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Verfahren zur Konservierung cellulosehaltiger Stoffe, wie Holz, Baumwolle
oder Papier durch Behandlung mit Kupferverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren,
cellulo:sehaltige Stoffe gegenüber den schädlichen Einwirkungen tierischer und pflanzlicher
Organismen, wie Pilze, Bakterien, Käfer, Würmer usw., beständig zu machen.
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Zur Konservierung von, Cellulosematerial sind bereits verschiedene
Schutzmaßnahmen bekannt, die aber alle entweder einen Schutz nur auf Kosten min,
destens einer Eigenschaft des Cellulosemateria.ls zu erzielen gestatten oder deren
Anwendung umständlich und unpraktisch ist. Zum Teil werden die den imprägnierten
Stoffen bei der Behandlung einverleibten Substanzen. durch Witterungseinflüsse oder
andere auslaugende Wirkungen ausgewaschen. Soweit bekannt, erzielt keine der bisher
angewandten Maßnahmen eine Verbindung des schützend wirkenden Stoffes mit der Cellulose
in, der Weise, da,ß das Auswaschen des einverleibten Schutzmittels. ausgeschlossen
wird.
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Beispielsweise wird die Imprägnierung von Holz mit Kreosot und ähnlichen
Stoffen in großem Umfange angewandt; sie ist auch dort brauchbar-, wo keine Bedenken
in bezug auf Farbe oder Geruch des Behandlungsmittels oder des behandelten Erzeugnisses
bestehen. Dieses Verfahren kann aber nicht angewandt werden, wenn man das Holz für
Erzeugnisse verwenden will, welche einen späteren Farbauftrag erhalten sollen oder
bei welchen Färbung und Geruch des derart behandelten Holzes unerwünscht sind. Außerdem
ist eine solche Behandlung nicht anwendbar auf nicht holzartige Celluloseprodukte,
z. B. Baumwolle, Baumwollgewebe und Papier, ohne daß die Brauchbarkeit dieser Stoffe
wesentlich beeinträchtigt wird oder diese unbrauchbar werden;. Es sind auch Verfahren
bekannt, bei denen, ausgehend von löslichen Kupfer- und Arsenverbindungen, verhältnismäßig
unlösliche Verbindungen von Kupfer oder Arsen in oder zwischen den, Cellulosefasern
niederaeSchla,aen werden.. Beispielsweise hat man. Holz mit einem löslichen Metallsalz
imprägniert und das Metall unlöslich gemacht, indem man das mit dem Salz imprägnierte
Holz mit einer das Metall in unlöslicher Form niederschlagenden Verbindung, z. B.
Ammoniumpho,sDhat oder Natriumcarbon.at, behandelte. Es ist auch bekannt, ein wasserlösliches
Kupfersalz, mit welchem Pappe imprägniert worden; ist, dadurch in eine unlösliche
Verbindung überzuführen., daß die Pappe mit einem Kupferfällungsmittel, z. B. Natronlaute
oder Natriumca,rbon.at, welche das Kunfer als Hvdroxvd oder als Carbonat ausfällt,
behandelt wurde. Es ist ferner bekannt, Textilerzeugnisse mit einem wasserlöslichen
Kupfersalz zu imprägnieren und das Kupfer als Kupfersalz einerAlkylenbernsteinsäure
auszufällen, welches in Wasser unlöslich ist, oder aber auch, dieses unlösliche
Kupfersalz auf Textilien in Form einer wäßrigen Dispersion aufzubringen. Man hat
ferner vorgeschlagen, bei Textiler7eugnissen die Fasern mit einem wasserunlöslichen
Kupfersalz, wie Kupfernaphthenat, zu überziehen. Die wasserunlöslichen Kupferverbindungen
in, auf diese Weise behandelten Stoffen sind lediglich physikalisch auf und in den
Cellulosefasern niedergeschlagen, werden jedoch durch physikalische oder chemische
Einwirkung, z. B. durch Umsetzung oder durch Auslaugen mit einem Lösungsmittel oder
einem mit Kupfer reagierenden Mitteil, z. B. Ammoniak, sowie durch solche Mittel
entfernt, welche eine starke Affinität für Kupfer besitzen. Zu den, letzteren, gehören
die Polyaminpolycarbonsäuren und ihres Salze, von, welchen das Natriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure
als Beispiel genannt sei. Bisher wurde keine chemische Verbindung des Kupfers mit
dein Cellulosemolekülen gefunden" welche gegen diese auslaugende Einwirkung beständig
ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen. Verfahren, bei lern ebenfalls Kupferverbindungen
angewandt werden:, wird das Kupfer durch Hauptvalenzbindungen an die Cellulosemoleküle
gebunden., so daß eine Entfernung des chemisch gebundenen. Kupfers durch physikalische
oder chemische Mittel nicht möglich ist.
