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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz für eine Lebendfalle mit mindestens einem Betonrohrabschnitt, in dem eine Verschlussklappe so an ihrem einen Ende um eine ortsfeste, horizontal verlaufende Querachse verschwenkbar gelagert ist, dass sie bei Freigabe ihres anderen Endes aus einer den Betonabschnitt freigebenden Offenstellung in eine den Betonrohrabschnitt blockierende Geschlossenstellung herabschwenkt. Das Herabschwenken kann dabei allein aufgrund der Gewichtskraft der Verschlussklappe erfolgen, aber auch durch eine Feder oder dergleichen unterstützt werden.
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Mit einem derartigen Bausatz kann sowohl eine Lebendfalle in einem Durchlass, also eine im nicht ausgelösten Zustand an beiden Enden offene Falle, deren Fangraum im ausgelösten Zustand durch zwei endseitige Verschlussklappen verschlossen ist, als auch eine nur einseitig schließende Lebendfalle aufgebaut werden, deren Fangraum beispielsweise ein ganzer Fuchskunstbau ist und bei der man auch von einem Blockaderohr spricht.
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Lebendfallen sind als tierschutzgerechte Maßnahme zur Reduzierung des Predatorendrucks insbesondere in Niederwildrevieren vorgesehen. Diesen Zweck können Lebendfallen jedoch sowohl hinsichtlich ihrer Effizienz als Falle als auch hinsichtlich des Tierschutzes nur dann erfüllen, wenn das jeweilige Tier in einer Situation gefangen wird, die seiner natürlich Lebensumgebung entspricht. Fangerfolg stellt sich nicht ein, wenn das Tier die Falle als ungewöhnliches Objekt vermeidet; und der Stress des gefangenen Tier steigt, wenn es sich nicht in einer gewohnten, vorzugsweise dunklen und ruhigen Umgebung befindet.
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STAND DER TECHNIK
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Ein Bausatz für eine Lebendfalle mit den obigen Merkmalen, die dem Oberbegriff des unabhängigen Schutzanspruchs 1 entsprechen, ist aus der
DE 197 37 504 C2 bekannt. Der bekannte Bausatz besteht im Wesentlichen aus einem Einschub für runde Betonrohre, d. h. für Betonrohre mit einem Lumen von kreisförmigen Querschnitt. Neben an seinen beiden Enden gelagerten Verschlussklappen umfasst der Einschub Rückenleisten und elastische bogenförmige Stützelemente. Die Länge und Anzahl der Rückenleisten bestimmt den Abstand der beiden Verschlussklappen und damit die Länge eines Fangraums. Die bogenförmigen Stützelemente lagern die Rückenleiste im oberen Bereich des Lumens des Betonrohrs und stützen auch die Lager für die Verschlussklappen in dem Betonrohr ab. Dabei sind die bogenförmigen Stützelemente und die Rückenleisten an der der Wandung des Betonrohrs zugewandten Seiten mit Gleitrollen versehen. Diese erleichtern das Einführen des Einschubs in das jeweilige Betonrohr ebenso wie das Herausziehen des Einschubs aus dem Betonrohr, um ein gefangenes Tier in einen Fangkontrollkorb zu überführen. Die Verschlussklappen sind von ihrer Form an den kreisförmigen Querschnitt des Lumens des runden Betonrohrs angepasst. Die herabgeschwenkten Verschlussklappen werden durch Halteelemente in ihrer herabgeschwenkten Geschlossenstellung gehalten. In dieser Geschlossenstellung schließen die Verschlussklappen den Betonrohrabschnitt, in den der Einschub eingeschoben ist, vorzugsweise lichtdicht ab. Der Aufbau des Einschubs soll den freien Querschnitt des jeweiligen Betonrohrs nur unwesentlich einengen. In einer Fortbildung des bekannten Bausatzes ist eine elektronische Auslösung der Verschlussklappen vorgesehen. Hierzu kann ein Infrarotsensor vorgesehen sein, der die Anwesenheit eines Tiers in dem Fangraum erkennt und die elektronische Auslösung der Verschlussklappen über einen Sender betätigt. Der Sender kann auch ein Signal an eine Fernkontrolle senden.
