DE10120998A1 - Jalousie mit mindestens zwei Lamellensätzen - Google Patents
Jalousie mit mindestens zwei LamellensätzenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeordneten Lamellensätzen, wobei motorisch oder durch Muskelkraft die Lamellen über einen Satz auf Tragbandspulen wickelbare Tragbänder auf- und abwärts bewegt werden und die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt werden. Die jeweiligen Tragbandspulen sind mit den Steuerkuppelrädern mindestens eines Lamellensatzes verbunden. Die Tragbandspulen und/oder die Steuerkuppelräder eines Lamellensatzes sind angetrieben. Die Steuerkuppelräder der einzelnen Lamellensätze sind im Getriebezug nacheinander angeordnet. Zudem sind die Steuerkuppelräder der einzelnen Lamellensätze mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppelrädern des nächsten Lamellensatzes jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen gekuppelt sind, wobei der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist. DOLLAR A Mit der Erfindung wird eine aus mehreren Bereichen bestehende Jalousie geschaffen, die bei einem hohen Bedienkomfort einen geringen Bauraum benötigt und ein niedriges Gesamtgewicht hat.
Description
Die Erfindung betrifft eine Jalousie mit mindestens zwei separa
ten, übereinander angeordneten Lamellensätzen, wobei motorisch
oder durch Muskelkraft die Lamellen über einen Satz auf ange
triebenen Tragbandspulen wickelbare Tragbänder auf- und abwärts
bewegt werden und die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils
einen eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführ
ten Steuerbändern verschwenkt werden.
Aus einem Prospekt der Warema Renkhoff GmbH mit dem Titel "Wa
rema-Raffstore für den Außenbereich mit zwei unabhängig vonein
ander wendbaren Behangbereichen", Nr 114101.DE/Ausgabe 01.2000
ist eine Jalousie bekannt, bei der die Lamellen in zwei hinter
einander angeordnete Lamellensätze aufgeteilt sind. Jeder Lamel
lensatz überdeckt ca. die Hälfte des mit der Jalousie ausgestat
teten Fensters. Die einzelnen Lamellensätze werden über eigene
Antriebe verschwenkt. Dazu ist jeder Antrieb an eine eigene
Steuereinheit angeschlossen. Diese Konstruktion erfordert einen
hohen Bauaufwand und ein hohes Montagegewicht durch zwei An
triebe und zwei durchgängige Antriebswellen. Auch die Bedienung
ist durch vier Steuertasten kompliziert zu handhaben.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Jalousie
für mehrere Lamellensätze zu schaffen, die bei einem hohem Be
dienkomfort einen geringen Bauraum benötigt und ein niedriges
Gesamtgewicht hat.
Die Erfindung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Dazu werden die Lamellen jedes Lamellensatzes über jeweils einen
eigenen Satz auf entsprechenden Steuerkuppelrädern geführten
Steuerbändern verschwenkt. Die jeweiligen Tragbandspulen, auf
denen die Tragbänder beim Hochziehen der Jalousie aufgewickelt
werden, sind mit den Steuerkuppelrädern mindestens eines Lamel
lensatzes verbunden. Die Tragbandspulen und/oder die Steu
erkuppelrädern eines Lamellensatzes sind direkt angetrieben. Die
Steuerkuppelräder der einzelnen Lamellensätze sind im Getriebe
zug nacheinander angeordnet. Zudem sind die Steuerkuppelräder
der einzelnen Lamellensätze mit den jeweils nachfolgenden Steu
erkuppelrädern des benachbarten Lamellensatzes jeweils über
drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupp
lungen gekuppelt, wobei der freie Drehwinkel einer einzelnen
Kupplungstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.
Eine Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander ange
ordneten Lamellensätzen lässt sich nicht nur bei vertikal aufge
hängten Behängen realisieren, sondern auch bei schräg oder sogar
horizontal liegenden Dachfenstern. Bei den Dachfenstern liegen
dann die Lamellensätze nicht übereinander, sondern hintereinan
der. Aus einem Auf- und Abwärtsbewegen der Jalousie wird ein
Vor- und Zurückbewegen.
