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Die Erfindung betrifft ein wandhängendes Küchensystem
aus einer Mehrzahl verschiedener Funktionsmodule nach Anspruch 1.
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Moderne Kücheneinrichtungssysteme der zahlreichen
Hersteller bieten dem Kunden eine große Vielgestaltigkeit an funktionellen
Detaillösungen und
gestalterischen Varianten. Die meisten modernen Kücheneinrichtungen
haben insofern einen modularen Aufbau, als sie aus abgeschlossenen
Einzelmöbeln
(Unter- und Oberschränken)
zusammengestellt werden, denen abschließend in der Regel eine übergreifende
Arbeitsplatte und ein Sockel (bei den Unterschränken) und wahlweise auch eine
Kranzleiste o.ä.
(bei den Oberschränken)
zugeordnet wird. Im Endzustand sind derartige Kücheneinrichtungen nicht mehr
im eigentlichen Sinne modular, nämlich nicht
mehr elementweise veränder-
und austauschbar. Sie legen den Benutzer dann, nicht zuletzt aufgrund
des relativ hohen Kostenaufwandes für die Anschaffung, für lange
Zeit in seinen Benutzungsgewohnheiten fest.
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Zudem haben herkömmliche Kücheneinrichtungssysteme und
auch Küchengeräte, wie
Elektroherde, Gasherde, Dunstabzugshauben etc. ein relativ großes Bauvolumen
und damit einen hohen Platzbedarf sowohl in horizontaler als auch
vertikaler Richtung. Auch dies erschwert eine variable und flexible Nutzung.
Diese Situation wird auch durch die Verfügbarkeit kompakterer Einzelgeräte – etwa Einzel-
oder Doppelkochplatten – nicht
durchgreifend verändert, denn
solche sind nur für
wenige Küchenfunktionen verfügbar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
der Bereitstellung eines neuartigen Küchenmodulsystems zugrunde,
welches dem Benutzer einen hohen Grad an Flexibilität sowie
schrittweiser Erweiterbarkeit bietet.
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Die Erfindung schließt den wesentlichen
Gedanken ein, grundsätzlich
von dem im Stand der Technik weit überwiegenden Küchensystemen
abzugehen, die auf dem Boden stehen und bei denen im wesentlichen
alle Funktionselemente im Interesse der Realisierung einer durchgehenden
Arbeitsplatte die gleiche Höhe
aufweisen. Hierzu gehört
auch der Gedanke, diese durchgehende Arbeitsplatte bzw. Oberkante
der Funktionselemente im wesentlichen beizubehalten, durch das Prinzip
der Wandaufhängung
aber gleichwohl verschiedene Höhen
der einzelnen Module zu realisieren.
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Hierdurch wird einerseits eine deutliche
gestalterische Auflockerung der gesamten Küchenzeile – mit wesentlich verbesserter
Formdifferenzierung aufgrund der unterschiedlichen Funktionen und
wesentlich leichterer, transparenterer Anmutung – erzielt. Andererseits ermöglicht das
Prinzip der Wandaufhängung,
speziell bei im wesentlichen identischen Befestigungsmitteln für sämtliche
Module, einen leichten und schnellen Austausch einzelner Module in
einer Reihe – sei
es aufgrund veränderter
Funktionswünsche
oder veränderter
Gestaltungsziele.
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Neben der grundlegenden Höhendifferenzierung
zwischen Spülbeckenelementen
und Kochelementen einerseits – erste
Höhe – und Kühlelementen andererseits – zweite
Höhe – ist insbesondere
die Zuordnung eines Spülmaschinenelementes
sowie eines Backofen- bzw. Mikrowellenelementes zur Modulgruppe
mit der zweiten Höhe
vorgesehen. Hingegen sind in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
Aufbewahrungselemente sowohl mit der ersten als auch mit der zweiten,
größeren Höhe im System enthalten.
In einer bevorzugten Rasterung ist die erste Höhe gleich der Hälfte oder
einem Viertel der zweiten Höhe.
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Die Kochelemente sind bevorzugt als
Glaskeramik-Kochfeld oder Induktionskochfeld ausgebildet, in einer
für differenziertere
Nutzerwünsche
ausgelegten Systemausführung
ist aber ein erstes Kochelement mit Gasbrennern und ein zweites
Kochelement mit einem Glaskeramik-Kochfeld oder Induktionskochfeld
vorgesehen.
