DE10139710B4

DE10139710B4 - Weichmacher auf Pflanzenbasis enthaltender dünnwanndiger Gegenstand, insbesondere Handschuh und Verfahren zur Herstellung desselben

Info

Publication number: DE10139710B4
Application number: DE10139710A
Authority: DE
Inventors: Ronald Leong Low Pew; Ismail Dr. Taman Tun
Original assignee: Matang Manufacturing Sdn Bhd
Current assignee: Matang Manufacturing Sdn Bhd
Priority date: 2000-12-21
Filing date: 2001-08-13
Publication date: 2005-12-01
Anticipated expiration: 2021-08-14
Also published as: DE10139710B8; GB0111867D0; GB2370277A; FR2818654B1; DE10139710A1; US20020114825A1; MY119235A; US6589544B2; ITMI20011001A1; GB2370277B; FR2818654A1; ITMI20011001A0

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines dünnwandigen Elastomer-Gegenstandes zur Bedeckung eines menschlichen Körperteils, wobei das Verfahren umfasst:
– Eintauchen eines Formteils für diesen Gegenstand in eine Latexzusammensetzung, die mit Extrakt der Aloe vera Pflanze vermischt wurde, und
– Weiterverarbeiten und Härten der darauf gebildeten Schicht aus Latexmischung, so dass dieser Extrakt mit dem sich ergebenden Gummisubstrat ein Polymer, Co-Polymer, einen Füllstoff oder eine Kombination davon dieses Artikels ausbildet,
wobei der Gegenstand ferner mit mindestens einer Schicht einer Aloe vera Beschichtung auf der mit der Haut in Berührung tretenden Oberfläche beschichtet wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen dünnwandigen Elastomergegenstand und ein Verfahren zur Herstellung desselben. Insbesondere betrifft die Erfindung Handschuhe, Kondome, Masken und Fingerbedeckungen. Ebenfalls wird ein Verfahren zur Herstellung solcher Gegenstände offenbart.
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass die gelartigen oder gelatinösen Substanzen, die aus Aloe-Pflanzen extrahiert werden, insbesondere Aloe vera, als ein Weichmacher („Hautgeschmeidiger", Emollient) in Kosmetika sowie für andere therapeutische Wirkungen in der Kräutermedizin einsetzbar sind. Allerdings ist über ihre Verwendung bei der Herstellung von in Massen hergestellten Gegenständen zum Bekleiden von menschlichen Körperteilen, insbesondere Elastomer-Gegenständen wie Handschuhen, Kondomen, Masken und Fingerbedeckungen und dergleichen im folgenden Stand der Technik, wenn überhaupt, wenig bekannt.
Die US Patentschrift 6,087,310 (Henkel) offenbart eine Polymer-Latexzusammensetzung zur Verwendung bei der Reinigung von Händen und Haut, ohne dass Wasser verwendet wird oder die Hände abgewaschen werden. Die Latex-Emulsion dieses Patentes schließt Pflanzenextrakte wie Aloe vera und andere Pflanzen- oder botanische Extrakte wie Jojoba-Öl, Weizenkeimextrakt, Lotion aus Getreidehülsen und Pflanzenöl im allgemeinen ein. Die Latexformulierung wird nicht zur Ausbildung von Gummiartikeln verwendet oder zur Vulkanisation, um gehärtete oder vulkanisierte Elastomerprodukte zu erzeugen. Sie wird ausschließlich als eine nicht abzuwaschende Handreinigungs- oder Waschflüssigkeit verwendet.
Die US Patentschrift 5,993,972 (Reich et al.) betrifft das Einmischen von hydrophilen und hydrophoben Diolen in bestimmten Verhältnissen, um Polyurethane herzustellen. Es schließt eine bevorzugte Ausführungsform ein, bei der Füllstoff zu der Zusammensetzung hinzugegeben wird, um Elastomer-Handschuhe (sowohl natürlicher als auch synthetischer Gummi), einschließlich Untersuchungs-, Operations-, Industrie-, medizinische und Reinraumhandschuhe, herzustellen. Es werden verschiedene Kategorien von Additiven erwähnt, die zu der Polymerlösung zur Ausbildung der Handschuhe hinzugefügt werden können. Eine der Kategorien des Additivs, Öl, wird erwähnt, um Maisöl, Sesamöl, Süßmandelöl, hydriertes Pflanzenöl, Aprikosenöl, Olivenöl und Stärke einzuschließen. Pflanzensterine werden ebenfalls als Stabilisatoren für die Mischung erwähnt. Die spezifische Erwähnung, dass Aloe vera verwendet wurde, konnte nicht gefunden werden. Es sollte erwähnt werden, dass die Stoffe auf Pflanzenbasis als Additiv oder Stabilisatoren und nicht als Polymer, Co-Polymer oder Füllstoff des sich ergebenden Polymerproduktes verwendet werden.
