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Ankerwickelmaschine Die Erfindung betrifft Verbesserungen an Ankerwickelmaschinen
und beschäftigt sich mit solchen Ankerwickelmaschinen, bei denen ein Anker relativ
zu einem Drahtführer um eine etwa senkrecht zur Ankerachse liegende Achse gedreht
wird, um den Draht in die Ankernuten einzuwickeln. Der Anker ist ein magnetischer
Drehkörper mit Nuten an der Oberfläche zum Einlegen der Drahtspulen. Es sind Wickelmaschinen
für Anker bekannt, bei denen die beiden Seiten je einer Spule genau oder nahezu
an diametral entgegengesetzten Seiten des Ankers liegen. Die Erfindung beschäftigt
sich aber mit Wickelmaschinen für Spulen, deren beide Seiten in Nuten von verhältnismäßig
geringem Bogenabstand liegen.
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Die Maschine hat gemäß der Erfindung zwei als Drahtablenker gestaltete,
verschieden angeordnete Leitvorrichtungen, deren eine im Zusammenwirken mit zwei
benachbarten Ankernuten den Draht in diese leitet, während die andere mit den Stirnflächen
des Ankers die Lage des Drahtes an den Spulenköpfen bestimmt. Die erstgenannte Leitvorrichtung
besteht zweckmäßig aus einem Paar beiderseits längs der beiden zu bewickelnden Nuten
angebrachter Ablenker. Auch die andere Leitvorrichtung kann aus einem Paar von Ablenkern
bestehen, die jedoch an beiden Stirnseiten des Ankers liegen, um den Draht in den
Grund der Nuten zu drücken. Sie kann aber auch aus einem einzigen Lenkstück bestehen,
dessen Ebene etwa parallel zur Ankerachse liegt. Die beiden verschieden angeordneten
Leitvorrichtungen werden für jeden Einzelfall nach Abmessungen und Abstand der Nuten
bemessen und haben zweckmäßig Drahtablenker von solcher Neigung zur Wickelachse,
daß jede der Leitvorrichtungen den Draht in Richtung der Wickelachse nach der anderen
Leitvorrichtung hindrängt. Falls jede der Leitvorrichtungen aus einem Paar von Drahtablenkern
besteht, läuft der Draht beim Wickeln in die Winkel zwischen gegenüberstehenden
Ablenkern und wird dadurch in richtiger Lage in die Ankernuten eingebracht.
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Bei einer zweckmäßigen Anordnung hat jeder der einander gegenüberstehenden
Ablenker eines Paares einen in der Längsrichtung des Ankers seitlich längs der zu
bewickelnden Nut etwa senkrecht zur Wickelachse stehenden Hauptteil und einen an
diesem Hauptteil sitzenden Fortsatz, der gegen den Hauptteil so geneigt ist, daß
er den Draht in Richtung der Wickelachse ablenkt. Der Drahtführer ist so angeordnet,
daß sich der Draht an die geneigten Fortsätze der Ablenker legt und durch diese
quer zu deren Hauptteilen in diejenigen Nuten geleitet wird, neben denen die Ablenker
liegen. Das andere Paar von Ablenkern besteht aus Leitarmen, die sich mit ihren
Längsachsen etwa parallel zur Ankerachse erstrecken, so daß sie mit entgegengesetzten
Enden der zu bewickelnden Zähne zusammenwirken. Diese Leitarme haben so zur Wickelachse
geneigte Flächen, daß sie sich - quer zur Wickelachse gesehen - von den Fortsätzen
der erstgenannten Ablenkerpaare mit nach außen wachsendemAbstand erstrecken. Sobald
der Draht einen dieser Führungsarme erreicht, läuft er längs dessen geneigter Oberfläche
in den Nutengrund. Zweckmäßig sind die inneren Enden dieses zweiten Ablenkerpaares
als muldenartige Formen für die an den Stirnseiten des Ankers entstehenden Wickelköpfe
gestaltet.
