DE2614841C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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- A61K9/0014—Skin, i.e. galenical aspects of topical compositions
- A61K9/0017—Non-human animal skin, e.g. pour-on, spot-on
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
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Description
Die Erfindung betrifft neue flüssige pour-on-Formulierungen
von 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo-
(2,1-b)-thiazol in Form seines Racemats (Tetramisol)
oder in Form seines L-Isomeren (Levamisol).
Es sind bereits pour-on-Formulierungen von Anthelmintika
bekanntgeworden.
Der Ausdruck "pour-on-Formulierung"
ist dem Fachmann geläufig. Eine "pour-on-Formulierung"
stellt eine flüssige Präparation dar, die für die
sogenannte "pour-on-Applikation" geeignet ist.
Eine pour-on-Formulierung ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Wirkstoff in einem geeigneten hautverträglichen
Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch gegebenenfalls
unter Zugabe weiterer Hilfsstoffe gelöst, emulgiert
bzw. suspendiert wird und mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung
(z. B. mit Hilfe eines Meßbechers oder einer
Sprühflasche) auf die Haut des zu behandelnden Tieres
gebracht wird.
Wie bereits erwähnt, ist die vorgenannte pour-on-Applikation
sowie die pour-on-Formulierung in der Veterinärmedizin bekannt
(siehe dazu Rogoff, W. M. und Kohler, P. H. J. Econ. Ent. 53,
814-817 (1960).
Beispielsweise werden Phosphorsäureester wie Ruelen,
Trichlorphon, Fenthion und andere, die neben der anthelmintischen
auch eine stark ausgeprägte insektizide Wirkung
besitzen, als pour-on-Formulierungen verwendet.
Es wurde dabei festgestellt, daß die anthelmintische
Wirkung der pour-on-Formulierung der Wirkstoffe Trichlorphon
und Fenthion nur gering ist und deutlich geringer
als bei oraler oder subcutaner Verabreichung. Bei
Fenthion wurde außerdem gefunden, daß die Wirkung gegen
Lungenwürmer (Dictyocaulus) nur bei einem Teil der
pour-on-behandelten Rinder nachzuweisen war.
Ruelen wurde als pour-on-Formulierung gegen den Befall
mit endoparasitischen Würmern vorgeschlagen. Die dabei
erzielte anthelmintische Wirkung ist jedoch für die
Praxis im allgemeinen nicht ausreichend.
Dabei bietet die pour-on-Applikation mit Hilfe einer
pour-on-Formulierung im Vergleich zur oralen oder
Injektonsbehandlung deutliche Vorteile, die in der
Veterinärpraxis von großer Bedeutung sind. Als derartige
Vorteile seien genannt:
- 1. einfachere Handhabung,
- 2. Fixierung der Tiere (vor allem Rinder) kann entfallen,
- 3. geringere Verletzungsgefahr für Tiere und behandelnde Personen,
- 4. wesentlich geringere Gefahr der Übertragung von Injektionskrankheiten,
- 5. wesentlich geringere lokale Unverträglichkeitserscheinungen als bei Injektionen,
- 6. geringerer apparativer Aufwand.
Gewöhnlich ist die Wirkung eines Präparates bei oraler
Applikation oder bei Injektionsbehandlung wesentlich stärker
ausgeprägt als bei der entsprechenden pour-on-Application
(siehe dazu z. B. Herlich et al. Veterinary Medicine 56,
219-221 (1961), Hotson, Australien Vet. J. 39, 108-115 (1963)).
Es ist weiterhin bekannt, daß der an sich bekannte anthelmintische
Wirkstoff 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo-
(2,1-b)thiazol in Form seines D,L-Isomerengemisches
(Tetramisol), in Form des reinen L-Isomeren (Levamisol)
oder in Form seines Säure-Additionsproduktes als pour-on-
Formulierung bei der pour-on-Applikation eine vergleichbare
anthelmintische Wirkung besitzt, wie bei einer analogen
oralen oder Injektionsbehandlung (siehe dazu die
deutschen Offenlegungsschriften 23 31 793 und 24 08 736).
Aus den vorgenannten Veröffentlichungen geht auch hervor,
daß die Resorption des Wirkstoffs durch die Tierhaut in
Abhängigkeit des bei der pour-on-Formulierung verwendeten
Lösungsmittels sehr unterschiedlich ist.
