DE10154408C2 - Spielgerät, sowie Verfahren zum Bereitstellen eines Spielgeräts - Google Patents
Spielgerät, sowie Verfahren zum Bereitstellen eines SpielgerätsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spielgerät mit einer modularen, dreidimensionalen
Rahmenstruktur, welche Streben und Verbindungsglieder aufweist, die an Knoten
punkten der Rahmenstruktur ineinander gefügt und mittels Verbindungselementen
aneinander gesichert sind, wobei an der Fügestelle ein fluchtender Übergang der Außen
flächen der Streben bzw. Verbindungsglieder vorliegt. Darüber hinaus betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Bereitstellung eines Spielgeräts gemäß Anspruch 4.
Derartige Spielgeräte dienen häufig als Attraktion für Restaurantketten oder dgl.,
um diese Einrichtungen familiengerecht auszugestalten. Dank solcher Spielgeräte
können die Kinder in einer sicheren Umgebung unbeschwert spielen, während sich die
Eltern beispielsweise erholen oder das Essen zu sich nehmen können. Darüber hinaus
kommen derartige Spielgeräte auch in Kinos, gewerblich betriebenen Freizeitanlagen
oder dgl. zum Einsatz.
Da diese Spielgeräte im gewerblichen Bereich eingesetzt werden, unterliegen sie
strengen behördlichen Anforderungen und sind in der Regel durch eine zugelassene
Vereinigung wie TÜV, DEKRA oder dgl. abgenommen. Neben der erforderlichen
Stabilität dieser Spielgeräte hinsichtlich statischer und dynamischer Belastungen, z. B.
aufgrund einer Mehrzahl daran herumkletternder Kinder, sind auch, insbesondere bei
einer Anwendung im Innenraum, strenge Brandschutzvorschriften einzuhalten. So ist
für im Innenraum betriebene Spielgeräte in Deutschland eine schwere Entflammbarkeit
gemäß B2 nach DIN 4102 gefordert, wobei keine ätzenden Gase im Brandfall auftreten
dürfen.
Darüber hinaus legen die Betreiber derartiger Spielgeräte großen Wert darauf, daß
diese möglichst als Unikate ausgeführt sind, um so u. a. einen Wiedererkennungseffekt
zu erzielen. Daher basieren derartige Spielgeräte häufig auf einer modularen, dreidimen
sionalen Rahmenstruktur, welche Streben und Verbindungsglieder aufweist, die sich in
unterschiedlicher Weise derart zusammensetzen lassen, daß das Gesamterscheinungs
bild verschieden ist. Um die Bereitstellung und Montage derartiger Spielgeräte zu ver
einfachen, werden dabei häufig standardisierte Bauelemente verwendet. So kommen in
einer in der Praxis genutzten Bauweise für ein derartiges Spielgerät Standardrohre als
Streben zum Einsatz, welche lediglich von Halbzeugstangen abgelängt und nicht zur
Herstellung von Bohrungen oder dgl. nachbearbeitet sind. Die zugeordneten Verbin
dungsglieder weisen Stutzen auf, in welche die Enden der Streben eingefügt sind. Je
nach Position des so gebildeten Knotenpunkts in der Rahmenstruktur weisen die Ver
bindungsglieder dabei zwischen zwei und sechs Stutzen auf, um entsprechende An
bindungen zu benachbarten Verbindungsgliedern herstellen zu können. Ferner sind in
den Wandungen der Stutzen der Verbindungsglieder üblicherweise Gewinde radial zur
Längsachse eingebracht, in welche Schrauben derart eingedreht werden, daß die
eingefügte rohrförmige Strebe durch Klemmung am Verbindungsglied gehalten wird. In
die so gebildete Rahmenstruktur sind zudem zum Teil Ausfachungen eingesetzt, welche
den so gebildeten Innenraum abschließen und mittels Schrauben an den Streben oder
den Verbindungsgliedern festgelegt sind. Diese Ausfachungen können dabei als
undurchsichtige Elemente, transparente Kunststoffplatten, als Platten mit einem Fenster,
als Gitterrost oder dgl. ausgebildet sein. Ferner ist es auch möglich, anstelle der
Ausfachungen Netze oder dgl. als Abschluß der durch die Rahmenstruktur gebildeten
Räume anzuwenden. Die letztere Variante mit den Netzen kommt insbesondere bei im
Innenraum verwendeten Spielgeräten zum Einsatz, da die herkömmlichen Aus
fachungen in der Regel nicht geeignet sind, um die Brandschutzbestimmungen erfüllen
zu können.
