DE4132270A1 - Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen - Google Patents

Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen

Info

Publication number
DE4132270A1
DE4132270A1 DE4132270A DE4132270A DE4132270A1 DE 4132270 A1 DE4132270 A1 DE 4132270A1 DE 4132270 A DE4132270 A DE 4132270A DE 4132270 A DE4132270 A DE 4132270A DE 4132270 A1 DE4132270 A1 DE 4132270A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
seeds
nourseothricin
seed
preparations
esp
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE4132270A
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Dr Heydeck
Harald Dr Bocker
Curt Dr Majunke
Maik Berlin
Eberhard Dr Strumpf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FORSCHUNGSANSTALT fur FORST U
Original Assignee
FORSCHUNGSANSTALT fur FORST U
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FORSCHUNGSANSTALT fur FORST U filed Critical FORSCHUNGSANSTALT fur FORST U
Priority to DE4132270A priority Critical patent/DE4132270A1/de
Publication of DE4132270A1 publication Critical patent/DE4132270A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N63/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing microorganisms, viruses, microbial fungi, animals or substances produced by, or obtained from, microorganisms, viruses, microbial fungi or animals, e.g. enzymes or fermentates
    • A01N63/20Bacteria; Substances produced thereby or obtained therefrom
    • A01N63/28Streptomyces

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Description

Anwendung der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von Saatgut, insbesondere solches von Gehölzen, vorzugsweise von Waldbäumen. Das Präparat beschleunigt bei entsprechender Anwendung die Keimung der Samen, reduziert die Intensität der Umfallkrankheit und hat somit Bedeutung für die Anzucht von Gehölzsämlingen in der Forstwirtschaft sowie im zier­ pflanzen-und Gartenbau. Die Erfindung ermöglicht eine biologisch orientierte Be­ kämpfung von Erregern der Umfallkrankheit und ist daher auch für den Umweltschutz und für die Pflanzenschutzmittel herstellende Industrie von Interesse.
Charakteristik des Standes der Technik
Die Reduzierung der bei der Anzucht von Gehölzen, insbe­ sondere Forstgehölzen, entstehenden Sämlingsverluste ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Namentlich die durch verschiedene Pilzarten (Rhizoctonia solani, Fusarium spp., Pythium spp. u. a.) hervorgerufene Keimlingsfäule ("Umfall­ krankheit") stellt einen wesentlichen Risikofaktor bei der Sämlingsproduktion dar.
Gegenmaßnahmen beschränken sich in der Regel auf den Einsatz synthetischer Fungizide, beispielsweise auf der Basis von N-1-Butylcarbamoylbenzimidazolyl-(2) - carbamidsäuremethylester ("Benomyl"), Methyl-2-benzimidazolcarbamat ("Carbendazim"), Tetramethyl-thiuram-disulfid ("Thiram") u. a. Die Fungizidapplikation erfolgt als Bodenbehandlung, Saatgut­ beize bzw. Sämlingsbehandlung.
Da der erzielte Bekämpfungserfolg bisher weltweit noch nicht ausreichend ist und von den eingesetzten Mitteln nachteilige Wirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen ausgehen können, wird der Suche nach neuen, nicht toxischen Präparaten und alternativen Applikationsstrategien zunehmend Interesse entgegengebracht.
So wurden beispielsweise, zum Teil erfolgreich, einige auf biotechnischem Wege aus Mikroorganismen gewonnene Stoff­ wechselprodukte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit gegenüber Erregern der Umfallkrankheit geprüft. Man ließ Koniferen­ saatgut, insbesondere solches, von Pinus sylvestris L., in wäßrigen Lösungen des Antibiotikums Phytobacteriomycin vorquellen. Aussichtsreich erscheinende Präparate wurden auch als Trockenbeizmittel appliziert (VITKUNAS, JU. V.: Primenenie antibiotikov v bor′be s poleganiem sejancev sosny; Lit NIILKh, Kaunas, 1971.- Ders.: Profilakticheskie mery protiv poleganÿa sejancev eli v lesopitomnikakh; Lit. NIILKh, Kaunas, 1976.- Ders.: Zashhita sejancev sosny ot poleganÿa i kornevykh gnilejj; Lit. NIILKh, Kaunas, 1983.- MOLOTKOVA, N. D:; JAKOVLEV, V. G.: Trikhotecin i fito­ bacteriomizin v bor′be s poleganiem sejancev khvojjnykh riorod; Mikologÿa i fitopatologÿa, Leningrad, 8 (1974) 1, S. 55-59. - KHARLAMOVA, H. V.: Primenenie antibiotikov v bor′be s poleganiem sejancev sosny obyknovennoj; Lesnoe khozjajjstvo, Moskva, (1987) 5, S. 69-70).
