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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Polsterkörpers aus Schaumstoff mit unterschiedlicher Stützwirkung in bestimmten Zonen entlang seiner Längsrichtung und mit Profilierung seiner Oberfläche in Form voneinander abgesonderter Stützelemente und einen nach diesem Verfahren hergestellten Polsterkörper.
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Polsterkörper, auf die sich die Erfindung bezieht, werden insbesondere in Matratzen, Nackenstützkissen, orthopädischen Kissen und dergleichen verwendet. Sie weisen in aller Regel zumindest in Längsrichtung, also in Richtung parallel zur Körperachse eines auf dem Polsterkörper Ruhenden, Zonen mit unterschiedlicher Stützwirkung auf.
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So besitzen bspw. Matratzen in aller Regel Zonen höherer und geringerer Stutzwirkung in ihrer Längsrichtung. Im Schulterbereich und im Beckenbereich ist die Stutzwirkung meist vermindert, um diesen Körperabschnitten ein figurgerechtes tieferes Einsinken zu ermöglichen. Erzielt werden kann diese verminderte Stützwirkung an Schaumstoff-Matratzen bspw. dadurch, dass im Konturschneideverfahren in die Oberfläche des Schaumstoffkörpers der Matratze Einschnitte unterschiedlicher Tiefe und mit unterschiedlichem gegenseitigem Abstand eingebracht werden (
DE 93 10 171 U1 ). Durch diese Einschnitte wird zum einen die Oberflächenspannung gebrochen und voneinander unabhängig verformbare Stützelemente geschaffen. Es liegt auf der Hand, daß mit dem den Konturschnitt ausführenden Bandmesser in einem unverformten Schaumstoffkörper nur gerade Schnitte in einer Richtung ausführbar sind. Um die angestrebten Stützelemente zu erreichen, muss ein zweiter Schnitt in zum ersten Schnitt rechtwinkliger Richtung ausgeführt werden.
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Nackenstützkissen weisen stets eine mittlere Zone auf, in der der Kopf ruht und eine obere und eine untere Randzone, die gegenüber der mittleren Zone erhöht und/oder weniger nachgiebiger sind und den Nacken stützen. Häufig ist die Nachgiebigkeit oder die Höhe dieser Randzonen unterschiedlich, um ihre Stützwirkung durch Drehen des Nackenstützkissens verändern zu können. Im Gegensatz zu einer stets einem flachen Quader entsprechenden Matratze, wird einem Nackenstützkissen im Konturschneideverfahren ein die unterschiedliche Stützwirkung herbeiführendes Profil mit den erhöhten Randzonen gegeben. Geringere Höhen und damit größere Nachgiebigkeit eines Polsterkörpers in bestimmten Zonen wird hier also durch Materialabtragung erreicht (
DE 39 19 035 C2 ).
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Viele Nackenstützkissen weisen auch in Querrichtung Zonen unterschiedlicher Stützwirkung auf – eine mittlere Zone, in der der Kopf in Rückenlage ruht und seitliche Bereiche, die den Kopf in Seitenlage stützen und die höher oder weniger nachgiebig sind als der mittlere Bereich, um auch in Seitenlage eine anatomisch richtige und damit angenehme Stützwirkung zu bieten. Ein derartiges Nackenstützkissen ist bspw. in der bereits genannten
DE 39 19 035 C2 dargestellt und beschrieben Es weist neben den drei Zonen in Längsrichtung auch in Querrichtung drei Zonen auf: Einen nachgiebigeren Mittelbereich für den Kopf in Rückenlage und zwei seitliche Bereiche zum Stützen des Kopfes in Seitenlage.
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Bekannt ist es auch, Zonen unterschiedlicher Stützwirkung in Polsterkörpern durch Übereinanderschichten von Schaumstoffplatten unterschiedlicher Steifigkeit zu erzielen. Diese Möglichkeit ist aber fertigungstechnisch aufwendig und erfordert Klebung, was weithin unerwünscht ist.
