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Vorrichtung zum Lösen eines nassen zementhaltigen Rohres von einem
Dorn Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Lösen eines nassen zementhaltigen
Rohres, welches auf einem Dorn oder einer Form gebildet worden ist, und sie bezieht
sich insbesondere auf eine Vorrichtung zum Ablösen der Gegenstände von den Teilen,
auf denen die Gegenstände gebildet worden sind. Ein besonderes Beispiel, für das
die Erfindung angewendet werden kann, ist die Herstellung von Asbestzement-Rohren;
die Erfindung kann jedoch grundsätzlich auf die Herstellung von anderen, auf nassem
Wege geformten und plastischen Gegenständen angewendet werden.
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Das übliche Verfahren der Herstellung von Asbestzement-Rohren besteht
darin, eine nasse Lage eines Asbestzementbreies auf einen hohlen, sich drehenden
Dorn aufzuwickeln, wobei hoher Druck an den Brei angelegt wird. Wenn ein Rohr von
zweckentsprechender Wandstärke gebildet worden ist, wird der Dorn aus der Presse
herausgenommen, und das geformte Rohr wird dann von dem Dorn zum Zweck der Verfestigung
abgenommen. Wegen des während des Wickelns der Lagen angelegten hohen Druckes entwickelt
sich zwischen dem Rohr und dem Dorn eine feste Haftung oder Bindung, und das Beseitigen
dieser Haftung oder Bindung, um das Entfernen des Rohres zu gestatten, ist ein Problem,
welches bisher noch nicht vollständig befriedigend gelöst worden ist.
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Ein bekanntes Verfahren zum Erleichtern des Trennens des geformten
Rohres und des Dorns besteht darin, den Dorn mit 01 oder Wachs zu überziehen,
wodurch auf diese Weise das Anhaften des Rohres verhindert wird. Weil das Wachs
oder das Öl dieses Haften oder Binden verhindert, ist es dem auf dem Dorn befindlichen
Material möglich, während der Herstellung zu gleiten, woraus sich sehr stark verformte
Rohre ergaben.
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Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Lösen des Rohres von dem Dorn
besteht darin, zwischen das geformte Rohr und den Dorn Luft zu drücken, während
das Rohr einer Kalandrierung unterworfen wird. Durch dieses Verfahren wird das Rohr
häufig nur teilweise abgelöst, während Teile noch an dem Dorn haften, woraus sich
in der Rohrwandung Risse und Spannungen ergaben, und unweigerlich ergab dieses Verfahren
übermäßig große strukturelle Verformungen des Rohres, wodurch Ungleichförmigkeit
in den Abmessungen und der Festigkeit längs der Länge des Rohres verursacht wurde.
Um Vorsorge für eine genügende Festigkeit zu schaffen, um den Rissen, Spannungen
oder einer ungleichförmigen Gestaltung Widerstand leisten zu können, war es notwendig,
die Dicke der Wandung zu einer übermäßig großen Höhe aufzubauen und nach der Trennungsstufe
diesen Überschuß durch eine maschinelle Bearbeitung zu entfernen.
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Ein drittes bekanntes Verfahren besteht darin, den Dorn auf eine Temperatur
höher als 100° schnell zu erwärmen, wodurch der Wassergehalt der benachbarten Rohrwandung
in eine Wasserdampfschicht umgewandelt wird, welche das Rohr von dem Dorn trennt.
Dieses Verfahren ist zwar hinsichtlich des Trennens wirksam, jedoch ergibt das schnelle
Erhitzen eine schnelle Teilverfestigung des inneren Teiles des Rohres mit einer
entsprechenden Verkleinerung seiner Festigkeit. Überdies dehnt sich der Dorn bei
Erwärmen aus, und dies in Verbindung mit der Schnelldampfbildung verursacht eine
Verformung des Rohres.
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Ein viertes Verfahren zum Ablösen eines feuchten Rohres von einem
Dorn ist in der USA.-Patentschrift 430 411 vorgeschlagen. Hier wird vorgeschlagen,
durch die Rohrwandung hindurch zwischen dem Dorn als einer Elektrode und einem :Metallsieb
als der anderen Elektrode einen elektrischen Strom zu erzwingen, während der belastete
Dorn über das Sieb gerollt wird; der Zweck besteht darin, durch Elektrolyse zwischen
dem Rohr und dem Dorn eine Gasschicht zu bilden. Diese besondere Ausführung hat
bisher wegen der Unmöglichkeit der Herstellung eines guten elektrischen Kontaktes
zwischen dem Sieb und dem Rohr niemals erfolgreich gearbeitet, und bei diesem Verfahren
war es nicht möglich, das Rohr von dem Dorn vollständig zu lösen, und durch Funkenbildung
ergab sich eine ausgedehnte Beschädigung des Rohres außen.
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Einer der Zwecke der Erfindung besteht darin, einen Gegenstand von
einem Dorn oder einer Form
zu lösen, ohne seine Festigkeit, seine
Gleichförmig-Iceit oder seine Größenabmessungen merklich zu verändern, wobei ein
Geringstaufwand an Material benutzt wird, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zu
schaffen, durch welche ein Gegenstand von dem Dorn oder der Form, auf dem bzw. der
er hergestellt ist, gelöst wird, indem eine dünne Schicht aus Gas veranlaßt wird,
sich verhältnismäßig langsam und gleichförmig zwischen dem Gegenstand und dem Dorn
oder der Form ohne merkliche Erhöhung der Temperatur des einen oder anderen Teiles
zu bilden.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum
Lösen eines nassen oder feuchten Gegenstandes von einem Dorn oder einer Form ztt
schaffen, bei welchem Elemente, welche mit einem Pol einer Stromquelle elektrischer
Energie verbunden sind, während des Ablösevorganges mit dem Gegenstand in gutem
elektrischem Kontakt gehalten werden.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum
Lösen eines nassen oder feuchten Gegenstandes von einem Dorn oder einer Form zu
schaffen, indem elektrischer Strom durch den Gegenstand hindurchgeleitet wird und
Mittel vorgesehen sind, um eine Beschädigung des Gegenstandes durch Funkenbildung
zu vermeiden.
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Die vorerläuterten Zwecke werden gemäß der Erfindung dadurch verwirklicht,
daß bei einer Vorrichtung zum Lösen eines nassen zementhaltigen Rohres von einem
Dorn, auf dem es geformt ist, durch Hindurchschicken eines elektrischen Stromes
durch (las Rohr und den Dorn zwecks Bildung einer Gasschicht zwischen dem Rohr und
dem Dorn infolge eines elektrolytischen Vorgangs gemäß der Erfindung Trageinrichtungen
vorgesehen sind, welche das Rohr abstützen, und eine Mehrzahl von elektrischen Kontakteinrichtungen,
welche von den Trageinrichtungen getrennt und derart angeordnet sind, daß sie mit
sich über die ganze Länge des Rohres erstreckenden Bereichen im Eingriff stehen,
so daß das nasse Rohr und der Dorn zusammen gedreht werden können, während die elektrischen
Kontakteinrichtungen mit dem Rohr im Eingriff stehen. Die Kontakte, der Gegenstand
und der Dorn oder die Form bilden einen Teil eines elektrischen Stromkreises, und
wenn einem Stromkreis eine genügende Spannung aufgedrückt wird, fließt ein elektrolysierender
Strom durch den Gegenstand' und erzeugt zwischen dem Gegenstand und dem Dorn oder
der Form eine Gasschicht. Eine Einrichtung ist vorgesehen, um die Spannung in solcher
Weise zu steuern, daß ein Funken vermieden wird, wenn die Kontakte mit dem Gegenstand
außer Eingriff abgenommen werden.
