DE1017684B

DE1017684B - Loeschkammer fuer oelarme elektrische Leistungsschalter

Info

Publication number: DE1017684B
Application number: DES40069A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich Enke; Rudolf Reeh
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1954-07-17
Filing date: 1954-07-17
Publication date: 1957-10-17

Description

DEUTSCHES

Gegenstand der Erfindung ist eine Löschkammer für ölarme elektrische Leistungsschalter mit einem Difterentialkolben, der eine gegen den Lichtbogen gerichtete Strömung erzeugt. Die Wirkungsweise eines Differentialkolbens beruht bekanntlich darauf, daß ein Teil der einen Kolbenseite sich im druckverminderten Raum der Löschkammer befindet. Die unter dem Einfluß des Lichtbogengasdruckes stehende Fläche der einen Kolbenseite ist deshalb größer als die Fläche der anderen Kolbenseite. Es entsteht eine Differenz der auf die Kolbenflächen wirkenden Kräfte, die eine Verschiebung des Kolbens herbeiführt. Das durch die Verschiebung des Kolbens verdrängte Löschmittel wird zweckmäßig über einen Ringkanal dem Lichtbogen zugeführt, so daß im Stromnulldurchgang die Lichtbogenstrecke entionisiert und damit der Lichtbogen zum Erlöschen gebracht wird. Es kann jedoch bei Abschaltung kleiner Ströme vorkommen, daß der vom Lichtbogen durch Verdampfung eines Teiles des Löschmittels erzeugte Druck zu gering ist, um dem Kolben einen für eine wirksame Löschmittelströmung ausreichenden Antrieb zu erteilen.

Es ist bereits bekannt, dem Pump- bzw. Druckraum einer Differentialkolbenkammer einen mit Löschflüssigkeit gefüllten und vom beweglichen Schaltstift durchsetzten Raum vorzulagern. Falls der Lichtbogen, besonders bei kleinen Strömen, bis in diesen Raum hineingezogen wird, soll die in ihm enthaltene Löschflüssigkeit dazu beitragen, den Lichtbogen zu löschen. Bei einer anderen Ausführung ist im Wege des Schaltstiftes eine druckabhängig verschiebbare, mit Öl gefüllte zusätzliche Kammer angeordnet. Entsteht infolge der Bespülung des Lichtbogens durch den Differentialkolben ein zu hoher Druck, so hebt sich die Kammer an und gibt einen in den druckverminderten Raum der Löschkammer mündenden Ringkanal frei." Ein stromschwacher und deshalb in die Länge gezogener Lichtbogen erfährt durch die in der Kammer befindliche Löschflüssigkeit eine zusätzliche Einwirkung.

Anders verhält es sich bei der erfindungsgemäßen Löschkammer für ölarme elektrische Leistungsschalter, die mit einem Differentialkolben und einer dem Pumpraum folgenden, nur mit Durchgangsöffnungen für den beweglichen Schaltstift versehenen Teilkammer ausgestattet ist. Diese Löschkammer ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Teilkammern in einem solchen Abstand von der den Pumpraum vom druckverminderten Raum der Löschkammer abgrenzenden Wandung, daß ein Ringkanal gebildet wird, der mit dem druckverminderten Raum verbunden ist. Der Ringkanal zwischen dem Pumpraum und den Teilkammern hat die Wirkung, daß der in den letzteren vom Licht-

Löschkammer für ölarme elektrische Leistungsschalter

Anmelder:

Sachsenwerk

Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft, München 15, Schillerstr. 41

Dipl.-Ing. Friedrich Enke, Gräfelfing bei München,

und Rudolf Reeh, Regensburg, sind als Erfinder genannt worden

bogen erzeugte Druck sich in den druckverminderten Raum ausgleichen kann, so daß eine den Lichtbogen bespülende Löschmittelströmung zustande kommt.

