt sich elementarer Schwefel nieder, während Ammoniumsulfid nach oben abgetrieben und zu Ammoniumsulfat oxydiert wird, das man für das Verfahren wiederverwenden kann. Die Gleichungen, unter denen sich das so ausgeführte Verfahren vollzieht, sind die folgenden:
    1. 4H,S+(NH4)2S04 '(\TH4)2S5+4H20
    2_ (\T H4)2 S. -> (N H4)2S+4S
    3. (N H4),S+20, >(NH4)2S04
    oder
    4H2S+20, >4S+4H20.
    Das Ammoniumsulfid wird mittels Luft bei ungefähr 105° unter einem Druck von 10,5 Atm, zu Ainmoniumsulfa.t oxydiert, wie es in E p h r a i m , »Anorganische Chemie«, 5. Auflage-, S. 588, beschrieben ist.
  • Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung veranschaulichen die Herstellung von Polysulfiden nach der Erfindung sowie die Zersetzung des Polysulfids zu elementarem Schwefel, der als Endprodukt, wie oben beschrieben, gewonnen wird. Gemäß Fig. 1 wird ein stöchiometrischer überschuß an Schwefelwasserstoff und eine wäßrige Ammoniumsulfatlösung in eine Reaktionszone geleitet, die bei einer Temperatur oberhalb 287° und unter einem Überdruck gehalten wird, bei dem ein Teil des Wassers in flüssiger Phase verbleibt. Eine Verweilzeit des Reaktionsgemisches in der Reaktionszone von ungefähr 15 Minuten genügt, um im wesentlichen eine vollständige Reduktion des Sulfats zu bewirken. Das Reaktionserzeugnis wird dann in eine Neutralisationszone übergeführt, in der Schwefelsäure zugesetzt wird. Die Schwefelsäure setzt Schwefelwasserstoff in Freiheit, der in die Reaktionszone zurückgeführt werden kann oder zwecks Oxydation zu Schwefelsäure entfernt wird. Das neutralisierte. Reaktionsprodukt, das aus elementarem Schwefel und einer wäßrigen Ammoniumsulfatlösung besteht, wird filtriert oder dekantiert, um den Schwefel als festes Erzeugnis zu gewinnen. Die wäßrige Ammoniumsulfatlösung wird in die Reaktionszone zurückgeführt. Gemäß Fig. 2 werden Schwefelwasserstoff und wä ßrige Arnmoniumsulfatlösung in einer Reaktionszone bei einer Temperatur oberhalb 287° und unter einem Überdruck zur Umsetzung gebracht, bei welchem ein Teil des Wassers in flüssiger Phase verbleibt. Das heiße Reaktionsprodukt wird dann in eine Druckerniedrigungszone übergeführt, in der sich der Druck erniedrigt, während die Temperatur mehr als 205° beträgt und zweckmäßig die Reaktionstemperatur ungefähr aufrechterhalten wird. Aus der Druckerniedrigungszone entweichen Schwefelwasserstoff, Ammoniumsulfid und Wasser in Dampfform und bilden beim Abkühlen eine wäßrige Lösung von Ammoniumsulfid und von Schwefelwasserstoff. Diese Lösung wird in die Oxydationszone des Sulfids übergeführt und mittels Luft bei ungefähr 100° unter ungefähr 10 Atm. Druck oxydiert, wobei Ammoniumsulfat hergestellt wird, welches dann in die Reaktionszone geleitet wird. Die Druckerniedrigung -,wird so durchgeführt, daß ein Teil des Wassers in der Druckerniedrigungszone in flüssiger Phase verbleibt. Aus der Druckerniedrigungszone wird ein Brei aus elementarem Schwefel und Wasser abgezogen und zur Abtrennung des elementaren Schwefels filtriert. Das wäßrige Filtrat enthält gewöhnlich kleine Mengen an nicht reduziertem Ammoniumsulfat. Es wird zweckmäßig gesammelt und eingedampft, um das in die Reaktionszone zurückzuführende Ammoniumsulfat zu konzentrieren.
