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Hochdruckpistole für Fett und Öl Das Hauptpatent betrifft eine Hochdruckpistole
für Fett und Öl, das mittels einer durch Elektromotor angetriebenen Kolbenpumpe
aus einem an der Pistole abnehmbar befestigten Behälter angesaugt und durch den
Pumpenkolben, der bei seiner Vorwärtsbewegung die Ansaugöffnung schließt, aus dem
durch ein federbelastetes Rückschlagventil abgeschlossenen Mundstück unter hohem
Druck herausgestoßen wird. Es stellt die Kombination folgender an sich bekannter
Merkmale unter Schutz: 1. Der Antriebsmotor ist als an das Pistolengehäuse angeflanschter
Hauptstrommotor ausgebildet; 2. die Achse der :Motorwelle ist gegenüber der Achse
des Pumpenkolbens in ihrer Höhe versetzt; 3. auf dem in das Pistolengehäuse
hineinragenden Wellenstumpf des Antriebsmotors ist eine Scheibe befestigt, in der
ein Ende des mit dem Pumpenkolben kraftschlüssig verbundenen, an beiden Enden kugelig
ausgebildeten Stelzenbolzens gelagert ist und die Scheibe in einer Auskragung des
Pistolengehäuses über ein Kugellager gelagert ist; 4. das andere Ende des Stelzenbolzens
stützt sich auf einem mit einer entsprechenden Vertiefung versehenen Kolbenteil
ab, der koaxial mit dem Pumpenkolben im Pistolengehäuse in einer Buchse gleitend
angeordnet ist und gegen den das dem Motor zugewandte Ende des Pumpenkolbens mittels
einer Schraubenfeder gedrückt wird.
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Da die Kombinationsmerkmale 1 bis 4 an sich bekannt sind und auch
die Vereinigung der Merkmale 1 und 2 bekannt ist, sind diese für sich allein nicht
G, gens.tand der Erfindung.
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Mit einer solchen Hochdruckpistole können Drücke bis etwa 800 Atmosphären
Überdruck erzielt werden. Die Verwendung des Hauptstrommotors hat den Vorteil, daß
sich die Drehzahl automatisch der Belastung der Abschmierpistole anpaßt.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung des Gegenstandes des
Hauptpatentes und besteht darin, daß auf der Motorwelle eine Planscheibe und eine
Kugelkäfigscheibe mit zwei diametral gegenüber auf dem gleichen Radius gehaltenen
Kugeln drehbar gelagert bzw. befestigt sind, welche eine koaxial mit der Motorwelle
und dem Pumpenkolben verschiebbar angeordnete, mit dem letzteren federnd gekuppelte
und mit einer symmetrisch wellenförmigen Nockenoberfläche versehene Stößelscheibe
gegen die Planscheibe drückt und damit eine Hin- und Herbewegung des Pumpenkolbens
im Takt der Motordrehzahl bewirkt. Wenn die Planscheibe auf der Motorwelle festgekeilt
ist, dann muß die Kugelkäfigscheibe auf ihr drehbar gelagert sein. Ist die letztere
auf der Motorwelle festgekeilt, dann dient die auf der Motorwelle drehbar gelagerte
Planscheibe lediglich als Stützscheibe für die Kugeln der Kugelkäfigscheibe. In
einer dem Pumpenkolben zugewandten Bohrung des in einer inneren Auskragung des Pistolengehäuses
axial verschiebbar gelagerten zylinderförmigen Fortsatzes der Stößelscheibe ist
ein kleiner, mit dem Pumpenkolben kraftschlüssig verbundener Tellerfederkolben geführt,
dessen axiale Bewegung in der einen Richtung durch einen Sprengring und in der anderen
Richtung durch vorgespannte Tellerfedern begrenzt ist.
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Bei Pumpen ist es an sich bekannt, den Pumpenkolb,en entgegen der
Kraft der Feder auf die Weise axial hin- und herzubewegen, daß eine mit dem Kolben
gekuppelte Rolle oder ein mit diesem verbundenes Gleitstück auf einer Nockenoberfläche
abrollt bzw. gleitet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der Beschreibung eines
an Hand der Fig. 1 und 2 erläuterten Ausführungsbeispiels zu ersehen.