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Die erfindungsgemäß behandelten Stoffe besitzen eine außerordentlich
große Beständigkeit gegenüber
schädigenden. Einwirkungen, z. B.
durch tierische und. pflanzliche, Organismen, wie Pilze, Bakterien, Insekten, Bohrwürmer
und andere im Meerwasser vorkommende Lebewesen, und insbesondere gegen Cellulose
zerstörende Bakterien, wie Chaetomium globosum und Bakterien und Organismen, welche
in der Erde vorkommen.
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Das erfindungsgemäßeVerfahren besteht grundsätzlich im Imprägnieren
der cellulosehaltigen Stoffe mit ameisensaurem Kupfer und Durchführen einer chemischen
Reaktion zwischen dem eingeführten Kupferformiat und der Cellulose, wobei ein wesentlicher
Anteil des zurückgehaltenen Kupfers chemisch an die Cellulosemoleküle gebunden,
wird. Zu diesem Zweck wird die mit Kupferformiat imprägnierte Cellulose auf eine,
Temperatur über etwa 100°, aber unterhalb, der Temperaturen, bei welchen das Cellulosematerial
geschädigt werden könnte, erhitzt, wobei Ameisensäure bzw. ihre Zersetzungsprodukte
in Freiheit gesetzt werden. Die genaue Art der chemischen. Bindung zwischen, dem
Kupfer und den Cellulosemodekülen ist nicht bekannt; das Vorliegen einer chemischen:
Verbindung ist aber festgestellt worden.
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Das Imprägnieren von cellulosehaltigem Material mit ameisensaurem
Kupfer kann, in jeder geeigneten Weise erfolgen,. Beispielsweise kann man, eine
wäßrige, Cupriformiat enthaltende Lösung auf das Cellulosematerial aufbringen. Es
kann hierbei eine Kupferformiatlösung verwendet werden, die 1 bis 12 Gewichtsprozent
Cupriformiat enthält. Es ist gefunden worden, daß Lösungen im unteren Gebiet dieses
Bereiches gewöhnlich für, die Zwecke des Verfahrens ausreichen; im allgemeinen werden
Lösungen mit 1,5 bis 4% Cupriformiat bevorzugt. Man kann, jedes geeignete Lösungsmittel
für ameisensaures Kupfer anwenden; aus offensichtlichen Gründen wird aber Wasser
als Lösungsmittel vorgezogen. Werden wäßrige Lösungen. angewandt, so, können, sie
auch kleinere Mengen vorzugsweise mit Wasser mischbare- organische Flüssigkeiten,
z. B. Äthylalkohol, Methylalkohol und Dioxan, enthalten. Es ist auch möglich, den;
Lösungen geringe Mengen nichtionischer Netzmittel zuzusetzen, wodurch dass Imprägnieren,
erleichtert wird. Besonders, gut verwendbar sind jene Arten von. Netzmitteln, welche
zur Anwendung in: Anwesenheit eines hohen, Salzgehaltes bei einem niedrigen pH-Wert
beistimmt sind. Geeignete Netzmittel sind z. B. Saponin und seine Derivate, Kondensationsprodukte
von, Äthylenoxyd mit Fettstoffen. und ihre Derivate sowie Kondensationsprodukte
von phenolischen Verbindungen, welche Seitenketten aufweisen,, mit Äthylenoxyd.