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Die Gasschicht, welche durch Elektrolyse zwischen dem Gegenstand und
der Form oder dem Dorn gebildet ist, ist sehr dünn, und da keine Wärme angelegt
worden ist, welche eine Ausdehnung des Dornes oder der Form ergeben könnte, tritt
während des Ablösevorganges keine dauernde Verformung des Gegenstandes und infolgedessen
keine Einwirkung auf seine Festigkeit und seine Größenabmessungen auf. Da das Funken
bzw. das Entstehen von Lichtbögen vermieden wird, wird die äußere Fläche des Gegenstandes
nicht beschädigt.
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Asbestzement-Rohre, welche durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung
hergestellt worden sind, haben eine glatte Innenfläche, eine im wesentlichen gleichförmige
Festigkeit und über ihre Länge gleich große Abmessungen und enthalten ein Minimum
an Materialmenge im Vergleich zu den rauhen Flächen, den Spannungsflächen, nicht
gleichförmigen Abmessungen oder dem überschüssigen Material, welches in den Rohren
vorhanden ist, die durch die vorerläuterten Verfahren hergestellt wurden. Bei Vergleichsversuchen
haben Rohre, welche von der Form durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung abgenommen
worden sind, eine bis zu 2611/o größere Zugfestigkeit als ähnliche Rohre, welche
durch bekannte Verfahren abgenommen wurden.
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Die Erfindung wird an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
und in Verbindung mit .den Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung; Fig.2 ist eine Endansicht der Vorrichtung, von rechts
der Fig.1 gesehen; Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1; Fig. 3
a ist ein Schnitt nach der Linie 3 a-3 a der Fig. 3 ; Fig. 4 ist ein Schnitt
nach der Linie 4-4 der Fig. 1; Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig.
1; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 5; Fig. 7 ist eine Teilseitenansicht,
welche eine Einzelheit des Aufbaues der Fig. 6 wiedergibt; Fig. 8 ist ein Schnitt
nach der Linie 8-8 der Fig. 6; Fig. 9 ist eine Draufsicht auf die Bürste für den
Dorn und den Traglagerarm; Fig. 10 ist ein Schnitt nach der Linie 10-10 der Fig.
9; Fig.11 ist ein Schaltschema eines Steuerstromkreises, welcher einen Teil der
vorliegenden Erfindung bildet.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung insbesondere
mit Bezug auf die Herstellung von Asbestzement-Rohren beschrieben, jedoch ist ein-'
leuchtend, daß die Erfindung ein allgemeines AnR wendungsgebiet auf die Behandlung
von Gegenständen hat, die aus anderen feuchten plastischen Stoffen zusammengesetzt
sind.
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In der Zeichnung ist ein hohler Stahldorn 2 dargestellt, an welchem
ein nasses Asbestzement-Rohr 4 anhaftet, wobei der Dorn und das Rohr als eine Einheit
durch in Ausrichtung liegende Paare von Bunden 6 und 8 getragen werden, welche an
dem Dorn und den nicht von dem Rohr bedeckten Endteilen angreifen. Jedes Paar von
Bunden 6 und 8 ist mit einer Stahlwalze 10 oder 12 verbunden, und die Walzen sind
an gegenüberliegenden Seiten einer senkrechten Ebene angeordnet, welche durch die
Achse des Dornes hindurchgeht. Gegebenenfalls kann die durch den Gegenstand und
den Dorn gebildete Einheit unmittelbar von den Walzen 10 und 12 getragen werden,
wobei die Bunde 6 und 8 in Wegfall gelangen und die Außenfläche des Rohres dadurch
mit den Walzen in Berührung kommen kann. Jedoch wird die Verwendung von Bunden vorgezogen.
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Die Walzen 10 und 12 sind an ihren gegenüberliegenden Enden in zweckentsprechenden
Lagern abgestützt, welche in Gestellteilen 14 und 16 angeordnet sind, von denen
jeder aus vorderen und hinteren Winkelteilen 18, 20, 22, 24 besteht (Fig. 2), die
durch waagerechte Verstrebungen 26,28 und 30 miteinander verbunden
sind. Die beiden Gestellenden sind durch eine zweckentsprechende Anzahl von Längsteilen,
z. B. Rohre 32 und 34, miteinander verbunden.