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Neben den Funktionsmodulen umfasst
das System bevorzugt Wandborde und Wandpaneele, deren Breite insbesondere
ebenso wie diejenige der Funktionsmodule einem einfachen Raster
folgt. In einer insbesondere auf Einsteiger zugeschnittenen, bewusst
gering differenzierten Systemausführung haben alle Funktionsmodule,
Wandborde und Wandpaneele ein einziges Rastermaß.
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In einer bevorzugten Systemausführung stellen
die Wandpaneele ein funktionelles Kernstück des Systems dar. Sie umfassen
dann insbesondere Aufhängungsmittel
zum Eingriff der die Wandaufhängung
realisierenden Befestigungsmittel der Funktionsmodule. Weiterhin
weist mindestens ein Wandpaneel Beleuchtungsmittel zur Beleuchtung
der Oberfläche
eines dem Wandpaneel zugeordneten Funktionsmoduls und/oder des Wandpaneels
selbst auf.
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Die Beleuchtungsmittel umfassen in
einer speziellen Ausführung,
die besonders auf vielfältige Gestaltungswünsche junger
Nutzer abgestimmt ist, wahlweise schaltbare Leuchtelemente mit unterschiedlicher
Lichtfarbe, insbesondere eine Anordnung farbiger LEDs, und/oder
dimmbare Leuchtelemente. Mindestens ein Wandpaneel einer solchen, vielfältig individuell gestaltbaren
Systemausführung ist
im wesentlichen aus Glas oder einem transparenten Kunststoff gefertigt
und zur rückseitigen
Aufnahme eines flächigen
Dekorationselementes ausgebildet.
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Arbeitsplatten sind beim vorgeschlagenen System
speziell den Aufbewahrungselementen zugeordnet und – anders
als bei den meisten herkömmlichen
Küchensystemen – nicht
modulübergreifend, sondern
modulbezogen ausgeführt.
In stärker
differenzierten Systemausführungen
kann auch für
das Spülbeckenelement
und ggf. auch ein Kochelement mit Glaskeramik-Kochfeld oder Induktionskochfeld eine
Abdeckplatte verfügbar
sein, die als Arbeitsplatte nutzbar ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst
ein Teil der Funktionsmodule, insbesondere das Kühlelement bzw. erste und/oder
zweite Kühlelement
und/oder das Backofenelement und/oder mindestens ein erstes oder
zweites Aufbewahrungselement, eine Schubladentür. Derartige Schubladentüren erfordern
zur kostengünstigen
Realisierung zwar technologisch besonders durchdachte Lösungen, bieten
dafür aber
einen besonders hohen Benutzungskomfort und eine herausragende Nutzbarkeit des
Innenraumes des jeweiligen Funktionsmoduls. In den Rahmen des vorgeschlagenen
Systems gehören daher
auch kombinierte Funktionsmodule mit zwei Schubladentüren, die
unterschiedlichen Funktionsbereichen (beispielsweise Spülen und
Aufbewahrung oder Kühlen
und Aufbewahrung bei Normaltemperatur) zugeordnet sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist
jedes Wandbord und/oder jedes Wandpaneel aufeinander abgestimmte
Befestigungsmittel zur nachträglichen
Fixierung des Wandbords an dem Wandpaneel im wandhängenden
Zustand desselben auf. Weiterhin können auch die Beleuchtungsmittel als
separate Funktionsmodule zur nachträglichen Fixierung an dem Wandpaneel
im wandhängenden
Zustand desselben ausgebildet sein. Bei grundsätzlich unveränderter
Funktionsstruktur des Systems lassen sich durch diese Ausgestaltungen
ohne weiteres wirksame gestalterische Akzente setzen und die verfügbaren Ablageflächen schnell
vergrößern.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten
der Erfindung ergeben sich im übrigen
aus den abhängigen Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren. Es zeigen:
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1 bis 3 jeweils in einer perspektivischen Darstellung
Prinzipskizzen einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Küchensystems.
Es handelt sich jeweils um Einsteigersysteme mit unterschiedlichem
Ausstattungsgrad – es
versteht sich, dass umfangreichere Ausführungen in einzeiliger Form
oder auch L- oder U-Form für
gehobene Ansprüche
und mit größerem Nutzvolumen
mit dem vorgeschlagenen System ebenfalls realisierbar sind.