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Das erstgenannte Paar von Ablenkern, das sich längs der zu bewickelnden
Nuten erstreckt, ist zweckmäßig so lang, daß es von dem einen Ende des Ankers bis
zum anderen reicht, und hat kurvenförmig gebogene Seitenkanten, an denen entlang
der Draht in die Nuten gleitet. Wenn der Draht um das eine Ende des Ankerzahnes
herumgewickelt ist, trifft er den Fortsatz des einen der beiden Ablenker und wird
von diesem in die nächste Nut geleitet. Die beiden Leitvorrichtungen oder der Anker
oder auch alle drei sind zweckmäßig so angebracht, daß man sie einander nähern oder
voneinander entfernen kann, um ihr Zusammenwirken einzuleiten oder zu beenden. Zu
diesem Zweck kann jeder der beiden Ablenker eines Paares an einem Schwenkarm angebracht
sein, der durch eine Feder in seine Arbeitslage gedrängt wird. Verbindende Betätigungsglieder
können dafür sorgen, daß beide Arme des Paares sich gleichzeitig in entgegengesetzten
Richtungen vom Anker weg bewegen, um nach Bedarf das Einstellen und das Auswechseln
des Ankers zu erleichtern. Bei einer anderen Ausführungsform können die zum Formen
der Wickelköpfe bestimmten beiden Ablenker in festem Abstand zueinander angebracht
sein, damit man den Anker zwischen ihnen einsetzen oder herausziehen kann.
Die
Zeichnung zeigt verschiedene bevorzugte Ausführungsbeispiele der Maschine nach der
Erfindung.
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Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Ausführungsform zum Wickeln für
Anker von großem Durchmesser; Fig. 2 zeigt in Draufsicht Teile von Fig. 1; Fig.
3 zeigt schaubildlich den Arbeitskopf derselben Maschine; Fig. 4 zeigt in Draufsicht
mit größerem Maßstab das Wickeln einer Ankerspule; Fig. 5 zeigt eine Einzelheit
von der Seite im Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4; Fig.6 zeigt im Schnitt
von der Seite den Ankerträger derselben Maschine; Fig. 7 zeigt denselben Teil wie
Fig. 6 in Draufsicht und im Schnitt längs der Linie VII-VII der Fig. 6; die Fig.
8 und 9 zeigen in Seitenansicht und Draufsicht Abwandlungen der in Fig. 1 dargestellten
Maschine zum Wickeln von Ankern mit tieferen Nuten; Fig. 10 zeigt im Schaubild eine
Abwandlung des Arbeitskopfes zum Wickeln für Anker geringeren Durchmessers; die
Fig. 11 und 12 zeigen in Seitenansicht und teilweisem Schaubild mit größerem Maßstab
eine abgeänderte Maschine für das Wickeln von Ankern mit kleinerem Durchmesser,
bei der der Ankerträger anders ausgeführt ist.
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Gemäß den Fig. 1 bis 3 hat die Maschine einen Tisch 15, der auf einem
Pfeiler 16 ruht und hinten einen geschlossenen Stützrahmen 17 trägt, in welchem
durch getrennte Lager eine hohle Wickelspindel 18
gelagert ist. Ein mit der
Wickelspindel gekuppelter Tourenzähler 158 auf dem Rahmen 17 zeigt die Zahl der
auf eine Spule aufgebrachten Windungen an. Die Spindel 18 wird durch einen Treibriemen
19 auf den Riemenscheiben 20 und 21 von einem im Pfeiler 16 Unterende der Spindel
18 ist eine Scheibe 23 befestigt, von gebrachten Elektromotor 22 angetrieben. Am
Vorderderen Umfang der Drahtführerarm 24 mit den Drahtlaufrollen 25, 26 nach vorn
ragt. Der Arm 24 wird von einem Ring 27 gestützt, der auch noch mit einem anderen
von der Scheibe 23 ausgehenden Arm 28 verbunden ist. Dieser andere Arm 28 trägt
die Gegengewichte 29, 30. Die Spindel 18 läuft mit ihrem dünneren Vorderende 31
in Wälzlagern 32 einer später noch näher zu beschreibenden Hülse 33. Hinten aus
dem Tisch 15 und dem Rahmen 17 ragt ein fester Tragbolzen 34 heraus, an dem die
aufrechten Stangen 35 und 36 verstellbar befestigt sind. Die Stange 36 trägt verstellbar
den Halter 37 für die Vorratsspule 38. Sowohl der Halter 37 als auch die Stange
35 tragen die Drahtlaufrollen 39 und 40, über die der Draht W von der Vorratsspule
38 abläuft. Von der Rolle 40 geht der Draht zur Rolle 41, die in einem Halter 42
hinten am Rahmen 17 gelagert ist. Die Rolle 41 leitet den Draht mitten durch die
hohle Spindel 18, die er über eine Laufrolle 43 in einem seitlichen Schlitz der
Spindel 18 verläßt. Der Draht läuft dann weiter über die Rollen 25 und 26
zur Wickelstelle.