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Mit einem Ende jeder der Walzen 10 und 12 ist ein Zahnrad 36 verbunden,
das durch ein weiteres Zahnrad
38 angetrieben wird. Das Zahnrad
38 ist mit einer Welle 40 verbunden, die durch einen (nicht dargestellten) Motor
in Richtung des Pfeiles (Fig.4) angetrieben werden kann. Die Ausführung ist derart,
daß die Walzen 10 und 12 und infolgedessen die Bunde 6 und 8 in der gleichen Richtung
umlaufen und infolgedessen die durch das Rohr und den Dorn gebildete Einheit drehen
können.
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Zwecks senkrechter Verschiebungsbewegung auf den senkrechten Winkelteilen
der Gestellenden ist eine Haube 42 angeordnet, welche Lagerarmteile 44 aufweist,
die sich von ihren gegenüberliegenden Enden erstrecken. Mit jedem Lagerarm 44 ist
ein Ende einer Kette 46 verbunden, welche über ein Kettenrad 48 läuft, das auf beliebige
Weise in der oberen Gestellverstrebung 26 (Fig. 2) drehbar angeordnet ist. Jede
Kette läuft dann über ein Kettenrad 50 und über ein Kettenrad 52, welche auf Wellen
54 bzw. 56 befestigt sind, welche auf dem Rahmengestell auf beliebige Weise angeordnet
sind. Mit dem unteren Ende jeder Kette ist ein Gewicht 58 verbunden, das weniger
als die Hälfte des Gewichtes der Haube 42 beträgt und daher die Haube nur teilweise
ausbalanciert. Mit der Welle 54 ist innerhalb des Kettenrades 50 ein weiteres Kettenrad
60 verbunden, mit dein ein Ende einer Kette 62 verbunden ist, während das andere
Ende der Kette 62 mit der Kolbenstange 64 einer schematisch wiedergegebenen hydraulischen
Einrichtung 66 verbunden ist. Wenn die Kolbenstange 64 abwärts bewegt wird, wird
die Haube 42 zur Oberseite des Gestelles angehoben, und wenn die Kolbenstange sich
aufwärts bewegen kann, gleitet die Haube, weil sie schwerer als die Gewichte 58
ist, ab-w ärts zu ihrer unteren Bewegungsgrenze. Die Bewegung der Haube kann
durch beliebige gewünschte mechanische :Mittel oder durch Begrenzung der Bewegung
der Kolbenstange 64 begrenzt werden. Zu dein Zwecke, die Haube in der angehobenen
Stellung zu halten, wenn die hydraulische Einrichtung 66 nicht arbeitet, kann ein
Riegel 67 vorgesehen sein.
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Nahe den Enden der Haube 42 sind ein Paar von außen mit Gewinde versehene
Teile 68 drehbar angeordnet, welche mit Handrädern 69 versehen sind. Ein Paar von
Lagerarmen 70, welche mit einer Stange 72 verbunden sind, die sich in Längsrichtung
der Haube erstreckt, greifen mit Gewinde in jeden der Teile 68 ein. Die Lagerarme
70 sind von der Stange 72 vermittels isolierender Abstandsstücke 74 und isolierender
Buchsen (nicht dargestellt) elektrisch isoliert, welche durch die Lagerarme 70,
die Abstandsstücke 74 und die Stangenlagerarme 76 hindurchgehen. Diese Verbindung
entspricht der in Fig.10 dargestellten und später zu beschreibenden Ausführung.