  • Man kann als Sulfatkomponente des Reaktionsgemisches Sulfate allgemein verwenden, doch sind Ainmoniumsulfat und die Sulfate der ersten drei Hauptgruppen des Periodischen Systems besonders nützlich. Zum Beispiel kann man Ämmoniumsulfa.t. auch Kaliumsulfat, Natriumsulfat, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat wirkungsvoll zu der Reaktion verwenden. Von diesen Sulfaten ist Ammoniumsulfat vorzuziehen, da es sich viel leichter und schneller als die anderen Sulfate durch die sulfidische Komponente des Reaktionsgemisches reduzieren läßt. Mischungen v onAminoniuinsulfat und einem anderen Sulfat, z. B. Aluminiumsulfat, können zweckmäßig als Sulfatkomponente des Reaktionsgemisches verwendet werden.
  • Als sulfidische Komponente des Reaktionsgemisches kann jedes wasserlösliche Sulfid verwendet werden. Schwefelwasserstoff, Aminoniumsulfid, die Alkalisulfide und die Erdalkalisulfide sind sämtlich als sulfidische Komponente des Reaktionsgemisches wirkungsvoll. Die Verwendung von SchwefelwasserstofF als sulfidische Komponente des Reaktionsgemisches ist vorzuziehen, da er als Nebenprodukt der Mineralölraffination leicht erhältlich ist. Man kann auch saure Abgase in Mineralölraffinerien, wie Methan, Athan oder Propan oder Mischungen derselben, als sulfidischen Bestandteil des Reaktionsgemisches verwenden, soweit sie einen wesentlichen Anteil Schwefelwasserstoff enthalten. Der Schwefelwasserstoff reagiert dann mit dem Sulfat unter Bildung von Polysulfid, und die Kohlenwasserstoffgase. insbesondere Methan und Äthan, passieren die Reaktion gereinigt und im wesentlichen unverändert, besonders, wenn die Reaktionszeit kurz bemessen ist.
  • Damit die Polysulfidbildung mit ausreichender Geschwindigkeit vor sich geht, werden Temperaturen oberhalb ungefähr 287° angewendet. Unterhalb 287"y schreitet die Umsetzung nur sehr langsam fort. Die Reaktion muß bei einer Temperatur unterhalb der kritischen Temperatur des Wassers und vorzugsweise im Bereich zwischen ungefähr 315 und 370° ausgeführt werden, in welchem Bereich eine im wesentlichen vollständige Reduktion der Sulfatkomponente innerhalb einer Reaktionszeit von 15 Minuten oder weniger erzielt werden kann.
  • Man führt die Umsetzung unter einem Überdruck aus, bei dem ein Teil des Wassers in flüssiger Phase verbleibt. Der Druck beträgt gewöhnlich zwischen 70 und 280 Atm.
  • Man kann die Umsetzung entweder chargenweise in einer Bombe oder einem Autoklav oder kontinuierlich in einer Rohrschlange durchführen, in welcher ein geeigneter Druck für die Reaktion aufrechterhalten wird.
  • Die Beispiele veranschaulichen die Herstellung von Polysulfiden und elementarem Schwefel nach der Erfindung. Beispiel 1 464 g Ainnioniumsulfat, 960 ccm Wasser und 200 g Schwefelwasserstoff werden in einem verschlossenen 2,5-1-Autoklav unter dauerndem Schütteln auf 316° erhitzt. Nach Erhöhung der Temperatur wurde beobachtet, daß der Druck 216 Atm. bei 302°, 209 Atm. bei 316° und 144 Atm. bei 3l4° betrug, nachden das Gemisch 80 Minuten bei 316' gehalten worden war.