Der in die Teilkammern gezogene Lichtbogen unterliegt also nicht nur der Kühlwirkung durch die in den Kammern enthaltene Löschflüssigkeit, sondern er ist auch einer Bespülung ausgesetzt. Die Teilkammern können so gestaltet sein, daß ihre Zwischenwände geneigt zur Schaltstiftachse stehen. Es wird dadurch das Ansetzen von Schaltrückständen, wie Abbrandteilen usw., verhindert oder zumindest erschwert.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. 1 und 2 zeigen im Schnitt zwei erfindungsgemäße Löschkammern verschiedener Ausführung. Die übereinstimmenden Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Das Löschkammergehäuse ist mit 1, der ruhende Schaltkontakt mit 2 und der bewegliche Schaltstift mit 3 bezeichnet. Konzentrisch zum ruhenden Schaltkontakt ist der Differentialkolben 4 angeordnet, dessen Ringfläche 5 von dem Druckraum 6 getrennt ist. Die Scheibe 7 schließt den Druckraum von dem druckverminderten Raum 8 der Löschkammer ab. Oberhalb der Scheibe 7 befinden sich die Teilkammern 9. Der Boden der unteren Teilkammer bildet mit der Scheibe7 den Ringkanal 10, der sich über den Kanal 11 in den druckverminderten Raum 8 fortsetzt. Die Löschkammer ist bis zu der mit 12 angedeuteten Höhe mit Löschmittel, z. B. Öl, gefüllt.

Der bei Trennung der Schaltstücke entstehende Lichtbogen erzeugt einen Druck, der sich beiden wirksamen Kolbenflächen mitteilt, so daß der Kolben angehoben wird. Das dabei aus dem Raum 6 gepumpte

. . ■. 709 756/327

Löschmittel wird durch den Kanal 13 dem Lichtbogen zugeführt. Infolge der Düsenform des Kanals und seiner nach unten gerichteten Neigung kommt eine intensive und die Lichtbogenfußpunkte erfassende Strömung zustande. Ist bei Abschaltung kleiner Ströme der Druck für eine den Lichtbogen unterbrechende Löschströmung zu gering, so wird der Lichtbogen bis in die Teilkammern 9 verlängert. Das Löschmittel in den Teilkammern bewirkt eine erneute Abkühlung des Lichtbogens. Der in den Teilkammern erzeugte Druck kann sich nach Freigabe der jeweiligen Durchgangsöffnungen durch den Schaltstift über die Kanäle 10 und 11 ausgleichen, wobei das bei diesem Vorgang aus den Teilkammern verdrängte Löschmittel den Lichtbogen bespült. Es ist somit die Gewähr gegeben, daß der Lichtbogen endgültig zum Erlöschen gebracht wird.

Die in Abb. 2 wiedergegebene Löschkammer unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Löschkammer lediglich in der Gestaltung der Teilkammern. Die Zwischenwände 14 der Teilkammern sind zu der Schaltstiftachse geneigt. Der Zweck dieser Maßnahme besteht darin, eine Verschmutzung der Wände durch Schaltrückstände zu vermeiden oder sie auf ein solches Maß zu beschränken, daß der Gefahr von Überschlagen bzw. Rückzündungen vorgebeugt ist. Im übrigen ist die Wirkungsweise der Löschkammern die gleiche wie bei der Löschkammer nach Abb. 1.

Claims

Patentansprüche=

1. Löschkammer für ölarme elektrische Leistungsschalter mit einem Differentialkolben und einer dem Pumpraum folgenden, nur mit Durchgangsöffnungen für den beweglichen Schaltstift versehenen Teilkammer, die mit Löschflüssigkeit gefüllt ist, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Teilkammern (9) in einem solchen Abstand von der den Pumpraum (6) vom druckverminderten Raum (8) der Löschkammer abgrenzenden Wandung (7), daß ein Ringkanal (10) gebildet wird, der mit dem druckverminderten Raum (8) verbunden ist.

2. Löschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände der Teilkammern geneigt zur Schaltstiftachse stehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 894 269, 637 074, 055;
britische Patentschrift Nr. 532 303.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen