DE10120998B4 - Jalousie mit mindestens zwei Lamellensätzen - Google Patents

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Abstract

Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeordneten Lamellensätzen, wobei motorisch oder durch Muskelkraft die Lamellen über einen Satz auf Tragbandspulen wickelbare Tragbänder auf- und abwärts bewegt werden und die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt werden,
– wobei die jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppelrädern (61 oder 41) mindestens eines Lamellensatzes (30, 50) starr verbunden sind,
– wobei die Tragbandspulen (22) und/oder die Steuerkuppelräder (41 oder 61) eines Lamellensatzes (30, 50) direkt angetrieben sind,
– wobei die Steuerkuppelräder (41, 61) der einzelnen Lamellensätze (30, 50) im Getriebezug nacheinander angeordnet sind, und
– wobei die Steuerkuppelräder (61) der einzelnen Lamellensätze (50) mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppelrädern (41) des benachbarten Lamellensatzes (30) jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen (65, 45) gekuppelt sind und der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungsstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeordneten Lamellensätzen, wobei motorisch oder durch Muskelkraft die Lamellen über einen Satz auf angetriebenen Tragbandspulen wickelbare Tragbänder auf- und abwärts bewegt werden und die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt werden.
  • Aus einem Prospekt der Warema Renkhoff GmbH mit dem Titel "Warema-Raffstore für den Außenbereich mit zwei unabhängig voneinander wendbaren Behangbereichen", Nr 114101.DE/Ausgabe 01.2000 ist eine Jalousie bekannt, bei der die Lamellen in zwei hintereinander angeordnete Lamellensätze aufgeteilt sind. Jeder Lamellensatz überdeckt ca. die Hälfte des mit der Jalousie ausgestatteten Fensters. Die einzelnen Lamellensätze werden über eigene Antriebe verschwenkt. Dazu ist jeder Antrieb an eine eigene Steuereinheit angeschlossen. Diese Konstruktion erfordert einen hohen Bauaufwand und ein hohes Montagegewicht durch zwei Antriebe und zwei durchgängige Antriebswellen. Auch die Bedienung ist durch vier Steuertasten kompliziert zu handhaben.
  • Ferner ist aus der EP 1 085 163 A2 eine Wendevorrichtung für Rafflamellenstore mit zwei Lamellensätzen bekannt, bei der beide die Lamellensätze wendenden, kegelverzahnten Steuerkuppelräder über ein auf einem Verschwenkkörper gelagertes Differentialkegelrad getriebetechnisch gekoppelt sind. Der Verschwenkkörper eine Exzenterbremse angeordnet. Jede Exzenterbremse wird durch eine Nocke des anderen Steuerkuppelrades betätigt. Die gesamte beschriebene Konstruktion besteht aus vielen, komplizierten Bauteilen, die aufwendig zu montieren sind.
  • Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Jalousie für mehrere Lamellensätze zu schaffen, die bei einem hohem Bedienkomfort einen geringen Bauraum und nur wenige Bauteile benötigt sowie ein niedriges Gesamtgewicht hat.
  • Die Erfindung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Dazu werden die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt. Die jeweiligen Tragbandspulen, auf denen die Tragbänder beim Hochziehen der Jalousie aufgewickelt werden, sind mit den entsprechenden Steuerkuppelrädern mindestens eines Lamellensatzes starr verbunden. Die Tragbandspulen und/oder die Steuerkuppelrädern eines Lamellensatzes sind direkt angetrieben. Die Steuerkuppelräder der einzelnen Lamellensätze sind im Getriebezug nacheinander angeordnet. Zudem sind die Steuerkuppelräder der einzelnen Lamellensätze mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppelrädern des benachbarten Lamellensatzes jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen gekuppelt, wobei der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungsstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.
  • Eine Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeordneten Lamellensätzen lässt sich nicht nur bei vertikal aufgehängten Behängen realisieren, sondern auch bei schräg oder sogar horizontal liegenden Dachfenstern. Bei den Dachfenstern liegen dann die Lamellensätze nicht übereinander, sondern hintereinander. Aus einem Auf- und Abwärtsbewegen der Jalousie wird ein Vor- und Zurückbewegen.
  • Mit der Erfindung wird z.B. eine Jalousie mit zwei unterschiedlichen Lamellenbereichen geschaffen, mit deren Hilfe ein oberer ist auf der angetriebenen Tragbandspule gelagert und mit dieser über Schlingfederpakete gekuppelt. Um die Steuerkuppelräder, die mit allen anderen Teilen in einem Gehäuse untergebracht sind, gegeneinander verschwenken zu können, ist zwischen dem Gehäuse und einem der Steuerkuppelräder für jede Drehrichtung jeweils oder ein unterer Fensterbereich lichtdurchflutet oder verschattet wird. Beispielsweise wird bei einer Jalousie in der Nähe eines Bildschirmarbeitsplatzes der untere Jalousiebereich geschlossen und der obere Jalousiebereich geöffnet. Hierbei wird das auf die Jalousie auftreffende Sonnenlicht über die oberen offenen, annähernd horizontal liegenden Lamellen in den Arbeitsraum an dessen Decke hineinreflektiert, so dass dort durch die Tageslichtumlenkung eine Art von indirekter Beleuchtung entsteht. Im unteren Bereich wird kein Sonnenlicht durchgelassen, so dass die am Bildschirm arbeitende Person nicht geblendet wird.
  • Wird nun in diesem Arbeitsraum eine Schulung oder Präsentation durchgeführt bei der ein Projektor benutzt wird, wird der obere Jalousiebereich geschlossen und der untere Bereich geöffnet. Dadurch wird die Projektion nicht durch im oberen Bereich einfallendes Tageslicht abgeschwächt und zusätzlich erscheint der Arbeitsraum durch das im unteren Jalousiebereich einfallende Licht nicht einschläfernd abgedunkelt.
  • Zur Förderung der Tageslichtumlenkung können die verwendeten Lamellen entsprechend beschichtet, profiliert oder verspiegelt sein.
  • Eine Jalousie mit mehreren Bereichen wird bisher nur durch das hintereinander Anordnen von zwei einzelnen Jalousien erreicht, wobei die Antriebe und Steuerelemente jedoch in einem Gehäuse nebeneinander angeordnet werden. Dem gegenüber wird mit der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, mit nur einem Antrieb die Bewegungen der einzelnen Lamellenbereiche bzw. -sätze zu bewegen. Über diesen einen Antrieb werden nur durch auf- und abwärtsbewegen eines Tragbandes und einem hierbei automatischen Ein- und Auskuppeln von Steuerkuppelrädern das Heben und Senken der Jalousie und das Verkippen der Lamellen bewerkstelligt.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung einer schematisch dargestellten Ausführungsform:
  • 1: Jalousie beim Herablassen;
  • 2: herabgelassene Jalousie in äußerer Geschlossenstellung;
  • 3: herabgelassene Jalousie, bei der die untere Hälfte in Offenstellung ist;
  • 4: herabgelassene Jalousie, bei de r. die obere Hälfte in Offenstellung ist;
  • 5: herabgelassene Jalousie in innerer Schließstellung;
  • 6: Jalousie beim Hochziehen;
  • 7: Kupplung mit Zwischenkuppelrad;
  • 8: Kupplung nach 7 nach erster Teildrehung;
  • 9: Kupplung nach 7 nach zweiter Teildrehung.
  • 1 bis 6 zeigen eine hochziehbare Jalousie in verschiedenen Stellungen. Die Jalousie umfasst zwei Lamellensätze (30) und (50), deren jeweilige Lamellen (31, 51) gegeneinander unter schiedliche Lamellenstellungen (3 bis 5) einnehmen können. Dazu ist jeder Lamellensatz (30, 50) jeweils an einem eigenen Steuerbandsatz aufgehängt und an einem Tragbandsatz zum Heben und Senken der Lamellen (31, 51) geführt. Jeder Steuer- und Tragbandsatz hat je nach Lamellenlänge zwei oder mehr Steuer- (32, 52) und Tragbänder (23). In den 1 bis 6 ist vereinfachend nur ein Tragband (23) und pro Lamellensatz (30, 50) nur ein Steuerband (32, 52) dargestellt. Im Weiteren werden die Bauteilanordnungen und Funktionen nur an diesen Bändern (23 ,32, 52) beschrieben.
  • Die Jalousie ist an einer drehbar gelagerten Antriebswelle (21) aufgehängt. Letztere ist z.B. an, vor oder hinter einem Gebäudefenster am Fenster selbst, an der Gebäudewand oder an der Gebäudedecke oder dergleichen z.B. in einem Gehäuse gelagert. Vom Gehäuse ist in den 1 bis 6 nur eine Bänderführung (11) zu erkennen.
  • Auf der hier vierkantförmigen Antriebswelle (21) sitzt pro Tragband (23) eine Tragbandspule (22), vgl. 1. Die entsprechende Tragbandspule (22) wird somit direkt angetrieben, also ohne Zwischenschaltung einer sog. Kupplung mit freiem Drehwinkel.
  • Beim Abwärtsbewegen der Jalousie wird das Tragband (23) von der Tragbandspule (22) abgewickelt. Das freie Ende des Tragbands (23) ist an einer sog. Unterschiene (26) befestigt. Letztere ist i.d.R. eine profilierte Schiene, die aufgrund ihres Eigengewichts die Tragbänder (23) spannt und bei teilweise oder ganz hochgezogener Jalousie die auf ihr aufliegenden Lamellen (31, 51) lagert. Die einzelnen Lamellen (31, 51) haben an den Stellen, an denen sie von den Tragbändern (23) durchdrungen werden, entsprechende Durchbrüche, Schlitze oder dergleichen.
  • In 1 wird die Jalousie während des Herablassens gezeigt. Dazu dreht sich die Antriebswelle (21) – beispielsweise angetrieben über einen nicht dargestellten Getriebemotor oder von einer Handkurbel mit Zwischengetriebe – und die auf ihr sitzende Tragbandspule (22) nur beispielhaft im Uhrzeigersinn. Das Tragband (23), das durch einen zentralen Schlitz (12) der Bänderführung (11) geführt ist, wird abgerollt und die Unterschiene (26) bewegt sich nach unten. Die Lamellen (51) des oberen Lamellensatzes (50) hängen schon an den einzelnen Abschnitten (54) des oberen Steuerbandes (52).
  • Die Tragbandrolle (22) ist z.B. starr mit einem ebenfalls auf der Antriebswelle (21) gelagerten äußeren Steuerkuppelrad (61) verbunden. Beispielsweise bestehen die Tragbandrolle (22) und das äußere Steuerkuppelrad (61) aus einem Teil oder sie sind mechanisch miteinander gekuppelt oder verschraubt.
  • Das nur schematisch dargestellte Steuerkuppelrad (61) ist hier eine zylindrische Walze mit Einkerbungen (62). Die walzenförmige Außenkontur ist um mehr als 180 Winkelgrade vom Steuerband (32) mittels eines Reibabschnittes (33) umschlossen. Der Reibabschnitt (33), der beispielsweise aus einer verschleißfesten Kordel besteht, ist vom übrigen Steuerband (32) durch zwei Sperrelemente (66, 67) abgetrennt. Bei einem Drehen des äußeren Steuerkuppelrades (61) versucht das umschlingende Steuerband (32) mit seinem Reibabschnitt (33) über Reibschluss der Drehbewegung des Steuerkuppelrades (61) zu folgen. Da nach 1 das Sperrelement (66) des Steuerbandes (32) an einem Steuerbandschlitz (13) der Bänderführung (11) blockierend anliegt, kann bei einer Drehung des äußeren Steuerkuppelrades (61) im Uhrzeigersinn der Reibabschnitt (33) nicht mitgenommen werden. Zwischen dem Steuerkuppelrad (61) und dem Reibabschnitt (33) geht eine anfangs vorhandene Haftreibung in Gleitreibung über, mit der Folge, dass der Reibabschnitt (33) des Steuerbandes (32) durchrutscht.
