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Deckspindelantriebsvorrichtung an flachen Kulierwirkmaschinen Bei
flachen Kulierwirkmaschinen erfolgt die Verschiebung der Decknadelhalter während
des Deckvorganges durch Deckspindeln mit gegenläufigen Gewinden, auf denen Spindelmuttern
sitzen, die bei der Drehung der Spindeln axial verschoben werden und ihre Bewegung
auf Deckerstäbe übertragen, an denen die Decknadelhalter befestigt sind. Es sind
Kulierwirkniaschinen bekannt, bei denen die Deckspindel an der sich auf- und abwärts
bewegenden Deckmaschine gelagert ist. Bei anderen Bauarten ist die Deckspindel im
ruhenden Maschinengestell gelagert und wird von der oszillierenden Bewegung der
Deckmaschine nicht beeinflußt. Beide Bauarten besitzen bestimmte Vor-und Nachteile,
die an dieser Stelle nicht näher erörtert werden sollen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Antrieb der Deckspindel
an flachen Kulierwirkmaschinen der erstgenannten Art, bei denen die Deckspindeln
an der sich auf- und abwärts bewegenden Deckmaschine gelagert sind. Bei solchen
Maschinen wird die Deckspindel während des Minderns von einem am ruhenden Teil der
Wirkmaschine angeordneten Exzenter aus periodisch um einen bestimmten Winkel verdreht,
wobei die Bewegung der Deckinaschine keinen störenden Einfluß auf den Deckspindelantrieb
ausüben darf.
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Solche Antriebsvorrichtungen wurden bereits vorgeschlagen. Bei einer
bekannten Ausführung wird beispielsweise die von der Exzenterwelle gesteuerte Bewegung
für die Verdrehung der Deckspindel über einen auf der Deckarmwelle gelagerten Winkelhebel
unigelenkt, wobei eine besondere Schlitzführung in einem als Verlängerung des Deckarmes
ausgebildeten Hebel den Einfluß der hin- und hergehenden Bewegung des Deckarmes
ausgleichen soll (deutsches Patent 491952). Es ist leicht einzusehen, daß
diese Vorrichtung den Einfluß der Bewegung des Deckarmes nur sehr ungenau ausgleichen
kann und für die bei modernen Wirkmaschinen übliche kleine Nadelteilung unbrauchbar
ist.
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Bei einer weiteren bekanntgewordenen Vorrichtung wird ein Angriffspunkt
für die Einleitung der Schalt-1)e-"#7e-,ungen der Deckspindeln während der Schwenkbewegung
der Deckmaschine in deren Drehpunkt, d. h. in die Drehachse des Deckarmes
verlegt (deutsches Patent 554 448). Diese Vorrichtung erfüllt nur einen Teil der
Aufgabe. Sie verhindert zwar eine Bewegung der Deckspindeln infolge der Schwenkbewegung
der Deckmaschine, doch wird sie unwirksam, sobald der Exzenter für die Verdrehung
der Deckspindel während der Schwenkbewegung der Deckmaschine arbeitet, was bei modernen
schnell laufenden Kulierwirkmaschinen häufig der Fall ist.
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Diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen werden nach der Erfindung
dadurch beseitigt, daß die Hubbewegung einer von einem Exzenter gesteuerten Schaltstange
auf einen sich längs der Deckarmwelle und koaxial zu dieser bewegenden Führungskörper
übertragen wird, der eine zur Deckarmwelle senkrechte Führungsbahn enthält, in die
ein sich mit der Deckmaschine bewegendes Gleitstück eingreift, das in Antriebsverbindung
mit der Deckspindel steht.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in perspektivischer Darstellung, wobei nur die zum Verständnis der Wirkungsweise
der Vorrichtung notwendigen Teile der Wirkmaschine gezeichnet sind.
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Die Deckarme 1, 2 sind auf der Deckarmwelle 3
starr befestigt
und führen um diese periodisch eine Schwenkbewegung aus. An ihrem vorderen Ende
ist die Deckspindel 4 drehbar gelagert. Diese trägt in bekannter Weise ein rechts-
und ein linksgängiges Gewinde (nicht gezeichnet), auf denen Spindelmuttern angeordnet
sind, welche sich bei einer Drehung der Deckspindel 4 axial verschieben und auf
die Deckstäbe 9 einwirken. Die Drehung der Deckspindel 4 um einen bestimmten
Winkel erfolgt auf bekannte Weise durch Schaltklinken 7, 8, die auf Schalträder
5, 6 einwirken, welche fest mit der Deckspindel 4 verbunden sind. Die Bewegung
zur Betätigung der Schaltklinken wird durch einen nicht gezeichneten Exzenter eingeleitet,
der auf die Schaltstange 10 wirkt. Diese führt somit periodisch eine
Hubbewegung
in vertikaler Richtung aus, wie durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Diese Hubbewegung
soll nun auf die Schaltklinken 7 bzw. 8* übertragen werden, ohne daß die
gleichzeitige Schwenkbewegung der Deckarme 1, 2 einen störenden Einfluß ausübt.
