DE10126225C2 - Funkbasierte Alarmanlage zur Sicherung von Fischreusen - Google Patents
Funkbasierte Alarmanlage zur Sicherung von FischreusenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine funkbasierte Alarmanlage zur Sicherung von Fischreusen
durch Meldung eines Alarms an eine Alarmzentrale, bei der durch ein
Funkmeldegerät in Form eines Mobilfunkteiles in Verbindung mit einem
Melder bei Aktivierung des Melders selbständig über ein geeignetes
Funknetz wie Bündelfunk, Betriebsfunk, Mobilfunk eine Verbindung zu der
Funkzentrale einer Alarmzentrale herstellbar und eine programmierte
Alarmmeldung in Form eines Datentelegramms oder mit einer Kennung
versehenen Rufes absetzbar ist. Sie ist insbesondere zur Sicherung von
Fischreusen in der gewerblichen Fischerei in Binnengewässern nutzbar.
Fischreusen sind ein bereits aus Urzeiten bekanntes Instrument zum
Fangen von Fischen. In der Patentliteratur sind bereits in der aus dem
Jahre 1887 stammenden DE 45 014 C Verbesserungen hierzu beschrieben.
Sie bestehen in der primitiveren Form aus Weidengeflecht, werden jedoch
überwiegend aus textilen Netzen gefertigt. Charakteristisch ist, dass ein
zum Ende verengter Gang eine oder mehrere trichterförmige
Einschnürungen aufweist und in einem Fangbehälter, dem Steert, endet.
Dieser ist in der Regel als netzartiger Sack oder wie beispielsweise in der
DE 294 362 C zu erkennen einem korbartigen Gebilde ausgebildet. Vielfach
wird er mit Öffnungen versehen, die so gestaltet sind, dass untermaßige
Fische oder, wie in der DE 43 24 449 A1 vorgeschlagen, Vögel entweichen
können.
Wie im Lehrbuch Mattem, Jürgen, Fischereifachkunde für Seen, Flüsse und
küstennahe Gewässer, Parey Buchverlag, Berlin 1999, Seite 239, ISBN-Nr.
3-8263-8509-8 dargestellt, werden die Reusen als Stellnetze mittels in den
Gewässerboden eingeschlagener Reusenpfähle (1) in einer optimalen
Fangposition gehalten. Die trichterförmigen Einschnürungen der Netze
ermöglichen dem Fisch die Fortbewegung in nur einer Richtung. Somit
sammeln sich die Fische im hintersten Abschnitt der Reuse, dem Steert (2).
Der Steert (2) ist mittels eines Ringes am sogenannten Steertpfahl so
befestigt, dass zur Entnahme des Fanges dieser Reusenteil aus dem
Wasser gehoben werden kann, indem der Reusenring so weit auf dem
Steertpfahl verschoben wird, dass der Steert entleert werden kann.
Da mit derartigen Reusen, wie die in der DE 294 362 C gewählte
Bezeichnung Aalhamen oder Fischreuse zu erkennen, zumeist die sehr
begehrten Aale gefangen werden, sind Reusen der gewerbsmäßigen
Fischer vielfach Ziel von Fischdieben. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine Vorrichtung vorzuschlagen, die den Versuch, den Reusensteert aus
dem Wasser zu heben, an eine Zentrale meldet, so dass die Fischdiebe
gestellt oder zumindest sofort nach der Tat verfolgt werden können. Dabei
sollen wegen des hohen Aufwandes direkte Leitungsverbindungen, die wie
leicht einzusehen zum Teil als Unterwasserkabel zu verlegen wären und
somit extreme Kosten verursachen würden, umgangen werden. Die
Erfindung schlägt deshalb vor, zur Signalübermittlung auf funkbasierte
Verbindungen wie beispielsweise in der DE 44 44 653 A1 angedeutet und
auch in der DE 44 21 508 A1 als System zum Herbeiholen von Hilfe für
Personen oder Insassen von Fahrzeugen, die ein Mobiltelefon mit sich
führen, beschrieben, zurückzugreifen.
In letztgenannter Schrift wir vorgeschlagen, ein Fahrzeug mit einer Notruf-
Auslöse-Elektronik auszustatten, die das Mobiltelefon beim Erkennen eines
vorbestimmten Auslösesignals derart in Gang setzt, dass das Mobiltelefon
ein Notsignal aussendet, das von einer mit diesem in Verbindung
stehenden Mobilfunk-Betriebseinrichtung empfangen und an einen
Rettungsdienst weitergeleitet wird.
