DE10127691C2 - Transportbehältnis mit elektronischem Transportsicherungsmechanismus für Bargeld und Wertgegenstände - Google Patents

Transportbehältnis mit elektronischem Transportsicherungsmechanismus für Bargeld und Wertgegenstände

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Description

1. Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportbehältnis für Wertsachen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
2. Hintergrund und Stand der Technik
Ein solches Transportbehältnis ist aus der DE 196 35 784 A1 bekannt. Wertgegenstände, insbesondere Bargeld, werden von Geld- und Werttrans­ portunternehmen mittels speziell gesicherter Systeme transportiert. Abge­ sehen von gepanzerten Transportmitteln und Sicherheitsvorkehrungen in­ nerhalb geschlossener und geschützter Gebäude, sind die öffentlichen Transporte von Werten ("Geldkoffer am Mann") in der Regel durch Alarm­ systeme gesichert, die beispielsweise bei kriminellem Entreissen des Transportbehältnisses anschlagen. Die bekannten Alarmsysteme sind im Transportbehältnis angeordnete Vorrichtungen (Elektronische Transportsi­ cherungssysteme, abgekürzt ETS), die im Alarmfall (z. B. bei Loslassen des Tragegriffs oder Zugkontakt an einer mechanischen Verbindung mit der Trageperson) einen schrillen Signalton aussenden und explosionsartig un­ giftigen, jedoch penetrant haftenden roten Pulvernebel abgeben, um den Räuber zu irritieren und die Banknoten im Transportbehältnis irreversibel durch die rote Farbe unbrauchbar zu machen oder auch den Räuber farblich zu kennzeichnen.
Ge- und entsichert werden diese Systeme in geschützten Räumen mittels Schlüssel oder Elektronikchips, die Transportperson trägt diesen nicht bei sich.
Durch diese Vorrichtungen konnten Überfälle drastisch reduziert werden.
3. Problemstellung und Lösung
Aus einschlägigen Statistiken ist ersichtlich, dass in Deutschland die meisten Überfälle auf nicht professionelle Geldboten aus dem mittelständi­ schen Einzelhandel stattfinden.
Gründe hierfür sind einleuchtend: Die Geschäftseinnahmen werden nach Geschäftsschluss meist von einer vertrauenswürdigen angestellten Person in einem Behältnis (Geldbombe oder Safe-Bag®) zum Nachttresor der Hausbank getragen und dort in die vorhergesehene Einwurföffnung gewor­ fen. Professionelle Geldtransportfirmen rechnen sich für kleinere Unter­ nehmen oft nicht, da die Geldtransportkosten zu hoch sind. Die ungesicher­ te Transportperson kann von potentiellen Räubern leicht ausgespäht und überfallen werden, da keine nennenswerte Gegenwehr zu erwarten ist. Die­ se verleitende Leichtigkeit des Überfalls sichert nahezu für den Räuber schnelles, unerkanntes Entkommen, senkt die Schwelle zur Tat - besonders bei nicht professionellen Kriminellen oder Spontantätern -, wobei Leib und Leben der Transportperson des Einzelhandelsunternehmens gefährdet wer­ den.
Derzeitige professionelle Transportsicherungsgeräte können nicht einge­ setzt werden, da kein gesicherter Raum in der Bank zur Entschärfung des Transportsicherungssystems, sondern nur die Einwurföffnung des Nachttresors im öffentlich zugänglichen Bereich am Zielort zur Verfügung steht. So müsste der Entsicherungsschlüssel von der Transportperson mitgeführt (ebenfalls entwendbar) werden, auch müsste das Transportsicherungssys­ tem am Zielort (öffentlicher Bereich) inaktiviert und das Transportbehält­ nis ungeschützt und umständlich in der Dunkelheit (in der Regel abendli­ cher Geschäftsschluss) geöffnet werden, um den Inhalt (z. B. Bargeld in Safe-Bag® oder Geldbombe) per Hand in den Nachttresor einzuwerfen. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich bei professionellen Geldtransportun­ ternehmen, die Werttransporte von Firmen direkt zu Nachttresoren einer Bank unternehmen: Nach einschlägigen Sicherheitsbestimmungen (Unfall­ verhütungsvorschrift VBG 68) müssen bei dem ungesicherten Werttrans­ port (z. B. Geldbombentransport auf der Endstrecke Sicherheitsfahrzeug und Nachttresor) zwei Personen eingesetzt werden, wobei eine zusätzliche Person im Fahrzeug sichert, es müssen somit insgesamt drei Personen zu diesem Zweck beauftragt werden. Für die Sicherheitsunternehmen und da­ mit für den Kunden stellt dies einen hohen Kostenaufwand dar, falls dieser nicht eingehalten würde, entfiele der Versicherungsschutz.