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4 eine
Schnittansicht entlang der Linie I-I aus der 1;
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5 einen
Montageschritt zum Aufhängen eines
Funktionsmoduls an einer Wandschiene; und
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6 eine
weitere Ausführungsform
der Wandschiene.
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1 zeigt
eine Kücheneinrichtung 1,
welche fünf
Wandpaneele 3 eines hohen Typs aufweist. Den Wandpaneelen 3 sind
jeweils ein Beleuchtungselement 5 mit Sichtblende 5a an
der Oberkante und – mit
Ausnahme des mittleren Paneels – ein
Ablagebord 7 auf annähernd
halber Höhe
zugeordnet. Die Wandpaneele 3 und mit ihnen die Beleuchtungselemente 5 und
Ablageborde 7 haben alle die gleiche Breite, und alle Wandpaneele,
Beleuchtungselemente und Ablageborde sind identisch.
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An den unteren Enden jedes Wandpaneels 3 ist – etwas überlappend – jeweils
mindestens ein Funktionsmodul platziert. Die Funktionsmodule haben
geeignete (in den 1 – 3 nicht dargestellte) Wandbefestigungen,
die den unteren Bereich des Wandpaneele durchgreifen und neben dem
jeweiligen Funktionsmodul auch das untere Ende des Wandpaneels an
der Wand fixieren können.
(Es versteht sich, dass im Normalfall auch nahe der Oberkante der
Wandpaneele Befestigungsmittel zur Wandfixierung vorgesehen sein
werden.) Als Funktionselemente sind bei der Kücheneinrichtung 1 nach 1 vorgesehen: ein Spülbeckenelement 9,
ein erstes Aufbewahrungselement (flacher Schubladenkasten) 11 mit
aufgelegtem Schneidbrett 13, ein erstes Kochelement 15 mit
zwei Gasbrennern 17 und zugehörigen Frontbedienelementen 19,
ein kleines Spülmaschinenelement 21 mit
darunter angehängtem
zweiten Aufbewahrungselement 23 sowie – wiederum übereinander gehängt – ein Backofen-/Mikrowellenelement 25 und
ein Kühlelement 27,
letztere jeweils mit Schubladentür.
Auf das Spülmaschinenelement 21 und
das Backofen-/Mikrowellenelement 25 ist jeweils eine hitzebeständige Arbeitsplatte 29 aufgelegt.
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Wie in der Figur zu erkennen ist,
haben das Spülmaschinenelement 21,
das Aufbewahrungselement 23, das Backofen-/Mikrowellenelement 25 und das
Kühlschrankelement 27 jeweils übereinstimmende
Abmessungen und eine größere Höhe h2 als die Höhe h1 des
Spülbeckenelements 9,
des Aufbewahrungselements 11 und des Kochelements 15.
Das Höhenverhältnis beträgt im Beispiel 2:1,
kann aber in einer anderen Systemausführung auch anders gewählt sein.
Es ist im Rahmen des Systems natürlich auch
die Bereitstellung von Spülmaschinen-
bzw. Kühlschrankelementen
mit 1,5-facher oder doppelter Höhe
der hier dargestellten entsprechenden Elemente und entsprechend
größerem Fassungsvermögen möglich. Auch
Aufbewahrungselemente mit anderen als den hier dargestellten Höhen sind
in das vorgeschlagene System integrierbar – bis hin zu schrankhohen Elementen.
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In 2 ist
eine weiter reduzierte Konfiguration 1' skizziert, welche ganz ohne Wandpaneele, Wandborde
und Beleuchtungsmittel realisiert ist. Sie umfasst lediglich vier
Funktionselemente, die direkt an der Wand befestigt sind, und zwar
ein Spülbeckenelement 9,
ein Schubladenelement 11 (wiederum mit Schneidbrett 13),
ein Kochelement 31 mit einem zwei Kochzonen umfassenden
Glaskeramik-Kochfeld 33 und ein Kühlschrankelement 27 mit aufgelegter
Arbeitsplatte 29.
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3 zeigt
als dritte Ausführung
eine Kücheneinrichtung 1'' aus drei identischen Wandpaneelen 35 eines
niedrigen Typs, von denen die beiden seitlichen an der Oberkante
jeweils mit einem Wandbord 7 versehen ist und das mittlere
eine Halogenleuchte 37 mit zwei einzeln schwenkbaren Armen trägt. Wie
anhand des in der Figur rechts angeordneten Wandpaneels schematisch
dargestellt, sind diese hier transparent oder semitransparent (beispielsweise
aus Glas) gefertigt und zum Einschieben passender flächiger Dekorationselemente 39 ausgebildet.
