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Anwurfvorrichtung für Kleinstmotoren für Spielzeuge Die Erfindung
betrifft eine Anwurfvorrichtung für Kleinstmotoren für Spielzeuge, insbesondere
für Kleinstdiesel- und Glühkerzenmotoren für Modellflugzeuge. Insbesondere bei Kleinstmotoren
für Modellflugzeuge muß die Anwurfvorrichtung so gestaltet sein, daß beim Anwerfen
das Modellflugzeug nicht beschädigt wird und daß ferner der Anwurfvorgang rasch,
sicher und vor allen Dingen auch so durchgeführt wird, daß sofort nach Anspringen
des Motors die Anwurfvorrichtung den Betrieb nicht behindert. Zur Lösung dieser
Aufgaben schlägt die Erfindung in erster Linie vor, daß eine Anwurffeder kraftschlüssig
und über selbstlösende Mittel mit der Antriebswelle, z. B. der Propellerwelle, verbindbar
ist. Die selbstlösenden Mittel gestatten eine zeitlich begrenzte Kupplung zwischen
Anwurfvorrichtung und Antriebswelle, und zwar nur für den Zeitraum, der für das
Spannen der Feder und das Anwerfen des Motors vorgesehen ist. Sobald der Motor angeworfen
ist, erfolgt selbsttätig die Entkupplung zwischen An-,vurffeder und Abtriebswelle.
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Demgegenüber haben die bekannten Schnurzüge zum Anwerfen von Motoren
den Nachteil, daß durch die ausgeübte Zugkraft leicht das Spielzeug und insbesondere
ein Modellflugzeug beschädigt wird. Die Feder kann eine Spiralfeder aus hochwertigem
Federdraht oder auch eine sogenannte Blattfeder sein.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine die Antriebswelle,
z. B. Propellerwelle, umgebende Spiralfeder vorgesehen. Eine derartige Anwurfvorrichtung
zeichnet sich einerseits durch ein geringes Gewicht aus, und dies ist insbesondere
bei Modellflugzeugen von Bedeutung, wo an jedem Gramm gespart werden muß. Zum anderen
ist sie auch von einer sehr einfachen Konstruktion, was sich vorteiIhaft beim Gestehungspreis
eines derartigen Flugzeuges bemerkbar macht.
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Man kann aber auch nach der Erfindung die über selbstlösende Mittel
an die Antriebswelle kuppelbare Anwurffeder in einer gesonderten Anwurfvorrichtung
anordnen. Hierdurch wird das Spielzeug vollkommen von einer Anwurfeinrichtung bzw.
einer Anwurffeder entlastet, und trotzdem ist die Gewähr dafür gegeben, daß nach
dem Anwerfen des Spielzeuges dessen Betrieb nicht durch die Anwurfvorrichtung behindert
wird. Dies ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, da dadurch Beschädigungen des
Propellers und Behinderungen vermieden werden.
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Als selbstlösende Mittel zwischen der Anwurfvorrichtung bzw. Anwurffeder
einerseits und dem Antrieb, d. h. einer Antriebswelle oder dem Propeller andererseits
können an letzteren Mitnehmerstifte oder Aussparungen vorgesehen sein, mit welchen
die Feder oder ein mit der Feder verbundenes Zwischenteil selbstlösend verbindbar
ist. Es ist hierzu nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung möglich, das entsprechende
Ende der Feder oder des Zwischenteiles hakenförmig auszubilden.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen sowie
der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen. Es zeigt Fig. 1,
1 a ein Modellflugzeug mit einer die Propellerwelle umgebenden Spiralfeder, Fig.2
ein Ausführungsbeispiel einer gesonderten, d. h. vom Spielzeug getrennten Anwurfvorrichtung,
Fig. 3 bis 8, 8 a und 9 Ausführungsbeispiele weiterer gesonderter Anwurfvorrichtungen.
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In den Figuren ist durchgehend mit Ziffer 1 der Propeller eines Modellflugzeuges
und mit Ziffer 2 die Propellerwelle bezeichnet. Der Kleinstdiesel- oder Glühkerzenmotor
ist schematisch gemäß Ziffer 3 in Fig. 1 dargestellt. An ihm ist das eine Ende 4'
einer Spiralfeder 4 befestigt, während deren anderes Ende 4" gemäß Fig. 1 a hakenförmig
ausgebildet und mit einem der Mitnehmerstifte 5, 6 kuppelbar ist. Es wird also beim
Anwerfen so vorgegangen, daß das Ende 4" in einen der Mitnehmerstifte eingehängt
und dann von Hand der Propeller 1 so lange verdreht wird, bis die Feder 4 genügend
gespannt ist. Alsdann wird der Propeller losgelassen und infolge der Spannkraft
der Feder in die entgegengesetzte Richtung gedreht, so daß der Motor 3 angeworfen
wird. Wenn nach dem Anwerfen des Motors die Feder 4 entspannt ist und sich der Propeller
infolge der Motorkraft selbständig dreht, erfolgt auf Grund der selbstlösenden Verbindung
zwischen der Feder 4 und den Mitnehmern 5 bzw. 6 selbsttätig eine Entkupplung zwischen
den Teilen 4 und 1. Die Feder 4 ist vorzugsweise so angeordnet, daß ihr Ende 4"
bei entspanntem Zustand bzw. dann, wenn es nicht mit einem der Mitnehmer verbunden
ist, sich außerhalb
des Bereiches der Mitnehmer 5, 6 befindet. Damit
ist vorteilhafterweise erreicht, daß beim normalen Betrieb die Feder 4 nicht die
Rotation des Propellers 1 behindert. An Stelle der Mitnehmer 5, 6 können auch iin
Propeller 1 entsprechende Aussparungen vorgesehen sein.
