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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Polsterelementen aus Schaumstoff wie einer Matratze oder ein Nackenstützkissens, mit mindestens einer Liegefläche, die durch Nuten in Stützelemente aufgelöst ist und diesem Verfahren hergestellte Polsterelemente.
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Aus der
EP 0 421 272 A1 ist bekannt, die mindestens eine Liegefläche eines derartigen Polsterelementes durch sich kreuzende Nuten in einzelne Stützelemente aufzulösen, die die Stützwirkung des Polsterelementes vermindern. Dabei wird die Oberfläche des Polsterelementes durch die Nuten unterbrochen, so dass sie bei örtlicher Belastung leichter einfedern kann.
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Die Nuten im Polsterelement, im Folgenden Polsternuten genannt, können auf geläufige Weise mittels eines entsprechend räumlich geführten Bandmessers als Einschnitte erzeugt werden. Diese Herstellungsweise ist jedoch zeitraubend. Ein weiterer Nachteil dieser Herstellungsweise ist, dass Form und Tiefe der Einschnitte je nach Laufrichtung des Bandmessers quer zur Längsrichtung des Polsterelementes oder in dessen Längsrichtung in Breite bzw. Länge des Polsterelementes gleich und auch gerade sind, also in Richtung der Führung des Bandmessers keine Abstufung erlauben.
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Bevorzugt ist daher vorgesehen, die Polsternuten gemäß dem
DE 268 978 A in einem Kompressionsschneideverfahren dadurch zu erzeugen, dass der Schaumstoff zwischen einem Presswalzenpaar hindurchläuft, dessen eine, die Nutwalze, nutenförmige Vertiefungen, im Folgenden Formnuten genannt aufweist, in die Schaumstoff durch die andere, die Presswalze, eingedrückt wird. In diesem Zustand der Verformung unter dem Walzenpaar wird der in die Formnuten gedrückte Schaumstoff durch ein Messer abgeschnitten. Nach dem Auslaufen aus dem Presswalzenpaar dehnt sich der Schaumstoff wieder aus, wobei die abgeschnittenen Schaumstoffteile als Polsternuten im Schaumstoff verbleiben.
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Dabei ist schon vorgeschlagen worden, die Tiefe der Polsternuten und damit die Stützwirkung des Polsterelementes in Bereichen desselben zu verändern. So zeigt die
DE 101 50 494 A1 eine Nutwalze, die Bereiche geringeren Durchmessers aufweist und in denen der Schaumstoff weniger tief in die Formnuten gepresst wird. Es wird demgemäß weniger Schaumstoff abgeschnitten und die erzeugten Polsternuten sind weniger tief. Im Bereich des geringeren Durchmessers der Walze weist das Polsterelement auch eine geringere Höhe auf, was nicht immer erwünscht ist. Die Herstellung derartiger Nutwalzen ist auch teuer und da für jede Ausführungsform eines Polsterelementes eine gesonderte Nutwalze erforderlich ist, erscheint dies nicht als wirtschaftlich gangbarer Weg.
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In der
US 5 688 538 A ist ein kontinuierliches Rotationsverfahren zur dreidimensionalen Formgestaltung der Oberfläche von Polstern aus Schaumstoff offenbart, bei dem ein zwischen einem Presswalzenpaar hindurchgeführter Schaumstoff in eine Stempeloberfläche gepresst wird und dicht über der Stempeloberfläche abgeschnitten wird. Beim Wieder-Entlasten des Schaumstoffes nimmt dieser eine der Stempeloberfläche ähnliche Geometrie ein.
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Die
US 3 690 203 A zeigt eine Schneidvorrichtung für Schaumstoff und dergleichen mit einem Kompressionswalzenpaar, zwischen dem ein auf einer Formplatte liegender Schaumstoff durchgeführt wird und der in die Formplatte komprimierte Schaumstoff durch ein Messer dicht über der Formplatte abgeschnitten wird. Auch hier kehrt der Schaumstoff nach Entlastung in eine der Formplatte entsprechend ähnlichen Raumform zurück. Die Gegenwalze des Kompressionswalzenpaares ist in der Höhe verstellbar, um die Tiefe der Einschnitte zu verändern. Es ist jedoch kein Hinweis gegeben, dass das Verstellen während des Durchlaufes des Schaumstoffes erfolgt, um die Tiefe der Einschnitte an der Oberfläche des durchlaufenden Schaumstoffes zu verändern.
