DE420383C - Nickmessersteuerung - Google Patents

Description

Bei den Strangzigarettenmaschinen wird der Zigarettenstrang bekanntlich durch ein Kreismesser in die einzelnen Zigaretten aufgeteilt, welches von einem Schwinghebel getragen wird, der während des Schnittes eine gegen den Strang gerichtete Nickbewegung ausführt. Dieser Messerhebel wird auf einem Messerschlitten angeordnet, welcher durch eine Kurbel so gesteuert wird, daß der

ίο Schlitten während der Ausführung der Nickbewegung sich in der Vorschubrichtung des Stranges mit der Stranggeschwindigkeit bewegt. Man hat dabei den Schubkurbelantrieb so ausgebildet, daß die Ungleichförmigkeiten des Schubkurbelantriebes während der Periode aufgehoben werden, wo sich der Messerschlitten mit der Stranggeschwindigkeit in der Strangvorschubrichtung bewegt. Da aber der Schlitten während einer einzigen Kurbelumdrehung nicht nur die erwähnte Wegstrecke ao zurücklegen muß, sondern während der Kurbelumdrehung den Hubwechsel ausführen, in seine Anfangsstellung zurückheben und hier wiederum den Hubwechsel vollführen muß, ergibt es sich, daß die Zeit, welche für die Ausführung des Schnittes durch das Kreismesser zur Verfügung steht, sehr gering ist und bei den günstigsten Konstruktionen 80 bis iio Zentriwinkelgrade der Antriebswellenumdrehung entspricht.

Verwendet man in bekannter Weise eine Kurvenscheibe, in deren Kurvennut ein Zapfen des Messerträgerhebels eingreift, dann kann man die Nickbewegung leicht innerhalb eines Zeitraumes herbeiführen, welcher der Drehung der Antriebswelle um 80 Zentri-

winkelgrade entspricht. Auch kann man hier die Kurvenscheibe ohne weiteres so aufsetzen, daß der Ausschlag des Messerträgerhebels im richtigen Augenblicke erfolgt, d. h. in dem Augenblicke, wo der Messerschlitten sich mit der Stranggeschwindigkeit in der Strangvorschubrichtung bewegt.

Nachdem aber nunmehr die Umdrehungszahlen der Antriebswelle bei den Strangzigarettenmaschinen bis zu einem bisher unbekannten Grade gesteigert worden sind, hat es sich gezeigt, daß Kurvenscheiben nicht mehr den bei den hohen Geschwindigkeiten auftretenden Beanspruchungen gewachsen sind. Man hat sich von der Kurvenscheibe als Antriebsmittel lossagen müssen, denn, sobald die Geschwindigkeit der Maschine ein gewisses Maß übersteigt, ergibt sich eine derartig schnelle Ausleierung der Kurven und Abnutzung der in die Kurve eingreifenden Zapfen und Rollen, daß alsbald ein schlotternder und ungenauer Gang eintritt, und es ergeben sich vor allen Dingen so heftige Stöße und ein so geräuschvoller Gang, daß man die Kurvenscheibe ausschalten mußte.

Erfihdungsgemäß wird die Aufgabe von dem Gesichtspunkte aus gelöst, daß nur ein ständig umlaufendes Antriebsmittel, wie das eine Kurbel ist, für die Steuerung desMesserträgerhebels in Frage kommen kann. Dabei kann man die Schubkurbelstange nicht unmittelbar an dem Ende des Messer trägerhebels angreifen lassen. Der Schnitt muß durchgeführt werden, während der Kurbelzapfen einen Weg, der 80 Zentriwinkelgraden entspricht (vgl. Abb. la), zurücklegt. Hierbei ergibt sich eine Pfeilhöhie x, die bei einem gewöhnlichen Kurbelkreis viel zu klein ausfällt, um eine genügende Ausschwingung des Nickmessers zu 'gewährleisten. Deshalb ist erfindungsgemäß ein Kniegelenk zwischengeschaltet, welches durch die Kurbelstange abwechselnd geknickt und wieder gestreckt wird, wobei der eine Arm· des. Kniegelenkes, an den Messerträgerhebel angelenkt ist, während der andere Arm an einem Festpunkte gelenkig gelagert ist. Die Schubkurbelstange arbeitet hierbei stoßfrei, und es wird erreicht, daß der Messerträgerhebel nach Maßgabe der gestellten Aufgabe gesteuert wird.

Auf der Zeichnung ist die neue Steuerung in den AbK 1 und 2 in Seitenansicht bei zwei verschiedenen Stellungen der Steuermittel datgestellt.

Das Kreismesser α, welches den Zigarettenstrang b durchschneiden soll, wird in bekannter Weise von dem Doppelarmhebel c getragen, der um die Achse d schwingt. Diese Achse d befindet sich an dem bekannten, in der Strangrichtung durch eine Kurbelstange hin und her bewegten Messerschlitten.

An dem freien Ende e des Doppelarmhebels ist ein Arm f eines Kniegelenkes angelenkt, der anderei seits durch einen Gelenkbolzen g mit dem zweiten Arm h verbunden ist. Der Arm h schwingt um den festen Bolzen i.

In der Strecklage des Kniegelenkes steht die Längsmittellinie der Arme senkrecht bzw. annähernd senkrecht zur Längsmittellinie des Messerträgerhebels c.

An den Gelenkbolzen g greift nun die Schubkurbelstange k an, wobei die Schubkurbel I so· gelagert ist, daß die Schubkurbelstange in der Strecklage des Kniegelenkes annähernd senkrecht zu der gemeinsamen Längsmittellinie der Gelenkarme steht. Das Kniegelenk wird durch die Kurbelstange abwechselnd geknickt und wieder gestreckt.

Während bei der Steuerung des Messerträgerhebels durch direkten Angriff der Schubkurbel am Messerträgerende sich das Diagramm nach Abb. ia ergibt, ergibt sich bei Zwischenschaltung des Kniegelenkes für die Bewegungsvorgänge ein Diagramm, wie es in Abb. ib dargestellt ist, wo eine Pfeilhöhe χ innerhalb des Weges von 80 Zentriwinkelgraden vorhanden ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Nickmessersteuerung für schnelllaufende Strangzigarettenmaschinen, deren Messerschlitten durch eine Kurbel gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß an das freie Ende des bekannten, das Strangmesser (a) tragenden Doppelarmhebels (c) ein Hebel (/) angelenkt ist, der gelenkig mit einem· zweiten, um einen festen Bolzen (i) schwingenden Hebel (Ji) verbunden ist, welche beiden Hebel ein Kniegelenk bilden, wobei an dem Verbindungsbolzen (g·) eine Schubkurbel (Jt) angreift, durch' welche das Kniegelenk abwechselnd geknickt und wieder gestreckt wird.

2. Nickmessersteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kniegelenkhebel (Λ,. f) in der Strecklage senkrecht oder annähernd senkrecht zu der LängsrichtungdesDoppelarmhebels (c) stehen und die Schubkurbelstange (k) senkrecht oder annähernd senkrecht zu der Strecklage des Kniegelenkes gerichtet ist.

Hierzu ii Blatt Zeichnungen.