Die meisten der zur Saatgutvorbehandlung geprüften Antibiotika sind relativ stark toxisch und/oder in bezug auf Pilze nicht hinreichend hemmend wirksam. Sie eignen sich daher zur Re­ duzierung von Keimlingsfäulen nur bedingt oder überhaupt nicht.
Weiterhin ist zu beachten, daß weltweit in der Human- und Veterinärmedizin als Therapeutika eingesetzte Antibiotika für nichtmedizinische Zwecke, beispielsweise die Vorbe­ handlung von Saatgut, wegen einer möglichen Herausbildung von resistenten, die Antibiotikatherapie von Infektions­ krankheiten beeinträchtigenden Mikroorganismenstämmen nicht angewendet werden dürfen:
Der Einsatz von Antibiotika zur Minderung der "Umfallkrank­ heit" hat aus diesen Gründen noch keine praktische Bedeutung erlangt. Es erweist sich daher als sinnvoll, nach neuen, zur Vorbehandlung von Saatgut geeigneten Präparaten und Verfahren, die diese Nachteile nicht aufweisen, zu suchen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vor­ behandlung von Saatgut zur Verfügung zu stellen, welches das Auf­ treten von Pilzinfektionen begrenzt und gleichzeitig die Samenkei­ mung beschleunigt.
Überraschend wurde gefunden, daß das in erster Linie antibak­ teriell wirksame Streptothricinantibiotikum "Nourseothricin" die Keimung von Koniferensaatgut begünstigt und die Intensität der "Umfallkrankheit" spürbar zu reduzieren vermag.
Erfindungsgemäß wurde diese Aufgabe unter Verwendung wäßriger Lösungen bzw. Trockensubstanz des bekannten, nach DD 1 61 182, DD 2 16 161, DD 2 49 713 bzw. EP 01 36 256 hergestellten, in Form seiner Salze oder Adsorbate vorliegenden Nourseothricins, welches allein oder in Kombination mit Fungiziden zur Samenvorbehandlung - benutzt wird, gelöst. Die Anwendungskonzentration der Nourseo­ thricinsulfat enthaltenden wäßrigen Lösungen kann dabei 0,05 bis 0,75%, das Mischungsverhältnis der wäßrigen Lösungen von Nourseothricin zu fungizider Komponente 1:1 bis 1:20 betragen.
Nourseothricin zeichnet sich durch seine geringe Toxizität (LD50 = 1,145 g/kg Maus, per oral) und gute Verträglichkeit gegenüber Warmblütern und Pflanzen aus.
Bisher erfolgte der Einsatz dieses Antibiotikums als ergotroper (nutritiver) Futterzusatz bei der Aufzucht und Mast von Schweinen sowie als antibakterielle Komponente in Wirkstoffkombinationen zur Bekämpfung von durch Erwinia carotophora hervorgerufenen Lagerfäulen der Kartoffel.
Ausführungsbeispiele
Folgende Experimente belegen die günstige Wirkung von Nourseo­ thricin auf Samenkeimung und Sämlingsausbeute bei den Baumarten Wald-Kiefer (Pinus sylvestris L.) und Europäische Lärche (Larix decidua MILL.):
  • a) Je Variante wird eine definierte Anzahl Samen abgezählt, in Glasgefäße überführt und gemäß der aus Tabelle 1 ersichtlichen Applikationstechnologie bzw. Kombination mit Nourseothricin- Sulfat, Chinoin-Fundbzol 50 WP bzw. Wasser vorbehandelt. Die Zeitdauer für das Vorquellen der Samen in den wäßrigen Lösungen beträgt 15 h. Es ist zu gewährleisten, daß die Samen während der gesamten Expositionszeit vollständig von der Flüssigkeit bedeckt werden.
  • Nach Ablauf der genannten Frist wird das Saatgut zwecks Rücktrocknung auf Filterpapier ausgebreitet. Ist die Riesel­ fähigkeit hergestellt, kann die Aussaat der Samen zu je 50 in mit Erde gefüllte Gefäße erfolgen. Die verwendete Erde stammt von der Saatfläche einer Forstbaumschule und weist erhöhte Populationsdichten potentieller Pathogene auf; als maßgebliche Erreger der "Umfallkrankheit" (damping-off) sind die Pilze Rhizoctonia solani KÜHN und Fusarium spp. nachweis­ bar. Die beschickten Gefäße werden in einem Gewächshaus mit Glasüberdachung bei Temperaturen von 20-30°C aufgestellt. Es läßt sich zeigen, daß die Anwendung von Hourseothricin (0,5%) zur Samenvorbehandlung, sowohl allein als auch in Kombination mit Chinoin-Fundazol 50 WP, eine spürbare Erhöhung der Keimschnelligkeit bewirkt und im gesamten Beobachtungszeitraum zu einer deutlichen Erhöhung der Sämlingsausbeute gegenüber den nur mit Wasser oder/und Chinoin-Fundazol 50 WP behandelten Samen führt.
  • b) Je Variante wird eine definierte Anzahl Samen abgezählt, in Glasgefäße überführt und danach, wie aus Tabelle 2 ersichtlich, 20 h lang in wäßrigen Lösungen von Nourseothricin-Sulfat oder/und Chinoin-Fundazol 50 WP vorgequellt; für die Kontrolle wird Wasser ver­ wendet. Die weitere Versuchsdurchführung entspricht den unter a) dargestellten Arbeitsschritten. Während die Vorbehandlung von Samen mit Chinoin- Fundazol 50 WP (0,2%) keine vorteilhafte Wirkung auf den Keimprozeß erkennen läßt, bewirkt die Zu­ mischung von Nourseothricin (0,2%) eine kontinuierliche Steigerung der Sämlingsausbeute gegenüber der Kontrolle.
  • c) Je Variante wird eine definierte Anzahl Samen abgezählt, in Glasgefäße überführt und anschließend 20 h lang in Wasser vorgequellt. Rücktrocknung und Aussaat der Samen erfolgen wie unter a) beschrieben. Nach 4 bzw. 10 Tagen wird jeweils eine Gießbehandlung des Bodens mit Nourseothricin-Sulfat durchgeführt; die Kontroll­ variante erhält nur Wasser. Die Zählerergebnisse bestätigen die günstige Wirkung von Nourseothricin auf das Überleben von Kiefernkeim­ lingen (Tabelle 3).
  • d) Je Variante wird eine definierte Anzahl Samen abge­ zählt, in Glasgefäße überführt und danach, wie aus Tabelle 4 ersichtlich, einer Trockenbeizung mit Nour­ seothricin-Sulfat(sprühgetrocknetes Siccat) und/oder Chinoin-Fundazol 50 WP unterzogen. Dazu wird die wirkstoffhaltige Substanz mit dem zu behandelnden Saatgut in einem verschlossenen Glasgefäß durch Schüttelbewegungen vermischt und möglichst gleich­ mäßig auf die Oberfläche der Samen appliziert. Die Aussaat des so vorbehandelten Saatgutes erfolgt wie unter a) beschrieben. Man erkennt, daß Nourseothricin auch als Trockenbeizmittel die Samenkeimung begünstigt und die Keimlingssterblichkeit herabzusetzen vermag.