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Aus der
DE 44 25 805 A1 ist ein Polsterelement bekannt, das gemäß Spalte 2 Zeile 9 Nuten unterschiedlicher Tiefe aufweist. Diese Nuten sind, wie in Spalte 3 Zeilen 17 bis 19 beschrieben, zeitraubend im Formschneidverfahren, im Gießschäumverfahren oder im Fräsverfahren, (mittels eines Schaumstofffräsers) hergestellt. Im Gegensatz dazu sind die Nuten des Polsterelementes der Erfindung wesentlich rascher mittels Kompressionswalzen und Bandmesser im Kompressions-Eindrückverfahren mit Kompression des Schaumstoffes herzustellen. Geneigte Quernuten lassen sich darüber hinaus im Kompressions-Eindrückverfahren technisch nicht herstellen, die Entgegenhaltung trifft daher nicht den Gegenstand der Anmeldung.
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Die
FR 1 336 014 A zeigt zwar bereits im gegenseitigen Abstand verstellbare Walzen einer Kompressionsschneidevorrichtung. Diese Verstellmöglichkeit dient jedoch dem Anpassen an unterschiedlich dicke Schaumstoffplatten. Sie enthält keinen Hinweis darauf, diesen Abstand beim Durchlauf einer Schaumstoffplatte zeitweise zu verändern, um unterschiedliche Eindrücktiefe des Schaumstoffes in die Formnuten der Nutwalze zu erreichen.
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Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, eine einfache und wohlfeile Möglichkeit anzugeben, beim Herstellen von Polsterelementen der eingangs genannten Art deren Stützwirkung in Bereichen zu verändern. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die größere Tiefe der Polsternuten in dem Bereich oder den Bereichen mit verminderter Stützwirkung und das damit herausgeschnittene größere Volumen lässt die zwischen den Polsternuten verbleibenden Bereiche des Schaumstoffs tiefer unabhängig voneinander einfedern und erhöht so die Nachgiebigkeit in diesem Bereich oder in diesen Bereichen.
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Die größere Tiefe der Polsternuten in dem Bereich oder den Bereichen mit verminderter Stützwirkung kann durch einen Fräser erzeugt werden, dessen Eingriffstiefe in den betreffenden Bereichen erhöht werden kann. Diese Bearbeitungsweise ist jedoch zeitraubend und demgemäss teuer.
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Bevorzugt ist daher vorgesehen, die Polsternuten mittels des Kompressionsschneideverfahrens herzustellen, bei dem Raumteile des Schaumstoffes des Polsterelementes im Durchlauf mittels einer Pressvorrichtung in Formnuten einer Nutwalze gedrückt und mittels eines Bandmessers abgeschnitten werden. Hierbei können Teile der Schaumstoffplatte in dem mindestens einen Bereich mit geringerer Stützwirkung dadurch tiefer in die Formnuten der Nutwalze gedrückt werden, dass der gegenseitige Abstand zwischen der Nutwalze und der Pressvorrichtung beim Durchlauf einer Schaumstoffplatte vorübergehend vermindert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, Teile der Schaumstoffs des Polsterelementes in Bereichen dadurch tiefer in die Formnuten der Nutwalze zu drücken, dass der Schaumstoffplatte beim Durchlauf durch die Kompressionsschneidevorrichtung in dem betreffenden Bereich Druckstücke unterlegt werden. Dadurch wird die Dicke der Schaumstoffplatte im Bearbeitungsspalt der Kompressionsschneidevorrichtung erhöht, mehr Schaumstoff in die Formnuten der Nutwalze gedrückt und damit tiefere Polsternuten im Polsterelement erzeugt. Dies ist eine sehr einfache, kostengünstige Herstellungsweise, die keine besonderen Vorrichtungen erfordert und ohne weiteres auch an nur einzelnen Stücken von Polsterelementen anwendbar ist.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Schaumstoffplatte so tief in die Formnuten der Nutwalze gedrückt werden kann, dass im gleichen Arbeitsgang sich durch die ganze Schaumstoffplatte bzw. das ganze Polsterelement erstreckende Durchlässe erzielbar sind, die als Lüftungskanäle dienen können.