Es ist auch möglich, Kupferformiat erst im Cellulosernaterial zu bilden., indem
man das Material zunächst mit einem löslichen. Kupfersalz imprägniert und das so,
imprägnierte Material mit Ameisensäure behandelt, um Kupferformiat in, situ zu bilden..
Im allgemeinen, wird jedoch vorgezogen, das Cellulosematerial mit einer Lösung von
Kupferfo,rmiat zu imprägnieren, und zwar wird das cellulo@sehaltige Material mit
solchen Lösungen und unter solchen Bedingungen; behandelt, daß die imprägnierte
Cellulos:e Kupferforrniat entsprechend. einem Kupfergehalt zwischen 0,01 und 2%,
berechnet auf das Trockengewicht des Cellulosematerials, enthält.
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Im Falle der Behandlung von, Holz wird die Kupferaufnahme durch das
Ausmaß der Vakuumvorbehandlung sowie des. angewandten Druckes, der Temperatur und
der Zeit der d.arauffolgenden Imprägnierung bestimmt. Man kann unter Rücksichtnahme
auf die Erzielung der gewünschten, Aufnahme von Kupferformiat und seiner gleichmäßigen
Verteilung durch die Holzmasse hindurch nach den üb,-lichen Imprägnierungsmethoden
für Holz arbeiten.
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Bei Baumwolle, regenerierter Cellulose, Jute und. Sisal und deren
Erzeugnissen sowie solche Fasern. enthaltenden Geweben wird die Aufnahme von Kupferforrnia,t
durch das Zurückhalten der Kupferformiatlösung durch die Materialien und die Konzentration
der Kupferformiatbehandlungslösung bestimmt. Bei den genannten Stoffen kann, das
Zurückhalten, bzw. die Aufnahme des Imprägniermittels zweckmäßig dadurch geregelt
werden, daß man das imprägnierte Material zwischen Walzen, hindurchführt, wodurch
jede gewünschte Au.fnah.mernengie zu erzielen ist. Das Imprägnieren kann. en.t.-,veder
dadurch erfolgen, daß man das Material sich in einer wäßrigen Lösung von Cupriformiat
vollsa.ugen, läßt und es dnnn zwischen. Walzen. hindurchfährt, die die überschüssige
Lösung abquetschen, oder daß man, geeignete Mengen Cupriformiat, z. B. durch Besprühen,
auf das Material aufbringt.
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Das Erhitzen des imprägnierten cellulosehaltigen Materials zwecks.
Herbeiführung der chemischen Bin dung zwischen Kupfer und Cellulose kann auf jede
geeignete Weise durchgeführt werden,. Das Erhitzen kann in einem Autoklax in einer
Wasserdampfa,tmosphäre unter solchem Druck durchgeführt werden; daß die gewünschte
Temperatur erreicht wird; oder eis kann in Luft oder in Gegenwart anderer Gase,
wie Stickstoff oder Wasserstoff, bei atmosphärischem; verringertem oder höherem
Druck durchgeführt werden. Die obere Temperaturgrenze hängt von der Art des zu behandelnden
Cellulosematerials ab-, da schädigend wirkende hohe Temperaturen zu vermeiden, sind.
Im allgemeinen stellt eine Temperatur von, 200° die Grenze dar, die zweckmäßig nicht
überschritten werden, soll. Der bevorzugte Temperaturbereich für diese Behandlungsphase
liegt etwa zwischen 100 und 125°. Temperaturen über etwa 150° sind im allgemeinen
nicht erforderlich.
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Die Dauer der Hitzebehandlung ist von, keiner entscheidenden Bedeutung.