Die bekannten Spielgeräte dieser Bauart haben sich in der Praxis durchaus be
währt, da sie eine sehr stabile Struktur aufweisen und dabei dennoch eine individuelle
Anpassung an Kundenwünsche zulassen. Allerdings unterliegen sie dem Nachteil, daß
an der Rahmenstruktur überstehende Teile vorliegen, so z. B. im Bereich der Kanten der
Stutzen der Verbindungsglieder oder bei den Schrauben zur Befestigung der Streben
bzw. Ausfachungen an den Verbindungsgliedern. An diesen überstehenden Teilen
können die Kinder beim Spielen hängenbleiben, wobei hier insbesondere weite
Kleidungsstücke wie Anoraks oder dgl. Gefahrenquellen sind. Eine besondere Gefahr
geht dabei zudem von den häufig an derartigen Kleidungsstücken angebrachten Kordeln
aus, welche besonderes leicht an überstehenden Schraubenköpfen hängenbleiben
können. Auf diese Weise kann ein Kind während des Spielvorgangs die Kontrolle über
seinen Bewegungsablauf verlieren und sich verletzen. Die an den Stoßstellen der
Streben zu den Verbindungsgliedern vorliegenden Kanten stellen dabei insofern weitere
Gefahrenstellen dar, als sich beispielsweise stützende Kinder an diesen Kanten Ver
letzungen zuziehen können.
Aus der US 5,692,993 und der US 5,226,864 sind allgemein Klettergerüste be
kannt geworden, welche als dreidimensionale Rahmenstruktur aufgebaut sind. Eine
weitere bekannte Bauweise für ein Kinderspielgerät zum Hochklettern ergibt sich aus
der DE 199 13 881 A1, wobei dieses ebenfalls als dreidimensionale Rahmenstruktur
ausgebildet ist. Die einzelnen Elemente zur Bildung dieses Gestells sind dabei jedoch
miteinander verschweißt.
Die DE 296 15 562 U1 beschreibt ein Spiel- und Klettergerüst mit Holzstreben,
die unter Einschluß eines vorbestimmten Winkels fest miteinander verbunden sind,
wozu ein Verbindungselement mit zwei Hülsen verwendet wird. Diese sind an einer
ihrer Stirnseiten unter einem vorbestimmten Winkel fest miteinander verbunden und an
deren gegenüberliegenden Stirnseiten zum Einstecken der Holzstreben offen. Das
Verbindungselement ist an allen zu verbindenden Holzstreben mit Hilfe sich durch die
Holzstreben hindurch erstreckenden Befestigungselementen wie Niet- oder Schraub
bolzenverbindern fixiert. Die hierfür erforderlichen Öffnungen in den Hülsen können
auch zusammen mit den notwendigen Durchbohrungen der Holzstreben beim Zu
sammenbau hergestellt werden.
Neben diesen bekannten Bauweisen ist aus der EP 0 007 065 A1 ein Spielgerüst
für Kinder bekannt, welches aus beliebig kombinierbaren Bauelementen ausgebildet ist
und Steckverbinder, Verbindungsrohre, Knebel und Platten aufweist. Bei diesem
Spielgerüst wird die kraftschlüssige Steckverbindung zwischen einem Stutzen eines
Steckverbinders und dem Ende eines Verbindungsrohres durch einen Knebel
formschlüssig gesichert. Zum Einfügen von Platten zwischen parallelen Verbindungs
rohren sind zudem Klemmverbindungen vorgesehen, die auch durch Sperrvorrichtungen
gesichert werden können.
Die Stutzen der Steckverbinder sind hierbei so ausgebildet, daß sie in die
Verbindungsrohre eingefügt werden können, wobei sich an der Fügestelle ein fluchten
der Übergang der Außenflächen der Verbindungsrohre bzw. der Steckverbinder ergibt.
In den Stutzen der Steckverbinder sind zudem speziell ausgeformte, im wesentlichen
ovale Löcher ausgebildet, welche im Zuge der Montage fluchtend zu vorgefertigten
Löchern in den Verbindungsrohren ausgerichtet werden. In diese Löcher werden die
Knebel eingefügt und dann durch eine 90°-Drehung verriegelt, wobei der Kopf der
Knebel derart ausgeführt ist, daß dieser im verriegelten Zustand nicht über den Außen
umfang des Verbindungsrohres überstehen soll.