Durch Drehen der Teile 68 kann die senkrechte Stellung der Stange 72 nach Wunsch
eingestellt werden. Mit der Stange 72 ist eine Mehrzahl von Paaren von Vorsprüngen
78 (Fig. 5) fest verbunden, durch welche in Ausrichtung liegende Öffnungen hindurchgehen.,
um eine Stange 80 aufzunehmen und abzustützen, und eine Mehrzahl von U-förmigen
Lagerarmen 82 ist mit der Stange 80 durch Arme 84 verbunden. Zwischen den Seitenarmen
83 jedes Lagerarmes 82 ist eine Welle 86 (Fig. 8) zum Tragen von Kontaktwalzen 88
fest angeordnet. Jede Walze 88 besteht aus einem zylindrischen Glied 90 aus leitendem
Material, einem rohrförmigen Teil oder Kollektorring 92 aus leitendem Material,
der teilweise in den zylindrischen Teil eingesetzt ist, und einem Paar von Isolierteilen
94 und 96, welche in das zylindrische Glied 90 bzw. den rohrförmigen Teil 92 eingeführt
sind. Die Isolierteile 94 und 96 sind auf der Welle 86 drehbar angeordnet und isolieren
die Kontaktwalze 88 von den Lagerarmteilen 82 elektrisch. Auf einem der Seitenarme
83 jedes Lagerarmes 82 ist ein Bürstenhalter 98 (Fig. 7) angeordnet, in welchen
eine Kohlebürste 100 angeordnet ist, die vermittels einer Feder 102 mit dem Kollektorring
92 elastisch in Berührung gedrückt wird und die vermittels einer Leitung 104 mit
der Stange 80 verbunden ist.
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Die Kontaktwalzen 88 haben vorzugsweise eine Länge von etwa 15 cm
und sind mit der Stange 80 so verbunden, daß sie einzeln über einen kleinen Bogen
rings um die Stange bewegbar sind. Diese Beweglichkeit kann durch eine beliebige
mechanische Einrichtung zum Begrenzen der Schwingbewegung erreicht werden, oder
indem man sich auf die natürliche Elastizität der Arme 84 verläßt. Bei einer solchen
Ausführung bewirkt eine Unregelmäßigkeit in dem Umriß des Rohres gewöhnlich nicht
mehr, als daß eine Walze sich außer richtigem Kontakt mit dem Rohr, und dies nur
augenblicklich, bewegt. Daher schafft die vörbeschriebene Ausführung eine Anordnung,
bei welcher ein ausreichender Kontakt zwischen den Kontaktwalzen und dem Rohr stets
erhalten wird.
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Auf der Stange 72 befinden sich jedoch elektrisch isoliert voneinander
ein Paar von Lagerarmen 106 (Fig. 1), an denen jeweils ein rohrförmiger Teil
108
befestigt ist, der durch eine Öffnung 110 in dem Oberteil der Haube 42
hindurchgeht. Auf der oberen Seite der Haube 42 nahe jeder öffnung 110 ist ein mit
1laßeinteilung versehener Teil 112 befestigt, der zum Zusammenarbeiten mit einem
Zeigerelement 114 des rohrförmigen Teiles 108 angeordnet ist, um die genaue Lage
der Stange 72 anzuzeigen. Innerhalb jedes rohrförmigen Teiles 108 ist eine Stange
116 verschiebbar angeordnet, die einen an ihrem oberen Ende befestigten Zeiger 118
aufweist, der sich durch einen Schlitz 120 in dem rohrförmigen Teil 108 erstreckt
(Fig. 3). Das untere Ende jeder Stange 116 ist aus einem Isoliermaterial hergestellt
und greift an einem an einem der Lagerarme 82 befestigten Vorsprung 122 an, und
daher deutet der Zeiger 118 in Verbindung mit dem Meßteil 112 die Stellung der Kontaktwalzen
88 innerhalb der Haube an.
