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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung in einer Druckmaschine,
mit einem Reinigungswerkzeug und einem eine Totlage aufweisenden
Kippspannwerk zum Halten des Reinigungswerkzeuges in verschiedenen
Stellungen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
der
DE 44 22 612 C1 ist
eine solche Reinigungsvorrichtung beschrieben, deren in der genannten
Patentschrift unüblicherweise
als Kniehebelanordnungen bezeichnete Kippspannwerke nach dem Überschreiten
einer Getriebe-Totlage durch Druckfedern der Kippspannwerke in einer
Getriebestellung gehalten werden, in welcher eine als das Reinigungswerkzeug
fungierende Rakel an einer zur reinigenden Walze anliegt. Eine die
Rakel tragende Wanne lässt
sich nur zusammen mit den Kippspannwerken, die an der Wanne befestigt
sind, aus der Druckmaschine entnehmen, z. B. um die Wanne zu säubern. Die
werkzeuglos unlösbare
Verbindung der Wanne mit den Kippspannwerken bedingt eine schlechte Handhabbarkeit
der Wanne und der Rakel bei deren Entnahme und Säuberung.
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In
der
DE 43 28 834 A1 ist
ferner eine Reinigungsvorrichtung beschrieben, deren Schwenkmechanismus
keine Totlage aufweist und die demzufolge kein Kippspannwerk, sondern
ein sogenanntes Sperrspannwerk ist.
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In
dem
US 4254709 ist ebenfalls
ferner eine Reinigungsvorrichtung beschrieben, deren Schwenkmechanismus über einen
Stellexzenter betätigt
wird.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die auch außerhalb
der Druckmaschine handhabungsfreundlich ist.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
in einer Druckmaschine, mit einem Reinigungswerkzeug und einem eine
Totlage aufweisenden Kippspannwerk zum Halten des Reinigungswerkzeuges
in verschiedenen Stellungen, zeichnet sich dadurch aus, dass das
Reinigungswerkzeug und das Kippspannwerk mittels einer Koppeleinrichtung
miteinander gekoppelt und voneinander entkoppelbar sind.
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Die
Koppeleinrichtung ermöglicht
vorteilhafterweise ein Ablösen
des Reinigungswerkzeuges vom Kippspannwerk, so dass das Reinigungswerkzeug
ohne das Kippspannwerk zu Wartungszwecken aus der Druckmaschine
entnehmbar ist. Nach erfolgter Wartung kann das Reinigungswerkzeug
wieder in die Druckmaschine eingesetzt und mittels der Koppeleinrichtung
mit dem Kippspannwerk antriebsmäßig verbunden
werden. Besonders vorteilhaft ist, dass das Ablösen des Reinigungswerkzeuges
werkzeuglos erfolgen kann, indem das Reinigungswerkzeug aus dem
Kippspannwerk herausgezogen oder von letzterem abgezogen wird, und
dass das Verbinden des Reinigungswerkzeuges ebenfalls werkzeuglos
erfolgen kann, indem das Reinigungswerkzeug wieder in das Kippspannwerk
eingesteckt oder auf letzteres aufgesteckt wird. Bei einer solchen
Ausbildung der Koppeleinrichtung als eine Steckverbindung ist keinerlei
Lösen von
Verschraubungen usw. erforderlich, so dass ein sehr rasches An-
und Abkoppeln des Reinigungswerkzeuges möglich ist.
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Konstruktiv
und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
sind in den Unteransprüchen
genannt und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 eine
Druckmaschine mit einer Walze und einer dieser zugeordneten Reinigungsvorrichtung,
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2 die
gemäß der Schnittlinie
II-II in 4 dargestellte Reinigungsvorrichtung
in einer Reinigungsstellung (Aktivstellung)
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3 die
Reinigungsvorrichtung in einer Wartestellung (Passivstellung) und
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4 eine
Seitenansicht der in der Reinigungsstellung befindlichen Reinigungsvorrichtung aus
der 2.
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Eine
als Rotationsdruckmaschine ausgebildete und in der 1 insgesamt
gezeigte Druckmaschine 1 mit einem Bogenanleger 2 und
einem Bogenausleger 3 weist mindestens ein als Offset-Druckwerk
ausgebildetes Druckwerk 4 auf, das einen Druckformzylinder 5 und
zu dessen Einfärbung
ein aus Walzen zusammengesetztes Farbwerk 6 enthält. Die
Druckmaschine 1 umfasst eine Reinigungseinrichtung 7,
die einer axial changierenden Walze (Reibwalze) 8 des Farbwerks 6 zu
deren Reinigung zugeordnet ist.
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Die
Reinigungsvorrichtung 7 weist ein Reinigungswerkzeug 9 auf,
das von Kippspannwerken 10 und 11 je nach deren
Einstellung in Anlage an – vergleiche 2 – oder auf
Abstand zu – vergleiche 3 – einer
zu reinigenden Fläche 12 auf
dem Umfang der Walze 8 gehalten wird. Das Reinigungswerkzeug 9 ist
eine als Gummilippe ausgebildete Rakel, die an einer Wanne 13 zum
Auffangen von der Fläche 12 entfernter
Waschflüssigkeit
und Druckfarbe angebracht ist.
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Das
Kippspannwerk 10 unterscheidet sich lediglich durch das
Vorhandensein eines als Handgriff dienenden, abgewinkelten Bedienhebels 14 vom Kippspannwerk 11,
für welches
kein weiterer Bedienhebel erforderlich ist. Das vom Bediener mittels
des Bedienhebels 14 dem Kippspannwerk 10 aufgezwungene
Drehmoment wird ausschließlich
durch die Wanne 13 selbst und durch keine zusätzliche Synchronwelle
auf das Kippspannwerk 11 übertragen, so dass beide Kippspannwerke 10 und 11 in
Einhandbedienung und zueinander synchron wahlweise in eine unterstreckte
Stellung (Unter-Tot-Stellung) – vergleiche 3 – und eine überstreckte
Stellung (Über-Tot-Stellung) – vergleiche 2 – verstellbar sind.
Die selbst als eine Synchronwelle fungierende Wanne 13 ist
für die Übertragung
des Drehmoments hinreichend verwindungssteif profiliert. Aufgrund dessen,
dass keine zusätzliche
Synchronwelle vorhanden ist und die Kippspannwerke 10 und 11 nah
an Seitenwänden
eines Gestells 21 der Druckmaschine angeordnet sind, ist
die Zugänglichkeit
des Farbwerks 6 sehr gut.
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Nachfolgend
wird am Beispiel des Kippspannwerkes 10 die Ausbildung
eines jeden der Kippspannwerke 10 und 11 erläutert, die
bis auf den beim Kippspannwerk 11 fehlenden Bedienhebel 14 zueinander
völlig
spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
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Das
Kippspannwerk 10 besteht aus einem als Antriebsschwinge
fungierenden Hebel 15, der über ein Drehgelenk 16 und
ein Schubgelenk 17 gelenkig mit einer Stange 18 verbunden
ist. Zur Bildung des Drehgelenkes 16 ist ein Führungszapfen 19 drehbar
in den Hebel 15 eingesteckt und zur Bildung des Schubgelenkes 17 ist
die Stange 18 quer in den Führungszapfen 19 eingesteckt.
Die Stange 18 ist mittels eines ortsfesten weiteren Drehgelenkes 20 an dem
Gestell 21 der Druckmaschine 1 angelenkt. Das Drehgelenk 20 wird
von einem Lagerzapfen gebildet, auf welchem die Stange 18 drehbar
aufgesteckt ist.
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Auf
die Stange 18 ist eine unter Vorspannung gehaltene schraubenförmige Feder
(Druckfeder) 22 aufgesteckt. Die Feder 22 stützt sich
mit ihrem einen Ende, geführt
durch die Stange 18, auf dem Drehgelenk 20, genau
gesagt auf einem Auge der Stange 18, und mit ihrem anderen
Ende auf dem Schubgelenk 17, genau gesagt auf einer Abflachung
des Führungszapfens 19,
ab. Der Hebel 15 ist am Gestell 21 über ein
Drehgelenk 23 angelenkt, indem der Hebel 15 drehfest
mit einem als Welle fungierenden Zapfen 24 verbunden ist,
welcher mittels des Drehgelenkes 23 um eine Drehachse 25 drehbar
im Gestell 21 gelagert ist.
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Eine
das Reinigungswerkzeug (Rakel) 9 und die Wanne 13 mit
dem Kippspannwerk 10 werkzeuglos voneinander lösbar miteinander
verbindende Koppeleinrichtung 26 ist als eine aus einer
ersten Kupplungshälfte 27 und
einer zweiten Kupplungshälfte 28 bestehende
Kupplung ausgebildet. Beim Einsetzen des Reinigungswerkzeuges 9 zusammen mit
der Wanne 13 in die Druckmaschine 1 ermöglicht die
Koppeleinrichtung 26 ein Einhängen des Reinigungswerkzeuges 9 und
der Wanne 13 in das Kippspannwerk 10. Nach dem
Schließen
der Koppeleinrichtung 26, d. h. dem Einhängen der
Wanne 13, befinden sich die Kupplungshälften 27 und 28 in
einer zueinander koaxialen Relativlage, welche eine gemeinsame Verdrehung
der Kupplungshälften 27 und 28 um
die vom Drehgelenk 23 vorgegebene Drehachse 25 gestattet.
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Die
erste Kupplungshälfte 27 ist
als ein an einer Seitenwand 29 der Wanne 13 angebrachter
Profilzapfen ausgebildet, der ein T-förmig abgewinkeltes Profil aufweist
und auch ein L-förmig abgewinkeltes oder ähnlich hakenförmiges Profil
aufweisen kann. Die zweite Kupplungshälfte 28 ist als eine
in einer Planfläche
des Zapfens 24 eingebrachte radiale Nut ausgebildet, in
die ein Schenkel 30 der ersten Kupplungshälfte 27 bei
geschlossener Koppeleinrichtung 26 passgenau eingesteckt
ist, während
ein vom Schenkel 30 abgewinkelter weiterer Schenkel 31 der ersten
Kupplungshälfte 27 umfangsseitig
von oben her auf dem Zapfen 24 aufliegt. Durch diese Ausbildung
ist ein Verrutschen der ersten Kupplungshälfte (Profilzapfen) 27 in
der zweiten Kupplungshälfte (Nut) 28 sowohl
in der unterstreckten – vergleiche 3 – als auch überstreckten – vergleiche 2 – Stellung
des Kippspannwerkes 10 ausgeschlossen. Denkbar ist anstelle
der gezeigten einstückigen
Ausbildung auch eine zweistückige
Ausbildung der ersten Kupplungshälfte
(Profilzapfen) 27, wobei die Schenkel 30 und 31 miteinander
verbunden sind und z. B. der Schenkel 31 quer in den Schenkel 30 eingesteckt
oder -geschraubt ist.
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Die
unterstreckte Stellung des Kippspannwerkes 11 und damit
die Passivstellung des Reinigungswerkzeuges 9 wird von
einem einstellbaren und am Gestell 21 befestigen Anschlag 32 bestimmt, der
als ein in das Gestell 21 eingeschraubter und mittels einer
Konturmutter in seiner eingestellten Drehstellung fixierbarer Exzenterzapfen
ausgebildet ist. Die Einstellbarkeit des einen Drehwinkel des Zapfens 24 begrenzenden
Anschlag 32 ist vorteilhaft hinsichtlich einer Ausrichtung
der zweiten Kupplungshälfte (Nut) 28 bezüglich einer
genauso wie dieser ausgebildeten Kupplungshälfte (Nut) einer Koppeleinrichtung
des Kippspannwerkes 11. Bei zueinander drehwinkelgenau
und somit parallel ausgerichteten Kupplungshälften (Nuten) der in der unterstreckten
Stellung befindlichen Kippspannwerken 10 und 11 können die
erste Kupplungshälfte
(Profilzapfen) 27 und eine am entgegengesetzten Ende der
Wanne 13 angebrachte ebensolche Kupplungshälfte (Profilzapfen)
passgenau und trotzdem leichtgängig,
d. h. verkantungsfrei, in die am Gestell 21 befestigten
Kupplungshälften
(Nuten) eingeführt
werden. Deshalb ist eine vergleichsweise geringe Exzentrizität des Anschlages 32 hinreichend,
welche durch eine zu einer Drehachse des Anschlages 32 exzentrische
Umfangsrundung eines Schraubenkopfes des Anschlages 32 gegeben
ist. Bei in die unterstreckte Stellung verstelltem Kippspannwerk 10 liegt
unter Belastung durch die Feder 22 ein nockenförmiger Vorsprung 33 des
Zapfens 24 mit seiner einen Seite am Anschlag 32 an.
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Bei
in die überstreckte
Stellung verstelltem Kippspannwerk 10 liegt der Vorsprung 33 mit
seiner anderen Seite an einem weiteren einstellbaren Anschlag 34 an,
der ebenfalls als eine von einer Kontermutter in ihrer Drehstellung
gesicherte Schraube ausgebildet ist. Der Anschlag 34 ist über ein
Winkelstück,
in welches der Anschlag 34 eingeschraubt ist, am Gestell 21 befestigt.
Eine Drehachse des Anschlags 34 ist im rechten Winkel relativ
zu einer Drehachse der Walze 8 und zur Drehachse 25 ausgerichtet.
Der Vorsprung 33 liegt nicht an einer Umfangsfläche, sondern
an einer Endfläche
des Anschlages 34 unter Belastung durch die Feder 22 an.
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Je
nach Verstellrichtung des Anschlages 34 lässt sich
die Stärke
der Anpressung des Reinigungswerkzeuges 9 an die Fläche 12 variieren.
Im Zuge einer einen Abriebverschleiß des Reinigungswerkzeuges 9 kompensierenden
Nachstellung läßt sich
die Anpressung erhöhen
und um den Abriebverschleiß des
Reinigungswerkzeuges 9 so gering wie möglich zu halten, läßt sich
die Anpressung verringern. Außerdem
dient der dem Drehwinkel des Zapfens 24 begrenzende Anschlag 34 zusammen
mit einem dementsprechenden Anschlag des Kippspannwerkes 11 dazu,
das Reinigungswerkzeug 9 in einer genauen Parallelstellung
relativ zur Fläche 12 auszurichten,
so dass Fertigungsungenauigkeiten kompensiert werden und die Anpressung
des Reinigungswerkzeuges 9 an die Fläche 12 über die
gesamte Länge
des Reinigungswerkzeuges 9 gleichmäßig ist.
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Das
Kippspannwerk 10 ist ein gefedertes Getriebe, bei welchem
die Feder 22 eine sogenannte Anlagekraft erzeugt. Wie es
für Kippspannwerke
typisch ist, wird ein beim Überschreiten
der Getriebe-Totlage (Kippstellung) erfolgender Richtungswechsel
der Anlagekraft (Federkraft) genutzt, um das Kippspannwerk 10 durch
die Anlagekraft wahlweise sowohl in einer Unter-Totlage-Stellung
(unterstreckte Stellung) als auch in einer Über-Totlage-Stellung (überstreckte
Stellung) zu halten. Die jeweilige Sperrstellung, d. h. die unterstreckte
oder überstreckte Stellung,
muss dabei immer etwas über
die Totlage hinausgehen. Jeder der Anschläge 32 und 34 dient der
exakten Fixierung des Kippspannwerkes 10 in jeweils einer
der beiden Sperrstellungen. Das Kippspannwerk 10 befindet
sich in der Totlage (Kippstellung), wenn sich eine durch die Mittelachsen
der Drehgelenke 16 und 20 verlaufende Verbindungszentrale 35 der
Drehgelenke 16 und 20 in geradliniger Flucht mit
einer Verbindungszentralen 36 der Drehgelenke 16 und 23 befindet.
Weil in der Totlage das durch den Hebel 15, das Drehgelenk 16 und
die Stange 18 gebildete Knie voll durchgestreckt ist, wird die
Totlage auch als Strecklage bezeichnet. Es gibt aber auch geeignete
Kippspannwerke, bei denen die Totlage keine Strecklage, sondern
eine Decklage ist, in welcher sich zwei Getriebeglieder genau überdecken.
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In
dem Fachbuch „Konstruktionselemente der
Feinmechanik" (ISBN
3-446-15332-2, Carl Hanser Verlag, München, Wien 1989, Herausgeber:
Werner Krause) sind auf den Seiten 523 und 524 Kippspannwerke und
deren Eigenschaften ausführlich
erläutert.
Das Kippspannwerk 10 ist einem Kippsprungwerk (over-center-device)
nahe verwandt.
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Die
Reinigungsvorrichtung 7 funktioniert wie folgt:
Zuerst
wird das Reinigungswerkzeug 9 und die an diesen befestige
Wanne 13 zusammen durch eine Öffnung zwischen das Gestell 21 bildenden
Seitenwänden
der Druckmaschine 1 in letztere eingesetzt. Beim Einsetzen
befindet sich das Kippspannwerk 10 in seiner in der 3 wiedergegebenen
Stellung und wird die erste Kupplungshälfte 27 formschlüssig mit der
zweiten Kupplungshälfte 28 verbunden.
Mit anderen Worten gesagt, werden die an der Wanne 13 angeordneten
Profilzapfen in die quer zum jeweiligen Zapfen 24 verlaufenden
Nuten soweit eingeschoben, bis der Schenkel 31 am Zapfen 24 anschlägt.
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Nach
diesem Ankoppeln des Reinigungswerkzeuges 9 wird die Walze 8 und
die Fläche 12 in einem
Drehsinn 37 – vergleiche 2 – von einem Motor
der Druckmaschine 1 rotativ angetrieben, z. B. um mit dem
Druckwerk 4 zu drucken. Um nach dem Drucken, die im Farbwerk 6 befindliche
Druckfarbe aus dem Farbwerk 6 zu entfernen, wird mittels
einer nicht näher
dargestellten Zuführeinrichtung
eine Waschflüssigkeit
in das Farbwerk 6 gegeben.
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Nachdem
sich diese Waschflüssigkeit
auf den Walzen des Farbwerkes 6 verteilt hat und die auf diesen
Walzen befindliche Druckfarbe hinreichend verdünnt und abgelöst hat,
wird der Handgriff bzw. Bedienhebel 14 bezüglich der 3 im
Uhrzeigerdrehsinn um die Drehachse 25 geschwenkt. Dadurch wird
der formschlüssig
mit dem Bedienhebel 14 verbundene Zapfen 24 ebenfalls
im Uhrzeigerdrehsinn um die Drehachse 25 verdreht, wobei
der Vorsprung 33 vom Anschlag 32 abhebt. Die Drehbewegung
des Zapfens 24 wird über
die Koppeleinrichtung 26 auf die Wanne 13 und
das Reinigungswerkzeug 9 übertragen.
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Infolge
der Drehbewegung dreht sich der am Zapfen 24 befestigte
Hebel 15 mit dem Zapfen 24 mit, wodurch der Führungszapfen 19 so
auf die Feder 22 drückt,
dass diese weiter komprimiert wird und deren Vorspannung ansteigt. Über die
Gelenke 16 und 17 wird die Drehbewegung des Hebels 15 auf
die Stange 18 übertragen,
welche sich somit entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn um das Drehgelenk 20 dreht. Im
Laufe der Drehbewegungen schiebt sich die Stange 18 im
zunehmenden Maße
entlang des Schubgelenkes 17 durch den Führungszapfen 19,
und zwar so weit bis das Kippspannwerk 10 seine Totlage
erreicht hat, in welcher die Verbindungszentralen 35 und 36 auf
einer geraden Linie liegen. Wenn sich das Kippspannwerk 10 in
der Totlage befindet, hat die Feder 22 ihre maximale Kompression
erreicht.
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Bei
einem Weiterdrehen des Bedienhebels 14 im Uhrzeigerdrehsinn
wird die Totlage überschritten,
die Stange 18 im Schubgelenk 17 wieder zurückgezogen
und dehnt sich die Feder 22 wieder aus. Beim Überschreiten
der Totlage erfolgt ein Richtungswechsel der Feder- bzw. Anlagekraft
der Feder 22, deren Kraftwirkungslinie deckungsgleich mit
der Verbindungszentralen 35 verläuft. Die Feder 22 erzeugt
vor dem Überschreiten
der Totlage ein linksdrehendes (entgegen dem Uhrzeigersinn) und
nach dem Überschreiten
der Totlage ein rechtsdrehendes (im Uhrzeigersinn) Drehmoment des
Hebels 15 um die Drehachse 25. Der Bedienhebel 14 wird
im Uhrzeigerdrehsinn soweit weitergedreht, bis der Vorsprung 33 am
Anschlag 34 anschlägt.
Wenn die Reinigungsvorrichtung 7 diese Reinigungsstellung
eingenommen hat, liegt das Reinigungswerkzeug 9 mit der
mittels des Anschlages 34 voreingestellten, erforderlichen
Anpressung an der Fläche 12 an.
Durch die Feder 22 wird der Vorsprung 33 sicher
am Anschlag 34 gehalten.
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Während der
Reinigung schabt das Reinigungswerkzeug 9 die Druckfarbe,
die Waschflüssigkeit
und Verschmutzungen, die alle von der Wanne 13 aufgefangen
werden, von der Fläche 12 ab.