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Tatsächlich erweist sich jedoch die an den jeweiligen Betonrohren durch den Einschub vorgenommene Veränderung als so einschneidend, dass ein entsprechender Durchlass aus den Betonrohren von Tieren in der Regel nicht mehr angenommen wird. Außerdem kollidiert de Idee des lichtdichten Abschlusses des Fangraums bei ausgelösten Verschlussklappen mit Hilfe elastischer Manschetten mit der Überführbarkeit des gesamten Einschubs mit dem gefangenen Tier in einen Fangkontrollkorb. Diese Überführbarkeit des Einschubs in den Fangkontrollkorb steht auch einer sicheren Fixierung des Einschubs gegen eine Verschieben durch das gefangene Tier entgegen.
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Bekannte Betonrohrfallen und sogenannte Blockaderohre weisen Fallschieber, d. h. vertikal linear geführte Verschlussplatten auf, die nach Auslösung einen Betonrohrabschnitt mit rundem Querschnitt falltorartig blockieren. Derartige vertikal geführte Verschlussschieber sind mit verschiedenen Nachteilen verbunden. Ihre lineare Führung baut hoch über dem jeweiligen Betonrohrabschnitt auf. Dieser Aufbau ist besonders hoch, wenn eine lichtdichte Ummantelung der eigentlichen Führung vorgesehen ist. Durch einen derart hohen Aufbau wird die jeweilige Betonrohrfalle bzw. das jeweilige Blockaderohr sehr auffällig und wird daher auch von Unbefugten entdeckt und als Falle erkannt. Zudem muss sich die Führung des Verschlussschiebers bis in den Betonrohrabschnitt fortsetzen, damit der herabfallende Verschlussschieber das freie Lumen des Betonrohrabschnitts vollständig blockiert und von dem gefangenen Tier nicht wieder hochgeschoben werden kann. Hierdurch entsteht einerseits eine Unterbrechung der Betonrohroberfläche, auf der das Tier läuft, was das Tier misstrauisch machen kann. Zum anderen resultiert eine Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen, wie beispielsweise eingewehtes Laub oder andere in den Betonrohrabschnitt eingetragene Gegenstände.
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Als Lebendfallen sind auch sogenannten Kastenfallen bekannt. Eine solche ist in der
DE 83 26 542 U1 beschrieben. Derartige Kastenfallen weisen bei Ausbildung als Durchlauffalle ein rechteckiges Lumen auf, das beim Auslösen über ein wippenartig gelagertes Trittbrett an beiden Enden durch eine um eine um eine ortsfeste, horizontal verlaufende Querachse verschwenkbar gelagerte Verschlussklappe verschlossen wird. Das zusammenhängende Gehäuse derartiger Kastenfallen besteht typischerweise aus Holz, Drahtgitter oder Blech. Die Verschlussklappen sind üblicherweise aus Holz oder Blech ausgebildet. Für die herabgeschwenkten Verschlussklappen sind Halteelemente vorgesehen, die sie in ihrer Geschlossenstellung gegen ein Hochschwenken durch ein gefangenes Tier abstützen. Das Lumen des Gehäuses der aus der
DE 83 26 542 U1 bekannten Kastenfalle ist breiter als hoch und wird durch die in ihrer Offenstellung befindliche Verschlussklappe, die bis vor das Gehäuse der Kastenfalle vorsteht, in seiner Höhe weiter reduziert.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Schutzanspruchs 1 aufzuzeigen, mit dem eine hocheffiziente tierschutzgerechte und dennoch unauffällige Lebendfalle aufbaubar ist.
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LÖSUNG
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der Erfindung durch einen Bausatz für eine Lebendfalle mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bausatzes sind in den abhängigen Schutzansprüchen definiert.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei einem erfindungsgemäßen Bausatz für eine Lebendfalle mit mindestens einem Betonrohrabschnitt, in dem eine Verschlussklappe so an ihrem einen Ende um eine ortsfeste, horizontal verlaufende Querachse verschwenkbar gelagert ist, dass sie bei Freigabe ihres anderen Endes aus einer den Betonrohrabschnitt freigebenden Offenstellung in eine den Betonrohrabschnitt blockierende Geschlossenstellung herabschwenkt, weist der Betonrohrabschnitt ein Lumen mit einem vertikal gestreckten rechteckigen Querschnitt auf, und die Verschlussklappe befindet sich in ihrer Offenstellung von ihrem einen bis zu ihrem anderen Ende in einem oberen Bereich dieses Lumens.