Sie hängt von der Menge bzw. Oberfläche sowie von, der Form und der Art des behandelten
Cellulosematerials ab-. Im allgemein sind Zeiten, von. 10 Minuten bis zu 1 Stunde
ausreichend. In jedem Fall muß das Material so lange erhitzt werden, bis es durch
die ganze Masse hindurch eine Temperatur von mindestens 100° erreicht hat. Das Erhitzen
auf die geeignete, Temperatur soll so lange fortgesetzt werden, bis. die charakteristische
grüne". Farbe, welche .dem imprägnierten cellulo6ehaltigen Material durch das Kupferformiat
erteilt worden, ist, sich in, eine gelbbraune oder Olivfärbung oder in Schokoladebraun
umgewandelt hat.
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Die Wirkung dieser Behandlung besteht darin, daß eine cellulosehaltige
Masse erzeugt wird, welche,. ein Kupfer-Cellulose-Reaktionsprodukt oder einen Konnplex
enthält, in welchem Kupfer chemisch an Cellulosemoleküle gebunden ist. Die chemische
Bindung zwischen Kupfer und Cellulose wird aufgezeigt durch Unterschiede in den
Eigenschaften das Reaktionsproduktes bzw. des Kupfer-Cellulose-Komplexes einerseits
und den nicht verbundenen Komponenten Kupfer bzw. Cellulose andererseits. Die Eigenschaften
jeder der beiden Komponenten sind in der chemischen Verbindung ganz ausgesprochen
verändert.
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Die Änderung der Kupferkomponente infolge der chemischen Bindung an,
Cellulose kann leicht deonstriert werden, durch einen. Vergleich der Löslichkeit
des Anteils des im imprägnierten Gut vorhandenem
Kupfers, der nicht
mit Cellulose chemisch verbunden ist, mit der Löslichkeit des chemisch mit der Cellulose
verbundenen Kupferanteils. Von dem im imprägnierten Gut befindlichen Kupfer wird
der Teil, der nicht mit Cellulose verbunden ist und welcher anscheinend gemäß in
Form von, Cuprooxyd vorliegt, z. B. durch. eine 4%ige wäßrige A.mmoniaklösung leicht
gelöst. Durch Behandeln mit einer solchen Lösung wird auch das gesamte Kupfer aus
mit Kupferformiat imprägniertem Baumwollgewebe, das lediglich an der Luftgetrocknet
worden ist, leicht entfernt. Eine solche Behandlung führt auch zur vollständigen.
Herauslösung solcher Kupferverb,imdungen aus den cellulosehaltigen Materialien,
welche als. wasserunlösliche Verbindungen, z. B. als Kupferoxyd, Kupferhydroxyd,
allzylenb-ernsteinsaures Kupfer, oder Kupfernaphthenut, niedergeschlagen worden
sind. Im Gegensatz hierzu wird die Kupferkomponente des Kupfer-Cellulose-Ko@mplexe:s
durch Behandeln mit 4%igem wäßrigem Ammoniak nicht aufgelöst, selbst wenn sich die
Behandlung über einen Zeitraum bis zu 24 Stunden: erstreckt.
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Die Eigenschaften, der Cellulo,selto,mpoaeute des Kupfe:r-Ce:llulose-Ko@mplexes
werden ebenfalls geändert. Zum Beispiel ist die, Cellulose des Komplexes nicht in:
nennenswertem Maße in Cupriäthylendiamin oder Kupferoxyd:ammo@niak löslich. Außerdem
ist eine solche Cellulo@se durch Mineralsäuren nicht leicht hydrodysierbar; auch
Ätzalkalien beeinflussen sie nicht in der für unveränderte Cellulose charakteristischen:
Weise.
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Das Vorliegen. einer chemischen. Bindung kann auch durch Röntgenbeugungsbild:er
nachgewiesen werden. Cellulose, die gemäß der Erfindung behandelt worden ist, zeigt
die für Cuprooxyd charakteristischen Bilder. Aufnahmen von, cellulosehaltigem Material,
welches gemäß vorliegender Erfindung behandelt und dann mit 4%igem wäßrigem Ammoniak
extrahiert oder ausgelaugt worden ist, zeigen die für Cuprooxyd und Kupfer charakteristischen
Bilder nicht, ob-wohl durch chemische Analyse festgestellt worden ist, daß die untersuchten
Proben: bis zu 0,4% Kupfer enthalten.