Die als Ausfachung dienenden Platten sind von außen auf die so gebildete
Rahmenstruktur aufgesetzt und weisen senkrecht zur Hauptfläche verlaufende Leisten
auf, welche sich zum benachbarten Verbindungsrohr hin erstrecken und im Anschluß an
den Bereich von dessen größter Durchmessererstreckung derart abgewinkelt sind, daß
sie die Verbindungsrohre hintergreifen. Diese plattenförmigen Ausfachungen rasten
somit an den Verbindungsrohren ein und decken diese im wesentlichen außenseitig ab.
Das aus dieser europäischen Patentanmeldung bekannt gewordene Spielgerüst
eignet sich jedoch nicht für den Einsatz im kommerziellen Bereich, da es erhebliche
Sicherheitsrisiken aufweist. Dieses Spielgerüst kann zwar - auch von Kinderhand -
leicht und sicher errichtet werden; zugleich ist es jedoch auch so gestaltet, daß es ebenso
leicht umgebaut werden kann. Hierzu weisen die Knebel einen Schraubenkopfschlitz
auf, der im Prinzip durch jeden flachen Gegenstand kinderleicht betätigt werden kann.
Damit besteht permanent die Gefahr, daß Kinder diese Knebelverbindung lösen und
somit - womöglich zunächst unbemerkt - die Stabilität des Spielgerüsts verloren geht.
Hieraus können schwere Unfälle resultieren. Wenn ein Knebel entfernt wurde, können
Kinder zudem einen Finger in das Loch für einen Knebel hineinstecken, wodurch es zu
schweren Fingerverletzungen kommen kann, wenn beispielsweise ein Verbindungsrohr
gegenüber einem Steckverbinder verschoben oder verdreht wird.
Dieses bekannte Spielgerüst mag zwar im privaten Bereich als Spielzeug anwend
bar sein; für einen kommerziellen Betreiber, z. B. eine Restaurantkette, sind derartige
Sicherheitsrisiken jedoch nicht tragbar, zumal sie auch nicht beherrschbar sind, selbst
wenn eine Aufsichtsperson andauernd am Spielgerät steht, um eine Manipulation zu
verhindern.
Darüber hinaus sind alle Bauelemente dieses bekannten Spielgerüsts Spezial
anfertigungen, welche sich allenfalls in Kunststoff und bei Großserien wirtschaftlich
herstellen lassen. Bauelemente aus Kunststoff sind jedoch in der Regel nicht geeignet,
um komplexere Spielgeräte mit mehreren Metern Höhe und Kantenlängen von mehreren
Metern ausreichend stabil zu gestalten, damit die strengen Sicherheitsvorschriften erfüllt
werden. Aus diesem Grunde sind Spielgeräte dieser Dimension in der Regel aus Alumi
niumteilen ausgebildet. Die Ausgestaltung der aus der EP 0 007 065 A1 bekannten Bau
elemente aus einem Metallwerkstoff ist aber angesichts der sehr speziellen Ausgestal
tungsweise dieser Teile kaum wirtschaftlich. Darüber hinaus ist noch darauf zu
verweisen, daß Kunststoffteile im Hinblick auf Brandschutz generell kritisch sind und
insbesondere nur begrenzt im Innenraum eingesetzt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spielgerät mit einer modula
ren, dreidimensionalen Rahmenstruktur der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden,
daß dieses kostengünstig und somit wirtschaftlich bereitstellbar ist und dabei die
Sicherheitsvorschriften insbesondere auch im Hinblick auf die Manipulationssicherheit
erfüllt. Darüber hinaus soll auch ein Verfahren zum Bereitstellen eines derartigen
Spielgeräts geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Spielgerät mit den Merkmalen des Anspruches 1
sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 4 gelöst.
So zeichnet sich das erfindungsgemäße Spielgerät insbesondere dadurch aus, daß
die Verbindungselemente nicht zerstörungsfrei lösbar sind, und daß die Verbindungs
elemente durch miteinander fluchtende und im Zuge der Montage geschaffene
Bohrungen durch die Wandungen der ineinander gefügten jeweiligen Strebe und dem
zugeordneten Verbindungsglied hindurchgreifen.
Der erfindungsgemäße Verzicht auf lösbare Verbindungselemente schafft - im
Gegensatz zum unkomplizierten und damit unkontrollierbaren Umbau eines einmal
aufgestellten Spielgerüsts gemäß der Lehre der EP 0 007 065 - erstmals eine
hervorragende Manipulationssicherheit gegenüber Eingriffen insbesondere von Kinder
hand. Damit können die in der Regel kommerziellen Betreiber der erfindungsgemäßen
Spielgeräte vorteilhafter Weise im allgemeinen darauf vertrauen, daß das Spielgerät
dauerhaft im ordnungsgemäßen Zustand ist. Daher reicht in der Regel eine Sichtprüfung
des Spielgeräts einmal am Tag und eine genauere Überprüfung einmal pro Woche oder
pro Monat aus, um Unfälle zuverlässig vermeiden zu können.