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In den Fig. 9 und 10 ist die Einrichtung zum Tragen der Bürsten wiedergegeben,
welche mit den Endteilen des Dornes 2 in Berührung kommen. Mit der Stange 72 ist
ein T-förmiger Lagerarm 124 verbunden, mit welchem ein zweiter T-förmiger Lagerarm
126 verbunden ist. Zwischen den T-förmigen Lagerarmen ist ein Abstandsstück 128
aus Isoliermaterial angeordnet, und in den Lagerarmen und dem Abstandsstück ist
eine Gruppe von in Ausrichtung liegenden Öffnungen vorgesehen. Durch jede der in
Ausrichtung miteinander liegenden Öffnungen ist eine Buchse 130 aus Isoliermaterial
hindurchgeführt, und an jedem Ende jeder Buchse ist eine Isolierscheibe 132 angeordnet.
Befestigungsrnitte1134 erstrecken sich durch die Scheiben und die Buchse und verbinden
die Lagerarme und die Abstandsteile fest miteinander. Es ist daher ersichtlich,
daß der Lagerarmteil 126 von der Stange 72 elektrisch isoliert ist. Wie oben ausgeführt,
ist die Stange 72 von den Gewindeteilen 68 durch eine im wesentlichen gleiche Anordnung,
wie vorbeschrieben, elektrisch isoliert.
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Mit dem Lagerarm 126 ist ein Paar von einander gegenüberliegend angeordneten
Kanalteilen 136 verbunden. Innerhalb der Kanalteile ist ein Block 138 verschiebbar
angeordnet, der in seiner Unterkante ein
Paar von Ausnehmungen
140 und ein Ohr 142 aufweist, das mit seiner einen Seitenfläche verbunden
ist und sich unter die Unterkante erstreckt. Die Wandung jedes Kanalteiles 136 ist
mit einem Schlitz 144 versehen, durch welchen hindurch sich ein an dem Block 138
befestigter Zapfen 146 erstreckt. Ein unterer Block 148 ist an dem oberen Block
138 mittels eines Zapfens 143 befestigt, der sich durch die in Ausrichtung liegenden
Löcher in dem Block 148 und dem Ohr 142 erstreckt. Der Block 148 hat in seiner oberen
Fläche ein Paar von Ausnehmungen, die mit den Ausnehmungen 140 in der Unterfläche
des Blockes 138 in Ausrichtung liegen, und innerhalb der in Ausrichtung liegenden
Paare von Ausnehmungen sind ein Paar Federn 150 angeordnet, welche in Gemeinschaft
mit dem Zapfen 143 eine nachgiebige Schwenkanordnung für den Block 148 schaffen.
Mit dem unteren Ende des Blockes 148 ist eine teilweise bogenförmige Kupferbürstenstange
152 verbunden, an welcher eine Leitung 154 befestigt ist.
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Fig. 11 ist ein Schaltschema eines Stromkreises, der zur Verwendung
mit der oben beschriebenen Vorrichtung geeignet ist. Die Bezeichnung N. O. in diesem
Schema bedeutet »Normal Offen«, die Bezeichnung N. G. »Normal Geschlossen«. Anschlüsse
156 und 158 sind mit den Ausgangsanschlüssen eines Gleichstromgenerators eines bestimmten
Wertes, beispielsweise 60 Kilowatt und 350 Volt, verbunden. Ein Widerstand 160 ist
so angeordnet, daß er in dem Nebenschlußfeld dieses Generators angeordnet oder vermittels
der Kontakte 162 eines Relais 162 a kurzgeschlossen werden kann. Anschlüsse 164
und 166 sind mit der Kontaktwalzen-Tragstange 80 und den Anschlüssen 154 der Dornbürsten
verbunden. Diese Ausführung, die allgemein mit 168 bezeichnet ist, ist ein Steuerschalter
für einen Elektromotor, beispielsweise für einen Dreiphasenmotor mit 440 Volt Spannung,
welcher die Welle 40 antreibt, und die Teile 170 und 172 sind Kontakte, welche durch
ein Relais 174 gesteuert werden. Der Schalter 176, der beim Senken der Haube 42
geschlossen werden kann, hat den Zweck, zu gewährleisten, daß die Vorrichtung nicht
unter Strom gesetzt wird, bis alle stromführenden Teile verdeckt sind, und die Druckknopfschalter
178 und 180 dienen dem Zweck, den Wechselstromkreis mit 110 Volt zu schließen und
zu öffnen, welcher das Relais und die Zeitspulen erregt.