  • e) Je Variante wird eine definierte Anzahl Samen abgezählt, in Glasgefäße überführt und anschließend 15 h lang in einer wäßrigen Lösung von Nourseothricin-Sulfat vorge­ quellt. Als Kontrolle dient Wasser. Die weitere Behandlung entspricht der unter a) dargestellten Verfahrensweise. Man erkennt, daß die Anwendung von Nourseothricin (0,5%) eine deutliche Erhöhung der Sämlingsausbeute bewirkt hat (Tabelle 5).
Tabelle 1
Wirkung einer 15stündigen Vorbehandlung von Samen der Baumart Waldkiefer (Pinus sylvestris L.) mit Nourseothricin-Sulfat, Chinoin-Fundazol 50 WP⁺) bzw. Wasser auf die Schnelligkeit der Keimung und das Auftreten der "Umfallkrankheit" (Gefäßversuch)
Tabelle 2
Wirkung einer 20stündigen Vorbehandlung von Samen der Baumart Waldkiefer (Pinus sylvestris L.) mit Nourseothricin-Sulfat und Chinoin-Fundazol 50 WP*) bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen auf die Schnelligkeit der Keimung und die Gefährdung der Sämlinge durch die "Umfallkrankheit" (Gefäßversuch)
Tabelle 3
Wirksamkeit einer zweimaligen Gießbehandlung mit Nourseothricin-Sulfat auf die Schnelligkeit der Keimung von Samen*) der Baumart Waldkiefer (Pinus sylvestris L.) und die Gefährdung der Sämlinge durch die "Umfallkrankheit" (Gefäßversuch)
Tabelle 4
Wirksamkeit einer Trockenbeizung von Samen der Baumart Waldkiefer (Pinus sylvestris L.) mit Nourseothricin-Sulfat und Chinoin-Fundazol 50 WP*) auf die Schnelligkeit der Keimung und die Gefährdung der Sämlinge durch die "Umfallkrankheit" (Gefäßversuch)
Tabelle 5
Wirkung einer 15stündigen Vorbehandlung von Samen der Baumart Europäische Lärche (Larix decidoa MILL.) mit Nourseothricin-Sulfat auf die Schnelligkeit der Keimung und das Auftreten der "Umfallkrankheit" (Gefäßversuch)
d) Kurze Darstellung der gesamten der Erfindung naheliegenden technischen Lösungen.
Im Rahmen der biologisch-biotechnisch orientierten Vor­ beugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen gegen damping-off zeichnen sich grundsätzlich mehrere Arbeitsrichtungen ab.
So wurde zur Reduzierung der durch Fusarium oxysporum hervorgerufenen Pflanzenausfälle die Mykorrhizierung von Sämlingen mit verschiedenen Pilzarten erprobt (SYLVIA, D. M., SINCLAIR, W.A.: Suppressive Influence of Laccaria laccata on Fusarium oxysporum and on Douglas-fir Seed­ lings. Phytopathology 73 (1983), S. 384-389. - Dies Phenolic Compounds and Resistance to Fungal Pathogen Induced in Primary Roots of Douglas-fir Seedlings by the Ectomycorrhizal Fungus Laccaria laccata.- Phyto­ pathology 73 (1983), S. 390-397). Zu erfolgreichen Er­ gebnissen bei Labor- und Freilandexperimenten mit Säm­ lingen von Pinus tabulaeformis gelangten auch S.-C. KUO und F. TANG: (The protective effect of several mycorr­ hizal fungi Boletus sp. and Suillus grevillei on the damping-off disease of seedlings of Pinus tabulaeformis). - Acta Botanica Yunnanica, Kunming, 3 (1981), S. 359-366. Trotz dieser positiven Resultate muß man einschätzen, daß die routinemäßige, massenweise Impfung von Gehölzsämlingen mit Mykorrhizapilzen technisch noch nicht zur Praxis­ reife gelangt ist. Besonders die Sicherheit des Impf­ erfolges kann unter praktischen Bedingungen noch nicht befriedigen (EGLI, S.: 6. Nordamerikanische Mykorrhiza­ konferenz: Beitrag zum, Stand der Forschung. - Schweiz. Z. Forstwes. 136 (1985) 5, S. 429-431).