Durch die gewählte
Anordnung bewirkt ein von der Fläche 12 auf
eine Rakelkante des Reinigungswerkzeuges 9 ausgeübte Reibkraft
eine sich selbstverstärkende Anpresskraft
des Reinigungswerkzeuges 9 an die Fläche 12. Stick-Slip-Effekte werden durch
die steile Anstellung des Reinigungswerkzeuges an die Fläche 12 vermieden.
Durch einen nicht näher
dargestellten Abfluss kann die in der Wanne 13 aufgefangene
verschmutzte Flüssigkeit
aus der Wanne 13 zu einer Entsorgungseinrichtung abfließen.
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Nach
erfolgter Reinigung wird das Reinigungswerkzeug 9 von der
Fläche 12 abgestellt,
indem der Bedienhebel 14 entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn
um die Drehachse 25 wieder in seine ursprüngliche
und in der 3 wiedergegebene Stellung zurückgeschwenkt
wird. Die dabei im Kippspannwerk 10 ablaufenden Getriebebewegungen sind
entgegengesetzt zu den im Zusammenhang mit dem Anstellen des Reinigungswerkzeuges 9 erläuterten
Getriebebewegungen und brauchen deshalb im einzelnen nicht erläutert werden.
Die Abstellbewegung des Reinigungswerkzeuges 9 endet mit
dem Anschlagen des Vorsprunges 33 am Anschlag 32. Wenn
sich das Kippspannwerk 10 bei am Anschlag 32 anliegenden
Vorsprung 33 wieder in der Passivstellung befindet, steht
die Feder 22 immer noch unter einer gewissen Vorspannung,
so dass durch diese Vorspannung das Kippspannwerk 10 in
der Passivstellung und der Vorsprung 33 am Anschlag 32 gehalten
wird. Eine gute Zugänglichkeit
des Reinigungswerkzeuges 9 in der Passivstellung – vgl. 3 – ist dadurch
gegeben, dass ein zwischen der Aktivstellung und der Passivstellung
liegender Schwenkwinkel des Reinigungswerkzeuges 9 über 30°, vorzugsweise über 45° und z. B.
ca. 55° beträgt. Somit
kann das Reinigungswerkzeug 9 durch ein Schwenken über diesen
Schwenkwinkel hinweg um die Drehachse 25 soweit von der
Fläche 12 zurückgezogen
werden, dass in der Passivstellung ein Abwischen am Reinigungswerkzeug 9 anhaftender
Verschmutzungen auch bei in der Druckmaschine 1 befindlichem
Reinigungswerkzeug 9 jederzeit problemlos möglich ist.
Nach einem Stillsetzen der Rotation der Walze 8 kann die
Wanne 13 zu deren Säuberung vom
Kippspannwerk 10 abgekoppelt und wieder aus der Druckmaschine 1 herausgezogen
werden.
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Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass auch eine motorische und somit fernbedienbare
Verstellung der Kippspannwerke 10 und 11 denkbar
ist. Dafür
ist es lediglich erforderlich, das Kippspannwerk 10 mit
einem Stellantrieb, z. B. einen pneumatischen Arbeitszylinder antriebsmäßig zu verbinden.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Bogenanleger
- 3
- Bogenausleger
- 4
- Druckwerk
- 5
- Druckformzylinder
- 6
- Farbwerk
- 7
- Reinigungsvorrichtung
- 8
- Walze
- 9
- Reinigungswerkzeug
- 10
- Kippspannwerk
- 11
- Kippspannwerk
- 12
- Fläche
- 13
- Wanne
- 14
- Bedienhebel
- 15
- Hebel
- 16
- Drehgelenk
- 17
- Schubgelenk
- 18
- Stange
- 19
- Führungszapfen
- 20
- Drehgelenk
- 21
- Gestell
- 22
- Feder
- 23
- Drehgelenk
- 24
- Zapfen
- 25
- Drehachse
- 26
- Koppeleinrichtung
- 27
- erste
Kupplungshälfte
- 28
- zweite
Kupplungshälfte
- 29
- Seitenwand
- 30
- Schenkel
- 31
- Schenkel
- 32
- Anschlag
- 33
- Vorsprung
- 34
- Anschlag
- 35
- Verbindungszentrale
- 36
- Verbindungszentrale
- 37
- Drehsinn