DE10162922A1

DE10162922A1 - Auszugssystem eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts

Info

Publication number: DE10162922A1
Application number: DE10162922A
Authority: DE
Inventors: Klaus Erdmann; Reinhard Wiedenmann
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2001-12-20
Filing date: 2001-12-20
Publication date: 2003-07-03
Also published as: WO2003054450A1; EP1459014A1; US20040261785A1

Abstract

Die Erfindung geht aus von einem Auszugssystem eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts (10), mit einem Gutträger (11), mit zumindest einer ersten, ortsfesten Lagereinheit (12) und mit zumindest einer mit dem Gutträger (11) bewegbaren, auf der ersten Lagereinheit (12) geführten zweiten Lagereinheit (13). DOLLAR A Um ein gattungsgemäßes Auszugssystem und ein Gargerät mit einem entsprechenden Auszugssystem, insbesondere mit erhöhtem Komfort, bereitzustellen, wird vorgeschlagen, daß die zweite Lagereinheit (13) zumindest eine Lagerfläche (14) zur Aufnahme von vertikal nach oben wirkenden Kräften (15) aufweist, die durch ein zumindest im ausgezogenen Zustand auf den Gutträger (11) wirkendes Kippmoment verursacht sind.

Description

Die Erfindung geht aus von einem Auszugssystem eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 36 28 763.6 A1 ist ein gattungsbildendes Auszugssystem eines Gargeräts für einen Gutträger bekannt. Das Auszugssystem besitzt eine erste, von ortsfesten Schienen gebildete Lagereinheit. Auf den ortsfesten Schienen der ersten Lagereinheit sind Schienen einer zweiten Lagereinheit beweglich gelagert und bilden einen sogenannten Teleskopauszug. Die beweglichen Schienen der zweiten Lagereinheit werden gemeinsam mit dem Gutträger aus dem Gargerät herausgezogen. Der Gutträger ist im eingefahrenen und im ausgezogenen Zustand des Auszugssystems auf den beweglichen Schienen der zweiten Lagereinheit abgestützt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Auszugssystem und ein Gargerät mit einem entsprechenden Auszugssystem, insbesondere mit erhöhtem Komfort, bereitzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
Die Erfindung geht aus von einem Auszugssystem eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, für einen Gutträger, mit zumindest einer ersten, ortsfesten Lagereinheit und mit zumindest einer mit dem Gutträger bewegbaren, auf der ersten Lagereinheit geführten zweiten Lagereinheit.
Es wird vorgeschlagen, daß die zweite Lagereinheit zumindest eine Lagerfläche zur Aufnahme von vertikal nach oben wirkenden Kräften aufweist, die durch ein zumindest im ausgezogenen Zustand auf den Gutträger wirkendes Kippmoment verursacht sind. Durch die Aufnahmemöglichkeit des Kippmoments kann der Gutträger über die erste und über die zweite Lagereinheit überhängend ausgeführt werden. Der Gutträger kann aus einem Raum, insbesondere aus einem Garraum, ausgefahren werden, ohne daß ein Teil der Lagereinheit aus dem Raum ausgefahren werden muß. Der Gutträger kann dadurch im ausgefahrenen Zustand vorteilhaft seitlich, ohne Behinderung durch die Lagereinheiten, komfortabel gegriffen werden. Insbesondere bei Gargeräten kann vermieden werden, daß sich ein Bediener an einem ausgefahrenen Lagerelement verbrennt. Ferner kann ein einfach nachzurüstendes Auszugssystem erreicht und die zweite Lagereinheit kann vorteilhaft klein ausgeführt werden. Insbesondere bei Gargeräten kann dadurch das aufzuheizende Volumen innerhalb des Garraums reduziert und ein Verdecken von Funktionselementen, wie beispielsweise von Lampen, kann einfach vermieden werden. Das Kippmoment kann allein über die Lagerfläche oder zusätzlich durch ein oder mehrere Lagerelemente der ersten und/oder der zweiten Lagereinheit aufgenommen werden, wie beispielsweise im eingefahrenen Zustand des Gutträgers über ein ortsfestes Lagerelement der ersten Lagereinheit.
Besitzt die zweite Lagereinheit zwei über eine Traverse verbundene Lagerelemente, kann zum einen über die zwei Lagerelemente eine stabile Abstützung erreicht und zum anderen kann vorteilhaft einfach über die Traverse eine synchrone Bewegung der Lagerelemente gewährleistet werden. Der Gutträger kann dadurch komfortabel mit beiden Lagerelementen gleichzeitig verbunden bzw. in diese eingehängt werden. Ferner kann die Traverse vorteilhaft zur Sicherung des Lagerelements der zweiten Lagereinheit in einer definierten Lage zur ersten Lagereinheit genutzt werden, beispielsweise kann durch die Traverse vermieden werden, daß sich das Lagerelement auf einem Lagerelement der ersten Lagereinheit mit einer runden Querschnittsfläche verdreht.
In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Lagerfläche zur Aufnahme der vertikal nach oben wirkenden Kräfte an der Traverse angeordnet sind. Es kann eine große Lagerfläche und eine besonders sichere Abstützung des Gutträgers erreicht werden.
Besitzt die erste Lagereinheit zumindest ein von einer Stange gebildetes Führungselement, kann eine einfache Nachrüstung gewährleistet werden, und zwar insbesondere wenn das von der Stange gebildete Lagerelement steckbar ausgeführt ist. Anstatt von Stangen können die Führungselemente der ersten Lagereinheit jedoch auch von an Seitenwänden eines Raums angeformten Rippen gebildet sein, wodurch zusätzliche Bauteile vermieden werden können.