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Ebenso ist es insbesondere für Nackenstützkissen bekannt, ihre Oberfläche mit Noppen zu versehen, um sie weicher zu gestalten (
DE 87 13 003 U1 ). Hierfür wird das Kompressionsschneideverfahren in Form der Eindrückmethode eingesetzt, bei dem in Vertiefungen einer Matrize eingedrückte Raumteile eines unter Druck verformten Schaumstoffkörpers abgeschnitten werden und nach Entlastung beim Ausdehnen in die ursprüngliche Raumform Ausnehmungen hinterlassen.
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Die Form des Nackenstützkissens der
DE 39 19 035 C2 ist im Konturschneideverfahren hergestellt, bei dem ein Bandmesser entlang der vorgesehenen Kontur durch einen Schaumstoffblock geführt wird. Wie schon erwähnt, sind hiermit nur geradlinige Konturen erreichbar. Um die Kontur, die Ausnehmungen und die Nuten und Stege des Nackenstützkissens der
DE 39 19 035 C2 herzustellen, ist ebenso wie zum Herstellen der Matratze nach dem
DE 93 10 171 U1 zweimaliges Anwenden des Konturschneideverfahrens in zwei zueinander senkrechten Richtungen erforderlich.
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Wenn das Nackenstützkissen darüber hinaus anstelle der Nuten und Stege auf der Oberseite mit Noppen versehen werden sollte, wäre ein dritter Verfahrensschritt mit dem Kompressionsschneideverfahren erforderlich.
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Die
DE 89 11 726 U1 offenbart eine Matratze mit quer zueinander verlaufenden Einschnitten auf der Oberseite und auf der Unterseite. Über das Verfahren, mit dem diese Einschnitte angebracht werden, ist in der Druckschrift keine Aussage gemacht. Es ist davon auszugehen, dass das Konturschneiderverfahren zum Einsatz kommt, da für den Einsatz des Kompressionsschneideverfahrens kein Anlass besteht.
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Die
DE 268 978 A betrifft eine Vorrichtung zum Mustern von Stoffen durch Ausschneiden von Oberflächenteilen. Es handelt sich um ein Kompressions-schneideverfahren, bei dem aus einem flachen, ebenen Stoff, für den in der Druckschrift Filz mit farblich unterschiedlichen Lagen genannt ist, flächige Teile einer Oberflächenschicht ausgeschnitten werden. Dadurch kommt die darunter liegende Stoffschicht mit anderer Färbung zum Vorschein. Es handelt sich demnach um ein Musterungsverfahren, das für die Herstellung von Polsterkörpern keine Anregung geben kann.
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Aus der
US 4 901 387 A ist es bekannt, die Oberfläche einer Matratze durch zwei in zueinander um 90° versetzten Konturschneideverfahren in quadratische Stützelemente aufzulösen.
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In der
DE 19 81 594 U1 sind zwei unterschiedliche Kompressionsschneideverfahren bekannt gemacht. In dessen
1 und
2 ist ein Kompressions-Eindruckverfahren dargestellt, bei dem ein Schaumstoffkörper in eine Form-Matrize gepresst und mittels eines Bandmessers dicht über dieser abgeschnitten wird. Nach Entlastung des Schaumstoffkörpers dehnt sich der in die Matrize eingedrückte Schaumstoffteil wieder aus, die ausgeschnittene Figur entspricht der Form-Matrize. In
3 ist ein Kompressions-Durchdrückverfahren dargestellt, bei dem ein Schaumstoffkörper durch eine flache Schablone gedrückt und dicht unter dieser mit einem Bandmesser abgeschnitten wird. Dadurch entsteht ein in seinem Umfang der Schablone entsprechendes Schaumstoffteil.