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Die Menge Kupfer, welche chemisch an@ Cellulosemolekülei gebunden
ist, schwankt beträchtlich je nach der Art des behandelten Materials. Im allgemeinen
ist die Menge chemisch gebundenen Kupfers um so größer, je größer der Anteil von
amorpher Cellulose im Verhältnis zu kristalliner Cellulose im Material ist. Die
größte, Steigerung in bezug auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber, schädigender
Einwirkung des. erfindungsgemäß behandelten Materials ist bei solchen Stoffen festzustellen,
die wesentliche Mengen amorpher Cellulose enthalten, d. h. vor allem bei Holz, regenerierter
Cellulose (z. B. aus. Viscosei) und. Baumwolle. Eine etwas geringere Steigerung
ist bei Hemicellulosen., wie Jute und Sisal, zu beobachten.
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Kupferforrnia:t steigert, wenn es gemäß der Erfin, dung verwendet
wird, die Immunität der Cellulose gegenüber Zerfall bzw. Zerstörung- im Vergleich
zu Kupfersalzen von verwandten, homologen: organischen Säuren in. einzigartiger
Weise. Es wurden Streifen von Baumwollgewebe- mit Kupferformiat sowie zum Vergleich
mit Kupferacetat und -prop ionat gemäß der Erfindung behandelt. Nachd,ern die Streifen
während 12 Wochen in Erde: unter gleichen Bedingungen eingebettet gewesen, waren,
zeigten die mit Kupferacetat und -propionat behandelten Streifen keine Festigkeit
mehr, während ein Streifen, der mit Kupferformiat behandelt worden. war, 75% deiner
ursprünglichen Festigkeit behalten hatte. Es ist klar, da,ß das behandelte Material
je nach den Beanspruchungen, denen es später ausgesetzt ist, mehr oder weniger Kupfer,
sowohl an Gesamtkupfer wie auch an chemisch an Cellulose gebundenem Kupfer, enthalten
muß. Man wird die, einzubringende Kupfermenge. also variieren;. Starke Zerstörungen.
erleidet Holz, das mit dem Erdboden in Berührung kommt. Außerdem verursachen im
Meerwasser vorkommende Organismen, ebenfalls eine starke Zerstörung des Holzes.
Die Wirkung einiger anderer Cellulose zerstörender Organismen., wie Chaetomium g'lobosum,
scheint hingegen weniger stark zu sein. Außerdem sind die schädigenden Einflüsse
noch von. anderen Faktoren, wie- Licht, Temperatur und Feuchtigkeit, abhängig. Es
ist daher sehr schwer, genaue Mengen für Kupfer anzugeben, die, dem Material einverleibt
werden müssen. Im allgemeinen soll der Gesa,mtkupfergehalt des erfindungsgemäß behandelten
Ma, teria.ls zwischen 0,01 und 2%, berechnet auf das Trockengewicht des Cellulosematerials,
liegen, während das chemisch gebundene Kupfer zwischen. 0,005 und, 0,8 %, ebenfalls
berechnet auf das Trockengewicht des Cellulosematerials., betragen soll. Mengen
von 0,1 bis 1 % Gesamtkupfer- und 0,5 bis 0,4 % chemisch an Cellulose gebundenem
Kupfer werden im allgemeinen bevorzugt.
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Die Wirksamkeit der Imprägnierung erfindungsgemäß behandelten cellulosehaltigen
Materials wurde unter den verschiedensten zerstörenden. Einflüssen geprüft, wobei
gleichzeitig unbehandelte Kontrollmuster des gleichen Materials untersucht wurden.
So wurde, Holz gegenüber der Zerstörung durch Termiten und gleichzeitig gegenüber
Feuchtigkeitsein, wirkung geprüft indem man es in schlammigem Boden einer durch
Termiten verseuchten Gegend ein, bettete. Vorher erfindungsgemäß behandelte Proben
erwiesen, sich als. durch und durch gesund und in der Festigkeit unbeeinträchtigt,
während =behandelte Proben verschiedener Holzarten schon nach kurzer Zeit völlig
zerstört waren.