Mit der Erfindung wird z. B. eine Jalousie mit zwei unterschied
lichen Lamellenbereichen geschaffen, mit deren Hilfe ein oberer
oder ein unterer Fensterbereich lichtdurchflutet oder verschat
tet wird. Beispielsweise wird bei einer Jalousie in der Nähe ei
nes Bildschirmarbeitsplatzes der untere Jalousiebereich ge
schlossen und der obere Jalousiebereich geöffnet. Hierbei wird
das auf die Jalousie auftreffende Sonnenlicht über die oberen
offenen, annähernd horizontal liegenden Lamellen in den Arbeits
raum an dessen Decke hineinreflektiert, so dass dort durch die
Tageslichtumlenkung eine Art von indirekter Beleuchtung ent
steht. Im unteren Bereich wird kein Sonnenlicht durchgelassen,
so dass die am Bildschirm arbeitende Person nicht geblendet
wird.
Wird nun in diesem Arbeitsraum eine Schulung oder Präsentation
durchgeführt bei der ein Projektor benutzt wird, wird der obere
Jalousiebereich geschlossen und der untere Bereich geöffnet. Da
durch wird die Projektion nicht durch im oberen Bereich einfal
lendes Tageslicht abgeschwächt und zusätzlich erscheint der Ar
beitsraum durch das im unteren Jalousiebereich einfallende Licht
nicht einschläfernd abgedunkelt.
Zur Förderung der Tageslichtumlenkung können die verwendeten La
mellen entsprechend beschichtet, profiliert oder verspiegelt
sein.
Eine Jalousie mit mehreren Bereichen wird bisher nur durch das
hintereinander Anordnen von zwei einzelnen Jalousien erreicht,
wobei die Antriebe und Steuerelemente jedoch in einem Gehäuse
nebeneinander angeordnet werden. Dem gegenüber wird mit der vor
liegenden Erfindung vorgeschlagen, mit nur einem Antrieb die Be
wegungen der einzelnen Lamellenbereiche bzw. -sätze zu bewegen.
Über diesen einen Antrieb werden nur durch auf- und abwärtsbewe
gen eines Tragbandes und einem hierbei automatischen Ein- und
Auskuppeln von Steuerkuppelrädern das Heben und Senken der Ja
lousie und das Verkippen der Lamellen bewerkstelligt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nicht
zitierten Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung ei
ner schematisch dargestellten Ausführungsform:
Fig. 1 Jalousie beim Herablassen;
Fig. 2 herabgelassene Jalousie in äußerer Geschlossen
stellung;
Fig. 3 herabgelassene Jalousie, bei der die untere Hälfte in
Offenstellung ist;
Fig. 4 herabgelassene Jalousie, bei der die obere Hälfte in
Offenstellung ist;
Fig. 5 herabgelassene Jalousie in innerer Schließ
stellung;
Fig. 6 Jalousie beim Hochziehen;
Fig. 7 Kupplung mit Zwischenkuppelrad;
Fig. 8 Kupplung nach Fig. 7 nach erster Teildrehung;
Fig. 8 Kupplung nach Fig. 7 nach zweiter Teildrehung.
Fig. 1 bis 6 zeigen eine hochziehbare Jalousie in verschiede
nen Stellungen. Die Jalousie umfasst zwei Lamellensätze (30) und
(50), deren jeweilige Lamellen (31, 51) gegeneinander unter
schiedliche Lamellenstellungen (3 bis 5) einnehmen können. Dazu
ist jeder Lamellensatz (30, 50) jeweils an einem eigenen Steuer
bandsatz aufgehängt und an einem Tragbandsatz zum Heben und Sen
ken der Lamellen (31, 51) geführt. Jeder Steuer- und Tragband
satz hat je nach Lamellenlänge zwei oder mehr Steuer- (32, 52)
und Tragbänder (23). In den Fig. 1 bis 6 ist vereinfachend
nur ein Tragband (23) und pro Lamellensatz (30, 50) nur ein
Steuerband (32, 52) dargestellt. Im Weiteren werden die Bauteil
anordnungen und Funktionen nur an diesen Bändern (23, 32, 52)
beschrieben.
Die Jalousie ist an einer drehbar gelagerten Antriebswelle (21)
aufgehängt. Letztere ist z. B. an, vor oder hinter einem Gebäude
fenster am Fenster selbst, an der Gebäudewand oder an der Gebäu
dedecke oder dergleichen z. B. in einem Gehäuse gelagert. Vom Ge
häuse ist in den Fig. 1 bis 6 nur eine Bänderführung (11) zu
erkennen.