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Aus der
US 5 688 538 A ist ein Verfahren zur Herstellung eines Artikels aus Schaumstoff mit einer dreidimensional geformten Oberfläche bekannt. Dazu wird eine Schaumstoffplatte mit ebener Oberfläche bereitgestellt, welche mit Hilfe einer Druckrolle einer Stempelrolle mit Vertiefungen zugeführt wird, wobei Partien der Platte in die Vertiefungen des Stempels gedrückt und mit einer Schneidekante abgeschnitten werden.
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In der
DE 20 50 845 A wird eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Schneiden von Zuschnitten mit dreidimensionaler Oberfläche aus Schaumstoff oder ähnlichem offenbart, wobei die als Ausgangsmaterial verwendeten Schaumstoffplatten im Schneidebereich verformt werden und relativ zu einem Messer laufen. Die auf der Vorrichtung der
DE 20 50 845 A hergestellten Zuschnitte sind insbesondere als Polster für Autositze oder sonstige Sitze oder Teile der Möbelindustrie bestimmt.
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Der Erfindung war demgemäß die Aufgabe gestellt, einen Polsterkörper mit mehreren Zonen in Längs- und Querrichtung und mit feinstrukturartiger Auflösung seiner Oberflache kostengünstiger, insbesondere mit weniger Verfahrensschritten herzustellen. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Hierdurch wird erreicht, dass zumindest das Auflösen der Oberfläche des Polsterkörpers in voneinander gesonderte Stützelemente, gegebenenfalls auch das Erzielen unterschiedlicher Stützwirkungen in bestimmten Zonen des Polsterkörpers im selben Verfahrensschritt im Kompressionsschneideverfahren hergestellt werden können.
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Die Erfindung macht sich demnach die Vorteile beider Verfahren zu Nutze, zuerst das Konturschneideverfahren für das Bilden der Zonen unterschiedlicher Stützwirkung durch sehr tiefe und somit spürbare Ausnehmungen und nachfolgend das Kompressionschneideverfahren vorrangig für das Bilden der Feinstruktur der Oberfläche des Polsterkörpers zum Brechen der Oberflächenspannung.
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Bei einem Nackenstützkissen erzeugt das Konturschneideverfahren die Grobkontur mit erhöhten, den Nacken stützenden oberen und unteren Randzonen und der mittleren Zone als Lager für den Kopf. Auch bei einer Matratze werden mit dem Konturschneideverfahren die Zonen unterschiedlicher Stützwirkung bspw. im Schulterbereich und im Beckenbereich erzielt.
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Das Konturschneiden erlaubt das Herstellen eines Kissenkerns mit sehr freizügiger Gestaltung seines Profils in Längsrichtung. Dagegen erlaubt das Kompressionsschneideverfahren nicht nur eine weitgehend beliebige Gestaltung der Oberfläche eines Polsterkörpers, sondern auch das Bilden von Zonen unterschiedlicher Stützwirkung in Querrichtung, also ein Beeinflussen der Stützwirkung bspw. eines Nackenstutzkissens auch in Querrichtung.
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Das Komprimieren des Polsterkörpers kann zwischen zwei planen, gegeneinander gepressten Platten oder zwischen zwei gegeneinander gepressten, vorzugsweise zylindrischen Walzen oder einer Kombination von Platte und Walze erfolgen. Mindestens eine der Platten oder Walzen ist als den Polsterkörper zum Kompressionsschnitt differenziert komprimierendes und verformendes Werkzeug ausgebildet. Der Kompressionsschnitt erfolgt je nach Ausgestaltung der Kompressionsvorrichtung mit einem umlaufenden oder oszillierenden Bandmesser oder mit einem Messerbalken, der ebenfalls oszillieren kann oder in dem ein umlaufendes oder oszillierendes Bandmesser geführt ist.
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Es versteht sich, dass je nach angestrebter Polsterstruktur mit dem Kompressionsschneideverfahren auch nur die Stützwirkung des Nackenstützkissens oder nur die Gestaltung der Oberfläche des Kissenkernes vorgenommen werden kann.