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Ähnliche, Ergebnisse, wurden: erhalten, als man cellulosehaltige Materialien
der Einwirkung von Meereso,rganismen in, subtropischen Gewässern aussetzte.
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Gemäß der Erfindung behandelte Cellulosefasern oder -fäden eignen
sich zur Herstellung von Garnen, Geweben od. dgl. Erfindungsgemäß behandelte Cellulosegewebe
oder solche, die aus entsprechend. hehandelten Fasern, Fäden oder Garnen hergestellt
sind, können ohne Beeinträchtigung ihrer Beständigkeit gegenüber zerstörenden Einflüssen
gefärbt werden. Gewöhnlich substantive Farbstoffe für Baumwolle werden: im allgemeinen,
durch behandelte Baumwolle nicht in befriedigender Weise aufgenommen; spezielle
Farbstoffe hingegen können: verwendet werden. Die erfindungsgemäße Behandlung kann
auch an gefärbten Cellulose;geweben vorgenommen- werden,. Schädigungen durch das
behandelte Material bei Berührung mit der menschlichen: Haut treten, nicht auf.
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Gemäß der Erfindung kann auch gegen Zerstörung beständiges Papier
auf Celluloseb:asis hergestellt werden. Es können, sowohl_ I-iolzschnitzeil erfindungsgemäß
behandelt werden" die dann: zu Papier nach irgendeinem: geeigneten Verfahren., z.
B. nach dem Sulfat- oder Sulfitverfahren, verarbeitet werden. Oder aber das Kupferformia,t
wird dem Zellstoffbrei im Holländer zugesetzt und das aus. dem Brei hergestellte
Papier im Sinne der Erfindung erhitzt. In, jedem Fall erhält man ein gegen zerstörende
Einwirkungen widerstandsfähiges Papier.
Die folgenden Beispiele
dienen zur Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 Bretter aus. südamerikanischer Kiefer (5,08X
10,16
ein) wurden in einem Kessel während einer Zeit von 30 Minuten einem Vakuum von,
71,12 bis 73,66 cm Ouecksilbersäule ausgesetzt. Der Kessel wurde dann mit einer
2%igen wäßrigen Lösung von Kupferformiat unter Aufrechterhaltung des Vakuums gefüllt.
Nachdem er mit der Lösung gefüllt war, wurde ein Druck von 931 cm Quecksilbersäule
eingestellt und während einer Zeit von 3 Stunden aufrechterhalten. Dann wurde der
Druck aufgehoben und die Kupferformiatlösung abgelassen. Das im Kessel befindliche
Holz wurde anschließend während einer Zeit von 15 Minuten einer letzten Vakuumbehandlung
bei 68,58 cm Quecksilbersäule unterworfen. Das Vakuum wurde dann aufgehoben; und
Wasserdampf von 121° bei einem Druck von 77,57 cm Ouecksilbersäule in dein Kessel
eingeführt. Die Dampfbehandlung dauerte, 4 Stunden. Diese Behandlung führte zu einer
Kupferaufnahme von 0,91%, berechnet auf das Trockengewicht des Holzes. Das so behandelte
Holz zeigte ausgesprochenes Widerstandsvermögen gegenüber schädigend wirkenden.
Einflüssen des Bodens sowie gegenüber Mee@resorganismen.