Auf der hier vierkantförmigen Antriebswelle (21) sitzt pro Trag
band (23) eine Tragbandspule (22), vgl. Fig. 1. Die entspre
chende Tragbandspule (22) wird somit direkt angetrieben, also
ohne Zwischenschaltung einer sog. Kupplung mit freiem Drehwin
kel.
Beim Abwärtsbewegen der Jalousie wird das Tragband (23) von der
Tragbandspule (22) abgewickelt. Das freie Ende des Trag
bands (23) ist an einer sog. Unterschiene (26) befestigt. Letz
tere ist i. d. R. eine profilierte Schiene, die aufgrund ihres Ei
gengewichts die Tragbänder (23) spannt und bei teilweise oder
ganz hochgezogener Jalousie die auf ihr aufliegenden Lamel
len (31, 51) lagert. Die einzelnen Lamellen (31, 51) haben an
den Stellen, an denen sie von den Tragbändern (23) durchdrungen
werden, entsprechende Durchbrüche, Schlitze oder dergleichen.
In Fig. 1 wird die Jalousie während des Herablassens gezeigt.
Dazu dreht sich die Antriebswelle (21) - beispielsweise ange
trieben über einen nicht dargestellten Getriebemotor oder von
einer Handkurbel mit Zwischengetriebe - und die auf ihr sitzende
Tragbandspule (22) nur beispielhaft im Uhrzeigersinn. Das Trag
band (23), das durch einen zentralen Schlitz (12) der Bänderfüh
rung (11) geführt ist, wird abgerollt und die Unterschiene (26)
bewegt sich nach unten. Die Lamellen (51) des oberen Lamellen
satzes (50) hängen schon an den einzelnen Abschnitten (54) des
oberen Steuerbandes (52).
Die Tragbandrolle (22) ist z. B. starr mit einem ebenfalls auf
der Antriebswelle (21) gelagerten äußeren Steuerkuppelrad (61)
verbunden. Beispielsweise bestehen die Tragbandrolle (22) und
das äußere Steuerkuppelrad (61) aus einem Teil oder sie sind me
chanisch miteinander gekuppelt oder verschraubt.
Das nur schematisch dargestellte Steuerkuppelrad (61) ist hier
eine zylindrische Walze mit Einkerbungen (62). Die walzenförmige
Außenkontur ist um mehr als 180 Winkelgrade vom Steuerband (52)
mittels eines Reibabschnittes (53) umschlossen. Der Reibab
schnitt (53), der beispielsweise aus einer verschleißfesten Kor
del besteht, ist vom übrigen Steuerband (52) durch zwei Sperr
elemente (66, 67) abgetrennt. Bei einem Drehen des äußeren Steu
erkuppelrades (61) versucht das umschlingende Steuerband (52)
mit seinem Reibabschnitt (53) über Reibschluss der Drehbewegung
des Steuerkuppelrades (61) zu folgen. Da nach Fig. 1 das Sperr
element (66) des Steuerbandes (52) an einem Steuerband
schlitz (13) der Bänderführung (11) blockierend anliegt, kann
bei einer Drehung des äußeren Steuerkuppelrades (61) im Uhrzei
gersinn der Reibabschnitt (53) nicht mitgenommen werden. Zwi
schen dem Steuerkuppelrad (61) und dem Reibabschnitt (53) geht
eine anfangs vorhandene Haftreibung in Gleitreibung über, mit
der Folge, dass der Reibabschnitt (53) des Steuerbandes (52)
durchrutscht.
Das äußere Steuerkuppelrad (61) hat an seiner, der Tragband
rolle (22) zugewandten Kontur einen Kuppelnocken (65). Dieser
Kuppelnocken (65) liegt an einem zu einem inneren Steuerkuppel
rad (41) gehörenden Kuppelnocken (45) an. Das innere Steuerkup
pelrad (41), das eine zum äußeren Steuerkuppelrad (61) ver
gleichbare Außenkontur hat, sitzt gleit- oder wälzgelagert im
nicht dargestellten Gehäuse koaxial zu und neben der Tragband
rolle (22). Nach der Darstellung in den Fig. 1 bis 6 liegt es
vor der Tragbandrolle (22). Da der Kuppelnocken (45) des inneren
Steuerkuppelrades (41) in Drehrichtung der Steuerkuppelrä
der (41, 61) vor dem Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppel
rades (61) anliegt, drehen sich hier beide Steuerkuppelrä
der (41, 61) synchron.