Aufgabe der Erfindung ist die kostengünstige Anwendbarkeit der professi­ onellen elektronischen Transportsicherung speziell für den alltäglichen Geldtransport des vor allem mittelständischen Einzelhandels und die Ver­ besserung der Technik zur Wertübergabe am Zielort (z. B. Nachttresorein­ wurföffnung der Bank).
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen geben die Unteransprüche an.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs­ beispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt die einzige Abbildung eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemä­ ßen Transportbehältnisses.
Ein beispielsweise quaderförmiges Transportbehältnis aus stabilem Materi­ al, beispielsweise Metall oder Hartkunststoff, mit einer Innengröße, die eine Aufnahme der sich im Umlauf befindlichen Geldbomben beziehungs­ weise Safe-Bags® gewährleistet, passt in seiner Form ganz oder teilweise mit der Auswurfseite 12 in oder an eine gängige Einwurföffnung eines Banknachttresors, speziellen Briefkastens oder jegliche ganz oder teilweise automatisierte Wertannahmestelle.
Die an die Einwurföffnung mittels der Formpassung angepasste Auswurf­ seite 12 besitzt eine Öffnungsklappe 10, durch die der Inhalt des Behältnis­ ses (z. B. Geldbombe oder Safe-Bag®) entleerbar ist.
Innerhalb des Behältnisses befindet sich eine in Längsrichtung des quader­ förmigen Behältnisses verschiebbare, quer zur Längsrichtung angeordnete und den Querinnenabmessungen des Behältnisses entsprechende Ausschie­ bewand 5, die durch eine Führung in beispielsweise einer Schiene 8 in Richtung der Öffnungsklappe 10 des Behältnisses vor und zurück beweg­ bar ist und beim Verschieben in Richtung auf die Auswurfseite 12 des Be­ hältnisses im Falle der Entleerung das Herausgleiten des Behältnisinhaltes durch Herausschieben bewerkstelligt oder unterstützt.
Das Behältnis ist von einer Person an einer an der Auswurfseite 12 in Be­ hältnislängsrichtung gegenüberliegenden Seite durch eine Tragevorrich­ tung (z. B. Griff) transportierbar, sodass die Behältnisseite mit der Tragevorrichtung die Oberseite 1 und die Auswurfseite 12 mit der o. g. Formpas­ sung die Unterseite des Behältnisses bildet.
Die Funktionen der Öffnungsklappe 10 und der Ausschiebewand 5 sind funktionell miteinander verknüpft; beispielsweise kann der Antrieb mecha­ nisch durch Federkraft erfolgen; aber auch andere Antriebe, wie elektri­ sche, magnetische oder kombinierte sind einsetzbar.
Das geschlossene Behältnis ist gekennzeichnet sowohl durch die geschlos­ sene Öffnungsklappe 10, wobei eine im Drehzentrum der Klappe ange­ brachte, gedämpfte Drehfeder 9 gespannt ist, als auch durch die an der Oberseite befindliche Ausschiebewand 5, wobei eine auf die Ausschiebe­ wand 5 einwirkende gedämpfte Schraubenfeder oder Gasdruckfeder 4 ge­ spannt ist.
Durch querverlaufende, elektromagnetisch getriebene Riegelzapfen 6 wer­ den die mechanischen Komponenten bei gespannten Federn 4, 9 in ge­ schlossener Position gehalten.
Diese Riegelblockierung ist mit einem Transportsicherungssystem 3 jegli­ cher Art funktionell verknüpft, welches bei der Verriegelung aktiviert wird oder bei der Deaktivierung eine Entriegelung ermöglicht.
Die Aktivierung und Deaktivierung können beispielsweise durch eine Code-Eingabe in ein elektronisches Hilfsmittel 2 erfolgen, welches elektri­ sche, magnetische und mechanische Funktionen steuert oder beeinflusst.
So kann das Schliessen der Öffnungsklappe 10 nach vorherigem Nacho­ benschieben der Ausschiebewand 5 automatisch das Verriegeln und das Aktivieren des Transportsicherungssystems 3 und im Falle der Öffnung die richtige Code-Eingabe in das elektronische Hilfsmittel 2 automatisch die Deaktivierung des Transportsicherungssystems 3, die elektromagnetisch getriebene mechanische Entriegelung und somit die federunterstützte Be­ hältnisöffnung mit Bewegen der Ausschiebewand 5 nach sich ziehen oder es können die einzelnen Funktionen sequenziell kontrolliert gesteuert wer­ den.