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An Funktionselementen umfasst die
Kücheneinrichtung 1'' ein Spülelement 9, ein Gasbrenner-Kochelement 15 und
ein Aufbewahrungselement 23 des höheren Typs.
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Die in den 1 bis 3 dargestellten
Funktionsmodule sind an einer Wandschiene 41 aufgehängt, wie
sie in der Schnittdarstellung der 4 ersichtlich
ist. Die Wandschiene 41 ist als ein rechtwinkliges Hohlprofilteil
ausgebildet, das an der Küchenwand
befestigt ist. Das Hohlprofilteil erstreckt sich in horizontaler
Richtung entlang der Küchenwand.
Die an der Wandschiene 41 aufgehängten Funktionsmodule schließen mit
ihren Oberseiten bündig
zu einander ab. Damit bilden die Oberseiten der Funktionsmodule unabhängig von
ihren Bauhöhen
h1, h2 eine ebene
Arbeitsfläche
für die
Bedienperson.
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Innerhalb der hohlprofilförmigen Wandschiene 41 verläuft ein
Versorgungskanal 43. In dem Versorgungskanal 43 sind
Wasser-, Gas- und/oder Stromleitungen 45 verlegt. Wie in
der 4 gezeigt ist, mündet eine
Gasleitung 45 in einem schematisch dargestellten Versorgungsanschluss 47.
Dieser ist frontseitig in der Wandschiene 41 gehaltert.
Der Versorgungsanschluss 47 ist mit einem entsprechenden Kopplungsabschnitt 49 des
Funktionsmoduls 15 gekoppelt. An dem Kopplungsabschnitt 49 des
Funktionsmoduls 15 schließt sich eine Gashauptleitung 51 an,
die in eine Gaskochmulde des Funktionsmoduls 15 geführt ist.
Der Kopplungsabschnitt 49 ist in einer Wandschienenaufnahme 53 des
Funktionsmoduls 15 angeordnet, in die die Wandschiene 41 ragt.
Für eine formschlüssige Halterung
des Funktionsmoduls 15 ist die Aufnahme 53 entsprechend
der Wandschiene 41 ausgebildet. Die Halterung des Funktionsmoduls 15 ist
durch eine Verschraubung 55 sichergestellt, mit der das
Funktionsmodul 15 an der Wandschiene 41 befestigt
ist.
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Anhand der 5 ist die Montage des Funktionsmoduls 15 an
der Wandschiene 41 beschrieben: Das Funktionsmodul 15 wird
zunächst
in Pfeilrichtung II, d.h. senkrecht zur Wandschiene 41,
horizontal auf diese geschoben. Dadurch wird der Kopplungsabschnitt 49 des
Funktionsmoduls 15 selbsttätig an dem Versorgungsanschluss 47 der
Wandschiene 41 gekoppelt. In einem folgendem Montageschritt kann
dann das Funktionsmodul 15 an der Wandschiene 41 verschraubt
werden.
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In der 6 ist
in einem weiteren Ausführungsbeispiel
die Wandschiene 41 nicht als ein umfangsseitig geschlossenes
Profilhohlteil ausgebildet. Vielmehr ist die Wandschiene 41 an
ihrer dem Funktionsmodul 15 zugewandten Seite offen. Der
Versorgungskanal 43 in der Wandschiene 41 verläuft daher rinnenförmig. Im
Unterschied zu der Wandschiene gemäß den 4 und 5 kann
der Kopplungsabschnitt 49 des Funktionsmoduls 15 bereits
vor dem Aufhängen
an der Wandschiene 41 mit dem Versorgungsanschluss 47 der
Versorgungsleitung 45 gekoppelt werden. Nach dem Aufhängen des
Funktionsmoduls 15 an der Wandschiene 41 wird
dann das Funktionsmodul 15 entlang der Wandschiene 41 in seine
lagerichtige Position geschoben. In der lagerichtigen Position wird
das Funktionsmodul 15 an die Wandschiene 41 verschraubt.
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Es versteht sich, dass gegenüber den
wenigen skizzierten Beispielen eine Vielzahl von Abwandlungen und
Erweiterungen möglich
ist, die sämtlich im
Rahmen fachmännischen
Handelns liegen und dem Schutzbereich der Erfindung zuzuordnen sind.