Das von einer Stange gebildete Führungselement kann verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Querschnittsflächen aufweisen. Besitzt das Führungselement jedoch eine runde Querschnittsfläche, kann eine vorteilhaft große Führungsfläche erreicht und es kann mit kostengünstigen Standardbauteilen eine formschöne und leicht zu reinigende erste Lagereinheit erzielt werden.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die zweite Lagereinheit mit einem hülsenförmigen Aufnahmebereich auf dem Führungselement verschiebbar gelagert ist. Das Kippmoment kann dadurch insbesondere über eine große Fläche von der zweiten Lagereinheit auf die erste Lagereinheit übertragen und es kann ein hochwertiges Laufverhalten erzielt werden, und zwar insbesondere indem die zweite Lagereinheit auf der ersten Lagereinheit wälzgelagert ist, wodurch vorteilhaft eine kleine Reibung erzielt werden kann. Möglich ist jedoch auch, daß die zweite Lagereinheit über ein oder mehrere Gleitflächen auf der ersten Lagereinheit geführt ist.
Vorzugsweise werden dabei Wälzkörper im hülsenförmigen Aufnahmebereich der zweiten Lagereinheit angeordnet, wo diese, geschützt vor äußeren Einflüssen, gehalten werden können.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Backofen von vorn,
Fig. 2 einen schematisch dargestellten Ausschnitt eines Auszugssystems des Backofens aus Fig. 1 ohne Backblech in einer ersten Ansicht,
Fig. 3 das Auszugssystem aus Fig. 2 in einer zweiten Ansicht mit Backblech und
Fig. 4 einen Längsschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
Fig. 1 zeigt einen Backofen 10 von vorn mit einer in einem Backofengehäuse 20 angeordneten Muffel 21, die einen Garraum 22 begrenzt, der mit einer Backofentür 23 verschlossen ist. Der Backofen 10 besitzt ein Auszugssystem für ein Backblech 11 sowie für nicht näher dargestellte Gitterroste.
Das Auszugssystem besitzt drei Lagerebenen, mit jeweils einer ersten, ortsfesten Lagereinheit 12 und mit einer mit dem Backblech 11 bewegbaren, auf der ersten Lagereinheit 12 geführten zweiten Lagereinheit 13. Nachfolgend wird das Auszugssystem anhand der in der unteren Lagerebene angeordneten Lagereinheiten 12, 13 beschreiben, wobei die Lagereinheiten 12a, 12b, 13a, 13b in der mittleren Lagerebene und in der oberen Lagerebene entsprechend den Lagereinheiten 12, 13 in der unteren Lagerebene ausgeführt sind.
Die erste Lagereinheit 12 besitzt an beiden Seitenwänden der Muffel 21 jeweils ein von einer eingesteckten Führungsstange gebildetes Führungselement 18, 18', die baugleich ausgeführt sind (Fig. 1 und 2). Das Führungselement 18 ist mit seinem hinteren Ende in einer Rückwand der Muffel 21 eingesteckt. Das Führungselement 18 erstreckt sich von seinem hinteren Ende mit einem Abstand zur Seitenwand der Muffel 21 in einen vorderen Bereich des Garraums 22, besitzt im vorderen Bereich eine Neunziggradabwinklung 24 in Richtung der Seitenwand der Muffel 21 und ist mit seinem vorderen Ende in der Seitenwand eingesteckt. Das Führungselement 18 ist aus verchromtem oder emailliertem Stahl hergestellt und besitzt eine runde Querschnittsfläche.
Die zweite Lagereinheit 13 besitzt zwei im wesentlichen baugleiche Lagerelemente 17, 17', die jeweils mit einem hülsenförmigen Aufnahmebereich 19 auf den Führungselementen 18 wälzgelagert sind. Im hülsenförmigen Aufnahmebereich 19 sind jeweils zwei ringförmige Wälzkörperkäfige 25, 26 mit nicht näher dargestellten Wälzkörpern gehalten (Fig. 4). An den hülsenförmigen Aufnahmebereich 19 schließt sich ein angeformter, halbschalenförmiger, entlang der Oberseite des Führungselements 18 verlaufender Fortsatz 27 an (Fig. 2 und 4). Auf einer Oberseite des Fortsatzes 27 und des hülsenförmigen Aufnahmebereichs 19 ist ein Steg 28 mit einer im wesentlichen rechteckigen Querschnittsfläche angeformt, der sich vom vorderen Ende des Fortsatzes 27 bis kurz vor eine Traverse 16 erstreckt, über die die Lagerelemente 17, 17' verbunden sind. Der Steg 28 fügt sich formschlüssig in einen Randbereich an einer Unterseite des Backblechs 11 ein und bildet eine Auflagefläche 29 für dasselbe (Fig. 3 und 4). Am vorderen Ende des Lagerelements 17, und zwar am vorderen Ende des Fortsatzes 27, ist an dessen Oberseite, auf dem Steg 28 ein sich vertikal nach oben erstreckender Bolzen 30 angeformt, der bei montiertem Backblech 11 sich durch eine Ausnehmung 31 des Backblechs 11 erstreckt, wodurch das Backblech 11 und das Lagerelement 17 in und entgegen der Auszugsrichtung 33 formschlüssig verbunden sind.
Die Lagerelemente 17, 17' besitzen ca. ein Viertel der Länge des Backblechs 11, so daß im eingehängten Zustand des Backblechs 11 auf dieses ein Kippmoment wirkt. Die Lagerelemente 17, 17' könnten jedoch auch länger oder kürzer ausgeführt sein, sind jedoch vorteilhaft zumindest kürzer als die halbe Länge des Backblechs 11. Im ausgezogenen Zustand des Backblechs 11 verbleiben die Lagerelemente 17, 17' zum Großteil im Garraum 22, und das Backblech 11 ragt überhängend aus dem Garraum 22 heraus.
Um das Kippmoment abstützen zu können, ist entlang der die Lagerelemente 17, 17' verbindenden Traverse 16 an deren Oberseite ein sich in Auszugsrichtung 33 erstreckender Vorsprung 32 angeformt, der eine Lagerfläche 14 zur Aufnahme von vertikal nach oben wirkenden Kräften 15 bildet, die durch das auf das Backblech 11 wirkende Kippmoment verursacht sind. Im montierten Zustand des Backblechs 11 übergreift der Vorsprung 32 in Auszugsrichtung 33 das Backblech 11 an seinem hinteren Rand.