Eine andere Arbeitsrichtung sieht die Beimpfung des Keim­ bettes mit pilzlichen Antagonisten zur Unterdrückung bodenbürtiger Pathogene vor. Dazu wird biotechnisch er­ zeugtes Inokulum geeigneter Pilzarten (z. B. Trichoderma viride) in den Boden eingebracht (DUDA, 8., SIERDTA, Z.H.: Survival of Scots pine seedlings after biological and chemical control of damping-off in plastic greenhouses Eur. J. For. Path. 17 (1907), S. 110-117.; MANKA, K, PRZEZBORSKI, A. W kierunku biologicznej ochrony siewek drzew lesnych przed pasozytnicza zgorzela. - Sylwan, Warszawa 131 (1987) 1; S. 53-58).
Die antagonistische Potenz von Trichoderma viride kann jedoch durch Stoffwechselprodukte anderer Mikroorganismen beeinflußt werden, so, daß einer biologischen Bekämpfung bodenbürtiger Pathogene mit Hilfe dieses Pilzes, zumin­ dest unter natürlichen Bedingungen, Grenzen gesetzt sind (LANG, K. J.: Experimente mit Erregern der Umfallkrankheit. I. Wechselwirkungen zwischen Trichoderma viride PERS. ex FR. und Stämmen pathogener Pilze der Gattungen Pythium, Fusarium und Rhizoctonia. - Eur. J. For. Path: 5 (1975), S. 225-240; - Ders.: Experimente mit Erregern der Umfall­ krankheit. II. Einzel- und Mischinfektionen mit Umfall­ erregern und Trichoderma viride PERS. ex FR. an Koniferen­ sämlingen verschiedener Herkunft., - Eur. J. For. Path. 6 (1976), S. 46-56).
Verfahrenslösungen für den Einsatz mikrobieller Antagoni­ sten (meist Bakterien) zur biologischen Bekämpfung pilz­ licher Schaderreger sind in jüngster Zeit besonders für die Landwirtschaft und den Gartenbau entwickelt worden (DD 2 67 420, DD 2 70 653, DD 2 76 230, DD 2 77 008).
e) Gebiete der Technik, in denen die Erfindung angewendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in der Forstwirtschaft sowie bei der Anzucht von Ziergehölzen, gegebenenfalls auch im Gartenbau, zur Vorbehandlung von Saatgut einge­ setzt werden. Es bewirkt ein beschleunigtes Auflaufen der Samen und trägt zur Reduzierung der Pflanzenausfälle durch die Umfallkrankheit bei.
f) Begründung des technisch-ökonomischen und anderer Effekte der Anwendung der Erfindung.
Die Umfallkrankheit (damping-off) gehört weltweit zu den bedeutendsten biotisch bedingten Risikofaktoren bei der Anzucht von Sämlingen in Forstbaumschulen. Im Bereich der gemäßigten Klimazone Mittel- und Osteuropas treten wirtschaftlich fühlbare Verluste besonders bei Koniferen auf. Umfangreiche Schäden entstehen namentlich an Kiefern- Arten (Pinus spp.), jedoch auch an Douglasie (Pseudotsuga menziesii), Europäischer Lärche (Larix decidua), seltener dagegen an Fichte (Picea abies).
Die jährlichen Sämlingsverluste betragen in den meisten Baumschulen 15-20%, können jedoch beim Zusammentreffen ungünstiger Bedingungen in feuchten Jahren sogar 80 bis 100% erreichen (SHEVCHENKO, 1978). Die Intensität der Erkrankung hängt von zahlreichen Umständen, die sich aus den oft kompliziert gelagerten Wechselbeziehungen zwischen Wirtspflanze, Pathogen und Umwelt ergeben, ab. Da die Aus­ prägung der Krankheit schwer prognostizierbar ist, sind prophylaktische Maßnahmen unumgänglich.
