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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung eines Druckzylinders
mit einer angetriebenen Rotationsbürste, deren Rotationsachse
parallel zur Rotationsachse des Druckzylinders verläuft und die
eine auf einer Antriebswelle angeordnete Bürstenanordnung aufweist.
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Solche
oder ähnliche
Reinigungsvorrichtungen sind in Druckmaschinen notwendig, um Farbreste
und Papierstaub oder andere Verunreinigungen von den Druckzylindern
abzuwaschen. Sie können auch
vorgesehen werden, um von anderen Zylindern der Druckmaschine, die
mit dem Bedruckstoff in Berührung
kommen, Verunreinigungen abzuwaschen. Druckmaschinen sind heutzutage
in der Regel mit solchen Reinigungsvorrichtungen ausgestattet.
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Als
die Zylinderoberfläche
berührendes
Reinigungselement werden beispielsweise Bürstenwalzen eingesetzt, die
parallel zu dem zu reinigenden Zylinder angeordnet und über eine
Anstellvorrichtung an diesen an- oder abgestellt werden. Zur Verbesserung
des Reinigungseffekts wird die Bürstenwalze oder
Rotationsbürste über einen
Antrieb zur Drehrichtung des Druckzylinders gegenläufige Rotation versetzt.
Als Antrieb dienen hydraulische, pneumatische oder elektrische Motoren.
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Die
Rotationsbürste
reinigt während
des Betriebs der Druckmaschine, ggf. während des Drucks, rotierend
an die Zylinderoberfläche
angestellt. Dabei wird die überflüssige Druckfarbe
bzw. der abzulösende
Schmutz an der Zylinderoberfläche
mit Wasser und/oder Waschmitteln angelöst und von der rotierenden
Rotationsbürste
abgenommen. Der mit den Waschflüssigkeiten
vermengte Schmutz wird mit einer Rakel von der Rotationsbürste abgestreift
und in einer in der Regel darunter angeordneten Wanne aufgefangen.
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Zum
Aufbringen der Waschflüssigkeiten (Wasser
und/oder Waschmittel) sind an der Reinigungsvorrichtung Sprüheinrichtungen
vorgesehen, welche die Rotationsbürste bzw. den Druckzylinder benetzen.
Solche Reinigungsvorrichtungen sind beispielsweise aus der
WO2005/082626 bekannt.
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Es
gibt auch Reinigungsvorrichtungen, die mit einem Waschtuch arbeiten,
das an die zu reinigende Zylinderoberfläche angestellt wird und den Schmutz
von der sich relativ zum Waschtuch drehenden Zylinderoberfläche abwischt.
Eine Vorschubeinrichtung sorgt zusammen mit einer Auf- und Abwickeleinrichtung
für das
Waschtuch dafür,
daß der
mit der Zylinderoberfläche
in Kontakt tretende Abschnitt des Waschtuchs laufend erneuert wird.
Dieses Prinzip ist allerdings wartungsintensiv, da das Waschtuch
regelmäßig erneuert
werden muß.
Außerdem
sind Tuchrollensysteme schwer, so daß solche Reinigungsvorrichtungen – insbesondere
bei großen
Druckmaschinen – nicht
ohne weiteres zu warten oder abzunehmen sind.
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Bei
den bekannten Reinigungsvorrichtungen sind vergleichsweise aufwendige
Versorgungs- und Verteilungsrohre erforderlich, um die Waschflüssigkeiten
zuzuführen.
Ferner sind zum Teil aufwendige nur schwer justierbare Halterungen
für Abschirmbleche
und/oder Abstreifelemente (Rakel) zu montieren und zu justieren.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, daß die Verschmutzungsintensität über die
Breite des Druckzylinders unterschiedlich sein kann. Bei herkömmlichen
Rotationsbürsten
bzw. Bürstenwalzen
kann sich die angestellte Bürstenwalze
durch die Andruckkraft (eine entlang der Rotationsachse verlaufende und
quer zu dieser wirkende Streckenlast) durchbiegen. Dadurch tritt
eine ungleichmäßige Reinigungswirkung
bzw. ungleichmäßige Abnutzung
der Bürstenwalze
auf.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, diese bekannten
Nachteile auszuräumen oder
wenigstens zu verringern.