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Gemäß den Fig. 2 bis 9 kann eine gesonderte An-«#urfvorrichtung mit
Anwurffeder vorgesehen sein, die gleichfalls selbstlösend mit dem anzuwerfenden
Teil, d. h. im Ausführungsbeispiel mit dein Propeller verbindbar ist. fach Fig.
2 ist eine Feder 7 in einem Gehäuse 8 angeordnet und mit einem in der Zeichnung
nicht dargestellten Ende am Gehäuse 8 befestigt, während ihr anderes Ende 7' analog
der Fig. 1 mit llitnehmern 9, 10 verbindbar ist. Um den Propeller nicht zu beschädigen,
können die Mitnelimer über eine Platte 11 an diesem befestigt sein. Diese Platte
11 kann auch mit entsprechenden Aussparungen ausgerüstet sein. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 wird die Feder 7 in Verbindung mit einem der @@litnehmer 9, 10 gebracht
und unter Festhaltung des Propellers 1 die Hülse 8 so lange verdreht, bis die notwendige
Spannkraft an der Feder 7 erreicht ist. Dies kann natürlich auch durch Festhalten
der Hülse und Verdrehung des Propellers erfolgen. Alsdann wird der Propeller 1 losgelassen.
Auch hier ergibt sich die vorteilhafte selbstlösende Entkupplung zwischen Feder
und Propeller nach Durchführung des Anwurf vorganges.
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In den Fig. 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel mit einer spiralförmigen
Blattfeder 12 gezeichnet, die sich in einem Gehäuse 13 befindet und gemäß Ziffer
14 mit einem hakenförmigen Ende in der beschriebenen Weise mit einem Mitnehmer 15
oder 16 selbstlösend gekuppelt werden kann.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 besitzt die Feder
17 ein hakenförmiges Ende 17, das mit dem Mitnehmerstift 18 kuppelbar ist.
Die Feder ist in einem Gehäuse 19 gelagert und über die Handkurbel 20 spannbar.
In dem Gehäuse 19 ist mittels der Handhabe 21 ein Stift 22 längs verschiebbar, und
zwar so, daß er wahlweise in eine Aussparung 23 am Propeller eingeschoben oder herausgenommen
werden kann. Ferner ist ein längs verschiebbares Glied 24, das über eine weitere
Handhabe 25 betätigt werden kann, vorgesehen. Das Glied 24 kann das Gehäuse 19 mit
der Scheibe 26, die ihrerseits drehfest mit der Handkurbel 20 und mit dem Federende
17" verbunden ist, kuppeln. Zum Anwerfen wird das Federende 17' bei 18 eingehakt
und gleichzeitig der Stift 22 in die Aussparung 23 eingeschoben. Das Sperrglied
24 befindet sich außerhalb des Bereiches der Scheibe 26. Alsdann wird durch Drehen
der Kurbel 20 die Feder 17 gespannt und nach Einschieben des Gliedes 24 in eine
Ausnehmung der Scheibe 26 und Herausziehen des Stiftes 22 aus der Bohrung 23 die
Spannkraft der Feder zum Anwerfen des Motors ausgenutzt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 bis 9 ist eine Feder 27
einerseits drehfest mit einem Aufzugsrad 28 und andererseits mit einer Nockenscheibe
29 verbunden. In einer Aussparung 30 der N ockenscheibe 29 kann ein Arretierhebel
31 eingreifen, der vorzugsweise unter Wirkung einer Feder steht. Die Nocken 32 und
33 besitzen Angriffsflächen 32', mit welchen sie an die Mitnehmer 34 und 35 zu einer
kraftschlüssigen Anlage kommen können. Sie besitzen ferner Schrägflächen 32". Fig.
8 a stellt dabei eine Draufsicht auf Fig.8 dar. Die Handkurbel 36 greift mit ihrem
Vierkant 37 in die Vierkantbohrung 28' ein. Die Spannung der Feder 27 geschieht
dabei so, daß eine Rückdrehung der Kurbel von dem Gesperre 38 und den Sperrzähnen
28" verhindert wird. Hier kann die Aufzugsvorrichtung getrennt vom Spielzeug aufgezogen
werden. Zu diesem Zweck wird der Hebel 31 zum Eingriff in die Aussparung 30 der
Nockenscheibe 29 gebracht. Alsdann wird über das Gesperre 28, 28", 38 die Feder
27 gespannt. Nachdem dann die Aufzugsvorrichtung mit einer Zentrieröffnung 39 so
auf die Propellernabe gesteckt ist, daß die Fläche 32' der Nocken hinter den Mitnehmern
34, 35 liegen, wird der Hebel 31 in die gestrichelt angedeutete Lage 31' gebracht.
Hierdurch wird die Nockenscheibe gegenüber dem Gehäuse 40 freigegeben und somit
der Motor über den Propeller"` angeworfen. Die Schrägflächen 32" sorgen auch hier
dafür, daß stach Durchführung des Anwurfvorgange4 eine Selbsttätige Lösung der Anwurfvorrichtung
von dem _-lodellflugzeug möglich ist, ohne daß die nun vom Motor her erfolgte Rotation
des Propellers durch die Anwurfvorrichtung behindert wird.