Darüber hinaus zeichnet sich das erfindungsgemäße Spielgerät jedoch auch durch
den weiteren Vorteil aus, daß die Bohrungen für die Verbindungselemente erst im Zuge
der Montage geschaffen werden, wodurch der Bereitstellungsaufwand für die Streben
und für die Verbindungsglieder sehr gering gehalten werden kann. Tatsächlich können
die Streben als von Halbzeugrohren abgelängte Stücke bereitgestellt werden und müssen
keiner weiteren Nachbearbeitung unterzogen werden. Auch die Verbindungsglieder
können als einfache Gußteile ausgebildet sein, die ebenfalls nicht werkseitig zur
Herstellung von Bohrungen oder dgl. nachbearbeitet werden müssen. Die Bauelemente
des erfindungsgemäßen Spielgeräts lassen sich somit mit geringem Fertigungsaufwand
und kostengünstig bereitstellen. Damit kommt als Material für die Streben und
Verbindungsglieder auch Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung in Frage, was sich
vorteilhaft auf die Stabilität des erfindungsgemäßen Spielgeräts bei gleichzeitig
geringem Gewicht auswirkt. Zudem erfüllen diese Materialien alle Brandschutzbe
stimmungen für Spielgeräte, so daß das erfindungsgemäße Spielgerät auch als
geschlossenes System im Innenraum angewendet werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die im Zuge der Montage ge
schaffenen Bohrungen durch die Wandungen der ineinander gefügten Bauelemente so
mit automatisch fluchten, so daß die entsprechende Einstellungsarbeit zum Einfügen der
Verbindungselemente entfällt. Hierdurch vereinfacht sich die Montage des erfindungs
gemäßen Spielgeräts, wobei derartige Bohrungen mit geringem Aufwand und z. B. einer
Handbohrmaschine ohne weiteres vor Ort im Zuge der Montage hergestellt werden
können.
Das erfindungsgemäße Spielgerät zeichnet sich somit durch den geringen Auf
wand zur Bereitstellung der Bauelemente bzw. zur Montage der Rahmenstruktur und
insbesondere durch die hohe Manipulationssicherheit aus.
Ferner weist das erfindungsgemäße Spielgerät Ausfachungen auf, welche in die
Rahmenstruktur eingesetzt sind, wobei die Ausfachungen Randabschnitte aufweisen,
mittels welchen sie durch nicht zerstörungsfrei lösbare Verbindungselemente an den
Streben festgelegt sind, wobei die Verbindungselemente durch miteinander fluchtende
und im Zuge der Montage geschaffene Bohrungen durch die Randabschnitte der
Ausfachungen und die Wandung der zugeordneten Strebe hindurchgreifen. Damit wird
in vorteilhafter Weise erreicht, daß auch die Ausfachungen manipulationssicher am
Spielgerät angebracht sind. Auf diese Weise wird beispielsweise die Gefahr vermieden,
daß sich ein Kind in einer Höhe von zwei oder drei Metern an eine derartige
Ausfachung lehnt und herabstürzen könnte, falls diese nicht ordnungsgemäß gesichert
wäre. Die Sicherheit des erfindungsgemäßen Spielgeräts läßt sich somit
erfindungsgemäß deutlich erhöhen. Darüber hinaus vereinfacht sich jedoch auch der
Aufwand für die Bereitstellung der Ausfachungen, da hierin keine Löcher vorab
gefertigt werden müssen. Auch die Montage läßt sich mit geringem Aufwand
durchführen, wobei der Montagevorgang im wesentlichen identisch zur Herstellung der
Verbindung zwischen den Streben und den Verbindungsgliedern ist, so daß sich das
erfindungsgemäße Spielgerät insgesamt besonders schnell aufbauen läßt.