Claims

1. Auszugssystem eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts (10), für einen Gutträger (11), mit zumindest einer ersten, ortsfesten Lagereinheit (12) und mit zumindest einer mit dem Gutträger (11) bewegbaren, auf der ersten Lagereinheit (12) geführten zweiten Lagereinheit (13), dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lagereinheit (13) zumindest eine Lagerfläche (14) zur Aufnahme von vertikal nach oben wirkenden Kräften (15) aufweist, die durch ein zumindest im ausgezogenen Zustand auf den Gutträger (11) wirkendes Kippmoment verursacht sind.

2. Auszugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lagereinheit (13) zwei über eine Traverse (16) verbundene Lagerelemente (17, 17') aufweist.

3. Auszugssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche (14) zur Aufnahme der vertikal nach oben wirkenden Kräfte (15) an der Traverse (16) angeordnet ist.

4. Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lagereinheit (12) zumindest ein von einer Stange gebildetes Führungselement (18) aufweist.

5. Auszugssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (18) eine runde Querschnittsfläche aufweist.

6. Auszugssystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lagereinheit (13) mit einem hülsenförmigen Aufnahmebereich (19) auf dem Führungselement (18) verschiebbar gelagert ist.

7. Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lagereinheit (13) auf der ersten Lagereinheit (12) wälzgelagert ist.

8. Auszugssystem nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem hülsenförmigen Aufnahmebereich (19) der zweiten Lagereinheit (13) Wälzkörper angeordnet sind.

9. Gargerät mit einem Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.