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Fig. 1 stellt einen durch die Achse des Pumpenkolbens gelegten Teilschnitt
dar; in Fig. 2 ist eine Aufsicht auf die in Fig. 1 im Querschnitt gezeigte Kugelkäfigscheibe
veranschaulicht. Das aus Leichtmetall-Spritzguß oder Kunststoff gefertigte Gehäuse
der pistolenartig ausgebildeten Fett-und Ölpresse ist mit 1 bezeichnet. Es weist
einen Handgriff 2 auf, an dessen Innenseite ein Druckknopf 3 handlich angebracht
ist, mit dem der am Gehäuse 1 angeflanschte, in der Zeichnung nur abgebrochen veranschaulichte
Antriebsmotor 4 ein- und ausgeschaltet werden kann. Der Fett- oder Ölbehälter
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ist in das Gehäuse 1 unterhalb des Düsenmundstückes 6 der Pistole eingeschraubt
oder anderweitig leicht lösbar befestigt.
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Auf den in das Gehäuse 1 hineinragenden Wellenstumpf 7 des Motors
4 ist eine Planscheibe 8 mittels eines Federkeiles 9 befestigt. Auf dem im Durchmesser
abgesetzten Ende 7' des Wellenstumpfes 7 ist eine Kugelkäfigscheibe 10 drehbar gelagert,
welche zwei diametral gegenüber auf dem gleichen Radius liegende Kugeln 11 hält.
Um die letzteren in die Käfigscheibe 10 einbringen zu können, besteht die Scheibe
10 aus zwei Teilen, die durch Schrauben oder Nieten 10' zusammengehalten sind. Wie
bereits eingangs erwähnt wurde, kann auch die Kugelkäfigscheibe 10 auf der Welle
7 festgeheilt sein. Dann ist die Planscheibe 8 auf der Welle 7 drehbar zu lagern
und dient lediglich als Stützscheibe für die Kugeln 11.
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Die Kugeln 11 werden von der Planscheibe 8 in rotierende Bewegung
versetzt und rollen auf der wellenförmigen Nockenbahn 12' der Stößelscheibe 12 ab.
Diese Nockenbahn weist zwei diametral gegenüberliegende, in Fig. 1 im Schnitt gezeichnete
Wellenscheitel und zwei dazu um 90° versetzte, ebenfalls diametral gegenüberliegende
Wellentäler auf, welche in der Fig. 1 durch die Kurvenform angedeutet sind. Die
Planscheibe 8, die Kugeln 11 und die Stößelscheibe 12 werden von der Kolbenrückholfeder
17 über den Federteller 16', den Pumpenkolben 16, den Tellerfederkolben 18 und die
Tellerfedern 19 aufeinand-ergepreßt, um die für das Abrollen der Kugeln 11 auf der
Nockenbahn 12' erforderliche Reibkraft zu erhalten.
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Der Stößelfederkeil 14 gleitet in der Keilbahn 15 der zylindrischen
Stößelführung 13 und verhindert eine Drehbewegung der Stößelscheibe 12. Die von
der Planscheibe 8 angetriebenen Kugeln 11 rollen auf der Nockenbahn 12' ab und bewirken
auf diese «'eise die Hin- und Herbewegung der Stößelscheibe 12 und über die Tellerfeder
19 und den kleinen Kolben 18 die Hin-und Herbewegung des Pumpenkolbens 16.
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Die Tellerfedern 19 sind in den von der Bohrung des Stößelscheibenfortsatzes
12" und dem darin geführten kleinen Kolben 18 gebildeten Ringraum 12"' unter Vorspannung
eingebaut und in dieser Lage durch den Sprengring 20 gehalten. Wenn der auf den
Pumpenkolben 16 einwirkende Preßdruck größer als die Vorspannkraft der Tellerfedern
19 wird, dann werden die Tellerfedern 19 durch den mit dem Pumpenkolben 16 verbundenen
kleinen Kolben 18 stärker zusammengepreßt. Dies hat zur Folge, daß der Pumpenkolben
16 entsprechend weniger weit als die Stößelscheibe 12 axial verschoben wird. Auf
diese Weise wird eine zu rasche Drucksteigerung verhindert.
