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Kältegeräte werden herkömmlicherweise eingeteilt in Tischgeräte oder Einbaugeräte.
Tischgeräte sind vorgesehen, um einzeln oder in einer Reihe mit mit ihnen
unverbundenen Möbeln oder anderen Geräten aufgestellt zu werden. Sie haben im allgemeinen ein
mehrschichtiges Gehäuse, das eine Außenwand, im allgemeinen aus lackiertem Blech,
eine Innenwand, meist in Form eines gezogenen Kunststoffhohlkörpers, und eine
Isolationsschicht umfasst, die durch Ausschäumen des Zwischenraums zwischen Innen- und
Außenwand gebildet ist.
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Ein Benutzer hat so gut wie keine Möglichkeiten, ein solches Standgerät in seinem
äußeren Erscheinungsbild an eigene ästhetische Vorstellungen anzupassen.
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Einbaugeräte sind vorgesehen, um fest in hierfür vorgesehene Küchenmöbel eingebaut
zu werden; ihre Innenwand und die Isolationsschicht zwischen Innen- und Außenwand ist
im allgemeinen genauso beschaffen wie bei Tischgeräten; die Außenwand hingegen
kann, da sie im normalen Betrieb des Gerätes nicht zu sehen ist und kaum äußeren
Einflüssen ausgesetzt ist, aus einem preiswerten Material gefertigt sein, an dessen
Strapazierfähigkeit, Beständigkeit und Aussehen nicht die gleichen Anforderungen gestellt
werden wie bei der Außenwand eines Tischgerätes. Ein Einbaugerät kann indirekt an
ästhetische Vorstellungen eines Benutzers angepasst werden, da Möbel, die für den Einbau
eines solchen Geräts geeignet sind, von einer Vielzahl von Herstellern in
unterschiedlichsten Erscheinungsformen angeboten werden.
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Ein Nachteil der Einbaugeräte ist jedoch, dass die Mobilität der Tischgeräte vollends
verloren geht. Es besteht keine Möglichkeit, den Standort dieser Geräte an kurzfristig
wechselnde Bedürfnisse ihrer Benutzer anzupassen, und den Kühlschrank z. B. anlässlich
eines Festes oder einer anderen besonderen Gelegenheit von seinem üblichen Platz in der
Küche auf die Terrasse, ins Kinderzimmer oder an einen anderen Ort zu verlagern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Möbel-Kältegerät-Kombination anzugeben,
die einerseits eine variable äußere Gestaltung des Geräts erlaubt, die auch gehobenen
Ansprüchen der Anwender genügt, und die es erlaubt, ein solches Gerät kurzfristigen
Bedürfnissen der Anwender entsprechend zu verlagern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Möbel-Kältegerät-Kombination mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Kombination umfasst ein an sich herkömmliches Einbau-Kältegerät, um das ein
Gehäuse mit an vertikalen Trägern montierten Wandplatten herum gebaut ist. Diese
Wandplatten sind, anders als die eines Standgerätes, nicht mit einer Isolationsschicht des
Kältegerätes verbunden, so dass es möglich bleibt, Kältegeräte in großer Serie einheitlich zu
fertigen und eine Anpassung an die Wünsche einzelner Kunden durch Anbringung von
aus einer Mehrzahl verschiedener Modelle ausgewählter Wandplatten erst ganz am Ende
der Fertigung oder gar erst bei Auslieferung des Geräts an den Anwender vorzunehmen.
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Anders als bei den herkömmlichen Möbeln für den Einbau von Kältegeräten müssen die
Wandplatten der erfindungsgemäßen Kombination im wesentlichen keine tragende
Funktion haben, denn diese wird von den Trägern übernommen. Die Wandplatten können
daher sehr dünn sein, so dass die äußeren Abmessungen der erfindungsgemäßen
Kombination nur unwesentlich größer sein müssen als die eines darin eingebauten Kältegerätes.
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Das Einbau-Kältegerät ist vorzugsweise auf einer Grundplatte platziert, an der auch die
Träger montiert sind. Diese Grundplatte gewährleistet durch eine an die Außenform des
Einbau-Kältegerätes angepasste Gestalt dessen Standfestigkeit.
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Vorzugsweise ist die Kombination mit Hilfe von an ihr montierten Rollen verfahrbar. Diese
Rollen sind zweckmäßigerweise feststellbar, damit sich die Kombination beim Öffnen
einer Tür oder beim Herausziehen eines Auszugkastens nicht bewegt.