Von weiterem Vorteil ist es, daß jede Ausfachung derart in die Rahmenstruktur
eingesetzt ist, daß deren Hauptfläche im wesentlichen in der Ebene der Mittelachsen der
Streben vorliegt. Neben einem ansprechenden optischen Erscheinungsbild wird auf
diese Weise erreicht, daß die Kantenbereiche zwischen benachbarten Ausfachungen auf
allen Seiten möglichst gering vorstehend ausgebildet sind. In der Praxis bedeutet dies,
daß ein beispielsweise mit dem Kopf, dem Knie oder dem Ellenbogen in einen
derartigen Kantenbereich gelangendes Kind zuverlässiger davor geschützt ist, daß es auf
die Strebe bzw. einen Randabschnitt der Ausfachung trifft, sondern zunächst in
Berührung mit einer der glatten Hauptflächen der Ausfachungen gelangt. Damit können
auch innerhalb der dreidimensionalen Rahmenstruktur von mehreren Seiten zugäng
liche, ausgefachte Bereiche noch unfallsicherer ausgebildet werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Spielgeräts sind Gegenstand
der Unteransprüche 2 und 3.
Wenn die Ausfachungen als Kunststoffplatten aus einem Polyester und insbeson
dere aus Polyethylenterephtalat (PETP) ausgebildet sind, ergibt sich als weiterer Vorteil,
daß somit ein schwer entflammbarer Baustoff Anwendung findet, der sogar die
Baustoffklasse B1 nach DIN 4102 erfüllt. Damit läßt sich das erfindungsgemäße Spiel
gerät ohne weiteres auch im Innenbereich einsetzen. Beispiele für ein derartiges Produkt
sind das sogenannte "Hostaglas", welches von der Hagedorn Plastic GmbH in 52428
Jülich beziehbar ist, und die PETP-Platten der Firma barlo plastics GmbH in 55120
Mainz. Diese Materialen lassen sich insbesondere auch glasklar ausgestalten, sind
lebensmittelecht, physiologisch unbedenklich und weisen zahlreiche weitere Vorteile
auf, die den Einsatz für Spielgeräte für Kinder vorteilhaft ermöglichen.
Als Verbindungselemente können ferner Flachkopf- oder Senkkopf-Blindnieten,
Klipse oder dgl. Anwendung finden. Diese Verbindungselemente haben den Vorteil,
daß sie mit einfachen Mitteln anbringbar sind und eine zuverlässige Verbindung her
stellen. Dabei stehen sie ferner gar nicht oder kaum über die Hauptflächen der zu ver
bindenden Elemente über, so daß überstehende Teile erfindungsgemäß weitestgehend
oder ganz vermieden werden können. Insbesondere kann so die Gefahr eines Einhakens
von Kordeln oder dgl. zuverlässig ausgeschlossen werden. Auch die Verletzungsgefahr
durch auf diese Verbindungselemente stürzende Kinder kann so wesentlich verringern
werden, wobei insbesondere bei einer Anordnung der Ausfachungen in der Ebene der
Mittelachsen der Streben erreicht werden kann, daß diese Verbindungselemente derart
im Kantenbereich zwischen den Ausfachungen vorliegen, daß sie kaum zugänglich sind.
Die Sicherheit des erfindungsgemäßen Spielgeräts erhöht sich dadurch weiter.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird nach Anspruch 4 ein Verfahren
zur Bereitstellung eines Spielgeräts mit einem modularen, dreidimensionalen
Rahmenstruktur aufgezeigt, welches die Schritte aufweist: Ineinanderfügen der Streben
und Verbindungsglieder, Herstellen wenigstens einer Bohrung durch die Wandungen
der ineinandergefügten jeweiligen Strebe und dem zugeordneten Verbindungsglied, und
Anordnen jeweils eines nicht zersörungsfrei lösbaren Verbindungselements in jeder
Bohrung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich hierbei insbesondere dadurch aus,
daß es mit einem sehr geringen Montageaufwand verbunden ist und dabei ein erfin
dungsgemäßes Spielgerät mit geringem Zeitaufwand montiert werden kann. Zudem
ergibt sich so ein Spielgerät, welches manipulationssicher ist und hohen Sicherheitsan
forderungen genügt. Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist Gegenstand des abhängigen Anspruchs 5, wobei hinsichtlich der jeweils erzielbaren
Wirkungen und Vorteile auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Spielgeräts;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Detailbereich der Rahmenstruktur;
Fig. 3 eine Detaildarstellung, aus welcher die Verbindungsweise einer Strebe mit
einem Verbindungsglied beispielhaft dargestellt ist; und
Fig. 4 eine Detaildarstellung, aus welcher die Verbindungsweise zwischen Ausfa
chungen und einer Strebe beispielhaft dargestellt ist.
Gemäß der Darstellung in den Fig. 1 und 2 weist ein Spielgerät 1 eine Rahmen
struktur 2 auf, welche Streben 21, Verbindungsglieder 22 und Ausfachungen 23 enthält.