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Beispiel 2 Basisches Cuprica,rbonat wurde unter Rühren. im Überschuß
zu einer 20%igen wäßrigen Ameisensäurelösung gegeben. Die Lösung wurde zur Entfernung
des überschüssigen, Cupricarbonats filtriert. Baumwollgewebe wurde dann mit der
Lösung imprägniert und zwischen Walzen hindurchgeführt, die so eingestellt waren,
daß sich etwa eine 70%ige Aufnahme durch das Gewebe ergab. Das imprägnierte Gewebe
wurde dann an der Luft getrocknet und in einen Autoklav gebracht, in welchem es
unter einem Druck von 77,57 cm Quecksilbersäule während einer Zeit von 30 Minuten:
der Einwirkung von Dampf unterworfen wurde. Am Schluß der Autoklavbehandlung hatte
sich die ursprünglich grüne Farbe in eine gelblichbraune Farbe verwandelt. Das Gewebe
enthielt 0,82 % Kupfer, berechnet auf das Trockengewicht des Gewebes. Wenn; das
so, behandelte Gewebe dem Verrottungstest mit Chaetomium globosum in einem geeigneten
Kulturmedium während. einer Zeit von 14 Tagen. bei einer Temperatur von, 30° und
einer ; relativen Feuchtigkeit von 93 % unterworfen wurde, zeigte sich keine Festigkeitsabnahme,
während ein un, behandeltes. Muster des Gewebes, welches den gleichen Bedingungen
unterworfen war, in dieser Zeit vollständig zerfiel. Ähnliche Ergebnisse wurden.
erhalten, wenn behandeltes und unbehandeltes Gewebe einer starken künstlichen Bewetterung
ausgesetzt wurden, welche aus abwechselndem Benetzen und Trocknen und Einwirkung
von. ultraviolettem Licht bestand., und darauf einem Chaetomium-globosum-Test unter-
E warfen wurde. In ähnlicher Weise ergab die Einwirkung von Aspergillus niger auf
unbehandeltes Gewebe ein starkes Wachstum des Organismus auf dem Gewebe, während
bei dem behandelten Gewebe kein Wachstum festzustellen war. Unbehandeltes Gewebe,
E welches in Erde eingebettet worden war, zeigte nach dreiwöchiger Einwirkung keine
Festigkeit mehr, während das behandelte Gewebe nach neunwöchiger Einwirkung der
Erde unter gleichen Bedingungen noch seine ursprüngliche Festigkeit aufwies. 7 Beispiel
3 Sisalzwirn wurde mit einer Lösung von Cupriformiat behandelt und eine halbe Stunde
im Autoklav gehalten, wobei sich eine Kupferaufnahme von 1.26% ergab. So behandelter
Zwirn zeigte weit größeres Widerstandsvermögen gegen Zerstörung durch Cha,etomium
globosutn als unbehandelter Zwirn der gleichen Sorte.
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Beispiel 4 Baumwollgewebe wurde derart mit einer Cupriformiatlösung
behandelt, daß es etwa 0,8% Kupfer aufgenommen hatte. Ein Teil des imprägnierten
und an der Luft getrockneten Gewebes wurde in trockener Luft bei Atmosphärendruck
15 Minuten lang auf 120° erhitzt. Ein anderer Teil wurde in Stickstoff bei Atmosphärendruck
während des gleichen Zeitraumes auf 120° erhitzt. Beide Materialien waren immun
gegen die Einwirkung von Chaefiomium globo,sum.
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Beispiel 5 Holzschnitzel wurden mit einer wäßrigen Kupferformiatlösung
derart imprägniert, daß sie 1% Kupfer, berechnet auf das Gewicht des behandelten
Holzes, enthielten. Die Schnitzel wurden an der Luft getrocknet und dann während
1 Stunde im Autoklav mit Wasserdampf bei einem Druck von 77,57 Cm Quecksilbersäule
behandelt. Die Schnitzel wurden in Wasser gewaschen, bis dieses eine neutrale Reaktion
zeigte. Die so behandelten Schnitzel und ähnliche unbehandelte Schnitzel wurden
zur Herstellung von Papier nach dein Sulfatverfahren und nach dem neutralen Sulfitverfahren
verwendet. Das aus behandelten Schnitzeln nach, dem Sulfatverfahren erhaltene Papier
enthielt 0,89 % Kupfer; das nach dem Sulfitverfahren hergestellte Papier enthielt
0,84 % Kupfer. Diese beiden Papiere waren vollständig widerstandsfähig gegen Chaetomium
globosum, während Papier, das aus den entsprechenden unbehandelten Schnitzeln hergestellt
war, kein Widerstandsvermögen: gegen das Wachstum. dieses Organismus zeigte.