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Eine
Aufgabe kann darin gesehen werden, eine verbesserte Bürstenwalze
zur Verfügung
zu stellen, die hinsichtlich ihrer Reinigungseigenschaften und Wartungseigenschaften
verbessert ist.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, den Aufbau der Reinigungsvorrichtung
zu vereinfachen und insbesondere eine verbesserte Zufuhr und Verteilung der
Reinigungsmittel zu realisieren, bzw. das Anbringen von Anbauteilen
zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Bürstenanordnung mehrere axial
hintereinander angeordnete hülsenförmige Bürstenelemente
umfaßt.
Der Bürstenkörper der
Rotationsbürste
wird also durch der Hülsenlänge entsprechende
Bürstenabschnitte
gebildet und ist damit in seiner Gesamtlänge über die Anzahl der Bürstenelemente
variierbar. Damit können
aus genormten Einzelteilen unterschiedliche Bürstenlängen aufgebaut werden. Dies
erhöht
die Flexibilität
in der Produktion und bei der Wartung. Sollte eine Bürste beschädigt bzw.
ein Bürstenbereich
verschlissen sein, so ist es nicht mehr erforderlich, die gesamte
Bürstenanordnung
auszutauschen. Nur die entsprechenden Bürstenelemente sind auszutauschen.
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Die
Weiterbildungen gemäß der Ansprüche 2 und
3 erhöhen
diese Flexibilität.
Nach Anspruch 2 ist die Bürstenanordnung
aus mehreren unterschiedlichen Bürstenelementen
gebildet. Dabei können
die einzelnen Elemente aus unterschiedlichen Werkstoffen oder Werkstoffkombinationen
bestehen, sie können
aber auch unterschiedliche Geometrien aufweisen.
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Gemäß Anspruch
3 werden Bürstenelemente
verwendet, die (in axialer Richtung) unterschiedlich lang ausgebildet
sind und/oder unterschiedliche Borsteneigenschaften aufweisen. Zum
einen kann dadurch die gewünschte
Bürstenlänge besonders genau
eingestellt werden; nämlich
durch die Kombination unterschiedlich langer Bürstenelemente. Zum anderen
können
die Reinigungseigenschaften der Bürstenanordnung abschnittsweise über die
gesamte Druckzylinderbreite variiert werden, um das Reinigungsergebnis
zu verbessern bzw. den Reinigungsvorgang zu verkürzen. So wird teurer Makulaturanfall verringert.
Beispielsweise können
im Randbereich der Papierbahn, wo am Druckzylinder ein erhöhter Aufbau
von Papierstaub stattfindet, härtere
Bürsten eingesetzt
werden, um hier intensiver zu reinigen. In der Mitte der Bürstenanordnung
können
dagegen weichere Bürsten
verwendet werden, um hier die oben erwähnte Streckenlast zu verringern.
So kann die Durchbiegung der Rotationsbürste bzw. der Antriebswelle
verhindert oder verringert werden. Die Borsteneigenschaften sind
dabei über
die Borstenhaarlänge,
-stärke,
das -material bzw. die Wellung der Borstenhaare nahezu beliebig
zu beeinflussen.
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Die
Weiterbildungen gemäß der Ansprüche 4 bis
7 betreffen die Anordnung der Bürstenelemente auf
der Antriebswelle.
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Gemäß Anspruch
4 sind dabei die zueinanderweisenden Stirnenden der Bürstenelemente
so ausgebildet, daß diese
drehfest aneinander koppelbar sind. Diese Ausführung erleichtert die Montage bzw.
die Demontage. Zur drehfesten Kopplung mit der Antriebswelle reicht
es nämlich
dann, wenn ein einziges Bürstenelement
drehfest mit dieser gekoppelt ist und dieses Bürstenelement die Drehbewegung über das
oder die Stirnenden auf die anderen Bürstenelemente überträgt.
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Gemäß Anspruch
5 sind diese Stirnenden mit einer Verzahnung versehen, die jeweils
komplementär
zueinander ausgebildet sind. Das heißt, die verzahnte Stirnfläche eines
Bürsten elementes
greift genau in die verzahnte Gegenfläche des benachbarten Bürstenelementes
ein.
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Gemäß Anspruch
6 tragen die Zahnelemente dabei (mindestens) ein Borstenbündel. Dies
verhindert, daß zwischen
den einzelnen Bürstenelementen
Lücken
entstehen, in denen keine Reinigung erfolgt.