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Vorn an dem Tisch 15 sitzt ein Ausleger 45, der das Grundgehäuse 46
des Ankerträgers 47 und andererseits an einem Träger 48 das Gehäuse 49 für die Druckknöpfe
zum Betätigen des Motors trägt. Die elektrischen Leitungen zu diesen Druckknöpfen
gehen durch einen Schlauch 50. Der Ankerträger 47, der am deutlichsten in Fig.6
dargestellt ist, kann zwischen den beiden einander gegenüberstehenden Zentrierstiften
den Anker A mit senkrecht stehender Achse aufnehmen, wie in Fig. 1 und 3 gezeichnet.
Der obere Zentrierstift 51 kann durch einen Handhebel 53 gegen den Druck einer Haltefeder
54 zurückgezogen werden, wenn man den Anker einsetzen oder herausnehmen will. Der
untere Zentrierstift 52 sitzt auf einer Spindel 55, die gedreht werden kann, um
den Anker von Zeit zu Zeit in die verschiedenen Stellungen zum Bewickeln der einzelnen
Nuten weiterzuschalten.
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Gemäß der Erfindung sind Leitvorrichtungen angebracht, um den Draht
W in die richtigen Ankernuten zu lenken. Diese Leitvorrichtungen haben ein Paar
von Ablenkblechen 56, 57 (Fig. 1 und 3), die so angebracht sind, daß sie sich in
ihrer Breite in Längsrichtung des Ankers erstrecken und seitlich neben die gewünschte
Ankernut eingestellt werden können. Die Längsrichtung dieser Bleche erstreckt sich
von der Wickelachse nach außen. Jedes der Ablenkbleche 56,57 wird von einem z. B.
angeschweißten Halter 58 getragen, der an einem an der Stütze 60 angeklemmten Block
59 sitzt. Die Stützen 60 stehen auf Armen 61, die um Zapfen 62 schwenkbar an Haltern
63 des Tisches 15 zu beiden Seiten des Auslegers 45 angebracht sind. Wegen dieser
Anordnung lassen sich die Ablenkbleche 56 und 57 nach Bedarf sowohl um die Stützen
60 als auch um die Zapfen 62 der Arme 61 schwenken, damit man sie nach der Lage
der Ankernuten ausrichten kann. Mit den Ablenkblechen 56, 57 wirkt eine weitere
Leitvorrichtung zusammen, die zwei aus einem Stück bestehende Teile 64 und 65 hat
(Fig. 1), deren Längsrichtung etwa senkrecht zur Längsrichtung der Ablenkbleche
56, 57 steht. Diese beiden Ablenkstücke 64 und 65 sorgen für die richtige Lage des
Drahtes an den Wickelköpfen. Zwischen den Ablenkstücken 64 und 65 liegt ein stufenförmiger
Einschnitt mit den Stufen 66 und 67 (vgl. besonders Fig. 5). Mitten in diesen gestuften
Einschnitt ragt eine Feststellplatte 64a, die in die Ankernut eingreifen soll. Sie
sitzt herausziehbar in einem Block 65 a. Die beiden Ablenkstücke 64 und 65 werden
von dem oberen und dem unteren Arm 68 an Fortsätzen 69 (Fig. 1) der vorhin erwähnten
Hülse 33 getragen, indem sie mit diesen Armen an den Stellen 70 verbunden sind.
