DE10153164C2 - Wagenheber mit einem Tragarm und Verfahren zum Herstellen des Tragarms - Google Patents
Wagenheber mit einem Tragarm und Verfahren zum Herstellen des TragarmsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wagenheber mit einem einen U-förmigen Querschnitt auf
weisenden Tragarm nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum
Herstellen des Tragarms.
Wagenheber werden zum Anheben insbesondere von Kraftfahrzeugen verwendet. Sie
dienen in erster Linie zum Radwechsel und gehören als Bordwerkzeug mit zur Ausrüs
tung des Fahrzeuges. Da sie somit das Fahrzeuggewicht erhöhen, sind sie möglichst
leicht auszubilden, wobei jedoch berücksichtigt werden muss, dass sie als Sicherheits
teile den entsprechenden Sicherheitsanforderungen zu genügen haben. Aufgrund der
vorstehenden Bedingungen werden Wagenheber, und insbesondere die zum Fahrzeug
ragenden Tragarme, mit U-förmigem Querschnitt vorzugsweise aus Blech hergestellt.
Aus verschiedenen Gründen, insbesondere um die Klemmgefahr zu reduzieren, wird
am vorderen Ende des Tragarms eine Wand vorgesehen, die auch eine versteifende
Wirkung in diesem Bereich des Tragarms hat.
Die EP 0 457 021 A1, ebenso wie die DE 199 53 817 A1, zeigen Wagenheber nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die hier dargestellten versteifenden Wände lassen
jedoch eine Verdrehung des Tragarms zu, da zwischen den versteifenden Wänden und
den Seitenwänden des Tragarms Freiräume sind. Dieses wird auch nicht durch den im
vorderen Bereich angeordneten Tragstift oder Tragniet behoben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Tragarm insbesondere im vorderen
Bereich verdrehsteif auszubilden, um dadurch eine bessere Krafteinleitung der durch
das hier aufstehende Fahrzeug eingeleiteten Auflagekräfte zu erreichen. Dadurch soll
der Wagenheber bei gleicher Beanspruchung leichter ausgebildet werden können.
Weiterhin soll ein einfaches Verfahren zum Herstellen des Tragarms gefunden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 9 beschrieben.
Anspruch 10 zeigt die erfindungsgemäße Lösung für ein Verfahren zum Herstellen des
Tragarms. In Anspruch 11 wird eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens
beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Tragarm
und damit der Wagenheber leichter gestaltet werden kann, obwohl er höhere Kräfte zu
übertragen in der Lage ist. Des Weiteren vorteilhaft können am vorderen Ende des
Tragarms verschiedenste Stützelemente für unterschiedliche Fahrzeuge angebracht
werden, wodurch höhere Losgrößen in der Produktion erzielt werden können und eine
kostengünstigere Fertigung erreicht wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann
die Herstellung des Tragarms noch wesentlich vereinfacht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Fol
genden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht eines Wagenhebers,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des vorderen Endes des Tragarms und
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Ende des Tragarms nach Fig. 2.
Zum Anheben von Kraftfahrzeugen, besonders beim Wechseln von Rädern, werden
Wagenheber verschiedenster Bauarten eingesetzt. Im Ausführungsbeispiel wird ein
Gelenkwagenheber beschrieben und in Fig. 1 gezeigt. Der Gegenstand der Erfindung
ist jedoch in gleicher Weise bei anderen Arten von Wagenhebern einsetzbar.
Der in Fig. 1 dargestellte Wagenheber weist einen Standkörper, bestehend aus einer
Standsäule 1, an deren Aufstandsende schwenkbeweglich ein Fuß 2 angelenkt ist, auf.
Der Fuß 2 steht mit seiner Aufstandsfläche 3 auf dem Untergrund 4. Im oberen Bereich
der Standsäule 1 ist ebenfalls schwenkbeweglich ein Tragarm 5 angelenkt. Am freien
Ende 6 des Tragarms 5 wird ein der Gegenaufnahme des anzuhebenden Fahrzeuges
angepasstes, nicht dargestelltes Tragelement angebracht. Dieses Tragelement kann
ebenfalls kippbeweglich oder in anderer Form ausgebildet sein und umgreift beispiels
weise die Schwellernaht des anzuhebenden Fahrzeuges. Standsäule 1 und Tragarm 5
sind über eine Bewegungsspindel 7 miteinander verbunden. Eine nicht dargestellte
Bewegungsmutter am oberen Ende 8 der Standsäule 1 bewirkt, dass beim Drehen der
Bewegungsspindel 7, die üblicherweise mit einer Handkurbel 9 ausgebildet ist, der
Tragarm 5 gegenüber der Standsäule 1 verschwenkt wird, wodurch ein Heben oder
Senken des freien Endes 6 des Tragarms 5 und damit des Fahrzeuges gegenüber dem
Untergrund 4 bewirkt wird.
