DE102004060779A1 - Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem - Google Patents
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Abstract
Ein
Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem. Auf dem Kampffahrzeug (1) ist
ein in Azimut drehbarer, als Turm (4) ausgebildeter Geräteträger angeordnet,
der als erstes Wirkmittel zur Flugabwehr eine in Elevation schwenkbare
Maschinenwaffe (4) trägt.
Als zweites Wirkmittel zur Flugabwehr dient mindestens eine am Heck
des Kampffahrzeugs (1) angeordnete Abschussvorrichtung (8', 8) für in vertikaler
Richtung startende Lenkflugkörper.
Die Abschussvorrichtung (8', 8) ist aus einer horizontal ausgerichteten
Transportstellung in eine vertikal ausgerichtete Abschussstellung
bewegbar. Dabei kann die Abschussvorrichtung (8') in der Transportstellung
in die Fahrzeugkontur integriert sein und in der Abschussstellung in
einer vorgegebenen Entfernung vom Kampffahrzeug angeordnet sein.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Derartige Kampffahrzeuge mit Flugabwehrsystem sind in den Dokumenten
DE 100 24 320 C2 undDE 34 10 467 A1 beschrieben. - Bei der Einrichtung nach
DE 100 24 320 C2 ist das erste am drehbaren Geräteträger angeordnete Wirkmittel als Abschussbehälter für schnelle Splittergranaten ausgebildet. - Bei der Einrichtung nach
DE 34 10 467 A1 ist das erste Wirkmittel als auf einem Kampfpanzerturm angeordnetes Abschussgerät zum Abschießen von Wurfkörpern ausgebildet. - Es ist weiterhin aus
DE 102 47 350 A1 eine Einrichtung zum Schutz von Objekten gegen als Lenkflugkörper ausgebildete Munitionen bekannt, die auch auf einem Kampffahrzeug angeordnet sein kann und bei der an einem gemeinsamen Geräteträger oberhalb einer Abschussvorrichtung für abschießbare Wirkmittel Warnsensoren angeordnet sind. - Schließlich ist es aus
US 5 661 254 bekannt, an einem Kampffahrzeug eine in Azimut und Elevation verschwenkbare Abschussvorrichtung für Lenkflugkörper anzuordnen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem, das die Merkmale aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufweist, so auszubilden, dass ein Flugabwehr-Hybridsystem entsteht, das die Verwendung sowohl von Rohrwaffen als auch von Lenkflugkörpern als Wirkmittel auf einem Waffensystem ermöglicht.
- Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
- Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass erste Wirkmittel, das als Maschinenwaffe ausgebildet ist, am in Azimut drehbaren Geräteträger, also beispielsweise dem Turm eines Kampffahrzeugs, anzuordnen, während das zweite Wirkmittel, das als Abschussvorrichtung für in vertikaler Richtung startende Lenkflugkörper ausgebildet ist, derart am Heck des Kampffahrzeugs angeordnet ist, dass es aus einer Transportstellung, in der es vorzugsweise in die Fahrzeugkontur integriert und horizontal ausgerichtet ist, in eine Abschusstellung bewegbar ist, in der es vertikal ausgerichtet ist und in einem vorgegebenen Abstand vom Fahrzeug angeordnet sein kann.
- Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für ein Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem nach der Erfindung näher erläutert.
