DE10160216C1 - Eigenständig höhenrichtbare Sekundärbewaffnung - Google Patents
Eigenständig höhenrichtbare SekundärbewaffnungInfo
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Abstract
Für ein gepanzertes Fahrzeug wird vorgeschlagen, eine höhenrichtbare Waffenaufnahme für eine Sekundärwaffe (3) an die höhenrichtbare Masse der Hauptbewaffnung (2) anzuflanschen, damit die Sekundärwaffe (3) einen vergrößerten Höhenrichtbereich erhält für die Bekämpfung von sehr hoch und sehr tief und nah liegenden Zielen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein gepanzertes und bewaffnetes
Fahrzeug, das sich aus den üblichen Teilen wie Antriebsmotor, Getrieben,
Radsätzen oder Kettenlaufwerk, einem Besatzungsraum und einem
Gehäuse, das alle Ein- und Anbauten aufnimmt, und einer Waffenanlage
zusammensetzt.
Bei der Bewaffnung wird ein großer Elevationsbereich für die Waffe immer
wichtiger, um nahe und sehr hoch gelegene oder auch nahe und sehr tief
liegende Ziele bekämpfen zu können. Dies kann zum Beispiel der Fall
sein bei der Bekämpfung von Zielen in oberen Stockwerken von
Gebäuden oder bei der Abwehr von Angreifern direkt neben dem
Fahrzeug und betrifft vor allem die klein- oder mittelkalibrige
Sekundärbewaffnung. Neben der Sekundärbewaffnung betrifft die
Forderung nach großer Elevationsmöglichkeit zudem Wurfanlagen für
Tarn- und Täuschmittel zur Top-Attack-Abwehr.
Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Vorschläge zur
Erweiterung des Elevationsbereichs für Waffen an Fahrzeugen gemacht
worden.
Aus der DE 199 27 656 A1 ist ein gepanzertes Transportkraftfahrzeug
bekannt, welches mit einem unbemannten Schartenturm einschliesslich
Lafette und Bordmaschinenwaffe als Bewaffnung ausgerüstet ist, der von
der Besatzung aus dem Fahrzeuginneren fernbedient wird.
Naturgemäß ist der Elevationsbereich von einer Hauptbewaffnung durch
deren Waffenabmessungen und die Geometrie eines Trägerfahrzeugs
begrenzt. Eine Sekundärbewaffnung, die achsparallel zur Hauptwaffe
angebracht ist, kann dementsprechend nur den Elevationsbereich der
Hauptwaffe erreichen, was in vielen Fällen nicht ausreicht. Deshalb wird
der Forderung nach einem großen Elevationsbereich für die
Sekundärwaffe konventionell mit zusätzlichen Lafetten unterschiedlichster
Ausführung, wie zum Beispiel einer Freirichtlafette, einer bemannten oder
unbemannten gesonderten Waffenstation, Rechnung getragen. Richtbare
Wurfanlagen für Tarn- und Täuschmittel sind nach dem Stand der
Technik ebenfalls als eigenständige Lafetten ausgeführt.
Der Nachteil der vorhandenen Lösungen liegt vor allem darin, daß
zusätzliche Lafetten Raumbedarf auf dem Fahrzeug- oder Turmdach
haben, wobei Einbauplatz knapp ist und nur mit Einschränkungen und
weiteren Nachteilen zur Verfügung gestellt werden kann und zusätzlicher
Aufwand getrieben werden muß.
Auch ist eine eigenständige Waffenstation aufgrund der zusätzlich
benötigten Komponenten wie Richtanlage, Optik usw. aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sekundärbewaffnung mit sehr großem
Elevationsbereich und ohne eigenständige richtbare Lafette in Verbindung
mit einer Hauptbewaffnung zur Verfügung zu stellen. Das
Erfindungsprinzip sollte sich zudem auf Wurfanlagen für Tarn- und
Täuschmittel anwenden lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird eine höhenrichtbare Waffenaufnahme für eine
Sekundärwaffe an die höhenrichtbare Masse der Hauptbewaffnung
angeflanscht, so daß die Sekundärwaffe einen erweiterten
Höhenrichtbereich erhält, der über den Höhenrichtbereich der Hauptwaffe
hinausgeht.
Dabei wird die Sekundärwaffe zum Beispiel seitlich von der Hauptwaffe,
wo in der Regel Munitionsmagazine der Hauptwaffe angebaut sind,
angebracht als Teil der höhenrichtbaren Teile der Hauptwaffe. Die
Sekundärwaffe erhält einen eigenen und von der Hauptwaffe separaten
Höhenrichtantrieb. Damit kann die Sekundärwaffe unabhängig von einer
Höhenrichtung der Hauptwaffe in einem gewissen Bereich in Höhe
eingestellt werden.
Bei Einstellen der Höhenrichtung der Sekundärwaffe mittels der
Höhenrichteinrichtung der Hauptwaffe und der Höheneinrichtung der
Sekundärwaffe addieren sich die beiden Höhenrichtungen und die
Sekundärwaffe kann weiter nach oben oder nach unten als die
Hauptwaffe gerichtet werden.
Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass sich die Elevationsbereiche
von Haupt- und Sekundärbewaffnung je nach Funktionseinstellung
addieren können und damit ein sehr großer Elevationsbereich für die
Sekundärbewaffnung ermöglicht wird. Alternativ zu einer
Sekundärbewaffnung lässt sich eine Wurfanlage für Tarn- und
Täuschmittel in gleicher Weise an die höhenrichtbare Masse der
Hauptbewaffnung adaptieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht der Waffenanlage mit
einer Sekundärbewaffnung
Fig. 2 eine Seitenansicht der Waffenanlage
Fig. 3 eine Draufsicht der Waffenanlage
Fig. 4, 5 eine Seitenansicht der Waffenanlage mit
Funktionsstellung
Fig. 6 eine Gesamtansicht der Waffenanlage mit
einer Wurfanlage
Fig. 1 zeigt eine Waffenanlage 1 mit Hauptwaffe 2 und Sekundärwaffe 3,
die mittels eines Flansches 4 auf einem Fahrzeug (nicht dargestellt)
angebaut werden kann. Die Hauptoptik 8 befindet sich am Flansch 4 der
Waffenanlage. Eine Sekundäroptik 5 ist unterhalb der Sekundärwaffe 3
angebaut.
Fig. 2 und 3 zeigen die Anordnung von der Seite und von oben. Die
Sekundärwaffe 3 ist außen seitlich an der Hauptwaffe 2 an einem Anbau
6, der als Magazin für Munition fungiert und ebenfalls einen
Höhenrichtantrieb 7 für die Sekundärwaffe aufnimmt, angebracht.
Fig. 4 und 5 zeigen die Hauptwaffe 2 in einer oberen und einer unteren
Funktionsstellung der Höhenrichtung und zugeordnet dazu eine obere und
eine untere Funktionsstellung der Sekundärwaffe 3, wobei die
Sekundärwaffe 3 weiter als die Hauptwaffe 2 nach oben respektive nach
unten gerichtet wird.
Bei der Höhenrichtung wird die Sekundärwaffe 3 zunächst mit der
Hauptwaffe 2 ohne Einsatz des eigenen Höhenrichtantriebs 7 in der Höhe
gerichtet. Bei Anschlag der Hauptwaffe 2 an einen maximalen
Höhenrichtpunkt oben oder unten kann die Sekundärwaffe 3 mittels des
eigenen Höhenrichtantriebs 7 weiter nach oben oder unten als die
Hauptwaffe 2 gerichtet werden.
Da die Hauptoptik 8 in der Regel nur im Elevationsbereich der Hauptwaffe
2 agieren kann, ist die Sekundärwaffe 3 mit einer zusätzlichen starr
gekoppelten Sekundäroptik 5 ausgestattet.
Die Fig. 6 verdeutlicht alternativ zur Sekundärbewaffnung eine
Wurfanlage 9 für Tarn- und Täuschmittel, die in gleicher Weise wie die
Sekundärbewaffnung an die höhenrichtbare Masse der Hauptbewaffnung
adaptiert ist. In gleicher Weise wie bei der Sekundärbewaffnung eröffnen
sich durch die Kombination des eigenen Höhenrichtantriebes mit dem
Höhenrichtantrieb der Hauptwaffe 2 auch hier große
Elevationsmöglichkeiten.
1
Waffenanlage
2
Hauptwaffe
3
Sekundärwaffe
4
Flansch
5
Sekundäroptik
6
Anbau
7
Höhenrichtantrieb
8
Hauptoptik
9
Wurfanlage
Claims (9)
1. Vorrichtung für die Höhenrichtung einer Sekundärbewaffnung an
einem militärischen Fahrzeug mit einem Radfahr- oder Kettenlaufwerk
und einem Antrieb zur Fortbewegung sowie einem Fahrzeugaufbau
zur Aufnahme und zum Einbau aller Komponenten für den Betrieb des
Fahrzeugs einschliesslich einer Fahrzeugbesatzung und einer
Waffenanlage (1) mit einer Hauptbewaffnung einschließlich einer
Höhen- und Seitenrichteinrichtung
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundärbewaffnung als Teil der höhenrichtbaren Masse der
Hauptbewaffnung an die Hauptwaffe (2) angebaut ist einschließlich
eines separaten Höhenrichtantriebes (7) für die Sekundärwaffe (3) und
aller sonst benötigten Teile der Sekundärwaffe (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundärwaffe (3) außen seitlich von der Hauptwaffe (2) als
Teil oder Ersatz des dort angebauten Munitionsmagazins der
Hauptwaffe (2) angebaut ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundärwaffe (3) als leicht austauschbare Einheit anstelle
eines der seitlichen Munitionsmagazine der Hauptwaffe (2) angebaut
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundärwaffe (3) außen seitlich an die Hauptwaffe (2) als
Teil des Waffenträgers der Hauptwaffe (2) angebaut ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Höhenrichtantrieb (7) für die Sekundärwaffe (3) die
Schnittstelle und Lagerung der Sekundärwaffe (3) am
Munitionsmagazin oder an der Hauptbewaffnung bildet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine separat höhenrichtbare Waffenaufnahme als Adapter,
Schnittstelle und Lagerung für eine anzubauende Sekundärwaffe (3)
am Munitionsmagazinder Hauptwaffe (2) oder an der höhenrichtbaren
Masse der Hauptbewaffnung angebaut ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sekundärwaffe (3) eine zugeordnete optronische
Zieleinrichtung besitzt, die starr mit der Sekundärwaffe (3) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eigenständige Höhenrichtantrieb (7) der Sekundärwaffe (3)
ein zum Beispiel elektrischer oder hydraulischer Fremdantrieb ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem gleichen Konstruktionsprinzip an Stelle einer
Sekundärbewaffnung eine Wurfanlage (9) für Tarn- und Täuschmittel
eigenständig höhenrichtbar an die höhenrichtbare Masse der
Hauptbewaffnung angeflanscht ist.
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