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Gemäß Anspruch
7 ist ein Bürstenelement am
Ende der Bürstenanordnung
drehfest und axial fixiert auf der Antriebswelle angeordnet. Dieses
Endelement überträgt die Drehbewegung
der Antriebswelle auf die anderen über die Stirnenden gekoppelten Bürstenelemente.
Damit braucht nur ein einziges Bürstenelement
an der Antriebswelle fixiert werden, während alle anderen Bürstenelemente
nur gegen einen axialen Anschlag auf die Welle aufgeschoben werden
müssen.
So kann die Wartung (Montage, Demontageaustausch) von einem Ende
der Antriebswelle her erfolgen.
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Die
Weiterbildung gemäß Anspruch
8 erlaubt eine zusätzliche
Verbesserung der Reinigungsvorrichtung hinsichtlich der Versorgung
mit Waschflüssigkeiten
und des Anschlusses von Anbauteilen. Dabei ist ein parallel zur
Antriebswelle verlaufendes Trägerelement
vorgesehen, das wenigstens eine in Axialrichtung verlaufende Kanalanordnung
zum Verteilung und/oder zur Abgabe einer Waschflüssigkeit aufweist. Dieses Trägerelement
ist dabei einstückig als
die Kanalanordnung umfassendes Strangpreßprofil ausgebildet.
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Zum
einen dient es so als Träger
der gesamten Waschvorrichtung und der Anbauteile, zum anderen dient
die integrierte Kanalanordnung zum Verteilen und zur Abgabe der
Waschflüssigkeit(en).
Zusätzliche
Düsenrohre,
deren Befestigungen und komplizierte Anschlußkonstruktionen können entfallen.
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In
der Weiterbildung gemäß Anspruch
9 ist zusätzlich
ein Nutenprofil vorgesehen, das zur Aufnahme und Fixierung ver schiebbarer
und fixierbarer Anschlagelemente dient, an denen wiederum zusätzliche
Anbauelemente wie Abstreifer, Rakeln, Abdeckbleche etc. angebracht
werden können.
Die Anordnung der Anschlagelemente in Nutenprofile erleichtert die
Einstellung und die Justierung solcher Anbauelemente.
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Nach
Anspruch 10 ist eine erste Kanalanordnung vorgesehen, welche einen
Verteilerkanal und einen dazu parallel verlaufenden Abgabekanal
zur weiteren Verteilung und Abgabe von Waschwasser aufweist.
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Verteilerkanal
und Abgabekanal sind über mehrere
Verbindungskanäle
verbunden. Die Verteilung und Zufuhr bzw. Abgabe über einen
Verteiler und einen Abgabekanal stellt sicher, daß der Abgabedruck,
der an den Abgabeöffnungen
austretenden Flüssigkeit überall gleich
ist, so daß eine über die
gesamte Länge
des Druckzylinders gleichförmige
Benetzung mit Waschflüssigkeit
sichergestellt werden kann.
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In
der Weiterbildung nach Anspruch 11 wird eine zweite entsprechend
ausgebildete Kanalanordnung zur Zufuhr einer Waschmittellösung vorgesehen.
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Zur
Abgabe bzw. zum Aufsprühen
der Waschflüssigkeiten
(Wasser und/oder Waschmittel) sind gemäß Anspruch 12 die Abgabeöffnungen
zur Aufnahme selbstdichtender aus einem elastischen Material ausgebildeter
Verteilerdüsen
geeignet. Damit können
die entsprechenden Verteilerdüsen
ohne zusätzliche
Befestigungsmittel direkt in die Abgabeöffnungen eingesteckt werden.
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Gemäß Anspruch
13 weisen entsprechende Verteilerdüsen ein komplementär zur Abgabeöffnung ausgebildetes
Anschlußstück auf über das
die Abgabeöffnung
mit einer entsprechenden Austrittsdüse verbunden wird. Diese mündet in
ein U-förmiges
in Axialrichtung verlaufendes Verteilerprofil. So eine Verteilerdüse benetzt
zum einen die Rotationsbürste bzw.
den zu reinigenden Druckzylinder gleichmäßig, zum anderen verhindert
das U-förmige
Verteilerprofil die Verteilung der Waschflüssigkeit in Bereiche der Reinigungsvorrichtung,
in denen sie nicht zur Reinigungswirkung beiträgt. Dies verbessert Reinigungswirkung
zusätzlich.
Die zur Verfügung
stehende Reinigungsflüssigkeit
effektiver genutzt.
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Die
Weiterbildung gemäß Anspruch
14 bewirkt eine besonders günstige
Ablenkung der Reinigungsflüssigkeit.
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Gemäß Anspruch
14 ist die Vorrichtung zusätzlich
mit einer Antriebseinheit zum Drehen der Rotationsbürste einer
Wasserversorgung, einer Waschmittelversorgung, einem Abdeckblech,
und einer Abstreifschiene (Rakel) versehen. So eine Vorrichtung kann
als komplette, kompakte Einheit in vorhandenen Druckmaschinen nachgerüstet werden.
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Anspruch
16 betrifft eine Druckmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht einer Druckmaschine mit zwei Vorrichtungen
zur Reinigung eines Druckzylinders,
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Reinigung eines Druckzylinders
von schräg
oben,
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3 eine
perspektivische Ansicht einer Bürstenanordnung
mit mehreren hülsenförmigen Bürstenelementen,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Teils der in 2 dargestellten
Reinigungsvorrichtung von schräg
unten,
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5 eine
Stirnansicht eines als Stranggussprofil ausgebildeten Trägerelements
für die
in den 1, 2 und 4 dargestellte
Reinigungsvorrichtung,
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Teils des in 5 dargestellten
Trägerelements
und
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7 eine
Verteilerdüse
zum Anschluß an das
in 5 und 6 dargestellte Trägerelement.
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1 zeigt
in einer schematischen Ansicht einen Ausschnitt aus einer Offset-Druckmaschine zum
beidseitigen Bedrucken einer Papierbahn 3. Dargestellt
sind zwei Klischeezylinder 1, die ihr Druckbild jeweils
auf einen Druckzylinder 2 übertragen und die eine Papierbahn 3 von
beiden Seiten bedrucken (hier von unten und von oben). An die Druckzylinder 2 angestellt
sind jeweils Reinigungsvorrichtungen 4, die über einen
nicht dargestellten Anstellmechanismus an die Druckzylinder 2 an-
und abgestellt werden können.
Die Reinigungsvorrichtungen 4 reinigen mit Hilfe von Waschflüssigkeiten
die Druckzylinder (beispielsweise nach einem Plattenwechsel). Dabei
wird die abgewaschene Flüssigkeit
in Auffangwannen 5 abgestreift, aus denen die verbrauchte Waschflüssigkeit
ggf. in eine Wiederaufbereitungsanlage (nicht dargestellt) abgeführt wird.
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Die
in 2 genauer dargestellte Reinigungsvorrichtung 4 umfaßt ein Trägerelement 6,
das in eingebautem Zustand parallel zur Drehachse des Druckzylinders 2 verläuft. An
den Enden des Trägerelementes 6 ist
eine Lagereinheit 8 und gegenüberliegend eine Antriebseinheit 10 angeordnet.
Die Antriebseinheit 10 trägt einen Antriebsmotor 11.
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Zwischen
der Lagereinheit 8 und der Antriebseinheit 10 verläuft eine
Rotationsbürste 12,
die in 2 unterhalb des auf dem Trägerelement 6 befestigten
Abdeckblechs 14 verläuft.
Die Rotationsbürste 12 ist
um ihre Rotationsachse 16 drehbar zwischen Lagereinheit 8 und
Antriebseinheit 10 gelagert.
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Die
Antriebseinheit 10 umfaßt ein Getriebe, über das
der Motor 11 die Rotationsbürste 12 in Drehungen
versetzt. Die Rotationsachse 16 verläuft in eingebautem Zustand
ebenfalls parallel zur Drehachse des zu reinigenden Druckzylinders 2.
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4 zeigt
in einer perspektivischen Teilansicht von unten das antriebsseitige
Ende der Reinigungsvorrichtung 4. Unterhalb der Rotationsbürste 12 ist
hier eine Rakel 18 angeordnet, die über Halteelemente 20 am
Trägerelement 6 befestigt
ist. Die Rakel 18 ist über
eine Schraube 22 und ein Langloch 24 quer zur
Rotationsachse 16 verstellbar. Das Halteelement 20 ist über eine
Befestigungsschraube 26 und einen Nutenstein in Richtung
der Rotationsachse 16 am Trägerelement 6 fixiert.