  • Das äußere Steuerkuppelrad (61) hat an seiner, der Tragbandrolle (22) zugewandten Kontur einen Kuppelnocken (65). Dieser Kuppelnocken (65) liegt an einem zu einem inneren Steuerkuppelrad (41) gehörenden Kuppelnocken (45) an. Das innere Steuerkuppelrad (41), das eine zum äußeren Steuerkuppelrad (61) vergleichbare Außenkontur hat, sitzt gleit- oder wälzgelagert im nicht dargestellten Gehäuse koaxial zu und neben der Tragbandrolle (22). Nach der Darstellung in den 1 bis 6 liegt es vor der Tragbandrolle (22). Da der Kuppelnocken (45) des inneren Steuerkuppelrades (41) in Drehrichtung der Steuerkuppelräder (41, 61) vor dem Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppelrades (61) anliegt, drehen sich hier beide Steuerkuppelräder (41, 61) synchron.
  • Auch beim inneren Steuerkuppelrad (41) liegt das Sperrelement (46) im auflaufenden Steuerband (52) am Steuerbandschlitz (13) der Bänderführung (11) an, womit der obere Lamellensatz (50) permanent in einer äußeren Geschlossenstellung (3) gehalten wird.
  • Da die Steuerkuppelräder (41, 61) in Kombination mit den Steuerbändern (32, 52) nach dem gleichen Prinzip funktionieren, kann alternativ auch das innere Steuerkuppelrad (41) direkt mit der Tragbandrolle (22) gekuppelt oder verbunden sein.
  • In 1 liegen alle Lamellen (31) des unteren Lamellensatzes (30) noch auf der Unterschiene (26) auf. Dies ist in 2 nicht mehr der Fall. Hier ist das Tragband (23) vollständig abgerollt. Alle Lamellen (31, 51) hängen an den entsprechenden Steuerbändern (32, 52) und die Unterschiene (26) befindet sich an ihrem tiefsten Punkt. Die Lamellen (31, 51) sind geschlossen.
  • Eine Sonneneinstrahlung (1) gelangt nicht durch die Jalousie hindurch.
  • Nach 3 wird nun die Antriebswelle (21) mit der Tragbandrolle (22) und dem äußeren Steuerkuppelrad (61) in Gegenuhrzeigersinn gedreht. Da in dieser Drehrichtung das auflaufende Steuerband (32) nicht durch ein Sperrelement (67) behindert wird, wird der Reibabschnitt (33) vom drehenden Steuerkuppelrad (61) kraftschlüssig mitgenommen. Schon nach einem kurzen Drehwinkel gelangt ein auf dem Reibabschnitt (33) angeordnetes kugelförmiges Kuppelelement (68) mit einer der Einkerbungen (62) in Eingriff, so dass bei der weiteren Drehbewegung der Reibabschnitt (33) formschlüssig am Steuerkuppelrad (61) anliegt. Während sich das äußere Steuerkuppelrad (61) zusammen mit der Tragbandrolle (22) gegen den Uhrzeigersinn dreht, schwenken die Lamellen (31) des unteren Lamellensatzes (30) über das Steuerband (32) in die Offenstellung (4) – mit hier annähernd horizontal ausgerichteten Lamellen (31) – und das Tragband (23) wird entsprechend aufgerollt. Auch bewegt sich der Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppelrades (61) auf den Kuppelnocken (45) des inneren Steuerkuppelrades (41) zu.
