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Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten, insbesondere
Rollladen-Aufsetzkasten, mit einem Rollladenpanzer, ferner
mit Führungsschienen für den Rollladenpanzer, und mit einem
Eintrittsschlitz vorgegebener Breite mit Gleitvorrichtung,
über welche der Rollladenpanzer beim Übergang von den
Führungsschienen in den Rollladenkasten und zurück geführt
wird. - Der Rollladenpanzer besteht zumeist aus einzelnen
Rollladenstäben, die auf einer zugehörigen Wickelwelle im
Rollladenkasten aufgewickelt werden. Die Führungsschienen
schließen sich regelmäßig unterseitig im Bereich des
Eintrittsschlitzes an ein Bodenbrett des Rollladenkastens
an und dienen bekanntermaßen zur Führung des von der
Wickelwelle abgewickelten Rollladenpanzers, während dieser
eine dahinter befindliche Abdecköffnung, z. B. Fenster-
und/oder Türöffnung, verschließt.
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Ein Rollladenkasten des eingangs beschriebenen Aufbaus wird
beispielhaft in der DE 27 15 909 A1 und auch der
DE 27 15 910 A1 beschrieben. Daneben kennt man
entsprechende Rollladenkästen aus der Praxis. Bei der
Gleitvorrichtung handelt es sich größtenteils um ein stationäres
Abgleitprofil als Abrollhilfe (Bezugszeichen 24 in der
DE 27 25 909 A1)
Die beschriebene Vorgehensweise hat sich bewährt, solange
Rollladenkasten und hierin aufzunehmender Rollladenpanzer
praktisch eine Einheit bilden. D. h., dass die Form des
Abgleitprofils und die Größe des Eintrittsschlitzes den
Abmessungen der einzelnen Rollladenstäbe und der Gestalt
des auf der Wickelwelle aufgewickelten Rollladenpanzers
innerhalb des Rollladenkastens Rechnung tragen. Heutzutage
werden jedoch zunehmend wechselnde Rollladenpanzer mit
unterschiedlich starken Rollladenstäben sowie
gegebenenfalls noch abweichenden Dimensionierungen in ein
und demselben Rollladenkasten eingesetzt. Das führt
zwangsläufig dazu, dass Verkantungen der Rollladenstäbe
beim Gleiten über die Gleitvorrichtung nicht ausgeschlossen
werden können. Auch spielt natürlich die Größe des
Eintrittsschlitzes eine Rolle, die im Extremfall den Einbau
eines Rollladenpanzers mit Rollladenstäben größerer Stärke
erst gar nicht zulässt. - Hier will die Erfindung Abhilfe
schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen
Rollladenkasten des eingangs beschriebenen Aufbaus so zu
ertüchtigen, dass Rollladenpanzer mit verschieden
ausgebildeten Rollladenstäben hierin aufgenommen und problemlos
auf- und abgewickelt werden können.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein
gattungsgemäßer Rollladenkasten erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass die Gleitvorrichtung zur Anpassung an
unterschiedliche Rollladenpanzer verstellbar ausgebildet
ist. Diese Verstellung der Gleitvorrichtung muss nicht
notwendigerweise dazu führen, dass sich gleichzeitig auch
die Breite des Eintrittsschlitzes verändert. Üblicherweise
resultiert jedoch aus einer Verstellung der
Gleitvorrichtung zugleich auch eine Veränderung der Breite des
Eintrittsschlitzes. Dabei mag die Gleitvorrichtung
Bestandteil eines Bodenbretts des Rollladenkastens sein.
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Denkbar ist hier, die vordere Kante des Bodenbretts als
verstellbare Gleitvorrichtung zu nutzen. In der Regel ist
die Gleitvorrichtung jedoch unabhängig von dieser vorderen,
dem Eintrittsschlitz zugewandten Kante gestaltet.