In der DE-OS 23 31 793 werden auch bereits Formulierungen
mit Levamisol beschrieben, die Isopropylmyristat enthalten.
Ihr Isopropylmyristatgehalt beträgt jedoch mehr als 50 Gew.-%.
Dieser Isopropylmyristat-Gehalt verbessert zwar die Resorption
des Wirkstoffs, bewirkt aber andererseits Hautschädigungen
der behandelten Tiere. Konzentrationen bis zu 20 Gew.-%
zeigen bei fachgerechter Anwendung, d. h. Vermeidung direkter
Sonneneinstrahlung und hoher Umgebungstemperaturen bei
der Behandlung diese nachteiligen Effekte nicht und
bewirken zur Bekämpfung von Helminthiasen ausreichende
Blutspiegel bei den behandelten Tieren.
Es wurde nun gefunden, daß anthelmintische pour-on-
Formulierungen von 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo-
(2,1-b)-thiazol in Form seines Racemats (Tetramisol) oder
in Form seines L-Isomeren (Levamisol), dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3 bis 30 Gew.-Teile des anthelmintisch
wirksamen Stoffes, 1 bis 20 Gew.-Teile eines oder mehrerer
spreitender Öle, 30 bis 95 Gew.-Teile eines oder mehrerer
hautverträglicher Lösungsmittel oder Öle, die nicht unter
die Definition der spreitenden Öle fallen, und 0
bis 20 Gew.-Teile weiterer Hilfsstoffe enthalten, eine
sehr gute Resorption des anthelmintisch wirksamen Stoffes
durch die Tierhaut bewirken. Die Gewichtsteile des anthelmintisch
wirksamen Stoffes, des Spreitöls, des Lösungsmittels
und der Hilfsstoffe ergänzen sich dabei zu 100%.
Die Resportionsverbesserung durch den Einsatz einer pour-
on-Formulierung, welche als Bestandteil ein oder mehrere
spreitende Öle enthalten, bei weitgehender Schonung der
Haut, ist äußerst überraschend.
Unter spreitenden Ölen werden solche öligen Flüssigkeiten
verstanden, die sich auf der Haut besonders gut verteilen.
Sie sind als solche in der Kosmetik bekannt. Nach einem
Vorschlag von R. Reymer, Pharm. Ind. 32, 577 (1970)
können sie z. B. durch ihre Oberflächenspannung gegen
Luft charakterisiert werden, die danach weniger als
30 dyn/cm betragen sollte.
Zwar ist die Resorptionsverbesserung durch Zusatz von spreitenden
Ölen bei Salben in der Pharmazie schon beschrieben
worden (W. Ritschel). Angewandte Biopharmazie,
S. 314-315, Verlag Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
mbH. Stuttgart, Ausgabe 1973 oder Gstirner F. und Elsner, R:
Arzneimittelforschung 14, 289 (1964)).
Dies ist auch verständlich, wenn man bedenkt, daß
im allgemeinen durch die Spreitung eine größere Hautoberfläche
in intensiverem Kontakt mit dem Wirkstoff
in der Salbenformulierung kommt. Diese Spreitung kann nach
dem sogenannten Abklatschtest auf der menschlichen
Haut experimentell bestimmt werden (z. B. bei R. Keymer,
Pharm. Ind. 32, 577 (1970), oder F. Neuwald, K. E. Fetting
und A. Szakall: Fette-Seifen-Anstrichmittel 64, 465
(1962).
Bei pour-on-Formulierungen kann jedoch die bessere Verteilung
auf der Hautoberfläche durch eine bessere Spreitung auf der
Haut nicht nachgewiesen werden, denn die üblicherweise für
solche Formulierungen verwendeten organischen Flüssigkeiten
(wie z. B. Isopropanol, Äthanol oder Methylenchlorid) verteilen
sich bereits durchwegs sehr gut auf der Haut. Der Zusatz
von Spreitölen führt bei ihnen zu keiner größeren benetzten
Hautoberfläche wie sich durch Abklatschteste am Anwendungstier
im allgemeinen - z. B. Rind - beweisen läßt.