Wie aus Fig. 1 ferner hervorgeht, kann das Spielgerät 1 zudem auch einen Kletter
aufstieg 3, eine Rutsche 4, eine Fahne 5 mit einem Firmenlogo oder dgl. und andere
Bestandteile aufweisen, die entsprechend individueller Wünsche in herkömmlicher
Weise mit der Rahmenstruktur 2 verbunden sind.
Auch die Rahmenstruktur 2 kann entsprechend den Anwenderwünschen individu
ell gestaltet sein, so daß die in Fig. 1 gezeigte Struktur nur beispielhaft ist. Hierfür sind
die Verbindungsglieder 22 entsprechend mit den Streben 21 zu koppeln, wobei die Ver
bindungsglieder 22 zur Herstellung des sich ergebenden Knotenpunktes eine entspre
chende Anzahl von Stutzen 221 (vgl. Fig. 3) aufweisen. Ein Verbindungsglied 22 ent
hält somit wenigstens zwei und für einen zentralen Knotenpunkt bis zu sechs Stutzen
221.
In Fig. 2 ist beispielhaft gezeigt, wie mittels vier Verbindungsgliedern 22 und vier
Streben 21 ein Feld der Rahmenstruktur 2 gebildet ist, in welches eine Ausfachung 23
eingesetzt ist. Im gezeigten Beispiel weist die Ausfachung 23 farbig beschichtete und
somit nicht transparente Bereiche auf, die in einzelnen Teilbereichen, hier der Mittelbe
reich, nicht beschichtet sind, so daß ein Fenster vorliegt.
In Fig. 3 ist beispielhaft eine Verbindungsstelle zwischen einem Verbindungsglied
22 und einer Strebe 21 dargestellt. Das Verbindungsglied 22 weist gemäß der Darstel
lung in Fig. 3 zwei Stutzen 221 auf, die über ein Ansatzteil 222 miteinander verbunden
sind. Die Strebe 21 ist dabei lediglich von einer Halbzeugstange abgelängt und
abgesehen von Entgratungsarbeiten nicht nachbearbeitet. Ferner ist der Außendurch
messer des Stutzens 221 derart auf den Innendurchmesser der Strebe 21 angepaßt, daß
diese beiden Elemente im wesentlichen spielfrei ineinander gefügt werden können.
Zugleich entspricht der Außendurchmesser der Strebe 21 im wesentlichen dem
Außendurchmesser des Ansatzteiles 222 an der Stoßstelle zwischen diesen beiden
Elementen, so daß sich dort ein fluchtender Übergang ergibt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Verbindungsglied 22 als Alu
minium-Gußteil ausgebildet und innen hohl. Die zugeordnete Strebe 21 ist rohrförmig
mit einem Durchmesser von 60 mm und einer Wandstärke von 2 mm ausgebildet und
besteht aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Die weiteren Abmessungen der
Streben bzw. Verbindungsglieder sind dabei bevorzugt so gewählt, daß sich eine
Teilung für einzelne, hier quadratische Felder der Rahmenstruktur 2 von 1200 mm
ergibt. Das Maß der gewünschten Teilung für die Rahmenstruktur 2 hängt jedoch stark
vom jeweiligen Einsatzfall ab und kann sich daher wesentlich von diesem Maß
unterscheiden. Die für die Ausfachungen 23 verwendete PETP-Platte weist eine Dicke
von 4 mm auf. Auch dieses Maß kann jedoch je nach Anwendungsfall und Materialwahl
für die Ausfachung 23 deutlich hiervon abweichen.
Zur Herstellung der Verbindung zwischen der Strebe 21 und dem Verbindungs
glied 22 wird im Zuge der Montage wenigstens ein Loch durch die Wandungen der
Strebe 21 und des Stutzens 221 des Verbindungsgliedes 22 gebohrt, wenn diese in ihrer
vorbestimmten Position ineinander gefügt sind. Anschließend wird eine Blindniet 24 in
diese Bohrung eingefügt und hierdurch ein Formschluß zur Sicherung der Verbindung
hergestellt. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um eine Flachkopf-Blendniet, wobei
auch zwei oder sogar eine größere Anzahl an Blindnieten zur Herstellung der Verbin
dung vorgesehen sein können, falls dies gewünscht sein sollte.