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Die
Rotationsbürste 12 wird
aus einer Antriebswelle 30 gebildet, die in der Lagereinheit 8 und der
Antriebseinheit 10 aufgenommen wird. Auf dieser Antriebswelle 30,
die aus Gewichtsgründen
aus einem kohlefaserverstärktem
Rohr gebildet sein kann, ist eine Bürstenanordnung 28 drehfest
angeordnet. Bei Rotation der Antriebswelle 30 über den
Antriebsmotor 11 und die Antriebseinheit 10 rotiert
die Bürstenanordnung 28 gemeinsam
mit der Antriebswelle 30 um die Rotationsachse 16.
Die Borsten der Bürstenanordnung 28 greifen
dabei am zu reinigenden Druckzylinder 2 an und entfernen
dort Schmutz und Druckfarbe. Dabei streifen die Borstenenden über die Rakel 18,
an der die Mischung aus Reinigungsmittel, Schmutz und Druckfarbe
abgestreift wird.
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Der
Aufbau der Bürstenanordnung 28 wird anhand
der 3 genauer beschrieben. Die Bürstenanordnung 28 wird
aus mehreren Bürstenelementen 28a, 28b, 28c, 28d gebildet.
Diese Bürstenelemente 28a, 28b, 28c, 28d sind
hülsenförmig ausgebildet
und weisen an ihrer Außenseite
radial abstehende Borsten auf. Die Hülsenkörper können aus Kunststoff, Metall
oder einem anderen geeigneten Werkstoff, der zur Aufnahme und Fixierung
der Borsten geeignet ist, ausgebildet sein. Die Bürstenelementen 28a-d
sitzen auf der Antriebswelle 30. Zur Verdeutlichung des
Aufbaus sind einige Bürstenelemente 28a-d
getrennt voneinander dargestellt. In betriebsbereiter Stellung sind
jedoch alle Bürstenelemente 28a-d
dicht an dicht auf der Antriebswelle 30 angeordnet.
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Am
lagerseitigen Ende der Bürstenanordnung 28 ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
an der Antriebswelle ein Bund 32 vorgesehen, gegen den
sich das Endbürstenelement 28a in
axialer Richtung abstützt.
An der gegenüberliegenden
Stirnseite weist das Bürstenelement 28a eine
Stirnverzahnung 33 auf, die in die entsprechende Stirnverzahnung 32 am
benachbarten Bürstenelement 28b eingreift.
Alle anderen Bürstenelemente 28b, 28c, 28d weisen ebenfalls
solche Stirnverzahnungen 32 auf, die ineinander greifen.
Das antriebsseitige Bürstenelement 28d ist
hier drehfest mit der Antriebswelle 30 gekoppelt. Bei Drehung
der Antriebswelle 30 überträgt diese
drehfeste Verbindung zwischen Antriebswelle 30 und Bürstenelement 28d die
Drehung direkt auf das Bürstenelement 28d und
damit auf die anderen über die
Stirnverzahnungen 32 gekoppelten Bürstenelemente 28a-c.
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Die
drehfeste Verbindung zwischen Bürstenelement 28d und
Antriebswelle 30 kann formschlüssig und/oder kraftschlüssig erfolgen.
Dazu können geeignete
Querschnittsprofile oder Verbindungselemente vorgesehen werden.
Das Bürstenelement 28d ist
ebenfalls in axialer Richtung zum benachbarten Bürstenelement 28b festgelegt.
Dies kann beispielsweise über
einen auf der Welle 30 (nicht dargestellten) Klemmbund
oder eine andere geeignete Befestigungseinrichtung erfolgen.
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Diese
Ausführung
der Bürstenanordnung 28 erlaubt
es, unterschiedlich lange Rotationsbürsten 12 zu realisieren,
indem mehrere Bürstenelemente 28a-d
kombiniert werden.
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Die
Bürstenelemente 28a-d
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit unterschiedlichen Borsten versehen, die in der 3 durch
unterschiedliche bzw. fehlende Schraffierungen gekennzeichnet sind.