Auch beim inneren Steuerkuppelrad (41) liegt das Sperrele
ment (46) im auflaufenden Steuerband (52) am Steuerband
schlitz (13) der Bänderführung (11) an, womit der obere Lamel
lensatz (50) permanent in einer äußeren Geschlossenstellung (3)
gehalten wird.
Da die Steuerkuppelräder (41, 61) in Kombination mit den Steuer
bändern (32, 52) nach dem gleichen Prinzip funktionieren, kann
alternativ auch das innere Steuerkuppelrad (41) direkt mit der
Tragbandrolle (22) gekuppelt oder verbunden sein.
In Fig. 1 liegen alle Lamellen (31) des unteren Lamellensat
zes (30) noch auf der Unterschiene (26) auf. Dies ist in Fig. 2
nicht mehr der Fall. Hier ist das Tragband (23) vollständig ab
gerollt. Alle Lamellen (31, 51) hängen an den entsprechenden
Steuerbändern (32, 52) und die Unterschiene (26) befindet sich
an ihrem tiefsten Punkt. Die Lamellen (31, 51) sind geschlossen.
Eine Sonneneinstrahlung (1) gelangt nicht durch die Jalousie
hindurch.
Nach Fig. 3 wird nun die Antriebswelle (21) mit der Tragband
rolle (22) und dem äußeren Steuerkuppelrad (61) in Gegenuhrzei
gersinn gedreht. Da in dieser Drehrichtung das auflaufende Steu
erband (32) nicht durch ein Sperrelement (47) behindert wird,
wird der Reibabschnitt (33) vom drehenden Steuerkuppelrad (61)
kraftschlüssig mitgenommen. Schon nach einem kurzen Drehwinkel
gelangt ein auf dem Reibabschnitt (33) angeordnetes kugelförmi
ges Kuppelelement (68) mit einer der Einkerbungen (62) in Ein
griff, so dass bei der weiteren Drehbewegung der Reibab
schnitt (33) formschlüssig am Steuerkuppelrad (61) anliegt. Wäh
rend sich das äußere Steuerkuppelrad (61) zusammen mit der Trag
bandrolle (22) gegen den Uhrzeigersinn dreht, schwenken die La
mellen (31) des unteren Lamellensatzes (30) über das Steuer
band (32) in die Offenstellung (4) - mit hier annähernd horizon
tal ausgerichteten Lamellen (31) - und das Tragband (23) wird
entsprechend aufgerollt. Auch bewegt sich der Kuppelnocken (65)
des äußeren Steuerkuppelrades (61) auf den Kuppelnocken (45) des
inneren Steuerkuppelrades (41) zu.
Jeder Kuppelnocken (45, 65) hat im Ausführungsbeispiel zwei Kup
pelkontaktflanken, die jeweils einen Totwinkel von 90 Winkelgra
den einschließen, vgl. Fig. 1. In dieser Figur liegen die nach
oben weisenden, freien Kuppelkontaktflanken der Kuppelno
cken (45, 65) horizontal, während die sich kontaktierenden Flan
ken vertikal ausgerichtet sind. Beide Kuppelnocken (45, 65) ha
ben z. B. den gleichen Totwinkel. Somit hat bei einer Drehrich
tungsumkehr des den treibenden Kuppelnocken (45 oder 65) tragen
den Steuerkuppelrades (41 oder 61) einen freien Drehwinkel -
also einen Schwenkbereich ohne gegenseitige Berührung - zwischen
zwei neuen Flankenkontakten der Kuppelnocken (45, 65) von 180
Winkelgraden. Wird beispielsweise der Totwinkel zwischen den
Kuppelkontaktflanken kleiner gewählt, vergrößert sich der freie
Drehwinkel.
Bei den Kupplungen in den Fig. 1 bis 6 handelt es sich um
sog. einstufige Kupplungen, d. h. die beiden sich während des
Kupplungsvorganges kontaktierenden Steuerkuppelräder (61, 71)
berühren sich über ihre Kupplungsnocken (45, 65) unmittelbar
gegenseitig.