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Der Pumpenkolben 16 ist in dem Pumpenzylinder 21 geführt. Dieser Zylinder
ist mittels einer Schraube 23 im Pistolengehäuse 1 fixiert. In das aus dem Gehäuse
1 herausragende Ende des Pumpenzylinders 21 ist das Düsenmundstück 6 eingeschraubt.
Statt dieses Mundstückes kann auch ein Düsenrohr oder der Nippel eines Schlauches
eingeschraubt sein. Die dem Düsenmundstück 6 zugekehrte Öffnung der Bohrung des
Pumpenzylinders 21 ist durch ein Rückschlagventil 24 abgeschlossen, dessen Ventilkugel
in ihrer Schließlage durch eine im Düsenmundstück 6 abgestützte Feder 25 gehalten
wird. Eine weitere Spiralfeder 17 stützt sich am hinteren Ende des Pumpenzylinders
21 ab und hält den Pumpenkolben 16 in ständiger kraftschlüssiger Verbindung mit
dem kleinen Kolben 18 der Stößelscheibe 12. Da sich die letztere im Takt der Motordrehzahl
hin- und herbewegt, wird diese Bewegung auch auf den Pumpenkolben 16 übertragen.
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Im Pumpenzylinder 21 und im Gehäuse 1 befindet sich eine Ansaugbohrung
22, welche eine Verbindung zwischen der Bohrung des Pumpenzylinders 21 und dem Fett-
bzw. Ölbehälter 5 herstellt. Die Ansaugbohrung 22 mündet an einer Stelle in die
Bohrung des Pumpenzylinders, die in der am weitesten nach dem Antriebsmotor 4 zu
verschobenen Stellung des Pumpenkolbens - der Saugstellung - von diesem noch nicht,
wohl aber beim Förderhub des Pumpenkolbens 16 abgedeckt wird. Die Pumpe 16, 21 saugt
selbsttätig das Fett bzw. das Öl aus dem Behälter 5 nach.
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In der Zeichnung ist der Schrniermittelbehälter 5 als Fettbehälter
ausgebildet. In dem letzteren ist ein Kolben 26 gleitend gelagert, der durch Drehen
der mit einem Griff 29 versehenen Gewindestange 28 auf und ab bewegt werden kann.
Eine am Boden des Behälters 5 abgestützte Spiralfeder 27 drückt den Kolben 26 gegen
die über dem letzteren lagernde Fettsäule.
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Das Füllen des Fettbehälters 5 wird zweckmäßigerweise wie folgt vorgenommen:
Der leere Behälter 5 wird mit vorgeschobenem Kolben 26 in den Fettvorratskübel gestoßen
und der Handgriff - 29 nach links zurückgedreht. Auf diese Weise wird in den Behälter
5 eine zusammenhängende und luftlose Fettsäule gesaugt. Der Behälter 5 ist dann
so in das Pistolengehäuse 1 einzuschrauben, daß zwischen dem Saugkopf der Pistole
und dem Behälter kein Luftzwischenraum entsteht. Der vorher bis zum Anschlag nach
links gedrehte Griff 29 der Gewindestange 28 wird nun bis zum Anschlag nach rechts
gedreht und somit der Kolben 26 unter dem Druck der Spiralfeder 27 gegen die Fettsäule
gedrückt. Das Fett wird auf diese Weise sicher an den Saugkopf der Pistole herangeschoben.
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Das Fett wird bei jedem Saughub der Pumpe 16,21
durch die Bohrung
22 angesaugt und beim Förderhub aus dem Düsenmundstück 6 unter hohem Druck herausgestoßen.
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Die beschriebene Hochdruckpistole für Fett kann auch für Öl Verwendung
finden. Der Fettbehälter 5 wird abgeschraubt und durch einen mit einem Ülansaugrohr
ausgerüsteten Ölbehälter ersetzt.