DE10123963A1 - Stößel für einen Ventiltrieb - Google Patents
Stößel für einen VentiltriebInfo
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Abstract
Ein Stößel für einen Ventiltrieb insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine weist einen Boden (1) auf. Der Boden (1) umfasst ein kreisringförmiges äußeres Bodenteil (2) und ein inneres Bodenteil (3). Die beiden Bodenteile (2, 3) sind in Betätigungsrichtung des Stößels relativ zueinander verschiebbar. Das äußere Bodenteil (2) ist von zwei Außennocken und das innere Bodenteil (3) ist von einem zwischen den Außennocken angeordneten Innennocken beaufschlagbar. Das innere Bodenteil (3) weist an seinem Umfang zwei einander gegenüberliegende Abflachungen (4) zur Freistellung der Außennocken auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stößel für einen Ventiltrieb insbeson
dere einer Verbrennungskraftmaschine. Die vorliegende Erfindung betrifft ins
besondere schaltbare Stößel, wie sie in Ventiltrieben zum Zwecke der Zylin
der-, Ventil- oder Hubumschaltung oder Kombinationen davon eingesetzt wer
den.
Aus DE 196 52 180 A1 beispielsweise ist ein Stößel für einen Ventiltrieb be
kannt geworden, dessen Boden ein kreisförmiges äußeres Bodenteil aufweist,
das ein inneres Bodenteil umgibt, wobei das äußere Bodenteil und das innere
Bodenteil in Betätigungsrichtung des Stößels relativ zueinander verschiebbar
sind, und wobei das äußere Bodenteil von zwei Außennocken und wobei das
innere Bodenteil von einem zwischen den Außennocken angeordneten Innen
nocken beaufschlagbar ist. Während der Innennocken wegen der begrenzten
Auswanderung der Nockenkontaktlinie auf dem kleinen inneren Bodenteil für
Hübe von etwa 5 mm vorgesehen ist, können die beiden Außennocken wegen
der deutlich größeren Auswanderung der Nockenkontaktlinie auf dem äußeren
Bodenteil deutlich größere Hübe erzielen.
Für eine universelle Einsetzbarkeit derartiger schaltbarer Stößel kann ein ver
größerter Nockenhub bei Beaufschlagung durch den Innennocken erforderlich
werden. Einer Zunahme des inneren Nockenhubs sind jedoch Grenzen gesetzt.
Denn für eine Vergrößerung des inneren Nockenhubes könnte zwar einfach
der Durchmesser des kreisförmigen inneren Bodenteils vergrößert werden.
Dies ginge aber zu Lasten des möglichen Außenhubs auf dem äußeren Bo
denteil, wenn dessen Außendurchmesser konstant gehalten wird. Um also auf
dem äußeren Bodenteil den erforderlichen Nockenhub halten zu können,
müsste demzufolge auch der Außendurchmesser des äußeren Bodenteils ver
größert werden, um die erforderliche Auswanderung der Nockenkontaktlinie
bzw. eine Reduzierung der Hertz'schen Pressung zu erzielen. Eine derartige
Vergrößerung bedingt jedoch eine unerwünschte Massenzunahme und zusätz
lichen Platzbedarf, was auf jeden Fall vermieden werden soll.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Stößel nach den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 anzugeben, bei dem diese
Nachteile trotz eines vergrößerten Innenhubes vermieden sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das innere Boden
teil an seinem Umfang zwei einander gegenüberliegende Abflachungen zur
Freistellung der Außennocken aufweist. Bei dem erfindungsgemäßen Stößel
kann das innere Bodenteil deutlich in seinem Durchmesser vergrößert werden,
um eine entsprechend vergrößerte Auswanderung der Nockenkontaktlinie auf
dem inneren Bodenteil zu ermöglichen. Durch die erfindungsgemäß vorgese
henen Abflachungen bleibt auch die Auswanderung der Nockenkontaktlinie auf
dem äußeren Bodenteil erhalten. Auf diese Weise sind also zum einen große
Nockenhübe mittels der Außennocken möglich und weiter ist ein vergrößerter
Nockenhub mittels des Innennockens möglich.