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Nach bevorzugter Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor,
dass die Gleitvorrichtung als um eine Achse verdrehbarer
Exzenter ausgebildet ist. Dieser Exzenter mag als
ellipsenartiger Ring mit zentraler Lagerung ausgeführt sein,
welcher sich problemlos und kostengünstig als
Kunststoffspritzgussteil herstellen lässt. Dieser Exzenter bzw. die
Gleitvorrichtung kann nach einer ersten Variante zur
Anpassung an verschiedene Rollladenpanzer auf eine Welle
bzw. Achse in verschiedenen Winkelpositionen aufgesteckt
werden. Daneben ist es auch möglich, die Gleitvorrichtung
in eine Ausnehmung in verschiedenen Winkelpositionen
einzustecken. Diese Ausnehmung findet sich zumeist in einem
ohnehin vorhandenen Kopfstück des Rollladenkastens.
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In beiden Fällen korrespondieren die jeweiligen
Steckpositionen der Gleitvorrichtung bzw. des Exzenters dazu, dass
sich die dem Rollladenpanzer zugeordnete(n) Gleitfläche(n)
verändert(n). Kommt beispielsweise ein Rollladenpanzer mit
Rollladenstäben großer Stärke zum Einsatz, so wird man die
Gleitfläche(n) so ausrichten, dass sie im Wesentlichen der
senkrechten Verlängerung der Führungsschlitze folgt(en).
Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Stäbe bzw.
Rollladenstäbe beim Abrollen von der Wickelwelle
verhakungsfrei in die Führungsschienen eintauchen. Dagegen
erfordert ein Rollladenpanzer mit weniger starken
Rollladenstäben eine mehr oder minder geringfügige
Schrägstellung der Gleitfläche(n) gegenüber der
Senkrechten.
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Um den unterschiedlichen Wickeldurchmessern Rechnung zu
tragen, insbesondere auch während des Auf- und Abwickelns
des Rollladenpanzers, verfügt die Gleitvorrichtung
erfindungsgemäß über zumindest zwei verschiedene Gleitflächen,
die zueinander winklig angeordnet sind. Die steile, nahezu
senkrecht stehende erste Gleitfläche fungiert als
Abrollhilfe bei fast vollständig auf der Wickelwelle gewickeltem
Rollladenpanzer. Dagegen kommt die zweite, demgegenüber
schräg angestellte, (nahezu horizontale) Gleitfläche dann
zum Einsatz, wenn die Wickelwelle nur noch wenige
aufgewickelte Rollladenstäbe aufweist. - Vorzugsweise
schließen die beiden Gleitflächen einen Winkel von
annähernd 90° ein.
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In der Regel verfügt der erfindungsgemäße Rollladenkasten
über wenigstens zwei Gleitvorrichtungen, die jeweils an den
Kopfenden des Rollladenkastens vorgesehen sind. Auf diese
Weise können die beiden Gleitvorrichtungen zwischen sich
eine Welle mit gegebenenfalls darauf befindlichen Rollen
aufnehmen. Diese Welle (mit oder ohne Rollen) sorgt dafür,
dass Durchbiegungen des Rollladenpanzers beim Auf- und
Abwickeln auf die Wickelwelle vermieden werden.
Selbstverständlich lassen sich die optionalen Rollen austauschen und
ebenfalls an den jeweils ausgewählten Rollladenpanzer
anpassen.
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Sofern der beschriebene Rollladenkasten mit einem
Fliegengitter in seinem Inneren kombiniert wird, schlägt die
Erfindung vor, dass zur Führung dieses Fliegengitters der
zwischen der Gleitvorrichtung und einem Bodenbrett des
Rollladenkastens befindliche Schlitz genutzt wird. Auf
diese Weise lässt sich das Fliegengitter vorteilhaft in der
in Seitenansicht rechten hinteren Ecke des Rollladenkastens
unterbringen. Gleichzeitig ist für eine einwandfreie
Führung des Fliegengitters in zugehörige
Fliegengitterschienen durch die Gleitvorrichtung gesorgt.