Erfindungsgemäß wird o. g. Aufgabe mit einer funkbasierten Alarmanlage
zur Sicherung von Fischreusen mit den Merkmalen des Hauptanspruches 1
gelöst.
Bei einer derartigen Alarmanlage zur Sicherung von Fischreusen durch
Meldung eines Alarms an eine Alarmzentrale, ist durch ein Funkmeldegerät
in Form eines Mobilfunkteiles in Verbindung mit einem Melder bei
Aktivierung des Melders selbständig über ein geeignetes Funknetz wie
Bündelfunk, Betriebsfunk, Mobilfunk eine Verbindung zu der Funkzentrale
einer Alarmzentrale herstellbar und eine programmierte Alarmmeldung in
Form eines Datentelegramms oder mit einer Kennung versehenen Rufes
absetzbar.
Hierzu wird die gesamte Elektronik bestehend aus Mobilfunkteil (5),
Steuerelektronik (6) und Sensor (7) einschließlich eines Teiles des Melders
im Steertpfahl untergebracht, der hierzu zumindest teilweise als Hohlkörper
ausgebildet wird.
Der Melder (7, 9) selbst besteht aus mindestens einem im Steertpfahl
angeordneten Sensor (7) und einem den Sensor (7) beeinflussenden Geber
(9) der als Bestandteil des Reusenringes (8) dieser Fischreuse (3)
ausgebildet ist.
Hierbei ist als Mobilfunkteil (5) prinzipiell jeder modulierbare Sender
geeignet. Wegen des hohen Standardisierungsgrades und der dadurch
möglichen preisgünstigen Gestaltung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen
hierzu ein Mobiltelefon (5) zu verwenden, an dessen seriellem Eingang die
Steuerelektronik (6) angeschlossen ist.
Diese Steuerelektronik (6) bewertet mittels Mikroprozessor die vom Sensor
(7) erzeugten Signale und übergibt bei Übereinstimmung mit den
Vorgabewerten eine Zeichenfolge an das Mobiltelefon (5), wodurch ein Ruf
ausgelöst wird, der dem Mobiltelefonstandart entsprechend bereits die
Nummer des Mobiltelefons (5) enthält und somit bereits einen Hinweis auf
die Anlage, die angegriffen wurde enthält. Bei entsprechender
Programmierung der Steuerelektronik (6) kann weiterhin eine von der
Steuerelektronik (6) generierte Meldung beispielsweise im sogenannten
"SMS-Format" versendet werden.
Wenn als Mobilteil (5) eine bekannte Funksendeeinrichtung (5) wie
beispielsweise ein handelsübliches CB-Funkgerät, verwendet wird, ist es im
Sinne der Erfindung, wenn die am Steuereingang angeschlossene
Steuerelektronik (6) bei vorliegen eines Alarmzustandes zuerst den Sender
aktiviert und sodann ein Signal einspeist, das in der Zentrale der
Alarmanlage eine Alarmauslösung bewirkt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Sensor (7) eine Aufnahmeeinheit für
Schwankungen des magnetischen Feldes ist und der Reusenring (8)
teilweise oder vollständig aus einem magnetischen Material (9) besteht.
Dabei ist es sowohl möglich, als Sensor (7) einen oder mehrere
Magnetschaltkontakte als auch Halbleitermagnetsensoren anzuordnen.
Beim Einsatz mehrerer Sensoren (7) werden diese vorzugsweise in einer
oder mehreren waagerechten Ebenen in der Höhe der Wasseroberfläche
auf dem Umfang des Steertpfahles (4) angeordnet. Wenn ein zweiter Satz
Sensoren (7) eingesetzt wird, kann dieser beispielsweise in einer Höhe
angeordnet werden, die der Gebrauchslage des Reusenringes (8)
entspricht. Starke Schwankungen des Magnetfeldes könnten hier
beispielsweise auf den Angriff eines tierischen Räubers deuten.