Praktikabel ist die separate Aktivierung bzw. Deaktivierung des Trans­ portsicherungssystems 3 im geschlossenen Behältniszustand durch Code­ eingabe in das elektronische Hilfsmittel 2 und die separate Entriegelung bei deaktiviertem Transportsicherungssystem 3 durch Betätigung der elektro­ magnetisch getriebenen Riegelzapfen 6 mittels eines beispielsweise aussen am Behältnis angebrachten Steuerschalters. Bei geöffnetem Behältnis kann das Transportsicherungssystem 3 nicht aktiviert werden, das Schliessen der Öffnungsklappe 10 führt automatisch zur Verriegelung durch mechanische Rückholfedern an den elektromechanisch getriebenen Riegelzapfen 6, setzt aber die ebenso automatisch verriegelte Obenposition der Ausschiebewand 5 voraus.
Die Verriegelungen können - neben dem akustisch wahrnehmbaren Klick - zusätzlich durch im Behältnisgehäuse an geeigneten Stellen angebrachte kleine Sichtfenster kontrolliert werden.
Die Energie für die elektrischen, elektronischen und magnetischen Funk­ tionen wird durch Batterien oder Akkus bereitgestellt, wobei ein von aus­ sen sichtbares Kontrollinstrument den Ladezustand anzeigt.
Im Gebrauch wird das Transportbehältnis im geöffneten und deaktivierten Zustand mit dem zu befördernden Wertmaterial (z. B. Geldbombe oder Safe-Bag®) im relativen Sicherheitsbereich (z. B. Einzelhandelsgeschäft, Supermarktbüro) durch die geöffnete Öffnungsklappe 10 nach manuellem Nachobenschieben der Ausschiebewand 5 befüllt. Das Schliessen der Öff­ nungsklappe 10 erfolgt ebenfalls manuell, wobei in beiden Fällen die Fe­ dern 4, 9 gespannt werden. Die Verriegelung erfolgt automatisch, wo­ durch die Voraussetzung für die Eingabe des Aktivierungscodes des Trans­ portsicherungssystems in das elektronische Hilfsmittel gegeben ist.
Das wertbefüllte, verschlossene, verriegelte und per Codeeingabe trans­ portsicherungsaktivierte Behältnis schlägt nun z. B. bei gewaltsamen Öff­ nen, dreimaliger Falschcode-Eingabe oder bei gewolltem Auslösen Alarm (z. B. Ton- und Rauchalarm). Es kann am Tragegriff oder in einem Tarnbe­ hältnis (z. B. Einkaufstüte) zum Zielort (z. B. Nachttresor einer Bank) ge­ bracht werden.
Dort wird das Behältnis mit der formpassenden Auswurfseite 12 an oder in die Einwurföffnung des Nachttresors der Bank gehalten und der Deaktivie­ rungscode in das elektronische Hilfsmittel 2 eingegeben, wobei sich das Transportsicherungssystem 3 für beispielsweise fünf Sekunden deaktiviert, sodass durch Betätigung des Entriegelungssteuerschalters in diesem Zeit­ fenster die von den Federn 4, 9 getriebenen Auswurfmechanismen frei­ gegeben werden und der Transportbehältnisinhalt über die Einwurföffnung in den Nachttresor befördert wird und nach Entfernen des Behältnisses die Einwurfklappe geschlossen werden kann.
Das entleerte Transportbehältnis kann im geöffneten und funktionslosen Zustand rückgeführt werden.
Das Transportbehältnis kann in technischen Variationen und verschiedenen Gestaltungsausführungen vorliegen.
So kann das Transportbehältnis zur Abschreckung möglichst auffällig ge­ staltet werden oder getarnt in eine unauffällige Tragetasche eingearbeitet sein oder es steht eine indifferente Transporttasche zur Verfügung.
Der getarnte Transport erscheint sinnvoller, da oftmals längere Wegstre­ cken, auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, durch den Boten zurückgelegt werden müssen, sodass unnötiges Aufsehen vermieden wird.
