DE1017942B - Beschlag fuer Hebe-Kipp-Schwenk-Fluegel an Fenstern, Tueren od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für Hebe-Kipp-Schwenk-Flügel an Fenstern, Türen od. dgl., der mit einem unteren Eckgelenk, einem oberen Schwenkgelenk, einer Ausstellvorrichtung und einer zwischen Eckgelenk und Flügel vorgesehenen Hebeeinrichtung versehen ist, mittels derer der Flügel aus seiner abgesenkten Schließstellung in eine mittlere Kippstellung und eine obere Schwenkstellung anzuheben ist.

Die bekannten Beschläge obiger Art haben anderen gegenüber vor allem den Vorteil, daß sie in der abgesenkten Lage des Flügels die bestmögliche Abdichtung des Flügels bzw. der Tür gewährleisten. Nachteilig ist jedoch bei den bekannten Hebe-Kipp-Schwenk-Flügeln, daß sie bisher nur mit Ausstellvorrichtungen ausgerüstet werden konnten, die im wesentlichen aus einem in der Schwenkachse des Flügels liegenden, also in lotrechter Ebene ausschwenkbaren Ausstellarm bestehen. Der dieser Ausführung anhaftende Mangel besteht hauptsächlich darin, daß bei ihr der Flügel in der Kippstellung nicht sicher genug gehalten werden kann. Insbesondere kann es bei solchen Flügeln leicht vorkommen, daß der an seiner Unterkante vorn nur schlecht gehaltene Flügel durch eine unsachgemäße Betätigung während der Kippbewegung oder durch plötzlichen Winddruck od. dgl. leicht aus seinem vorderen Kipplager ausgehoben werden kann, was dazu führt, daß der Kippflügel an seiner Vorderkante nach unten absackt, wodurch die Beschläge, insbesondere das obere Schwenkgelenk der Ausstellvorrichtung, beschädigt, wenn nicht gar zerstört werden.

Demgegenüber besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß bei Anwendung der an sich bekannten, an der oberen Flügelkante angebrachten Ausstellvorrichtung, die aus einem um die lotrechte Achse am feststehenden Rahmen schwenkbar gelagerten Hauptarm und einem an letzterem etwa mittig angreifenden Nebenarm besteht, der Drehzapfen am Lagerende des Hauptarmes befestigt und in einer am feststehenden Rahmen angeschlagenen Lagerhülse, insbesondere in Abhängigkeit vom Flügelheben, schiebbar geführt ist. Auf diese Weise wird es möglich, die bei Schwenk-Kipp-Fenstern üblicher Art bekannte obere, d.h. um die lotrechte Schwenkachse des Flügels schwenkbare Ausstellvorrichtung auch bei Hebeflügeln mit Erfolg anzuwenden. Dadurch werden die obenerwähnten Nachteile beseitigt, insbesondere ein sicherer Halt des Flügels in der Kippstellung gewährleistet. Selbst wenn jetzt der Flügel in der Kippstellung, sei es durch unsachgemäße Bedienung oder plötzlichen Winddruck, aus dem vorderen Kipplager ausgehoben werden sollte, so wird dennoch der Flügel durch den oberen, im wesent-Beschlag für Hebe-Kipp-Schwenk-Flügel an Fenstern, Türen od. dgl.

Anmelder:

Hans Bilstein,
Ennepetal-Altenvoerde (Westf.)

Dr.-Ing. Harald Schade, Ennepetal-Altenvoerde (Westf.), ist als Erfinder genannt worden

liehen waagerecht ausschwenkbaren Haupt- und Nebenarm der Ausstellvorrichtung auch weiter sicher gehalten. Dadurch werden Beschädigungen des Beschlages mit Sicherheit vermieden.