Soll der freie Drehwinkel über 360 Winkelgrade hinaus vergrößert
werden, können zwischen den Steuerkuppelrädern (41, 61) ein oder
mehrere Zwischenkuppelräder eingebaut werden. In den Fig. 7
bis 9 ist eine zweistufige Kupplung dargestellt. Zwischen den
beiden Steuerkuppelrädern (41) und (61) ist ein Zwischenkuppel
rad (71) eingebaut. Letzteres ist koaxial zu den Steuerkuppel
rädern (41, 61) gelagert. Das Zwischenkuppelrad (71) hat sowohl
an seiner Außen- als auch an seiner Innenkontur je einen Kuppel
nocken (74) und (76).
In den Fig. 7 bis 9 wird das Zustandekommen eines freien
Drehwinkels von 540 Winkelgraden dargestellt. Dazu beträgt der
Totwinkel der Kuppelnocken (41, 61, 74, 76) hier 45 Winkelgrade.
Zudem befindet sich in Fig. 7 der Kuppelnocken (65) das äußere
Steuerkuppelrad (61) im ersten Quadranten, während die restli
chen Kuppelnocken (45, 74, 76) im vierten Quadranten liegen.
Aus dieser beispielhaften Ausgangslage heraus wird das äußere
Steuerkuppelrad (61), das mit dem Zwischenkuppelrad (71) eine
erste Kupplungsstufe darstellt, um 270 Winkelgrad - frei drehend
- in Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Hiernach kommt es nach
Fig. 8 mit seiner rechten Kuppelkontaktflanke an dem äußeren Kup
pelnocken (76) des Zwischenkuppelrades (71) zur Anlage.
Das Zwischenkuppelrad (71) und das innere Steuerkuppelrad (41)
bilden die zweite Kupplungsstufe. Dreht sich das äußere Steuer
kuppelrad (61) um 270° weiter, legt es unter Mitnahme des Zwi
schenkuppelrades (71) dessen inneren Kuppelnocken (74) an der
linken Flanke des Kuppelnockens (45) des inneren Steuerkuppel
rades an. Damit hat sich das äußere Steuerkuppelrad (61) um 540°
gedreht, ohne dass die Position des inneren Steuerkuppelra
des (41) verändert wurde. Jede Kupplungsstufe hat somit einen
freien Drehwinkel von weniger als 360 Winkelgraden also weniger
als eine Umdrehung.
Weil sich nach Fig. 3 das innere Steuerkuppelrad (41) nicht ge
drehte hat, haben die Lamellen (51) des oberen Lamellen
satzes (50) sich nicht aus der bisherigen äußeren Geschlossen
stellung (3) bewegt.
Nach Fig. 4 ist der Kuppelnocken (65) des äußeren Steuerkuppel
rades (61) auf den Kuppelnocken (45) des inneren Steuerkuppelra
des (41) aufgelaufen und hat diesen und das innere Steuerkuppel
rad (41) vor sich her gedreht. In der Folge sind die Lamel
len (51) des oberen Lamellensatzes (50) in die Offenstellung (4)
geschwenkt worden, während die Lamellen (31) des unteren Lamel
lensatzes (30) in die innere Schließstellung (5) bewegt worden
sind. Das Sperrelement (47) des auflaufenden Steuerbands (32)
hat sich an der Bänderführung (11) am Steuerbandschlitz (14)
sperrend angelegt, so dass sich das Steuerband (32) nicht mehr
weiter bewegt.
Gemäß Fig. 5 gehen bei einem Weiterdrehen der Antriebs- .
welle (21) im Gegenuhrzeigersinn auch die Lamellen (51) des obe
ren Lamellensatzes (50) in die innere Schließstellung (5). Das
Sperrelement (67) des auflaufenden Steuerband (52) berührt nun
auch die Bänderführung (11) am Steuerbandschlitz (14).
Wird, wie in Fig. 6 gezeigt, die Antriebswelle weiter in die
gleiche Richtung gedreht, wird die Jalousie bei auf den Steuer
kuppelrädern (41, 61) durchrutschenden Steuerbändern (32, 52)
bzw. deren Reibabschnitten (33, 53) hochgezogen, bis der auf der
Unterschiene (26) liegende Lamellenstapel die Bänderführung (11)
erreicht.
