DE102005020177A1 - Wurfanlage - Google Patents
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Abstract
Es wird vorgeschlagen, die Abschussrohre (2) für die Wurfkörper (3) kreisförmig um eine Drehachse (D) anzuordnen. Hieraus ergibt sich eine Abschusstrommel (4), die drehbar es ermöglicht, die bzw. den Wurfkörper (3) aus einer bestimmten Position abzufeuern. Der Abschuss erfolgt idealerweise aus dem Abschussrohr (2), dessen Achse sowohl von der Richtachse (R¶2¶) für die Elevation (E) als auch von der Richtachse (R¶1¶) für Azimut (A) geschnitten wird.
Description
- Wurfanlagen, insbesondere Werfer, dienen zum Abschuss von Wirkkörpern bzw. Wirkmedien, wie beispielsweise Nebel-, Spreng-, Stör- und/oder Täuschkörper sowie Tränengas, Pfeffer oder dergleichen. Wurfanlagen werden in der Regel an Fahrzeugen wie Landfahrzeuge und Schiffe und an Gebäuden angebracht bzw. eingesetzt. Derartige Wurfbecher mit Wirkkörper sind in der
DE 37 06 213 C2 offenbart. Magazinartige Nebelwurfanlagen sind beispielsweise in derDE 43 38 650C1 sowie derDE 100 08 198 A1 beschrieben. In der Regel sind die Wurfbecher nebeneinander oder übereinander angeordnet und besitzen nur eine geringe Richtmöglichkeit. - In der
DE 101 11 714 C1 wird erwähnt, dass derartige Effektmunition meistens aus Kurzlaufwaffen bzw. aus kurzen Trommelmagazinen verschossen wird, wobei ausgeführt wird, dass in diesen Fällen das Magazin dann üblicherweise durch eine Scheibe abgedeckt ist. Weitere Ausführungen über die Trommel selbst werden nicht gemacht. - Hier greift die Erfindung die Aufgabe auf, eine Wurfanlage aufzuzeigen, die bevorzugt eine Richtmöglichkeit in wenigstens eine Richtachse ermöglicht.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Abschussrohre für die Wurfkörper kreisförmig um eine Drehachse anzuordnen. Hieraus ergibt sich eine Abschusstrommel, die drehbar es ermöglicht, die bzw. den Wurfkörper aus einer bestimmten Position abzufeuern. Dabei kann die Abschussrichtung starr bestimmt oder aber durch Richten der Trommel eingestellt werden. D.h., der Werfer weist in einer bevorzugten Ausführung eine Richtbarkeit zumindest in einer Richtachse auf. In Weiterführung der Erfindung ist ein Richten in zwei bis drei Achsen vorgesehen.
- Der Abschuss erfolgt idealer Weise aus dem Abschussrohr, dessen Achse sowohl von der Richtachse für die Elevation als auch von der Richtachse für Azimut geschnitten wird. Hierdurch werden beim Abschuss keine Drehmomente um die Richtachse erzeugt. Durch die momentfreie Ausführung können beispielsweise Bremsen und Kupplungen an den Antrieben der Richtachse oder verstellbare Hebelabstützungen entfallen. Des Weiteren können der/die Richtantriebe klein dimensioniert werden. Die Steuerung der Wurfanlage kann vereinfacht werden. Die Werferbauteile können symmetrisch und klein ausgeführt werden.
- In Weiterführung der Lösung, wird zur Erhöhung der Sicherheit nur der in Abfeuerposition befindliche Wirkkörper zumindest elektrisch kontaktiert. So wird sichergestellt, dass nur in der vorgegebenen Magazinstellung abgefeuert werden kann. Bei einer Zwischenstellung der Trommel besitzt der Wurfkörper keinen Kontakt zur Abfeuerung. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit ist vorgesehen, dass die Trommel in der Schussstellung mechanisch verriegelt wird, beispielsweise mittels Bolzen.
- Bei einer Adaption weiterer Bewegungsachsen (rotatorisch, translatorisch) sind unterschiedliche Ausführungen der Werferanlage erreichbar. So kann diese aus einer verdeckten Parkposition in die Schussposition bewegt werden. Dieses Signaturverhalten ist bei vielen Fahrzeugen erwünscht.
- Auch kann die Werfertrommel als Wechselmagazin ausgeführt sein. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass vollständig aufmunitionierte Magazine gewechselt werden können. Ein Trommel-/Magazinantrieb ermöglicht die Drehung in eine Indexstellung zum Laden/Entladen des Werfers. Bevorzugt sind zur Schaffung einer hohen Sicherheit in dieser Position die Kontakte zur Abfeuerung getrennt.
- Durch das Verschießen in nur einer Position kann ein bauraumkleiner Werfer geschaffen werden, der Störkanten, Abschattungen etc. durch die Trägerfahrzeugkontur oder dergleichen überschießen kann. Die Integration des Werfers am Trägerfahrzeug ist dadurch nicht örtlich gebunden. Des Weiteren hat das Verschießen in nur einer Position den Vorteil, dass die Kraft- und Momenteinleitung in das Trägerfahrzeug optimiert werden kann.
- Der Werfer kann des Weiteren an Gebäuden etc. Angebracht werden.
- Um Rückstosskräfte bei Bedarf verringern zu können, kann in Weiterführung der Erfindung an der Abschussposition ein Brems- und Rückstellsystem eingebunden werden. Dies ermöglicht die Nutzung an leichten Trägerfahrzeugen, beispielsweise die Nutzung von Geländewagen, Motorräder, Helikopter, Leichtflugzeuge und dergleichen sowie beispielsweise als mobile, tragbare Systeme.
- Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 in einer perspektivischen Darstellung eine adaptierbare Wurfanlage, -
2 eine Vorderansicht der Wurfanlage aus1 , -
3 eine Seitendarstellung der Wurfanlage, -
3a eine vergrößerte Darstellung B aus3 , -
4 eine Schnittdarstellung im Schnitt A-A aus2 . - In
1 ist eine Wurfanlage1 mit mehreren Abschussrohren2 , in denen sich hier nicht näher dargestellte Wurfkörper3 befinden, aufgezeigt. Die Abschussrohre2 bilden in ihrer Gesamtheit eine Abschusstrommel bzw. ein Trommelmagazin4 , welches in Azimut A um eine Richtachse R1 mittels eines Antriebes5 und Elevation E um eine Richtachse R2 mittels eines weiteren Antriebes6 (3 ) verschwenkbar ist. Als Richthilfe bzw. Richtmittel7 ist eine Videokamera vorgesehen. Die Trommel4 selbst ist um eigene Trommelachse/Drehachse D verstellbar (Antrieb13 –4 ) und in bzw. an einem Träger8 gelagert. - Die Wurfanlage
1 kann über einen, an die jeweilige Montagesituation und -position angepassten Ausleger9 an einem Trägerfahrzeug (nicht näher dargestellt) adaptiert werden. -
2 zeigt die Wurfanlage1 mit den Abschussrohren2 und Wurfkörpern3 in einer Vorderansicht. -
3 gibt eine Seitendarstellung der Wurfanlage1 wieder,4 eine Schnittdarstellung der Wurfanlage1 im Schnitt A-A aus2 . - Um den jeweiligen Wurfkörper
3 in die Abschussposition zu bringen, wird die Trommel4 um ihre Achse D verdreht. In der aufgezeigten Darstellung befindet sich der Wurfkörper31 in der Abschussposition, d.h., aus dem Abschussrohr2 , dessen Achse sowohl von der Richtachse R2 für die Elevation E als auch von der Richtachse R1 für Azimut A geschnitten wird. Ist dieser Wurfkörper31 gezündet worden, erfolgt eine weitere Verstellung der Trommel4 , bis ein weiterer Wurfkörper3 in der Abschussposition liegt. Nach Verschuss aller in den Abschussrohren2 befindlichen Wurfkörper3 kann das Magazin4 gewechselt werden. Für das Richten der Abschussrohre2 wird die Trommel4 in ihrer Gesamtheit in Azimut und/oder Elevation verstellt. Wird eine Sicherheitsstellung erwünscht, wird die Trommel4 derart verstellt, dass kein Wurfkörper3 in Kontakt gelangt (Kontakte10 und11 voneinander auch elektrisch getrennt). - Die Kontakte
10 ,11 (3 ,3a ) dienen zur Spannungsversorgung der Wurfanlage1 sowie zur Übertragung des Abfeuersignals. Dabei wird gewährleistet, dass in der Abschussposition nur der sich in dieser Position befindliche Wurfkörper3 gezündet wird. Bevorzugt kann zudem in der Wurfanlage1 eine Munitionserkennungseinrichtung12 (3 ) eingebunden werden. - Nicht weiter dargestellt ist die Wurfanlage
1 in einer Be-/Entladeposition. Hierbei ist jedoch zu gewährleisten, dass die Kontakte11 zur Abfeuerung voneinander getrennt sind bzw. bleiben.
Claims (14)
- Wurfanlage (
1 ) für das Verbringen von Wurfkörpern (3 ) gekennzeichnet durch – Abschussrohre (2 ), die kreisförmig um eine Drehachse (D) angeordnet sind und eine Abschusstrommel (4 ) bilden, in denen sich die Wurfkörper (3 ) befinden, wobei – nur der Wurfkörper (3 ) gezündet wird, welcher sich in einer Abschussposition befindet, wozu die Abschusstrommel (4 ) um die Drehachse (D) mittels einem Antrieb (13 ) verstellbar ist. - Wurfanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abschussposition Kontakte (
10 ,11 ) zwischen der Trommel (4 ) und der Wurfanlage (1 ) geschlossen sind. - Wurfanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine elektrische Trennung der Kontakte (
10 ,11 ) in einer Zwischenposition bzw. beim Wechsel der Trommel (4 ) erfolgt. - Wurfanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschusstrommel (
4 ) in Azimut (A) um eine Richtachse (R1) mittels eines Antriebes (5 ) und/oder in Elevation (E) um eine Richtachse (R2) mittels eines weiteren Antriebes (6 ) verschwenkbar ist. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Richthilfe bzw. Richtmittel (
7 ) eingebunden ist. - Wurfanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtmittel (
7 ) eine Videokamera ist. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschusstrommel (
4 ) in bzw. an einem Träger (8 ) gelagert ist. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfanlage (
1 ) über einen, an die jeweilige Montagesituation und -position angepassten Ausleger (9 ) an einem Trägerfahrzeug wahlweise adaptiert werden kann. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Trägerfahrzeuge Geländewagen, Motorräder, Helikopter, Leichtflugzeuge und dergleichen sein können.
- Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfanlage (
1 ) an einem Gebäude, Zaun, Schiff oder dergleichen adaptiert werden kann. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfanlage (
1 ) als mobiles und/oder tragbares System ausgeführt ist. - Wurfanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfanlage (
1 ) aus einer Parkposition in eine Schussstellung verbracht werden kann. - Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Abschussposition ein Brems- und Rückstellsystem eingebunden ist.
- Wurfanlage nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfkörper (
3 ) Wirkkörper mit Wirkmedien wie Nebel-, Spreng-, Stör- und/oder Täuschkörper sowie Munition sein können.
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