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Verfahren zum Herstellen von wasserbeständigem Verpackungsmaterial
mit geringer Wasserdampfdurchlässigkeit aus Cellulosehydrat Die Erfindung bezieht
sich auf Verpackungsmaterial aus regenerierter Cellulose in Form von Folien, Röhren
u. dgl. mit Lacküberzügen.
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Die Verwendung von Folien aus regenerierter Cellulose als Einschlag-
oder Verpackungsmaterial ist ganz bekannt, doch gibt es Bedingungen, unter denen
sie nicht befriedigen, insbesondere, wenn das Einschlagmaterial gleichzeitig wasserfest
und dehnbar sein soll.
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Auch Folien aus regenerierter Cellulose, die mit Lacken oder Alkydharz
überzogen sind, vertragen keine Dehnung, insbesondere bei gleichzeitiger Berührung
mit Wasser. Die Uberzüge lösen sich in Gegenwart von Wasser und bei erhöhten Temperaturen
ab.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein gegen Feuchtigkeit
und feuchte Dämpfe beständiges Einschlag- und Verpackungsmaterial aus Cellulosehydrat
in Form von Folien, Röhren od. dgl. erhalten, das sich ausgezeichnet bedrucken läßt
und dessen Undurchlässigkeit für feuchte Dämpfe auch bei höheren Temperaturen erhalten
bleibt.
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Eine wichtige Ausführungsform der Erfindung bilden nahtlose Rohre
aus regenerierter Cellulose mit einem Lackiiberzug als Hülle für Wurstwaren u. dgl.,
insbesondere wenn diese wie z. B. Ld,erwurst und ähnliche weiche Wurstarten, bei
ihrer Herstellung gekocht oder geräuchert werden.
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Da die Anforderungen an Hüllen für Leberwurst noch strenger sind
als an Umhüllungen für Schinken oder Frühstücks-Frikandellen, haben Hüllen nach
Patent 902 449 hier nicht voll befriedigt.
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Wegen der hohen Temperaturen beim Kochen voll Leberwurst müssen die
Hüllen nicht nur solche Dehnbarkeit und Adhäsion wie die Hüllen nach Patent 902
449 besitzen, sondern sie müssen auch nach dem Iiochen eine hohe Undurchlässigkeit
aufweisen, weil nämlich Leberwurst eine größere Neigung zu Feuchtigkeitsverlusten
aufweist als andere Fleischwaren, wie Schinken oder Frühstücks-Frikandellen.
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Bei Schinken und Frühstücks-Frikandellen ist vielmehr eine gewisse
Durchlässigkeit für feuchte Dämpfe erwünscht, um diesen ihr frisches Aussehen zu
erhalten.
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Neben einer Herabsetzung der Schrumpfung oder des Feuchtigkeitsverlustes
auf ein Mindestmaß besitzt die vorliegende Hülle für Lebermurst gewisse weitere
wünschenswerte Eigenschaften. Zum Beispiel verhindert sie eine Verfärbung der Leberwurst
und vermeidet die Bildung einer harten Kruste rund um die Außenseite der Wurst.
Auch werden die Hüllen nicht wie viele bekannte Hüllen runzelig.
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Weiter können die neuen Folien unmittelbar nach dem Trocknen des
aufgebrachten Überzuges bedruckt werden. Bei Folien mit wachshaltigen Uberzügen
war es jedoch notwendig, sie besonders vorzubehandeln, um sie bedruckbar zu machen.
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Gemäß der Erfindung wird ein Gemisch aus bestimmten polymerisierbaren
Harzen und einem wasserunlöslichen polymeren wasserfesten Material wie Polyäthylen
gleichmäßig auf die Oberfläche einer Folie aus regenerierter Cellulose aufgebracht
und dann durch Erhitzen in Luft ein festhaftender gehärteter Überzug erzeugt.
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Der trberzugslack enthält ein Gemisch ungesättigter Verbindungen,
die durch stufenweises Umsetzen von Bisphenol und Epichlorhydrin, wie es z. B. in
der USA.-Patentschrift 2 456 408 beschrieben ist, und weitere Umsetzung des entstehenden
polymeren mehrwertigen Alkohols mit trocknenden Ölen, Fettsäuren trocknender Öle
oder deren Gemischen erhalten werden, wobei man außer Lösungsmitteln, Trodnungsbeschleunigern
als wesentlichen Bestandteil ein in Wasser unlösliches, wasserfestes Polymerisat,
z. B. eine Polyäthylen-Dispersion, zufügt.
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Dieser Lack kann durch Aufspritzen, Tauchen, Aufstreichen oder Aufdrucken
aufgebracht werden. worauf erhitzt wird, bis der Überzug trocken ist.
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Der -harzartfge Filmbildner besteht allgemein aus Estern höherer
Fettsäuren und polymeren Alkoholen, die in bekannter Weise aus mehrwertigen Phenolen
durch Umsetzung mit mehrwertigen Halogenalkoholen, Epihalogenhydrinen oder Polyepoxyverbindungen
hergestellt wurden. Der bevorzugte mehrwertige Alkohol ist ein technisch erhältliches
Epichlorhydrin-Bisphenol-Harz mit einem Schmelzpunkt von etwa 95 bis 1050 und einem
Aquivalentgewicht von etwa 174. Die FettsäureI;omponente der Überzugsmasse ist vorzugsweise
ein Gemisch aus Leinöl- und Oiticicaölfettsäuren.