Die Hülse 33 ist vorn mit einer Kappe 89 abgedeckt und trägt einen Handhebel 90
zum Verdrehen der Ab-Lenkstücke 64 und 65.
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Die Ablenkbleche 56, 57 wirken mit den Ablenkstücken 64, 65 so zusammen,
daß sie beim Umlauf des Drahtführers 24 den von der Rolle 26 ablaufenden Draht an
den Rückseiten der Ablenkbleche 56, 57 und den Vorderseiten der Ablenkstücke 64,
65 in die gewünschte Ankernut lenken und durch die erzwungene richtige Gestaltung
der Wickelköpfe in die Nuten drücken. Die genaue Form der Ablenker richtet sich
zu diesem Zweck nach Größe und Art des Ankers und seiner Nuten. So sind die Ablenker
nach Fig. 1 bis 3 zum Bewickeln eines Ankers A ausgebildet, der am besten in Fig.
3 und 4 erkennbar ist. Er hat abwechselnd tiefe Nuten 71 und flache Nuten 72. In
die tiefen Nuten kommen die inneren Spulen C 1 und in die flachen guten die äußeren
Spulen C2. Die Ablenkbleche 56, 57 nach Fig. 3 dienen sowohl zum Wickeln der Spulen
C1 als auch der Spulen C2; aber Ablenkstücke 64,65 werden nur zum Wickeln
der äußeren Spulen C2 benutzt und müssen zum Wickeln der inneren Spulen C 1 durch
andere Ablenkstücke ersetzt werden, die später beschrieben werden sollen.
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Die Bauweise des Ankerträgers 47 und seines Grundgehäuses 46 wird
am deutlichsten aus Fig. 6 und 7. Das Grundgehäuse ist ein Kasten, der sich längs
einer Schwalbenschwanzführung 73 des Auslegers 45 verschieben läßt und von einer
Feder 75
nach hinten gezogen wird, die in einer Aussparung unter
dem Gehäuse 46 liegt und an einem festen Stift 76 befestigt ist. Die Spindel 55
reicht in das Gehäuse 46 hinein und trägt unten an ihrem dünneren Ende 77 zwei Sperräder
78 und 79 mit verschiedenen Anzahlen von Zähnen 80 und 81. Innerhalb des Gehäuses
46 ist an der Spindel 55 ein Hebel 80 gelagert, der sich nach vorn durch einen Schlitz
dieses Gehäuses erstreckt und außen einen Handgriff 81 trägt. Ein Bolzen 82 am Hebel
80 trägt zwei Klinken 83 und 84, die in die Sperräder 78, 79 eingreifen und von
einem vom Boden des Gehäuses 46 aufragenden Gleitstück 85 abgehoben werden. An dem
Ende, das dem Handgriff 81 entgegengesetzt ist, trägt der Hebel 80 zwei Rollen 86,
die auf eine schiefe Fläche 87 an der Vorderkante des Tisches 15 auflaufen. Die
Sperräder haben Rücklaufsperren 88, wie Fig. 7 zeigt. Mit Hilfe dieser Anordnung
kann man den Anker A nach dem Fertigwickeln einer Spule in die Stellung zum Wickeln
der nächsten Spule wenden, indem man den in Ruhe nach links zeigenden Handgriff
81 nach rechts schwenkt, so daß die Rollen 86 auf die schiefe Fläche 87 auflaufen
und das Gehäuse 46 mit dem Ankerträger 47 nach vorn drücken, um den Anker A von
den Ablenkstücken 64, 65 und den Ablenkblechen 56, 57 frei zu machen. Gleichzeitig
greift die eine der beiden Klinken 83, 84, die durch eine nicht gezeichnete Wählvorrichtung
dazu bestimmt wurde, in ihr Sperrad 78 oder 79 ein und dreht dieses mit der Spindel
55, 77 entgegengesetzt dem Uhrzeiger (von oben betrachtet), so daß der Anker in
seine nächste Wickelstellung kommt. Beim Zurückdrehen des Handgriffes 81 nach links
verlassen die Rollen 86 die Schrägfläche 87, so daß sich das Gehäuse 46 mit dem
Ankerträger 47 unter dem Zug der Feder 75 wieder in die Stellung zurückbewegen,
bei der der Anker gegenüber den Ablenkstücken 64, 65 und den Ablenkblechen 56, 57
die Arbeitslage einnimmt. Die Sperräder 78 und 79 dienen bei dem beschriebenen Beispiel
