DE10118676C2 - Verfahren zur Reduzierung des Blausäure- und Ethylcarbamatgehaltes in Obstbränden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung des Blausäure- und Ethylcarbamatgehaltes in Obstbränden und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Herstellung von Obstbränden, insbesondere
von Edelbränden und Obstbrandspezialitäten.
Zur Herstellung von Obstbränden werden herkömmlicherweise Steinobstmaischen
oder Kernobstmaischen aus einer Blase destilliert. Steinobst (Rosaceae, Unterfamilie
Prunoideae: Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche u. a.) enthält Amygdalin, das
durch Säuren oder enzymatisch in zwei Mol Glucose, Benzaldehyd und die
hochgiftige Blausäure gespalten wird. Neben Amygdalin treten noch andere
cyanogene Glykoside auf.
Außer daß Blausäure als Gift für sich allein schon höchst unerwünscht in der Maische
ist, stört sie auch deshalb, weil sie die Vorstufe zur Bildung von Ethylcarbamat ist (s.
"Chemische Reaktionen"). Ethylcarbamat gilt als krebserregend und
erbgutschädigend. Da ein Ethylcarbamatgehalt, dessen Unterschreitung
gesundheitliche Risiken sicher ausschließt, nicht existiert, muß ein möglichst geringer
Gehalt in Bränden angestrebt werden. In Deutschland wird ein Höchstwert von 0,4 mg/l
empfohlen.
Es wurden bereits verschiedene Methoden zur Reduzierung der Blausäure- und
Ethylcarbamatgehalte also zur Reinigung von Obstbränden empfohlen.
So kann die Ethylcarbamatbildung in Obstbränden durch
Variation des Maisch- bzw. Gärprozesses, beispielsweise des
Maische-pH, der Maischelagerzeit und -temperatur zurückge
drängt werden. Andere Vorschläge sind die Vermeidung der
Kernzerstörung und der Zusatz von Enzymen, welche Blausäure
während der Gärung in Ameisensäure und Ammoniak spalten
(CYANIDASE). Der Erfolg aller dieser Maßnahmen ist nur
nachträglich feststellbar. So kann es trotz Einhaltung von
günstigen Bedingungen bei der Gärung zu erhöhten Blausäure-
bzw. Ethylcarbamatwerten kommen, so dass eine weitere
Behandlung notwendig wird.
Andere Methoden zielen auf eine Reduzierung der
Ethylcarbamatbildung durch Maßnahmen während der Destillation.
Hierunter fallen Methoden, bei denen die Reaktionsfähigkeit
der Blausäure mit Kupfer herangezogen wird. Gut gereinigte
Brennanlagen (Brennanlagen sind meistens aus Kupfer
hergestellt) sind aktiver und begünstigen wesentlich geringere
Cyanidgehalte im Destillat gegenüber Brennanlagen mit einer
weniger aktiven Kupferoberfläche.
Die bekannten Methoden zur Verringerung der Blausäure- und
Ethylcarbamatbildung ziehen allerdings große Nachteile nach
sich, da sich der Energieverbrauch sowie der benötigte
Zeitaufwand, beispielsweise durch Umbrennen, stark erhöhen.
Um die Verringerung des Blausäuregehaltes infolge der Reaktion mit Kupfer zu
verbessern, hat man die aktive Kupferoberfläche durch Einbau von mit ringförmigen
Kupferblechen gefüllten Hohlzylindern ("Katalysatoren" genannt, obwohl ihre
Funktion im chemischen Sinne nicht die von Katalysatoren ist) oberhalb des
Dephlegmators erhöht.
Beim sogenannten CYANUREX®-Verfahren wird der Maische bzw. dem
Rauhbrand beim Brennen ein abhängig von der vorhandenen Blausäuremenge
berechneter Anteil eines Kupfersalzes zugesetzt. Die Abbindung des Cyanides als
Kupfercyanid findet somit schon in der Brennblase statt. Die Berechnung der
Kupfersalzmenge geschieht vor allem aus Entsorgungsgründen. Die Schlempe reichert
sich mit dem Schwermetall Kupfer an und ist dann gesondert zu entsorgen.
Zum Stand der Technik sei allgemein noch auf die Druckschriften DE 38 14 841 A1,
DE 37 34 400 A1, DE 37 05 954 C2 und DE 695 13 748 T2 verwiesen. Aus der zuletzt
genannten Druckschrift, insbesondere Fig. 2, sind beispielsweise Behälter mit
mindestens 4 Anschlüssen und einem Heizmantel bekannt.
Es bestand ein Bedarf an einem besseren Verfahren, das eine wirksamere
Unterdrückung der bei der Herstellung von Obstbränden (Obstbrandweinen) und
Spirituosen, insbesondere aus Steinobst, in der Destillationsanlage auftretenden
unerwünschten Nebenreaktionen und der Reinigung des Destillats ermöglicht und das
die Nachteile der Verfahren des Standes der Technik überwindet.
Weiterhin sollte eine neue Vorrichtung bereitgestellt werden, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
Diese Aufgaben werden mit der Bereitstellung eines neuen Verfahrens und einer
neuen Vorrichtung durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Verminderung der Bildung von
Blausäure und Ethylcarbamat in Obstbränden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der
Destillatdampf durch ein beheiztes, wässriges Bad geleitet wird, dem die zur Bindung
der Blausäure erforderliche Menge eines Kupfer(I)-Salzes zugesetzt wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass einer an sich
bekannten Brennblase ein an sich bekannter Flüssigreaktor, der eine Zuleitung (C) für
den Destillatdampf, einen Zulauf (A) für das Kupfersalz, einen Destillatdampfaustritt
(D), einen Kondensataustritt (H), einen Auslass (F), einen Heizmantel (G) und ein
Thermometer (I) und gegebenenfalls ein Schauglas (K) aufweist, nachgeschaltet ist
Als erfindungsgemäß anwendbare Kupfer(I)salze kommen außer dem Chlorid, das
bevorzugt wird, unter anderen auch das Sulfat in Betracht.
Mit der neuen Vorrichtung läßt sich in hier nicht beanspruchter Weise bei aus
Kernobst (Rosaceae, Unterfamilie Pomoideae: Äpfel, Birnen u. a.) und Beerenobst
(Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere u. a.) hergestellten Obstbränden
(Obstbrandweinen) und Spirituosen, bei denen die durch die hohe Konzentration des
Amygdalins im Steinobst verursachten Probleme weniger oder gar nicht auftreten, das
Aroma (z. B. bei Birnenspirituosen durch Birnenobst oder -konzentrat oder bei
Himbeerspirituosen durch Himbeersirup) verstärken und/oder durch Zusätze von
geschmacksverbessernden und -verändernden Stoffen verbessern.
Das Bad wird erfindungsgemäß im allgemeinen auf Temperaturen im Bereich von 60
bis 100 Grad C. geheizt. Dabei ist aber darauf zu achten, daß die Temperatur einerseits
hoch genug ist, daß der Destillatdampf den Flüssigreaktor zügig verläßt, und
andererseits nicht so hoch ist, daß das wässrige Bad verdampfen würde. Als Wasser
verwendet man vorzugsweise destilliertes Wasser.
Ein erfindungsgemäßer Flüssigreaktor ist in der Abb. 1 schematisch dargestellt. Es
bedeuten
A einen Trichter (zum Einschwemmen einer Kupfersalzlösung)
B den "Blausäureabscheider"
C den Alkoholdampfeintritt
D den Alkoholdampfaustritt
E den Alkoholdampfeintritt in den Kühler
F Restentleerung, Auslaß
G Dampfeintritt (Blausäureabscheiderheizung zum Vor- und Nacherhitzen)
H Kondensataustritt
I Thermometer
K Schauglas.
A einen Trichter (zum Einschwemmen einer Kupfersalzlösung)
B den "Blausäureabscheider"
C den Alkoholdampfeintritt
D den Alkoholdampfaustritt
E den Alkoholdampfeintritt in den Kühler
F Restentleerung, Auslaß
G Dampfeintritt (Blausäureabscheiderheizung zum Vor- und Nacherhitzen)
H Kondensataustritt
I Thermometer
K Schauglas.
Der Abscheiderrückstand wurde jeweils gesammelt und mit Eisenteilen (Schrott bzw.
Eisenfeilspänen) versetzt gelagert. Eine Kupferanalyse dieses Abscheiderwassers ist
nach 9 Tagen und nach 34 Tagen Lagerung durchgeführt worden.
Die Entstehung von Ethylcarbamat (EC) kann auf die folgenden chemischen
Umsetzungen zurückgeführt werden:
- 1. Im Amygdalin der Steine liegt die Cyanhydrinverbindung des Benzaldehyds
(Mandelsäurenitril) vor, die glycosidisch mit einem Disaccharid, der Gentibiose,
verknüpft ist. Bei der Spaltung durch das Enzym Emulsin werden zwei Mole Glucose
sowie je 1 Mol Benzaldehyd und Blausäure gebildet.
- 2. Durch die Einwirkung von Licht bildet Benzaldehyd Peroxide, die wiederum
Cyanide oxidieren.
- 3. Das entstandene Isocyanat reagiert mit Alkohol zu Carbamidsäureethylester
(Ethylcarbamat).
In den nachfolgenden Beispielen 1 bis 4 wurde Kirschmaische in einer
handelsüblichen Brennanlage aus Kupferblech mit Stahlverkleidung mit einem
Fassungsvermögen von etwa 150 l Maische abgebrannt. Geheizt wurde mit Dampf.
Eine Feinbrennkolonne mit drei Böden und Dephlegmator wurde oben so aufgebaut,
daß sie sich mittels eines Bypasses umgehen ließ. Somit konnten
Rauhbranddestillationen und direkte Feinbranddestillationen alternativ durchgeführt
werden. Ein erfindungsgemäßer Flüssigreaktor (Abscheider, aus 3 mm starkem,
rostfreiem Stahl, Werkstoff-Nr. 1.4301) wurde zwischen der Kolonne und dem Kühler
angebracht. Die Brennanlage wurde gereinigt. Die Zuleitung (C) des Abscheiders ist
so angeordnet, daß der Destillatdampf durch das Kupferionen enthaltende Bad im
Abscheider geleitet und gewaschen wird. Der gewaschene Alkoholdampf verläßt dann
den Abscheider durch den Alkoholdampfaustritt (D). An Zuleitungen und Austritten
sind zum Zwecke eines einfacheren Aus- und Einbaus Milchrohrverschraubungen
nach DIN 11851 angebracht. In die Zuleitung ist ein Dreiweghahn eingebaut, um
eventuell den Vorlauf nicht durch den Abscheider leiten zu müsen. In dieser Leitung
befindet sich auch ein Unterdruckventil. Das Schauglas (K) ermöglicht eine
Beobachtung der Durchmischung im Abscheider. Die Abscheiderflüssigkeit wird mit
der Dampfmantelheizung (G) erhitzt, und die Temperatur mit dem Thermometer (I)
(Temperaturfühler) kontrolliert.
Die Befüllung des Abscheiders kann mittels des seitlich angebrachten Einfüllstutzens
(Zulauf A) erfolgen. In den Ausführungsbeispielen wurde mit destilliertem Wasser
gearbeitet. Es kann aber auch Leitungswaser verwendet werden. Der Abscheider
wurde mittels in den Heizmantel eingeleiteten Wasserdampfes vorgeheizt. Hierbei war
darauf zu achten, dass die Temperatur nicht so hoch stieg, dass Abscheiderwasser
verdampfte. Die Heizung kann nach dem Anlaufen wieder abgeschaltet werden. Nach
dem Abkühlen kann das Abscheiderwasser durch den Entnahmestutzen (Auslaß F)
abgelassen werden.
Von jedem Rauhbrand wurden Proben genommen und auf ihren Gehalt an Alkohol,
Cyanid sowie Ethylcarbamat vor und nach einer Bestrahlung untersucht. Das
Destillationsverhalten wurde mittels je drei Proben, die beim Beginn, in der Mitte und
am Ende der Destillation entnommen wurden, festgestellt. Maischeuntersuchungen
wurden mit verschiedenen Kernanteilen durchgeführt Außerdem wurden
Kupferanalysen in dem Abscheiderrückstand sofort nach der Entnahme sowie nach
verschiedenen Lagerzeiten durchgeführt.
Im reinen Saft der Kirschmaische wurde ein Alkoholgehalt von 8,4 Vol.% ermittelt.
Der Blausäuregehalt des Saftes betrug durchschnittlich 6,5 mg/l.
Es wurde ein Kernanteil von 25 bis 35% angenommen. Durch den Kernanteil
verringert sich der Alkoholanteil auf einen Mittelwert von 7,2 Vol.%, und der
Blausäureanteil nimmt auf 9,1 mg/l zu. Nach einer UV-Lichtbestrahlung betrug der
Ethylcarbamatgehalt in der Maische einschließlich Kernen im Mittel 6.524 µg/l.
Aufgrund dieser Werte kann von einer regulären, brennereiüblichen Maische
ausgegangen werden.
Die Versuchsergebnisse sind in den nachfolgenden Beispielen zusammengefaßt.
In diesem Beispiel wird die erfindungsgemäß in Rauhbränden aus vergorener
Kirschmaische erzielte Verminderung des Blausäuregehaltes mit den entsprechenden
Ergebnissen, die man mit dem bekannten Cyanurex®-Verfahren erhält, verglichen.
Bei einem Zusatz von jeweils 10,0 g CuCl zu der Abscheiderflüssigkeit (Erfindung)
bzw. der Maische (Cyanurex®) erhielt man nachfolgende Blausäure
konzentrationen (mg/l) im Rauhbrand. In der dritten Zeile stehen die Werte für den
Fall, daß kein Kupfersalz zugesetzt wurde.
Erfindung | 0,33 |
Cyanurex® | 1,3 |
Unbehandelt | 5,6 |
Der Blausäuregehalt der Maische war 9,1 mg/l.
In diesem Beispiel wird die erfindungsgemäß nach der Bestrahlung in Rauhbränden
aus vergorener Kirschmaische erzielte Verminderung des Ethylcarbamatgehaltes mit
den entsprechenden Ergebnissen, die man mit dem bekannten Cyanurex®-Verfahren
erhält, verglichen.
Bei einem Zusatz von jeweils 10,0 g CuCl zu der Abscheiderflüssigkeit (Erfindung)
bzw. der Maische (Cyanurex®) erhielt man nachfolgende Ethylcarbamat
konzentrationen (mg/l) nach der Bestrahlung im Rauhbrand. In der dritten Zeile stehen
die Werte für den Fall, daß kein Kupfersalz zugesetzt wurde.
Erfindung | 0,39 |
Cyanurex® | 1,65 |
Unbehandelt | 4,92 |
Der Ethylcarbamatgehalt der Maische war 6,60 mg/l.
In diesem Beispiel wird die erfindungsgemäß in Rauhbränden aus vergorener
Kirschmaische (Fraktion 10 Vol.%-2 Vol.%) erzielte Verminderung des
Blausäuregehaltes mit den entsprechenden Ergebnissen, die man mit dem bekannten
Cyanurex®-Verfahren erhält, verglichen.
Bei einem Zusatz von jeweils 10,0 g CuCl zu der Abscheiderflüssigkeit (Erfindung)
bzw. der Maische (Cyanurex®) erhielt man nachfolgende Blausäure
konzentrationen (mg/l) im Rauhbrand (Fraktion 10 Vol.%-2 Vol.%).
Erfindung | 0,47 |
Cyanurex® | 6,3 |
In diesem Beispiel wird die erfindungsgemäß nach der Bestrahlung in Rauhbränden
aus vergorener Kirschmaische (Fraktion 10 Vol.%-2 Vol.%) erzielte Verminderung
des Ethylcarbamatgehaltes mit den entsprechenden Ergebnissen, die man mit dem
bekannten Cyanurex®-Verfahren erhält, verglichen
Bei einem Zusatz von jeweils 10,0 g CuCl zu der Abscheiderflüssigkeit (Erfindung)
bzw. der Maische (Cyanurex®) erhielt man nachfolgende Ethylcarbamat
konzentrationen (mg/l) nach der Bestrahlung im Rauhbrand (Fraktion 10 Vol.%-2 Vol.%).
Erfindung | 0,702 |
Cyanurex® | 6,029 |
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Flüssigreaktors sind
darin zu sehen, daß gegenüber dem CYANUREX®-Verfahren eine geringere
Chemikalienmenge gebraucht wird, und daß der Einfluß der Maische auf die Reaktion (z. B.
in Abhängigkeit von dem vorhandenen Steinanteil oder pH-Wert) weitgehend ausgeschaltet
ist. Bei Rauhbränden kann weiter abgetrieben werden, so daß die Ausbeute gesteigert werden
kann.