Bei dem erfindungsgemäßen Stößel wird erreicht, dass bei Grundkreisstellung
die Außennocken in den durch die Abflachungen bedingten Aussparungen der
Schlüsselflächen stehen. Mit möglicher Verbreiterung der Außennocken in
Richtung symmetrieachsenferner Lage des Schaltstößels kann die Hertz'sche
Pressung im Nocken-Tassenkontakt ggf. reduziert werden. Hauptsächlich wird
ein Freigang geschaffen, so dass bei Differenzhub das Außennockenpaar nicht
mit dem Innengehäuse kollidiert.
Das innere Bodenteil kann in bekannter Weise eine kreisförmige Außenkontur
aufweisen, die dann allerdings mit den einander gegenüberliegenden Abfla
chungen versehen ist. Diese Abflachungen können in einfacher Weise wie
Schlüsselflächen ausgebildet sein.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine Reduzierung der
Nockenbreite der Außennocken nicht erforderlich ist, was nachteilig zu erhöh
ten Hertz'schen Pressungen bei maximaler Auswanderung des Nockenkon
takts führen würde.
Bei Differenzhubbetrieb des Stößels tauchen die beiden Außennocken - deren
Drehachse quer zu den Abflachungen ausgerichtet sind - an dem inneren Bo
denteil entlang dessen Abflachungen vorbei.
Mit dem erfindungsgemäßen Stößel wird ein Verhältnis des Außendurchmes
sers des inneren Bodenteils zum Außendurchmesser des äußeren Bodenteils
zwischen 0,4 und 0,7, vorzugsweise jedoch zwischen 0,5 und 0,6 möglich. Bei
diesem Quotienten zeigen sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Stößels
deutlich: Zum einen ist eine unerwünschte Massenzunahme des Stößels ins
gesamt vermieden. Zum anderen können deutlich vergrößerte Innenhübe ge
fahren werden, ohne den Außenhub einzuschränken. Des Weiteren sind die
Hertz'schen Pressungen bei maximaler Auswanderung nicht oder nur unwe
sentlich erhöht.
Bei dem erfindungsgemäßen Stößel kann ein Außenteil das äußere Bodenteil
und ein Innenteil das innere Bodenteil aufweisen, wobei in bekannter Weise
eine Arretiereinrichtung zum lösbaren Arretieren des Außenteils mit dem In
nenteil vorgesehen ist. Eine derartige Arretiereinrichtung ist beispielsweise aus
der DE 196 52 180 A1 bekannt. Im Differenzhubbetrieb sind Innenteil und Au
ßenteil entriegelt. Wenn das Innenteil und das Außenteil miteinander verriegelt
sind, können die beiden Außennocken den Nockenhub des gesamten Stößels
steuern.
Ein besonders platzsparender erfindungsgemäßer Stößel sieht vor, dass die
Arretiereinrichtung einen Arretierstift oder Arretierkolben umfasst, der entlang
einer Achse verschiebbar ist, die parallel zu den Abflachungen angeordnet ist.
Wenn dieser erfindungsgemäße Stößel im Ventiltrieb angeordnet ist, ist dem
zufolge der Arretierstift bzw. der Arretierkolben quer zur Drehachse der Noc
kenwellen angeordnet.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in insgesamt zwei Figuren dar
gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä
ßen Stößel und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Stößel aus Fig. 1.
Der erfindungsgemäße Stößel weist einen Boden 1 auf, der aus einem kreis
ringförmigen äußeren Bodenteil 2 und einem kreisförmigen inneren Bodenteil 3
gebildet ist. Das innere kreisförmige Bodenteil 3 ist koaxial in dem kreisring
förmigen äußeren Bodenteil 2 angeordnet. Die beiden Bodenteile 2, 3 sind
relativ zueinander verschiebbar, wobei das äußere Bodenteil 2 von zwei nicht
dargestellten Außennocken und wobei das innere Bodenteil 3 von einem zwi
schen den Außennocken angeordneten - ebenfalls nicht dargestellten - In
nennocken beaufschlagbar ist. Das innere Bodenteil 3 weist an seinem Umfang
zwei einander gegenüberliegende Schlüsselfläche 4 auf. Diese Schlüsselflä
chen 4 dienen zur Freistellung der nicht dargestellten Außennocken. Gestri
chelt dargestellt ist die Nockenkontaktfläche 5 auf dem äußeren Bodenteil 2
und die Nockenkontaktfläche 6 auf dem inneren Bodenteil 3.