Auch liegt der Wirkstoff in der pour-on-Formulierung in gelöster
Form vor, und diese Lösung ist mit dem Hautfett mischbar, so
daß auch aus diesem Grunde an sich keine Resorptionsverbesserung
durch den Zusatz eines spreitenden Öls zu erwarten wäre. Die
starke Resorptionsverbesserung durch den Zusatz eines spreitenden
Öls zu einer pour-on-Formulierung ist daher völlig überraschend
und war in keiner Weise vorhersehbar.
Die Resorptionsverbesserung durch Zusatz von Spreitölen bietet
vor allem drei große Vorteile:
- 1. Bei hautverträglichen Lösungsmitteln kann die Resorption verbessert werden und es müssen nicht Lösungsmittel eingesetzt werden, die zwar eine bessere Resorption ergeben, anderersetis aber toxikologisch bedenklich sind oder Hautreizungen verursachen.
- 2. Der eingesetzte Wirkstoff kann optimal genutzt werden. Es geht damit weniger resorbierbarer Anteil verloren als bei den bisher bekannten pour-on-Formulierungen.
- 3. Es können im Prinzip damit noch Tierarten behandelt werden, bei denen die Resorption erschwert ist, z. B. Schweine (wegen der dicken Fettschicht) oder Schafe (wegen des dichten Wollkleides).
Die Bereitstellung der erfindungsgemäßen, spreitende Öle
enthaltenden Anthelmintika-Formulierungen stellt somit
eine große Bereicherung der Veterinärmedizin dar.
Die erfindungsgemäß verwendeten Anthelmintika werden vorzugsweise
in Form ihrer freien Basen bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
pour-on-Formulierungen eingesetzt.
Als spreitende Öle kommen praktisch alle Substanzen in Betracht,
welche die bereits vorne angegebenen Eigenschaften
aufweisen. Insbesondere sind die folgenden Verbindungsklassen
bzw. Verbindungen geeignet:
Silikonöle verschiedener Viskosität
Fettsäureester wie Ethylstearat, Di-n-butyl-adipat, Laurinsäurehexylester,
Dipropylen-glykolpelargonat, Ester einer
verzweigten Fettsäure mittlerer Kettenlänge mit gesättigten
Fettalkoholen C₁₆-C₁₈, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat,
Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der
Kettenlänge C₁₂-C₁₈, Isopropylstearat, Ölsäureoleylester,
Ölsäuredecylester, Ethyloleat, Milchsäureethylester, wachsartige
Fettsäureester wie künstliches Entenbürzeldrüsenfett,
Dibutylphthalat, Adipinsäurediisopropylester, letzterem verwandte
Estergemische u. a.
Triglyceride wie Capryl/Caprinsäuretriglycerid, Triglyceridgemische mit Pflanzenfettsäuren der Kettenlänge C₈-C₁₂ oder anderen speziell ausgewählten natürlichen Fettsäuren, Partialglyceridgemische gesättigter oder ungesättigter evtl. auch hydroxylgruppenhaltige Fettsäuren, Monodiglyceride der C₈-C₁₀-Fettsäuren und andere.
Fettalkohole wie Isotridecylalkohol, 2-Octyldodecanol, Cetylstearyl-alkohol, Oleylalkohol.
Fettsäuren wie z. B. Ölsäure.
Triglyceride wie Capryl/Caprinsäuretriglycerid, Triglyceridgemische mit Pflanzenfettsäuren der Kettenlänge C₈-C₁₂ oder anderen speziell ausgewählten natürlichen Fettsäuren, Partialglyceridgemische gesättigter oder ungesättigter evtl. auch hydroxylgruppenhaltige Fettsäuren, Monodiglyceride der C₈-C₁₀-Fettsäuren und andere.
Fettalkohole wie Isotridecylalkohol, 2-Octyldodecanol, Cetylstearyl-alkohol, Oleylalkohol.
Fettsäuren wie z. B. Ölsäure.
Besonders gut geeignete spreitende Öle sind die folgenden:
Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C₁₂-C₁₈, wachsartige Fettsäureester wie künstliches Entenbürzeldrüsenfett.
Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge C₁₂-C₁₈, wachsartige Fettsäureester wie künstliches Entenbürzeldrüsenfett.
Als für die Herstellung der erfindungsgemäßen pour-on-Formulierungen
geeignete Lösungsmittel kommen im Prinzip alle
hautverträglichen organischen und anorganischen Lösungsmittel
oder Öle in Frage, die den anthelmintisch wirksamen Stoff in
ausreichender Konzentration aufnehmen, eine ausreichende
Resorption des Wirkstoffs durch die Haut ohne Schädigung
der Gewebe ermöglichen und die nicht unter die Definition
der spreitenden Öle fallen.