Wenn die Sensoren (7) in einer oder mehreren waagerechten Ebenen
innerhalb eines im Steertpfahl (4) vorhandenen Hohlraumes mittels einer
flexiblen Aufhängung (11) angeordnet werden, ist es möglich, diese zur
Wartung aus dem Hohlraum des Steertpfahles (4) heraus zu ziehen. Auch
die Veränderung der Höhe innerhalb des Steertpfahles (4) ist durch
Verkürzen oder Verlängern der flexiblen Aufhängung (11) leicht möglich.
Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Dabei zeigt
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Reuse 3 mit einer im Steertpfahl 4
montierten Alarmanlage.
Zum Abfischen von Gewässern wird eine bekannte Reuse 3, wie in der
Abbildung dargestellt, im Gewässer installiert. Hierbei werden die Fische
durch trichterähnliche Netze geführt, die miteinander verknüpft sind und
durch Reusenpfähle 1 in einer optimalen Fangposition gehalten werden.
Die Netze ermöglichen dem Fisch die Fortbewegung in nur einer Richtung.
Somit sammeln sich die Fische im Steert 2 am Ende der Reuse. Zum
Entleeren der Reuse muss dieser Reusenteil aus dem Wasser gezogen
werden.
Der erfindungsgemäß ausgestaltete Steertpfahl 4, an dem die Reuse 3
fixiert ist und an dem der Steert 2, der den Fang enthält, nach oben geführt
wird, besteht aus einem nichtmetallischen Rohr. Das Rohr hat für die
Aufnahme der elektronischen Bauelemente einen entsprechenden
Hohlraum und besitzt eine optimale Wandstärke, die ihm die nötige
Festigkeit verleiht. Im Rohr befinden sich ein Mobiltelefon 5, die
Steuerelektronik 6 und mehrere unterhalb der Wasseroberfläche in der
nähe der Rohrwandung angeordnete Magnetschaltkontakte 7 die parallel
geschaltet sind und bei Verstärkung des Magnetfeldes den Stromfluss
ermöglichen. Der Reusenring 8, an dem die Reuse befestigt ist, ist mit
Dauermagneten 9 bestückt, die ein konstantes Magnetfeld erzeugen.
Die Magnetschaltkontakte 7 haben die Aufgabe die Bewegung des
Reusenringes 8 zu überwachen. Zum Heben und Entleeren des
Fangnetzteils der Reuse muss der Reusenring am Steertpfahl 4,
hochgezogen werden. Damit passiert der Reusenring 8 die
Magnetschaltkontakte 7. Durch die Wirkung des vom Reusenring 8
ausgehenden Magnetfeldes wird zumindest ein Magnetschaltkontakt 7
kurzzeitig geschlossen. Dieser Signalzustand wird von der Steuerelektronik
6 erfasst und weiterverarbeitet. Um unter Wasser Störungen durch
Kriechströme zu vermeiden, werden die Magnetschaltkontakte 7 mit Harz
vergossen.
Der Reusenring 8 hat zwei Aufgaben zu erfüllen. Er stellt zum einen die
mechanische Verbindung zwischen dem Steertpfahl 1 und Reuse her und
zum anderen erzeugt er das Magnetfeld für die Magnetschaltkontakte 7. Um
ein Aufreiben des verwendeten Kunststoffrohres zu verhindern und das
Magnetfeld nicht negativ zu beeinflussen werden im Reusenring 8 keine
metallischen Werkstoffe eingesetzt. Der Reusenring besteht aus einem
Halteseil mit eingebrachten Dauermagneten 9. Das Halteseil ist von einem
PVC-Mantel umgeben und die Enden münden zur Verbindung mit der
Reuse in einer Kausche.
Die Steuerelektronik stellt die elektrische Verbindung zwischen dem aus
Magnetschaltkontakten 7 gebildeten Sensorsystem und dem Mobiltelefon 5
her. Sie hat die Aufgabe eine Signalwandlung durchzuführen.
Erhält die Steuerelektronik 6 von den Magnetschaltkontakten 7 einen
Impuls, generiert sie in ihrem Mikroprozessor eine Information, die im
Mobiltelefon die Wählfunktion zum Verbindungsaufbau aktiviert. Diese
Information wird über eine Schnittstelle zum Mobiltelefon übertragen.
Über das Mobiltelefon wird, nach dem Empfang der Information eine
Verbindung zum vordefinierten Empfänger aufgebaut.