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Dadurch, dass die verminderte Stützwirkung nur durch die größere Tiefe der Polsternuten erzielt wird, kann die Breite der Nuten im Wesentlichen gleich und gering gehalten werden. Dies hat zum Vorteil, dass die Oberfläche des Polsterelementes geschlossener wirkt als wenn die verminderte Stützwirkung durch unterschiedliche Breite der Polsternuten erreicht würde.
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Die Bereiche, in denen die Stützwirkung eines Polsterelementes vermindert wird, kann sich bei der Verfahrensvariante, bei der der gegenseitige Abstand der Nutwalze und der Pressvorrichtung vorübergehend vermindert wird, nur über die ganze Breite oder Länge des Polsterelementes erstrecken. Dies ist auch beim Einlegen von Druckstücken möglich. Eingelegte Druckstücke erlauben darüber hinaus aber auch ein Vermindern der Stützwirkung in nur eng begrenzten Bereichen eines Polsterelementes.
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In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen
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1 den schematischen Querschnitt durch die Kompressionsschneidevorrichtung mit durchlaufendem Polsterelement;
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2 und 3 die Draufsicht auf jeweils ein in eine Kompressionsschneidevorrichtung mit im Abstand veränderbarem Arbeitsspalt längs bzw. quer einlaufendes Polsterelement;
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4 und 5 die Draufsicht auf jeweils ein in eine Kompressionsschneidevorrichtung längs einlaufendes Polsterelement mit unterlegten Druckstücken;
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6 ein Nutmuster in einem Polsterelement mit sich nicht kreuzenden Polsternuten;
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7 ein Nutmuster in einem Polsterelement mit örtlich vergrößerten Breite der Polsternuten;
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8 den Querschnitt durch ein Polsterelement mit durchgeschnittenen Polsternuten;
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9 den Querschnitt durch ein mehrlagiges Polsterelement mit durchgeschnittenen Polsternuten.
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Aus 1 sind die wesentlichen Bestandteile einer Kompressionsschneidevorrichtung 1 erkennbar: eine Nutwalze 2 und eine Pressvorrichtung 3.
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Die Nutwalze 2 ist auf ihrem Umfang mit Formnuten 4 beliebiger Konfiguration versehen, dargestellt sind bspw. rechtwinklig sich kreuzende Formnuten, die diagonal um die Nutwalze verlaufen (2) oder parallel und rechtwinklig zur deren Achse stehen (3) oder gebogen sein können (4). Es können auch sich nicht kreuzende, mäandrierende Formnuten (6) eingesetzt werden, die spiralig um die Nutwalze laufen können. Auch geometrische Muster von Formnuten (7) sind in manchen Fällen vorteilhaft. Die Wahl zweckmäßiger Form- oder Polsternuten hängt vom Verwendungszweck des Polsterelementes und damit von der angestrebten Polsterwirkung, bisweilen auch von der angestrebten Optik der Oberfläche des Polsterelementes ab. Es versteht sich, dass auch andere Anordnungen und Gestaltungen dieser Nuten möglich, sinnvoll und zweckmäßig sein können. Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht durch die Wahl eines Nutenbildes eingeschränkt. Die Nuten weisen einen gegenseitigen Abstand zwischen etwa 3 cm und etwa 10 cm und eine Tiefe von 5 mm bis 40 mm, vorzugsweise von 10 mm bis 20 mm auf.
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Die Pressvorrichtung 3 umfasst eine Presswalze 5, die hier eine oder zwei Stützwalzen 6 zugeordnet sind, um ihr Durchbiegen unter dem hohen angewendeten Druck zu verhindern. Entsprechende Stützwalzen 7 können auch der Nutwalze 2 zugeordnet sein. Anstelle einer Presswalze kann die Pressvorrichtung 3 auch als unter der Nutwalze vor und zurück laufender Presstisch ausgebildet sein. Es ist auch möglich, die Presswalze 5 durch ein Transportband umschlingen zu lassen, das eine Schaumstoffplatte 8 der Pressvorrichtung zuführt. Nutwalze 2 und Pressvorrichtung 3 sind durch einen hier nicht dargestellten Antrieb gegensinnig angetrieben.
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Vor und hinter der Kompressionsschneidevorrichtung 1 sind hier vorteilhafter Weise angetriebene Förderwalzen 9 angeordnet, die eine zu bearbeitende Schaumstoffplatte 8 der Kompressionsschneidevorrichtung 1 zu- bzw. ein bearbeitetes Polsterelement 10 von ihr abführen. Die Förderwalzen können durch Transportbänder umschlungen sein.