Andere Variationen betreffen das elektronische Hilfsmittel 2, welches das elektronische Transportsicherungssystem 3 und die Öffnungsklappe 10 steuert:
So können Codes, Chips oder andere Schlüsselfunktionsträger nach dem derzeitigen Technikstand zur Aktivierung und Deaktivierung eingesetzt werden, die direkt am Behältnis oder durch Fernübertragung - wie Funk­ netz - informativ auf das Steuerungssystem des Behältnisses einwirken, wobei ein stationärer Codeübertragungsmechanismus, wie Mikrochip, an der Einwurföffnung des Nachttresors zur Entsicherungs-, Öffnungs- oder Auswurffunktion am Transportbehältnis einwirken kann oder die Transportbehältnisse für einzelne Banken spezifiziert.
Die Alarmauslösung des Transportsicherungssystems 3 kann beispielswei­ se durch eine dreimalige Falschcode-Eingabe oder einmalige Alarmcode- Eingabe (im Raubfall) am elektronischen Hilfsmittel 2 oder Steuergerät, ein überschrittenes variables Transportzeitlimit, elektrische Schalterschlüsse oder -öffnungen am Tragegriff oder Sicherungsverbindungen zwischen Boten und Behältnis, als auch durch Fernübertragung erfolgen.
Natürlich setzt Alarm bei gewaltsamem oder unprofessionellem Öffnen des Behältnisses ein, wobei zur Alarmauslösung Sensoren (z. B. Bruch-, Druck,- Zug- oder Lichtsensoren) nach derzeitigem Technikstand einge­ setzt werden können.
Die Öffnungsklappe 10 kann auch durch andere Mittel, vor allem elekt­ risch, magnetisch oder beispielsweise durch Hebelkraft, welche manuell von aussen einwirkt, betätigt werden.
Die Befüllung des Behältnisses kann auch durch eine separate Befüllungs­ öffnung an einer der Seitenwände erfolgen.
Das Transportsicherungssystem 3 kann den im Rahmen des Rauchalarmes entstehenden markierenden Pulvernebel sowohl vornehmlich nach aussen, als auch in das Behältnis dringen lassen, wobei ein hauptsächlich nach aussen oben oder seitlich entweichender Pulvernebel für die Handhabung an einem Werteinwurfschacht sinnvoll erscheint, damit nicht bei Fehlbe­ dienung während der Einwurfphase in den Nachttresor ein nach innen strömender Pulverrauch das Innere des Nachttresors schädigt.
So erscheint der Effekt der Verwirrung und Markierung eines Räubers bei rein nach aussen explodierendem Pulverstaub für die erforderliche Sicher­ heit hinreichend, sodass auf die explizite Unbrauchbarmachung des Transportbehältnisinhaltes bei nach innen strömendem Nebel aus oben ge­ nannten Sicherheitsgründen verzichtet werden könnte, jedoch optional zur Verfügung steht und durch eine Mikroperforation der Geldbombe oder des Safe-Bags® wegen verbesserter Nebeldurchdringung in der Effizienz er­ höht werden kann.
Alternativ kann das Behältnis für Transporte direkt zum Bankschalter wäh­ rend der üblichen Banköffnungszeiten oder anderen Wertinstituten einge­ setzt werden, die Entleerung des Behältnisses an der Wertübergabestelle ist problemlos möglich, auch kann das Transportbehältnis bei anderen ganz oder teilweise automatisierten Wert- oder Bargeldsammelstellen, gegebe­ nenfalls in passender Ausgestaltung bezüglich Form und Funktionalität, zum Einsatz kommen.
Selbstverständlich kann das Transportbehältnis in seinen Abmessungen dem Transportbedürfnis und -volumen produktionstechnisch angepasst werden.
4. Anwendung
Das Transportbehältnis kann vor allem bei Unternehmen eingesetzt wer­ den, die keine professionellen Firmen zum Werttransport beauftragen (bei­ spielsweise Einzelhandel, Supermärkte), und trotzdem ihre alltäglichen Geschäftseinnahmen durch eigene Angestellte abgesichert zur Bank brin­ gen lassen wollen.
So können selbst grössere Firmen, die normalerweise professionelle Wert­ transportfirmen beauftragen, deren Aufgaben übernehmen und finanzielle Einsparungen erreichen.
Auch professionelle Werttransportfirmen können dieses Behältnis nutzen, indem das Wertgut geschützt vom Sicherheitsfahrzeug zu einem Nachttresor einer Bank gebracht werden kann, ohne dass eine dritte Person bei der Transportperson anwesend sein müsste, wie es in der Unfallverhütungsvor­ schrift VBG 68 definiert ist.