dazu, die verschiedenen Schaltschritte des Ankers beim Bewickeln der flachen und
der tiefen Nuten zu bewirken. Sie können leicht entfernt und durch andere Räder
zum Bewickeln anderer Anker ersetzt werden.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen die abweichende Anordnung der Ablenkstücke,
die zum Bewickeln der inneren Spulen C 1 in den tieferen Nuten des Ankers A benutzt
werden. In diesem Falle wird auf die Hülse 33 an Stelle der Kappe 89 eine andere
Kappe 91 aufgegesetzt, die am Umfang einen Fortsatz 91a in der Mitte zwischen den
beiden Fortsätzen 69 der Hülse 33 trägt. An den Fortsätzen 69 werden Tragarme 92
schwenkbar angelenkt, die Ablenkstücke 93, 94 von anderer Form tragen. Diese sind
voneinander getrennt und wirken als Drahtablenker an Stelle der Ablenkstücke 64,
65. Sie können mit ihren Tragarmen 92 gegeneinander und voneinander weg geschwenkt
werden und sind durch Zugfedern 95 zueinandergezogen. Sie haben Feststellfortsätze
96, mit denen sie in entgegengesetzte Enden der zwischen den tiefen Nuten 71 liegenden
flachen Nut 72 eingreifen, während die tiefen Nuten bewickelt werden und die Federn
95 die Ablenkstücke zusammenhalten. Will man die Ablenkstücke 93 und 94 trennen,
um den Anker A in eine andere Stellung zu bringen, so können die Tragarme 92 durch
einen Keil 97 auseinandergedrückt werden, der auf Rollen 98 an kurzen, einwärts
gerichteten Beinen 99 der Tragarme 92 drückt. Das Hinterende des Keiles 97 umfaßt
mit einem Zapfenlager einen Querhebel 100, dessen beide parallele Äste den Fortsatz
91a umfassen und an diesem angelenkt sind. Durch einen Handgriff 101 kann man über
den Hebel 100 den Keil 97 vor- und rückwärts bewegen.
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Fig. 10 zeigt eine Abwandlung der Maschine zum Bewickeln von Ankern
geringeren Durchmessers. Die Wickelspindel 18 trägt in diesem Fall einen abgeänderten
Drahtführerarm 102, der von den ausgewuchteten Querstücken 103, 104 gehalten wird.
Die Hülse 33 trägt eine abgeänderte Kappe 105 mit einem unmittelbar darauf sitzenden
Leitstück 106, dessen beide Ablenkstücke ähnlich geformt sind wie die Ablenkstücke
64, 65. Vorn am Tisch 15 ist über dessen Breite eine Winkelschiene 107 mit einem
Schlitz 108 angebracht. Mit Bolzen ist in diesem Schlitz in der Mitte eine nach
vorn ragende Stützplatte 109 für den Ankerträger befestigt. Diese hat einen von
vorn nach hinten gehenden Schlitz 110 zur Führung des Blockes 111 mit einem aufrechten
Pfosten 112, der oben einen Kurbelarm 113 mit einem Kurbelzapfen 114 zum Aufstecken
des Ankers A1 trägt. Weiter ist auf der Winkelschiene 107 die Platte 115 angeklemmt,
die den Schwenkzapfen 116 für einen Querhebel 117 mit Handgriff 118 trägt. Dieser
Hebel hat einen Schlitz 119, durch den ein im Block 111 eingeschraubter Bolzen 120
geht. Dieser Block 111 wird von einer Feder 121 nach hinten gezogen, damit er den
Anker < 11 in Eingriff mit dem Leitstück 106 bringt. Die Drehstellung des Ankers
wird in diesem Fall von Hand eingestellt. Zwei weitere Ablenker in Gestalt von Ablenkblechen
122, die so wirken wie die Ablenkbleche 56, 57 nach Fig. 1 bis 3, haben Ansätze
123, mit denen sie einstellbar an Stangen 124 angeklemmt sind, die auf gleichfalls
im Schlitz 108 der Winkelschiene 107 befestigten Stützplatten 125 stehen. Die Ablenkbleche
122 können somit zum Führen des Drahtes W in die zu bewickelnden Nuten des Ankers
A1 passend eingestellt werden.