Damit bei einer hochgezogenen Jalousie die oberen Steuerbänder
abschnitte (35), vgl. Fig. 6, nicht vor und hinter der Unter
schiene (26) herabhängen, ist in diese Steuerbandabschnitte (35)
neben einem tragenden Bandmaterial auch ein elastisches Band
oder eine Gummilitze eingearbeitet. Das elastische Band refft
das tragende Bandmaterial zusammen. Alternativ können die Steu
erbandabschnitte (35) als elastisches Zick-Zackband gestaltet
sein, das sich beim Hochziehen der Jalousie automatisch zusam
menfaltet. Ggf. können die Steuerbandabschnitte (35) auch durch
die Durchbrüche der oberen Lamellen (51) geführt werden, durch
die das Tragband (23) läuft.
Die handelsüblichen Steuerkuppelräder werden beispielsweise aus
zwei einander zugewandten, durch einen Mittensteg getrennte Ke
gelscheiben gebildet. Dadurch entsteht eine Art von Seilscheibe
mit einer sich nach Außen erweiternden Scheibenrinne. Die Ein
kerbungen (42, 62) aus den hier gezeigten Prinzipsdarstellungen
werden als Lücken zwischen auf den Kegelscheiben angeordneten
Stegen ausgebildet. Die Stege verlaufen annähernd radial. Ihre
Steghöhe verringert sich nach außen hin. Die Lücken im Bereich
des Mittelsteges sind so ausgebildet, dass die auf dem Reibab
schnitt (33, 53) angeordneten kugelförmigen Kuppelelemente (48,
68) formschlüssig hineinpassen.
Die Steuerkuppelräder für zwei oder mehr Lammellensätze werden
in der Praxis nicht wie in der Prinzipskizze übereinander, son
dern koaxial hintereinander angeordnet, so dass z. B. alle Steu
erkuppelräder jeweils vergleichbare Durchmesser haben. Auch wer
den z. B. anstelle der Kuppelnocken (45, 65) Stifte, Winkel, oder
andere als Kuppelanschläge benutzbare ggf. an den Steuerkuppel
rädern angeformte Bauteilvorsprünge verwendet.
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die einzelnen
Steuerkuppelräder (41, 71) eines speziellen Satzes an den
Tragbandspulen (22) starr angeordnet. Dies ist nicht zwingend
notwendig. Die jeweiligen Tragbandspulen können alternativ auch
mit benachbarten Steuerkuppelrädern über die hier beschriebenen
Kupplungen - mit freien Drehwinkeln - gekoppelt sein. Hierbei
können die einzelnen Tragbandspulen (22) auch zwischen zwei
Steuerkuppelräder gekoppelt werden. Des Weiteren kann der
Antrieb der einzelnen Tragbandrollen auch über angetriebene
Steuerkuppelräder erfolgen.
Selbstverständlich können die Tragbandspulen (22) und die
Steuerkuppelräder (41, 71) der einzelnen Lamellensätze (30, 50)
auf separaten Wellen angeordnet sein. Hierbei können die Wellen,
unabhängig davon, ob sie koaxial hintereinander oder parallel
versetzt zueinander angeordnet sind, mittels eines Getriebes
oder einer Kupplung miteinander gekoppelt sein. Die Kupplungen
können freie Drehwinkel aufweisen, vgl. u. a. auch Fig. 7 bis
9.