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An den Umfang der Nutwalze 2 ist die Klinge 11 eines umlaufenden, endlosen Bandmessers angestellt, das mittels eines nicht dargestellten Antriebs antreibbar ist. Das Bandmesser ist durch einen geläufigen, hier ebenfalls nicht dargestellten Messerbalken geführt.
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Die Vorrichtung ist zur Bearbeitung einer für ein Polsterelement 10 vorgesehenen Schaumstoffplatte 8 aus weichem, elastischem Schaumstoff vorgesehen, der die für das Polsterelement, bspw. eine Matratze geeignete Stützwirkung aufweist. Beim Durchlauf der Schaumstoffplatte 8 durch die Kompressionsschneidevorrichtung 1 wird die Schaumstoffplatte zusammen gepresst, wobei Schaumstoff in die Formnuten 4 der Nutwalze 2 gedrückt wird. Dieser in die Formnuten gedrückte Schaumstoff 12 wird durch die Klinge 11 des Bandmessers abgeschnitten und über das Transportband 13 abgeführt. Das aus der Kompressionsschneidevorrichtung 1 auslaufende Polsterelement 10 weist daher auf seiner Oberfläche dem Bild der Formnuten 4 auf dem Umfang der Nutwalze 2 entsprechende Polsternuten 14 auf.
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In einem zweiten Durchlauf mit gewendetem und gedrehtem Polsterelement kann dessen andere Seite mit Polsternuten versehen werden. Hierbei kann auf Verminderungen der Stützwirkung verzichtet werden oder eine solche Verminderung abgeschwächt oder Verminderung der Stützwirkung in anderen Bereichen und in anderem Maße angestrebt werden.
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Wie ohne weiteres erkennbar, wird Schaumstoff um so tiefer in die Formnuten 4 der Nutwalze 2 gepresst, je dichter die Nutwalze und die Pressvorrichtung 3 gegeneinander gestellt werden. Um so mehr Schaumstoff wird demgemäss durch die Klinge 11 des Bandmessers abgeschnitten und um so tiefer sind die in dem Polsterelement 10 erzeugten Polsternuten 14.
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In 2 ist die Schaumstoffplatte 8 in der Abmessung einer Matratze 15 in Draufsicht beim Einlauf unter die Nutwalze 2 dargestellt. Es sei beabsichtigt, in dem Bereich 16, der dem Schulterbereich eines auf der Matratze Liegenden entspricht und im Bereich 17, der dessen Gesäßbereich entspricht, die Stützwirkung der Matratze zu vermindern. Um dies zu erreichen, wird der Abstand zwischen der Nutwalze 2 und der Pressvorrichtung 3 beim Durchlauf dieser Bereiche 16 und 17 vermindert, so dass in diesen Bereichen tiefere Polsternuten 14 ausgeschnitten und damit die Stützwirkung vermindert wird. Es versteht sich, dass die Tiefe der Polsternuten 14 im Schulterbereich 16 und im Gesäßbereich 17 unterschiedlich gewählt werden kann.
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Das Verstellen des gegenseitigen Abstandes der Nutwalze 2 und der Pressvorrichtung 3 kann von Hand erfolgen. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dieses Verstellen selbsttätig vorzunehmen, indem die Lagerung der Nutwalze 2 oder der Pressvorrichtung 3 oder beider mittels eines Hilfsantriebs verstellbar ist, der über eine Steuervorrichtung in Abhängigkeit von der Durchlauflänge funktionsgerecht beaufschlagbar ist. Das Verstellen der Walzenlagerungen kann bspw. über einen elektromotorischen Hilfsantrieb oder über hydraulische oder pneumatische Arbeitselemente erfolgen.
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In 3 ist die Möglichkeit dargestellt, ein Vermindern der Stützwirkung einer Matratze 15 anstelle in Querrichtung wie in 2 in Längsrichtung der Matratze, also etwa in deren Längsmittelbereich 18 vorzunehmen, um z. B. die Stützwirkung der Längskanten für eine stabilere „Sitzkante” der Matratze aufrecht zu erhalten. Hierzu läuft die Matratze 15 in Querrichtung durch eine entsprechend lange Kompressionsschneidevorrichtung 1 und der Abstand zwischen deren Nutwalze 2 und deren Pressvorrichtung 3 wird beim Durchlauf des Bereiches 18 der Matratze vermindert.
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Der geschilderte Ablauf erfordert ein exaktes Verstellen des gegenseitigen Abstandes der Nutwalze 2 und der Pressvorrichtung 3, für das eine von der Durchlauflänge gesteuerte Stellvorrichtung erforderlich ist. Um dies zu vereinfachen, schlägt die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, unter die in die Kompressionsschneidevorrichtung 1 einlaufende Schaumstoffplatte 8 in dem Bereich oder in den Bereichen 16, 17 und/oder 18 gemäß den 4 und 5 ein oder mehrere zusätzliche Druckstücke 19 einzulegen. Durch diese zusätzlichen Druckstücke wird die Schaumstoffplatte 8 in diesem Bereich stärker verdichtet, es wird mehr Schaumstoff in die Formnuten 4 der Nutwalze 2 gedrückt und entsprechend tiefere Polsternuten 14 in dem bearbeiteten Polsterelement 10 bzw. 15 erzeugt.
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Mit der Dicke und der Abmessung eines zusätzlich eingelegten Druckstückes 19 kann die Tiefe der erzeugten Polsternuten 14 im Polsterelement 10 bzw. 15 und deren Bereich hinsichtlich Lage und Ausdehnung sehr leicht bestimmt werden. Hierbei ist es auch ohne weiteres möglich, Verminderungen der Stützwirkung in Quer- und Längsrichtung gemäß den 2 und 3 in nur einem Arbeitsgang vorzunehmen. So kann bspw. die Matratzenform der 3 auch durch Einlegen eines Druckstückes im Bereich 18 in Längsrichtung der Matratze 15 die Verminderung der Stützwirkung erreicht werden, wofür keine sich über die Länge der Matratze erstreckende Kompressionsschneidevorrichtung erforderlich ist.
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Auch ein zusätzliches Vermindern der Stützwirkung über das durch das Unterlegen eines Druckstückes 19 Erreichte hinaus, kann durch zusätzliches Unterlegen eines weiteren, zusätzlichen Druckstückes 19' unter oder auf ein erstes Druckstück 19 erreicht werden – 4. Wie aus 5 erkennbar, kann sogar in eng begrenzten Bereichen 20 einer Matratze 15 durch Einlegen etwa eines verkleinerten oder eines runden Druckstückes 19'' als zusätzlichem Druckstück ein Vermindern der Stützwirkung in diesem Bereich erreicht werden.
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Das Einlegen von Druckstücken ist einfach und kann für jedes hergestellte Polsterelement 10 leicht verändert werden. Es ist keine Veränderung an der Kompressionsschneidevorrichtung 1 erforderlich. Als Druckstücke können Schaumstoffstücke dienen, die in die Polsterelemente herstellenden Firmen leicht greifbar sind. Die Druckstück 19, 19' 19'' können jedoch auch aus flexiblen, aber harten Teilen etwa aus Kautschuk oder ähnlichen Materialien bestehen.
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Selbstverständlich ist auch die Kombination des Verstellens des gegenseitigen Abstandes der Nutwalze 2 und der Pressvorrichtung 3 in bestimmten Bereichen mit dem Einlegen von Druckstücken 19, 19' oder 19'' möglich und in manchen Fällen vorteilhaft.
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Es versteht sich, dass die Kompressionsschneidevorrichtung 1 auch „auf den Kopf” gestellt werden kann. Wie in 5 angedeutet, befindet sich die Presswalze 3 dann oben und die Nutwalze unten. Die zusätzlichen Druckstücke 19, 19', 19'' werden dann auf die Schaumstoffplatte 8 aufgelegt.
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Bei gleich breiten Formnuten 4 in der Nutwalze 2 entstehen gleich breite Polsternuten 14 im Polsterelement 10. An den Kreuzungspunkten der Form- oder Polsternuten in den in 7 schraffierten Bereichen 21 mit ihren größeren Flächen wird jedoch mehr Schaumstoff in die Formnuten gepresst, es entstehen also tiefere Polsternuten, insbesondere dann, wenn ein Nutenbild mit vergrößerten Nutenkreuzungen wie in 7 gewählt ist. Wenn hierbei der Schaumstoffplatte 8 beim Durchlauf durch die Kompressionsschneidevorrichtung 1 ein Druckelement 19 entsprechender Dicke unterlegt wird, kann die Schaumstoffschicht an den vergrößerten Nutenkreuzungen so tief in die Formnuten 4 gedrückt werden, dass sie an dieser Stelle ganz oder zum größten Teil abgeschnitten wird. Dabei entstehen Durchlässe 22, die das Polsterelement 10 ganz durchdringen können.