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In den Figuren der Zeichnung sind die Schritte des Verfahrens an Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 die Seitenansicht eines Matratzenkörpers mit quer zur Längsachse liegenden Einschnitten auf seinen Oberflächen;
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2 den Querschnitt durch eine Kompressionswalzeneinheit beim Durchfuhren des zweiten Verfahrensschrittes am Matratzenkörper der 1;
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3 einen Längsschnitt durch den Kompressionsbereich der 2;
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4 die Draufsicht auf eine Matratze nach Durchführen des zweiten Verfahrensschrittes;
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5 einen Ausgangs-Schaumstoffblock mit Schnittlinien von Kissenkernen für Nackenstützkissen, in Seitenansicht;
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6 eine Kompressionsschneidevorrichtung mit Stempelplatten;
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7 einen zwischen dem Kompressionspressplattenpaar der 6 bearbeiteten Kissenkern in Seitenansicht;
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8 die Ansicht eines Kompressionswalzenpaares zum Kompressionsschneiden eines Kissenkerns;
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9 einen zwischen dem Kompressionswalzenpaar der 8 bearbeiteten Kissenkern in Vorderansicht.
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Zum Herstellen des Matratzenkörpers 1 einer im fertigen Zustand mit einer hier nicht dargestellten Hülle überzogenen Matratze 2 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in einem ersten Verfahrensschritt aus einem Schaumstoffblock mittels eines Bandmessers im Konturschneideverfahren eine Schaumstoffplatte mit den vorgesehenen Abmessungen des Matratzenkörpers ausgeschnitten. Mit diesem Durchlauf des Bandmessers werden in die Oberflächen des Matratzenkörpers 1 annähernd senkrechte Einschnitte 3 angebracht. Bei diesen Einschnitte 3 kann es sich – wie in 1 auf der unteren Fläche des Matratzenkörpers 1 dargestellt – tatsachlich nur um kurze, senkrechte Schnitte handeln. Die Einschnitte können jedoch auch die Schnitte sein, durch die das Bandmesser tiefer in den Matratzenkörper 1 geführt wird, um dort bspw. Raumteile 4 auszuschneiden, die entnommen werden können. Es können auch durch Ausschneiden von Raumteilen 5 an der Oberfläche des Matratzenkörpers, wie auf der Oberseite des Matratzenkörpers in 1 wiedergegeben, Einschnitte in Form von Nuten 3' geschnitten werden, die sich nach innen verengen oder erweitern können.
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Durch diese Einschnitte 3 und 3' entstehen auf den Oberflächen des Matratzenkörpers 1 quer verlaufende Lamellen 6, durch die die Oberflächen zunächst nur in Längsrichtung gebrochen wird. Die Lamellen 6 können sich bei Belastung unabhängig voneinander verformen und machen den Matratzenkörper nachgiebiger. Je tiefer die Einschnitte 3, 3' sind und/oder je geringer ihr gegenseitiger Abstand ist, um so nachgiebiger ist der Matratzenkörper 1. Es werden daher in Bereichen, in denen die Matratze nachgiebiger sein soll, bspw. im Schulterbereich 7 oder im Lendenbereich 8, tiefere und/oder geringeren gegenseitigen Abstand aufweisende Einschnitte 3, 3' eingebracht.
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Dieser Matratzenkörper 1 wird dann – wie in 2 gezeigt – in einem zweiten Verfahrensschritt in einer Kompressionsschneidevorrichtung 9 weiter bearbeitet. Diese Vorrichtung umfasst eine in Pfeilrichtung verschiebbare ebene Matrizenplatte 10 und eine drehbar gelagerte, zylindrische Druckwalze 12. Matrizenplatte 10 und Druckwalze 12 sind mittels eines hier nicht dargestellten motorischen Antriebs synchron bewegbar. In die Matrizenplatte 10 sind eine Vielzahl paralleler Längsrinnen 11 eingebracht. Beim Durchlauf wird der Matratzenkörper 1 komprimiert, wobei Schaumstoff in die Längsrinnen 11 gepresst und durch einen ortsfesten Messerbalken 13 abgeschnitten wird. Der Messerbalken 13 kann so dicht an die Matrizenplatte 10 angestellt werden, dass nur die in die Längsrinnen 11 ragenden Raumteile abgeschnitten werden, ansonsten aber kein Abfall entsteht.