  • Jeder Kuppelnocken (45, 65) hat im Ausführungsbeispiel zwei Kuppelkontaktflanken, die jeweils einen Totwinkel von 90 Winkelgraden einschließen, vgl. 1. In dieser Figur liegen die nach oben weisenden, freien Kuppelkontaktflanken der Kuppelnocken (45, 65) horizontal, während die sich kontaktierenden Flanken vertikal ausgerichtet sind. Beide Kuppelnocken (45, 65) haben z.B. den gleichen Totwinkel. Somit hat bei einer Drehrichtungsumkehr des den treibenden Kuppelnocken (45 oder 65) tragenden Steuerkuppelrades (41 oder 61) einen freien Drehwinkel – also einen Schwenkbereich ohne gegenseitige Berührung – zwischen zwei neuen Flankenkontakten der Kuppelnocken (45, 65) von 180 Winkelgraden. Wird beispielsweise der Totwinkel zwischen den Kuppelkontaktflanken kleiner gewählt, vergrößert sich der freie Drehwinkel.
  • Bei den Kupplungen in den 1 bis 6 handelt es sich um sog. einstufige Kupplungen, d.h. die beiden sich während des Kupplungsvorganges kontaktierenden Steuerkuppelräder (61, 71) berühren sich über ihre Kupplungsnocken (45, 65) unmittelbar gegenseitig.
  • Soll der freie Drehwinkel über 360 Winkelgrade hinaus vergrößert werden, können zwischen den Steuerkuppelrädern (41, 61) ein oder mehrere Zwischenkuppelräder eingebaut werden. In den 7 bis 9 ist eine zweistufige Kupplung dargestellt. Zwischen den beiden Steuerkuppelrädern (41) und (61) ist ein Zwischenkuppelrad (71) eingebaut. Letzteres ist koaxial zu den Steuerkuppelrädern (41, 61) gelagert. Das Zwischenkuppelrad (71) hat sowohl an seiner Außen- als auch an seiner Innenkontur je einen Kuppelnocken (74) und (76) .
  • In den 7 bis 9 wird das Zustandekommen eines freien Drehwinkels von 540 Winkelgraden dargestellt. Dazu beträgt der Totwinkel der Kuppelnocken (41, 61, 74, 76) hier 45 Winkelgrade. Zudem befindet sich in 7 der Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppelrades (61) im ersten Quadranten, während die restlichen Kuppelnocken (45, 74, 76) im vierten Quadranten liegen.
  • Aus dieser beispielhaften Ausgangslage heraus wird das äußere Steuerkuppelrad (61), das mit dem Zwischenkuppelrad (71) eine erste Kupplungsstufe darstellt, um 270 Winkelgrad – frei drehend – in Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Hiernach kommt es nach 8 mit seiner rechten Kuppelkontaktflanke an dem äußeren Kuppelnocken (76) des Zwischenkuppelrades (71) zur Anlage.
  • Das Zwischenkuppelrad (71) und das innere Steuerkuppelrad (41) bilden die zweite Kupplungsstufe. Dreht sich das äußere Steuerkuppelrad (61) um 270° weiter, legt es unter Mitnahme des Zwischenkuppelrades (71) dessen inneren Kuppelnocken (74) an der linken Flanke des Kuppelnockens (45) des inneren Steuerkuppelrades an. Damit hat sich das äußere Steuerkuppelrad (61) um 540° gedreht, ohne dass die Position des inneren Steuerkuppelrades (41) verändert wurde. Jede Kupplungsstufe hat somit einen freien Drehwinkel von weniger als 360 Winkelgraden also weniger als eine Umdrehung.
  • Weil sich nach 3 das innere Steuerkuppelrad (41) nicht gedreht hat, haben die Lamellen (51) des oberen Lamellensatzes (50) sich nicht aus der bisherigen äußeren Geschlossenstellung (3) bewegt.