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Es ist zu beachten, daß bei den beschriebenen Ankerwickelmaschinen
die Nuten an der Seite der Ankerachse bewickelt werden, die der Wickelspindel 18
am nächsten liegt. Das hat sich in manchen Fällen, besonders beim Bewickeln von
Ankern mit großem Durchmesser, als eine besonders bequeme Anordnung erwiesen, da
es gestattet, den Anker und zwei der Drahtablenker mit Stützen auf dem Tisch zu
befestigen, während nur das andere Paar der Ablenker, um das der Draht vollständig
herumgewickelt werden muß, an der Wickelspindel anzubringen ist. Dagegen zeigen
die Fig. 11 und 12 die umgekehrte Anordnung, die bequemer für kleinere Anker zu
benutzen ist. In diesem Falle ist die Maschine in ihrer Grundform wesentlich so
wie eine früher bekanntgewordene Ausführung gestaltet. Sie hat einen Antriebsmotor
126, eine ruhende Wickelspindel 127, einen auf dieser Spindel drehbaren Drahtführer
128, konische Halter 129 für die Vorratsspule S auf der Wickelspindel, einen am
Drahtführer 128 angebrachten Drahtspanner 130 und einen Tourenzähler 131. Weiter
hat die Maschine elektrische Schalter 132 und einen Regler 133 zum Steuern des Motors
126. Vorn auf der Wickelspindel 127 sitzt eine Hülse 134, die in ihrem Zweck der
Hülse 33 nach Fig. 1 entspricht und nicht nur ein Paar von Ablenkern 135, sondern
auch das Lager für den Anker trägt. Die Ablenker 135 sitzen an Hebeln 136, die bei
137 an radial vom Vorderende der Hülse 134 ausgehenden Fortsätzen 138 angelenkt
sind. In den Hebeln 136 liegende Federn drücken die Ablenker 135 aufeinander zu.
Durch Griffenden 139 der Hebel 136 kann man von Hand die Ablenk er lösen.
Der Ankerträger hat Fortsätze 140, die sich radial in entgegengesetzten Richtungen
von der Hülse 134 nach
vorn erstrecken und in der Mitte zwischen
den Fortsätzen 138 liegen. In gleichachsigen Bohrungen der Vorderenden dieser Fortsätze
140 kann die Welle des Ankers A3 eingesetztwerden, wo sie durch Blattfedern 141
an den Enden gehalten wird. Vorzugsweise ist nach Fig. 11 ein nachgiebig verschiebbarer
Einstellzapfen 142 mitten in der Endkappe der Hülse 134 angebracht, der durch Eingreifen
in eine Ankernut die Winkellage des Ankers A3 festhält, nachdem diese von Hand nach
Bedarf eingestellt ist.