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Beim Arbeiten wird eine aus dem Dorn und einem nassen Rohr bestehende
Einheit aus der Formmaschine herausgenommen und in den Ablösungsapparat von einem
Tisch 200 (Fig. 2) gerollt. Die Teile 68 werden gedreht, bis die Zeiger 114 gegenüber
dem nominellen Rohrdurchmesser liegen, was auf dem eingeteilten Teil 112 angedeutet
wird. Die Haube wird gesenkt, und wenn die Kontaktwalzen 88 an dem Rohr richtig
angreifen, sollte der Zeiger 118 mit dem Zeiger 114 in Ausrichtung liegen., Der
Schalter 176 ist durch das Senken der Haube geschlossen worden, und der Schalter
178 wird dann von Hand geschlossen, um den Steuerstromkreis zu erregen.
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Wenn die Schalter 176 und 178 geschlossen sind, schließt die Relaisspule
des Schalters 168 die Kontakte, welche den Antriebsmotor für die Walzen 10 und 12
erregen, wodurch die Drehbewegung des Rohres und des Dornes anläuft. Gleichzeitig
werden die Spule 174, das Zeitrelais 181 und das zu dem Kontakt 162 gehörige Relais
162 a erregt. Ein Erreger der Spule 174 schließt die Kontakte 170 und verbindet
dadurch die Kontaktwalze 88 und den Dorn mit dem Gleichstromgenerator elektrisch.
Die Spule 174 schließt weiterhin den Kontakt 172, durch welchen' der Steuerstromkreis
geschlossen wird, wenn der Schalter 178 in seine normale Offenstellung zurückgehen
kann. Die Spule des Relais 162a schließt seine Kontakte 162, welche den Widerstand
160 kurzschließen und ihn daher aus dem Nebenschlußfeld des Gleichstromgenerators
herausnehmen, so daß die Ausgangsspannung am Rohr auf eine genügende Höhe steigen
kann, um den elektrolysierenden Strom durch das Rohr hindurchfließen zu lassen.
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In der Praxis hat sich herausgestellt, daß etwa 300 Volt Spannung
genügen, um einen Stromfluß von etwa 100 Amp. durch ein Asbestzement-Rohr hindurch
zu verursachen. Wenn dieser Strom durch das Rohr fließt, spaltet sich der Wasseranteil
in dem Rohr in seine gasförmigen Bestandteile auf, und wenn die Kontaktwalzen 88
mit dem positiven Anschluß des Generators verbunden sind, wird zwischen der Innenfläche
des Rohres 4 und der Außenfläche des Dornes 2 eine Schicht aus Wasserstoff gebildet.
Diese Schicht aus Wasserstoff ist sehr dünn und vorzugsweise gerade genügend dick,
um die Bindung oder Haftung zwischen dem Rohr und dem Dorn zu unterbrechen, und
da die Schicht durch ein verhältnismäßig langsames Entweichen des Gases zu der Oberfläche
und nicht durch eine blitzschnelle Umwandlung von Feuchtigkeit in Gas gebildet wird,
wird an das Rohr keine abrupte Kraft angelegt. Da ein bestimmtes Paar von Walzen
88 sich relativ rings um den benachbarten Rohrabschnitt bewegt, fließt ein Strom
aus den Walzen durch das Rohr hindurch zu dem Dorn und selbst zu dem Teil des Dornes,
der zwischen den Walzen angeordnet ist. Wenn ein Teil des Rohrabschnittes von dem
Dorn durch einen unendlich''' kleinen Betrag getrennt worden ist, vergrößert sich
der durch die noch anhaftenden Teile hindurchgehende Strom, und die Größe des durch
den abgetrennten Teil hindurchgehenden Stromes verkleinert sich. Daher wird die
Durchtrittsgeschwindigkeit von Wasserstoff zu den noch aneinander haftenden Zwischenteilen
in solcher Weise fortschreitend vergrößert, daß zwischen dem Rohr und dem Dorn eine
im wesentlichen gleichförmige Schicht aus Wasserstoff hergestellt wird. Falls eine
Unregelmäßigkeit in der äußeren Rohrfläche bewirkt, daß eine Walze sich momentan
aus einem guten Kontakt mit dem Rohr bewegt, woraus sich ein nicht abgetrennter
Teil an der Innenfläche ergibt, fließt trotzdem, wenn der Ablösevorgang benachbarter
Innenteile fortschreitet, Strom aus äußeren Teilen eines guten Kontaktes durch die
Walze mehr oder weniger am Umfang des Rohres zu dem nicht abgetrennten inneren Teil
und bewirkt einen Durchtritt von Gas an jenem Teil.