Das Mobiltelefon 5 und die Steuerelektronik 6 sind mechanisch über einen
Rahmen 10 miteinander verbunden. Das Sensorsystem wird unter
Verwendung der elektrischen Leitung als flexible Aufhängung 1 am
Steuerungssystem befestigt. Damit kann das Sensorsystem entsprechend
der Wassertiefe positioniert werden. Am Verschlussteil 12 des Rohres ist
das gesamte System befestigt. Es schließt das Rohr ab und schützt das
Innere vor Witterungseinflüssen. Beim Heben des Verschlussteils kann
somit das gesamte Überwachungssystem aus dem Rohr entnommen
werden.
1
Reusenpfahl
2
Steert
3
Fischreuse
4
Steertpfahl
5
Mobilfunkteil
6
Steuerelektronik
7
Sensor
8
Reusenring
9
Dauermagnet
10
Rahmen
11
flexible Aufhängung
12
Verschlussteil
Claims (7)
1. Funkbasierte Alarmanlage zur Sicherung von Fischreusen durch
Meldung eines Alarms an eine Alarmzentrale, bei der durch ein
Funkmeldegerät in Form eines Mobilfunkteiles in Verbindung mit einem
Melder bei Aktivierung des Melders selbständig über ein geeignetes
Funknetz wie Bündelfunk, Betriebsfunk, Mobilfunk eine Verbindung zu
der Funkzentrale einer Alarmzentrale herstellbar und eine
programmierte Alarmmeldung in Form eines Datentelegramms oder mit
einer Kennung versehenen Rufes absetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das der Melder (7, 9) aus mindestens einem Sensor (7) und einem den mindestens einen Sensor (7) beeinflussenden Geber (9) besteht,
dass Mobilfunkteil (5), Steuerelektronik (6) und Sensor (7) im Inneren des Steertpfahles (4) einer bekannten Fischreuse (3) angeordnet sind, und der Geber (9) als Bestandteil des Reusenringes (8) dieser Fischreuse (3) ausgebildet ist.
das der Melder (7, 9) aus mindestens einem Sensor (7) und einem den mindestens einen Sensor (7) beeinflussenden Geber (9) besteht,
dass Mobilfunkteil (5), Steuerelektronik (6) und Sensor (7) im Inneren des Steertpfahles (4) einer bekannten Fischreuse (3) angeordnet sind, und der Geber (9) als Bestandteil des Reusenringes (8) dieser Fischreuse (3) ausgebildet ist.
2. Funkbasierte Alarmanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Mobilfunkteil (5) ein Mobiltelefon ist, an dessen seriellem Eingang
eine Steuerelektronik (6) angeschlossen ist, die mittels Mikroprozessor
ein vom Sensor (7) erzeugtes Signal bewertet und bei Übereinstimmung
mit vorgebbaren Werten eine Signalfolge an das Mobilfunkteil (5)
übergibt, durch die ein Ruf ausgelöst und/oder eine Meldung versendet
wird.
3. Funkbasierte Alarmanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Mobilteil (5) eine bekannte Funksendeeinrichtung ist, an deren
Steuereingang eine Steuerelektronik (6) angeschlossen ist, die mittels
Mikroprozessor ein vom Sensor erzeugtes Signal bewertet und bei
Übereinstimmung mit vorgebbaren Werten den Sender aktiviert und ein
Signal erzeugt, das in der Zentrale der Alarmanlage eine
Alarmauslösung bewirkt.
4. Funkbasierte Alarmanlage nach einem oder mehreren der
voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (7) eine Aufnahmeeinheit für Schwankungen des
magnetischen Feldes ist und der Reusenring (8) teilweise oder
vollständig aus einem magnetischen Material besteht.
5. Funkbasierte Alarmanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
als Sensor (7) ein oder mehrere Magnetschaltkontakte oder
Halbleitermagnetsensoren angeordnet sind.
6. Funkbasierte Alarmanlage nach einem oder mehreren der
voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mehr als ein Sensor (7) in einer oder mehreren waagerechten Ebenen
auf dem Umfang des Steertpfahles (4) angeordnet ist.
7. Funkbasierte Alarmanlage nach einem oder mehreren der
voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mehr als ein Sensor (7) in einer oder mehreren waagerechten Ebenen
innerhalb eines im Steertpfahl (4) vorhandenen Hohlraumes mittels einer
flexiblen Kabelverbindung (11) aufgehängt ist.
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