Als gut geeignete Lösungsmittel kommen für die Herstellung der
erfindungsgemäßen pour-on-Formulierungen in Betracht:
Alkanole, wie Äthylalkohol, Isopropyalkohole, n-Butylalkohol, Amylalkohol.
Glykole, wie Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol
Aromatische Alkohole wie Benzylalkohol
Dreiwertige Alkohole wie Glycerin
Carbonsäureester, wie z. B. Äthylacetat, Benzylbenzoat, Butylacetat
Aromatische und/oder aliphatische Kohlenwasserstoffe Öle, die nicht unter die Definition der spreitenden Öle fallen:
wie z. B. Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Maiskernöl, Olivenöl, Ricinusöl, Sesamöl,
Wasser,
Ketone, wie z. B. Aceton und Methyläthylketon.
Alkanole, wie Äthylalkohol, Isopropyalkohole, n-Butylalkohol, Amylalkohol.
Glykole, wie Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol
Aromatische Alkohole wie Benzylalkohol
Dreiwertige Alkohole wie Glycerin
Carbonsäureester, wie z. B. Äthylacetat, Benzylbenzoat, Butylacetat
Aromatische und/oder aliphatische Kohlenwasserstoffe Öle, die nicht unter die Definition der spreitenden Öle fallen:
wie z. B. Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Maiskernöl, Olivenöl, Ricinusöl, Sesamöl,
Wasser,
Ketone, wie z. B. Aceton und Methyläthylketon.
Weiterhin sind u. a. Verbindungen wie Dimethylsulfoxid, Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, N-Methylpyrroplidon, Dioxan,
2-Dimethyl-4-oxymethyl-1,3-dioxalan gut als Lösungsmittel
geeignet.
Besonders geeignet sind niedere Alkohole mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen
im Molekül, sowie niedere Ketone wie z. B. Aceton,
Methyläthylketon und niedere halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie z. B. Methylenchlorid.
Es können bei der Herstellung der erfindungsgemäßen pour-on-
Formulierungen ein oder mehrere Lösungsmittel eingesetzt
werden.
Als weitere Hilfsstoffe sind geeignet:
- a) Haftvermittler, z. B. Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und andere Cellulose- und Stärke-Derivate, Polyacrylate, Alginate, Gelatine, Gummi-arabicum, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Copolymere aus Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid, Polyäthylenglykole, Paraffine, Öle, Wachse, Kolloidale Kieselsäure oder Gemische oder der aufgeführten Stoffe. Lösungen und Emulsionen können neben dem Wirkstoff die üblichen Trägerstoffe enthalten wie
- b) Tenside (beinhaltet Emulgatoren und Netzmittel), z. B.
- 1. anionaktive, wie Na-Laurylsulfat, Fettalkoholäthersulfate, Mono/Dialkylpolyglykolätherorthophosphorsäureester- Monoäthanolaminsalz,
- 2. kationaktive wie Cetyltrimethylammoniumchlorid
- 3. ampholytische wie Di-Na-N-lauryl-β-iminodipropionat oder Lecithin
- 4. nicht ionogene, z. B. polyoxyäthyliertes Rizinusöl, polyoxyäthyliertes Sorbitan-Monoleat, Sorbitan Monostearat, Äthylalkohol, Glycerinmonostearat, Polyoxyäthylenstearat, Alkylphenolpolyglykoläther.
- c) Stabilisatoren zur Verhinderung des bei einigen anthelmintischen Wirkstoffen eintretenden chemischen Abbaus, wie z. B. Antioxydantien, beispielsweise Tocopherole, Butylhydroxyanisol.
Die erfindungsgemäßen pour-on-Formulierungen besitzen
folgende Zusammensetzung:
- a) Anthelmintischer Wirkstoff: 3 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent.
- b) Spreitendes Öl: 1 bis 20 Gewichtsprozent.
- c) Lösungsmittel: 30 bis 95 Gewichtsprozent, vorzugsweise 60 bis 90 Gewichtsprozent.
- d) Weitere Hilfsstoffe: 0 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0 bis 10 Gewichtsprozent.