Selbstverständlich kann anstelle des Fliegengitters auch ein anderes
Rollo oder eine vergleichbare Einrichtung positioniert und
in der beschriebenen Art und Weise geführt werden.
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Immer wird ein Rollladenkasten zur Verfügung gestellt, der
sich flexibel an ganz unterschiedliche Rollladenpanzer
anpassen lässt, die darin aufgenommen werden sollen.
Hierfür sorgt im Kern die verstellbare Gleitvorrichtung,
bei welcher es sich bevorzugt um einen Exzenter handelt.
Mit der Verstellung des Exzenters geht gleichzeitig ein
Verschwenken seiner beiden Gleitflächen einher, die auf
diese Weise dem sich einstellenden und von der Stärke der
jeweiligen Rollladenstäbe abhängigen Ballendurchmesser des
aufgewickelten Rolladenpanzers Rechnung tragen.
Gleichzeitig verändert sich mit der Verstellung der
Gleitvorrichtung der Eintrittsschlitz.
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Folglich wird ein Rollladenkasten zur Verfügung gestellt,
der in bisher nicht gekannter Art und Weise einen flexiblen
Einlauf für ganz unterschiedliche Rollladenpanzer zur
Verfügung stellt. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu
sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert; es zeigen:
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Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht des
Rollladenkastens und
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Fig. 2 und 3 verschiedene Funktionsstellungen der
Gleitvorrichtung in Seitenansicht.
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In den Figuren ist ein Rollladenkasten dargestellt, bei dem
es sich um einen Rollladen-Aufsetzkasten handelt, der
kopfseitig auf ein nur angedeutetes Fenster 1 aufgesetzt
ist. Dieses Fenster 1 verfügt außenseitig über
Führungsschienen 2, in welche angedeutete Rollladenstäbe 3 eines im
Rollladenkasten aufgewickelten Rollladenpanzers 4 gleitend
eingreifen. Zu diesem Zweck passieren die Rollladenstäbe 3
einen Eintrittsschlitz 5 vorgegebener Breite B im
zugehörigen Bodenbrett 6 des Rollladenkastens.
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Bei dem Bodenbrett 6 handelt es sich ebenso wie bei dem
Deckenbrett 7 und den Seitenbrettern 8 bzw. den übrigen
Blenddeckeln 7, 8 um Kunststoffhohlprofilteile, die durch
Strangpressen hergestellt werden. Daneben erkennt man noch
einen Seitendeckel 9, der zusammen mit seinem Pendant den
Rollladenkasten seitlich verschließt.
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Zur Führung des Rollladenpanzers 4 bzw. dessen
Rollladenstäben 3 ist eine Gleitvorrichtung 10 vorgesehen, über
welche der Rollladenpanzer 4 beim Übergang von den
Führungsschienen 2 in den Rollladenkasten und zurück geführt
wird. Diese Gleitvorrichtung 10 lässt sich erfindungsgemäß
zur Anpassung an unterschiedliche Rollladenpanzer
verstellen. Gleichzeitig verändert die Verstellung der
Gleitvorrichtung 10 die Breite B des Eintrittsschlitzes 5. Das wird
insbesondere bei einem Vergleich der Fig. 2 und 3 deutlich.
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Um dies im Detail zu erreichen, handelt es sich bei der
Gleitvorrichtung 10 um einen Exzenter 10, welcher um eine
zugehörige Achse 11 verdrehbar ausgebildet ist. Der
Exzenter 10 lässt sich im Rahmen der Variante nach Fig. 1
in verschiedenen Positionen in eine Ausnehmung 12 im
Seitenteil 9 rastend einsetzen. Alternativ hierzu kann der
Exzenter 10 aber auch auf einen die Achse 11 bildenden und
an das Seitenteil 9 angeformten Stift bzw. eine Welle 11
aufgesetzt werden. Das ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
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Hier erkennt man, dass der als ellipsenartiger Ring mit
zentraler Lagerung ausgebildete Exzenter 10 innenseitig
über eine Ringscheibe 13 mit Bohrung 14 zur Aufnahme des
die Achse 11 bildenden (Steck-)Stiftes ausgeführt ist.