- In den Zeichnungen zeigen:
-
1 in Seitenansicht ein Kampffahrzeug mit einem Flugabwehrsystem; -
2 in Aufsicht das Kampffahrzeug nach1 ; -
3 in perspektivischer Darstellung von vorne das Kampffahrzeug nach1 und2 mit einer Abschussvorrichtung für Lenkflugkörper in der Transportstellung; -
4 in perspektivischer Darstellung von hinten das Kampffahrzeug nach1 und2 mit der Abschussvorrichtung für Lenkflugkörper in der Abschusstellung. - Das in den Zeichnungen dargestellte Kampffahrzeug besitzt eine Fahrzeugwanne
1 , die von einem Kettenfahrwerk1.1 getragen wird. Auf der Dachplatte1.2 der Fahrzeugwanne1 ist ein in Azimut verdrehbarer Turm3 angeordnet, der mit einer als Zwillingsrohrwaffe ausgebildeten Maschinenwaffe4 bestückt ist. Weiterhin ist am Turmheck ein Zielzuweisungs-Radargerät5 angeordnet, das in der Arbeitsstellung oberhalb der Maschinenwaffe4 liegt und – wie in4 mit5' angedeutet – einklappbar ausgebildet ist. Zwischen den Waffenrohren der Maschinenwaffe4 ist an der Turmfront ein Zielverfolgungs-Sensor6 angeordnet, und auf dem Turmdach ist ein zusätzlicher, unabhängig von anderen Sensoren richtbarer Rundumblicksensor7 montiert, der der Besatzung die optronische Geländeüberwachung mittels CCD-Kamera oder Wärmebildgerät ermöglicht. - Die Maschinenwaffe
4 stellt ein erstes Wirkmittel zur Flugabwehr dar. Zur Verwirklichung eines Flugabwehr-Hybridsystems ist ein zweites Wirkmittel vorgesehen, das als Abschussvorrichtung8 bzw.8' für in vertikaler Richtung startende Lenkflugkörper ausgebildet ist. Die Abschussvorrichtung kann zwei Stellungen einnehmen, nämlich einmal eine Abschusstellung, in der sie vertikal ausgerichtet und in einer vorgegebenen Entfernung von der Fahrzeugwanne angeordnet ist und zum anderen eine Transportstellung, in der sie horizontal ausgerichtet und in die Fahrzeugkontur integriert ist. In den1 bis3 ist die Transportstellung jeweils mit Bezugsziffer8' und in4 die Abschussstellung jeweils mit Bezugsziffer8 bezeichnet. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei derartige Abschussvorrichtungen
8 bzw.8' vorhanden, die zu beiden Seiten der Fahrzeuglängsachse am Fahrzeugheck angeordnet sind. Die Integration der Abschussvorrichtungen in die Fahrzeugkontur geschieht bei dem als Kettenfahrzeug ausgebildeten Kampffahrzeug, indem die Abschussvorrichtungen8' in der Transportstellung jeweils im Kettenkasten1.3 parallel zur Fahrzeuglängsachse angeordnet sind. - Die Bewegung der Abschussvorrichtung aus der Transportstellung in die Abschusstellung geschieht in zwei Bewegungsschritten. In einem ersten Bewegungsschritt erfolgt eine Verschiebung der horizontal liegenden Abschussvorrichtung
8' in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse, bis die Abschussvorrichtung außerhalb der Fahrzeugkontur liegt. In einem zweiten Bewegungsschritt erfolgt dann eine Verschwenkung der Abschussvorrichtung aus der horizontalen in die vertikale Stellung, die mit Bezugsziffer8 bezeichnet ist. - Um diese Bewegung zu ermöglichen, ist jeder Abschussvorrichtung eine am Heck des Kampffahrzeugs angeordnete Lager- und Antriebseinheit
9 zugeordnet. Diese dient u.a. zur Lagerung von quer über die Fahrzeugbreite reichenden linearen Führungsbahnen9.2 , an denen verschiebbare Halter geführt sind, an welchen nach außen weisende, in ihrer Längsrichtung in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse verschiebbare Tragarme9.1 angeordnet sind. Durch in nicht eigens dargestellter Weise in den Lager- und Antriebseinheiten angeordnete elektrische Antriebsvorrichtungen können die Tragarme9.1 nach außen verschoben werden. Am äußeren Ende der Tragarme9.1 ist jeweils die Abschussvorrichtung8' um eine horizontale, senkrecht zur Fahrzeuglängsachse liegende Schwenkachse schwenkbar angeordnet. - Sowohl die Verschiebebewegung als auch die Schwenkbewegung der Abschussvorrichtungen werden von in den Lager- und Antriebseinheiten
9 angeordneten, nicht dargestellten elektrischen Antriebsvorrichtungen bewirkt. - Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Antriebsvorrichtung für die Schwenkbewegung der Abschusseinrichtung durch einen Seilzug
10 realisiert, der in den1 ,3 und4 in seinen nach außen sichtbaren Elementen angedeutet ist. In der jeweiligen Lager- und Antriebseinheit9 befindet sich eine von einem Antriebsmotor angetriebene, nicht dargestellte Seiltrommel, auf der das Zugseil10 aufgewickelt wird. Das Zugseil10 ist über Seilführungen oder -rollen zur Abschussvorrichtung8 bzw.8' geführt, wobei das Ende10.1 des Zugseils10 im Bereich des von der Schwenkachse abgewandten Endes der Abschussvorrichtung8 bzw.8' befestigt ist. Bei dieser Ausführung erfolgt das Herabschwenken der Abschussvorrichtung8' unter der Wirkung des Eigengewichtes der Abschussvorrichtung, während das Heraufschwenken über das Zugseil10 erfolgt. - Die Endpositionen der Bewegungen werden durch nicht dargestellte Sperrvorrichtungen gesichert.