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Beim Herauslaufen des Matratzenkörpers 1 aus der Kompressionsschneidevorrichtung 9 expandiert er wieder. Dabei hinterlassen die abgeschnittenen Raumteile im Matratzenkörper Längsnuten 14, die die Quernuten 3, 3' schneiden und so die Lamellen 6 in Abschnitte unterteilen, die durch die schmalen Einschnitte und Nuten getrennte, alleinstehende Stützelemente 15 mit planer Oberflache bilden 4. Diese Stützelemente 15 geben bei Druck leicht nach und federn ohne Rückwirkung auf benachbarte Stützelemente durch.
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Für die Anordnung und Gestaltung der Rinnen 11 in der Matrizenplatte 10 ist eine Vielzahl von Möglichkeiten geboten. Die geschnittenen Nuten 14 sind ersichtlich um so tiefer und breiter, je mehr Schaumstoff abgeschnitten worden ist, also je breiter die Rinnen 11 in der Matrizenplatte 10 sind und um so stärker die Pressung des Matratzenkörpers 1 war. Ebenso kann auch die Tiefe der Rinnen 11 variiert werden.
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Wenn die Einschnitte 3, 3' in Bereichen 7 oder 8 tiefer sind als neben diesen Bereichen, können die Nuten 14 in diesen Bereichen ebenfalls dadurch tiefer geformt werden, dass die Rinnen 11 breiter ausgebildet sind.
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Die Rinnen 11 können zur Längsrichtung des Matratzenkörpers 1 parallel sein. Sie bilden dann zu den Einschnitten 3, 3' rechtwinklig verlaufende Nuten 14 und führen zu im Querschnitt rechtwinkligen Stützelementen 15, wie dies in 4 dargestellt ist. Die Matrizenplatte 10 kann aber auch schräg verlaufende Rinnen 11 aufweisen und erzeugt dann rautenförmige Stützelemente. Auch wellenförmiger oder bildhafter Verlauf der Rinnen 11 ist möglich. Schließlich können Breite und Dichte der Rinnen 11 in bestimmten Bereichen des Matratzenkörpers 1, bspw. gegen dessen Rand hin, variieren, um den Querschnitt und die Höhe der Stützelemente 15 an die in den betreffenden Bereichen angestrebte Stutzwirkung anzupassen.
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Wenn beide Oberflächen des Matratzenkörpers 1 bearbeitet werden sollen, muss der Arbeitsgang nach Wenden des Matratzenkörpers auf dessen anderer Oberfläche wiederholt werden. Dabei kann eine Matrizenplatte 10 mit anderer Anordnung und Gestaltung der Rinnen 11 eingesetzt werden, um durch unterschiedliche Behandlung der beiden Oberflächen des Matratzenkörpers 1 eine Matratze mit unterschiedlicher Stützwirkung auf ihren beiden Seiten zu erreichen.
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Es versteht sich, daß die ebene Matrizenplatte durch eine die Rinnen enthaltende Kompressionswalze ersetzt werden kann. Ebenso kann die Druckwalze 12 durch eine Druckplatte ersetzt werden. In diesem Falle muss aber anstelle des Messerbalkens 13 ein Bandmesser eingesetzt werden.
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Dieses zweistufige Verfahren lässt sich auch an kissenartigen Polsterkörpern durchführen. Hierbei bietet sich sogar die Möglichkeit, einem Polsterkörper quer zu seiner Formgebung im Konturschneideverfahren, bei dem in Bereichen unterschiedliche Stützwirkungen erzielt werden, neben dem Auflösen der Oberfläche in voneinander gesonderte Stutzelemente weitere Bereiche unterschiedlicher Stützwirkung zu geben. Im Folgenden wird diese Verfahrensvariante am Beispiel eines Nackenstützkissens erläutert.