Bei dem im Ausführungsbeispiel beschriebenen Wagenheber wird die Schwenklage des
schwenkbeweglich an der Standsäule 1 angelenkten Fußes 2 über einen Steuerschie
ber 10 gesteuert. Sowohl Fuß 2 als auch Standsäule 1 am Tragarm 5 sind aus Blech
hergestellt und weisen einen U-förmigen Querschnitt auf. Sie besitzen somit jeweils
einen Mittelschenkel 12 und zwei Seitenschenkel 11. Am dem freien Ende 6 gegenüber
liegenden Ende des Tragarms 5 sind die Seitenschenkel 11 des Tragarms 5 mit einer
Verzahnung ausgebildet. Die Zahnsegmente 13 greifen in eine Gegenverzahnung des
Steuerschiebers 10 ein, wodurch dieser von der Stellung des Tragarms 5 abhängig
bewegt wird.
Wie auch in den Fig. 2 und 3 dargestellt, läuft der Mittelschenkel 12 des Tragarms 5 in
eine Wand 14 aus. Diese Wand 14 ist zwischen den Seitenschenkeln 11 des Tragarms
5 nach oben hochgebogen und ist weiterhin am oberen Rand der Seitenschenkel 11
wieder nach vorne gebogen, sodass der Mittelschenkel 11 im vorderen Bereich Z-för
mig gebogen ist.
Sämtliche Teile des Tragarms 5 einschließlich der Wand 14 werden ursprünglich aus
einem Blech ausgestanzt und anschließend zu ihrer Form gebogen. Im oberen Bereich
des Endes 6 des Tragarms 5 sind Durchbrüche 15 (in Fig. 2 und 3 gestrichelt darge
stellt) eingebracht. Durch diese Durchbrüche 15 werden vor der Montage noch waage
recht abstehende Laschen 16 geschoben, die dann nach der Montage nach oben ab
geknickt werden. Durch diese Maßnahme wird am vorderen Ende 6 des Tragarms 5 ein
Kastenprofil erzeugt, das dem Tragarm 5 eine hohe Steifigkeit gegen Verdrehen gibt.
Dadurch wird erreicht, dass der Tragarm 5 als solches, aber besonders an seinem vor
deren Ende 6, bei gleicher Tragfähigkeit wesentlich leichter ausgebildet werden kann.
Die Fixierung zwischen Wand 14 und Seitenschenkel 11 des Tragarms 5 zum Erzeugen
des festen Kastenprofils muss nicht notwendigerweise in der vorbeschriebenen Form
erfolgen. In gleicher Weise können beispielsweise die durch die Durchbrüche 15 durch
gesteckten Laschen 16 mit den Seitenschenkeln 11 vernietet oder verschweißt werden.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Verbindung zwischen Wand 14 und Seitenschen
keln 11 ohne Einbringen von Durchbrüchen 15 dadurch erfolgt, dass sie von außen
mittels Punktschweißen mit den Seitenschenkeln 11 verbunden wird. In gleicher Weise
ist auch ein Verkleben möglich. Der erfindungsgemäße Tragarm 5 muss auch nicht
notwendigerweise aus Blech gebogen werden. Eine weitere Art der Herstellung ist bei
spielsweise das Gießen oder Spritzgießen aus Kunststoff oder die Herstellung aus
einem U-Profil, das entsprechend bearbeitet wird.
Die Fertigung des Tragarms erfolgt vorteilhaft aus einem Blech. Im ersten Arbeitsgang
werden alle Teile des Tragarms einstückig eben ausgeschnitten. Dabei werden auch
alle Durchbrüche, beispielsweise auch der Durchbruch 15, gleichzeitig mit ausgestanzt.
Die Umformung des so entstandenen ebenen Bleches zum fertigen Tragarm 5 gestaltet
sich wie folgt.