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Bei einer mit dem erfindungsgemäßen Bausatz erstellten Lebendfalle wird der Eindruck, den ein in den mindestens einen Betonrohrabschnitt eintretendes Tier von diesem Betonrohrabschnitt hat, durch die Wandungen aus Beton geprägt, die das Tier als natürlich ansieht, und nicht durch die Verschlussklappe, welche sich vorzugsweise oberhalb eines unteren Bereichs des Lumens mit quadratischem Querschnitt befindet, welche also das Lumen des Betonrohrabschnitts nicht flach einengt. Über den unteren Bereich des Lumens mit quadratischem Querschnitt baut der Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe des erfindungsgemäßen Bausatzes nur wenig in der Höhe auf und bleibt so niedrig und unauffällig.
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Dass sich die Verschlussklappe in ihrer Offenstellung von ihrem einen Ende bis zu ihrem anderen Ende in dem oberen Bereich des Lumens befindet, bedeutet unter anderem, dass sie über keine seitlichen Schürzen verfügt, wie sie bei Verschlussklappen zum Verschluss runder Betonrohrabschnitte mit einem Lumen vom kreisförmigen Querschnitt unabdingbar sind, und dass sie nicht über den Betonrohrabschnitt übersteht. Dieser fehlende Überstand ermöglicht es, den erfindungsgemäßen Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe nicht nur am unmittelbaren Ende einer damit aufgebauten Lebendfalle sondern von dort aus auch nach innen versetzt anzuordnen. Dabei können auch Betonrohrabschnitte mit kleinerem Lumen vor dem erfindungsgemäßen Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe angeordnet werden.
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Die Querachse, um die die Verschlussklappe verschwenkbar gelagert ist, ist vorzugsweise an einem Ende des Betonrohrabschnitts angeordnet, wobei ein Bereich des Lumens des Betonrohrabschnitts unterhalb dieser Querachse, der auch von der herabgeschwenkten Verschlussklappe begrenzt wird, an keiner Stelle höher ist als breit. Auch dies ist ein Vorteil beim Anbau weiterer Betonrohrabschnitte mit kleinerem Lumen als dem Lumen des erfindungsgemäßen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe.
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Die Querachse kann in einfacher Weise durch eine durch Querlöcher in dem Betonrohrabschnitt verlaufende Querstange definiert sein. Mit dieser Querstange kann eine einfache ebene Platte der Verschlussklappe angeklebt sein. Querstange und Platte können aus formbeständigen und korrosionsbeständigem Kunststoff ausgebildet und dauerhaft miteinander verklebt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bausatzes wird die Verschlussklappe in dem mindestens einen Betonrohrabschnitt von einer durch eine Führungsbohrung durch den Betonrohrabschnitt geführten Halteschnur in ihrer Offenstellung gehalten. Bei Freigabe dieser Halteschnur fällt die Verschlussklappe aus ihrer Offenstellung in ihre Geschlossenstellung herunter.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bausatzes wird die Verschlussklappe von einem elektrisch deaktivierbaren Permanentmagneten in ihrer Offenstellung gehalten. Der Permanentmagnet hält die Verschlussklappe, wenn dieser aus Kunststoff ausgebildet ist, beispielsweise über ein mit der Verschlussklappe verbundenes ferromagnetisches Gegenstück, ohne Bedarf an elektrischer Energie in ihrer Offenstellung. Beim Auslösen der mit dem erfindungsgemäßen Bausatz aufgebauten Lebendfalle wird der Permanentmagnet vorübergehend deaktiviert, indem eine antiparallel angeordnete Magnetspule kurzzeitig bestromt wird. Dadurch schwenkt die Verschlussklappe aus ihrer Offenstellung in ihre Geschlossenstellung herab.
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In der geschlossenen Stellung kann die Verschlussklappe durch ein an seinem einen Ende um eine weitere im oberen Bereich des Lumens des Betonrohrabschnitts verlaufende Querachse verschwenkbar gelagertes Halteelement gehalten werden, dessen anderes Ende auf der Verschlussplatte aufsteht.