Es ist zwar auch ein hebbarer Schwenk-Kipp-Flügel bekanntgeworden, der mit einem oberhalb des Flügels angeordneten und letzteren in der Kippstellung haltenden waagerechten Ausstellarm versehen ist. Hierbei handelt es sich aber um ein Kipp-Hebe-Schwenk-Fenster, wobei die Hebeeinrichtung nur dazu dient, den Flügel aus seiner unteren, nämlich der Kippstellurig in die obere Schwenkstellung zu bringen. Darüber hinaus gewährleistet der oben am Flügel angreifende, als Einfachlenker ausgebildete Ausstellarm — im Gegensatz zu einer aus Haupt- und Nebenarm bestehenden Ausstellvorrichtung — auch keinen sicheren Halt des Flügels, weder in dessen Kippstellung noch bei etwaiger fehlerhafter Bedienung des Flügels, wenn letzterer also aus seinem vorderen, unteren Kipplager ausgehoben wird.

. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist am feststehenden Rahmen mit entsprechendem Abstand unterhalb der Lagerhülse eine Scharnierhülse und zwischen beiden am Flügel eine weitere, mit einem oberen und unteren Scharnierbolzen versehene Scharnierhülse derart angeschlagen, daß bei abgesenktem Flügel der untere Scharnierbolzen in die feststehende Scharnierhülse eingreift, bei teilweise angehobenem, in die Kippstellung gebrachtem Flügel beide "Scharnierbolzen außer Eingriff sind, während bei völlig angehobenem, in die Schwenkstellung gebrachtem Flügel der obere Scharnierbolzen in die Lagerhülse eingreift.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dabei zeigen die

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Fig. 1, 2 und 3 jeweils in Vorderansicht eine Tür mit in drei verschiedenen Stellungen befindlichem Hebe-Kipp-Schwenk-Flügel, die

Fig. 1 a und 1 b Aufsichten auf an der Schließkante des feststehenden Rahmens angeordnete Schließbleche und die

Fig. 2 a eine Draufsicht auf die Tür mit in Kippstellung befindlichem Flügel.

Der ' Türflügel 1 ist über das untere Eckgelenk 2 und das obere Schwenkgelenk 3 der Ausstellvorrichtung an dem feststehenden Rahmen 4 angeschlagen. Das Eckgelenk besteht aus einem Scharnierbolzen 6, dessen kugeliger Fuß 5 am feststehenden Rahmen gelagert ist. Über den Scharnierbolzen 6 greifen im Flügel 1 befestigte Scharnierhülsen 7, 8, mit denen der Flügel um den Scharnierbolzen 6 geschwenkt und mit letzterem zusammen um die strichpunktiert eingezeichnete Kippachse 9 gekippt werden kann. Der Scharnierbolzen 6 ist in seinem oberen Teil mit einem Zahnstangenteil 10 versehen, in den ein im Flügel gelagertes Ritzel 11, das mit einem Stellhebel 12 formschlüssig verbunden ist, eingreift. Durch Schwenken des Stellhebels 12 kann der Flügel im wesentlichen in drei verschiedene Stellungen gebracht werden, nämlich bei nach unten zeigendem Hebel 12 in die abgesenkte Schließstellung (Fig. 1), bei waagerecht stehendem, nach links zeigendem Hebel in die Kippstellung (Fig. 2) und bei nach oben gestelltem Hebel 12 in die Schwenkstellung (Fig. 3). Damit der Flügel in der Kipp- und Schwenkstellung nicht absacken kann, ist der Bedienungshebel 12 in diesen Einstellagen beispielsweise durch eine Rasteinrichtung, einen Schnäpper od. dgl., feststellbar.