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Gleichzeitig mit dem Kurzschließen des Widerstandes 160 läuft der
Zeitkreislauf des Zeitrelais 181 an, und am Ende dieses Kreislaufes, der eine solche
Länge hat, daß ein vollständiges Ablösen ermöglicht wird, wird der gewöhnlich offene
Kontakt geschlossen, und der gewöhnlich geschlossene Kontakt wird geöffnet, wodurch
ein Zeitrelais 182 erregt und das Relais 162a enterregt wird. Beim Enterregen des
Relais 162a öffnen sich die Kontakte 162 und ordn(,n den Widerstand 160 in dem Nebenschlußfeld
des Gleichstromgenerators an, um die Spannung auf diese Weise auf einen verhältnismäßig
niederen Wert zu reduzieren, d. h. auf einen Wert, der nicht ausreicht, um eine
schädliche Lichtbogenwirkung zu erzeugen, wenn der Stromkreis unterbrochen wird.
Das Zeitrelais 182 ist so eingestellt, daß es in etwa 5 Sekunden abläuft, wodurch
es der Spannung des
Gleichstromgenerators genügend Zeit läßt, abzufallen,
bevor sein gewöhnlich geschlossener Kontakt geöffnet wird. Wenn sich der gewöhnlich
geschlossene Kontakt des Zeitrelais 182 öffnet, wird der Steuerstromkreis unterbrochen,
dadurch werden die gesamten Relais enterregt und die Stromkreise zu dem Antriebsmotor
und den Kontaktwalzen 88 unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt kann die Haube angehoben
und das Rohr und der Dorn aus der Maschine entfernt und auf einen Tisch (nicht dargestellt)
entsprechend dem Tisch 200 gelegt werden. Es ist ersichtlich, daß, da die Spannung
vor dem Unterbrechen des Stromkreises und vor dem Abheben der Kontaktwalzen außer
Eingriff mit dem Rohr reduziert worden ist, an dem Stromkreis keine Störung und
an dem Rohr zufolge Lichtbogen- oder Funkenbildung keine Beschädigung eintritt.
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Es wurde gefunden, daß, wenn das Rohr und der Dorn aus der Vorrichtung
nach dem vorbeschriebenen Arbeitskreislauf entfernt sind, das Rohr von dem Dorn
vollständig gelöst ist und zur Anordnung in einer Verfestigungsvorrichtung leicht
entfernt werden kann. Wie oben angedeutet, ist die Art und Weise des Ablösens des
Rohres eine solche, daß auf die Struktur des Rohres nur eine geringe oder gar keine
Wirkung ausgeübt wird, und als Ergebnis haben Rohre, welche durch die Anwendung
der vorliegenden Erfindung abgelöst worden sind, eine wesentlich höhere Qualität
als Rohre, welche durch bekannte Methoden abgelöst worden sind.
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Es ist einleuchtend, daß verschiedene Änderungen der Erfindung vorgenommen
werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.