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Wie schon angesprochen wurde, können weitere Betonrohrabschnitte zum Anbau an den mindestens einen Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe vorgesehen sein. Diese weiteren Betonrohrabschnitte können ein Lumen von rechteckigem oder auch quadratischem Querschnitt aufweisen. Es können aber auch kostengünstigere weitere Betonrohrabschnitte mit einem Lumen von rundem Querschnitt eingesetzt werden. Wenn der runde Querschnitt soviel kleiner als die Höhe des rechteckigen Lumens des Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe ist, dass oberhalb des weiteren Betonrohrabschnitts ein Freiraum verbleibt, ist es vorteilhaft, ein Abdeckelement zwischen dem Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe und dem weiteren Betonrohrabschnitt mit kreisförmigem Lumen einzusetzen, um das überstehende Lumen des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe zu verschließen. Das Abdeckelement verhindert nicht nur Lichteinfall in den geschlossenen Fangraum einer mit dem erfindungsgemäßen Bausatz aufgebauten ausgelösten Lebendfalle, sondern auch in den Innenraum der Lebendfalle bei noch in ihrer Offenstellung befindlicher Verschlussklappe. Vorzugsweise ist auch das Abdeckelement aus Beton ausgebildet.
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Die Größen des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe und weiterer runder Betonrohrabschnitte können so aufeinander abgestimmt sein, dass der Durchmesser des Lumens der weiteren Betonrohrabschnitte, d. h. deren Innendurchmesser, gleich der Breite des Lumens des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe und damit auch gleich der Breite der Verschlussklappe ist. Die Größen des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe und weiterer runder Betonrohrabschnitte können aber auch so aufeinander abgestimmt sein, dass der Durchmesser des Lumens der weiteren Betonrohrabschnitte, d. h. deren Innendurchmesser, gleich der Höhe des Lumens des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe ist.
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Von den weiteren Betonrohrabschnitten kann mindestens einer seitlich oder oben mindestens eine Queröffnung aufweisen, durch die ein Bewegungsmelder Bewegungen in den mindestens einen weiteren Betonrohrabschnitt erfasst und in der Folge ein Auslösesignal an eine Verschlussklappenfreigabeeinrichtung gibt. Mit einem solchen Bewegungsmelder ist hier insbesondere ein kontaktlos arbeitender Bewegungsmelder gemeint, der mit elektromagnetischen Wellen als Dopplerradar, als Ultraschall-Bewegungsmelder oder passiv anhand der Infrarotstrahlung der Umgebung arbeiten kann. Ein solcher Bewegungsmelder erfasst, ohne dass ein Tier dem weiteren Betonrohrabschnitt irgendeinen mechanischen Auslöser betätigen müsste, die Anwesenheit des Tiers und gibt daraufhin das Auslösesignal an die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung. Durch Justierung des Bewegungsmelders kann die mit dem erfindungsgemäßen Bausatz aufgebaute Lebendfalle auf Tiere bestimmter Mindestgröße eingestellt werden.
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Wenn die Verschlussklappe des mindestens einen Betonrohrabschnitts mit Verschlussklappe durch eine Halteschnur gehalten wird, kann die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung in Folge des Auslösesignals einen Haltebolzen zurückziehen, auf dem mindestens ein Haltering für diese eine Halteschnur angeordnet ist. Vorzugsweise sind auf dem Haltebolzen zwei Halteringe für die beiden Verschlussklappen an den beiden Enden der Lebendfalle angeordnet, so dass sich die auf den Haltebolzen dauerhaft einwirkenden Zugkräfte der Halteschnüre gegenseitig kompensieren.
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In einer anderen Ausführungsform bestromt die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung in Folge des Auslösesignals mindestens eine Magnetspule, um einen Haltemagneten für die jeweilige Verschlussklappe zu deaktivieren.
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Der erfindungsgemäße Bausatz kann weiterhin eine Signalisiereinrichtung umfassen die in Folge des Auslösesignals an die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung eine Nachricht an einen Betreiber der Lebendfalle aussendet. Diese Nachricht kann insbesondere in Form eines Mobilfunkanrufs ausgesendet werden, der dem angerufenen durch die Anruferkennung mitteilt, welche Lebendfalle ausgelöst hat, ohne dass hierfür der Anruf angenommen werden müsste und entsprechend ohne dass irgendwelche Mobilfunkgebühren verbraucht werden.