Oberhalb der Flügeloberkante 1' ist die Ausstellvorrichtung angeordnet, die im wesentlichen aus dem Hauptarm 13 und dem daran etwa mittig angelenkten Nebenarm 14 besteht. Letzterer ist um einen auf der Flügeloberkante sitzenden Stift 15 drehbeweglich angeordnet, während das dem Flügel zugekehrte Ende des Hauptarmes 13 mit einem Langloch 16 versehen ist, welcher sich auf einem weiteren, auf der Flügeloberkante vorgesehenen ■ Stift 17 führt. Der Hauptarm 13 weist an seinem rahmenseitigen Ende 13' einen in der Flügelschwenkachse 18 liegenden Schwenkzapfen 19 auf, der sich axial schiebbar in der am feststehenden Rahmen angeschlagenen Lagerbuchse 20 führt. Unterhalb der Lagerbüchse 20 ist an dem Flügel 1 eine mit "einem oberen und unteren Scharnierbolzen 21., 22 versehene Scharnierhülse 23 vorgesehen, die mit ihrem unteren Bolzen 22 in der abgesenkten Stellung des Flügels in eine am Rahmen 4 angeschlagene Scharnierhülse 24 eingreift. Eine weitere, am Flügel 1 vorgesehene Scharnierhülse 25 greift mit ihrem unteren Scharnierbolzen 26 in der untersten Stellung des Flügels in eine weitere, an dem Rahmen 4 vorgesehene Scharnierhülse 27 ein. Auf diese Weise ergibt sich in der Schließstellung des Flügels ein dichterer Abschluß.

An der Schließkante 4'- des feststehenden Rahmens sind mit am Flügel vorgesehenen Rollzapfen 28, 29, 30 zusammenwirkende Schließbleche 31, 32, 33 vorgesehen, die in vergrößerter Seitenansicht mit den Fig. 1 a und 1 b herausgezeichnet sind. Entsprechend den drei verschiedenen Stellungen des Flügels 1 sind die Schließbleche 31 bis 33 mit Ausnehmungen 34 versehen, durch die der jeweils zugehörige Rollzapfen beim öffnen des Flügels heraustreten kann. Während bei dem unteren Schließblech 33 die Durchtrittsöffnung 34' zum Ausfahren des Rollzapfens 30 in der Drehstellung des Flügels- nur verhältnismäßig schmal gehalten ist, sind die Ausnehmungen 34" der oberen beiden Schließbleche 31, 32 doppelt so breit gehalten, da hier die zugehörigen Rollzapfen 28, 29 nicht nur zum Schwenken, sondern auch zum Kippen des Flügels aus den Schließblechen 31, 32 heraustreten müssen. Die jeweiligen Stellungen der Rollzapfen 28, 29 bzw. 30 sind in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt, und zwar bezeichnet 6* die Schließstellung, K die Kipp- und D die Schwenkstellung.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Stellung befindet sich der Flügel 1 in seiner untersten, abgesenkten Lage, in der sich die Flügelunterkante 1" auf dem Fußboden 35 oder einer Fußleiste gut dichtend abstützt. Soll der Flügel in seine Kippstellung gebracht werden, so wird der Stellhebel 12 um 90° nach links hochgeschwenkt, wodurch der Flügel durch das Ritzel 11 an der Zahnstange 10 des Lagerdrehzapfens 6 angehoben wird. Dabei verlassen die Scharnierbolzen 22, 26 ihre zugehörigen Hülsen 24 und 27, während das obere Ausstellgelenk 3 zusammen mit dem Schwenkzapfen 19 um das gleiche Maß gehoben wird. In dieser Stellung (Fig. 2) stehen also die Scharnierbolzen 21, 22 und 26 außer Eingriff. Die Rollzapfen 28, 29 liegen vor den Austrittsschlitzen 34 der Schließbleche 31, 32. Lediglich der Rollzapfen 30 wird durch den am Schließblech 33Γ vorgesehenen Vorsprung 33' am Austreten gehindert. Aus dieser Stellung heraus kann also der Flügel gekippt werden. Dabei nehmen die an der Flügeloberkante 1' angeordneten Stifte 15, 17 die Arme 13,14 mit, die ihrerseits ein paralleles Zurücksetzen der Flügeloberkante bewirken und den Flügel sowohl während der Kippbewegung als auch in der eigentlichen Kippstellung (Fig. 2 a) sicher halten, so daß der an seinem vorderen unteren Ende nicht unterstützte Flügel nicht verkanten kann.