Als für den Schutz des keimenden Samens sehr wesentlich hat sich die Saatgutvorbehandlung erwiesen. Bisher wurden zur Beizung von Forstsaatgut synthetische Präparate (z. B. das gegenüber Warmblütern nicht toxische, bienen­ ungefährliche, jedoch stark fischgiftige Fungizid Chinoin- Fundazol 50 WP) eingesetzt. Die dabei erzielten Resultate waren unterschiedlich.
Die Vorzüge der Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels in Verbindung mit einer Samenvorquellung bestehen namentlich in einer optimalen systemischen Verteilung des Prä­ parates und in der Begünstigung des Keimprozesses Lösun­ gen des auf biotechnischem Wege gewonnenen Nourseothricins beschleunigen das Auskeimen der Samen (Chinoin-Fundazol 50 WP bewirkt dagegen eher eine Keimverzögerung) und begrenzen das Risiko einer Infektion der Keimlinge durch Erreger der Umfallkrankheit. Die Wirksamkeit der Saatgut­ vorbehandlung mit wäßrigen Lösungen von Nourseothricin beträgt unter Freilandbedingungen nach bisherigen Erkennt­ nissen etwa zwei Wochen. Nach dem Auflaufen der Saat ist ein fungizides Spritzmittel zu applizieren.
g) Ergebnisse der Erprobung.
Die Erprobung ist noch nicht abgeschlossen. Bisher liegen hauptsächlich Untersuchungsergebnisse von im Gewächshaus durchgeführten Gefäßexperimenten vor. Nach Klärung der­ zeit noch bestehender methodischer Probleme bei der Aus­ wertung wird die Prüfung des Mittels unter praktischen Bedingungen (Maschinensaaten) weitergeführt.
Deskriptoren
Pflanzenschutzmittel
Waldschutz
Prophylaxe
Baumschule
Saatgutbehandlung
Antibiotikum
Keimung
Nadelgehölz
1. Arch. Phytopathol. Pflanzenschutz, Berlin, 20 (1984) - 25 (1989).
2. Beiträge f. d. Forstwirtschaft, Berlin, 18 (1984) - 23 (1989).
3. Eur. J. For. Path., Hamburg u. Berlin, 14 (1984) - 19 (1989).
4. Forestry abstracts, Farnham (GB), 45 (1984) - 50 (1989).
5. Forstl. Umschau, Hamburg u. Berlin, 27 (1984).
6. Z. Pflanzenkrankh. u. Pflanzensch., Stuttgart, 91 (1984) - 96 (1989).
7. BOCKER, H.; BERGTER, F.:
Nourseothricin - Eigenschaften, Biosynthese, Herstellung. - Arch. exper. Vet. med., Leipzig, 40 (1986) 5, S. 646-657.
8. BUTIN, H.:
Krankheiten der Wald- und Parkbäume. - Stuttgart, New York: Thieme 1983.
9. DUDA, B.; SIEROTA, Z. H.:
Survival of Scots pine seedlings after biological and chemical control of damping-off in plastic greenhouses. - Eur. J. For. Path. 17 (1987), S. 110-117.
10. EGLI, S.:
6. Nordamerikanische Mykorrhizakonferenz: Beitrag zum Stand der Forschung. - Schweiz. Z. Forstwes. 136 (1985) 5, S. 429-431.
11. KHARLAMOVA, N. V.:
Primenenie antibiotikov v bor′be s poleganiem sejancev sosny obyknovennoj. - Lesnoe khozjajjstvo, Moskva (1987), 5, S. 69-70.
12. KUO, S.-C.; TANG, F.:
(The protective effect of several mycorrhizal fungi Boletus sp. and Suillus grevillei on the damping-off disease of seedlings of Pinus tabulaeformis.). - Acta Botanica Yunnanica, Kunming, 3 (1981), S. 359-366.
13. LANG, K. J.:
Experimente mit Erregern der Umfallkrankheit. I. Wechselbeziehungen zwischen Trichoderma viride PERS. ex FR. und Stämmen pathogener Pilze der Gattungen Pythium, Fusarium und Rhizoctonia. - Eur. J. For. Path. 5 (1975), S. 225-240.