Bevorzugte erfindungsgemäße pour-on-Formulierungen sind
wie folgt zusammengesetzt:
- a) 2,3,5,6-Tetrahydro-6-phenylimidazo-(2,1-b)-thiazol der Form seines Racemats (Tetramisol) oder vorzugsweise in Form seines L-Isomeren (Levamisol): 3 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent.
- b) Spreitendes Öl aus der Reihe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Capryl/Caprinsäuretriglycerid, gesättigte Triglyceride natürlicher Fettsäuren, wachsartige Fettsäureester, die künstlichem Entenbürzeldrüsenfett entsprechen: 1 bis 20 Gew.-%.
- c) Lösungsmittel aus der Reihe Isopropanol, Methyläthylketon, Methylenchlorid: 30 bis 95 Gewichtsprozent, vorzugsweise 60 bis 90 Gewichtsprozent.
Zur Erfindung gehören auch pour-on-Zubereitungen in
Dosierungseinheiten. Dies bedeutet, daß die Zubereitungen in
Form einzelner Teile vorliegen, deren Wirkstoffgehalt einem
Bruchteil oder einem Vielfachen einer Einzeldosis entsprechen.
Die Dosierungseinheiten können z. B. 1, 2, 3 oder 4 Einzeldosen
oder ½, ¹/₃ oder ¼ einer Einzeldosis enthalten. Eine Einzeldosis
enthält vorzugsweise die Menge Wirkstoff, die bei
einer Applikation verabreicht wird und die gewöhnlich einer
ganzen, einer halben oder einem Drittel oder einem Viertel
einer Tagesdosis entspricht.
Als bevorzugte pharmazeutische Zubereitungen seien Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen und Sprays genannt.
Die erfindungsgemäßen pour-on-Formulierungen werden hergestellt,
indem man den anthelmintisch wirksamen Stoff oder dessen saures
Salz in einem geeigneten hautverträglichen Lösungsmittel bzw.
Lösungsmittelgemisch löst, emulgiert bzw. suspendiert, das
spreitende Öl hinzufügt und gegebenenfalls die weiteren
Hilfsstoffe zusetzt.
Die obige Reihenfolge der Verfahrensschritte ist nicht kritisch,
sie kann geändert oder die Bestandteile der erfindungsgemäßen
pour-on-Formulierung können auch gegebenenfalls gleichzeitig
unter ständigem Rühren zusammengegeben werden. Bei der Herstellung
wurden die einzelnen Bestandteile in den vorne
angegebenen Mengenverhältnissen zugesetzt.
Die im folgenden aufgeführten erfindungsgemäßen Formulierungen
wurden wie oben angegeben hergestellt und jeweils vergleichend
mit Formulierungen, welche keine spreitenden Öle enthielten,
im Hinblick auf die Blutspiegelwerte getestet. Diese Blutspiegelwerte,
welche ein direktes Maß für die jeweiligen
pour-on-Formulierung darstellen, wurden wie folgt ermittelt.
Die Isolierung des Wirkstoffs aus dem Blut erfolgt nach der
Methode von HOLBROCK & SCALES (Analyt. Biochem. 18, 46-53
(1957)). Die quantitative Bestimmung erfolgt spektrophotometrisch
durch Extinktionsmessung bei einer Wellenlänge von
215 mm.
Mit der pour-on-Methode lassen sich gleiche oder höhere Blutspiegel
als nach peroraler und subcutaner Applikation erzielen.
Nur 2 Stunden nach der Behandlung ergibt die subcutane
Applikation höhere Blutspiegel als die pour-on-Methode.
Die Blutspiegelmethode stellt eine Möglichkeit dar mit geringem
Aufwand im Vergleich zum Wurmtest die Resorption des
Wirkstoffs bei der pour-on-Formulierung zu prüfen. Es wurden
die Blutspiegel bei Rindern nach Behandlung mit 20 mg Wirkstoff/
kg Körpergewicht bestimmt.
Angegeben werden die Blutspiegelwerte in µg (10-6 g) Wirkstoff/
ml Blut.