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Ein weiterer Betonrohrabschnitt des erfindungsgemäßen Bausatzes kann oben eine verschließbare Queröffnung aufweisen, über die ein Köder in diesem Betonrohrabschnitt eingebracht werden kann. Hierdurch kann die Attraktivität der mit dem erfindungsgemäßen Bausatz aufgebauten Lebendfalle insbesondere für Predatoren erhöht werden.
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Bei einer mit dem erfindungsgemäßen Bausatz aufgebauten Lebendfalle kann auf beiden Seiten des weiteren Betonrohrabschnitts mit verschließbarer Queröffnung zunächst jeweils ein weiterer Betonrohrabschnitt mit Queröffnung, durch die ein Bewegungsmelder Bewegungen erfasst, und dann jeweils ein Betonrohrabschnitt mit Verschlussklappe angeordnet sein. Zusätzliche weitere Betonrohrabschnitte ohne Queröffnung und ohne Verschlussplatte können zwischen den Betonrohrabschnitten mit Queröffnung oder Verschlussklappe und auch noch davor angeordnet sein. Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Betonrohrabschnitte längs einer Geraden aneinanderzusetzen, so dass ein freier Durchblick entsteht, der einem Tier einen Durchlass ohne Gefahr signalisiert.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Schutzansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Gebrauchsmusters Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Schutzansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Schutzansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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Die in den Schutzansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
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Die in den Schutzansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Schutzansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Schutzansprüche leichter verständlich zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert und beschrieben.
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1 zeigt drei aneinander gesetzte Betonrohrabschnitte eines erfindungsgemäßen Bausatzes für eine Lebendfalle im Längsschnitt.
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2 zeigt einen der Betonrohrabschnitte gemäß 1 mit ausgelöster Verschlussklappe im Längsschnitt.
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3 illustriert das Halten der Verschlussklappe des in 2 separat dargestellten Betonrohrabschnitts in ihrer Offenstellung mit einer Halteschnur.
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4 skizziert das Halten der Verschlussklappe des in 2 separat dargestellten Betonrohrabschnitts in ihrer Offenstellung mit einem elektrisch deaktivierbaren Permanentmagneten.
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5 ist eine Außenansicht der in 1 dargestellten Betonrohrabschnitte zusammen mit einem Bewegungsmelder, einer Auslöseeinrichtung für einen elektrisch deaktivierbaren Permanentmagneten gemäß 4 und einer Signalisiereinrichtung.
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6 illustriert eine Auslöseeinrichtung für Verschlussklappen, die über Halteschnüre gemäß 3 in ihrer Offenstellung gehalten werden; und
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7 ist eine axiale Ansicht von zwei Betonrohrabschnitten gemäß 1 oder 5 mit zugehörigem Abdeckelement.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Ein erfindungsgemäßer Bausatz 1 für die Ausbildung einer Lebendfalle umfasst mindestens einen Betonrohrabschnitt 2, dessen Lumen 3, das ist sein freier Innenraum, einen vertikal gestreckten rechteckigen Querschnitt aufweist. D. h. der Innenraum des Betonrohrabschnitts 2 ist höher als breit. Im oberen Bereich 4 des Lumens 3 ist eine ebene Verschlussklappe 5 um eine horizontal verlaufende Querachse 6 an ihrem einen Ende 7 verschwenkbar gelagert. Dabei verläuft die Querachse 6 ihrerseits an einem Ende 8 des Betonrohrabschnitts 2. In einer Offenstellung gemäß 1 erstreckt sich die Verschlussklappe 5 von ihrem einen Ende 7 bis zu ihrem anderen Ende 9 ausschließlich in dem oberen Bereich 4 des Lumens 3. Dabei wird sie an diesem anderen Ende 9 in ihrer Offenstellung gehalten, wie anhand der folgenden 3 und 4 näher erläutert werden wird. Bei Freigabe ihres anderen Endes 9 schwenkt die Verschlussklappe 5 aus ihrer Offenstellung gemäß 1 in ihre Geschlossenstellung gemäß 2 um die Querachse 6 herab und verschließt dann das Lumen 3 über seine wesentliche Höhe und Breite. In ihrer Geschlossenstellung gemäß 2 wird die Verschlussklappe 5 durch ein Halteelemente 10 gehalten, das ebenfalls in dem oberen Bereich 4 um eine horizontal verlaufende Querachse 11 verschwenkbar gelagert ist und in der Geschlossenstellung gemäß 2 auf der Oberseite der Verschlussklappe 5 unter Einschluss eines Winkels nur wenig kleiner als 90° aufsteht. Das Halteelement 10 verhindert ein Hochdrücken der Verschlussklappe 5 durch ein hinter der Verschlussklappe 5 gefangenes Tier. In ihrer Offenstellung gemäß 1 steht die Verschlussklappe 5 nicht über das andere Ende 12 des Betonrohrabschnitts 2 über, das seinem Ende 8 mit der Querachse 6 gegenüberliegt.