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8 gibt den Schnitt entlang einer Polsternut 14 wieder, die an den Stellen 14' durch quer laufende Polsternuten gekreuzt wird. An diesen Stellen war die Schaumstoffplatte 8 so tief in die Formnuten 4 der Nutwalze 2 gedrückt, dass sie vollständig durchgeschnitten worden ist. Das Druckstück 19 wird wieder entfernt.
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In 9 ist eine Ausführungsform gezeigt bei der von einem zweischichtigen Polsterelement 10 ausgegangen ist, dessen beide Schichten 23, 24 auf den einander zugekehrten Flächen mit ineinander greifenden Wellungen oder Noppen 25, 26 versehen sind. Wenn dieses Polsterelement 10 durch eine Kompressionsschneidevorrichtung 1 der beschriebenen Art geführt wird, wird an den Stellen, an denen die obere Polsterschicht 23 durch eine Wellung oder Noppe 25 der unteren Polsterschicht 24 in eine der Formnuten der Nutwalze gedrückt wird, so tief in diese gedrückt, dass sie ganz abgeschnitten wird. An diesen Stellen kann sich demgemäß ein Durchlass 22 in den zwischen den Polsterschichten 23, 24 liegenden Lüftungskanal 27 bilden. Auch wenn ein derartiger Durchlass 22 nicht in einen Lüftungskanal 27 mündet, bewirkt die Porosität des Schaumstoffes dennoch einen Austausch von Gas und Feuchtigkeit.
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Damit sich eingelegte Druckstücke 19, 19', 19'' beim Durchlauf durch die Kompressionsschneidevorrichtung 1 nicht unkontrolliert verlagern, können sie leicht wieder abnehmbar mit der Schaumstoffplatte 8 oder einem mitlaufenden Tuch, Schaumstoffmatte oder dergl. verbunden werden. Dies kann bspw. durch nur leichte Haftwirkung erzeugende Klebemittel oder durch Klettfolien auf den Schaumstoffstücken erfolgen.
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In manchen Fällen kann es aber auch vorteilhaft sein, die Druckstücke auf einem derartigen, oben genannten Mitläufertuch bleibend zu befestigen, um Serien gleicher Polsterelemente mit exakt gleicher Positionierung der nachgiebigeren Bereiche herzustellen. Dies kann auch dadurch erreicht werden, dass ein sich auch über die ganze Länge oder Breite eines Polsterelementes erstreckendes Druckstück hergestellt wird. Es kann aus einem Schaumstück bestehen, das im Konturschneideverfahren oder im Kompressionsschneideverfahren hergestellte, konturierte Oberfläche aufweist und zusammen mit jeder Schaumstoffplatte 8 durch die Kompressionsschneidevorrichtung 1 läuft und zu übereinstimmenden Polsterelementen führt.
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Es versteht sich, dass das beschriebene Verfahren außer an Matratzen mit Vorteil auch an Posterelementen anderer Art wie bspw. Stützkissen, insbesondere Nackenkissen einsetzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kompressionsschneidevorrichtung
- 2
- Nutwalze
- 3
- Pressvorrichtung
- 4
- Formnuten in der Nutwalze
- 5
- Presswalze
- 6
- Stützwalze
- 7
- Stützwalze
- 8
- Schaumstoffplatte
- 9
- Förderwalzen
- 10
- Polsterelement
- 11
- Klinge
- 12
- Abgeschnittene Schaumstoffschicht
- 13
- Transportband
- 14
- Polsternuten im Polsterelement
- 15
- Matratze
- 16
- Schulterbereich
- 17
- Gesäßbereich
- 18
- Längsmittelbereich
- 19 19' 19''
- Druckstück
- 20
- Bereich
- 21
- Bereich der Nutenkreuzungen
- 22
- Durchlass
- 23
- Polsterelement-Schicht
- 24
- Polsterelement-Schicht
- 25
- Wellung, Noppe
- 26
- Wellung, Noppe
- 27
- Lüftungskanal