In Fig. 4 ist im näheren Detail dargestellt, wie Ausfachungen 23 an einer Strebe
21 befestigt sind. Im gezeigten Beispiel sind zwei senkrecht zueinander stehende Ausfa
chungen 23 vorgesehen, wobei die Zuordnung der Ausfachungen 23 auch anders sein
kann. Wie aus Fig. 4 erkennbar ist, enthält jede Ausfachung 23 eine Hauptfläche 231
und an der der Strebe 21 zugewandten Kante der Hauptfläche 231 jeweils einen
Randabschnitt 232. Der Randabschnitt 232 ist im gezeigten Beispiel derart gekrümmt
ausgebildet, daß er dem Außenumfang der im Querschnitt kreisförmigen Strebe 21
folgt. Jeder Randabschnitt 232 liegt somit im wesentlichen direkt auf der Außenober
fläche der Strebe 21 an und steht nur durch seine Materialdicke über.
Zur Befestigung der Ausfachungen 23 an der Strebe 21 werden jeweils Bohrungen
durch den Randabschnitt 232 und die Wandung der Strebe 21 hergestellt, sobald diese
Bestandteile korrekt zueinander positioniert sind. In diese Bohrungen werden wiederum
Blindnieten 25 zur Herstellung einer formschlüsigen, nicht zerstörungsfrei lösbaren
Verbindung eingebracht.
Wie aus Fig. 4 ferner erkennbar ist, sind die Ausfachungen 23 ferner derart ange
ordnet, daß ihre Hauptflächen 231 im wesentlichen in der Ebene der Mittelachsen der
Strebe 21 vorliegen. Das somit durch die beiden Ausfachungen 23 gebildete Eck an der
Strebe 21 enthält im wesentlichen keine vorstehenden Teile, an welchen sich Kinder
verletzen oder Kleidungsstücke hängen bleiben könnten. So sind Blindnieten 25 derart
im Eckbereich angeordnet, daß sie kaum zugänglich sind, d. h. ein in dieses Eck
stürzendes Kind mit größerer Wahrscheinlichkeit auf eine oder beide Hauptflächen 231
der Ausfachungen 23 trifft und nicht in Berührung mit den Wandabschnitten 232 oder
den Blindnieten 25 gelangt.
Wie aus Fig. 2 ferner ersichtlich ist, können beispielsweise fünf Blindnieten 25 an
jedem Randabschnitt 232 angeordnet sein, um die Ausfachung zuverlässig und stabil an
der zugeordneten Strebe 21 zu befestigen. Je nach Anwendungsfall kann jedoch auch
eine andere Anzahl an Blindnieten 25 zum Einsatz kommen.
Die Erfindung läßt neben den beschriebenen Ausführungsformen weitere Gestal
tungsansätze zu.
So können anstelle der Flachkopf-Blindnieten auch Senkkopf-Blindnieten zur
Anwendung kommen, wobei hierzu lediglich nach dem Bohren des Durchgangsloches
ein Ansenkschritt an der Bohrung durchzuführen ist. Alternativ ist es auch möglich,
Klipse oder andere nicht lösbare Verbindungselemente anstelle der Blindnieten anzu
wenden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Ausfachungen 23 nur an vorbestimmten
Stellen an der Rahmenstruktur 2 angeordnet und können in ihrer Ausgestaltungsweise
deutlich voneinander variieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Ausfachungen
so auszugestalten, daß ihre Hauptfläche nicht in der Ebene der Mittelachsen der Streben
vorliegt, sondern tangential zu den Streben zu liegen kommt.
Die Streben 21 können ferner im Querschnitt auch als Mehreckprofil, z. B. Vier-
oder Achteckprofil, ausgebildet sein. Zudem ist es auch möglich, daß an den Streben ein
Stutzen ausgebildet ist, der in eine entsprechende Öffnung im Verbindungsglied einge
fügt wird.
Ferner können die Ausfachungen auch aus einem Polycarbonat, PMMA, PE oder
anderen derartigen Materialien ausgebildet sein, wobei eine solche Ausgestaltungsweise
aus Brandschutzgründen bevorzugt im Außenbereich zum Einsatz kommt. Dies gilt
gleichermaßen für den Fall, daß als Material für die Streben und Verbindungsglieder ein
Kunststoff verwendet wird. Während die meisten faserverstärkten Kunststoffe nicht die
Brandschutzbestimmungen für Innenräume erfüllen, kann dennoch durch gezielte Wahl
des Harzes ein faserverstärkter Werkstoff bereitgestellt und eingesetzt werden, der auch
im Hinblick auf den Brandschutz für Innenräume geeignet ist.