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In 1 schließt an dem Ende 8 ein weiterer Betonrohrabschnitt 13 an den Betonrohrabschnitt 2 an. Das Lumen 14 des Betonrohrabschnitts 13 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf, dessen Breite der Breite des Lumens 3 des Betonrohrabschnitts 2 entspricht. Ein vertikaler Überstand des Betonrohrabschnitts 2 über den Betonrohrabschnitt 13 an dem Ende 8 wird durch ein Abdeckelement 15 aus Beton abgedeckt. In dem Betonrohrabschnitt 13 ist eine Queröffnung 16 vorgesehen, durch die ein Bewegungsmelder Bewegungen in dem Lumen 14 erfasst. Dies wird unter Bezugnahme auf 5 noch näher erläutert werden. An den Betonrohrabschnitt 13 schließt sich noch ein weiterer Betonrohrabschnitt 17 an, dessen Lumen 18 einen kreisförmigen Querschnitt vom gleichem Durchmesser wie der Querschnitt des Lumens 14 des Betonrohrabschnitts 13 aufweist. In dem Betonrohrabschnitt 17 ist oben eine mit einem Deckel 19 verschließbare Queröffnung 20 vorgesehen, über die ein Köder in den Betonrohrabschnitt 17 eingebracht werden kann. An den Betonrohrabschnitt 17 kann sich ein weiterer Betonrohrabschnitt 13 und daran wiederum ein weiterer Betonrohrabschnitt 2 in spiegelsymmetrischer Anordnung zu den dargestellten Betonrohrabschnitten 2 und 13 anschließen. Zwischen diesen Betonrohrabschnitten können jeweils weitere Betonrohrabschnitte ohne Verschlussklappe 5 und ohne Queröffnung 16 oder 20 angeordnet werden, um die Länge der mit dem Bausatz 1 aufgebauten Lebendfalle zu vergrößern.
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3 illustriert, wie das freie Ende 9 der Verschlussklappe 5 des Betonrohrabschnitts 2 über eine Halteschnur 21 festgehalten sein kann, um die Verschlussklappe 5 in ihrer Offenstellung gemäß 1 zu halten. Die Halteschnur 2 verläuft dabei durch eine Führungsbohrung 22 durch den Betonrohrabschnitt 2 und ist in dem Lumen 3 an dem freien Ende 9 der Verschlussklappe 5 befestigt. An dem anderen Ende der Halteschnur 21 ist ein Haltering 23 angebracht, auf den im Zusammenhang mit 6 näher eingegangen werden wird.
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4 illustriert eine alternative Haltevorrichtung für das freie Ende 9 der Verschlussklappe 5 in ihrer Offenstellung. Hierbei handelt es sich um einen Permanentmagneten 24, der ein ferromagnetisches Gegenstück 25 festhält, das an dem Ende 9 der Verschlussklappe 5 befestigt ist. Das Gegenstück 25 kann entfallen, wenn die Verschlussklappe 5 selbst ferromagnetisch ist. Vorzugsweise besteht sie jedoch aus formstabilem und korrosionsbeständigem Kunststoff. Der Permanentmagnet 24 kann durch Bestromung einer bezüglich des von ihr elektrisch generierten Magnetfelds antiparallel angeordneten Magnetspule 26 deaktiviert werden, um die Verschlussklappe 5 freizugeben.