Im ersten Umformschritt wird die Wand 14 Z-förmig, ausgehend vom Mittelschenkel 12,
nach oben und nach vorne gebogen. Die Laschen 16 stehen weiterhin waagerecht ab.
Im darauf folgenden Umformvorgang werden die Seitenschenkel 11 gegenüber dem
Mittelschenkel 12 aufgerichtet. Bevor die Seitenschenkel 11 ihre endgültige Lage
erreicht haben, also kurz bevor sie 90° zum Mittelschenkel 12 stehen, werden die
Laschen 16 automatisch im Werkzeug durch die Durchbrüche 15 gefädelt. Danach
erfolgt die Endumformung der Seitenschenkel 11, wobei im letzten Abschnitt dieses
Umformvorganges die Laschen 16 nach oben gebogen werden. Zusammenfassend
umfasst der letzte Umformvorgang somit drei Umformteilschritte:
- - Nahezu vollständiges Aufrichten der Seitenschenkel 11,
- - Einfädeln der Laschen 16 in die Durchbrüche 15 und
- - edgültiges Aufrichten der Seitenschenkel 11 mit gleichzeitigem Hochbiegen der Laschen 16.
Dieser Fertigungsschritt kann in einem Umformwerkzeug durchgeführt werden.
1
Standsäule
2
Fuß
3
Aufstandsfläche
4
Untergrund
5
Tragarm
6
Ende
7
Bewegungsspindel
8
Ende
9
Handkurbel
10
Steuerschieber
11
Seitenschenkel
12
Mittelschenkel
13
Zahnsegment
14
Wand
15
Durchbruch
16
Lasche
Claims (11)
1. Wagenheber mit einem zum Fahrzeug ragenden Tragarm (5) mit freiem Ende (6),
der einen U-förmigen, einen Mittelschenkel (12) und zwei Seitenschenkel (11) auf
weisenden Querschnitt und eine etwa am freien Ende (6) den Querschnitt verstei
fende Wand (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand (14) am obe
ren offenen Bereich der Seitenschenkel (11) des Tragarms (5) örtlich mit diesem
verbunden ist.
2. Wagenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (5)
aus Blech gebogen ist.
3. Wagenheber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die versteifende
Wand (14) einstückig auch aus dem den Tragarm (5) bildenden Blech gebogen ist.
4. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die versteifende Wand (14) Z-förmig vom Mittelschenkel (12) des
Tragarms (5) hochgebogen und etwa am oberen Rand der Seitenschenkel (11) des
Tragarms (5) etwa parallel zum Mittelschenkel (12) verlaufend nach vorne gebogen
ist.
5. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Verbinden von versteifender Wand (14) und Seitenschenkel (11)
mittels örtlichem Schweißen oder Nieten erfolgt.
6. Wagenheber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die versteifende Wand (14) seitlich mit Laschen (16) ausgebildet ist,
die in entsprechende Ausnehmungen oder Durchbrüche (15) in den Seitenschen
keln (11) des Tragarms (5) eingreifen.
7. Wagenheber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (16) in
den Ausnehmungen oder an den Durchbrüchen (15) vernietet oder verschweißt
sind.
8. Wagenheber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (16)
die Ausnehmungen oder Durchbrüche (15) durchgreifen und die überstehenden
Bereiche der Laschen (16) umgebogen an der Außenfläche des Tragarms (5) anlie
gen.
9. Wagenheber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (16)
nach oben umgebogen sind.
10. Verfahren zum Herstellen eines Tragarms (5) für einen Wagenheber nach einem
oder mehreren der Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch die Folge der
Arbeitsgänge
Ausschneiden und Lochen der Platine,
Abwinkeln der versteifenden Wand (14) und
Abwinkeln der Seitenschenkel (11) mit gleichzeitigem Durchstecken oder Einste cken der Laschen (16) durch oder in die Ausnehmungen oder Durchbrüche (15).
Ausschneiden und Lochen der Platine,
Abwinkeln der versteifenden Wand (14) und
Abwinkeln der Seitenschenkel (11) mit gleichzeitigem Durchstecken oder Einste cken der Laschen (16) durch oder in die Ausnehmungen oder Durchbrüche (15).
11. Verfahren nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch das Umbiegen der die
Außenflächen der Seitenschenkel (11) überragenden Laschen (16) in der letzten
Phase des Abwinkelarbeitsganges zum Aufrichten der Seitenschenkel (11) erfolgt.
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