Ein wichtiger Vorteil ist auch die geringere Umweltbelastung bei Anwendung der Erfindung.
Während bei dem CYANUREX®-Verfahren bei jedem Brand Sondermüll anfällt, kann
erfindungsgemäß das Abscheiderwasser nach einer Behandlung mit Eisenschrott in die
Kanalisation eingeleitet werden. Die Eisenteile sind mit elementarem Kupfer überzogen und
können als Altmetallwertstoffe recykliert werden.
Gegenüber der oben erwähnten "Katalysator"-Methode sind bei Verwendung eines
nachgeschalteten Abscheiders folgende Vorteile zu verzeichnen:
Es kann nach einem einfach durchzuführenden Schnelltest genau bestimmt werden, welche
Menge Kupfersalz, insbesondere Kupfer(I)chlorid, zugegeben werden muss. So kann auf
wechselnde Maischequalitäten in einfacherer Weise reagiert werden.
Es besteht keine Gefahr, dass der Abscheider sich im Laufe einer Destillation erschöpft. Bei
der Verwendung des "Katalysators" ist je nach den Maischequalitäten nicht bzw. nur schwer
vorauszusehen, wann eine Reinigung notwendig ist. Bei der Reinigung des Katalysators fällt
eine große Menge kupferbelasteten Abwassers an, das nicht in die Kanalisation eingeleitet
werden darf. Diese abwasserbelastende, turnusmäßig wiederkehrende Reinigung entfällt bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Verwendung der
erfindungsgemäßen Abscheidervorrichtung.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist, daß beim Brennen von Kernobst- und/oder Beerenobstmaischen durch
Zugabe von Aromastoffen zu dem Flüssigreaktorbad das Aroma der Obstspirituose
verstärkt oder in gewünschter Richtung verändert werden kann. So kann eine
Birnenmaische in einer Apparatur, wie sie für die Beispiele 1 bis 4 verwendet wurde,
gebrannt und die Destillatdämpfe im Flüssigreaktor durch ein Konzentrat-Wasser-
Gemisch von 3 bis 5 kg frischen Birnen geleitet werden. Dadurch ist das Aroma der
gewonnenen Obstspirituose verstärkt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verminderung der Bildung von Blausäure und Ethylcarbamat in
Obstbränden, dadurch gekennzeichnet, dass der Destillatdampf durch ein beheiztes,
wässriges Bad geleitet wird, dem die zur Bindung der Blausäure erforderliche Menge
eines Kupfer(I)-Salzes zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bad auf 60 bis 100 Grad
C. geheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kupfer
(I)-Salz Kupfer(I)-chlorid zugibt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer an sich bekannten
Brennblase ein an sich bekannter Flüssigreaktor, der eine Zuleitung (C) für den
Destillatdampf, einen Zulauf (A) für das Kupfersalz, einen Destillatdampfaustritt (D),
einen Kondensataustritt (H), einen Auslass (F), einen Heizmantel (G) und ein
Thermometer (I) aufweist, nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118676A DE10118676C2 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Verfahren zur Reduzierung des Blausäure- und Ethylcarbamatgehaltes in Obstbränden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10118676A DE10118676C2 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Verfahren zur Reduzierung des Blausäure- und Ethylcarbamatgehaltes in Obstbränden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10118676A1 DE10118676A1 (de) | 2002-11-21 |
DE10118676C2 true DE10118676C2 (de) | 2003-06-12 |
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ID=7681648
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10118676A Expired - Fee Related DE10118676C2 (de) | 2001-04-14 | 2001-04-14 | Verfahren zur Reduzierung des Blausäure- und Ethylcarbamatgehaltes in Obstbränden und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE (1) | DE10118676C2 (de) |
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---|---|---|---|---|
US20180339241A1 (en) * | 2015-09-11 | 2018-11-29 | Qisus Knowledge and Technology Ltd | Batch distilling method, still and kit |
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-
2001
- 2001-04-14 DE DE10118676A patent/DE10118676C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10118676A1 (de) | 2002-11-21 |
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