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Zumindest in der Großserienproduktion wird gemäß 5 entlang gestrichelter Schnittlinien 16 – also im Konturschneideverfahren des ersten Verfahrensschrittes – ein Bandmesser durch einen Ausgangs-Schaumstoffblock 17 geführt und dabei eine Vielzahl von Kissenkernen 18 aus ihm geschnitten, deren Raumform bereits der Grobkontur des vorgesehenen Nackenstützkissens 19, insbesondere der seines Profils in einer zu seiner Längsachse parallelen, senkrechten Ebene entspricht. Es weist beidseits eines mittleren, eingesenkten, für die Lagerung des Kopfes bestimmten Bereiches 20 gegebenenfalls unterschiedlich höhere obere und untere Randbereiche 21 und 22 auf, die zum Stützen des Nackens dienen.
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Diese Kissenkerne 18 werden dann – wie in 6 gezeigt im zweiten Verfahrensschritt – einzeln zwischen eine Stempelplatte 23 als Werkzeug und eine plane Gegenplatte 24 eingelegt. Die Stempelplatte 23 weist sich kreuzende Rinnen 25 auf, in die sich der Schaumstoff des Kissenkerns 18 eindrückt, wenn die Stempelplatte 23 belastet und der Schaumstoff zwischen ihr und der Gegenplatte 24 komprimiert wird.
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Unmittelbar über der Stempelplatte 23 wird dann entlang einer strichpunktiert angedeuteten Schnittlinie 26 – also im Kompressionsschneidverfahren – ein Bandmesser durch den komprimierten Kissenkern 18 geführt, mit dem die in die Rinnen 25 der Stempelplatte 23 ragenden Raumteile des Kissenkerns abgeschnitten werden. Dabei kann das Bandmesser so dicht über der Stempelplatte 23 geführt werden, daß nur die in deren Rinnen 25 ragenden Raumteile des Kissenkerns 18 abgeschnitten werden, ansonsten aber kein Abfall entsteht.
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Beim Lüften der Gegenplatte 22 expandiert der Kissenkern 18 wieder zum fertigen Nackenstützkissen 19 der 7. Dabei federn auch die zwischen den Rinnen 25 zusammengedrückten Bereiche des Kissenkerns 18 wieder auf und bilden Stützkörper 27 beliebigen Querschnitts, aber ebener Oberfläche, die durch die eingeschnittenen Nuten 28 voneinander getrennt sind.
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Durch die Stützkörper 27 wird die Oberfläche des Nackenkissens 19 in einzelne leicht verdrückbare Inseln aufgelöst und die Oberfläche somit weich gestaltet.
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Es ist möglich, die Rinnen 25 in den seitlichen Randbereichen 29 des Nackenkissens 19 mit größerem gegenseitigem Abstand anzuordnen und auch schmäler zu machen als im mittleren Bereich. Dadurch werden die entstehenden Stützkörper 27 in diesen seitlichen Randbereichen großflächiger und die Nuten 28 zwischen ihnen weniger tief – die Stützkörper also steifer und die Stützwirkung höher. Dies bietet dem Kopf in Seitenlage eine erwünschte steifere Stütze und lässt ihn weniger einsinken.
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Beim Kompressionsschneiden eines Nackenkissens ist man hinsichtlich der Breite, Tiefe und Anordnung der Rinnen 25 in der Stempelplatte 23 noch weniger gebunden als beim Kompressionsschneiden einer Matratze, weil beim Nackenkissen nicht im ersten Verfahrensschritt eingebrachte Nuten berücksichtigt werden müssen. Es können alle Nuten 28 im zweiten Verfahrensschritt erzeugt werden. Damit kann Breite, Tiefe und Verlauf der Rinnen 25 und damit Querschnittsform, Höhe und gegenseitiger Abstand der Stützkörper 27 beliebig gestaltet werden. Die Stützkörper 27 können rund oder länglich oder sonst wie geometrisch gestaltet sein, das Verhältnis der Summe ihrer Fläche zu der der Nuten 28 kann gewählt werden und in unterschiedlichen Bereichen des Kissenkerns unterschiedlich sein.