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In den Fig. 11 und 12 ist ein zweites Ablenkerpaar 143 zum Gestalten
der Wickelköpfe und Bestimmen ihrer Lage an den Nutenenden gezeichnet. Diese Ablenker
143 sitzen an Stützen 144, mit denen sie einstellbar in Schlitzen aufrecht stehender
Schwenkhebel 145 festgeklemmt sind. Diese Schwenkhebel 145 sind an einer Platte
146 gelagert, die vorn am Maschinentisch 14.8 befestigt ist, und. werden durch:
Federn 149 so zusammengezogen, daß sie an einem drehbaren Nocken 150 anliegen, der
mit einer Achse 151 an der Platte 146 gelagert ist und durch einen Handhebel
152 gedreht werden kann. Durch Drehen der Achse 151 aus der in Fig. 12 gezeichneten
Lage werden die Hebel 145 auseinandergedrückt und von Anker entfernt. Beim Zurückdrehen
der Achse 151 greifen die Ablenker 154 wieder in den Anker ein.
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Zum Betrieb der Maschine nach Fig. 1 bis 3 wird der Anker A auf den
Ankerträger 47 gesetzt und die Maschine zuerst mit den Teilen nach Fig. 8 und 9
ausgerüstet, um die Spulen C 1 zu wickeln. Der Anker wird so eingestellt, daß eine
seiner flachen Nuten mit den Ablenkstücken 93, 94 übereinstimmt. Dann wird der Anker
nach hinten in seine Winkelstellung gebracht und die Ablenkstücke 93, 94 in die
Enden der Nut 72 eingesetzt. Die Ablenkbleche 56, 57 werden eingestellt, wie Fig.
9 zeigt, so daß sie alle anderen Nuten außer den neben den Ablenkstücken 93, 94
liegenden Nuten verdecken. Dann kann das Wickeln beginnen. Die Laufrolle 26 dreht
das von ihr zum Anker gehende Drahtstück so, daß es abwechselnd die beiden Ablenkerpaare
56, 57 und 93, 94 trifft. Die nach außen gebogenen Kurvenstücke der Ablenker 93
und 94 drängen den Draht seitlich in den Grund der Nut 71, während die Ablenkbleche
56 und 57 den Draht seitlich in entgegengesetzter Richtung drängen. Ihre Form bewirkt
dabei, daß der Draht an ihren glatten Flächen entlang gleitet und in dem Ausschnitt
zwischen den Stufen der Ablenkstücke 93, 94 von den Ablenkblechen 56, 57 abgleitend
seitlich in die Nut 71 gelangt. Durch Einstellen der Lage der Ablenkbleche 56, 57
kann die richtige Führung des Drahtes gesichert werden, da man diese Bleche um die
Stützen 60 und um die Zapfen 62 nach Bedarf schwenken kann. Es ist zu beachten,
daß jedes der Ablenkbleche 56, 57 einen mittleren Hauptteil 153 und daran anschließende
geneigte Seitenteile 154 hat, deren Kanten an ihrer ganzen Länge bei 155 umgebogen
sind, damit der Draht keine scharfen Kanten findet. Auch die Ablenkstücke 93, 94
sind ähnlich glatt, und ihre Hauptteile haben eine hornartig gekrümmte Außenseite
und einen kurzen inneren Ausschnitt, durch dessen Stufen die Wickelköpfe geformt
werden. Das Wickeln wird fortgesetzt bis zur verlangten Windungszahl einer Spule.
Dann wird die Wickelspindel stillgesetzt und der Anker durch eine Auswärtsbewegung
des Ankerträgers 47 mittels des Handhebels 81 von der Wickelspindel entfernt. Gleichzeitig
wird der Anker um vier Nuten weitergewendet. Dann wird durch eine umgekehrte Bewegung
des Hebels 81 der Ankerträger 47 wieder eingerückt und die nächste der Spulen in
den tiefen Nuten 71 gewickelt. Das wird fortgesetzt, bis rings um den Anker alle
inneren Spulen fertig sind. Darauf werden die Ablenkstücke 93, 94 mit ihren Trägern
entfernt und durch die aus einem Stück bestehenden Ablenkstücke 64, 65 mit ihren
Trägern gemäß Fig. 1 bis 3 ersetzt. Der Anker wird so eingestellt, daß eine seiner
tiefen Nuten 71 mit den Ablenkstücken 64; 65 übereinstimmt und die Ablenkbleche
56, 57 alle anderen Nuten verdecken außer den flachen Nuten 72
unmittelbar
neben den Ablenkstücken 64, 65. Dann werden in ähnlicher Weise die Spulen in die
flachen Nuten 72 des Ankers gewickelt.