Das Verhältnis des Durchmessers D des inneren Bodenteils 3 zum Außen
durchmesser Da des äußeren Bodenteils 2 ist so bemessen, dass sich ein
Quotient einstellt, der zwischen 0,5 und 0,6 liegt. Bei diesem Durchmesserver
hältnis ist einerseits eine optimale Auswanderung der Nockenkontaktlinie auf
dem inneren Bodenteil gewährleistet. Andererseits ist sichergestellt, dass die
Breite des Außennockens trotz vergrößertem Hub auf dem inneren Bodenteil 3
nicht reduziert ist.
Der Fig. 2 ist zu entnehmen, dass ein Innenteil 7 vorgesehen ist, dass das
innere Bodenteil 3 aufweist, und dass ein Außenteil 8 vorgesehen ist, dass das
äußere Bodenteil 2 aufweist. In der Darstellung sind das Innenteil 7 und das
Außenteil 8 mittels einer Arretiereinrichtung 9 miteinander arretiert. Die Arre
tiereinrichtung 9 umfasst u. a. einen Arretierkolben 10, der entlang einer Achse
verschiebbar ist, die parallel zu den Schlüsselflächen 4 angeordnet ist.
Das Innenteil 7 wirkt über ein nicht näher erläutertes Spielausgleichselement
11 mit wenigstens einem Gaswechselventil der Brennkraftmaschine zusam
men. Das Außenteil 8 arbeitet gegen eine sog. lost-motion-Feder 12.
1
Boden
2
äußeres Bodenteil
3
inneres Bodenteil
4
Schlüsselfläche
5
Nockenkontaktfläche
6
Nockenkontaktfläche
7
Innenteil
8
Außenteil
9
Arretiereinrichtung
10
Arretierkolben
11
hydraulisches Spielausgleichselement
12
Lost-motion-Feder
Claims (7)
1. Stößel für einen Ventiltrieb insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine,
dessen Boden (1) ein insbesondere kreisringförmiges äußeres Bodenteil (2)
aufweist, das ein inneres Bodenteil (3) umgibt, wobei das äußere Bodenteil
(2) und das innere Bodenteil (3) in Betätigungsrichtung des Stößels relativ
zueinander verschiebbar sind, und wobei das äußere Bodenteil (2) von zwei
Außennocken und wobei das innere Bodenteil (3) von einem zwischen den
Außennocken angeordneten Innennocken beaufschlagbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, dass das innere Bodenteil (3) an seinem Umfang zwei ein
ander gegenüberliegende Abflachungen (4) zur Freistellung der Außennoc
ken aufweist.
2. Stößel nach Anspruch 1, bei dem das innere Bodenteil (3) eine kreisförmige
Außenkontur mit den einander gegenüberliegenden Abflachungen (4) auf
weist.
3. Stößel nach Anspruch 1, bei dem die Abflachungen wie Schlüsselflächen
(4) ausgebildet sind.
4. Stößel nach Anspruch 2, bei dem das Verhältnis des Außendurchmessers
des inneren Bodenteils (3) zum Außendurchmesser des äußeren Bodenteils
(2) mindestens 0,4 beträgt.
5. Stößel nach Anspruch 2, bei dem das Verhältnis des Außendurchmessers
des inneren Bodenteils (3) zum Außendurchmesser des äußeren Bodenteils
(2) zwischen 0,4 und 0,7, vorzugsweise jedoch zwischen 0,5 und 0,6 liegt.
6. Stößel nach Anspruch 1, bei dem ein Außenteil (8) das äußere Bodenteil
(2) und bei dem ein Innenteil (7) das innere Bodenteil (3) aufweisen, wobei
eine Arretiereinrichtung (9) zum lösbaren Arretieren des Außenteils (8) mit
dem Innenteil (7) vorgesehen ist.
7. Stößel nach Anspruch 6, bei dem die Arretiereinrichtung (9) einen Arretier
stift oder Arretierkolben (10) umfaßt, der entlang einer Achse verschiebbar
ist, die parallel zu den Abflachungen (4) angeordnet ist.
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