Korrespondierende Ansätze und Einkerbungen am Stift und der
Bohrung 14 sorgen dafür, dass sich der Exzenter 10 in
bestimmten vorgegebenen Winkelpositionen im Vergleich zu
der Achse 11 aufstecken lässt. - Vergleichbares gilt für
den äußeren Rand des Exzenters 10, welcher in die
zugehörige Aufnahme 12 im Rahmen der Variante nach Fig. 1
eingreift. In diesem Fall verfügt der äußere Rand über
Ansätze, die in entsprechende Einkerbungen in der
Ausnehmung 12 eingreifen.
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So oder so nimmt die Gleitvorrichtung bzw. der Exzenter 10
verschiedene Drehstellungen gegenüber der Achse 11 ein, so
dass unterschiedlich gestalteten Rollladenpanzern 4
Rechnung getragen wird. Dazu ist die Gleitvorrichtung 10 im
Einzelnen mit zwei winklig zueinander angeordneten
Gleitflächen 15, 16 ausgerüstet. Beide Gleitflächen 15, 16
stehen in einem bestimmten Winkel α zueinander, sind nach
dem Ausführungsbeispiel senkrecht zueinander angeordnet
(α ≍ 90°).
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Auf diese Weise übernimmt die erste Gleitfläche 15 die
Führung des fast vollständig aufgewickelten
Rollladenpanzers 4 beim Übergang von den Führungsschienen 2 durch
den Eintrittsschlitz 5 ins Innere des Rollladenkastens und
zurück. Dagegen sorgt die zweite Gleitfläche 16 für eine
Führung des Rollladenpanzers 4 in fast vollständig
abgewickeltem Zustand. Das Verdrehen des Exzenters 10 führt
nun dazu, dass im Rahmen der Fig. 3 die erste Gleitfläche
15 nahezu senkrecht steht, während die zweite Gleitfläche
16 sich demgegenüber fast waagerecht erstreckt.
Gleichzeitig nimmt der Eintrittsschlitz 5 seine
größtmögliche Breite Bmax ein. Denn die erste Gleitfläche
15 ist ebenengleich zu einer von einer Kopfkante 17 des
Bodens 6 des Rollladenkastens gebildeten Begrenzungsebene E
angeordnet.
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Für den Fall, dass die Gleitvorrichtung bzw. der Exzenter
10 gedreht wird, nimmt die erste Gleitfläche 15 einen von
der Senkrechten abweichenden Winkel ein, so dass der
Exzenter 10 insgesamt über die Ebene E hinaussteht und so die
Breite B des Eintrittsschlitzes 5 verringert (vgl. Fig. 2).
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In der Fig. 2 erkennt man noch ein Fliegengitter bzw.
Fliegengitterrollo 18, welches in Seitenansicht in der
hinteren rechten Ecke des Rollladenkastens angeordnet ist.
Beim Auf- und Abwickeln des Fliegengitterrollos 18 wird das
Fliegengitter durch einen Spalt 5 geführt, der sich
zwischen der Gleitvorrichtung 10 und dem Bodenbrett 6
bildet. Eine Abdeckung 19 sorgt dafür, dass das
Fliegengitterrollo 18 vor Feuchtigkeit und Verschmutzung seitens
des aufgewickelten Rollladenpanzers 4 bewahrt wird.
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Nicht dargestellt ist die Tatsache, dass die beiden
Gleitvorrichtungen 10 zwischen sich eine Welle aufnehmen. Diese
Welle mag mit darauf befindlichen Rollen ausgerüstet
werden, um den Rollladenpanzer 4 bzw. dessen Rollladenstäbe
3 auf ihrer gesamten Länge durchbiegungsfrei in den
Eintrittsschlitz 5 führen zu können.