5. Vorteile unter Bezugnahme auf den Stand der Technik
Vor allem ist durch die Erfindung Schutz vor Überfällen und damit körper­ lichen und psychischen Schäden der Angestellten eines Unternehmens, welches selbst seinen Werttransport tätigt, gewährleistet; des Weiteren ist der Wert selbst gesichert, sodass Voraussetzungen für suffizienten Unfall- und Versicherungsschutz geschaffen sind.
Unternehmen können finanzielle Einsparungen durch Verzicht auf profes­ sionelle Werttransporte erreichen, Werttransportfirmen selbst können Ar­ beitskräfte und Lohnkosten einsparen, indem beispielsweise bei Geldbom­ bentransporten zu Nachttresoren die dritte Person wegfällt.
Raubüberfälle auf Geldboten mit dem gesicherten Behältnis gehen dras­ tisch zurück, weil das Alarmrisiko steigt, die Täter selbst durch die elek­ tronische Transportsicherungstechnik (Rauch- und Tonalarm) gekenn­ zeichnet werden und der transportierte Wert durch Verfärbung unbrauchbar gemacht wird.
Ausserdem besteht ein hohes Abschreckungspotential allein durch die dann sichere Kenntnis der Existenz eines solchen Transportbehältnisses in kri­ minellen Kreisen, wobei es unerheblich ist, ob diese Transportbehältnisse auffällig oder getarnt zum Einsatz kommen, zumal die meisten Geldboten sich wegen der genannten Vorteile für dieses Transportsystem entscheiden.

Claims (5)

1. Transportbehältnis mit elektronischem Transportsicherungssystem für Bargeld und Wertgegenstände, wobei das Behältnis eine Öffnungs­ klappe aufweist, die mit dem Transportsicherungssystem derart ver­ bunden ist, dass vor Ort, insbesondere an einer Einwurföffnung eines Banktresors oder einer ganz oder teilweise automatisierten Wertan­ nahmestelle, das Transportsicherungssystem durch eine codierte Entsi­ cherungseinrichtung entsicherbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die die Öffnungsklappe (10) aufweisende Auswurfseite des Transportbehältnisses an die Einwurföffnung formpassend ansetzbar oder in diese einführbar ausgebildet (Formpassung) und die Öffnungs­ klappe (10) kontrolliert oder automatisiert zu öffnen ist, um den Inhalt des Transportbehältnisses über die Einwurföffnung an den Tresor einer Bank oder einer Wertannahmestelle zu übergeben.
2. Transportbehältnis nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsklappe (10) des Transportbehältnisses mit der Entsi­ cherungseinrichtung des elektronischen Transportsicherungssystems (3) funktionell verbunden ist, wobei die Entsicherung vor Ort durch die das Transportbehältnis tragende Person, insbesondere Code-Eingabe über ein elektronisches Hilfsmittel (2) am Transportbehältnis, durch Fern­ übertragung, insbesondere Code-Eingabe über Funknetzverbindung zwischen separatem Sender und Empfänger am Transportbehältnis, und/oder durch informativen elektronischen Kontakt zwischen elektro­ nischen Hilfsmitteln am Transportbehältnis und Einwurföffnung, bei­ spielsweise Codeübertragung per Chipkontakt zur Entsicherung bei Einschub des Transportbehältnisses in die Einwurföffnung oder Spezi­ fizierung bestimmter Behältnisse für einzelne Banken, erfolgt oder unterstützt wird.
3. Transportbehältnis nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Transportbehältnisses durch einen Ausschiebeme­ chanismus (5, 8), beispielsweise mechanisch, elektrisch oder magne­ tisch getrieben, bei oder kurz nach Entsicherung des Transportsiche­ rungssystems (3) und Öffnung des Transportbehältnisses in die Ein­ wurföffnung befördert wird, wobei die Öffnungsklappe (10) und der Ausschiebemechanismus (5, 8) eine funktionelle Einheit bilden und energetisch gekoppelt und gesteuert sind.
4. Transportbehältnis nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Transportbehältnisses in Behältnissen verpackt ist, die alarmsignalmaterial-durchlässig sind, um im Alarmfall den gesam­ ten Inhalt des Transportbehältnisses zu kennzeichnen, insbesondere die Banknoten unbrauchbar zu machen, indem beispielsweise die übli­ cherweise verwendeten Geldplastikbeutel (Safe-Bags®) oder Geld­ bomben mikroperforiert werden.
5. Transportbehältnis nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt des Transportbehältnisses in Behältnissen verpackt ist, die insbesondere durchlässig für üblicherweise verwendeten Pulverne­ bel sind.
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