14. LANG, K. J.:
Experimente mit Erregern der Umfallkrankheit. II. Einzel- und Mischinfektionen mit Umfallerregern und Trichoderma viride PERS. ex FR. an Koniferensämlingen verschiedener Herkunft. - Eur. J. For. Path. 6 (1976), S. 46-56.
15. MANKA, K.; PRZEZBORSKI, A.:
W kierunku biologicznej ochrony siewek drzew lesnych przed pasozytnicza zgorzela. - Sylwan, Warszawa, 131 (1987) 1, S. 53-58.
16. MOLOTKOVA, N. D.; JAKOVLEV, V. G.:
Trikhotecin i fitobacteriomizin v bor′be s poleganiem sejancev khvojjnykh porod. - Mikologÿa i fitopatologÿa, Leningrad, 8 (1974) 1, S. 55-59.
17. ORLICZ-LUTHARDT, A.:
Biologie, Erkennung und Bekämpfung der Umfallkrankheit. - IFE-Berichte aus Forschung und Entwicklung, Institut für Forstwissenschaften Eberswalde, 1986 (3).
18. SHEVCHENKO, S. V.:
Lesnaja fitopatologÿa, - L′vov, 1978.
19. SYLVIA, D. M.; SINCLAIR, W. A.:
Suppressive Influence of Laccaria laccata on Fusarium oxysporum and on Douglas-fir Seedlings. -
Phytopathology 73 (1983), S. 384-389.
20. SYLVIA, D. M.; SINCLAIR, W. A.:
Phenolic Compounds and Resistance to Fungal Pathogen, Induced in Primary Roots of Douglas-fir Seedlings by the Ectomycorrhizal Fungus Laccaria laccata. -
Phytopathology 73 (1983), S. 390-397.
21. TURCHETTI, T.:
Antagonism of some Bacillus species to al Rhizoctonia solani Kühn isolate and its effect on the germination of Pinus nigra Arn. seed. -
Eur. J. For. Path. 12 (1982), S. 36-41.
22. VITKUNAS, JU. V.:
Primenenie antibiotikov v bor′be s poleganiem sejancev sosny. - Lit. NIILKh, Kaunas, 1971.
23. VITKUNAS, JU. V.:
Profilakticheskie mery protiv poleganÿa sejancev eli v lesopitomnikakh. - Lit. NIILKh, Kaunas, 1976.
24. VITKUNAS, JU. V.:
Zashhita sejancev sosny ot poleganÿa i kornevykh gnilejj. - Lit. NIILKh, Kaunas, 1983.

Claims (5)

1. Verfahren zur Vorbehandlung von Saatgut, insbesondere solches von Forstgehölzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut mit Präparationen des Streptothricinanti­ biotikums Nourseothricin vorbehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut mit Präparationen, die wasserlösliche Salze des Nourseothricins, vorzugsweise Nourseothricin­ sulfat, als Wirkstoffkomponente enthalten, naß vorbe­ handelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut mit Präparationen, die wasserlösliche Salze des Nourseothricins in Anwendungskonzentrationen des Wirk­ stoffes von 0,05% bis 0,75%, vorzugsweise 0,5%, ent­ halten, naß vorbehandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut mit Nourseothricin - Präparationen, in Form von Trockenbeizmitteln auf die Samenoberfläche appliziert, vorbehandelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Saatgut mit nourseothricinhaltigen Trockenbeizmitteln in Anwendungskonzentrationen des Wirkstoffes von 2% bis 25% vorbehandelt wird.