Claims (13)
- Kampffahrzeug mit Flugabwehrsystem, wobei auf dem Kampffahrzeug ein in Azimut drehbarer Geräteträger angeordnet ist, der mindestens ein in Elevation schwenkbares erstes Wirkmittel zur Flugabwehr trägt und an dem ein Radargerät angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wirkmittel als Maschinenwaffe (
4 ) ausgebildet ist und am Heck des Kampffahrzeugs (1 ) mindestens ein zweites Wirkmittel zur Flugabwehr angeordnet ist, das als Abschussvorrichtung (8 ) für in vertikaler Richtung startende Lenkflugkörper ausgebildet ist, wobei die Abschussvorrichtung (8' ,8 ) aus einer horizontal ausgerichteten Transportstellung in eine vertikal ausgerichtete Abschusstellung bewegbar ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschussvorrichtung (
8' ) in der Transportstellung in die Fahrzeugkontur integriert ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschussvorrichtung (
8 ) in der Abschusstellung in einer vorgegebenen Entfernung vom Kampffahrzeug angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschussvorrichtung (
8' ,8 ) in der Transportstellung parallel zur Fahrzeuglängsachse angeordnet ist und innerhalb der Fahrzeugkontur liegt und die Bewegung in die Abschusstellung in zwei Bewegungsschritten erfolgt, wobei in einem ersten Bewegungsschritt eine Verschiebung in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse erfolgt, bis die Abschussvorrichtung außerhalb der Fahrzeugkontur liegt und in einem zweiten Bewegungsschritt eine Verschwenkung der Abschussvorrichtung aus der horizontalen in die vertikale Stellung erfolgt. - Kampffahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Kampffahrzeug mit Kettenfahrwerk (
1.1 ) die Abschussvorrichtung (8' ) in der Transportstellung im Kettenkasten (1.3 ) angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mindestens zwei zu beiden Seiten der Fahrzeuglängsachse angeordnete Vorrichtungen (
8' ,8 ). - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Abschussvorrichtung (
8' ,8 ) eine am Heck des Kampffahrzeugs (1 ) angeordnete Lager- und Antriebseinheit (9 ) zugeordnet ist mit Führungen (9.2 ), in denen ein Tragarm (9.1 ) in einer horizontalen Ebene senkrecht zur Fahrzeuglängsachse geführt und in seiner Längsrichtung verschiebbar ist und am äußeren Ende des Tragarms (9.1 ) die Abschussvorrichtung (8' ,8 ) um eine horizontale, senkrecht zur Fahrzeuglängsachse liegende Schwenkachse schwenkbar angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebe- und Schwenkbewegungen der Abschussvorrichtung (
8' ,8 ) von in der Lager- und Antriebseinheit (9 ) angeordneten elektrischen Antriebsvorrichtungen aus bewirkt wird. - Kampffahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung für die Schwenkbewegung einen Seilzug (
10 ) aufweist, wobei in der Lager- und Antriebseinheit (9 ) eine von einem Antriebsmotor angetriebene Seiltrommel angeordnet ist und das Zugseil über Seilführungen zur Abschussvorrichtung (8 ,8' ) geführt ist, wobei das Ende (10.1 ) des Zugseils im Bereich des von der Schwenkachse abgewandten Endes der Abschussvorrichtung (8 ,8' ) befestigt ist. - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Geräteträger als mit einer als Zwillingsrohrwaffe ausgebildeten Maschinenwaffe (
4 ) bestückter, auf der Dachplatte (1.2 ) des Kampffahrzeugs angeordneter Turm (3 ) ausgebildet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Maschinenwaffe (
4 ) ein Zielzuweisungs-Radargerät einklappbar am Turmheck angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Waffenrohren der Maschinenwaffe an der Turmfront ein Zielverfolgungs-Sensor (
6 ) angeordnet ist. - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Dach des Turms (
3 ) ein zusätzlich richtbarer Rundblick-Sensor (7 ) angeordnet ist.
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