  • Nach 4 ist der Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppelrades (61) auf den Kuppelnocken (45) des inneren Steuerkuppelrades (41) aufgelaufen und hat diesen und das innere Steuerkuppelrad (41) vor sich her gedreht. In der Folge sind die Lamellen (51) des oberen Lamellensatzes (50) in die Offenstellung (4) geschwenkt worden, während die Lamellen (31) des unteren Lamellensatzes (30) in die innere Schließstellung (5) bewegt worden sind. Das Sperrelement (67) des auflaufenden Steuerbands (32) hat sich an der Bänderführung (11) am Steuerbandschlitz (14) sperrend angelegt, so dass sich das Steuerband (32) nicht mehr weiter bewegt.
  • Gemäß 5 gehen bei einem Weiterdrehen der Antriebswelle (21) im Gegenuhrzeigersinn auch die Lamellen (51) des oberen Lamellensatzes (50) in die innere Schließstellung (5). Das Sperrelement (47) des auflaufenden Steuerband (52) berührt nun auch die Bänderführung (11) am Steuerbandschlitz (14).
  • Wird, wie in 6 gezeigt, die Antriebswelle weiter in die gleiche Richtung gedreht, wird die Jalousie bei auf den Steuerkuppelrädern (41, 61) durchrutschenden Steuerbändern (32, 52) bzw. deren Reibabschnitten (33, 53) hochgezogen, bis der auf der Unterschiene (26) liegende Lamellenstapel die Bänderführung (11) erreicht.
  • Damit bei einer hochgezogenen Jalousie die oberen Steuerbänderabschnitte (35), vgl. 6, nicht vor und hinter der Unterschiene (26) herabhängen, ist in diese Steuerbandabschnitte (35) neben einem tragenden Bandmaterial auch ein elastisches Band oder eine Gummilitze eingearbeitet. Das elastische Band refft das tragende Bandmaterial zusammen. Alternativ können die Steuerbandabschnitte (35) als elastisches Zick-Zackband gestaltet sein, das sich beim Hochziehen der Jalousie automatisch zusammenfaltet. Ggf. können die Steuerbandabschnitte (35) auch durch die Durchbrüche der oberen Lamellen (51) geführt werden, durch die das Tragband (23) läuft.
  • Die handelsüblichen Steuerkuppelräder werden beispielsweise aus zwei einander zugewandten, durch einen Mittensteg getrennte Kegelscheiben gebildet. Dadurch entsteht eine Art von Seilscheibe mit einer sich nach Außen erweiternden Scheibenrinne. Die Einkerbungen (42, 62) aus den hier gezeigten Prinzipsdarstellungen werden als Lücken zwischen auf den Kegelscheiben angeordneten Stegen ausgebildet. Die Stege verlaufen annähernd radial. Ihre Steghöhe verringert sich nach außen hin. Die Lücken im Bereich des Mittelsteges sind so ausgebildet, dass die auf dem Reibabschnitt (33, 53) angeordneten kugelförmigen Kuppelelemente (48, 68) formschlüssig hineinpassen.
  • Die Steuerkuppelräder für zwei oder mehr Lammellensätze werden in der Praxis nicht wie in der Prinzipskizze übereinander, sondern koaxial hintereinander angeordnet, so dass z.B. alle Steuerkuppelräder jeweils vergleichbare Durchmesser haben. Auch werden z.B. anstelle der Kuppelnocken (45, 65) Stifte, Winkel, oder andere als Kuppelanschläge benutzbare ggf. an den Steuerkuppelrädern angeformte Bauteilvorsprünge verwendet.
  • Die einzelnen Steuerkuppelräder (41 oder 61) eines speziellen Satzes sind an den Tragbandspulen (22) starr angeordnet. Hierbei können die einzelnen Tragbandspulen (22) auch zwischen zwei Steuerkuppelräder gekoppelt werden. Des Weiteren kann der Antrieb der einzelnen Tragbandrollen auch über angetriebene Steuerkuppelräder erfolgen.