DE4132270A 1991-09-27 1991-09-27 Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen Withdrawn DE4132270A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4132270A DE4132270A1 (de) 1991-09-27 1991-09-27 Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4132270A DE4132270A1 (de) 1991-09-27 1991-09-27 Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4132270A1 true DE4132270A1 (de) 1993-07-29

Family

ID=6441671

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4132270A Withdrawn DE4132270A1 (de) 1991-09-27 1991-09-27 Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4132270A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN103109728A (zh) * 2013-03-10 2013-05-22 通化师范学院 一种长白松试管内快速育苗方法
CN107950114A (zh) * 2017-12-15 2018-04-24 安徽金阳光农业服务有限公司 一种樟子松树种催芽技术
CN117887734A (zh) * 2024-03-14 2024-04-16 北京林业大学 一种Pt9G41650基因及其蛋白在判定油松种子休眠程度中的应用
CN117887734B (zh) * 2024-03-14 2024-05-28 北京林业大学 一种Pt9G41650基因及其蛋白在判定油松种子休眠程度中的应用

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN103109728A (zh) * 2013-03-10 2013-05-22 通化师范学院 一种长白松试管内快速育苗方法
CN103109728B (zh) * 2013-03-10 2013-12-18 通化师范学院 一种长白松试管内快速育苗方法
CN107950114A (zh) * 2017-12-15 2018-04-24 安徽金阳光农业服务有限公司 一种樟子松树种催芽技术
CN117887734A (zh) * 2024-03-14 2024-04-16 北京林业大学 一种Pt9G41650基因及其蛋白在判定油松种子休眠程度中的应用
CN117887734B (zh) * 2024-03-14 2024-05-28 北京林业大学 一种Pt9G41650基因及其蛋白在判定油松种子休眠程度中的应用

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60122242T2 (de) Verfahren zur Bekämpfung von Saatkrankheiten
DE2927224C2 (de)
DE1013302B (de) Mittel zum voruebergehenden Sterilisieren von landwirtschaftlichen Kulturboeden
DE3311071C2 (de)
DE1046938B (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE1108975B (de) Fungicide Mittel auf der Basis von Anilinverbindungen
AT397811B (de) Stämme des pilzes trichoderma, daraus hergestelltes fungizid, sowie verfahren zu dessen anwendung
DE4132270A1 (de) Verfahren zur vorbehandlung von saatgut, insbesondere solches von forstgehoelzen
DE3600394A1 (de) Schadpilzbekaempfung mit pilzen der gattung trichoderma
DE1144969B (de) Fungizide Mittel
US3060082A (en) Treatment of plants employing tannin materials
DE102012013760B4 (de) Reduktion der Sklerotienbildung durch Rhizoctonia solani auf Kartoffeln im Boden durch Angießen einer wässrigen Mischung von Harnstoff, Kalziumhydroxid und einem Urease-produzierenden Bakterium
DE4322939A1 (de) Mittel zur Abwehr von Umweltgiften und Pilzkrankheiten sowie zur Transpirationshemmung von Pflanzenteilen und Behandlungsverfahren
DE2512556C2 (de) Cyclische Diphosphorverbindungen, ihre Herstellung und diese enthaltende fungizide Zusammensetzungen
DE3541814A1 (de) Desinfizierende sruehzusammensetzung
EP1110457B1 (de) Verwendung eines Mittels zur Bekämpfung von Schadorganismen im Pflanzenbau
DE947827C (de) Verfahren zur Konservierung zersetzlicher Stoffe
DE937497C (de) Behandlung von Pflanzen zwecks Bekaempfung von Krankheitserregern
DE1110942B (de) Systemisch wirkendes Mittel, insbesondere gegen Pilzbefall von Pflanzen
DE952666C (de) Behandlung von Pflanzen zwecks Bekaempfung von tierischen Parasiten sowie von Krankheitserregern
AT251969B (de) Fungizide Zusammensetzung mit Aktivität gegen Oidium
Hassan et al. Studies on the wood-borer Stromatium fulvum Vill.(Col., Cerambycidae) infesting Casuarina glauca (Casuarinaceae) II: Entomogenous fungi associated with Stromatlum larvae
DE202023100925U1 (de) Ein System zur Herstellung einer Bio-Unkrautvernichtungs-Formulierung
CH426364A (de) Verwendung einer B-Aminoaryläthylverbindung als wirksame Komponente in einem fungiziden Mittel
DE2231979B3 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
8122 Nonbinding interest in granting licences declared
8141 Disposal/no request for examination