DE10114465A1 - Kontaktsensor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem anderen Objekt, insbesondere zur Sensierung des Aufpralls eines Kraftfahrzeuges auf das Objekt. Hierzu ist vorzugsweise entlang des vorderen Stoßfängers des Kraftfahrzeuges ein schlauchförmiger Körper angeordnet. Hiervon ausgehend soll ein Kontaktsensor mit einfachem Aufbau angegeben werden, der eine sichere Sensierung der Berührung des Gegenstands mit dem anderen Objekt ermöglicht. Erfindungsgemäß ist der schlauchförmige Körper (1) mit einem Fluid gefüllt und wenigstens ein den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p¶1¶, p¶2¶) erfassender Sensor (2, 3) vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines
Gegenstands mit einem anderen Objekt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Kontaktsensor ist aus der US 5,441,301 bekannt.
Der bekannte Kontaktsensor besteht aus einem schlauchförmigen Teil, in dem in
Längsrichtung elektrische Kontaktstreifen konzentrisch zueinander angeordnet sind, die
bei Ausübung einer Kraft auf den schlauchförmigen Körper gegeneinander gedrückt
werden und hierdurch einen elektrischen Kontakt auslösen. Der bekannte Sensor wird
vorzugsweise im Frontbereich eines Kraftfahrzeuges angeordnet, um einen Aufprall des
Kraftfahrzeuges auf ein Hindernis zu detektieren. Bei einem solchen Aufprall werden
dann in Abhängigkeit von dem Signal des Sensors Insassenschutzeinrichtungen, wie z. B.
Airbags, ausgelöst.
Der bekannte Sensor hat den Nachteil, daß er relativ präzise gefertigt werden muß, um
die Konzentrizität der elektrischen Kontakte zu gewährleisten. Insbesondere bei
gekrümmter Verlegung kann es leicht zu unerwünschten Kontaktstellen kommen, wenn
die Verlegung nicht sorgfältig durchgeführt wird. Desweiteren ist der bekannte Sensor
anfällig gegen Umwelteinflüsse, da die elektrischen Kontakte korrodieren können und
somit im Falle eines Aufpralles unter Umständen kein sicherer elektrischer Kontakt
gegeben werden kann.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Kontaktsensor mit vereinfachtem Aufbau
anzugeben, der eine sichere Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem
anderen Objekt ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, mit einer einfachen und kostengünstigen Anordnung die
Erfassung unterschiedlicher Parameter der Berührung bzw. des Aufpralls, z. B.
Aufprallort, Heftigkeit des Aufpralls oder Aufprallgeschwindigkeit, zu erlauben und zudem
Aussagen über das aufprallende Objekt zu machen, etwa über dessen Breite oder
Elastizität. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß sie aus recyclingfähigen Materialien
herstellbar ist. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Auslösung der Signale des
erfindungsgemäßen Kontaktsensors kann ebenfalls relativ einfach ausgeführt sein und
benötigt bei Ausführung auf einer Computereinrichtung eine relativ geringe Rechenzeit.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Verwendung
von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktsensors mit
daran angeschlossener Auswerteeinrichtung und
Fig. 2 die Frontpartie eines Kraftfahrzeuges und
Fig. 3 beispielhafte Signalverläufe des Kontaktsensors gemäß Fig. 1.
In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für einander entsprechende Teile und
Signale verwendet.
Der erfindungsgemäße Kontaktsensor kann in seiner einfachsten Ausführungsform nur
einen einzigen Drucksensor aufweisen. In diesem Fall sind ebenfalls sämtliche
nachfolgend beschriebenen Auswertemöglichkeiten des Signals gegeben, mit Ausnahme
der Bestimmung des Aufprallorts des Objekts auf den Gegenstand, da hierbei die
zeitliche Differenz zwischen den Signalen zweier Drucksensoren benötigt wird. Im
folgenden wird jedoch anhand der Fig. 1 der Aufbau einer bevorzugten
Ausführungsform des Kontaktsensors mit zwei Drucksensoren beschrieben. Für eine
vereinfachte Ausführungsform kann einfach einer der Drucksensoren entfallen. Die in der
bevorzugten Ausführungsform vorgesehenen zwei Drucksensoren können im Prinzip an
jeder beliebigen Stelle mit dem in dem Schlauch vorhandenen Fluid druckseitig
verbunden sein. Vorteilhaft ist es jedoch, diese möglichst weit voneinander entfernt mit
dem schlauchförmigen Körper zu verbinden, da hierdurch eine besonders hohe
Meßgenauigkeit bei der Bestimmung der Position des Aufpralls erzielt werden kann.
Der in der Fig. 1 dargestellte Kontaktsensor weist einen schlauchförmigen Körper 1 auf,
an dessen beiden Enden jeweils Drucksensoren 2, 3 angeordnet sind. Die
Drucksensoren 2, 3 erfassen den in dem schlauchförmigen Körper 1 jeweils vorliegenden
Druck des darin vorhandenen Fluids. Als Fluid wird vorzugsweise ein bei
Raumtemperatur gasförmiger Stoff verwendet, insbesondere Luft.