Die US Patentschrift 4,310,928 (Joung) offenbart ein talkfreien Handschuh, der hergestellt wird, indem eine Beschichtung aus Lipo-Verbindung auf der Handschuhoberfläche mit einem oberflächenaktiven Mittel dafür bereitgestellt wird. Die Lipo-Verbindung schließt Pflanzenöle ein. Die Beschichtung und das oberflächenaktive Mittel werden bei Temperaturen von 126,6 °C (260°F) gehärtet. Wiederum gibt es keine Erwähnung von Aloe vera als solchen.
In der US Patentschrift 5,869,072 (Berry) wird Aloe vera als eine feuchtigkeitsspendende Substanz verwendet, die für einen therapeutischen Handschuh für die Behandlung von trockenen Händen abgegeben wird. Es wird nicht in dem Verfahren und für die Herstellung des Handschuhs an sich verwendet.
Unmittelbar nach der Bedrohung von Aids-Infektion des medizinischen Personals durch gerissene Operationshandschuhe schlagen US 5,335,373 (Dangman, et. al) wie auch US 5,357,636 (Dresdner, Jr., et.al.) doppelschichtige Handschuhe vor, wobei ein dünner Raum zwischen der inneren und der äußeren Schicht bereitgestellt wird, der mit nicht flüchtigen antiseptischen Zusammensetzungen gefüllt ist. Der Riss in der Wand des Handschuhs bewirkt, dass die antiseptischen Zusammensetzungen freigesetzt werden, wodurch der betroffene Bereich desinfiziert wird. Pflanzenöle einschließlich Jojoba-Öl werden lediglich als Emulgatoren vorgeschlagen. Es gibt keine Erwähnung von Aloe vera.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen dünnwandigen Elastomer-Gegenstand so bereitzustellen, dass in das Substrat des Gegenstandes Aloe vera Pflanzenextrakt eingeschlossen wird, um ein Produkt mit feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften zu erhalten.
Es ist ein spezielles Ziel der Erfindung, einen dünnwandigen Elastomer-Gegenstand eines Substrates aus natürlichem Gummi bereitzustellen, bei dem Aloe vera Pflanzenextrakt mit diesem verarbeitet wird als Polymer, Co-Polymer oder Füllstoff des Gegenstandes, sodass Weichmacher-(Geschmeidiger)-Eigenschaften bereitgestellt werden.
Ein weiteres Ziel ist es, ein Verfahren zur Herstellung der vorstehend genannten Gegenstände bereitzustellen.
Das allgemeine Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines dünnwandigen Elastomer-Gegenstands zur Bedeckung eines menschlichen Körperteils umfasst das Eintauchen eines Formteiles für diesen Gegenstand in eine Latexzusammensetzung, die mit dem Extrakt der Aloe vera Pflanze vermischt wurde. Das eingetauchte Formteil wird dann weiterverarbeitet und gehärtet, sodass dieser Extrakt mit dem sich ergebenden Gummisubstrat ein Polymer, Co-Polymer, einen Füllstoff oder einer Kombination davon dieses Artikel bildet, wobei der Gegenstand ferner mit mindestens einer Schicht einer Aloe vera Beschichtung auf der mit der Haut in Berührung tretenden Oberfläche beschichtet wird. Vorzugsweise umfasst die Aloe vera Beschichtung ferner mindestens ein geeignetes Konservierungsmittel in einer wässrigen Lösung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Artikel 15 bis 20 Gew.-% Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat oder einer äquivalenten Konzentration. Beispielsweise beträgt die Menge des Aloe vera Extraktes 15%.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann der Gegenstand gebildet werden, indem er in die Latexzusammensetzung getaucht wird, die nicht mehr als 15 kg Aloe vera Extrakt in je 100 kg der Latexzusammensetzung zugemischt umfasst.
In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden 0,075 Gew.-% des Aloe vera Extraktes in einem 200:1 Konzentrat vermischt mit je 100 kg Gesamtfeststoff an natürlichem Gummi in einer wässrigen Latexzusammensetzung, um eine Eintauchlösung zum Eintauchen von Formteilen für Gegenstände herzustellen, um Gegenstände herzustellen, die das Äquivalent von 15 %igem Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat enthalten.
Das allgemeine Verfahren der Erfindung umfasst