So sind die Bürstenelemente 28a und 28d,
die jeweils an den Enden der Bürstenanordnung 28 vorgesehen
sind, mit harten Borsten versehen. So können sie den Druckzylinder 2 im
Bereich der Papierkante besonders intensiv reinigen. Die dazwischen
angeordneten Bürstenelemente 28c und 28d können weichere
Borsten aufweisen, da in diesem Bereich die Verschmutzung meist
nicht so stark ist. Dabei können
die Bürstenelemente 28c eine
besonders weiche Borstenausführung
aufweisen. Die angreifende Streckenlast, die über die Bürstenelemente 28a bis 28d auf
die Antriebswelle 30 wirkt kann so im mittleren Bereich
reduziert werden. Dadurch wird die Durchbiegung insbesondere in
der Mitte der Antriebswelle 30 verringert und die Reinigungsleistung erhöht bzw.
die Abnutzung der Bürstenelemente 28a-d
verstetigt. Die Bürstenelemente 28a-d
können in
Axialrichtung auch unterschiedlich lang ausgebildet sein. So genügt im Randbereich – also im
Papierkantenbereich – ein
schmales Bürstenelement 28a oder 28d,
während
die dazwischenliegenden Bürstenelemente 28b, 28c länger ausgebildet
sein können.
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In
einer anderen nicht dargestellten Ausführung können auch die mittleren Bürstenelemente 28b und 28c durch
ein einziges Bürstenelement
ersetzt werden. Dadurch wird die Durchbiegung der Antriebswelle 30 noch
weiter herabgesetzt, da ein mittleres, durchgehendes Bürstenelement
den Biegewiderstand zusätzlich
erhöht.
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Anhand
der 5 und 6 wird nachfolgend Aufbau und
Funktion des Trägerelements 6 erläutert. Das
Trägerlement 6 ist
aus einer geeigneten Aluminiumlegierung oder einem anderen für Strangpressverfahren
geeigneten Werkstoff als Strangpressprofil ausgeführt. Im
Halbzeug, also dem unbearbeiteten Strangpressprofil sind bereits
die komplette Außenkontur
mit zwei Nutenschienen 34, 36 und mehreren Kanälen 38a, 38b, 40a, 40b und 42a,
b, c ausgebildet.
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Dabei
liegen die Kanäle 38a, 38b und 40a, 40b in
zwei parallel verlaufenden Ebenen. Die Kanäle 38a, 38b und 40a und 40b dienen
zur Versorgung mit Waschflüssigkeiten
(Wasser, Waschmittel); die Kanäle 38a und 38b zur
Versorgung mit Wachmittel und die Kanäle 40a und 40b zur
Versorgung mit Wasser. Die Kanäle 38a und 40a sind
dabei als Abgabekanäle
ausgebildet, die jeweils über
mehrere Abgabeöffnungen 38c, 40c mit
der Außenseite
verbunden sind. Die Abgabekanäle 38a und 40a sind über diagonal
verlaufende Bohrungen 38d und 40d mit den Verteilerkanälen 38b, 40b verbunden.
Die Bohrungen 38d und 40d werden von außen an entsprechenden
Anschlaghöckern 42 ansetzend,
in einem mechanischen Bearbeitungsverfahren (Bohren, Fräsen) eingebracht.
Die Verbindung nach außen
wird anschließend über geeignete
Stopfen verschlossen, so dass nur die Verbindungsbohrungen zwischen
den Kanälen 38a und 38b bzw. 40a und 40b offen
bleiben. Über
die Verteilerkanäle 38b und 40b wird Waschmittel
bzw. Wasser zugeführt
und über
die Verbindungskanäle 38d und 40d gleichmäßig in die
Abgabekanäle 38a und 40a verteilt,
so dass an den Abgabeöffnungen 38c und 40c weitgehend
identische Druck- und Durchflussverhältnisse herrschen.
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Die
Anzahl der Abgabeöffnungen 38c und 40c sowie
der Verbindungskanäle 38d und 40d hängt von
der Länge
des Trägerelementes 6 ab,
die etwa der Länge
der zu reinigenden Druckzylinder 2 entspricht.
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In
den Kanälen 42a, 42b und 42c können jeweils
an den Kopfenden Gewindebohrungen vorgesehen werden, die zum Anbau
der Lageneinheit 8 und der Antriebseinheit 10 dienen.
Die Kanäle 42a, 42b, 42c können auch
dazu dienen, die Lagereinheit 8 und die Antriebseinheit 10 verbindende
Spannelemente aufzunehmen.
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Waschmittel
und Wasser kann entweder stirnseitig in die Verteilerkanäle 38b, 40b oder
von der Seite durch entsprechende Bohrungen zugeführt werden.