Die Drucksensoren 2, 3 sind über Leitungen 5, 6 mit einer Auswerteeinrichtung 7
verbunden. Die Auswerteeinrichtung 7 ist vorzugsweise mit einer ein Auswerteprogramm
ausführenden Computereinrichtung ausgestattet, welche ein erfindungsgemäßes
Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors ausführt. Die
Auswerteeinrichtung 7 ist ihrerseits über eine Leitung 8 mit einer Anzeigeeinrichtung 9
verbunden, auf der die Ergebnisse der Auswertung darstellbar sind. Es ist auch möglich,
an die Leitung 8 weitere Sicherheitseinrichtungen eines Kraftfahrzeuges anzuschließen,
z. B. Steuergeräte für Gassackeinrichtungen oder Gurtstraffer oder auch Einrichtungen
zur Auslösung von Fußgängerschutzmaßnahmen, wie z. B. Aufstellen der Motorhaube
oder Airbag auf der Außenseite der Frontscheibe. Die Steuergeräte und/oder
Sicherheitseinrichtungen können auch mit der Auswerteeinrichtung 7 zu einem Gerät
baulich zusammengefaßt sein.
Der schlauchförmige Körper 1 weist in der Ausführung gemäß Fig. 1 eine Länge L auf,
wobei für die nachfolgend beschriebene Auswertung der Sensorsignale eine von dem
Drucksensor 2 laufende Koordinate x definiert wird, die somit einen Wertebereich
zwischen 0 und L annehmen kann. Für die nachfolgend beschriebene Signalauswertung
sei außerdem angenommen, daß an der durch den Pfeil 4 gekennzeichneten Stelle des
schlauchförmigen Körpers 1 ein Objekt auf den schlauchförmigen Körper 1 auftreffe.
Für die erfindungsgemäße Bestimmung der Position der Aufprallstelle 4 ist es notwendig,
die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Druckwellen in dem im schlauchförmigen Körper 1
vorhandenen Fluid zu kennen. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Fluid Luft
verwendet wird, breiten sich Druckwellen mit der Schallgeschwindigkeit aus. Diese hängt
jedoch in gewissem Umfang von der Lufttemperatur ab. Daher ist in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ein mit dem schlauchförmigen Körper 1 verbundener
Temperatursensor 10 vorgesehen, der vorzugsweise an einer zentralen Stelle des
schlauchförmigen Körpers 1 die Temperatur des darin befindlichen Fluids erfaßt und
über eine Leitung 11 an die Auswerteeinrichtung 7 abgibt. Die Auswerteeinrichtung 7
berücksichtigt die erfaßten Temperaturwerte, wodurch eine verbesserte Meßgenauigkeit
des Kontaktsensors erzielt werden kann.
Es ist des weiteren vorteilhaft, den Kontaktsensor mit einer Ausgleichsöffnung zu
versehen, über die ein Druckausgleich zwischen dem im schlauchförmigen Körper 1
vorhandenen Fluid im Ruhezustand vorliegenden Druck (p1, p2), d. h. ohne durch einen
Aufprall ausgelöste Druckwellen, und dem Umgebungsdruck, in der Regel der
Atmosphärendruck, herstellbar ist. Bei der Ausgleichsöffnung kann es sich z. B. um eine
im Verhältnis zu den übrigen Abmessungen des schlauchförmigen Körpers 1 kleine
Öffnung handeln, die z. B. im schlauchförmigen Körper 1 oder in den Drucksensoren 2, 3
vorgesehen ist. Es ist auch vorteilhaft, die Ausgleichsöffnung über ein Ventil, z. B. ein
elektromagnetisch von der Auswerteeinrichtung 7 ansteuerbares 2/2-Wegeventil,
schließbar zu gestalten. In diesem Fall kann die Ausgleichsöffnung auch einen größeren
Querschnitt haben, da der Öffnungszeitpunkt derart festlegbar ist, daß daraus keine
unerwünschten Beeinträchtigungen der Funktion des Kontaktsensors resultieren, z. B.
Stillstand des Kraftfahrzeugs 12.
In der Fig. 2 ist die Frontpartie eines Kraftfahrzeugs 12 dargestellt, an der an einem
Stoßfänger 13 der erfindungsgemäße Kontaktsensor angebracht ist. In der Darstellung
gemäß Fig. 2 wird dieser durch den schlauchförmigen Körper 1 symbolisiert. Es ist
auch vorteilhaft, zur Erkennung von seitlichen oder heckseitigen Aufprallvorgängen den
Kontaktsensor an anderen außenliegenden Partien des Kraftfahrzeugs 12 anzuordnen.