Es werden durch Mischen folgende Lösungen von Levamisol Base
hergestellt
Von jeder Formulierung wurden je drei Rinder mit 20 mg/kg im
pour-on-Verfahren behandelt und die Blutspiegel nach 2,4 und
6 Stunden bestimmt. Die Mittelwerte sind der folgenden Tabelle
zu entnehmen:
Daraus geht hervor, daß der Zusatz von Paraffinöl, das kein
Spreitöl ist, die Penetration durch die Haut nicht beeinflußt,
dagegen der Zusatz des bekanntlich gut spreitenden Isopropylmyristats
die Resorption etwa verdoppelt.
Es werden Lösungen von Levamisol Base hergestellt, welche
wechselnden Isopropylmyristat-Anteil aufweisen:
Es wurden ebenfalls von je drei Rindern die Blutspiegel
nach pour-on-Applikation bestimmt analog Beispiel 1.
Versuch A und B wurden aus Beispiel 1 übernommen, um den
Einfluß der Konzentration des Spreitöls besser darstellen
zu können.
An Stelle von Isopropylmyristat wurden zwei weitere Spreitöle
eingesetzt. In der Tabelle werden sie mit der Isopropanol-
Formulierung verglichen.
Die Blutspiegelvergleiche des Levamisols - analog den anderen
Beispielen erarbeitet - sind aus folgender Tabelle zu entnehmen:
In einem Parallel-Versuch wurden zwei Spreitmittel-Formulierungen
vergleichend zu einer Paraffin-Formulierung getestet
- analog den vorigen Beispielen.
Es werden folgende Lösungen von Levamisol-Base durch
Mischen hergestellt:
Formulierung 5 A:
Levamisol-Base10 g Methylenchlorid10 g Lecithin7,5 g Isopropylmyristat62,5 g
Levamisol-Base10 g Methylenchlorid10 g Lecithin7,5 g Isopropylmyristat62,5 g
Formulierung 5 B:
Levamisol-Base10 g Isopropylmyristat5 g Isopropanol ad 100
Levamisol-Base10 g Isopropylmyristat5 g Isopropanol ad 100
Mit jeder Formulierung wurden je 3 Rinder mit 20 mg/kg
im pour-on-Verfahren behandelt und nach 2 Stunden die
Blutspiegelwerte von Levamisol bestimmt:
Formulierung 5 A:1,79 µg/ml
Formulierung 5 B:1,77 µg/ml
Mit jeder Formulierung wird Schwarzbuntes Niederungsvieh
von 300-500 kg mit 20 mg/kg Wirkstoff im pour-on-Verfahren
behandelt. Dabei zeigen nach 8-9 Tagen
mit Formulierung 5 A von 12 behandelten Tieren 10 deutliche
bis schwere Hautschäden. Bei 15 mit Formulierung 5 B
behandelten Tieren zeigen nach 8-9 Tagen 12 keine Hautschäden
und 3 leicht Schuppenbildung.
Claims (1)
- Anthelmintische pour-on-Formulierungen von 2,3,5,6-Tetrahydro- 6-phenylimidazo-(2,1-b)-thiazol in Form seines Racemats (Tetramisol) oder in Form seines L-Isomeren (Levamisol), dadurch gekennzeichnet, daß sie 3 bis 30 Gewichtsteile des anthelmintisch wirksamen Stoffes, 1 bis 20 Gewichtsteile eines oder mehrerer spreitender Öle, 30 bis 95 Gewichtsteile eines oder mehrerer hautverträglicher Lösungsmittel oder Öle, die nicht unter die Definition der spreitenden Öle fallen und 0 bis 20 Gewichtsteile weiterer Hilfsstoffe enthalten, wobei sich die Gewichtsteile des anthelmintisch wirksamen Stoffes, des Spreitöls, des Lösungsmittels und der Hilfsstoffe zu 100 ergänzen.
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---|---|---|---|
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US05/783,035 US4096262A (en) | 1976-04-06 | 1977-03-03 | Pour-on anthelmintics |
AU23861/77A AU506372B2 (en) | 1976-04-06 | 1977-04-01 | Pour-on a mintics |
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IT7722076A IT1075689B (it) | 1976-04-06 | 1977-04-04 | Formulazioni "pour-on" di prodotti antielmintici |
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AT241977A AT354182B (de) | 1976-04-06 | 1977-04-06 | Neue aufgiess-formulierungen von anthelmintika |
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FR7710440A FR2347052A1 (fr) | 1976-04-06 | 1977-04-06 | Nouvelles formulations anthelminthiques a application externe |
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