Nicht verwendete Öffnungen
(stirnseitig oder an der Seite) werden durch entsprechende Gewindestopfen 44 verschlossen
werden (siehe 6).
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Die
Nutenschienen 34 und 36 dienen als Anschlussleisten,
in denen Nutensteine verschiebbar und fixierbar aufgenommen werden
können.
Diese Nutensteine dienen hier zum einen zur Aufnahme der Halteelemente 20 für die Rakel 18 bzw.
für entsprechende
Befestigungsschrauben des Abdeckblechs 14.
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Die
Abgabeöffnungen 38c und 40c nehmen Verteilerdüsen 46 auf,
die die Waschschlüssigkeiten (Waschmittel,
Wasser) versprühen,
verteilen und umlenken.
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7 zeigt
eine solche Verteilerdüse 46.
Die Verteilerdüse 46 wird
aus einem weichen, elastischen Material hergstellt (z.B. Weich-PVC,
Silikon, geeignetes Elastomer) und weist an seinem unteren Ende
ein Anschlussstück 48 auf,
an dessen unterem Ende ein Dichtkragen 50 verläuft. Das
Anschlussstück 48 wird
mit dem Dichtkragen 50 elastisch verformbar in die Abgabeöffnungen 38c, 40c eingesetzt. Bei
Druckbeaufschlagung dichtet der Dichtkragen 50 die Abgabeöffnung 38c bzw. 40c nach
außen
ab. Im Inneren des Anschlusssstücks 48 verläuft eine
Passage, die den Abgabekanal 38a, 40a mit einer
schlitzförmigen
Austrittsdüse 52 verbindet,
durch die das Waschmittel austritt.
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Zu
beiden Seiten der Austrittsdüse 52 verläuft ein
U-förmiges
Verteilerprofil 54 in Richtung des Trägerelements 6. Dieses
Verteilerprofil 54 lenkt das Waschmittel um und führ es auf
die Rotationsbürste 12 bzw.
auf den Druckzylinder 2. In 5 würde die offene
Seite des U-förmigen
Verteilerprofils 54 nach rechts weisen und die Längsrichtung
des Verteilerprofils würde
etwa senkrecht zur Papierebene verlaufen. Die oben beschriebene
Gestaltung der Verteilerdüse
sichert eine optimale Benetzung der Rotationsbürste 12 und damit
eine optimale Ausnutzung der eingesetzten Waschflüssigkeiten
(Waschmittel und Wasser). Im Betrieb werden die beiden Waschflüssigkeiten
durch die besondere Anordnung der Verteilerdüsen 46 am Trägerelement 6 (stufenweise
hintereinander) optimal vermischt und auf der Rotationsbürste 12 verteilt,
so dass eine ideal eingestellte Waschmittelmischung an der Bürste und
damit an dem zu reinigenden Druckzylinder 2 zur Verfügung steht.
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Das
im dargestellten Ausführungsbeispiel gemeinsame
mit der Bürstenanordnung
realisierte Trägerelement
kann auch mit einer herkömmlichen Bürsten- oder
Reinigungsanordnung verwendet werden. Die dargestellte Bürstenanordnung
kann auch in herkömmlich
gestaltete Reinigungsvorrichtungen eingesetzt werden.
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Weitere
Abwandlungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
im Rahmen der anhängenden
Patentansprüche.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung (4)
zur Reinigung eines Druckzylinders (2) mit einer angetriebenen
Rotationsbürste (12),
deren Rotationsachse (16) parallel zur Rotationsachse des
Druckzylinders (2) verläuft
und die eine auf einer Antriebswelle (30) angeordnete Bürstenanordnung
(28; 28a-d) aufweist. Die Bürstenanordnung (28; 28a-d)
umfasst mehrere axial hintereinander angeordnete hülsenförmige Bürstenelemente (28a-d).
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Reinigungsvorrichtung
(4), die ein parallel zur Antriebswelle (30) verlaufendes
Trägerelement (6)
aufweist, welches wenigstens eine in Axialrichtung verlaufende Kanalanordnung
(38a, b; 40a, b) zum Verteilen und/oder zur Abgabe
eines Reinigungsmediums aufweist, wobei das Trägerelement (6) einstückig als
die Kanalanordnung (38a, b; 40a, b) umfassendes
Strangpressprofil ausgebildet ist.