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5 zeigt die Betonrohrabschnitte 2, 13 und 17 gemäß 1 in einer Seitenansicht. Hieraus wird deutlich, dass die Querachse 6 durch eine Querstange 27 gebildet ist, die durch Querlöcher 28 in dem Betonrohrabschnitt 2 verläuft. Diese Querstange kann mit einer Platte der Verschlussklappe 5 aus Kunststoff dauerhaft verklebt sein. Entsprechend kann es sich mit der Querachse 11 für das Halteelement 10 verhalten. Der hinter der Queröffnung 16 angeordnete Bewegungsmelder 29 gibt bei einer Bewegung in dem Betonrohrabschnitt 13 ein Auslösesignal 30 an eine Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31. Die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31 bestromt in der Folge die Magnetspule 26 gemäß 4, um die Verschlussklappe 5 an dem Betonrohrabschnitt 2 freizugeben. In 5 ist angedeutet, dass ein Auslösesignal 30' auch von einem weiteren Bewegungsmelder kommen kann, der einen weiteren Betonrohrabschnitt überwacht. Weiterhin bestromt die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31 auch eine Magnetspule, um eine weitere Verschlussklappe am gegenüberliegenden Ende der jeweiligen Lebendfalle freizugeben. Darüber hinaus signalisiert Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31 das Schließen der Falle an eine Signalisiereinrichtung 32, die eine Nachricht 33 an einen Betreiber der Lebendfalle aussendet.
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6 illustriert eine andere Ausführungsform der Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31, die auf die Ausführungsform der Haltevorrichtung für das Ende 9 der Verschlussklappe 5 gemäß 3 abgestimmt ist. Hier ist ein Haltebolzen 34 vorgesehen, auf dem Halteringe 23 von zwei Halteschnüren 21 angeordnet sind. Durch Einziehen des Haltebolzens 34 in die Verschlussklappenfreigabeeinrichtung 31 werden die Halteringe 23 abgestreift und beide Halteschnüre 21 freigegeben. In der Folge fallen die Verschlussklappen 5 an beiden Enden der jeweiligen Lebendfalle aus ihrer Offenstellung in ihre Geschlossenstellung herab.
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7 zeigt in einer axialen Draufsicht auf den Betonrohrabschnitt 13 gemäß 1 und 5 und den dahinterliegenden Betonrohrabschnitt 2, dass das Lumen 3 des Betonrohrabschnitts 2 mit seinem oberen Bereich 4 über den Betonrohrabschnitt 13 mit dem Lumen 14 übersteht. Dieser Überstand wird zwar durch die hier verlaufende Querachse 6 der Verschlussklappe 5 mechanisch versperrt. Der Eintritt von Licht in den Fangraum der jeweiligen Lebendfalle zwischen den Verschlussklappen wird jedoch erst durch das hier angehoben dargestellte Abdeckelement 15 verhindert, das den Überstand des Betonrohrabschnitts 2 überspannt und ebenfalls aus Beton ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bausatz
- 2
- Betonrohrabschnitt
- 3
- Lumen
- 4
- oberer Bereich
- 5
- Verschlussklappe
- 6
- Querachse
- 7
- Ende der Verschlussklappe 5
- 8
- Ende des Betonrohrabschnitts 2
- 9
- Ende der Verschlussklappe 5
- 10
- Halteelement
- 11
- Querachse
- 12
- Ende des Betonrohrabschnitts 2
- 13
- Betonrohrabschnitt
- 14
- Lumen
- 15
- Abdeckelement
- 16
- Queröffnung
- 17
- Betonrohrabschnitt
- 18
- Lumen
- 19
- Deckel
- 20
- Queröffnung
- 21
- Halteschnur
- 22
- Führungsbohrung
- 23
- Haltering
- 24
- Permanentmagnet
- 25
- Gegenstück
- 26
- Magnetspule
- 27
- Querstange
- 28
- Querloch
- 29
- Bewegungsmelder
- 30
- Auslösesignal
- 31
- Verschlussklappenfreigabeeinrichtung
- 32
- Signalisiereinrichtung
- 33
- Nachricht
- 34
- Haltebolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19737504 C2 [0004]
- DE 8326542 U1 [0007, 0007]