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Das verwendete Polyäthylen ist ein technisch erhältliches Material
und besitzt kristalline Struktur.
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Natürlich können auch andere Zusätze als Mittel zum Wasserfestmachen
in der Üherzugsmasse verwendet werden, z. B. Cyclokautschuk und andere praktisch
wasserunlösliche polymere Stoffe.
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Die Erfindung wird durch folgendes Ausfiihrungsbeispiel näher erläutert.
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Beispiel A. 282 kg Epichlorhydrin-Bisphenol-Harz mit einem Schmelzpunkt
von etwa 950 und einem Aquivalentgewicht von etwa 174, 180 kg Leinölfettsänren und
65,2 kg Oiticicaölfettsäuren werden langsam auf etwa 2460 erhitzt. Mit dem Rühren
wird begonnen, sobald der Ansatz geschmolzen ist, d. h. bei etwa 1490. Wenn das
Produkt sich in einem solchen Zustand befindet, daß eine kalte Perle auf Glas klar
ist, wird das Material mit Stickstoff geblasen und auf der Temperatur gehalten,
bis die Säurezahl weniger als 4 beträgt und die Viscosität bei etwa 250 in Lösung
etwa 5,3 Poise ist. Das Produkt wird dann mit 376 kg Schwerbenzin und 376 kg Xylol
verdünnt.
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355 kg dieser Masse werden darauf mit 43 kg n-Butanol, 0,85 kg 60/oigem
Robaltnaphthenat und 0,40 kg 50/oigem Calciumnaphthenat behandelt.
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B. Die zuzusetzende Polyäthylendispersion wird wie folgt hergestellt:
10 Teile Polyäthylen in Pulver-oder Schuppenform mit den oben angegebenen Eigenschaften
und 19 Teile Xylol oder ein ähnliches aromatisches Lösungsmittel werden miteinander
vermischt.
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Das Gemisch wird sodann auf etwa 1040 erhitzt, bis sich das Polyäthylen
in scheinbarer Lösung befindet, d. h. bis es einigermaßen klar ist Die Masse wird
noch heiß, und zwar etwa 16 Stunden gemahlen, bis sie eine lose Gelstruktur aufweist.
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Beim Ansetzen der Überzugsmasse werden etwa 0,5 bis 13 0/o, vorzugsweise
entweder 0,5 bis 1,5 oder 6,5 bis 9,50/o, Polyäthylen zu dem unter A beschriebenen
Produkt, bezogen auf Feststoffe, zugegeben.
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Um eine geeignete Viscosität einzustellen, gibt man ein Verdünnungsmittel,
z. B. Xylol oder Schwerbenzin, hinzu, wodurch der Feststoffgehalt erniedrigt wird,
z. B. auf etwa 280/o. Das Gemisch wird gründlieb durchgemischt und dann auf die
Folie aus regenerierter Cellulose bei Raumtemperatur aufgebracht und bei etwa 1210
2 Minuten gehärtet, wobei der Überzug eine Dicke voll etwa 0,005 mm aufweist.
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Die Folie ist dann gebrauchsfertig.
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In gleicher Weise kann man die oben beschriebene Überzugsmasse auf
ein nahtloses Rohr aus plastifizierter regenerierter Cellulose, d. h. eine Wursthülle,
aufbringen.
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Vergleichsversuche über die Lagereigenschaften von Leberwürsten,
die in Hüllen aus regenerierter Cellulose gemäß der Erfindung bereitet waren und
mit verschiedenen anderen Arten von behandelten oder unbehandelten Hüllen aus regenerierter
Cellulose haben deutlich die Überlegenheit der neuen Hüllen ergeben, wobei diese
die einzigen waren, die eine geregelte niedrige Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeit
nach der Verarbeitung der Würste ergaben. Ferner lösten sich die Überzüge von der
Oberfläche der Filme nicht ab.
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Das Verpackungsmaterial nach der vorliegenden Erfindung kann natürlich
durch Anbringen weiterer Überzüge wie Heißsiegellacke oder durch Lichtschutzverbindungen
modifiziert werden. Ferner können Trübungsmittel wie Titandioxyd und Farbpigmente
zu dem Xberzugslack zugefügt werden.
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PATENTANSPP,L CIIE: 1. Verfahren zum Herstellen von wasserbeständigem
Verpackungsmaterial mit geringer Wasserdampfdurchlässigkeit aus Cellulosehydrat,
insbesondere Hüllen für weiche Wurstwaren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verpackungsmaterial
mit einem eine Polyäthylendispersion als wasserabstoßend machende Komponente enthaltenden
Lack überzieht. der als Filmbildner außerdem das Reaktionsprodukt aus einem Epoxyharz
und trocknenden Ölen, Fettsäuren trocknender Öle oder deren Gemischen enthält, und
den Überzug dann durch kurzes Erhitzen härtet.