In der Fig. 3 sind beispielhaft Signalverläufe der von den Drucksensoren 2, 3
abgegebenen Signale im Falle eines Aufpralls an der Stelle 4 dargestellt. Anhand dieser
Signalverläufe soll im folgenden ein bevorzugtes Verfahren zur Auswertung dieser
Signale angegeben werden.
In der Fig. 3 sind Druckverläufe über die Zeit dargestellt. Der Druckverlauf p1 wird dabei
von dem Drucksensor 3 abgegeben, der Druckverlauf p2 wird von dem Drucksensor 2
abgegeben. Die Druckverläufe p1, p2 überschreiten zu Zeitpunkten t1, t2 eine für die
Auswertung der Signale notwendige Ansprechschwelle p0. Unterhalb dieser
Ansprechwelle liegende Signale werden für die Auswertung nicht berücksichtigt. Zu
Zeitpunkten t1,max bzw. t2,max erreichen die Druckverläufe p1, p2 ihre jeweiligen
Maximalwerte p1,max bzw. p2,max. Hiernach fallen die Druckverläufe p1, p2 wieder ab. Die
jeweils maximal vorliegenden Anstiegsgeschwindigkeiten der Druckverläufe p1, p2 sind in
der Fig. 3 durch geradenförmige Tangenten g1, g2 dargestellt, die Steigungen s1, s2
aufweisen. Aus diesen Größen lassen sich nun die folgenden Werte bestimmen:
x = 0.5.(c.(t1 - t2) + L) [1]
Hierbei stellt die Größe c die Schallgeschwindigkeit dar. Die Schallgeschwindigkeit hängt,
wie bereits erwähnt, von der Temperatur des den Schall übertragenden Gases ab. Die
von dem Temperatursensor 10 ermittelten Temperaturwerte 9 werden daher in der
Größe c wie folgt berücksichtigt:
c = c0 + c1.(ϑ - ϑ0) [2]
Hierbei wurde vereinfachend angenommen, daß sich die Temperatur im Bereich der für
den Betrieb von Kraftfahrzeugen üblichen Temperaturen befindet, d. h. im Bereich einer
Temperatur ϑ0 von 25°C (Grad Celsius). In diesem Temperaturbereich kann
vereinfachend angenommen werden, daß die Schallgeschwindigkeit c um 6 m/s pro
Grad Lufttemperatur ansteigt. Die in der zuvor beschriebenen Gleichung erwähnten
Konstanten werden daher vorzugsweise wie folgt festgelegt:
c0 = 306 m/s
c1 = 6 m/s°C
ϑ0 = 25°C
Claims (10)
1. Kontaktsensor zur Sensierung der Berührung eines Gegenstands mit einem
anderen Objekt, mit einem schlauchförmigen Körper (1), dadurch
gekennzeichnet, daß der schlauchförmige Körper (1) mit einem Fluid gefüllt ist
und wenigstens ein den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p1, p2)
erfassender Sensor (2, 3) vorgesehen ist.
2. Kontaktsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei
den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck (p1, p2) erfassende Sensoren (2, 3)
vorgesehen sind, die in einem bestimmten Abstand (L) voneinander druckseitig
mit dem Fluid verbunden sind.
3. Kontaktsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der bzw. die den in dem Fluid jeweils vorliegenden Druck
(p1, p2) erfassenden Sensoren (2, 3) an den beiden Enden des schlauchförmigen
Körpers (1) angeordnet sind.
4. Kontaktsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Ausgleichsöffnung zur Herstellung eines
Druckausgleichs zwischen dem in dem Fluid im Ruhezustand vorliegenden Druck
(p1, p2) und dem Umgebungsdruck herstellbar ist.
5. Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
Anstiegsgeschwindigkeit (s1, s2) des Signals des Drucksensors (p1, p2) ein Maß
für die Aufprallgeschwindigkeit (v) des auf den Gegenstand auftreffenden
Objektes bestimmt wird.
6. Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Amplitude
(p1,max, p2,max) des Signals des Drucksensors (2, 3) ein Maß für die Breite (B) des
auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird.
7. Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
Anstiegsgeschwindigkeit (s1, s2) des Signals des Drucksensors (2, 3) ein Maß für
die Elastizität (E) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird.
8. Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem
Schwingungsverhalten des Signals des Drucksensors (2, 3) ein Maß für die
Elastizität (E) des auf den Gegenstand auftreffenden Objektes bestimmt wird.
9. Verfahren zur Auswertung des Signals des Kontaktsensors nach einem der
Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß aus der zeitlichen Abfolge (t1, t2)
der Signale der Drucksensoren (2, 3) ein Maß für die Position (x) des Aufpralls
zwischen dem Objekt und dem Gegenstand relativ zur Längserstreckung des
schlauchförmigen Körpers (1) bestimmt wird.
10. Fahrzeug (12) mit einem frontseitigen Stoßfänger (13), dadurch gekennzeichnet,
daß in oder an dem Stoßfänger (13) ein Kontaktsensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche angeordnet ist.
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