  • Danach wurde der Autoklav abgekühlt und die Gase abgeblasen. Nun wurde das Reaktionsprodukt zur Entfernung des Schwefels filtriert. Der Filterkuchen aus elementarem Schwefel wog 110 g. Das Filtrat bestand aus einer Lösung von Ammoniumpolysulfid, das für die Verwendung als Polysulfidanteil bei den meisten Polysulfidreaktionen ohne weitere Reinigung geeignet war. Urn den Polysulfidgehalt zu bestimmen, wurde das Filtrat mit Dampf behandelt, um den im Ainmoniumpolysulfid enthaltenen Schwefel abzuscheiden. Nach der Dampfbehandlung wurde wiederum filtriert, wobei zusätzlich 105,6 ` elementarer Schwefel erhalten wurden. Beispiel 2 21-1 g Natriumsulfat, 960 ecin Wasser und 204 g Schwefelwasserstoff wurden in einem geschlossenen 2,5-1-Autoklav unter beständigem Schütteln auf 326° erhitzt, welche Temperatur in der Reaktionsmischung 15 Minuten aufrechterhalten wurde. Dann wurde der Autoklav abgekühlt und die Reaktionsmischung entfernt und filtriert. Nach Zersetzung des im Reaktionsprodukt enthaltenen Natriumpolysulfids wurden 23,6 g elementarer Schwefel erhalten. Beispiel 3 1 :11o1 Calciumsulfat, 1000 ccill Wasser und 200 g Schwefelwasserstoff wurden in einem Autoklav wie im Beispiel 2 behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde danach filtriert, um nicht umgesetztes Calciumsulfat als Filterkuchen von dem Filtrat, das Calciumpolysulfid in Lösung enthielt, abzutrennen. Das Filtrat wurde dann mit Salzsäure angesäuert, wodurch Schwefelwasserstoff entwickelt und elementarer Schwefel durch Zersetzung des Polysulfids niedergeschlagen wurde. Beispiel 4 1/. ilol Aluminiumsulfat, 1000 ccm Wasser und 200 g Schwefelwasserstoff wurden in einem verschlossenen Autoklav unter dauerndem Schütteln auf etwa 315° erhitzt und die Reaktionsmischung etwa 20 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Danach wurde der Autoklav abgekühlt und geöffnet. Die kalte Reaktionsmischung enthielt Aluminiumpolysulfid, welches bei Zusatz von Salzsäure unter Bildung von Schwefelwasserstoff und elementarem Schwefel zersetzt wurde.
  • Beispiel 5 1 Mo1 Bariumsulfat, 1000 ccm Wasser und 200 g Schwefelwasserstoff wurden in einem geschlossenen 2,5-1-Autoklav unter dauerndem Schütteln auf etwa 330° erhitzt und die Reaktionsmischung etwa 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Dann wurde der Autoklav abgekühlt und geöffnet. Zur Entfernung von nicht umgesetztem Bariumsulfat als Filterkuchen wurde das Reaktionsgemisch filtriert, wobei ein Bariumpolysulüd enthaltendes Filtrat erhalten wurde. Darauf wurde das Bariumpolysulüd durch Zusatz von konzt,ntri,erte,r SalzsäumzumFilbratzersetzt, wobei sich Schwefelwasserstoff und elementarer Schwefel bildeten.
  • Als Ergebnis einer Anzahl von ausgeführten Versuchen wurde gefunden, daß Aluminiumsulfat bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr viel reaktionsfähiger ist als die anderen Metallsulfate. Bei den 1-letallsulfaten folgten dem Aluminiumsulfat in der Reaktionsfähigkeit in folgender Reihenfolge abnehmend Kaliumsulfat, Ba.riumsulfat, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat und Natriumsulfat.

Claims (5)

  1. PATENT-\NSPRI'CHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden oder von elementarem Schwefel, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Sulfat mit einem wasserlöslichen Sulfid oder mit Schwefelwasserstoff und mit Wasser auf eine Temperatur oberhalb 287° unter einem solchen Druck erhitzt, daß ein Teil des Wassers in flüssiger Phase verbleibt und gegebenenfalls aus dem erhaltenen Polysulfid in an sich bekannter Weise elementaren Schwefel gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sulfat, Sulfid oder Schwefelwasserstoff und Wasser auf einen Temperaturbereich zwischen 315 und 370° erhitzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Sulfat Ammoniumsulfat oder ein Alkalisulfat verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefel durch thermische Zersetzung der Polysulfide gewinnt und die hierbei anfallenden Sulfide nach Abtrennung des Schwefels und gegebenenfalls nach ihrer Oxydation zu Sulfat in die Verfahrensstufe der Herstellung der Polysulfide zurückführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefel durch Einwirkung von Schwefelsäure auf die Poly sulfide gewinnt und die hierbei anfallenden Sulfate nach Abtrennung des Schwefels in die Verfahrensstufe der Herstellung der Polysulfide zurückführt.
DEC7307A 1952-03-21 1953-03-20 Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden oder von elementarem Schwefel Pending DE1018398B (de)

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