Zu diesem Zweck wirkt die Schaltstange 10 auf einen Winkelhebel
11, der auf einem senkrecht zur Deckarmwelle 3 stehenden Zapfen 12
drehbar gelagert ist. Der Doppelarm lla des Winkelhebels 11 trägt in einem
Gelenk 14 einen. Schaltring 13, der koaxial zur Deckarmwelle 3 angeordnet
ist. Der Schaltring 13
führt somit eine hin- und hergehende Bewegung ungefähr
in Richtung der Deckarmwellenachse aus, d. h., er bewegt sich in einem Kreisbogen
um den Bolzen 12 in einer senkrecht durch die Achse der Deckarmwelle verlaufenden
Ebene. Der Schaltring 13 berührt bei seiner Bewegung die Deckarmwelle
3 nicht; seine Bohrung ist größer als ihr Durchmesser. Im oberen Teil des
Schaltringes 13 ist eine Führungsbahri 15
eingefräst, deren seitliche
Flanken genau senkrecht zur Deckarmwelle 3 verlaufen. In diese Führungsbahn
greift ein gelenkig an einem T-förmigen Hebel 16 be-
festigter Gleitstein
17 ein. Der Hebel 16 ist drehbar auf einem Bolzen 18 gelagert,
der seinerseits mit den Deckarmen 1, 2 in Verbindung steht und deren Schwenkbewegung
mitmacht. Der Gleitstein 17 führt somit in der Führungsbahn 15 eine
Schwenkbewegung um die Achse der Deckarmwelle 3 aus. Gleichzeitig macht er
die hin- und hergehende Bewegung des Schaltringes 13 mit und überträgt diese
auf den Hebel 16, der dadurch um den Bolzen 18 geschwenkt wird. Diese
Schwenkbewegung wird durch die Verbindungsstangen 19, 20 auf die zweiarmigen
Klinkenarme 21, 22 übertragen, die drehbar auf der Deckspindel 4 gelagert sind.
Zwischen den beiden Schenkeln des Klinkenarms 21 ist das mit der Deckspindel 4 verbundene
Schaltrad 5 angeordnet, während das Schaltrad 6 zwischen den Schenkeln
des Klinkenarms 22 liegt. Die mit den Schalträdern 5, 6
zusammenarbeitenden
Schaltklinken 7, 8 sind ebenfalls zwischen den Schenkeln der Klinkenarme
und an diesen schwenkbar gelagert. Ihr Eingriff in die Zähne der Schalträder wird
in bekannter Weise durch Kurvenscheiben 23, 24 gesteuert, die auf der Deckspindel
in nicht gezeichneten Führungsgabeln axial verschiebbar angeordnet sind, sich jedoch
mit ihr nicht drehen. Die Steuerkurven dieser Kurvenscheiben werden durch Stenerrollen
25, 26 abgegriffen, Diese sind an Kurbelarmen 27, 28 befestigt, die
über die Schaltklinkenachsen mit den Schaltklinken 7, 8 in fester Verbindung
stehen. Diese Steuerkurven haben die Aufgabe, den Eingriff der Schaltklinken in
die Zähne der Schalträder zu steuern, derart, daß trotz der immer gleich großen
Hubbewegung des Antriebsgestänges die Schalträder und damit die Deckspindel entweder
-nur um einen Zahn oder um mehrere gedreht werden. Da durch die Verbindung der Klinkenarme
21, 22 mit dem T-förmigen Hebel 16 die Schaltklinken 7, 8 immer entgegengesetzte
Schaltbewegungen ausführen, können die Steuerkurven der Kurvenscheiben
23, 24 derart ausgebildet werden, daß die jeweils nicht im Eingriff stehende
Schaltklinke als Sperrklinke wirkt und ein zu weites Verdrehen der Deckspindel infolge
der Massenwirkung verhindert.