Soll der Flügel in seine Schwenkstellung gebracht werden, wird der Flügel zunächst an den Rahmen 4 angelegt. Da bei dieser Schließbewegung der Nebenarmlenker 14 unter das rahmenseitige Ende 13' des Hauptarmes fährt, ist gewährleistet, daß der Schwenkzapfen 19 stets in seiner richtigen Höhenlage gehalten wird, so daß der Scharnierbolzen 21 unbehindert einschwenken kann. Danach wird der Stellhebel 12 in seine obere Stellung geschwenkt, mithin der Flügel in seine Schwenkstellung angehoben. Hierbei tritt der Scharnierbolzen 21 in die Lagebüchse 20 ein, während die Rollzapfen 28 bis 30 in ihre obere Stellung D gebracht werden. Aus dieser Lage heraus kann der Flügel um die Achse 18 geschwenkt werden. L^Tm beim anschließenden Absenken des Flügels sicherzustellen, daß der am Hauptarm 13 befestigte Schwenkzapfen 19 in der Lagerbüchse 20 die Absenkbewegung des Flügels mitmacht, ist am Nebenarm 14 ein Haken 36 vorgesehen, der sich bei am Rahmen anliegendem Flügel über den Hauptarm 13 legt, so daß dessen rahmenseitiges Ende 13' in jedem Fall die Bewegung des Flügels mitmachen muß.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Beschlag für Hebe-Kipp-Schwenk-Flügel an Fenstern, Türen od. dgl. mit einem unteren Eckgelenk, einem oberen Schwenkgelenk, einer Ausstellvorrichtung und einer zwischen Eckgelenk und Flügel vorgesehenen Hebeeinrichtung, mittels deren der Flügel aus seiner abgesenkten Schließstellung in eine mittlere Kippstellung und eine obere Schwenkstellung anzuheben ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung der an sich be-

kannten, an der oberen Flügelkante angebrachten Ausstellvorrichtung, bestehend aus einem um die lotrechte Drehachse (18) am feststehenden Rahmen (4) schwenkbar gelagerten Hauptarm (13) und einem an letzterem etwa mittig angreifenden Nebenarm (14), der Schwenkzapfen (19) am Lagerende (13') des Hauptarmes (13) befestigt und in einer am feststehenden Rahmen (4) angeschlagenen Lagerhülse (20), insbesondere in Abhängigkeit vom Flügelheben, schiebbar geführt ist. 2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am feststehenden Rahmen (4) unterhalb der Lagerhülse (20) eine Scharnierhülse(24) und zwischen beiden am Flügel (1) eine mit einem oberen und unteren Scharnierbolzen (21, 22) versehene Scharnierhülse (23) in derartigen Abstand angeschlagen ist, daß bei abgesenktem Flügel (1) der untere Scharnierbolzen (22) in die feststehende Scharnierhülse (24) eingreift, bei teilweise angehobenem, in die Kippstellung gebrachtem Flügel beide Scharnierbolzen (21, 22) außer Eingriff sind, während bei völlig angehobenem, in die Schwenkstellung gebrachtem Flügel der obere Scharnierbolzen (21) in die Lagerhülse (20) eingreift.

3. Beschlag für Hebe-Kipp-Schwenk-Flügel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am flügelseitigen Ende des Nebenarmes (14) ein Haken (36) vorgesehen ist, der bei ίο am feststehenden Rahmen (4) anliegendem Flügel (1) das zapfenseitige Ende (13') des Hauptarmes übergreift.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 68 653;

deutsche Patentanmeldung V3559V/68c;
Patentschrift Nr. 5982 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen