DE10146060A1 - Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen mit desinfizierenden und/oder antimykotischen Eigenschaften - Google Patents
Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen mit desinfizierenden und/oder antimykotischen EigenschaftenInfo
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- A01N25/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing solids as carriers or diluents
Abstract
Die Erfindung betrifft einen Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen (1) mit desinfizierenden und/oder antimykotischen Eigenschaften, umfassend wenigstens eine Matrix (2), in die ein Molekularsieb eingemischt ist, das mit DOLLAR A - wenigstens einem Wirkstoff (Z) mit desinfizierender oder antimykotischer Wirkung oder DOLLAR A - wenigstens einem ersten Wirkstoff (Z¶1¶) mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten Wirkstoff (Z¶2¶) mit antimykotischer Wirkung DOLLAR A beladen ist, wobei das entsprechende Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3) bei Kontakt der Matrix (2) mit einer Körperoberfläche (4) menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Art in Verbindung mit der wässrigen Körperflüssigkeit den/die Wirkstoff/e freigibt. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Werkstoff zeichnet sich nun dadurch aus, dass DOLLAR A - das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3) zusätzlich Kristallwasser enthält, und zwar derart, dass in Bezug auf eine ausreichende Grundmolmenge (m) an Kristallwasser das Molekularsieb partiell dehydriert ist, wobei das Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoff/en (Z, Z¶1¶, Z¶2¶) beladen ist, so dass bei Kontakt der Matrix (2) mit der Körperoberfläche (4) eine Adsorption von Wasser unter Desorption des entsprechenden Wirkstoffes stattfindet, wobei der Kristallwassergehalt des Molekularsiebes zunimmt. DOLLAR A Ferner wird ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Werkstoffes vorgestellt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen mit
desinfizierenden und/oder antimykotischen Eigenschaften, umfassend wenigstens eine
Matrix, in die ein Molekularsieb eingemischt ist, das mit
- - wenigstens einem Wirkstoff mit desinfizierender oder antimykotischer Wirkung oder
- - wenigstens einem ersten Wirkstoff mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten Wirkstoff mit antimykotischer Wirkung
beladen ist, wobei das entsprechende Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt bei Kontakt der
Matrix mit einer Körperoberfläche menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Art in
Verbindung mit der wässrigen Körperflüssigkeit den/die Wirkstoffe freigibt.
Die Desinfektion umfasst Maßnahmen zur Vernichtung oder Wachstumsbehinderung
von krankheitserregenden Bakterien. Die Bakterien sind fast allgegenwärtige, winzige,
nur im Mikroskop sichtbare Kleinstlebewesen (Mikroorganismen), die wie Kugeln,
Stäbchen, Schrauben, Hanteln oder Kommas aussehen. Zu ihrer Bekämpfung werden
entsprechende Desinfektionsmittel eingesetzt.
Im folgenden wird der Thematik der Pilzerkrankungen, die mit Antimykotika behandelt
werden, eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Pilzerkrankungen, insbesondere der Haut (Dermatykosen), gehören zu den häufigsten
Infektionskrankheiten. Allein über 9 Millionen Menschen in Deutschland leiden daran.
Zu den pathogenen Pilzen zählen die Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze, die
auf der infizierten Haut und an den Anhangsgebilden (Nägel, Haare) und auch im
Organismus ihre krankmachende Wirkung entfalten können. Langwierige
Erkrankungen sind oft die Folge. Wie bei allen Infektionskrankheiten gilt der
medizinische Grundsatz, möglichst frühzeitig die Erreger zu bekämpfen, d. h. im Falle
der Mykosen sie mit Hilfe von Antimykotika abzutöten und sie an ihrer Vermehrung
außerhalb und innerhalb des Körpers mit Mykostatika zu hindern.
Ein breites Wirkspektrum von ausgewählten Arzneimitteln gegen Hautpilze erlaubt ein
wirksames Bekämpfen der Erreger als präventive Maßnahme. Der häufigste
Übertragungsmechanismus erfolgt im feuchten Milieu über der Körperoberfläche meist
der Hände und Füße über Gummi- und Kunststoffmatten in Bädern, über
Gummihandschuhe, Gummistiefel und andere Artikel, so dass eine antimykotische
Ausrüstung solcher Polymere den Infektionsweg wirksam unterbricht.
Auch in der Landwirtschaft besteht ein hoher Bedarf, weil Mykosen ebenso wie beim
Menschen auch Tiere belasten und zu Verlusten führen. So ist bei Schimmelbefall von
Getreiden mit hohen finanziellen Verlusten zu rechnen.
Als Antimykotika sind insbesondere folgende Wirkstoffe von Bedeutung:
- - Azole: Itraconazol, Bifonazol, Clotrimazol, Econazol, Miconazol
- - Polyene: Nystatin, Pimaricin, Thiocarbamate, Tolnaftat, Tolciclat
- - Amphotericin: Ketaconazol, Griseofulvin
Diese Stoffe entfalten ihre Wirkung, indem sie die Ergosterinsynthese von Pilzen
hemmen oder die Zytoplasmamembran stören und die Transportvorgänge
unterbrechen, aber nicht in lebenden Säugetier-Organismen gefährlich werden oder die
Pflanzen oder Körner schädigen können.
Es sind nun Werkstoffe (Biomaterialien) bekannt, die mit einem entsprechenden
Wirkstoff beladen sind, und zwar unter Verwendung eines Molekularsiebes. Aus dem
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt wird der Wirkstoff desorptiv freigesetzt, indem das
Wasser des Körpergewebes (z. B. bei Fußkontakt) in die Matrix eindiffundiert.
Nachfolgend wird der Wirkstoff gelöst und diffundiert dann zum Körpergewebe,
beispielsweise zur Fußhaut. Hinsichtlich des diesbezüglichen Standes der Technik wird
insbesondere auf die Druckschriften DD 264 008 A5 und DD 264 009 A5 verwiesen.
Bei den bisher bekannten Werkstoffen dieser Art trat entweder ein "Spritzeneffekt" ein,
d. h. ein schneller Abbau des Wirkstoffes und somit eine wesentliche Verringerung der
Depotwirkung, oder die Freisetzung des Wirkstoffes verlief unkontrolliert.
Im Rahmen einer Weiterentwicklung besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen
Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen mit desinfizierenden und/oder
antimykotischen Eigenschaften bereitzustellen, bei dem ein kontinuierliches
Wirkstoffangebot gewährleistet ist. Darüber hinaus soll das Anwendungsspektrum
innerhalb des menschlichen, tierischen und pflanzlichen Bereiches erweitert werden.
Zwecks Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich nun der erfindungsgemäße Werkstoff
nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 dadurch aus, dass das
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt zusätzlich Kristallwasser enthält, und zwar derart, dass
in Bezug auf eine ausreichende Grundmolmenge (m) an Kristallwasser das
Molekularsieb partiell dehydratisiert ist, wobei das Molekularsieb mit der reduzierten
Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoffen beladen ist, so dass bei
Kontakt der Matrix mit der Körperoberfläche eine Adsorption von Wasser unter
Desorption des entsprechenden Wirkstoffes stattfindet, wobei der Kristallwassergehalt
des Molekularsiebes zunimmt.
Zweckmäßige Gestaltungsvarianten des Werkstoffes sind in den Patentansprüchen 2
bis 17 genannt.
Darüber hinaus besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Werkstoffes bereitzustellen.
Gemäß Kennzeichen des Patentanspruches 17 zeichnet sich nun das Verfahren zur
Herstellung des neuen Werkstoffes durch folgende Verfahrensschritte aus:
- - das Molekularsieb mit einer ausreichenden Grundmolmenge (m) an Kristallwasser wird bei 300 bis 500°C, vorzugsweise bei 400 bis 450°C, mehrere Stunden, vorzugsweise 2 bis 6 Stunden, lang partiell dehydratisiert;
- - anschließend wird das partiell dehydratisierte Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoffen unter Bildung des entsprechenden Molekularsieb/Wirkstoff-Adduktes beladen;
- - schließlich wird das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt in die Matrix eingemischt.
Die Dehydratisierung und/oder Beladung wird/werden dabei insbesondere in
Gegenwart eines inerten Gases, beispielsweise von Stickstoff, durchgeführt. Die
Dehydratisierung und/oder Beladung erfolgt/erfolgen ferner vorzugsweise unter
Normaldruck. Die Beladung selbst kann beispielsweise mittels einer Kugelmühle
vorgenommen werden.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Adsorption/Desorptions-Mechanismus anhand von zwei
Ausführungsbeispielen;
Fig. 2 den Adsorption/Desorptions-Mechanismus anhand zweier
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukte, die einen unterschiedlichen
Dehydratisierungsgrad aufweisen.
In Form eines einfachen Ausführungsbeispieles umfasst das Erzeugnis 1 gemäß Fig. 1
(z. B. Stallmatte, Badepantine) eine Matrix 2. In diese Matrix ist nun das
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 3 eingemischt. Als Molekularsieb wird insbesondere ein
Natrium-Aluminium-Silikat der Formel
Na86[(AlO2)86.(SiO2)106].m(m')H2O
verwendet, das im noch nicht dehydratisierten Zustand eine Grundmolmenge (m = 276)
an Kristallwasser enthält. Im Rahmen der partiellen Dehydratisierung werden dabei
mindestens 20%, vorzugsweise 40 bis 70%, Mole Wasser entzogen. Das partiell
dehydratisierte Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m'; z. B. m' = 200) ist nun
mit einem Wirkstoff Z beladen.
Bei Kontakt der Matrix 2 mit der Körperoberfläche 4 (z. B. Fußkontakt) wird nun dieser
Wasser entzogen, das von dem Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 3 aufgenommen wird
(Adsorption), wobei eine Desorption des Wirkstoffes Z mit desinfizierender oder
antimykotischer Wirkung stattfindet. Dabei nimmt der Kristallwassergehalt des
Molekularsiebes zu. Das Molekularsieb erhält also das Kristallwasser zurück, das man
ihm im Rahmen der partiellen Dehydratisierung entzogen hat.
Die Tatsache, dass das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 3 grundsätzlich Kristallwasser
enthält, sorgt für ein entsprechendes Feuchtmilieu. Auf diese Weise wird die
Desorption des Wirkstoffes Z mittels des Lösungs- bzw. Dispergierungsmittels Wasser
erleichtert.
Im Rahmen der gleichen Figur ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Hiernach ist das Molekularsieb bei einem einheitlichen Dehydratisierungsgrad mit
einem ersten Wirkstoff Z1 mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten Wirkstoff Z2
mit antimykotischer Wirkung beladen, die sich durch einen unterschiedlichen
Beladungsgrad auszeichnen, so dass das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 3 bei Kontakt
der Matrix 2 mit der Körperoberfläche 4 die Wirkstoffe Z1 und Z2 sequentiell freigibt,
was durch die unterschiedlichen Pfeilstärken dargestellt ist. Die beiden Wirkstoffe
haben dabei etwa das gleiche Molekulargewicht. Folgendes Zahlenbeispiel soll dies
verdeutlichen. Das Molekularsieb weist einen Dehydratisierungsgrad von 70% auf. Bei
einem Gesamtbeladungsgrad von 60% an den Wirkstoffen Z1 und Z2 entfallen auf Z1
40% und Z2 20%. Aufgrund der größeren Beladungsmenge wird der Wirkstoff Z1
schneller abgegeben als der Wirkstoff Z2, verbunden mit einer zeitlich versetzten
Wirkung.
Diese Wirkstoffkombination wird auch für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
herangezogen, das nun näher vorgestellt wird.
In die Matrix 6 sind ein erstes und zweites Molekularsieb 7 bzw. 8 eingemischt, die
typengleich sind, sich jedoch durch einen unterschiedlichen Dehydratisierungsgrad
auszeichnen, wobei folgendes Beispiel genannt sei:
Molekularsiebtyp: Nass [(AlO2)86.(SiO2)106].m(m')H2O
Grundmolmenge (m) vor der partiellen Dehydratisierung: m = 276
reduzierte Molmenge (m')
Molekularsiebtyp: Nass [(AlO2)86.(SiO2)106].m(m')H2O
Grundmolmenge (m) vor der partiellen Dehydratisierung: m = 276
reduzierte Molmenge (m')
- - Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 7 mit dem Wirkstoff Z3: m' = 100
- - Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt 8 mit dem Wirkstoff Z4: m' = 200
Bei etwa gleichem Molekulargewicht der Wirkstoffe Z3 (Desinfektionsmittel) und Z4
(Antimykotikum) ist dabei jeweils der Beladungsgrad etwa gleich.
Bei Kontakt der Matrix 6 mit der Körperoberfläche 9 werden die Wirkstoffe Z3 und Z4
sequentiell freigegeben, was wiederum durch die unterschiedlichen Pfeilstärken
symbolisiert ist. Mit anderen Worten: Das Addukt 7 mit dem größeren
Dehydratisierungsgrad wird begieriger Wasser aufnehmen als das Addukt 8. Folge ist,
dass der Wirkstoff Z3 schneller abgegeben wird als der Wirkstoff Z4, verbunden
wiederum mit einer zeitlich versetzten Wirkung.
Unabhängig von den Ausführungsbeispielen gelten für den Werkstoff
zweckmäßigerweise folgende Parameter:
- - Die Addukte 3, 7 und 8 sind innerhalb der Matrix 2 und 6 im wesentlichen gleichmäßig verteilt.
- - Die Addukte 3, 7 und 8 weisen einen Anteil von 2 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, auf, und zwar bezogen auf die Gesamtmasse der Matrix 2 und 6.
- - Die Matrix 2 und 6 ist ein Polymerwerkstoff, insbesondere wiederum ein Elastomer, ein thermoplastisches Elastomer oder ein thermoplastischer Kunststoff.
- - Das Molekularsieb weist eine Porengröße von 3 bis 13 Å (Angström), vorzugsweise 3 bis 7 Å, auf. Mit dieser Maßnahme wird verhindert, dass bei externem Wasserangebot, beispielsweise bei der Reinigung einer Stallmatte, die Wirkstoffe nicht heraus geschwemmt werden.
Die in der Beschreibung und in den Patentansprüchen erwähnten Aussagen zum
Dehydratisierungsgrad und Beladungsgrad beziehen sich auf den Zustand nach
Abschluss der partiellen Dehydratisierung bzw. der Beladung, d. h. ohne
Stoffwechselaustausch von Wasser und Wirkstoff.
1
Erzeugnis mit desinfizierenden und/oder antimykotischen Eigenschaften
2
Matrix
3
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt mit den Wirkstoffen Z, Z1
, Z2
4
Körperoberfläche
5
Erzeugnis mit desinfizierenden und antimykotischen Eigenschaften
6
Matrix
7
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt mit dem Wirkstoff Z3
8
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt mit dem Wirkstoff Z4
9
Körperoberfläche
Claims (20)
1. Werkstoff zur Herstellung von Erzeugnissen (1, 5) mit desinfizierenden und/oder
antimykotischen Eigenschaften, umfassend wenigstens eine Matrix (2, 6), in die
ein Molekularsieb eingemischt ist, das mit
wenigstens einem Wirkstoff (Z) mit desinfizierender oder antimykotischer Wirkung oder
wenigstens einem ersten Wirkstoff (Z1, Z3) mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten Wirkstoff (Z2, Z4) mit antimykotischer Wirkung
beladen ist, wobei das entsprechende Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3; 7, 8) bei Kontakt der Matrix (2, 6) mit einer Körperoberfläche (4, 9) menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Art in Verbindung mit der wässrigen Körperflüssigkeit den/die Wirkstoffe freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass
das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3, 7, 8) zusätzlich Kristallwasser enthält, und zwar derart, dass in Bezug auf eine ausreichende Grundmolmenge (m) an Kristallwasser das Molekularsieb partiell dehydratisiert ist, wobei das Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoffen (Z, Z1, Z2, Z3, Z4) beladen ist, so dass bei Kontakt der Matrix (2, 6) mit der Körperoberfläche (4, 9) eine Adsorption von Wasser unter Desorption des entsprechenden Wirkstoffes stattfindet, wobei der Kristallwassergehalt des Molekularsiebes zunimmt.
wenigstens einem Wirkstoff (Z) mit desinfizierender oder antimykotischer Wirkung oder
wenigstens einem ersten Wirkstoff (Z1, Z3) mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten Wirkstoff (Z2, Z4) mit antimykotischer Wirkung
beladen ist, wobei das entsprechende Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3; 7, 8) bei Kontakt der Matrix (2, 6) mit einer Körperoberfläche (4, 9) menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Art in Verbindung mit der wässrigen Körperflüssigkeit den/die Wirkstoffe freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass
das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3, 7, 8) zusätzlich Kristallwasser enthält, und zwar derart, dass in Bezug auf eine ausreichende Grundmolmenge (m) an Kristallwasser das Molekularsieb partiell dehydratisiert ist, wobei das Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoffen (Z, Z1, Z2, Z3, Z4) beladen ist, so dass bei Kontakt der Matrix (2, 6) mit der Körperoberfläche (4, 9) eine Adsorption von Wasser unter Desorption des entsprechenden Wirkstoffes stattfindet, wobei der Kristallwassergehalt des Molekularsiebes zunimmt.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekularsieb ein
Metall-Aluminium-Silikat der folgenden Formel ist:
Men[(AlO2)x.(SiO2)y].m(m')H2O.
Men[(AlO2)x.(SiO2)y].m(m')H2O.
3. Werkstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Metall der ersten
oder zweiten Hauptgruppe des Periodensystems, vorzugsweise Natrium,
Verwendung findet.
4. Werkstoff nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb ein Natrium-Aluminium-Silikat der folgenden Formel ist:
Na86[(AlO2)86.(SiO2)106].m(m')H2O.
Na86[(AlO2)86.(SiO2)106].m(m')H2O.
5. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb eine Grundmolmenge (m) an Kristallwasser von wenigstens 100,
insbesondere 200, enthält.
6. Werkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundmolmenge
(m) an Kristallwasser 276 beträgt.
7. Werkstoff nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb ein Natrium-Aluminium-Silikat der folgenden Formel ist:
Na86[(AlO2)86.(SiO2)106].276 H2O.
Na86[(AlO2)86.(SiO2)106].276 H2O.
8. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
partiell dehydratisierte Molekularsieb einen Dehydratisierungsgrad von
mindestens 20%, vorzugsweise von 40% bis 70%, aufweist.
9. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
Beladungsgrad des Wirkstoffes (Z, Z1, Z2, Z3, Z4) im Molekularsieb/Wirkstoff-
Addukt (3, 7, 8) kleiner ist als der Dehydratisierungsgrad des partiell
dehydratisierten Molekularsiebes.
10. Werkstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Beladungsgrad
mindestens 50% des Dehydratisierungsgrades beträgt.
11. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3, 7, 8) innerhalb der Matrix (2, 6) im
wesentlichen gleichmäßig verteilt ist.
12. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3, 7, 8) einen Anteil von 2 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, aufweist, und zwar bezogen auf die
Gesamtmasse der Matrix (2, 6).
13. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Matrix (2, 6) ein Polymerwerkstoff, vorzugsweise ein Elastomer, ein
thermoplastisches Elastomer oder ein thermoplastischer Kunststoff ist.
14. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Molekularsieb bei einem einheitlichen Dehydratisierungsgrad mit wenigstens
einem ersten Wirkstoff (Z1) mit desinfizierender Wirkung und einem zweiten
Wirkstoff (Z2) mit antimykotischer Wirkung beladen ist, die sich durch einen
unterschiedlichen Beladungsgrad auszeichnen, so dass das
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3) bei Kontakt der Matrix (2) mit der
Körperoberfläche (4) die Wirkstoffe (Z1, Z2) sequentiell freigibt.
15. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in
die Matrix (6) wenigstens ein erstes und zweites Molekularsieb eingemischt sind,
die typengleich sind, sich jedoch durch einen unterschiedlichen
Dehydratisierungsgrad auszeichnen, wobei das erste Molekularsieb mit einem
ersten Wirkstoff (Z3) mit desinfizierender Wirkung und das zweite Molekularsieb
mit einem zweiten Wirkstoff (Z4) mit antimykotischer Wirkung beladen sind, und
zwar bei etwa gleichem Beladungsgrad, so dass das erste
Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (7) und das zweite Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt
(8) bei Kontakt der Matrix (6) mit der Körperoberfläche (9) die Wirkstoffe (Z3, Z4)
sequentiell freigeben.
16. Werkstoff nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
sequentielle Freigabe der Wirkstoffe so erfolgt, dass der Wirkstoff (Z1, Z3) mit
desinfizierender Wirkung schneller abgegeben wird als der Wirkstoff (Z2, Z4) mit
antimykotischer Wirkung.
17. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Porengröße des Molekularsiebes 3 bis 13 Å, vorzugsweise 3 bis 7 Å, beträgt.
18. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - das Molekularsieb mit einer ausreichenden Grundmolmenge (m) an Kristallwasser wird bei 300 bis 500°C, vorzugsweise bei 400 bis 450°C, mehrere Stunden, vorzugsweise 2 bis 6 Stunden, lang partiell dehydratisiert;
- - anschließend wird das partiell dehydratisierte Molekularsieb mit der reduzierten Molmenge (m') an Kristallwasser mit dem/den Wirkstoffen (Z, Z1, Z2, Z3, Z4) unter Bildung des entsprechenden Molekularsieb/Wirkstoff- Adduktes (3, 7, 8) beladen;
- - schließlich wird das Molekularsieb/Wirkstoff-Addukt (3, 7, 8) in die Matrix (2, 6) eingemischt.
19. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dehydratisierung und/oder Beladung in Gegenwart
eines inerten Gases, beispielsweise von Stickstoff, durchgeführt wird/werden.
20. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dehydratisierung und/oder Beladung unter Normaldruck
durchgeführt wird/werden.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8141 | Disposal/no request for examination |