  • Selbstverständlich können die Tragbandspulen (22) und die Steuerkuppelräder (41, 71) der einzelnen Lamellensätze (30, 50) auf separaten Wellen angeordnet sein. Hierbei können die Wellen, unabhängig davon, ob sie koaxial hintereinander oder parallel versetzt zueinander angeordnet sind, mittels eines Getriebes oder einer Kupplung miteinander gekoppelt sein.
  • 1
    Außenlicht, Sonneneinstrahlung
    3
    Lamellenstellung: außen geschlossen;
    äußere Geschlossenstellung
    4
    Lamellenstellung: maximal offen
    5
    Lamellenstellung: innen geschlossen;
    innere Schließstellung
    6
    Bewegungsrichtung der Unterschiene
    7
    Drehrichtung der Tragbandspule (22) und des äußeren,
    ersten Steuerkuppelrades (41)
    8
    Drehrichtung des inneren, zweiten Steuerkuppel
    rades (61)
    11
    Bänderführung, Teil einer Oberschiene bzw. eines
    Gehäuses
    12
    Schlitz, zentral
    13, 14
    Steuerbandschlitze
    21
    Antriebswelle, Welle
    22
    Tragbandspule
    23
    Tragband
    26
    Unterschiene
    30
    Lamellensatz, unten, erster
    31
    Lamellen, unterer Teil
    32
    Steuerbänder zu (30)
    33
    Reibabschnitt
    34
    Abschnitte zwischen Lamellen
    35
    Abschnitt zwischen oberster Lamelle und Sperrelement
    41
    Steuerkuppelrad zu (50), innen
    42
    Einkerbungen in (41)
    45
    Kuppelnocken, Kupplung mit freiem Drehwinkel
    46, 47
    Sperrelemente
    48
    Kuppelelement, kugelförmig
    50
    Lamellensatz, oben, zweiter
    51
    Lamellen, oberer Teil
    52
    Steuerbänder, oberer Teil
    53
    Reibabschnitt
    54
    Steuerbandabschnitte zwischen Lamellen
    61
    Steuerkuppelrad zu (30) , außen
    62
    Einkerbungen in (61)
    65
    Kuppelnocken, Kupplung mit freiem Drehwinkel
    66, 67
    Sperrelemente
    68
    Kuppelelement, kugelförmig
    71
    Zwischenkuppelrad
    74
    Kuppelnocken, innen
    76
    Kuppelnocken, außen

Claims (5)

  1. Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeordneten Lamellensätzen, wobei motorisch oder durch Muskelkraft die Lamellen über einen Satz auf Tragbandspulen wickelbare Tragbänder auf- und abwärts bewegt werden und die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt werden, – wobei die jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppelrädern (61 oder 41) mindestens eines Lamellensatzes (30, 50) starr verbunden sind, – wobei die Tragbandspulen (22) und/oder die Steuerkuppelräder (41 oder 61) eines Lamellensatzes (30, 50) direkt angetrieben sind, – wobei die Steuerkuppelräder (41, 61) der einzelnen Lamellensätze (30, 50) im Getriebezug nacheinander angeordnet sind, und – wobei die Steuerkuppelräder (61) der einzelnen Lamellensätze (50) mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppelrädern (41) des benachbarten Lamellensatzes (30) jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen (65, 45) gekuppelt sind und der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungsstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.
  2. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppelrädern (61) des ersten Lamellensatzes (30) starr verbunden sind.
  3. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Tragbandspulen (22) und Steuerkuppelräder (41, 61) koaxial angeordnet sind.
  4. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragbandspulen (22) und die Steuerkuppelräder (41, 61) von einem Antrieb angetrieben werden.
  5. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Tragbandspulen (22) und Steuerkuppelräder (41, 61) auf einer Welle (21) gelagert sind.
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