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Die Träger sind zweckmäßigerweise durch Metallprofile, z. B. aus Stahl oder Aluminium,
gebildet. Sie sind vorzugsweise mit Nuten versehen, in die Ränder der Wandplatten
einsteckbar sind. Durch Einstecken von Wandplatten aus unterschiedlichen Materialien oder
mit unterschiedlichen Dekoren lässt sich so das Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen
Kombination mit wenigen Handgriffen variieren.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Kombination;
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Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die Kombination der Fig. 1;
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Fig. 3 eine Ansicht der Kombination in einem teilweise aus einer Nische einer
Möbelfront herausgezogenen Zustand;
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Fig. 4 eine Ansicht der Kombination aus Fig. 1 von hinten;
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Fig. 5 eine Abwandlung des horizontalen Schnitts aus Fig. 2;
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Fig. 6 eine Seitenansicht des Gehäuses der Kombination, die zum Anbau von
Erweiterungsmodulen vorgesehen ist;
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Figs. 7 bis 10 Vorderansichten des Gehäuses mit jeweils unterschiedlichen
Erweiterungsmodulen;
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Fig. 11 eine Draufsicht auf das Gehäuse gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung; und
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Fig. 12 und 13 Vorderansichten des Oberteils des Gehäuses, jeweils mit
unterschiedlichen aufgesetzten Erweiterungsmodulen.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Möbel-Kältegerät-
Kombination. Die Kombination umfasst ein Einbau-Kühlgerät 1, das allseits von einem
Gehäuse 2 umgeben ist. Eine obere Deckplatte des Gehäuses ist hier fortgelassen, so
dass durch einen Ausschnitt 2 eines oberen Rahmens 3 das Kühlgerät 1 freiliegt.
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Wie auch in Fig. 2 zu erkennen, ist das Kühlgerät 1 an allen vier Seiten von Wandplatten
4, 5, 6 umgeben, die in Nuten 9 von vertikalen Trägern 7, 8 eingesteckt sind. Die Träger
7, 8 sind an einer in der Fig. 1 nicht sichtbaren Bodenplatte 13 befestigt, die auch das
Kühlgerät 1 trägt und an deren Unterseite arretierbare Rollen 10 montiert sind. Mit Hilfe
der Rollen 10 kann die Kombination mühelos an einen beliebigen Einsatzort gebracht
werden.
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Die Träger 7, 8 sind Profile aus Metall, deren Querschnitt in Fig. 2 im Detail zu erkennen
ist. Die vorderen Träger 7 haben jeweils einen in etwa U-förmigem Hauptabschnitt 11 mit
zwei durch einen Zwischenabschnitt rechtwinklig verbundenen Schenkeln 12, 15, wobei
am freien Ende des äußeren Schenkels 12 eine der Nuten 9 angeformt ist, die einen
Rand der seitlichen Wandplatte 5 aufnimmt, während an einen der Tür 14 des Kältegeräts
zugewandten inneren Schenkel 15 ein Winkelprofil 16 angeformt ist, welches die Position
des Isoliergehäuses des Kühlgeräts 1 festlegt.
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Die Tür 14 des Kältegeräts ist in von Einbaugeräten her bekannter Art und Weise mit der
vorderen Wandplatte 4 verkleidet.
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Die hinteren Träger 8 haben jeweils einen Hauptabschnitt 17 von L-förmigem Querschnitt,
an dessen freie Enden jeweils eine Nut 9 zum Aufnehmen eines Randes einer seitlichen
Wandplatte 5 oder der hinteren Wandplatte 6 angeformt sind.
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Die Träger 7, 8 tragen das Gewicht des Rahmens 3 und einer darauf montierten (nicht
dargestellten) Deckplatte. Die Wandplatten 4, 5, 6 haben praktisch keine tragende
Funktion, sie brauchen daher nur eine geringe Materialstärke aufzuweisen. Die seitlichen
Abmessungen der Kombination sind daher nur geringfügig größer als die des Kühlgeräts 1.
Die Kombination kann daher ohne Schwierigkeiten in einer zur Aufnahme eines
herkömmlichen Einbau-Kältegeräts dimensionierten Nische von typischerweise 60 oder 80 cm
Breite untergebracht werden, ist aber im Gegensatz zu einem Einbaugerät aus dieser Nische
nach Bedarf herausziehbar. Fig. 3 zeigt die Kombination in einem teilweise aus einer
Einbaumöbelfront herausgezogenen Zustand.
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Um das Herausziehen zu erleichtern, ist an der oberen vorderen Kante des Rahmens 3
eine Griffaussparung 18 mit einer Stange 19 (siehe Fig. 1) gebildet, die ein Benutzer
fassen kann, um das Gerät aus einer Nische heraus und zu sich heranzuziehen. Die
Deckplatte 33 (siehe Fig. 3) der Kombination kann so im herausgezogenen Zustand als
zusätzliche Arbeitsplatte für Küchenarbeiten genutzt werden.
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Es sind zwar Einbauküchen bekannt, bei denen sich die nutzbare Arbeitsfläche durch
Herausziehen von versenkten Platten vergrößern lässt, diese herkömmliche Konstruktion
hat jedoch den Nachteil, dass Schrankraum oder ein Einbaugerät, das sich unterhalb
einer solchen herausgezogenen Platte befindet, nur noch erschwert zugänglich ist. Da bei
der erfindungsgemäßen Kombination bei Nutzung der Deckplatte 33 als Arbeitsplatte
auch das Kühlgerät selber aus seiner Nische vorgerückt wird, bleibt dessen gute
Zugänglichkeit erhalten.