– Eintauchen eines Formteils für diesen Gegenstand in eine Latexzusammensetzung, die mit Extrakt der Aloe vera Pflanze vermischt wurde, und
– Weiterverarbeiten und Härten der darauf gebildeten Schicht aus Latexmischung, so dass dieser Extrakt mit dem sich ergebenden Gummisubstrat ein Polymer, Co-Polymer, einen Füllstoff oder eine Kombination davon dieses Artikels ausbildet,

Es kann davon ausgegangen werden, dass in dem fertigen Gegenstand der Aloe vera Extrakt das Substrat durchdringt oder in dieses integriert, wenn die Latexzusammensetzung vulkanisiert und gehärtet wird. Dadurch können die Geschmeidigkeit verleihenden und anderen therapeutischen Eigenschaften des Aloe vera integral in dem Gegenstand bereitgestellt werden.
Die Arten des vorgestellten Gegenstands, der auf diese Weise vorteilhaft hergestellt werden kann, sind Handschuhe, Kondome, Fingerbedeckungen, Gesichtsmasken. Aufgrund der Geschmeidigkeit verleihenden und anderen therapeutischen Eigenschaften von Aloe vera können diese Gegenstände einen besseren Tragekomfort bieten und Irritationen oder Unbehagen vermindern, die vom längeren Tragen stammen.
Der Gegenstand, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird, wird mit einer oder mehreren Schichten einer Aloe vera Beschichtung auf mindestens der die Haut berührenden Oberfläche beschichtet. Die Beschichtung kann erreicht werden, indem der Gegenstand in eine Lösung eingetaucht wird, die Aloe vera zum Beispiel gemäß der folgenden Formulierung enthält:

Aloe vera Extrakt (1:1 Konzentrat) 20 bis 30 %

Natriumbenzoat (Konservierungsmittel) 0,025 bis 0,075 %

Kaliumsorbat (Konservierungsmittel) 0,025 bis 0,075 %

Wasser 70 bis 80 %
Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass das verwendete Konservierungsmittel gegen andere als Benzoat oder Sorbat geeignete Konservierungsmittel für pflanzliche Materialien in einer wässrigen Lösung ausgetauscht werden kann.
Aloe vera Extrakt ist kommerziell am häufigsten als getrocknetes Konzentrat oder in Pulverform in verschiedenen Konzentrationen relativ zu 1:1, was 1 Teil Aloe vera Extrakt auf 1 Teil des Gewichts der Pflanze darstellt, erhältlich.
Beispielsweise muss eine Charge von Aloe vera Pulver eines 200:1 Konzentrats mit einer wässrigen Lösung vermischt werden (bspw. Wasser oder Gummilatex), um das Mischen mit der Latexzusammensetzung zu erleichtern, oder um es für das Einmischen in eine Eintauchlösung geeignet zu machen. Es wird bevorzugt, dass die Menge des Aloe vera, das in die Latexzusammensetzung eingemischt wird, für ein darin eingetauchtes Formteil ausreicht, das zu einem fertigen Gegenstand verarbeitet und gehärtet wird, der 15 bis 20 Gew.-% Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat oder einer äquivalenten Konzentration enthält. Beispielsweise enthält der fertige Gegenstand 15 Gew.-% Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat.
In einem Beispiel zur Herstellung der Latexzusammensetzung, die mit dem Aloe vera Extrakt vermischt ist, werden 15 kg des Extraktes in 1:1 Konzentrat mit je 100 kg der Latexzusammensetzung für das Eintauchen durch Formteile vermischt. Die davon hergestellten fertigen Gegenstände weisen das Extrakt zu 15 % auf.
In einem anderen Beispiel für die Herstellung der Latexzusammensetzung, die mit dem Aloe vera Extrakt vermischt wird, werden 0,075 Gew.-% des Extraktes in einem 200:1 Konzentrat mit je 100 kg Gesamtfeststoffmaterial von natürlichem Gummi in einer wässrigen Latexzusammensetzung vermischt, um eine Eintauchlösung zu erzeugen, um Formteile des Gegenstands einzutauchen. Die daraus hergestellten fertigen Gegenstände weisen die bevorzugte Menge des Extraktes, d.h. 15 % in 1:1 Konzentrat oder einem Äquivalent auf.
Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass der Ausdruck "Aloe vera Extrakt", wie er in der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, die Zusammensetzung von Substanzen umfasst, die hauptsächlich aus dem parenchymatösen Gewebe im Blattzentrum von Aloe vera Linne (die ebenfalls als Aloe vera barbadensis Miller, Curacao aloe, oder Barbados aloe bekannt ist) in der Form eines schleimigen Gels extrahiert werden, das für seine Geschmeidigkeit verleihende und wundheilende Aktivität, wie in Merck's Index Monographien Nr. 312 und 314 beschrieben, bekannt ist. Der Begriff "Extrakt" ist so zu verstehen, dass er die Vielzahl von spezifischen Mucopolysaccharid-Verbindungen einschließt, die identifiziert worden sein können, einschließlich Aloin (Chemical Abstracts Service, CAS: 10-Glucopyranosyl-1,8-dihydroxy-3-(hydroxymethyl)-9(10H)-anthracenon), Aloeemodin etc. oder Derivate davon wie Aloeharz (CAS-Name: (E)-3-(4- Hydroxphenyl)-2-propensäure 2-Strich-Ester mit 8-beta-D-Glucopyranosyl-7-hydroxy-5-methyl-2-(2-oxopropyl)-4H-1-benzopyran-4-on). Es sollte ferner ersichtlich sein, dass ein solcher Extrakt den Latex dieser Pflanze einschließen kann, der variierende Mengen an Aloin, Aloeemodin, Chrysophansäure, flüchtigen Ölen und Harzen enthalten kann. Daher ist der Begriff "Extrakt" nicht auf eine spezifische Verbindung oder einen aktiven Inhaltsstoff der Pflanze begrenzt.
Diese spezifischen Verbindungen und Substanzen sollen hier nicht von der Bedeutung des Begriffes "Aloe vera Extrakt" der vorliegenden Erfindung abweichen, wie er durch die nachfolgend beschriebenen Beispiele und spezifischen Ausführungsformen veranschaulicht wird, und sie sollen unter den Wortlaut und den Sinn der folgenden Ansprüche fallen.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines dünnwandigen Elastomer-Gegenstandes zur Bedeckung eines menschlichen Körperteils, wobei das Verfahren umfasst: – Eintauchen eines Formteils für diesen Gegenstand in eine Latexzusammensetzung, die mit Extrakt der Aloe vera Pflanze vermischt wurde, und – Weiterverarbeiten und Härten der darauf gebildeten Schicht aus Latexmischung, so dass dieser Extrakt mit dem sich ergebenden Gummisubstrat ein Polymer, Co-Polymer, einen Füllstoff oder eine Kombination davon dieses Artikels ausbildet, wobei der Gegenstand ferner mit mindestens einer Schicht einer Aloe vera Beschichtung auf der mit der Haut in Berührung tretenden Oberfläche beschichtet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Aloe vera Beschichtung ferner mindestens ein geeignetes Konservierungsmittel in einer wässrigen Lösung umfasst.
Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Gegenstand 15-20 Gew.-% Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat oder in einer äquivalenten Konzentration enthält.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Gegenstand gebildet wird, indem er in die Latexzusammensetzung eingetaucht wird, die nicht mehr als 15 kg Aloe vera Extrakt zugemischt zu je 100 kg der Latexzusammensetzung umfasst.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 und 4, wobei 0,075 Gew.-% des Aloe vera Extraktes in einem 200.1 Konzentrat zugemischt wird zu je 100 kg Gesamtfestsubstanz an natürlichem Gummi in einer wässrigen Latexzusammensetzung, um eine Eintauchlösung für das Eintauchen von Formteilen des Gegenstands herzustellen, um Gegenstände herzustellen, die das Äquivalent von 15 % Aloe vera Extrakt in einem 1:1 Konzentrat enthalten.
Dünnwandiger Elastomer-Gegenstand zur Bedeckung von menschlichen Körperteilen, der gemäß einem Verfahren der Ansprüche 1-5 hergestellt wird.