1
Außenlicht, Sonneneinstrahlung
3
Lamellenstellung: außen geschlossen;
äußere Geschlossenstellung
4
Lamellenstellung: maximal offen
5
Lamellenstellung: innen geschlossen;
innere Schließstellung
6
Bewegungsrichtung der Unterschiene
7
Drehrichtung der Tragbandspule (
22
) und des äußeren,
ersten Steuerkuppelrades (
41
)
8
Drehrichtung des inneren, zweiten Steuerkuppel
rades (
61
)
11
Bänderführung, Teil einer Oberschiene bzw. eines
Gehäuses
12
Schlitz, zentral
13
,
14
Steuerbandschlitze
21
Antriebswelle, Welle
22
Tragbandspule
23
Tragband
26
Unterschiene
30
Lamellensatz, unten, erster
31
Lamellen, unterer Teil
32
Steuerbänder zu (
30
)
33
Reibabschnitt
34
Abschnitte zwischen Lamellen
35
Abschnitt zwischen oberster Lamelle und Sperrelement
41
Steuerkuppelrad zu (
50
), innen
42
Einkerbungen in (
41
)
45
Kuppelnocken, Kupplung mit freiem Drehwinkel
46
,
47
Sperrelemente
48
Kuppelelement, kugelförmig
50
Lamellensatz, oben, zweiter
51
Lamellen, oberer Teil
52
Steuerbänder, oberer Teil
53
Reibabschnitt
54
Steuerbandabschnitte zwischen Lamellen
61
Steuerkuppelrad zu (
30
), außen
62
Einkerbungen
65
Kuppelnocken, Kupplung mit freiem Drehwinkel
66
,
67
Sperrelemente
68
Kuppelelement, kugelförmig
71
Zwischenkuppelrad
74
Kuppelnocken, innen
76
Kuppelnocken, außen
Claims (5)
1. Jalousie mit mindestens zwei separaten, übereinander angeord
neten Lamellensätzen, wobei motorisch oder durch Muskelkraft die
Lamellen über einen Satz auf Tragbandspulen wickelbare Tragbän
der auf- und abwärts bewegt werden und die Lamellen jedes Lamel
lensatzes über jeweils einen eigenen Satz auf entsprechenden
Steuerkuppelrädern geführten Steuerbändern verschwenkt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppel rädern (61) mindestens eines Lamellensatzes (30) verbunden sind,
dass die Tragbandspulen (22) und/oder die Steuerkuppel rädern (41, 61) eines Lamellensatzes (30, 50) direkt ange trieben sind,
dass zumindest die Steuerkuppelräder (41, 61) der einzelnen Lamellensätze (30, 50) im Getriebezug nacheinander angeordnet sind,
dass die Steuerkuppelräder (61) der einzelnen Lamellen sätze (50) mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppel rädern (41) des benachbarten Lamellensatzes (30) jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen (65, 45) gekuppelt sind, wobei der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.
dass die jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppel rädern (61) mindestens eines Lamellensatzes (30) verbunden sind,
dass die Tragbandspulen (22) und/oder die Steuerkuppel rädern (41, 61) eines Lamellensatzes (30, 50) direkt ange trieben sind,
dass zumindest die Steuerkuppelräder (41, 61) der einzelnen Lamellensätze (30, 50) im Getriebezug nacheinander angeordnet sind,
dass die Steuerkuppelräder (61) der einzelnen Lamellen sätze (50) mit den jeweils nachfolgenden Steuerkuppel rädern (41) des benachbarten Lamellensatzes (30) jeweils über drehstarre, drehwinkelbewegliche, mindestens einstufige Kupplungen (65, 45) gekuppelt sind, wobei der freie Drehwinkel einer einzelnen Kupplungstufe kleiner als eine volle Umdrehung ist.
2. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
jeweiligen Tragbandspulen (22) mit den Steuerkuppelrädern (61)
eines ersten Lamellensatzes (30) starr verbunden sind.
3. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle
Tragbandspulen (22) und Steuerkuppelräder (41, 61) koaxial
angeordnet sind.
4. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Tragbandspulen (22) und die Steuerkuppelräder (41, 61) von einem
Antrieb angetrieben werden.
5. Jalousie gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle
Tragbandspulen (22) und Steuerkuppelräder (41, 61) auf einer
Welle (21) gelagert sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001120998 DE10120998B4 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Jalousie mit mindestens zwei Lamellensätzen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2001120998 DE10120998B4 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Jalousie mit mindestens zwei Lamellensätzen |
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DE10120998B4 DE10120998B4 (de) | 2004-02-19 |
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DE2001120998 Expired - Lifetime DE10120998B4 (de) | 2001-04-28 | 2001-04-28 | Jalousie mit mindestens zwei Lamellensätzen |
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DE (1) | DE10120998B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102654019A (zh) * | 2011-03-01 | 2012-09-05 | Somfy两合公司 | 建筑物的具有可取向的板片的活动遮护板的工作方法 |
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2001
- 2001-04-28 DE DE2001120998 patent/DE10120998B4/de not_active Expired - Lifetime
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FR2972214A1 (fr) * | 2011-03-01 | 2012-09-07 | Somfy Sas | Procede de fonctionnement d'un ecran mobile a lames orientables d'un batiment |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10120998B4 (de) | 2004-02-19 |
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