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Wie schon erwähnt, ist insbesondere vorgesehen, das Verhältnis der Summe der Flächen der Stützkörper 27 zu der der Nuten 28 in den seitlichen Randbereichen des Nackenstützkissens 19 zu Gunsten der Stützkörper zu verändern. Dadurch wird die Stützwirkung in diesen Bereichen erhöht und das Nackenstützkissen dort härter wirkend. Ein so bewirktes Erhöhen der Stützwirkung bzw. der Härte des Nackenstützkissens kann auch in den den Nacken unterstützenden oberen und unteren Randbereichen 21, 22 vorgesehen sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt demnach das Herstellen eines Nackenstützkissens mit unterschiedlichen Stützwirkungen in ineinander übergehenden Zonen sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung und mit einer flächigen, frei zu gestaltenden Profilierung seiner Oberflache in nur zwei Arbeitsgängen und ohne Verklebungen.
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Auch das Bearbeiten eines Kissenkerns 18 kann mittels zweier zusammenwirkender, ein Kompressionswalzenpaar 30 bildender Walzen erfolgen. Wie aus 8 erkennbar, ist hier die obere Walze 31 als belastete Kompressionswalze ausgebildet und weist Umfangsrinnen 32 auf. Die untere, zylindrische Druckwalze 33 ist fest gelagert, beide Walzen sind – falls sie gleichen Durchmesser aufweisen – mit gleicher Drehzahl mittels einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung angetrieben und fördern so den Kissenkern 18. Auch hier kann ein Messerbalken entlang der strichpunktiert angedeuteten Schnittlinie 26 unmittelbar an den Umfang der Kompressionswalze 31 angestellt werden und schneidet nur in die Umfangsrinnen 32 gedrückte Raumteile des Schaumstoffes des Kissenkerns 18 ab. Dabei kann der Kissenkern 18 sowohl quer als auch längs durch das entsprechend gestaltete Kompressionswalzenpaar geführt werden.
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In der dargestellten Ausführungsform weist die Kompressionswalze 31 die Besonderheit auf, dass sie im mittleren Bereich 20 geringeren Durchmesser aufweist als seitlich davon. Dies hat ersichtlich die Wirkung, dass in diesem Bereich mehr Schaumstoff abgeschnitten wird als seitlich. Beim Entlasten expandiert der Schaumstoff hier nur mehr weniger weit, es bildet sich wie in 9 dargestellt eine Kuhle für die Lagerung des Kopfes.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratzenkörper
- 2
- Matratze
- 3, 3'
- Einschnitte
- 4, 5
- Raumteile
- 6
- Lamellen
- 7
- Schulterbereich
- 8
- Beckenbereich
- 9
- Kompressionsschneidevorrichtung
- 10
- Matrizenplatte
- 11
- Längsrinnen
- 12
- Druckwalze
- 13
- Messerbalken
- 14
- Längsnuten
- 15
- Stützelemente
- 16
- Schnittlinien
- 17
- Schaumstoffblock
- 18
- Kissenkern
- 19
- Nackenstützkissen
- 20
- mittlerer Bereich
- 21, 22
- obere und untere Randbereiche
- 23
- Stempelplatte
- 24
- Gegenplatte
- 25
- Rinnen
- 26
- Schnittlinien
- 27
- Stützkörper
- 28
- Nuten
- 29
- seitliche Randbereiche
- 30
- Kompressionswalzenpaar
- 31
- Kompressionswalze
- 32
- Umfangsrinnen
- 33
- Druckwalze