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Es ist zu beachten, daß die entgegengesetzt gerichteten schrägen Teile
154 der beiden Ablenkbleche 56, 57 abwechselnd zum Aufnehmen und Lenken des Drahtes
bei entgegengesetzten Wickelrichtungen dienen. Wenn der Draht den ersten dieser
Teile trifft, wird er seitlich geführt, so daß er in die richtige Nut kommt. Durch
das Gleiten längs der Schrägfläche des folgenden Ablenkers des entgegengesetzt gerichteten
Paares wird dann der Draht endgültig in die Nut eingebettet. Somit braucht, falls
man immer nur in derselben Drehrichtung wickeln will, jedes der Ablenkbleche 56,
57 nur einen geneigten Teil 154 zu haben und kann an seiner anderen Seite nur wenig
außerhalb der Ankerbreite enden. Dabei muß selbstverständlich die Schrägseite dort
liegen, wo der Draht zuerst auf den Ablenker trifft.
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Die Maschine nach Fig. 10 wird im wesentlichen ebenso benutzt wie
die Maschine nach Fig. 1 bis 3. Dabei wirkt der Ablenker 106 ähnlich den zusammenhängenden
Ablenkern 64, 65 der ersten Bauart, und die Ablenkbleche 122 wirken wie die Ablenkbleche
56, 57. Da der Anker A1 kleiner ist als der vorhin behandelte Anker A, braucht der
Draht zum Einlegen in die Nuten nicht so weit gebogen zu werden. Deshalb haben die
Ablenkbleche 122 eine andere Form als die Bleche 56, 57. Aber sie haben ebenso wie
diese rechteckige Mittelteile 153 und schräge Seitenteile 154 mit umgebogenen Kanten,
damit der Draht einen glatten Umriß trifft. Dabei wird für jede Wickelrichtung nur
eine solche Schrägfläche gebraucht: Die Wickelköpfe werden in den mit Stufen 156
versehenen Ausschnitten des Ablenkers 106 ebenso geformt, wie dies in den mit Stufen
66, 67 der Ausschnitte der Ablenkstücke 64, 65 geschah. Nach dem Wickeln einer Spule
wird der Anker 1 1 durch den Handgriff 118 vor den Ablenkern entfernt. Dann wird
er in die nächste Wickelstellung gewendet und durch Loslassen des Handgriffs 118
n=ieder zurückgeführt. So wird nach und nach der gesamte Spulensatz rings um den
Anker gewickelt.
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Die Maschine nach Fig. 11 und 12 wird im wesentlichen ebenso benutzt
wie die nach den vorhergehenden Figuren. Um den Anker :43 in die neue Wickelstellung
für die nächste Spule weiterzuschalten, drückt man auf die Griffenden 139 und trennt
dadurch die Ablenker 135 vom Anker. Zugleich wird das andere Ablenkerpaar 143, das
dem zur Bildung der Wickelköpfe dienenden Paar 93, 94 entspricht, durch den Hebel
152 vom Anker weggezogen. Die Ablenker 143 brauchen in diesem Fall nicht zum Feststellen
in die Ankernuten einzugreifen, da der Einstellzapfen 142 den Anker feststellt.
Der Anker A 3 und die längs der Nuten liegenden, zur Aufnahme der Wicklung dienenden
Ablenker 135 werden von der ruhenden Wickelspindel getragen. Diese Anordnung macht
es möglich, die Wicklung in Nuten zu legen, die auf der von der Wickelspindel entfernten
Seite
der Ankerachse liegen, so daß die richtige Durchführung des
Wickelns vom Arbeiter besser beobachtet werden kann. Die Teile der Ablenker 135,
die so wirken wie die Teile der Ablenker 56, 57 in Fig. 1 bis 3, sind in Fig. 12
mit 153, 154, 155 bezeichnet.