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Die Wandplatten 4, 5, 6 können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien wie etwa
Aluminium, Stahl, Sicherheitsglas, Sperrholz, etc. gefertigt werden, so dass allein durch
Auswahl der Wandplatten und eventuell von deren Dekor eine Vielzahl von
Designmöglichkeiten realisierbar ist, die die Anpassung der Kombination an eine Vielzahl von
Anwendungsumgebungen erlaubt.
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Fig. 4 zeigt eine Ansicht der Kombination aus Fig. 1 von hinten. Die hintere Wandplatte 6
weist an ihrem oberen Ende eine Mehrzahl von Lüftungsschlitzen 20 auf, durch die an
einem Wärmetauscher des Kühlgeräts 1 erwärmte Luft entweichen kann. Weitere, hier
nicht dargestellte Lüftungsschlitze für die Zuführung von Frischluft können im unteren
Bereich der hinteren Wandplatte 6 oder im hinteren Bereich der Bodenplatte vorgesehen
werden. Die hintere Wandplatte 6 kann auch entfallen, wenn eine allseitig freie
Aufstellung der Kombination nicht vorgesehen ist.
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Fig. 5 zeigt eine Abwandlung der Befestigung der Wandplatten 5, 6 in den Nuten 9 der
Träger 7, 8. Während bei der Konstruktion der Fig. 2 die Wandplatten lediglich vor der
Anbringung der Deckplatte von oben in einander gegenüberliegende Nuten zweier Träger
7, 8 eingeschoben werden und darin nicht weiter verankert werden, sind bei dieser
Ausgestaltung die inneren Schenkel 21 der Nuten 9 mit Gewindebohrungen 22 versehen, die
es ermöglichen, mit Hilfe von in die Bohrungen 22 eingedrehten Schrauben 23 die
Wandplatten jeweils gegen die äußeren Schenkel 24 der Nuten zu pressen und unverrückbar
zu halten. Zur Lagefixierung können die Wandplatten 5, 6, wie hier gezeigt, mit
Sackbohrungen 25 versehen sein, die jeweils die Spitzen der Schrauben 23 aufnehmen.
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Einer Abwandlung zufolge können die Gewindebohrungen und Schrauben auch durch
zwischen den inneren Schenkeln 21 und den Wandplatten angeordnete Blattfedern
ersetzt werden, die die Wandplatten jeweils gegen die äußeren Schenkel 25 gedrückt
halten.
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Die erfindungsgemäße Kombination eignet sich selbstverständlich nicht nur zur
Aufstellung in einer Möbelnische, sondern auch in Alleinstellung. In diesem Fall können die
Träger 7, 8 genutzt werden, um daran Erweiterungsmodule zu befestigen. Zu diesem Zweck
sind bei der Ausgestaltung der Fig. 5 die Träger 7, 8 in regelmäßigen Abständen mit
Löchern oder Gewindebohrungen 26 versehen, in denen jeweils ein Erweiterungsmodul
einhängbar oder verschraubbar ist.
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Bei der Ausgestaltung der Fig. 7 umfassen diese Erweiterungsmodule zwei an der linken
Seite montierte Regalböden 27 sowie zwei horizontale Stangen 28, z. B. zum Aufhängen
von Handtüchern oder zum Einhaken von diversen Küchenutensilien.
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Bei der Ausgestaltung aus Fig. 8 ist an der linken Seite als Erweiterungsmodul ein
Schubladenkasten 29 montiert, bei Fig. 9 ist es auf der linken Seite ein Messerblock 30 und auf
der rechten Seite eine Anordnung von drei vorne offenen Kästen 31, z. B. für die Lagerung
von Weinflaschen.
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Bei der Ausgestaltung der Fig. 10 ist an der linken Seite ein Halter 32 für gestielte
Trinkgläser vorgesehen.
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Fig. 11 zeigt eine Draufsicht auf eine Deckplatte 33, die zur Montage auf dem Rahmen 3
von Fig. 1 vorgesehen ist. Die Besonderheit der Deckplatte 33 ist ein darin eingelassenes
Schneidbrett 34, z. B. aus Polyethylen oder Granit.
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Selbstverständlich eignen sich nicht nur die Seitenwände, sondern auch die Deckplatte,
insbesondere in ihrem hinteren Bereich, für die Anbringung von Erweiterungsmodulen.
Zwei Beispiele hierfür sind in den Figs. 12 und 13 gezeigt. An dem rahmenartigen Aufbau
35 der Fig. 12 sind Halterungsmöglichkeiten für Stielgläser 36, ein Kochbuchhalter 37 und
eine Lampe 38 vorgesehen; der Aufbau der Fig. 13 umfasst mehrere Schubladen 39, z. B.
zur Unterbringung von schüttfähigen Kochzutaten wie Mehl, Zucker oder dergleichen, und
an einem die Schubladen verbindenden Querbalken 44 eine Lampe 41 und
Aufhängungsmöglichkeiten für Gewürzdosen 42.