Claims (5)
1. Spielgerät (1) mit einer modularen, dreidimensionalen Rahmenstruktur (2), wel
che Streben (21) und Verbindungsglieder (22) aufweist, die an Knotenpunkten der
Rahmenstruktur (2) ineinander gefügt und mittels Verbindungselementen (24) an
einander gesichert sind, wobei an der Fügestelle ein fluchtender Übergang der
Außenflächen der Streben (21) bzw. Verbindungsglieder (22) vorliegt, sowie mit
Ausfachungen (23), welche in die Rahmenstruktur (2) eingesetzt sind, wobei die
Ausfachungen (23) Randabschnitte (232) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (24) nicht zerstörungsfrei lösbar sind, wobei die Verbindungselemente (24) durch miteinander fluchtende und im Zuge der Mon tage geschaffene Bohrungen durch die Wandungen der ineinander gefügten je weiligen Strebe (21) und dem zugeordneten Verbindungsglied (22) hindurchgrei fen, und
daß die Ausfachungen (23) mittels der Randabschnitte (232) durch nicht zer störungsfrei lösbare Verbindungselemente (25) an den Streben (21) festgelegt sind, wobei die Verbindungselemente (25) durch miteinander fluchtende und im Zuge der Montage geschaffene Bohrungen durch die Randabschnitte (232) der Ausfachungen (23) und die Wandung der zugeordneten Strebe (21) hindurchgrei fen, und wobei jede Ausfachung (23) derart in die Rahmenstruktur (2) eingesetzt ist, daß deren Hauptfläche im wesentlichen in der Ebene der Mittelachsen der Streben (21) vorliegt.
daß die Verbindungselemente (24) nicht zerstörungsfrei lösbar sind, wobei die Verbindungselemente (24) durch miteinander fluchtende und im Zuge der Mon tage geschaffene Bohrungen durch die Wandungen der ineinander gefügten je weiligen Strebe (21) und dem zugeordneten Verbindungsglied (22) hindurchgrei fen, und
daß die Ausfachungen (23) mittels der Randabschnitte (232) durch nicht zer störungsfrei lösbare Verbindungselemente (25) an den Streben (21) festgelegt sind, wobei die Verbindungselemente (25) durch miteinander fluchtende und im Zuge der Montage geschaffene Bohrungen durch die Randabschnitte (232) der Ausfachungen (23) und die Wandung der zugeordneten Strebe (21) hindurchgrei fen, und wobei jede Ausfachung (23) derart in die Rahmenstruktur (2) eingesetzt ist, daß deren Hauptfläche im wesentlichen in der Ebene der Mittelachsen der Streben (21) vorliegt.
2. Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfachungen (23)
als Kunststoffplatten aus einem Polyester und insbesondere aus Polyethylen
terephtalat ausgebildet sind.
3. Spielgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungselemente Flachkopf- oder Senkkopf-Blindnieten, Klipse oder dgl. sind.
4. Verfahren zur Bereitstellung eines Spielgeräts (1) mit einer modularen, dreidi
mensionalen Rahmenstruktur (2), welche Streben (21) und Verbindungsglieder
(22) aufweist, die an Knotenpunkten der Rahmenstruktur (2) ineinander gefügt
und mittels Verbindungselementen (24) aneinander gesichert sind, wobei an der
Fügestelle ein fluchtender Übergang der Außenflächen der Streben (21) bzw.
Verbindungsglieder (22) vorliegt, wobei das Spielgerät (1) ferner Ausfachungen
(23) aufweist, welche in die Rahmenstruktur (2) eingesetzt sind und wobei die
Ausfachungen (23) Randabschnitte (232) aufweisen, mit den Schritten:
- - Ineinanderfügen der Streben (21) und Verbindungsglieder (22),
- - Herstellen wenigstens einer Bohrung durch die Wandungen der ineinander ge fügten jeweiligen Strebe (21) und dem zugeordneten Verbindungsglied (22),
- - Anordnen jeweils eines nicht zerstörungsfrei lösbaren Verbindungselements (24) in jeder Bohrung,
- - Einsetzen der jeweiligen Ausfachung (23) in die Rahmenstruktur (2) derart, daß deren Hauptfläche im wesentlichen in der Ebene der Mittelachsen der Streben (21) vorliegt,
- - Herstellen wenigstens einer Bohrung durch den jeweiligen Randabschnitt (232) der Ausfachung (23) und die Wandung der zugeordneten Strebe (21),
- - Anordnen jeweils eines nicht zerstörungsfrei lösbaren Verbindungsele ments (25) in jeder Bohrung.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt zum Anord
nen des Verbindungselements ein Blindnietvorgang ist.
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- 2001-11-06 DE DE2001154408 patent/DE10154408C2/de not_active Expired - Lifetime
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EP1308187A2 (de) | 2003-05-07 |
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